1841 / 236 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 26 Aug 1841 18:00:01 GMT) scan diff

sonen zu verpachten, die sie wieder im, Kleinen vermietheten, und den Pächtern freistellten, die Grundstücke zu parzelliren und sie abermals zu verpachten. Hauptgesichtsvuntt blieb nur bei die ser Zerstückelung. daß recht vicle 40 Schilling⸗ Pächter geschaffen wur⸗ den, um eine Majorität von abhaͤngigen Waͤhlern fuͤr die von den Herrn aufgestellten Parlaments⸗Kandidaten sicher zu haben. So ward Irland systematisch arm gemacht, wie dies die Kom⸗ missionen des Parlaments selber aussprachen, wahrend in England der Paͤchterstand wohlhabend und reich blieb. Wie mußte nun die Reformbill mit ihrem Census von 10 Psd. ganz verschieden auf beide Länder wirken! Ein Ausweg blieb fuͤr die Irlaͤndischen Wähler; in England setzte man die Registration mit der der Ar— mentare in adi nnd in Irland bestand diese nicht; es genuͤgte hier deshalb die einfache Erklärung an Eidesstatt, daß man durch sein Einkommen zum Waͤhler qualifizirt sey. So ersetzte aller⸗ dings oft Betrug, was das Gesetz genommen. Dennoch vermin— derte sich die Zahl der Wähler. Nun kam Lord Stanley mit sei⸗ ner Bill, die ganz einseitig, ohne auf die Lage der Sache zuruͤck— zugehen, eine strengere Jurisdiction fuͤr die Registration der Iri— schen Waͤhler, einführen sollte. „Ich will die Reformbill aufrecht erhalten“, sagte er, „ich substituire ein gewisses Kriterium einem ungewissen. Ich unterdrücke Meineid ünd Betrug.“ Ganz ge— wiß der Buchstabe des Gesetzes sprach fuͤr ihn, aber er hatte die Zahl der Wähler vielleicht um die Halfte verringert. Mit dem bloßen Kampfe gegen die Bill war nichts ausgerichtet, der Sieg war zweifelhaft; das Ministerium mußte sich entschließen, die ge⸗ sammte Frage aufzunehmen, den eigentlichen Thatbestand zur Ba⸗ sis des neuen Gesetzes zu machen. Um ein gerechtes Verhaͤltniß zwischen England und Irland herzustellen, um nicht blos Reich⸗ thum zur Grundlage politischer Vorrechte zu machen, wollte es den Census auf 5 Pfd. fuͤr Irland berabsetzen, und nahm doch zugleich unter dieser Bedingung den Vorschlag Stanley's an, die sezt auch in Irland eingefuͤhrte Armentaxe zum Werthmaße des Vermogens zu machen. So hatte allerdings das Ministerium selbst die Institution der Reformbill angegriffen, es wollte diese jedoch nur modifiziren, und die Gegner behaupteten mit scheinbarer Wahrheit, ein Prin—

zip der Verfassung, die Gleichheit des Census, fey verleßt. = Auf

den Boden der Gerechtigkeit gegen Irland wurde das Ministe— rium geschlagen, Dank sey es auch Der ungeschickten Taktik des Lord Howik. Hier auf Irlaͤndischem Grunde ereignete sich, wie es auch Herr Duvergier erkennt, seine eigentliche Niederlage; nicht die Fragen des Zuckers, des Bauholzes und Getraldes haben den Sturz der Whigs entschleden? und 'noch weniger kann man ih— nen vorwerfen, sie hatten die Agitation des Volkes zu ihren Gun— sten herbeifuͤhren wollen, ohne selbst die Nothwendigkeit ihrer Vorschlaͤge einzusehen. Als Herr Villiers im Jahre 1810 auf die Modification der Korngesetze antrug, stimmten Lord John Rus— sell, Macaulay, Baring, Labouchre fuͤr ihn; schon im Februar die⸗ ses Jahres verlautete in London (nach der Allg. Au gsb. Ztg.) in wohlunterrichteten Zirkeln das Geruͤcht, das Ministerium werde die Initiative gegen die Korngesetze ergreifen. Gerade als die Whigs geschlagen waren, mußten die Minister fuͤr das Staats— Interesse einen guͤnstigen Frieden zu unterhandeln suchen. In Folge der außerordentlichen Ruͤstungen gegen China, Syrien und Indien war, trotz der erhoͤhten indirekten Taren und direkten Auf⸗ lagen, ein Defizit von wenigstens 1,806 (G) Pfd. St. geblieben. Sollte man den gefaͤhrlichen ' zeg der Anleihen einschlagen, um die Staatsschulden zu erhohen; sollte man die Steuern vermeh⸗ ren, um die belasteten Industriellen und Handelsleute noch mehr zu bedruͤcken, oder sollte man die Monopole der Schutzzblle, wenn nicht aufheben, doch verringern, da diese ja uur zu Gunsten ein— zelner Klassen als provisorische R egierungs⸗ Maßregeln eingefuhrt waren? „Es giebt zwei Wege, um den Finanzen auf⸗ zuhelfen“, sagte Lord John Russell, „erfindet neue Steuern oder verringert die alten; belastet die Kontribuenten oder erleichtert ihre Lasten.“

Das Ministerium waͤhlte den natuͤrlichsten Weg, die Reduc— tion der Schutzzoͤlle fuͤr Kanadisches Bauholz, West⸗Indischen Kolonial-Zucker und Englisches Getraide. Die Ausländer sollten als Konkurrenten bezahlen, was der Staat brauchte. Von den diel vorgeschlagenen Maßregeln ist gewiß die wichtigste fuͤr Eng⸗ land und das Ausland die, welche den Getraide⸗Handel betrifft; um sie aber beurtheilen zu können, ist es nothwendig etwas naͤhen auf den Zustand der Englischen Grundbesitzer einzugehen.

Das gesammte Kapltal, welches 1833 im Ackerbau in Groß— britanien und Irland angelegt war, wird auf 200,000 009 Pfd. St. (13, 313, 300 0 ) Rthlr.) geschätzt; der durchschnittliche jährliche Ertrag des Ackerbaues auf 216,600,000 Pfd. St. (l, 26, 200,060 Rthlr.) Weiß man nun, daß es in England nur noch „266 selbst⸗ standige Grundbesitzer (nach unseren Begriffen Eigenthuͤmer) giebt, unter welchen E00 sehr reiche dominiren, so wird man sich den Einfluß der Nobility und der reichsten Famillen der Gentry auf die Festhaltung der jetzt bestehenden Korngesetze erklaͤren können! Man kann zugeben, daß dle Grundbesitzer an Einkuͤnften in den ersten Jahren nach der Aufhebung der S chutzzoͤlle durch die Kon— kurrenz des Auslandes verlleren wurden, obwohl der. Verbrauch vielleicht sehr bald bedeutend gesteigert werden konnte, und sich auch andere Chancen durch vervielfaͤltigte Nachfrage bilden könn— ten. Jedenfalls ist es noöͤthig nicht bloß auf die heutigen und allerneusten Getraide-Preise, die durch die Schutzzoͤlle hervorgeru⸗ sen sind, Ruͤcksicht zu nehmen, sondern vorneweg das Faktum aus der Geschichte zu lernen, daß seit Jahrhunderten (seit 1600) die Englischen Getraide⸗Preise auch ohne Schutzzoͤlle und sogar da⸗ mals, als noch Prämien auf die Ausfuhr von Englischem Getraide Z3eseßt waren, die hoͤchsten in ganz Europa gewesen sind. Nach em Jahre 1786 fiel der Preis des Quarter Weizen niemals mehr nter 10 Sh. ; war ader durch den Franzoͤsischen Revolutionskrieg am Feadre 1800 auf 110 Sh (8. i. der Berliner Scheffe

ĩ dom Auslande wurde im Anfange diefes Durchschnitt jahrlich fuͤr 21 Millionen Rthlr. =. me . Dennoch nahmen schon seit dem Jahre 1801 Torngesetze zum Schußze der einheimischen Landwirthschaft ih— dwohl 68 dis zum Jahre 1814 wegen der Kriege bewirkten den Preise gegen das Ausland keine tachten. Der Weizenpräͤs siel niemals bis auf Ho Sh p. Q. herunter, und e Pachtkontrakte der Farmers wurden gewaltig gesteigert; nun aber trat der allgemeine Handel der Europäischen Staaten dem Pariser Frieden wieder ein. es Fam eine solche Zufuhr von fremder Getraide nach England, daß augenblicklich allerdin die Pachtkontrakte erfuͤllt wer⸗ den konnten. r den Bech sel Rucksicht zu nehmen, und gegen ihre Paͤchter bill es die Majo⸗ rität der Lords und der reich sten Mitgl durch immer höhere Schutzzölle schweren oder ganz zu verhindern, sieg äber das allgemeine des Landes, der Ackerl ö Manu⸗ fakturisten und Kaufmann. Die härtesten ĩ Gesetze fallen deshalb in die Jahre 1314— 182; d nn fiel Can— ging s Bill der Reform der Korn- Laws im Oberhause, bi

* F** ge 6 1

Wirkung hervork

1018

1823 mit einigen Modificationen der durch beide Haäͤuser durchführte, so wie sie noch heute gilt. bieser Zollskala litt der Brennpunkt des Englischen 8 die technische Kultur und der Handel außerordentlich, in

tern, weil dieselben fuͤr ihren nach den Preisen des Kontinents erniedrigten Arbeitslohn nicht diese erzwungenen Brodtpreise zah⸗

stuͤrmischen Bewegungen gegen die Korngesetze zwar tig geworden, weill wegen der guten Erndten der Durchschnitts⸗ preis des Weizens bis auf 10 Sh. gesunken war, aber wir haben ja noch in unseren Tagen dies gerechte Nothgeschrei der Fabrik⸗ Arbeiter wiedererschallen hoͤren, und es laͤßt sich nicht laͤugnen, daß jetzt bei den gestiegenen Preisen ein ganz anderer, guͤnstigerer Zeitpunkt eingetreten ist als im Jahre 1828, wo der berühmte Ricardo sich begnuͤgte, einen siren Zoll zu fordern, der stufenweise bis auf 10 Sh. stiege. Canning verwarf damals diese Forderung, was werden die Tory⸗Minister heute thun?

Die Modisication oder die gaͤnzliche Aufhebung der Kornge— setze wird fuͤr England erst die Epoche der Reformbill abschließen, sie wird erst eine Ausgleichung zwischen den verschiedenen oͤkono— mischen Standen des Landes herbeifüͤhren. Das weiß das Volk und das Parlament sehr wohl; dieses Volk bildete unter sich Vereine, während die Anzahl der Stimmen fuͤr die Aenderung im Parlamente wuchs. Dennoch war das Ministerium, als es sene drei „Monopol⸗Fragen“ auf einmal zum Vorschein hrachte, ge⸗ wiß uͤberzeugt, daß sie vom damaligen Parlament zuruͤckgewiesen werden wuͤrden; es mußte hier dieselbe Taktik eintreten, wie bei der Reformbill selbst, Debatte im Hause, offenes Hervortreten mit der Meinung und Entscheidung im Volke bei der Auflbsung des unbrauchbaren Parlamentes. Der große Taktiker Peel kam ih— nen zuvor mit seinem Vertrauungs⸗Votum; Appell an das Land ohne Debatte, ohne Agitation war das Loos der Whigs. Beide Parteien haben sein verzweifeltes Spiel gespielt, und wahrend die Whigs im Schach erhalten wurden, haben die Bauern die Par⸗— thie fur jet gewonnen gemacht, aber die Grafschaften werden Revange geben muͤssen, wenn auch eine Majorität von 80 durch sie zur Herrschaft gelangt. Mit welchen Talenten und Kräften wer⸗ den sich aber die kuͤnftigen Herren an die Tafel setzen, welche Schwierigkeiten werden sie zu uͤberwinden haben? Wer wird sie führen? (Schluß folgt.)

weniger hef⸗

Berichtigung 3., S.

ö. ric Im gestr. Bl. d. St. 3. 68, ist statt:

„beweisen“, zu lesen: wissen.

Wilsenschaft, Runst und Titeratur.

Berlin. In dem Atelier des Herrn Prof. Remy Leipziger Straße Ur. 1424 sehen wir das Altarbild fuͤr die Kirche zu Erdmannzdorf in Schle ich, bekanntlich eine Stiftung Sr. Hochseligen Majestaͤt, dem Pu— blikum zur Ansicht dargeboten. Wenn sonst als Gegenstand eines Altarbildes die K reuzigung, die Kreuzabnahme, das Abendmahl, Christus uf, dem Delberge, die Himmelfahrt, überhaupt die ernsteren, dem Hingange des Erloͤsers naͤher liegenden Momente gewaͤhlt zu werden pflegten, so scheint sich die neuere Zeit lleber den allgemeineren Sce⸗ nen des lehrenden Lebens zuzuwenden. Von Huͤbner sahen wir neu⸗ lich zu einem Altarbilde fuͤr die Marienkirche in Halle die Stelle der Bergpredigt: „Sehet die Lilien auf dem Felde“, gewaͤhlt und hier haben wir den sehr verwandten, uͤberdies oft behandelten Moment? „Lasset die Kindlein zu mir kommen.“ Allerdings bringen diese Ge= genstaͤnde eine freundlichere, hellere Auffassung, die dem evangelischen Glauben mehr entspricht, als jene gar zu duͤster ascetische Rich tung, der sich manche neuere Maler hinzugeben anfingen; aber sie gewaͤhren dem Gemüth auch weniger Ernst und Erhebung; viel⸗ leicht endlich bieten sie auch schon ber darstellenden Kunst zu wenig bestimmten Inhalt dar und sind deshalb schwieriger als sie scheinen' besonders fuͤr die Auffassung der Hauptfigur, welche bei so wenig entschiedener Handlung leicht leer ausgeht, waͤhrend doch eine so reiche Umgebung und ein so nahes Heranziehen der Natur die mehr typische, ernst stylisirende Behandlung ausschließt. Fuͤr unseren Kuͤnstler fand sich eine besondere Schwierigkeit noch darin, daß ihm die Form des Bildes mit stark vorwaltender Hoͤhen Dimensivn gegeben wär, woge⸗⸗ gen der einmal gewaͤhlte Gegenstand fuͤr die Zahl“ der Kinder und Mutter, der Juͤnger und des Volks vielmehr Tine Breiten Ausdeh nung verlangte. Der Maler kam deshalb eben so sehr in Verlegen⸗ heit, wie er auf dem schmalen Raum so viele Figuren zusammendraͤn gen, als wiederum, wie er die 5

die Höhe seines Bildes ausfüllen sollte Letzteres konnte nur durch eine besonders dazu erfundene Bergland— schaft mit hoch hingufragenden Baͤumen geschehen, welche aber fuͤr die erforderliche Ruhe des Bildes nicht der gůnstigste Hintergrund sind.

Was den Hauptinhalt anlangt, so laͤßt sich darin die wesentlichste Bedingung fuͤr ein christliches Bild nicht verkennen; eh ist mit ernstem Sinn und redlichem Fleiß unternommen, wenn freilich auch diejenige Stufe frommer Begeisterung und kuͤnstlerischen Ausschwun⸗ ges unerreicht bleibt, welche den Beschauer mit senem sanften Zwange zu heiligen Empfindungen hinreißen könnte. Fuͤr recht gelungen hal⸗ ten wir die Koͤpfe von einigen der Junger Christi, namentlich des Bruderpaares Philippus und Jakobus; der Kopf des Petrus ist zwar sprechend und lebendig, aber es fehlt ihm an Gredbͤße und Adel sowohl der Form als des Ausdruckes; Christus it von weicher Milde bescelt, die Mutter zeigen etwas von Bltie und Hingebung. Die Zeichnung, namentlich in einigen Gewaͤndern, erscheint lobenswerth; im Kolorit hat der Kuͤnstler nach Kraft und Klarheit gestrebt, doch bleibt die Farbe noch zusammenhangslos und unschluͤssig und die Toöne des ber gig aufgebauten Hintergrundes durften wohl zu schwer seyn, um den gelungensten Partieen des Hauptbildes wohlthuend zu entsprechen. Gewiß wird an dem Orte seiner Bestimmung die Umgebung nicht wenig beitragen, um den Eindruck des Gemaͤldes zu einem erbaulichen zu machen, so wie es denn im Vergleich zu den fruheren Arbeiten des Kuͤnstlers einen Fortschritt bezeichnen mochte.

Auswärtige Börsen.

wirkl. Schuld 511. 55 do. 100. Tiual. —.

Niederl.

HFassive.

Amsterdam, 20. Juli. Kan. Bill. W. 85 Spau. 187

5 Preuss. Erüm. Sch. Pol.

Ausg. .

Oesterr. —.

Ant M erpen, 19. Lutz. Zinsl. 5. Neue Aul. 18 .

F rankfurt n M., Xl. Lu. Oesterr. 55 Met. 106 C. 4* 98 6. 21 55 Me. 15 21 f Rank - et. 1936. 1931. Fartial- Olkl. —. zu 500 EFI. 13 Loose zu 100 FI. Preuss. Präm. Sch. S0 6. do. 43 Aul. Polu. Loons 735 6. 5 Span. Anl. 191. 19. 21 3 Uoll. 502. 501. h

Risenbahn- KAetien. S. do. Üiukes . Dresden 99 6.

Lo οse

Germain —. Versailles rechtes Ufer —.

Müuchen- Lugsliurg Strassburg - Rasel 215 Rr.

Kölu- ‚achen 100 (6.

Loipæig-

Lon 40 n., 18. Lug. Cous. 3?“ 89 Faire 16. uss Sch. dä. 253 miu. dir. 6 * ĩ 1 . ö Engl. Russ. . Bras. 66 . Columb. 265. Mex. 25.

Neue Aul. 191. 50 289 73 29. 37 17. Chili —.

Relx. —. Hort.

Feru —.

Paris., . 5

( 2 * * 19. Aug. 55 Reute ju our. 116. 75. 35 Rente sin eour. ; Neapl. s6un eour.

101. 30. 5 Span. Reute 2073. Passive 43.

ͤ 106. 4 RI. 35 335 21 3.

Aul. de 1831 135. 4e 1839 109.

Lug. 5 Met. Bauk- Aetien 1598.

Herzog von Wellington Unter olkslebens, dem reich⸗ sten Lande der Erde wucherte Hungersnoth bei den Fabrik⸗Arbei⸗

len konnten; in den letzteren Jahren von 1831 1835 waren die

Berliner Den 21. August 1841.

B örs

Brief.

Pr. Cour. geld.

St. Schuld- Sch. Pr. Bugl. Obl. 30. Präm. Sch. der See handlung. Kuri. Schuld. Berl. Stadt- Ob. Ellauger do. Danz. do. in Tb. Westp. Pfandlyr.

Grossb. Pos. do.

1 8-1

86 2

Ostpr. Pfandbr.

Fomm. do.

Kur- u. Neum. do. Sehlesische do.

8 = -= .

101. 1017

10324 101

102 103

Actien. Erl. Pots. Eisenb. do. do. Prior. Act. Mg d Lp. Eisenb. do. do. Prior. Act. Berl. Aub. Eisenb. do. do. Prior. Act. Dũss. Elb. Eisenh. do. do. Prior. Act. Rhein. Eiseub.

Gold al marco

Friedrichsd'or

Andre Golduüu- zen à 5 Th.

Disconto

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1 r S.

Er. Cour. Thlr. zu 30 Sgr. Krief.

geld.

Amaterdam do. Hamhurg do. London ..

Paris

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Leipzig in Courant im 141 ThI. Fuss..

FI. Kurz FI.

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100 ThuIr.

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23. August c. sind auf der Berlin⸗

12,919 Personen.

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kürzeste Dauer 1 Stunde

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1) Zwischen Berlin und Jũterbogk:

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Meteorologische Beobachtungen.

Morgens

1841. 6 Uhr.

23. August.

Nachmittags 2 Uhr.

Abenda ͤ q 10 Uhr.

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Nach einmaliger Reobachtun.

Luftwärme ...

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S0 pCt.

heiter.

Ausdũustung 0, oa 4 Rh. Niederschlag O.

XO. Wãrme wechsel 19337 9 9

9,9

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 25. Aug. Im Opernhause:

3 Abth., von A. P.

del, komisches Ballet in 3 Gemaͤlden, Donnerstag, 26. Aug.

Kadetten, Lustspiel in

Orleans, romantische Freitag, 27. Aug. Abth., Musik von Y

Großherzogl. Badischen Hoftheater als Gastrolle; Herr Krause, vom Koͤniglichen Ho letzte Gastrolle;

chen: Elvire.)

Leporello, als

Im Opernhause:

ozart. (Ma

Hierauf: Die

Don

75 pCt. NO.

Auf Befehl: Die Hier Liebes hän— von P. Taglioni.

Im Opernhause:

Aug.. Im Jungfrau von Tragoͤdie in

5 Abth., von Schiller. Qn z 1 Juan, Oper in 2

d. Fischer⸗ Schwarzboͤck, vom

zu Karlsruhe:

D lle. A.

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 25. A Prova di un' Opera se Atti.

Preise 1, Rthlr. 10 Sgr.

der Pl

ug.

Musica del Mae

114.

ä ße: Ein

Ein Platz in den

ersten Ranges 1 Rthlr. u. s. w.

Tertbuͤcher, in

zu haben. Der Anfang der halb 7 Uhr. Donnerstag, 20.

rende Posse mit Gesang

Italienischer und Deuts im Billet-Verkaufs-Büäregu und Ab

Italienischen Opern ⸗V Die Kasse

wird um Aug. in 2 Akt

vom Stadt⸗Theater zu Hamburg:

Italienische Opern⸗Vorste (Die Opernprobe.) Oper stro Francesco Gnecco.

Julerl, die

Platz in der

halb 6 Uhr geoͤffnet.

orstellungen

Putzmacherin.

* Donna Anna, ftheater zu Muͤn— Löwe:

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lung.) La

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Orchester⸗Loge Logen und im Balkon des

cher Sprache, sind ends an der Kasse 25

Sgr. ist um

Parodi⸗

en, von Meisl. (Herr Plock,

Cinnerl, als Gast.)

MHMarktpreise vom Srtraide. Berlin, den 23. August 1841.

Zu Lande: Weijen 2 Rihlr. 15 Sgr., auch

Roggen 1 Nihlr. Gerste 1 Rihlr.; Hafer Zu Wasser: W

1 Sgr. 3 Pf.; Roggen 1 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf. a f.

Hafer 28 Sgr. 9 Pf., a

Sonnabend, den 2. Stroh 8 Rthlr. 1

Das Sch ock Der Centner Heu 1 Rthl

Verantwortlicher Redaeteur Pr. F

Sgr. 6 Pf. auch 2

eizen 3 Rtihl

uch 26 Sgr.

r. 7 Sgr. 6 Pf. auch

25 Sgr., auch 1 Rihlr. 12 Sgr. 6 Pf.; Sgr. 1 Pf.

2 Rihlr. 15 Sgr.

große

r. 3 Sgr. 9 Pf, auch i Rihlr.

3 Pf August 1841. 0 Sgr.,

W. Zinkeisen.

uch 1 Rihlr. V Sgr.;

auch 7 Riblr. 5 Sgr. 22 Sgr. 6 Pf.

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober Hofbuchdruckere.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitt

1tliche Nachrichten. ; Rhein ⸗P rovinz. Fortsetzung der Verhandlungen uber Parzellirung der laͤndlichen Grundstücke. Frankreich. Paris. Toulouse. Das Hospital auf Mahon. Handels-Verbindungen mit Belgien. BVermischtes. Briefe aus Paris. (Aufklaͤrungen uͤber die vorgebliche Räumung von Mahon; welches sind die Triebfedern des Widerstandes gegen die Steuer— Revision?) ö Greßbritanien und Irland. Parlament. Oberhaus, Er⸗ sfnung des Parlgments, unterh aus. Sorecher⸗Wahl. * London. Hof-⸗-Nachrichten. Verschiedenes in Bezug auf die Parlaments⸗Erdffnung. Wellington's und Peel's Berathungen. Resultate der Dissenter⸗Konferenz zu Manchester. Getraide. markt. = Vermischtes. Briefe aus London. (Die Wahl des Sprechers im Unterhaus; Stand der Parteien; Aus sichten auf die Aerndte; wahrscheinliche Elemente des neuen Kabinets. ? Die Konigin dem Parlament gegenuber.) ö . Niederlande. Haag. Erlaͤuternde Denkschrift in Bezug auf die Konvertirung der ausgesetzten Schuld. . Dänemark. Kopenh agen. Gefaͤngnißwesen. Verbot. . Denutsche Bundesstaaten. Schreiben aus D resden. Thiers; Staͤdtisches (efaͤngniß⸗Wesen; Judensteuer; Herr von Langenn.) Weimar. Eisenbahn. . . Schweiz. Bern. Aufregung in Folge der Aargauischen Kloster— Frage. . ö . ; ; Italien. Neapel. Ruͤckkehr Ihrer Koͤnigl. Hoheiten der Prinzen Karl und Albrecht von Preußen aus Siecilien. ; . 4 . Nord⸗Amerika. Termin fur Mae Leod's Prozeß. Vermischtes.

Die Whigs und die Minister Krisis. (Schluß.)

Journal⸗

nt e .

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestäͤt der König haben Allergnaͤdigst geruht: Dem Kaiserl. Russischen General-Lmeutenant und General— Adjutanten, Fuͤrsten Labanoff, den Rothen Adler-Orden erster Klasse; dem Gymnasial-Direktor und Professor Dr. Straß in Erfurt den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub; so wie dem Kriegsrath und Proviantmeister Hacker zu Torgau den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen.

Bekanntmachung.

Die Kandidaten der Baukunst, welche entweder in dem zwei⸗ ten diesjährigen Termine die Vorpruͤfung als Staats- Baumeister oder Bau⸗Inspektoren, oder welche bis zum April k. J. die münd—⸗ liche Pruͤfüng als Privat⸗Baumeister abzulegen beabsichtigen, wer⸗ den hiermit aufgefordert, vor dem 15̃ten k. *. sich schriftlich bei uns zu melden, worauf den Ersteren das Weitere eroͤffnet und den Letzteren der Termin bezeichnet werden wird, der zu ihrer Pruͤfung in den Naturwissenschaften angesetzt ist. Meldungen, die nach dem 15ten k. M. eingehen, koͤnnen nicht mehr beruͤcksich— tigt werden. .

; Berlin, den 21. August 1841. . Koͤnigl. Ob er-Bau-Deputation.

Angekommen: Se. Excellenz der General der Kavallerie, Praͤsident der General⸗ Ordens⸗Kommission und Chef des Iten Kuͤrassier⸗Regiments, von Borstell, von Helgoland. .

Der Fuͤrsll. Lippesche Regierungs- und Kammer- Praͤsident Eschenb urg, von Detmold.

Tandtags - Angelegenheiten.

NRhein⸗Provinz.

Düsseldorf. (Fortsetzung der Verhandlungen vom 23. Juli.)

Zweites Referat. Der Ihrer Berathung vorliegende Ge⸗ setzes Vorschlag ist unstreitig einer der wichtigsten des gegenwartigen Landtages; er greift tief ein in die Grundfesten der bürgerlichen Ge⸗ selischaft, in den Besitz und in die Familie; er beschraͤnkt die Frei⸗ heit des ersten und die Gleichheit in der zweiten; Güter, die der große Theil der Bewohner der Rhein-Provinß; zu den theuersten Ve⸗ sitzthümmern, zu den unveraͤußerlichen Rechten unserer Zeit zaͤhlt. Der Gesetz-orschlag geht von der Ansicht aus, daß die arzellirung in vielen Gegenden der Rhein⸗-Provinz einen solchen Grab erreicht habe, daß sie bereits der Boden⸗Kultur nachtheilig fey und voraussichtlich in kurzem dahin fuͤhren werde, daß dieser llebelstand sich allgemein auf die Rhein⸗-Provinz ausdehnen muͤsse. Ich werde daher zuerst diese Ansicht eroͤrtern, ehe ich zu den vorgeschlagenen Mitteln uͤber⸗ Zehe. In den Motiven zu dem Vorschlag finden wir anerkannt, daß in dem größten Theile der Rhein-Provinz, wie es unter den Fraͤnkischen Staͤmmen braͤuchlich, der Grund und Boden von Alters her in freiem Verkehre und gemeinrechtlich weder ruͤcksichtlich der Veraͤußerung noch der Theilbarkeit Beschraͤnkungen unterworfen war, und daß die Provinz diesem Umstande ihre blühende Industrie, ihre große Bevdlkerung verdankt. Wir sehen anderen Theils, daß diefe Par⸗ zellirung nicht gleichmaͤßig, sondern vorzuͤglich nur dort zu dem jetzigen Punkte vorgeschritten ist, wo beson dere Kulturen, Wein⸗ und Gemüscbau, ober Handelsgewächse ze. oder die Naͤhe großer Städte und Fabrikorte, berhaupt die ortlichen Verhaͤltnisse die Be⸗ völlerung dichter sich verfammeln ließen. Dies fuhrt un zu dem Schlusse , daß Parjellirung eben sowohl als Zusammenlegung des Grundbesißzes nicht von einer Änficht oder einem Gefuͤhl ausging und ausgeht, sondern einfach das nothwendige Ergebniß des In= teresses ist, welches Jeder nach Zeit und Oertlichkeit in einer der beiden Arten des Be fe k sinden glaubt. Daher wird heutiges Tages auf dem Punkte der Vervollkommnung, worauf sich ün⸗ sere sozialen Verhäͤltuisse besinden, die Parzellirung dort fort⸗ schrziten, wo es wortheilhaft scheint, und andererfelts wird! die Zerstückelung, aufbbren unb ien Vergrößerung, Abrundung der Grundstuͤcke eintreten, wo dies: größeren ortheil gewaͤhrt. Im⸗

ert lin. *

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merhin wird die Parzellirung auf dem Punkte umkehren, wo sie un

bedingt nachtheilig wird, indem Riemäand zu scinem Schaden wird besitzen wollen. Ware z. B. eine Parzelle auf den Grad von Klein

heit gekommen, daß sie wirklich nicht mehr mit Vortheil kultivirt werden konnte, so wurde gewiß der Besitzer derselben Gelegenheit ge

nug haben, sie an einen seiner an stoßenden Nachbarn zu verkaufen, der sie aus demselben Grunde verhaͤltnißmaͤßig uber ihren Werth bezah

len wurde, um sie seinem eigenen Grundstuͤcke hinzuzufügen und so dessen Werth wegen groͤßerer Kultur-Faͤhigkeit an sich noch zu erhd

hen; der Verkaͤufer aber wurde in einer weniger gesuchten Lage mit dem Kaufpreise ein große res, wieder mit Vortheil zu kultivirendes Grund

stuͤck erwerben kon nen. üeberhaupt aber ist die Parzellirung auch nicht ganz so groß, als es nach dem Kataster scheint, indem bei dessen Aufnahme fehr haͤufig zusammen hangende Grund siücke ihrer verschiedenen Kulturart we

gen in verschiedene Nummern geheilt wurden hauptsaͤchlich sind es Thei

ungen von Weinbergen, Gaͤrten, Baumgaͤrten und Hausplaͤtzen, welche die anwachsende Zahl der Parzellen veranlassen. Auch lassen sich Beispiele genug aufführen, daß die Parzellirung in einigen Ge⸗ genden nicht oder nur unbedeutend zugenommen hat, wenigstens nicht uber das Verhaͤltniß der gestiegenen Bevölkerung zu der par

zellirten Bodenfläche hinaus, und dies scheint mir ein sehr zu beach

tender Anhaltspunkt zu seyn, welcher zugleich den Uebergang zur Erdrterung uͤber die vorgeschlagenen Schutzmittel darbietet. Die starke Bevölkerung ist einmal in den parzellirten Gegenden vorhan⸗ den und hat ein Recht auf den Besitz der Gemarkung in großeren oder kleineren Antheilen. Schraͤnkt die Gesetzgebung die Theilbar— tit ein, so beraubt sie einen großen Theil der gegenwartigen Be⸗ sitzer der Befugniß, ihr Eigenthum auf ihre Kinder gleichmaͤßig zu vererben; der zum laͤndlichen Gewerbe Erzogene wird deshalb, weil er an dem vaͤterlichen Erbe nicht Theil hat, nicht die Gemeinde ver

lassen; es wird eine besttzlose Klaffe von Tageldhner Familien entste⸗ hen, neidisch auf die gluͤcklicheren Inhaber des vaͤterlichen Erbes, un—

zufrieden mit,. dem Gouvernement, das sie des Antheils beraubte, Bettler-Familien, die bei jeder Aenderung des bestehen den geselligen Zustandes nur Besserung ihrer gejzwungenen Lage hoffen können. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß gerade die Möglichkeit, Grund

besitz in jeder Große nach den Vermdgens Verhaͤltnissen zu erwerben, auch fuͤr den Unbemittelten ein Sporn für Fleiß und Maßigkeit ist; es ließen sich der Beispiele in Menge anfuͤhren, daß sich derartige Familien fast alle Genüsse und Bequemlichkeit versagen, um einen ihren dadurch erstrebten ersten Ersparungen entsprechenden kleinen An— theil an der Heimath zu erlangen. Beschraͤnkt aber ein Gesetz die Theilbarkeit der Parzellen, so erscheint leicht die gesetzlich kleinste so schwachen Kraͤften unerreichbar, das Ziel zu weit entfernt; Fleiß und Nuͤchternheit wird von dieser Klasse der Landbewohner weichen, unter denen jetzt so viele Beispiele beweisen, daß das inwohnende Streben nach unabhaͤngigem Besitze aus armen Tageldͤhnern selbststaͤn dige Fa⸗ milien gebildet hat. Fleiß, Intelligenz und Glück geben freilich auch hier meistens den Ausschlgg; aber derjenige, der dermalen nicht zu Grund⸗ besitz gelangt, wird es sich selbst, sen em Mißgeschick zusch reiben, aber nicht den Staat anklagen können, daß er ihm die Möglichkeit benom— men habe. Freudig und stolz erfaßt der Rheinlander seinen Beruf, treuer Waͤchter der bedrohtesten Graͤnze zu seyn, und mit Aufoyferung wird er ihn erfuͤllen, da Einigkeit in der lleberzeugung gleicher Fu esorge des Gouvernements fuͤr das Wohlergehen jedes Siandes alle Klassen der Gesellschaft verbindet. Wer aber dürfte ohne Besorgniß hinuͤber⸗ blicken, wenn von dorther Nicht Erfuͤllung chimaͤrischer Ideen, son= dern der naͤchsten sehnlichsten Wünsche geboten werden kann? Je tiefer hinab verzweigt und je allgemeiner der Autheil an Grund

besitz, desto allgemeiner das Interesse an dem Bestehen des Stgatez. Daß gegenwartig einzelne Uchelstände durch die unbeschraͤnkte Theil⸗ barkeit entstanden sind, und noch ferner theilweise entstehen werden, kann sehr wohl zugegeben werden, ohne deshalb die weit großeren zu rechtfertigen, die aus der gejwungenen Beschraͤnkung hervorge⸗ hen wuͤrden. Der Einzelne versteht sein Interesse gewiß selbst am besten; man uͤberlasse es ihm daher auch, es selbst zu wahren. Der wohlverstandene Vortheil des Einzelnen ist aber auch jener der Ge⸗ ammtheit, und so wie bei unbeschrankter Theilbarkeit dort keine Parzellirung siattfinden wird, wo driliche Verhaͤltnisse großere Guͤ⸗ ter vortheilhafter machen, eben so wenig wird eine beschrankende Gesetzgebung ohne wesentliche Benachtheiligung der Gegend die Bildung größerer Guͤter dort erreichen, wo die vortheilhaftere Be⸗ nutzung die Parzellirung hervorgerufen hat und erhalt. Jeder An haltspunkt zür Bestimmung eines Minimums ist uͤberdies unge— wiß/ er habe die Kulturfaͤhigkeit des Grundstuͤcks oder den unter— halt einer Familie zum Grunde; in einer und derselben Gemarkung kann in einer Lage die Haͤlfte besser mit dem Spaten, als das Dop⸗ pelte, wenn es steinig ist, mit dem Pfluge bearbeitet werden. Fleiß und Einsicht des Besitzers, Huͤlfe oder Last, die er an seiner Familie hat, entscheiden mehr über sein Fortkommen, als einige Rüthen mehr oder weniger. Je sicherer die Gesetzgebung dem liebelstande entgegen wirken, je mehr sie Familien⸗-Unterhalt und Kulturfaͤhigkeit befdedern will, je größer sie daher das Minimum fixirt, desto tiefer greift sie in die Existenz der vorhandenen Beyvdlkerung ein, desto Mehrere siößt sie von dem Besitze der Heimath aus; ie mehr sie letzterem noch größeren Uebelstande entgehen will, desto unwirksamer wird die Abhuͤlfe durch ein ganz geringes Minimum; und ob am Ende in einer Gegend, wo die arzellirung in den ortlichen Verhäͤltniffen beruht, die Flur gan; in Parzellen von dem gesetzlichen Minimum gesheilt ist, oder vb sie noch kleiner gemacht werden koͤnne, wird zur Erreichung des Zweckes wenig thun. In Bezug auf die Besteuerung erhebe man lieber von der lleinsten Parzelle einen Pfennig als klein ste zahlbare Steuer, um Ausfall in den Staats und. Gemeinde Kassen zu verhuͤten, als daß man aus Rucksicht auf die Besteuerbarkeit die Theilbarkeit beschraͤnke. Ucberhaupt aber, da unter zwei Prinzipien eines gewahlt werden muß, entscheiden wir uns lieber, auch die Nachtheile desjenigen zu tragen, das bei uns historisch ist und dem wir ungezweifelt die hohe Kultur unseres Zodens und den Wohlstand seiner, zahlreichen Be— völkerung verdanken, als daß wir einen ersten Schritt zu einem an⸗ deren mächen, das unseren Gebraͤuchen und Ansichten entgegen steht, dessen Folgen uns uber unseren Gesichtskreis hinaus führen koͤnn⸗ ten. Der zweite Vorschlag zur Beseitigung der aus der zerstuůckelung des Grundeigenthums hervorgehenden Rachtheile für die Kultur ist

die Zusammenlegung in der Feldmark zerstreuter Parzellen einzelner

Besitzer, und soõ wie ich in dem ersten mich nicht sowohl gegen den 6 rund 96 Gesetzes, als gegen das vorgeschlagene Mittel aus⸗ gesprochen habe, so erkenne ich güch hier unbedenklich die Vortheile an, die durch eine solche Konsolidirung eintreten wurden, daß na— mentlich die Bestellung solcher zusammengelegten Parzellen dadurch erleichtert wird, daß an Zeit, Leuten und Gespann gespart wird; daß eine bessere regelmaßigere Kultur darauf eintreten kann, daß eine Menge Wege, Raine und Graͤnzfurchen der Benutzung

ĩ die Aufsicht leichter und wirksamer, Einen dadurch ebe chi von seinem Nachbar wird. Da⸗ gegen treten auch wieder sehr erhebliche Bedenken der Aus fũh⸗

266stn Au gu st

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wird jedoch die gaͤnzliche

n werden eine Menge Graͤnz - Streitigkeiten ver! wiedergegeben = und daß der

rung entgegen. Fuͤrs erste wuͤrde daz Kataster, welches in der Rhein-Provinz mit so großen Kosten kaum erst beendigt ist, ganz umgeworfen, und bei der großen Ungenauigkeit, womit dessen erste Aufnahme in vielen Gegenden stattgefunden hat, würde allgemeines Mißtrauen und Furcht vor Verlust in Maß und Guͤce entstehen, welchem hei der früheren Katastrirung der Besitzstand ent gegenwirkte—

Der Einsichtsvollere und Wohlhabende wird zwar die Kosten neuer Vermessungen gern anwenden, wegen des überwiegenden Vortheils und um he urd endlich eine Flurkarte zu erhalten, die ihn sn seinem Besitze schützt, wenn auch die Gränzjelchen verschwinden, was leider trotz der kostspieligen gegenwaͤrligen Katastrirung nicht der Fall ist;

der Aermere aber scheut neue Kosten, fuͤschtet, üͤbervortheilt zu werden, und behalt daher lieber, was er besitzt. Der 3. 5. des Gesetz Vorschlages euthalt die näheren, Zahlen- Ver⸗ haͤltnisse, welche uͤber die Einführung der Konsolidirung in einer Gemeinde entscheiben sollen, unb hier tritt uns ein zweites Beden⸗ ken entgegen. Da naͤmlich die Konsolidirung nicht die Trennung und Verkleinerung bereits zusammenhaͤngender Geundstuͤcke be zweckt, sondern die Vereinigung der getrennten, so ist der geößer

Grundbesitzer bei der Frage weniger beiheiligt, zu seinem Naͤchtheil soll die Aenderung nichts, zu seinem Vortheil wird sie weniger bei⸗ tragen, als zu dem der Besitzer klesnerer Antheile. Daher scheint es billig, daß nicht blos die Halfte der (Hrundbesitzer der Zahl nach, sondern daß auch hier wenigstens 5 in die Maßregel einstimmen muͤssen; ein Erfolg, der aus den vorher ange⸗ gebenen Gründen schwerlich zu erreichen seyn wird. Eine dritte, sehr erhebliche Schwierigkeit stellt sich der Ausfuhrung in unserem Hypothekenwesen entgegen. Wenn auch nach 3. 7 alle Hypotheken ibzo jure, auf das eingetauschte GHrundstück übergehen sollen, so wurde nichtsdestoweniger eine völlige Umschreibung aller Urkunden und aller Hypotheken-Huͤcher nothwendig seyn, um dor Verlusten und Betruͤgereien zu schuͤtzen. So sehr ich daher auch die wohlmeinende Absicht des Gesetz⸗ Vorschlages, so wie die großen Vortheile aner— kenne, die durch dessen Ausführung erreicht würden, fo muß ich mich doch auch gegen diesen aus dem Grunde aussprechen, weil ich ihn im Allgemeinen fuͤr unausfüͤhrbar halte. Der jedem Besitzende in⸗ wohnende Wunsch, sein Besitzthum zu vergrößern und abzurunden, Parzellirung verhüten; es werden im verschiedener Zusammenlegungen einander vorkommen; aber

Laufe der Jahre ein Menge der einzelnen Grundstuͤcke unter ; e 1 stets werden, wie bisber, dieselben Ursgchen; Glück, Erhschaf⸗ ten, Fleiß, Intelligenz und Sparsamkeit, einem Zerstaͤuben des Grundbesitzes entgegen wirken; sie werden mehr die Zusammenlegung befordern, alz die direkte Einwirkung des Staates unter unseren hie⸗ sigen Verhaͤltnissen. Mittelbare Begünstigungen von Seiten des Stagts wuͤrden hierbel aber gewiß sehr wirksam seyn; trachtet er durch die Buͤrgermeister und Rotare dahin, daß das Unsinnige und Nachtheilige dez in einigen Gegenden befolgten Verfahrens, jedes Grundstuͤck in so viele Theile, als Ecben sind, zu vertheilen, allgemein anerkannt wird; gewahrt er Stempelfceiheit auch bei Vereinigung einzelner Parzellen; übernimmt er bei 9g oͤßeren freiwilligen Zusam menlegungen und Austauschen außerdem die kostenfreie lebertragung der Hhvotheken und den ratirlichen Theil der Kosten, welche anf die aͤrmeren Einwilligenden faͤllt, und bietet er überhaupt möglichst viele sich bei der Ausführung herausstellende Vortheil an? so wür⸗ den wahrscheinlich sehr bals an mehreren Stellen Erfolge erreicht werden, die man als nachahmenswerthe Besspiele aufstellen konnte. Im Interesse der Sache muß ich noch darauf aufmerksam machen, daß die spaͤtere Modification des Stempel Gesetzes der Zusammenhal⸗ tung der Grundstuͤcke bei Eebschaften direkt entgegen wirkt, weil, wenn z. B. eines der Kinder ein Grundstuͤck und das andere das Aequivalent in K apital Vermsdgen dagegen erhalt, ersteres alsdann von der Haͤlfte des Gutes den Kaufstempel entrichten muß, indem in die— sem Falle angenommen wird daß der eine der Erben dem anderen seine Haͤlfte am Grundstuͤck übertragen habe und dieser, so wie je⸗ der Uebertrag von Eigenthum, dem Stempel unterworfen sey. Kab. Ord. v. 24. Dez. 19831.) Wo daher mehrere Erben Grundstuͤcke zu theilen haben, die mit ihrer Anzahl nicht üͤbercinstimmen oder nicht von gleichem Werthe sind, werden Jie, um Weiterungen und der Stempel-Abgabe zu entgehen, die Grundstuͤcke in Natura theilen. Alle bisherigen Reclamalionen, der Einzelnen sowohl wie der Land staͤnde, haben bisher nicht vermocht, eine Aenderung dieser der Rhei⸗ nischen Gesetzgebung uͤberdles geraden entgegenstehenden Bestimmung zu erwirken.

Zeitungs - Nachrichten. Ausland.

Frankreich.

Paris, 20. Aug. Der Messager meldet, daß die Regi— strirung in Toulouse fortdauere und daß daselbst Alles ruhig sey. Die in Toulouse erscheinende Emancipation giebt in ihrem Blatte vom 17ten d. nachstehende Details über die Tages zuvor wieder begonnene Registrirung: „Weit davon entfernt, nur auf vereinzelten Widerstand zu stoßen, wie die ministeriellen Journale sagen, haben sich vielmehr fast alle Thuͤren bei Annaͤherung der Agenten des Fiskus geschlossen; die Controleure wurden auf ver⸗ schiedenen Punkten ausgezischt und ausgepfiffen und waren ge⸗ noͤthigt, die Registrirung wieder einzustellen. Eine Stunde darauf wurden alle Plaͤtze von Soldaten besetzt und alle Verbindungen mit den Vorstaͤdten durch milstairische Streltkräfte abgeschnitten. Außer⸗ dem ließ man die offentlichen Plaͤtze durch 17 Stock schweres Geschutz besetzen. Zwei derselben wurden vor der Präfektur auf⸗ Repflanzt, wo Herr Moritz Duval sich mit mehr als 609 Mann Truppen umgeben hatte. Als alle Truppen auf ihren Posten an⸗ gekommen waren, wurden im Angesichte des Volkes scharse Pa⸗ tronen unter dieselben vertheilt. Troß aller dieser Maß regein. welche getroffen worden waren, um die Bevolkerung einzuschuͤch⸗ tern, gelang es doch weder den Controleuren, noch den Mairie⸗ Beamten, sich eine einzige von den Thuͤren oͤffnen zu lassen, die bei ihrer Annäherung geschloffen worden waren. und die Registri⸗ rung hat sich, wie es heißt, auf die Häuser von 2 oder 3 Beam⸗ ten beschraͤnkt. Am 17ten wurden dieselben militairischen Streir⸗ kräfte entwickelt, und man 2 wiederholte Versuche machen, die Registrirung zu Stande zu bringen.“ . ü .

. 36 enthaͤlt folgenden Artikel: 8. . Wwierung läßt selbst den Herächeen mwidersprechen. die in Betreff ihrer Absicht, die Franzoͤsischen Kranken aus dem Hospital von