1841 / 229 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

In der St. Pet. Ztg. liest man: „Gestern in deu Nach— mittagsstunden hatte das Publikum Gelegenheit, einen seltsamen

Spazlergaͤnger zu bewundern, der, mitten auf der Newa allein,

den gekraͤuselten Wasserspiegel scheinbar nur leicht hin mit der Fußsohle beruͤhrend, eine rauchende Cigarre im Munde, raschen Der Stab in der Hand schien Der Marine-Lieutenant, Herr Ramstaedt, hat schon seit geraumer Zeit aus Stockholm uͤber eine derartige Erfindung veranlaßten Herrn Ram— staedt, seine Promenaden unter den Augen des Publikums vor— zunehmen, um demselben zu zeigen, daß der vaterlaͤndische Ersin—

Laufs den Strom hinabgleitete. eben nur dazu zu dienen, die Fortbewegung zu beschleunigen.

Versuche dieser Art gemacht. Die geheimnißvollen Berichte dungsgeist nicht zuruͤckbleibt.“

Frankreich.

Paris, 13. Aug, Das Journal des Débats enthaͤlt heute einen langeren Artikel uͤber den Plan zu einem Zoll-Verbande zwischen

Frankreich und Belgien. Es bemerkt im Eingange desselben, daß die— ser Plan innerhalb und außerhalb Frankreich zu lebhaftem Wider— spruche Anlaß gegeben habe, und findet dies, obgleich nicht billig, doch begreiflich, da im Inlande sich einige Zweige der National— Industrie leicht übertriebenen Besorgnissen hingeben, und da das Ausland eine kommerzielle und politische Ausdehnung Frankreichs niemals mit Vergnuͤgen sehen wurde. Die Débats raͤumen ein, daß bei dem Abschlusse eines Zoll-Verbandes zwischen Belgien und Frankreich die politischen Ruͤcksichten von sehr großem Ge— wichte seyn wuͤrden. Belgien koͤnne durch den Gang der Ereig— nisse in die Lage kommen, Frankreich einen sehr wirksamen Bei⸗ stand zu leisten oder ihm ernste Verlegenheiten zu bereiten; deshalb könne ihm eine enge Allianz der beiden Nationen nicht gleichguͤltig seyn; dieselbe koͤnne außerdem als eine feindliche Reaction gegen die Vertraͤge von 1815 betrachtet werden. Niemand habe das Recht, sich einem solchen Zoll-Verbande zu widersetzen, da derselbe ganz in die Kategorie so vieler anderen Handels-Vertraͤge gehöre, gegen welche man keine politischen Einwendungen gemacht habe. „Uebrigens,“ fügen die Débats hinzu, „sind die Befuͤrchtungen, welche sich diesseits und jenseits des Rheins kundgegeben haben, den Thatfachen weit vorangeeilt. Der Plan zu einem Handels Vertrage ist bis jetzt bei weitem nicht so umfassend, wie man ihn geschildert hat. Es handelt sich gegenwartig leider nicht um ei nen Verband, der jede Zoll-Graͤnze zwischen den beiden Völkern hinwegraͤumt, sondern um eine bloße Handels-Conven— tion, durch welche für eine gewisse Anzahl von Artikeln ein glei— cher Tarif in beiden Staaten eingefuhrt werden soll.“

Der Marquis von Pastoret hat dem Journal des D bats das nachstehende Schreiben eingesandt: „Ich lese in der gestrigen Nummer Ihres Blattes einen dem Moniteur pari— fien entlehnten Artikel, der zu dem Glauben veranlassen koͤnnte, daß der dem Herzoge von Bordeaux zugestoßene ernste Unfall noch weit ernster ware, und daß der Prinz sein ganzes Lebelang die Wirkungen desselben empfinden wird. Der Moniteur pa—⸗ risien ist gewiß zu einem Irrthume verleitet worden, und ich habe die Ehre, Ihnen die nachstehenden zuverläͤssigen Details mit zutheilen: der durch den Sturz des Pferdes verursachte Bruch ward auf die geschickteste Weise von dem berühmten Wiener Chi— rurgen, Herrn Wattman und von dem Doktor Bugon eingerich— tet; der Streckapparat ward auf die bestmoͤglichste Weise ange— legt. Die wenige Entzuͤndung, welche sich kundgab, ward augen— bůcklich durch Blutegel gehoben, und es hat sich seit den 7 Ta— gen des Krankenlagers nicht einmal Fieber eingestellt. Die ein⸗ stimmige Meinung der Chirurgen geht dahin, daß der Prinz nicht allein nicht hinken, sondern daß auch keine Spur des Unfalls zu— ruͤckbleiben wird.“

(gez Marquis von Pastoret.

Das Journal des Debats fuͤgt dem obigen Briefe fol— sakonsche Bemerkung hinzu: „Wir haben allen Grund, zu daß der Moniteur parisfien nicht zu einem Irrthum verleitet worden ist, und daß die Nachrichten, welche er gegeben hat, richtig sind.“ Ein anderes hiesiges Journal enthaͤlt folgende Bemerkungen: „Die legitimisfischen Blaͤtter beklagen sich sehr uͤber die Unschicklichkeit der Dynassischen Journale, welche sich beeilt haben, anzuzeigen, daß der Herzog von Bordeaux sein ganzes Lebelang werde an Kruͤcken gehen muͤssen. Man kann die dynastischen Journale, welche sich so sehr beeilt haben, das Un— gluͤck des Herzogs von Berdeaux zu verkuͤndigen, beschuldigen, daß sie sich über diesen Unfall freuen, da es Jedermann einleuchtet, baß ein Praͤtendent an Kruͤcken, namentlich in Frankreich, nicht die geringste Aussicht auf Erfolg mehr haben kann. Aber jeden— man den unabhängigen oder wenigstens den unbe— Wahr⸗

*

gende glauben,

falls mußte un ö . theiligten Journalen die Sorge uͤberlassen, die eigentliche heit zu veröffentlichen.

Der Gazette des Tribunaux wird aus Tulle vom 10ten d. geschrieben: „Was ich Ihnen gestern uͤber die Unwahrschein— lichkeit einer nahe bevorstehenden kontradiktorischen Debatte sagte, bestaͤtigt sich jet, und es scheint gewiß, daß Marie Cappelle sich wenigstens fuͤr den Augenblick nicht auf die kontradiktorische De⸗ batte einlassen wird. Heute fruͤh wurden ihr die beiden Urtheile notifizirt, welche uber ihr Gesuch um Aufschub und uͤber ihre Strafbarkeit entscheiden. Marie Cappelle hat sogleich gegen das erste dieser Urtheile Cassation eingelegt; gegen das Kontumazial— Urtheil hat sie Einspruch gethan, und zu gleicher Zeit das unten stehende Gesuch wegen eines ihr zu bewilligenden neuen Auf— schubs eingereicht, da das Cassations-Gesuch gegen das erste Ur— theil eine suspensive Wirkung hat, so glaubt und hofft. Marie Cappelle ohne Zweifel, daß das Gericht nicht weiter vorschreiten und die Entscheidung des Cassationshofes abwarten wird. Wenn derselbe das Urtheil kassirt, so muß Madame Laffarge vor ein anderes Zucht-Polizei-Gericht gestellt werden; im entgegengesetz— ten Falle erscheint sie wieder vor dem Tribunal von Tulle. Wenn dies Tribunal auf das Cassations-Gesuch keine Ruͤcksicht nehmen, und der Madame Laffarge keinen Aufschub zur Anbringung ihres Gesuches bewilligen will, so wurde sie sich in derselben Lage be— finden, wie bei Erdffnung der letzten Debatte, und da sie sich alsdann, ihrem Systeme zufolge, in der Unmoͤglichkeit befaͤnde, ihre Zeugen vorzuladen, so würde sie nicht erscheinen. Auf jede Weise also wird fuͤr jetzt die kontradiktorische Debatte nicht statt— finden. ; .

Nachstehendes ist der Text des Gesuches, welches dem Tri— bunale uͤberreicht worden ist;

An den Praͤsidenten und die Richter, des Zuchtpolizei— Gerichtes von Tulle.

Meine Herren Madame Marie Cappelle, Wittwe Laffgrge, hat im Beistande des Herrn Friedrich Lacombe, ihres Kurators, die Ehre, das Nachstehende Ihrer Beruͤcksichtigung vorzulegen: Durch Ihr Urteil am 3. Mats d. J. hatten Sie erklart, daß der Madame Laffarge 3 Mongte noͤthig waren, um ihre Zeugen vorzuladen. Ge⸗ gen Ihr Unheil selbst ward sogleich Cassation eingelegt, und der döersse Gerichts hof entschied, daß dasselbe aufrecht erhalten werden folle., Ee wollte und konnte aber gewiß nicht die rein menschlichen Absichten des Tribunals, welches einen Aufschub von 3 Monaten bhe⸗

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willigt hatte, in irgend etwas modisiziren. Das Tribunal hatte uͤbri⸗ gens jenen Aufschub aus freien Stuͤcken festgestellt, und würde den⸗ dar⸗ von h gefaͤllt müßte, so sah sie sich außer Stande, ihre Zeugen vorzuladen und schrieb an den Koͤniglichen Prokurator, damit er ihr die zur Vorladung ihrer Zeu⸗ gen unumgaͤnglich nothwendige Zeit bewillige. Sie, mein Herr, sind der Meinung gewesen, daß das Interesse der Civis⸗Partei, das Interesse der anwesenden Belastungs-Zeugen, die unverzügliche Eroͤff⸗ . nung der Debatten erheische; Sie haben Marie Cappelle in contu— Aber es war gewiß niemals Ihre Absicht, eine auf kontradiktorische Weise Madame Laffarge kommt daher Ihren Ansichten zewi jetzt bittet, einen Auf⸗ schub zu bewilligen, der Madame Laffarge in den Stand setzt, mit 1 e Madame Laffarge verweigert den Kampf nicht, sie hat ihn immer gewollt und herbeigewuͤnscht, und an dem Tage, wo es ihr moöͤglich seyn wird, denselben wirklich auzunchmen, wird. die Wahrheit fuͤr sie ist. Der Gerichtshof wird demnach gebeten, in seiner ersten Sitzung des

selben gewiß verlaͤngert haben, wenn die Vertheidigung auf angetragen haͤtle. Da nun Madame Laffarge erst dem Zeitpunkte an, wo der Cassationshof ein Urtheil

hat, den ihr bewilligten Aufschub rechnen

maciam verurtheilt. Frau, welche sich nicht vertheidigen kann, zu verurtheilen. gewiß entgegen, wenn sie Sie, mein Herr

allen ihren Beweisen zu erscheinen.

anzunehmen, wird sie auch zeigen, daß die

Monats Januar k. J. die Sache der Madame Laffarge wieder vor

zunehmen, damit die Angeklagte die nachstehenden Entlastungs- Zeu—

gen vorladen kann.“ Am Schlusse des Gesuchs

An der Spitze desselben stehen Herr Felix Clavet aus und Herr A. Clavet aus Afrika.

Herr Brissot Thivars, welcher als Freund der Clavetschen zournalen ein Schreiben zugesandt, worin er die gegen Clavet ausgesprochenen Beschuldigungen, daß derselbe, mit Schulden belastet, aus Afrika gegangen sey und von einem Pariser Banquier 600) Fr. erhalten . Verleumdungen 9

Familie in Tulle als Zeuge erschien, hat den hiesigen

habe, um schnell zu verschwinden, vorlaufig s erklärt und versichert, daß Felir Clavet spaͤter s keiten persoͤnlich entgegentreten werde.

Heute fruͤh sind in kurzen Zwischenraͤumen zwei Couriere dem Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten nack Schlosse Eu abgefertigt worden.

Es heißt, die Regierung werde einen Theil der Truppen, die

ch Toulouse beordert worden waren, wieder entfernen, da sich icht das geringste Zeichen neuer Ruhestoͤrungen in jener Stadt

vahrnehmen lasse. Der Courrier Frangais meldet, daß die Unterhandlungen ; wegen des Planes zur Kolonisi

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süͤr

en Schaͤndlich

mit dem Herrn von Stockmar rung Algiers definitiv abgebrochen worden waͤren, und folgert dar aus, daß die Regierung ganz auf die Kolonisirung verzichte. Man wolle, sagt der CTourrier, Frankreich einen Widerwillen gegen Algier einflöͤßen und es durch die vielen Opfer, welche man ihm auferlege, dahin bringen, selbst die Räumung zu verlangen, welche man nicht den Muth habe, ihm vorzuschlagen. .

Das Inventarium des Motar es ergiebt sich ein Defizit von 8 8 werden ungefaͤhr 5 pCt. erhalten.

Die Getraide-Preise sind hier seit 10 pCt. gesiegen, da die Aussichten auf ber werden.

Boͤrse vom 13. August. heute niedrigeren Notirungen aus London wirkten nachtheilig auf die Courfe der Rente und laͤhmten das Geschaͤft. .

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Die hier eingegangenen

FR Paris, 12. Aug. Der dem Herzog von Bordeaux zu— gestoßene Unfall ruͤckt die Frage nahe, welchen Einfluß das etwaige Hinwegfallen des lezten Erben der Thron-Anspruͤche des Hauses Bourbon auf die innere Politik Frankreichs haben wuͤrde. Von allen den wichtigen Berhaͤltnissen, welche diese Frage umfaßt, will ich nur eins, wenn nicht das wichtigste, doch vielleicht das interes— santeste hervorheben, das Verhaͤltniß der legitimistischen Partei zum Throne. Hätte sich diese Partei darauf beschränkt, ihr Prin— zip mit Wuͤrde und mit Konsequenz zu behaupten, gegen die Re— volution zu protestiren, ohne derseiben ihre Mittel zum Kampfe gegen die neue Ordnung der Dinge zu entlehnen, alsdann waͤre die von ihr in der angenommenen Eventualitaͤt zu uͤbernehmende Rolle ehrenvoll und leicht. Die Legitimisten koͤnnten sich in die— sem Falle der neuen, durch die Ereignisse „legitim“ gewordenen Dy— nastie anschließen, ohne sich und ihren Grundfaͤtzen das Mindeste zu vergeben, und es ist nicht zweifelhaft, daß sie in der höͤchsten S taats⸗ sphaͤre Sympathieen finden wuͤrden, die ihnen die fernere Re— action gegen die in die Franzoͤsischen Institutionen uͤbergegange— nen Wirkungen der Revolution zu erleichtern vollkommen bereit waren. Auf diese Rolle hat indessen die legitimistische Partei durch den Charakter ihrer Opposition gegen die Juli-Monarchie im voraus verzichtet. Ihre Feindseligkeit gegen die herrschende Dynastie, ihr maßloser Haß gegen Louis Philipp haben sich seit elf Jahren in zaͤhllosen Demonstrationen mit einer Heftigkeit kund gegeben, welche dem Gedanken an eine Versoͤhnung mit dem Hause Orleans wenigstens fuͤr die gegenwaͤrtige und die naͤchstfolgende Generation sehr im Wege steht. ö

Welche Stellung gedenken nun aber die Legitimisten gegen den Thron einzunehmen, wenn ein Ereigniß eintreten sollte auf das sie sich als gute Politiker wenigstens gefaßt und vorbereitet halten muͤssen? Die Gazette de France giebt darüber den merkwuͤrdigsten Aufschluß: „Nein, tausendmal nein“, ruft sie aus, „der Herzog von Orleans wird nie unser Koͤnig nach monarchi— schem Rechte seyn. Die Eigenschaft eines revolütionairen Königs ist unvertilgbar in ihm. Durch die Annahme des neuen Rechtes hat er auf die Legitimität, wie wir sie verstehen, verzichtet. Seine Familie wurde sich in derselben Lage befinden, wie die Spanischen Bourbons, welche durch diplomatischen Akt dem Franzbsischen Throne entsagt haben. Dies wurde also nach den monarchischen Grundsaͤtzen, und nach dem Edikte Ludwig's XIV., welches die— selben ausgesprochen hat, eine von der National-Versammlung zu entscheidende Frage seyn.“ .

Großbritanien und Irland.

London, 13. Aug. Baron Neumann, der mit einer außer— ordentlichen Mission vom Wiener Hofe bei dem von St. James beauftragt war, ist am Sonnabend nach Oesterreich zurückgekehrt. Ein eingesandter von einem alten Whig herrührender Artikel

im Globe empfiehlt eine neue allgemeine Wahl nach der am brauchte.

1. November stattfindenden neuen Waͤhler-Registrirung und äußert die Hoffnung, daß durch die verfassungsmaͤßige Ausuͤbung der Königlichen Praͤrogative die Tories so lange vom Regiments aus— geschlossen bleiben dürften, bis das Land eine abermalige Veran⸗ lassung gefunden habe, seine Entscheidung uͤber die angeregten Fragen zu erkennen zu geben. ̃

Der Examiner hebt zum Trost der liberalen Partei her⸗ vor, daß von den 60 größten Staͤdten Englands Is bles liberale

Vertreter gewahlt haben, während 14 zwischen den beiden Par—

teien gethellt sind und nur 8 von Tories vertreten werden; sowie, daß in den Städten 14 Tories von Liberalen, aber nur 190 Libe— rale von Tories verdraͤngt worden.

6 de befindet sich ein Verzeichniß von den Zeugen, welche Madame Laffarge vorgeladen zu sehen wuͤnscht.

Me riko

.

Sir R. Peel soll in einige Verlegenheit dadurch gesetzt seyn daß Graf Haddington, der unter dem fruheren kurzen Peelsch⸗ Ministerium Lordlieutenant von Irland war, darauf besteht di

sen Posten wieder zu erhalten. O'Connell wuͤrde vermuthlich seine A * tation aufs Aeußerste treiben, wenn dieser Tory dorthin ö kehrte. Die Morning Post, welche man jetzt besonders fur das Organ des zu erwartenden Ministeriums haͤit sagt denn auch . ter Anderem: „Ohne Zweisel wird Sir R. Peel, wenn er gr nister wird, keinesweges auf einem Bette von Rosen ruhen Das Geschäft, das Land mit Erfolg zu regieren, wird eine Arbeit don der groͤßten Schwierigkeit seyn, wenn nicht eine Fluth von gůͤn. siigen Zufällen eintritt, worauf man vernuͤnftigerweise nicht rech nen kann“ ; t In Brilston haben, nach Berichten aus Birmingham vo gestern, die Arbeiter in den dortigen Kohlengruben die Arbeit . dergelegt und verlangen hoͤheren Lohn; es hleß, daß sie nach Dud— ley ziehen wollten, um die dortigen Arbeiter zu gleichem Zwecke ö aufzuwiegeln. Die Besorgniß war so groß, daß von Virmingham aus Truppen in jene Gegend beorderk worden waren. ; Die Aufmerksamkeit des Handelsssandes ist jetzt vorzuͤglich auf das wahrscheinliche Resultat der Getraide-Aerndte gerichtet Der Einfuhr-sZoll ist nun auf 20 Sh. 8 Pce. fuͤr den Quarter zurückgegangen, und nach den gestern bekannt gemachten Durch⸗ schnitts⸗preisen liegt es am Tage, daß die Prels⸗Erhoͤhung hin laͤnglich ist, um eine Reduction des Zolles bis auf 6 Sh. 8 Pee. im Laufe des Septembers zu sichern, ja, viele Leute sprechen die feste Meinung aus, daß der jetzt unter Königlichem Schloß besind

liche oder in den naͤchsten sechs Wochen zu erwartende Weizen

schon zu 1 Sh. Zoll werde zugelassen werden. Der Globe meint, daß, wie groß oder wie gering die fernere Reduction des Zolles auch seyn moͤge, der Impuls einmal

ind man Hunderttausende von Quartern Weizen eilen der Wel ; nglands wi eile der Welt in Englands werde

gegeben

alls

8 sey, all 231 h Ulle

3 ?

. . iten. Dabei werde es nicht arauf ankommen, ob Englend dieses fremde Getraide beduͤrfe nicht, es sey schon bestellt und werde gewiß kommen, also ß 9 8 Ren . ö. 7 . z h in 98 Jahres bezahlt werden muͤssen. Die einzu rende Quantitat wrd von dem genannten Blatt verschiedent— ch von 1 ͤ e mäßigsten Angabe

Summe, die,

fe die ses 1 . ö 5 x bis Millionen Quarter angegeben, die nach der de 3 bis 4 Millionen Pfund kosten werden, eine wie dieses Blatt x erzeugen ministerielle Globe jede Veranlassung die bestehenden Korn-Gesetze zu legen. Am Mittwoch vorzuͤglich versetzte der in Fer vor berasoBßende M folle re for N 5 der vorhergehenden Nacht gefallene starke Regen den Getraidemarkt

Uebrigens um seinen

an den Tag

benutzt

, Widerwillen

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in große Aufregung und verursachte eine Steigerung von 2 bis 3 S h. in unverzolltem fremden Weizen, zu welcher Erhohung be deutende Partieen umgesekt wurden. Am Donnerstag und Freitag war Wetter aber wieder schoͤn geworden, und obschon un verzollter Weizen ziemlich fest auf die Preise von Mittwoch ge halten wurde, so war die Frage doch nur beschraͤnkt. Englischer Weizen ging zu den Notirungen von Montag ab; Gerste, Erbsen ind Bohnen unveraͤndert; fuͤr Hafer wurden hoͤhere Preise ver aber nicht allgemein bewilligt.

Tunnel kann jetzt

er Themse⸗

den. Am 12ten ist nämlich der Erbauer 15 re

das

als vollendet angesehen wer— um ; desselben, der kuͤrzlich er erhobene Sir Isambart Brunnel, von Rotherhithe

aus durch den ganzen Tunnel passirt und mittelst des auf dem linken Ufer des Flusses in die Erde getriebenen Schachtes bei Wapping wieder ans Tageslicht gelangt. Der noch auszumauernde Theil des Tunnels hat eine Laͤnge von nur 25 Fuß, und man glaubt daß in wenigen Monaten einer der Bogengaͤnge des Tunnels fr Fußgänger zur regelmäßigen Passage werde geöffnet werden. Der Courier enthalt einen sehr scharfen Artikel uber die

1 Lord Palmerston in Spanien l ö vie

zum Rit

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Eli

Hrundf 2 ö 3 enn,

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gendes C Die Friedensliebe Ludwig Philipp's, so meint 8, wuͤrde durch politische Sympathieen, Familien-Rücksichten und die Ruhm- und Kriegslust des Franzoͤsischen Volkes bei dieser Ge legenheit vermuthlich uͤberwunden werden.

Das Packetschiff „Delight“ hat Nachrichten aus Rio-Ja neiro vom 16. Juni und Baarschaften zum 36,000 Pfd. St. uͤberbracht. Lebhaft wird uͤber die Beguͤnsti gung geklagt, welche der Sklavenhaͤndler und der Sklavenhandel von Seiten der Brasilignischen Behoͤrden sinden. Ein Offizier

Bootsmannschaft der vor Campos kreuzenden Briti

nebst einer fregatte „Clio“, welche zur Verfolgung eines Sklavenschiffes

Belaufe von

schen abgesandt und, als dasselbe auf den Grund gerieth, gelandet wa ren, wurden unter dem Vorwande verhaftet und gefangen gehal ten, daß sie sich nicht durch Paͤsse zu legitimiren vermochten.

. Nach dem Vorsen Artikel des 35 tandard wird das Haus dontesiore, welches kurzem fallirte, eine Diyidende von pCt. bezahlen, wozu es durch die Ankunft einer bedeutenden Wollsendung aus Sidney in den St end gesetzt worden ist.

Alle Kabinets-Minister, mit Ausnahme des Marquis von Lansdowne und des Viscount Morpeth, werden dieser Tage in

vor

7)

719 J

. Dev London zuruͤckerwartet.

2 . Su Yee

. intwich in Chestershire haben, Toryistischen Blattern zufolge, in der vorletzten Woche Unruhen stattgefunden, welche durch das Verhör eines Mannes, der einen mit konservativen Waͤhlern besetzten Wagen waͤhrend der Wahlen angegriffen hatte, veran laßt wurden. e .

Ueber den Erfolg des Versuchs, den Euphrat mit Dampf schiffen zu befahren, enthält der Globe folgendes Naͤhere: „Man hat die Nachricht erhalten, daß die bewaffneten Dampfboote der Astindischen Compagnie, „Nimrod“ und „Nitocris“, zu Beles am Euphrat angelangt sind. Dies gluͤckliche Ereigniß fand am 31. Mai statt, und es wurde dadurch eine mit vielen Gefahren und Schwie— rigkeiten verknuͤpfte Unternehmung beendigt, welche man allgemein fuͤr unausfuͤhrbar gehalten hatte. Man ist im Ganzen den Fluß 1130 Englische Meilen hinaufgefahren, wozu man 19) Tage Der Tigris und der Euphrat sind nun Schisfen von beträchtlicher Grbße gebffnet, und diese Stroͤme sind fuͤr die Zwecke des Handels, wie der Civilisation, fahrbar geworden; denn obgleich der Erfolg des Versuchs allein dem Britischen Namen ur Ehre gereicht, so werden wir doch dessen Vortheile mit vielen Nationen und, wie zu hoffen steht, auch mit den Bewohnern der

. e = einst beruͤhmten Lande theilen, welche von den großen Strömen

Mesopotamiens durchflossen werden. Lieutenant Campbell be—

fehligte die Expedition, bei der sich kein einziger Unfall ereignete.“

e Naͤchstens soll die berühmte Macklinsche Bibel, welche in 15 großen Foliobaͤnden fast 7000 Zeichnungen und Kupferstiche nach Raphael, Michel Angelo, Callot, Rembrandt, Duͤrer, Rey— nolds, West und Anderen nebst 13 Original-Vignetten⸗-Zeichnun⸗

gen ; wird, durch eine Lotterie ausgespielt werden.

Ober⸗Befehl im Mittellandischen Meere

Abend enthaͤlt folgende Pairs-Ernennungen: ster Sohn des Herzogs Lon Norfolk, der General Graf von Stair, ron Orenfoord, der Graf von Kenmare, ein zum Baron Kenmare, Marquis von Donegal, . zum Grafen von Gainsborough, Lord Segrave hardinge, Sir Hussey Vivian, den Baron Vivian, und Sir sammtlich in der Pairie des worden.

war die Ruhe in Dudley Detaschements gesich den. Herabsetzung d sich gewaltsamen Befreiung. Mac Leod's nicht bestätigen. Die einzige ist die des Jzew-York, dem Ansuchen des Anwalts Verhandlung seiner Sache von den Assisen von Lockport an von Albany gewiesen habe, und daß die vorkommen werde. Behauptung, als habe von der Entscheidung des feine Freigebung verweigert wurde,

Abe . sich Stimmen eine nen zolles, Fesseln, tägliches ihm dieser Lohn entziehe, sey eben so unmittelbare oder politisch⸗oͤkonomische en gische Versammlung, so genau auch dieselben Sittlichkeit und Religion Bezug hatten. Auch sammlung

tiger Geistlicher zusammenkaͤme,

Menschen von gleichem Sinn z

reich mit seinen

*

des ganzen

von Loutherbourg enthält und auf 3000 Guineen geschaͤtzt

daß Admiral Cockburn den erhalten wird. wurde am vorigen

Es scheint jetzt bestimmt zu seyn,

In mehreren Theilen von Schottland

. . . 1 *. . Freitag um 2 Uhr Nachmittags ein Erdbeben verspuͤrt.

London, 114. Aug. (B. H.) Die Hofzeitung von gestern Graf Surrey, aͤlte—⸗ ist zum Baron Maltravers, ein Schottischer Pair, zum Ba— Irlaͤndischer Pair, der Graf von Belsast, aͤltester Sohn des zum Baron Ennishoven, Lord Barham

* zum Grafen Fitz— General⸗Feldzeugmeister, zum Henry Parnell zum Baron Congleton, vereinigten Königreichs, erhoben

ö

- vom 13ten Nachmittags nach dem Eintreffen eines Dragoner— ert und einer der Raͤdels uͤhrer ergriffen wor— Die Ursache der Unzufriedenhelt war uͤbrigens die versuchte 7 es Tagelohnes von 3 S h. auf 2 Sh. 9 Pee., dem widersetzten.

Man hat in London Nachrichten aus e Dork bis z ö lich erhalten, welche das Geruͤcht von nd

Nach Berichten aus Birmingham

die Arl eiter

um 3 Juli einschlief er 5 Leod bezuͤgliche Angabe, welche sie enthalten, oberste Gerichtshof von Mac Leod's gemäß, die die September

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Oneida Observer, daß der 8

Sache im

Zugleich widerspricht das erwaͤhnte Mac Leod's Anwalt die Absicht gehabt, obersten Gerichtshofes, durch welche an den Revisionshof zu appelli— vielmehr beabsichtigte derse ur Beschleunigung d des Beweises des Alibi seines Klienten gewiß sey.

Dev ; . Der Amerikanische Kongreß hat die Anleihe von 12 Millionen soll

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welche ierung beantragt hat, bewilligt; sie binnen Jahren, sonst aber zu jeder beliebig ö

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London, 12. Aug. Bezug auf die Getr

ö 17 218 Organe

zu Manchester in ifmerksamkeit zu erregen. Die der ko ratie sind ihr natuͤrlich entgegen und nehmen übel, daß sie durch ein solches Mittel anatismus des Volkes zu wirken suchte; so wie sie Drediger tadeln, die, um der Neigung oder Leidenschaft ihrer Ge einden zu schmeicheln, zu politischen Werkzeugen hergaäͤben. r auch unter den nonkonformistischen Predigern selbst erheben Einer derselben, welcher sich zwar in einem offe— nicht nur fuͤr die Abschaffung des Getraide fur die Hinwegraͤumung aller Schranken und der gemeine Mann gehindert wurde, sein verdienen; denn des Mannes Arbeit gebe und jede kuͤnstliche Veranstaltung, die ihn an ihm r heil von dem ihm gebuͤhrenden Beraubung desselben, als eine politische eine theolo— Folgen auf

sich

gegen die Bewegung. Gemeinde zu Leeds hat, erklaͤrt S chre ibe n sondern wodurch

Brod zu sein Brod,

hindere oder

solche rein

vor

Brodsteuer. Aber er meint,

8

haͤlt er die J von Theologen als ein Beispie für die Zukunft fur gefaͤhrlich, indem eben so leicht, als im J. 1811 eine Anzahl vernuͤnf

um durch ihre Berathung und Beschlüsse auf vernuͤnftige Menschen zu einem guten Zwecke zu wirken, sich im J. 1851 ein Hause Fanatiker ver sammeln koͤnne, um zu einem unwuͤrdigen Zweck aufzu— zeder Einzelne, meint er, solle sich in seinem eigenen Be⸗ ? Nachbarn thaͤtig beweisen, um eine Umgestaltung Tarifs zu erlangen; und Wahrheit und Recht muͤßten am Ende siegen. So wahr indessen alles dieses ist, wird die Ver— sammlung dennoch zahlreich besucht werden, wenn auch aus keinem anderen Grunde, als um der Geistlichkeit der S taatskirche wehe zu thun, welche nur zu leidenschaftlich die entgegengesetzte Seite er griffen hat, und die nonkonformistischen Prediger nur zu gern sich mit Politik befassen, wahrend sie der Staatskirche immer den Vorwurf machen, daß sie eine politische Gesellschaft sey.

Ob die so zahlreichen und durch ihren Wohlstand maͤchtigen

Wesleyschen Methodisten daran Theil nehmen werden, weiß man

Die Prediger dieser Sekte haben gestern hier in

ihre joͤ enz angefangen, bis jetzt die

Aber ein anderer Gegenstand

politische der Lehre ihre Stifter

aus

1 1 5 8

regen.

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Fer .

Wechtigkeit hat. e der sind,

mit r Anglikanischen Kirche ganz eins und nur durch den weltlichen Hochmuth des damaligen e ihrem Schooße getrieben wurden. Seitdem aber in dieser Kürche selbst mehr Eifer und Froͤmmigkeit erwacht ist, hat man oft von beiden Seiten an eine Wiedervereinigung gedacht, besonders seit dem die Methodisten aus Furcht vor dem anwachsenden Papis— mus sich fast einhellig auf die Seite des Kenservatismus schlagen haben. Vor kurzem nun machte ein Geistlicher von der Staätskirche in einem offenen Briefe Vorschlaͤge, wie diese Ruͤckkehr zu bewirken sey, ohne daß die Mitglieder darum gendthigt waͤren, ihre jetzige kirchliche Verbindung aufzuldsen, naͤm⸗ lich indem einer oder mehrere von ihren bisherigen Praͤsidenten sich als Bischöfe ordiniren ließen, und nachher alle ihre Prediger apostolisch ordinirten. Dieser Vorschlag wurde nun sehr freund lich in Verathung genommen, und man beschloß, dem Verfasser des Briefes zu danken, indem man bedauerte, daß man demsel— ben nicht antworten koͤnne, da er bloß seine eigenen Ansichten vor— getragen habe und von keinem Vorgesetzten bevollmaͤchtigt sey. Sie sehen daraus, daß wer etwas von Englischer Politik begre fen . auch das Wesen der hiesigen Kirche studiren muß und die Vewegungen in derselben und bei den bedeutenderen Sek— ten nicht. uͤberschen darf. Ist es ja weltbekannt, daß unsere Geist— lichkeit einen großen Einfluß auf die letzten Wahlen geübt hat, und dieselbe so weit geht, daß sie sich ausschließlich das Verdienst aninaßt den. Konservativen ihre entschiedene Majoritaͤt gegeben zu 9 Mußte es also nicht die wichtigsten Folgen in der Politik haben, wenn in diesem Augenblicke des geistiichen Aufstrebens jene bedeu— tende Sekte sich mit ihr vereinigte?

Klerus

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1017

Schon seit einigen Jahren ist es hier und dort bei geistlichen Versammlungen ausgesprochen worden, daß die bischosfliche Ge⸗ richtsbarkeit über den Klerus ausgedehnt und diesem die unbe⸗ dingte Wahl der Bischofe zur ůckgegeben werden muͤsse. Die von Pusey und dessen Mitarbeitern so vielfach verbreiteten kirchlichen Ideen machen dieses Verlangen bei Geistlichen und Laien immer sebhafter; und das neuliche Skandal, wo ein weltlicher Gerichts hof die Absetzung des Dechanten von York durch dessen Erzbisch of wegems notorischer, ja eingestandener Sime, fuͤr null und nich⸗ tig erklaͤrte, hat dieses Verlangen bis zur Ungeduld gesteigert. In einer Convocation des Klerus, welche so eben zu Exeter stattge⸗ funden, sind die Klagen uͤber die Bedruͤckung der Kirche durch ie weltliche Macht von dem Praͤses feierlich ausgesprochen und von den Anwesenden einmuͤthig anerkannt und einer Bittschrift an Krone und Parlament einverleibt worden. Sind dieses nicht eben so beachtungswerthe Zeichen der Zeit, als die groͤßten Versanimlun⸗ gen fur oder gegen die Handels⸗-Freiheit und andere aͤhnliche Erschei⸗ nungen? Nun verlangen die Times, welche sich seit kur— zem so kuͤhn als die Sprecher fuͤr die Geistlichkeit aufgeworfen haben, daß das konservative Ministerium sich durch zwei Dinge als das dankbare Werk der Kirche zeige, erstens dadurch, daß es in Indien alle bisherige unmittel- oder mittelbare Ermunterung s dortigen Gbtzendienstes aufhören lasse, und zweitens dadurch, daß es w Britischen Einfluß beim Sultan benutze, um den Christen im sent ein besseres Daseyn zu sichern. In demselben Journal indet sich auch ein eigenthümlicher Aufsatz uͤber Belgien, worin dargethan werden soll, daß jenem Lande nichts uͤbrig bliebe, als sich wieder mit Holland zu vereinigen. 5

Auf jeden Fall aber wird erklart, daß Europa die beabsichtigte Handels-Vereinigung zwischen demselben und Frankreich nicht zugeben würde. Man will zwar mit wachsender Zuverlaͤssigkeit versichern, daß dieses Blatt nicht die des künftigen Kabinets ausdruͤcke (und meiner silden werden, selbst noch nicht, was i es hat seiner großen Verbreitung wegen einen so ungeheure influß 5 selbst als eine Macht im Staate angesehen und seine Meinungen nicht uͤbersehen Deswegen verdient es auch Beachtung, daß es gester eiten Brief vom „Conservator“ gehabt, worin dieser nicht nur wie— daß Peel die bewegliche Skala aufgeben und eine bestimmte traide-A1Art festsetzen muͤsse, sondern behaup⸗

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ge wagt.

in der Handels da jetzige vorzuschlagen M9 3 von“ . i sRor⸗ „Bemerkungen“ uͤber ein fruher theiltes Schreiben von einem Freunde des jetzigen mittheilt, worin abermals die triftigsten Gruͤnde bestimmte Abgabe angeführt sind, und noch dazu gesagt wird,

fuͤr 1 die allgemeine Ueberzeugung unter den Kaufleuten in der City sey: wenn Friedens halber, fuͤrs erste eine Abgabe von 10 Schil— Weizen, statt acht, gefallen lassen koͤnne, solche doch nach etwa 3 oder 1 Jahren bis auf 4 herabgesetzt werden Die Bank-Direktoren wuͤnschten freilich, daß die An— neuen Tarifs geschehe, wenn ihre Kasse eben etwas voller sey; daß ein solcher aber angenommen werden muͤsse, dafur seyen sie alle entschieden. Irland, meint es, biete jetzt, wo Peel sowohl des Unter- als des Oberhauses gewiß seyn könne, um die Kraft der Gesetze gegen die Ruhestbͤrer zu verstaͤrken und ihm Muth und Mittel zu geben, solche durchzusetzen keine Schwierig— keiten. Dieses ist auch wahr, aber nur so lange, als wir Frie— den in Europa und Amerika behalten.

man sich üdlIlIch,

ling vom Quarter

muͤsse!

nahme des

Dänemark.

Kopenhagen, 13. Aug. Im vorigen Monat sind im Ganzen 2132 Schiffe durch den Sund passirt, von welchen 1091 aus der Nord- und 1038 aus der Ostssee.

Aus Falster und Juͤtland gehen fortwaͤhrend niederschlagende Aerndte-Berichte ein. An einigen Stellen Juͤtlands hatte man den Roggen mähen muͤssen, nicht weil er vollkemmen xeif, sondern weil er vollkommen niedergeregnet war, so daß man das Verfau⸗ len desselben befuͤrchtet; dagegen hoffte man im noͤrdlichen Juͤt—

den Raps recht gut zu Hause zu bringen. Im nördlichen war der Welzen, der im Fruͤhjahr vielversprechend gewesen, von einer Menge kleiner gelber Insekten heimgesucht worden, so daß man nun davon nur eine mittelmäßige Aerndte erwartete. Am besten ist noch dort der Hafer eingeschlagen, obgleich er doch auch nicht ganz frei von Brand sich zeigt.

Dent sche Bundes staaten.

Mꝛzünchen, 13. Aug. Einer dieser Tage im Druck erschie⸗ nenen Trauer-Rede des Domdechanten Dipenbrock auf den Hintritt d v Regensburg, von Schwaͤbl, ist als Anhang Nachstehendes beigefügt: „Seine Majestaͤt der Koͤnig haben, nach erhaltener Kunde Son dem Tode des hochwuͤrdigsten Herrn Bischofs von Schwaͤbl, in einem Allerhöchsten Kabinetsschreiben an den Präͤsidenten, Herrn Freiherrn von Zu

Bi ; Juli, tiefes Bedauern uͤber diesen eruht,

? Allerhoͤchstdero Bereitwilligkeit zudruͤcken geruh n ochseligen, n solches beab— 9 zu zeichnen,

den . Beitrag von dreihunde

bei solcher ihn geschaͤtzt

1 des Bischofs von

Rhein, dd. Hintritt, un zu einem Denkmale

sichtigt wurde, einen

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w 811 g 1 . Daß Ich der l z . ! habe.“

* Das Rubens

kurzlich entwendete Gemaͤlde von ist wieder in worden, und zwar unter dem Fußboden eines Spei—

8 z s. * . se . 2 ö 3 Es war aus seinem Rahmen gelost, jedoch ubrigens ganz

16. Aug. Gestern fand das feierliche Leichen— begaͤngniß eines unserer geaächtetsten Prediger statt, des Dr. Friedr. Allg. Wolf, Ober⸗-Katecheten an der Petri⸗Kirche, Mitgliedes der Kbniglichen Pruͤfungs-Kommission fuͤr Theologen und Privat Dozenten der Theologie an der Universitaͤt. Wolf hatte als Homilet und als gelehrter Theolog einen nicht unbedeutenden Ruf; als Prediger gewann er besonders. durch den gemuͤthlichen zum Her— zen sprechenden Ton seiner Vortrage ein zahlreiches Publikum; seine religibsen Ansichten hatten jene zarte Färbung von Mystik, welche auf der Graͤnze zwischen pietistischem Vernunfthaß und rationalistischer Verstandeskalte steht. Ueber seinen noch nichts bestimmt.

Nachfolger ist

Das vor kurzem ausgegebene, unter amtlicher Autorität ver— faßte „Personal-Verzeichniß der Universitaͤt Leipzig fuͤr das Som— mer-Halbjahr 1841“ giebt ͤ istalt maßen an: das gesammte Lehrer-Personal der Universität beträgt die Zahl von 101. Davon kommen auf die theologische Fakul— tat 13, naͤmlich 6 ordentliche Professoren, 3 außerordentliche, 9 Privatdozenten, (unter den Letzteren ist noch der nunmehr ver⸗ storbene Dr. Wolf aufgefuͤhrt); auf die juristische 19, namlich ordentliche Professoren, außerordentliche. ? Privatdozenten; der medizinischen gehbren 29 an, und zwar 9 ordentliche und 16 außerordentliche Professoren, nebst 10 Privatdozenten; die stäͤrkste

den Stand dieser Anstalt folgender— kenntlich dargestellt ist,

aber ist die philosophische Fakultät, mit 35 Lehrern, wovon 13 eine ordentliche, 15 eine außerordentliche rofessur bekleiden, 10 aber bloße Privatdozenten sind. Doch ist zu bemerken, daß zwei unter den außerordentlichen Professoren der Philosophie zugleich außerordent⸗ liche Professoren der Theologie sind, eben so von den Privat⸗Do⸗ zenten zwei gleichzeitig der juristischen, zwei andere der medizini⸗ schen Fakultät angehbren. Unter den ordentlichen Professoren ist der würdige Veteran Krug als Professor hongrarius mit aufge⸗ zaͤhlt, der jedoch in diesem Semester keine Vorlesungen haͤlt. Ein anderer der philosophischen Professoren, der eben so sehr durch seine genialen Humoresken und Gedichte, als durch grůndliche wissenschaftliche Arbeiten beruͤhmte Dr. Fechner (als Schriftsteller Dr. Mises genannt), hat leider das höͤchst beklagenswerthe Un⸗ glück, an einem Augenuͤbel zu leiden, welches ihm jede Art! von Beschaͤftigung, wozu er jenes edlen Sinnes bedarf, ganzlich unmoͤglich macht, eine Folge angestrengter op⸗ tischer Experimente. Der außerordentliche Professor Redslob, ein geschickter Orientalist, wird der hiesigen Universitaͤt nur noch kurze Zeit angehoren, da er einen Ruf an das Johanneum in Hamburg erhalten hat, welchem er zu Michaelis folgen wird. Außer den eigentlichen Dozenten gehoren zu dem Lehrer⸗Personal noch die sogenannten Lectores publici fuͤr die neueren Sprachen an der Zahl; endlich ein Lehrer der Musik, der als Herausge⸗ ber einer musikalischen Zeitung bekannte M. Fink, und ein Lehrer der orientalischen Sprachen, N. Julius Fuͤrst, ebenfalls bekannt durch seine vielfachen Bestrehungen für Veredelung und Vergeistigung des Ju⸗ denthums, fo wie fuͤr Erhaltung und Forderung juͤdischer Wissenschaft. An akademischen Anstalten besitzt die Universitaͤt; die Universitaͤts— Bibliothek, deren Verwaltung einem besonderen Ober⸗Bibliothekar, unter Beihülfe von fünf zum größten Theile aus akademischen sehrern der verschiedenen Fakultaͤten bestehenden Kustoden anver⸗ traut ist, so wie auch die Auswahl der neu anzukaufenden Buͤcher von einer Kommission von fuͤnf ordentlichen Professoren, nebst dem Ober-Bibliothekar, besorgt wird; (außerdem sind den Stu⸗ direnden noch die Raths-Bibliothek und die Pblitzische Bibliothek gaͤnglich, beide eben so gehaltvoll als gut verwaltet); ferner die

ternwarte; den botanischen Garten; ein chemisches Laborato⸗ rium; einen physikalischen Apparat; eine archaͤologische und eine naturhistorische Sammlung (der letzteren steht der be⸗ rühmte Reifende Poͤppig vor); das anatomische, das klinische, das medizinisch-poliklinische und das chirurgisch⸗poliklinische Insti⸗ tut; die Entbindungs-Schule und das Institut fuͤr Augenheilkunde; an wissenschaftlichen Gesellschaften das homiletische und das phi⸗ sologlsche Seminar, (letzteres unter Hermanns Leitung) endlich die antiquarische Gesellschaft. Die Anzahl der Studirenden betrug im Winterhalbjahr 1840 1811 935, nämlich 653 In⸗ laͤnder und 282 Ausländer. Davon gingen ab 226, namlich 119 Inlander und 167 Ausländer. Dagegen wurden neu inscribirt If, und zwar 101 Inlaͤnder, 90 Auslaͤnder; so daß der gegen⸗ wärtige Bestand zu Rz angenommen werden muß, wovon 353 Inländer, 65 Ausländer. Von diesen studiren: Theologis 234, Fämlich 176 Inlaͤnder, 38 Ausländer; Theologie und Philo⸗ logie 21 C10 Inländer, 11 Ausländer), Jurisprudenz 365 271 In⸗ änder, M Ausländer), Medizin 138 (115 Inländer, 43 Auslaͤnder), Chirurgie 45 (34 Inlaͤnder, 11 Auslaͤnder); Pharmacie 5 Inlaͤn⸗ der; Philosophie 20 (nur 4 Inländer, 16 Ausländer); Paͤdage⸗ .

Inländer, 1 Auslaͤnder); Philologie 29 C Inlaͤnder, 36 Ausländer; Mathematik 15 (8 Inländer, 7 Auslaͤnder); Ka— meralia 6 (2 Inlaͤnder, 4 Auslaͤnder). (Im Sommer 1831, also vor 190 Jahren, zaͤhlte Leipzig 1082 Studirende, und zwar 441

Theologen,

zu S

131 Juristen, 130 Mediziner, 77 Philosophen.) Unter den Ausländern, welche hier studiren, sind 2 Ungarn (davon der eine der Dichter C. Beck); 1 Oesterreicher, 1Siebenbuͤrger, 1 Ga— lizier, 1 Böhme, 1 Kurlaͤnder, 3 Polen, 1 aus Odessa, 1 aus Ser⸗ vsen, 1 aus der Walachei, 3 Griechen, 2 Schweizer, 1 Franzose, Schwede, 1 Daͤne, J aus Ostpreußen, 1 aus Posen; die uͤbri⸗ gen aus den verschiedenen Deutschen Laͤndern.

Göttingen, 14. Aug. Der Professor der Philosophie, Hofrath Herbart, ist gestern Nacht in Folge eines Brustkrampfes mit Tode abgegangen. Herbart, der im Jahre 1776 in Olden⸗ burg geboren wurde, war bekanntlich der Nachfolger Kants auf dem philosophischen Lehrstuhle in Koͤnigsberg, den er von 1809 bis 1833 einnahm, in welchem letzteren Jahre er den Ruf nach Goͤttingen annahm.

Kiel, 10. Aug. (L. A. 3.) Gestern fanden hier viele Ver— haftungen von Handwerks-Gesellen statt. Die Untersuchungen und Verhöre sind in vollem Gang und blieben schon jetzt nicht ganz ohne Resultat. Es ergab sich aus ihnen, daß auch die hie⸗ sigen Gesellen in den ven Seiten der Deutschen Bundes⸗-⸗Behoͤrde mit vollem Rechte verbotenen Verbindungen stehen. Wer die kleine verdienstvolle Broschuüͤre: „Die Verbindungen der Handwerks⸗ Gesellen“ ꝛc., gelesen hat, muß einraͤumen, daß es die äͤußerste Zeit war, diesen status in statu, der den verderblichsten Zwecken froͤhnte, seine eigenen Genossen nicht minder wie Städte und Dbrfer befehdend, nicht fernerhin bestehen zu lassen; er muß be⸗ kennen, daß, wenn es wahr ist, daß hin und wieder kopflose De— magogen sich so weit vergessen, die Mitwirkung solcher zum Theil der sittenlosesten Rohheit verfallenen Subjekte zu politischen Zwek— ken in Anspruch zu nehmen, man die unsichtbare Hand zu segnen hat, die solche Plane vereitelte.

Oesterreich. Wien, 14. Aug. Die General-⸗Majors Sontag von Son⸗ nenstein und von Schmeling sind zu Feldmarschall-Lieutenants ernannt, und der Militair-Kommandant von Tyrol, Feldmarschall— Lieutenant, Freiherr von Csorich, hat die Geheimeraths-⸗Wuͤrde er halten.

Preßburg, 4. Aug. (Ungar. Bl) In Csetneck wurde von Seiten der Edangelischen Augsbuürgischer Konfession des Goͤmdrer Komitats am 9. und 19. Juli Senioral-Konvent abgehalten. Zu— vörderst wurde in Folge einer gegen den General-Inspektor der evangelischen Kirchen und Schulen Augsburgischer Konsession in Ungarn, Karl Grafen von Zay, gerichteten, anonym in Druck er⸗ schienenen Schmaͤhschrift der einmuͤthige Beschluß gefaßt, den Ausdruck tiefen Schmerzes der Versammlung daruͤber zu Proto— koll zu nehmen und auch durch die Zeitungen amtlich zu veröffent— lichen. Dieselbe Theilnahme wurde einem anderen kirchlichen Vor— gesetzten, der zwar in jener Schmaͤhschrift nicht bekannt, jedoch er— zu bezeugen beschlossen. Ferner wurden

folgende Beschluͤsse gefaßt und dem naͤchstfolgenden Distriktual⸗ Konvent vorzulegen bestimmt. Der vorgeschlagene Plan zur Verein i⸗ gung der Protestanten Augsburger und Helvetischer. Lonfession in Un⸗ garn soll kräftig unterstuͤtzt werden; der seit 1713 im Theiler evange i⸗ schen Distrikte herrschende Gebrauch der sogenannten , Szali⸗ tion, daß abwechselnd von den Deutschen Seelsorgern der ber llnga⸗ rischen sechs Koͤniglichen Freistädte, dann von den übrigen , und Slawischen Geistlichen der Superintendent gewaͤhlt werde, soll