1841 / 237 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 27 Aug 1841 18:00:01 GMT) scan diff

so verband er sich die alten Tories und hatte auch die Reformer nicht gegen sich. Indeß sollte die Sache bald Aanzers n, .. . die neutrale Stellung ward nach 264 , , g. . Jahre 1827 unmöglich. San ning verband . * den 266 der große, geselerte, populaire , , n,, haft e . ' 4 formen das Interesse der gesammten Menschheit a luge behie , war kein Charakter fuͤr den ruhigen und kalten Peel diefer, a. aus dem Ministerium, nahm erst auf der neutralen Bank laß und ward endlich Fuͤhrer dar Tor yistischen Opposition, ohne jedoch deren Thorheiten anzunehmen. Deshalb Konnte er sehr wohl nach Canning's Tode in das Ministerium Wellington eintreten und seiner alten Stellung getreu bleiben er war der 1 endel der T oryisti⸗ schen Uhr geworden, der den Takt in ihre Triebkräfte brachte und die Stunden zahlte, welche di nothwendigsten suridischen Refor⸗ men herbeifuͤhrten. Nur das fatale Irland ließ sich nicht nach der Uhr regieren, sondern stůrmte heran mit seiner Emancipations⸗ Frage. Sir Robert haͤtte wohl am liebsten diese SBewitter per— mieden, aber da es heraufgezogen war, bewies er sich als ein tuͤch—⸗ tiger Pilot und erklaͤrte sich für die Emanczipation. Von dem Augenblicke an verloren die kirchlichen Tories ihr volles Vertrauen zu ihm, er ward damals Verraͤther, Apostat, Papist betitelt, die Universitaͤt Oxford sagte sich von ihm los, die Whigs und die Ultra-Tories verbanden sich gegen ihn und Wellington, die Juli⸗

Revolution stuͤrzte ihn. Dennoch hatte er gerade seine Krafc und

Höhe der Gesinnung im Strelte bewahrt, er ging gestählt aus diesen Kämpfen als Mann hervor. Man muß gestehen, seit der Zeit der Reform⸗Bill kann man auf ihn den S pruch anwenden: Victrix causa Diis blacuit, sed victa Roherto! Er reichte den vernichteten Ultra⸗Tories die Hand und sammelte sie zu seiner Partei der Konservativen, der er Namen und Lebens-Odem ge⸗ geben hatte; wie fest, ja starr bewies er sich 1839, als ihm die Rönigin den Auftrag gab, ein neues Kabinet zu bilden, bis in die Kammern des Königlichen Palastes wollte er seine Autorität gel⸗ tend machen. Peel ist der Mann der Autoritaͤt in England ge— worden, alle guten und uͤblen Seiten einer stehenden Große kleben ihm an; er versteht alle Staats-Geschaͤfte, Politik, Finanzen, Le— gislation, Administration, er in seinen umfassenden Kenntnissen, thatsaͤchlich zu Werke gehend, ohne Leidenschaft, ist vielleicht der geeignetste, um die Geschaäͤfte eines großen Landes zu leiten. Er sst kein Redner, der klassische Reden halt, er spricht nur einfach, klar, methodisch, bisweilen geradezu, aber stets ohne das gesommte Haus zu begeistern; thaͤte er dies, er ware nicht Sir Robert Peel; er leitet, führt zuruͤck auf den wahren Punkt der Debatte und belehrt, meist mit vielem Selbstgefuͤhl des bewußten Ich. Peel ist aber der Mann, der Konzessionen machen kann, ohne ssich etwas von seiner Wurde zu vergeben; er hat das kalte Blut, das dazu gehort, wenn ihm auch die freie und ungetheilte Energie sehlt, der Schwung des Geistes, der ihn zum Genius seiner Na⸗ tion erheben wurde.

Lord Stanley ist der direkte Gegensatz zu Sir Robert aͤltester Sohn des Grafen von Derby, Erbe eines der ahnenreich— sten Namen. Feuer, Leidenschaft, Ungestuͤm, bisweilen Verwegen— heit zeichnen ihn aus. In ihm haben wir einen wahrhaften Im- propisator, aus dem der Augenblick spricht und der deshalb mit dem gefluͤgelten Worte, auf den Schwingen des Sturmes seiner schlagenden Rede, seine Anhaͤnger zu dem lautesten Enthusiasmus fortreißt, wahrend er die Gegner mit dem Stolze eines Coriolan beißend zerschmettert. Seinen Gesinnungen nach Aristokrat, seiner

Abstammung und Erziehung nach Whig, durch Reisen gebildet

und deshalb den liberalen Ideen nicht eben feindselig, verließ er die angeborene Partei, nachdem er Mitglied der Administrgeion Canning's und 1831 des Münisteriums Grey gewesen war. Man muß ihn sehen, ruft Duvergier aus, wie er, hoch von Gestalt, mit festen; und durchbohrendem Auge, mit bleichem Gesschte gegen O'Connell und das Ministerium Sarkasmen und Verachtung schleudert. Wohl kann man vermuthen, daß er bei aller Reinheit und Strenge seiner Sitten einen ungezähmten Ehrgeiz besitzt. Als er noch sehr jung in das Unterhaus eintrat, setzten die Whigs bald die seurigste Hoffnung auf seine Talente, man glaubte in ihm einen zukunftigen Premier-Minister zu erkennen. Im Jahre 1827 unter Canning ward er Unter-Staats-Secretair und blieb den Whigs getreu, als diese sich vor dem Herzog von Wellington zuruͤck zogen, 1830 ward er unter Grey Staats-Secretair von Irland, welches Amt jedoch bald gegen das eines Ministers ber Kolonieen vertauschte. Ueberall war er nur thaͤtig, energisch, bei der Hand; er nahm Theil an der Reform, an' der Redin tion der Bisthuͤmer in Irland, an der Umwandlung des Zehnten in die Grundtaxe, an der Aufhebung der Sklavereß, die er sogar die Ehre hatte, vor das Parlament zu bringen; aber 1833 erhob sich die famose Frage uͤber die Appropriation, d. . ob die Kirchengüter der Kirche als eigen gehoͤrten, oder nur wie ein uüͤbertragenes Fidelkommiß anzusehen waͤren, das, wenn die Beduͤrfnisst der Kirche befriedigt sind, auch zu anderen politischen Zwecken ver⸗ wandt werden konne, z. B. zum Unterricht des Volkes. Hier wollte Stanley eine absolute Berneinung dem radikalen Prinzip entgegenseßzen, er veruneinigte sich mit der Mehrheit seiner K olle⸗ / gen trat aus dem Ministerium und zog den Herzog von Rich- mend, Lord Ripon (Goderich) und Sir James Graham nach sich. Lord Stanley ward fehr zuvorkommend mit lebhaften Acclamationen von den Tories empfangen; der Weg zu den Vols— kern war nicht mehr weit, obwohl er anfangs eine Zwischenpartei zu bilden suchte, die einmal die gemaͤßigten Tories mit den gemaͤ⸗ ßigten Whigs verbinden kbnnte. Noch' stand er fest, als Sir R. Peel aus Italien kam, um ein neues Kabinet zu bilden; er ver⸗ weigerte einzutreten, aber er nahm im Hause jetzt die Protection der Tories gegen die Whigs auf sich.

war, entschied sich der Abfall; seine damalige Stellung war auch

wirklich eine unhaltbare; er saß auf den Bänken der Whigs und stimmte gegen sie, ihr gerechtes Murren begleitete jede seiner Re⸗ den; eines Tages, als dieses Murren einen heftigen Charakter angenommen hatte nahm er seinen Hut vom Altan, Sitze und

.

pflanzte ihn unter dem Beifallsruf der gesammten Kammer, an

Die Seite Sir R. Peel's anf. Noch bel seiner damaligen Wahl suͤr Nord⸗Lancashire hatte er erklärt: „Ich kenne kein Ende und keine Graänze für vernünftige und gesunde Ver— besserungen, ausgenommen da, wo die Reform an⸗ faͤngt in Destruction auszuarten.“ Aus der gesamm— ten Mittels-Partei, die Stanley geschaffen, folgte ihm allein Sir James Graham, einst fast ein Radikal, dann Lord der Admi— Talitaͤt unter Grey, dann seit 1835 Vertheidiger der Hochkirche, der wahre Typus eines Englischen Land-Edelmannes und jetzt als geschickter Redner ein heftiger Tory. . .

Sehen wir uns nun nach den Stuͤtzen und Talenten der Tories im Oberhause um, so begegnet uns zuerst die Fahne, um die sie sich schaaren, der . von Wellington; er ist kein politisches Genie, kein dedner, kein Staatsmann erster Groͤße, aber er ist eine Macht. Das ist gerade das Eigenthům⸗ liche in der Englischen Constitution, daß sich Autoritäten bilden auch ohne sehr reich oder große Talente zu seyn, durch gesunden

; . ch. Erst nachdem Melbourne auf den Armen der Liberalen zur Hohe der Regierung getragen

1052

Sinn und Verdienst fuͤr das Vaterland. Wellington ware im⸗ mer im Oberhause eine Macht gewesen, auch wenn er nie ins Ministerium eingetreten wäre. Als er es im Jahre 1828 dennoch that, fing der alte Feldherr zum Erstaunen der Welt ganz kom⸗ fortable an, uͤber politische Fragen zu sprechen und brachte we⸗ nigstens den gesunden und klaren Sinn aus seinem militairischen Genie mit zur Administration; aber Wellington ist alt und krank, und man zweifelt mit Recht daran, ob er jetzt noch persoöͤnlich an den Geschaͤften Theil nehmen wird. Der wahre Chef der To— kopartei im Oberhause ist Lord Lyndhurst, einst Sir John Copley. Weniger noch als Sir Robert Peel, gehör Lord Ty ndhur st durch Geburt der Aristokratie an, sein Vater war ein unbekannter Hand⸗ werksmann der City, und man wunderte sich gewaltig in den etzten Jahren, daß ein solcher novus kiomo die Kammer der Lords fuͤhren konne, aber die Englische Aristokratie hat ihren ge⸗ sunden Sinn nicht so durch den Rost der Vorurtheile verdunkelt, daß sie nicht Jeden mit offenem Arme aufnahme, der ihr geschickt dient. Sir John Copley hat jedoch nicht immer der Aristokratie gedient, man spricht noch von einer Reise, die er nach Frankreich zur Zeit der großen Revolution unternahm, um im Ramen eines Klubs mit den Franzoͤsischen Ideen zu fraternisiren. Allmaͤlig aber erkaltete diese Gluth immer mehr und mehr, bis der letzte Funke verglommen war. Noch im Jahre 1727 gehoͤrte Sir John zur überalen Fraktion des Ministerium Liverpobl und ward dann von Canning trotz eines Streites mit diesem zum Lord und bald darauf zum Kanzler erhoben. Dies blieb er bis 1830 als Lord Grey Premier-Minister wurde. Herr einer beweglichen Be— redsamkeit und einer maͤchtigen und geschlossenen Dialektik kam er nun jeden Abend, immer ruhig im Aeußern, um sein unbarm— herziges Wundmesser an die ministeriellen Maßregeln und Per⸗ soͤnlichkeiten zu legen. Er hat oft mit seiner schneidenden Logik mehr Galle in eine Session gebracht, als noͤthig war fuͤr eine ganze Sitzung, er ist es, der uͤber Irland die unklugen und kalten Worte geschleudert hat, deren sich O'Connell jezt als Schwerdt bedient, „diese Fremden durch Blut, Sprache und. Religion.“ Uebrigens ist er ein Mann von hoher Fahigkeit, ein tuͤchtiger Ju— rist und ein geborener Kanzler. . . . Lord Aberdeen, der ohne Zweifel, wie schon oͤfters, die

auswaͤrtigen Angelegenheiten übernehmen wird, hat sich den Ruf

eines geistvollen und geschickten Diplomaten erworben. Wie man sagt, hat er die neue Politik des Lord Palmerston durchaus ge— billigt und wird in dieses Meisters Fußstapfen treten. Der Herzog von Richmond wird vielleicht Vice⸗Köͤnig von Irland, Lord Ripon aber wird gewiß nicht wieder Lord Goderich; wenn er auch jetzt gerade als tuͤchtiger Finanzier wieder hervertreten koͤnnte.

Dies sind die Persoͤnlichkeiten, die, aller Wahrscheinlichkeit nach, das kuͤnftige Kabinet bilden werden. Sind ihre Talente hinrei— chend, um die ihnen entgegenstehenden Schwierigkeiten uͤberwin— den zu können? An der Spitze ihrer Gegner steht die Königin, schon seit ihrer Thronbesteigung den Whigs guͤnstiger, als den To— ries; sie bewahrte indeß bis zur Krisis von 1339 eine intermediaire Stellung, damals aber nahm sie mit ihrer festen und fast leiden⸗ schaftlichen Entschlossenheit, die sie auszeichnet, offen die Rolle ei— ner Feindin der Tories, einer Beguͤnstigerin der Whigs an. War es allein die Affaire wegen der Kammerdamen, die dies bewirkte? Das wissen Sir R. Peel und Lord Melbourne am besten; Alles, was man weiß, ist, daß an dem Tage, als das letzte Tory⸗Kabinet zusammenbrach, Sir Robert lange Zeit allein mit der Königin blieb, und daß sich die Königin nach dieser Audienz aͤußerst ani— mirt zeigte. Sir Robert hat uͤber den Grund geschwiegen; es ist klar, daß das Votum der Tories bei der Dotation und der Rang-Bestimmung des Prinzen Albert noch die Kluft zwischen der Königin und ihnen vergrößern mußte. Geschaart um den Namen der Königin steht im Unterhause die liberale Opposition der 30) Stimmen, obwohl man bemerken muß, daß, so schwierig es seyn wuͤrde, gegenuͤber einer solchen kompakten Masse von Gegnern die Regierung zu fuͤhren, doch Sir Roberts Majorität keine ep he⸗ mere ist, sondern in den wohlhabendsten und machtvollen Klassen des Landes wurzelt; selbst die Staͤdte und Flecken von England haben heute den Torles 15 Stimmen mehr gegeben als 1837. Was wird aber Sir Robert mit den dei wichtigen Monopol-Fragen anfangen. Er hat sich bis jetzt durchaus nicht gebunden. Zeit nicht vorgreifen, was die Holzfrage, da reservirte er sich seine Meinung, was die Kornfrage, da zog er allerdings eine Skala einem festen Zoll vor, jedoch ohne auch nur etwas don dem Ver⸗ haͤltniß der zukuͤnftigen Skala verlauten zu lassen. Aber das Defizit ist da, es muß verschwinden. Können die Tories eine Reduction der bewaffneten Macht vornehmen, sie, die den Whigs schon seit zwei Jahren vorwerfen, sie haͤtten die militairischen Kraͤfte Großbritaniens nicht genugsam entwickelt und entfaltet? Und wenn sie es wollten, sehen wir auf die neuen Schwierigkei⸗ ten in Amerika und China, auf den Prozeß Mac Leod's und' die Graͤnzfrage, auf Peking und Tschusan, auf die Anarchie in Sy— rien, auf die Kalte Frankreichs und die veraͤnderte Stellung Mehmed Ali's. Aber das Defizit ist da, es muß verschwinden, wodurch? In Bezug auf diesen Punkt hat Sir Robert noch nicht sein Geheimniß offenbart, das Orakel ist stumm geblieben.

Wenn fuͤr die Finanzen gesorgt ist, kommen die Reformen daran; die radikalen, die wird Sir Robert mit Huͤlfe der Whigs beseitigen, die in der Justiz und Administration wird er mit Talent und Popularitaͤt durchfuͤhren; nur die eigentlichen Whig-Reformen, die gemaͤßigten, als da sind Minderung der Monopole, Abolitien der Kirchen-Taxen, Appropriation einiger be— stimmten Kirchenguͤter fur die Nothdurft des Staates, Zulassung der Juden zu den Corporationen. Aber wenn auch dies Alles uͤberwunden ist, dann wird Irland kommen mit seinen blutenden Wunden und wiederaufgebrochenen Narben, es wird Heilung ver— langen, und die Tories werden sehr verschiedener Meinung seyn uͤber die Mittel und Methoden, die hier zu ergreifen sind, kurz ihre zwei oder drei Fractionen werden dann gewiß den Feinden ihre Blbßen zeigen. Man mußte in der That blind seyn, wenn man nicht saͤhe, daß es unter den Tories sehr verschiedene, ja ganz entgegengeseßtzte politische Meinungen gaͤbe, wie unter den Whigs. Zwei Monate vor der Erdffnung der letzten Session er— schien eine Broschuͤre; „Peel oder Stanley, wer wird unser Chef seyn?“ Sie rührte von einem Mitgliede des Parlaments her, wie man sagt, das Stanley schilderte als einen Edelmann von hoher Gesinnung und warmem Herzen, als einen guten Pro⸗ cestanten, übrigens durchaus fremd jener vermeintlich liberalen Race, die keinen Unterschied unter den Religionen kenne; Sir Robert Peel dagegen war ein Emporkbmmling aus niederem Stande, ohne Treue und Glauben, stets bereit, fuͤr sein persoͤn⸗ liches Interesse Alle zu verrathen. Der Autor des Pamphlets aber sprach sich eben so start gegen den dummen Bigottismus des Sir Edward Knatchbuͤll und Sir Robert Inglis aus. Wer

kennt nicht die leidenschaftlichen Erguͤsse der Tories vom Novem— ber l Ja, noch im Januar dieses Jahres erschien ein Ar— tikel im Standard, der wortlich besagte, wenn die jetzigen Kon—

Was die Zuckerfrage angeht, da wollte er der

servativen zur Regierung kaͤmen, so hieße das: „Eine Bande Schelme anstatt der fruheren.“

Wenden wir uns zu den Kammern der Gemeinen, glaubt man, daß sich da Sir Robert sicher auf seine Stuͤtze versassen koͤnne? Was werden H. Gladstone, H. Goulburn, H. Priegle, H. Plumptree, S. Robert Inglis sagen, wenn Peel deremnsi vor das Haus tritt und eine Summe Geldes fordert fuͤr den Volks⸗Unterricht ohne Unterschied der Religion? H. Priegle, der im vollen Parlamente ausrief: „Die juͤdische Nation hat ein Ver⸗ brechen begangen, fuͤr das sie jetzt buͤßen muß“, und H. Plump⸗ tree, der immer wieder seine Bill praͤsentirt fuͤr die Heiligung des Sonntags, an welchem die Buden keinen Wein verkaufen und die Bäcker kein Brod backen follen, und Sir Rob. Inglis, der da findet, daß die Millionen Pfunde der Anglikanischen Kirche nicht ausreichen, fuͤr ihre Beduͤrfnisse. Schon jetzt spre⸗

chen die Orangisten, die zu Antrim den Namen Wellington und

Peel mit Pfeifen begruͤßten, davon, sich wieder zu konstituiren;

dort erhebt sich die alte Aristokratie und bezeugt laut, wie wenie

Vertrauen sie zu dem Sohne des Wollspinners von Tamwort hege, hier die Hochkirche in Oxford und erklart: „Sir Robert Peel kennt Nichts, als das Haus der Gemeinen, er weiß die Zahl der

nach diesem Wechsel.

Majoritaäͤten seit einem Jahrhundert auswendig, sein Puls schlaͤgt Das Haus der Gemeinen ist seine einzige

, , , J ü ** Wirklichkeit, alles andere in seinen Augen nur Form und Schat⸗

ten. Liebenswuͤrdig und wohlwollend, aber durchweg Egoist, bleibt dieser Mensch klein, auch mit der Nation und unserer alten Ver— sassung auf seiner Seite, und was das Schlimmste ist, ein Un—

glaͤubiger fuͤr die ewige und allein seeligmachende Kirche.“ Was

soll man zu dieser Höhle des Aeolus sagen, wo die Orangisten, der Land-Adel und die Hochkirche in ihrer Heftigkeit nur von den geknechteten Irlaͤndern uͤberboten werden, wo der Adresse der konservativen Protestanten M. Strele, ein liberaler Protestant, antwortete; „Nehmt euch in Acht Orangisten! Wenn ihr den ersten Schlag thut, so werden sich alle Katholiken, alle Liberalen erheben und in 26 Stunden wird es keinen Orangisten mehr le— bend in Irland geben?“ Sollen die Tage des Gräuls wieder kehren, die der ungluͤckliche Karl Stuart erlebte, als in den Stra— ßen von Dublin katholische Priester auf den Leichen gemordeter Protestanten die Messe lasen? Sie werden nicht wiederkehren, aber wird Sir Robert Peel der Neptun seyn, der diese empoͤrten Wogen mit dem Dreizack Albions besaͤnftigen kann?

Dauer der Eisenbahnkahrten am 24. August 1841.

Abgang ? bganu . zeit dlauer . Von Von

REerli n. . Pots dam.

8 Ubr Morgens... 12 Uu 6 Uhr Morgens. .. 11 Vormittags. 10 . Vormittags. Na ehmittags 42 Nachmittags

Na chmittuga 40 Abends . . .. 41 Abends.... 53

Zeitdauer

.

Nachmittags Abends.

Abends...

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 21. uli. Niederl. wirkl. Sebula 5Iz. 53 4. 10035. Kanz. Bill. 253. 5 Spau. 1835. Zins. —. Präm. Sch. —. BFol.

Passive. 5. Ausg. —. Freuss.

Oesterr. —.

1 , 553 met. 1073 6. . 13 —: Rank - Act. 1938. 1935. Partial - Obl. Loose zu 500 FI. 1357. 1353. Loose zu 100 FI. —. Preuss. Pram. Sch. —. do. 45 Anl. —. Holn. Loose 737 C. 59 Span. Anl. 195. 19. 235 IIoll. 505. 50 .

43 gs 4.

HIam bu rg, 23. Aug. Rauk- Actien 1610. Eugl. Russ. 108.

ö 20 97 z 3

Cons. 33 897. Rel. Neue Anl. 197. s 7 97 510 51 23 ' 77

Ausg. Sch. 95. 24 3 Holl. 515. . 35 173.

ras. 67. Column. 267. Mex. 2? . Feru 16. Chili 69.

London, 20. nn, Passive 43.

Engl. Russ. II 1.

Rente fin our. 16 16 365 Rente fin coar. 59 Span. Rente 21.

, 53

145 55 Neapl. lin cour. 101. 35.

Port. —.

Passive 47.

FEetergbharg, 3. Rag, rand, g Me. 393. Ian 31 1. Paris 412. Poln. à Par. 300 FI. 69. do. 500 1. 73 *. do. 200 LI. 251.

45 973. 33 253 533. *

Wien, 20. Aug. 55 Met. 1063. 7. 385 z 14 23. Bauk- Actien 15914. Aul. de 1834 131. de 1839 109.

.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 26. Aug. Im Opernhause: Die Jungfrau von Orleans.

Freitag, 27. Aug. Im Opernhause: Don Juan. (Mad. Fischer-Schwarzboͤck, vom Großherzogl. Badischen Hoftheater zu Karlsruhe: Donna Anna, als Gastrolle; Herr Krause, vom Kö— niglichen Hoftheater zu Muͤnchen: Leporello, als letzte Gastrolle; Dlle. A. Lowe: Donna Elvire.)

Sonnabend, 28. Aug. Im Schauspielhause: Goͤtz von Ber⸗ lichingen. (Herr Grua: Götz)

KRönigsstädtisches Theater.

Donnerstag, 26. Aug. Julerl, die Putzmacherin. rende Posse mit Gesang in 2 Akten, von E. Meisl. Mufik von A. Muller. (Herr Plock, vom Stadt ⸗Theater zu Hamburg: Cinnerl, als Gastrolle.)

Freitag, 27. Aug.

3 Akten, von J. Nestroy.

Sonnabend, 27. Aug. Italienische Opern⸗Vorstellung. Lucia di Lammermoor. Opera in 3 Atti. Musica del Maestro Gae- tano Donizetti.

Preise der Plätze: Ein Platz in der Orchester-Loge— 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Platz in den Logen und im 3 3 n , . 1 Rthlr. u. s. w. extbuͤcher, in Italienischer und Deutscher Sprache ind jf e t Tirtiufe: Blrran und Abends an . Ka 9 din

u haben.

Parodi⸗

Der Talisman. Posse mit Gesang in

Verantwortlicher Redaeteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerel.

M 237.

ĩ chrichten. ĩ k L le, en, eitern. Rhein -Provinz. Fortsetzung

Verhandlungen uͤber Parzellirung laͤndlicher Gründstücke— geen Yee! Fortgang der Volkszaͤhlung. 16 * our⸗ nal des Debats über Spanten. Schreiben des Herrn. Felir

Clavet über sein Verhaͤltniß zu Madame Laffarge. Briefe aus Paris. (Die Fleischsteuer und der Grundbesitz; Volkszaͤhlung.

Großbritanien und Irland. London. Geheimeraths⸗Versamm⸗ lung wegen der Thron⸗-Rede. Erklaͤrung im Namen des Herzogs von Wellington. O Connell verspricht Mäßigung. Die Korn⸗ gesetz⸗Konferenz zu Manchester. Die Times gegen die jetzigen Korngesetze. Ueber die Differenz zwischen England und den Ver— einiglen Staaten. Graͤnz⸗Sicherung in Nen⸗Braunschweig. Zweifel uͤber die Echtheit der letzten Nachrichten aus China. Euphrgt-Erpedition. Vermischies. Schreiben aus London. (Die Versammlung der Geistlichen zu Manchester und die Korn— Frage; Nord- Amerikanische zustände, .

Belgien. Bruͤssel. Neuer Tarif fuͤr die Eisenbahn. Mission nach Madrid. .

Deutsche Buudesstaaten. München. Reise des Koͤnigs. Emil de Girardin. Schreiben aus Dresden. Die Dresden⸗ Prager Eisenbahn; Regulirung der Elbe; Kunstnotizen.) Schreiben aus Leipzig. (Herbart und seine Schule; Oberst von Leonhardi.)

Desterreich. Wien. Aus- und Einführen von 1829 bis 1838.

Italien. Rom. Abyssinische Deputation. ö

Inland. Berlin. Parade. Bonn. Evangelische Provinzial—

Synode.

Beilage. Rußland und Polen. St. Petersburg. von Barante reist ins Ausland. Neuerfundene Maschine zum Spinnen und Zwirnen der Seide. Frankreich. Par is. Mad. Laffarge. Großbritanien und Irland. Vermischtes. Deutsche Bundesstaaten. Ham bug. Sklavenhandel. Hanseatische Dampfschifffahrt. DOesterreich. Schreiben aus Marienbad. (Ausflug nach Koönigswar t. Nen⸗Granada. Carthagena. Centrälistische Gegen-Revolution. Neue Repu⸗ blik Panama.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Konig haben Allergnaͤdigst geruht:

Dem Geheimen Justiz- und Ober-Landesgerichts-Rath Dor⸗ guth in Magdeburg, so wie dem Land- und Stadtgerichts-Di— rektor Carssow zu Salzwedel den Rothen Adler-Orden' dritter Klasse mit der Schleife; dem Geheimen Justiz— und Ober⸗Lan⸗ desgerichts-Rath Fahrenholz zu Magdeburg, so wie den Land—⸗ und Stadtgerichts⸗Direktoren Wenzel zu Burg und Dr. Desch— ner zu Stendal, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu ver— leihen; ferner . ö 1 2

Den Kammergerichts⸗-Assessor Karl Justus Schaffrinski zu Berlin, den Regierungs⸗ Assessor Gottfried Albert Bor sche zu Franksurt, den Aber ⸗Landesgerichts⸗Assessor Au gu st Ludwig von der Reck zu Arnsberg, die Regierungs⸗Assessoren Gu st av Karl Ulrich Friedrich Franz von Schnehen, sonst zu Minden, jetzt zu Magdeburg, und Hans Adolph Karl Graf von Buͤlow, sonst zu Stettin, jetzt zu Danzig, zu Regierungs⸗ Raͤthen, und ö.

Den Kammergerichts-Kanzlei-Direktor Seger zum Kanzlei⸗ Rath zu ernennen.

Der Justiz⸗Kommissarius Berndes zu Naugard ist zugleich zum Notarius im Departement des Koͤnigl. Ober⸗Landes⸗ Gerichts zu Stettin bestellt worden.

Der Notar Georg Heusner zu Barmen ist zum Notar fuͤr den Friedensgerichts-Bezirk Perl, im Landgerichts-Bezirk Trier, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Perl, bestellt und der Notariats-Kandidat Franz Wilhelm Cu stodis zum Notar fuͤr den Friedensgerichts-Bezirk Barmen, im Landgerichts-Bezirke El— berfeld, mit Anweisung seines zohnsitzes in Barmen, ernannt worden.

Der Justiz⸗Kommissarlus Karl Gustav Theodor uhse zu Pillkallen ist zugleich zum Notarius im Departement des Ober-Landesgerichts zu Insterburg ernannt worden,

Der Justiz⸗Kommissarius Thiele in Karthaus und der Justiz⸗Kommissarius Paul in Schwetz sind zugleich zu Notarien im Departement des Ober-Landesgerichts zu Marienwerder er— nannt worden.

Der Ober⸗Landesgerichts⸗-Assessor Ludwig Friedri ch Wil⸗ helm Knorr ist zum Justiz-Kommissarius bei den Gerichten des Kulmer Kreises, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Kulm, und zugleich zum Notarius im Departement des Ober⸗Landesgerichts zu Marienwerder ernannt worden.

Bekanntmachung.

Die Ziehung der Prämien von den nach unserer Bekannt⸗ machung vom J. Juli d. J. zur Ausloosung bestimmten 9090 Seehandlungs⸗Praͤmienscheinen wird am

15. Oktober d. J. und an den darauf folgenden Tagen Vormittags von 8 Uhr ab, in dem großen Konferenz⸗Saase des Seehandlungs⸗Gebaͤudes, un! ter Zuziehung von zwei Notarien und von zwei vereideten Pro— tokollfuͤhrzrn. stattfinden. Dach Beendigung derselben wird die Liste der Praͤmien zur öffentlichen Kenntniß gebracht werden. Berlin, den 24. August 1841. General ⸗Direet kon der Seehandlungs⸗Societaͤt. (gez) Kay ser. Wentzel.

Angekommen: Der außerordentliche Gesandte und bevoll⸗ mächtigtẽ Minister der Verein ten Staaten von Nord-Amerika, Wheaton, von Frankfurt 4. Hz.

G raf

Allgemeine

9 1 Au gu st Abgereist: Se. Excellenz der Kaiserl. Oesterreichische Wirk- liche Geheime Rath und Kaͤmmerer, von U ermänyi, nach Dobberan. r

die Entwickelung der Zeiten herbeigeführten Bestehenden ent⸗ scheide hier allein. Es sey eine merkwürdige Erscheinung, daß die Vertheidiger historischer Rechte und sogengnnter konservanver Prin⸗ zipien in ihren historischen Forschungen haͤufig dabei stehen blieben, auf laͤngst verflossene Zeiträume, als J au da. temporis acti, wohl⸗ gefaͤllig zuruͤck zu blicken, ohne den ferneren historischen Entwickelun⸗ gen bis auf die Jetztzeit zu folgen. Das echte erhaltende (kon⸗ lervatipe, Prinzip halte fest an dem Besteh enden, ohne je⸗ doch 9 n. , . und Entwickelung auszuschlie⸗ 5 71 en. Wer daz Bestehende durch das Untergegangene er⸗ Rhein⸗ Provinz. setzt wissen wolle, huldige nicht dem kon fervalf ort '. farben, dem Düsseldorf. (Fortsetzung der Verhandlungen vom 23. Juli.) reactiongiren Prinzip. Der freie Verkehr des Grund-Eigenthums Ein Abgeordneter des vierten Standes betrat hierauf die Redner⸗ konne nicht nur eben so gut zu Abrundungen und Vergroͤßerungen bühne uͤnd trug Folgendes vor; von Grundbesitzungen fuͤhren, als zu deren Zersplitterung; er thue Mit inniger Betrübniß ersche er aus dem zu berathenden Gesetz⸗ e,. . dort, wo Dertlichkeit nd, Verhaͤltnisse jene als Entwürfe, daß derjenige Theil unseres gemelnsamen! Varerlan b., . „rausstellten; schr viele Deweise bewiesen dieses, welchem anzugehdren er die Ehre habe, und dessen Meinung in der ihm . ,, paar Dutzend derselben anzuführen; betreffenden Angelegenheit um fo vollgültiger er repräsentirem fond!“ eu,, . 6 dessen, weil Frhur, Namen von Git ern. herzahlen weiller mit dem grbsten, Theile seiner der' Loandwirthschaft Rich wosp— 6 ,,,, züsan n sennmlung untzsfann. ehen; menden Familien persönlich bekannt sey, und vielen derselben durch . . 0 , i n n,, ö, r, = .. herwandschaftliche Bande felbst angehöͤrig, namentlich daß der Oft , het. Parehen Nr ch e, neh, der n dent Rheinisch« Theil des Herzogthums Cleve in einem di Eigenthumz⸗ , . 3 3 . für dee An sicht ber großen Majori⸗ rechte und die Freiheit so nahe, so empfendlich berührendän Zweige si . c e, . . . ale, Bestimmungen des vor⸗ der, Gesetzgebung, getrennt werden solle von) der Provinz Uaocl? ,,, d n,. . 6. cher er durch Gestnnung und Sitte, Gebrauche und Gewohn⸗ lee. Dcbutirter aus dem Stande der Staͤdte bemerkt: We⸗ heiten, so wie durch Abstammung, mit vollem Rechte angehbre. gen Bestimmung eines Minimums (ey rer im siebenten Ausschusse Auch, seine Bewohner seyen durchweg Fränkischer in nördlich in, der. Minoritaͤt, ihn hätten die dafuͤr sprechenden Worte im sten Zipfel Friesischer) Abstammung, und es koͤnne dem aufmerksamen Allerhoöchsten Propositions-Dekrete bewogen, so wie die in den Beobachter der Volkseigenthuͤmlichkeiten, Lokalgebraͤuche und Ein. Motiven angefuͤhrten Thatbestaͤnde, daß die Parzellirung bereits richtungen nicht entgegen, daß feine oͤstlichen Graͤnzen noch jetzt in den Regierungs-Bezirken Koblenz und Trier eine solche Höhe weren ich k . welche vor ine hr als eilt. Jahrhunderten erreicht habe, daß die Grundsteuer einzelner Parzellen bis zu ei— din h, girl nl it free rg bet , , Urorinzmdarin üterin, daß sie den fceien Verkehl in Wezichun? höher belaufen, als die Steuer selbst, daß einzeln Parzellen kul⸗ guf KHiüund nd Roden für eins ihrer kösilichten Rechte, baten! turunfaͤhig und welches, js, herrenlos werden. Er glauke, unter die Veschraͤnkungen desselben, noch mehr aber eine Ungleichhelt in diesen Umstaͤnden würde über kurz oder lang ein Besetz gegen der Vererbung desselben, fuͤr das größte üebel halten würden Denn die uͤbergroße Parzellirung provozitt werden, und sehe nicht ein, auch bei ihnen sey das Gefuͤhl und der Begriff des Rechtes mit weshalb man damit bis zum Aeußersten warten solle, immer in dem der Gleichheit so innig verwachsen, daß eine Storung der der Voraussetzung, daß die rechte Beslimmung eines Minimums letzteren ihnen stets als eine Verletzung des ersteren erscheinen wurde. gefunden werde; in diesem Falle konne das Gesetz ja nicht scha⸗ Die Kreisstaͤnde in ihrer jetzigen Zusammensetzung feyen leider den. Uebrigens trete er der Meinung des Ausschusses bei nichts weniger als geeignet, die Meinung und Gesinnung der Be— gin derer Abgeordneter dieses Standes glaubt d . die wohner, am wenigsten der Landgemeinden, die in denselben beinahe . ie i. . a, nn. ndes glzu t, daß die Be⸗ gar nicht vertreten würden, zu beyräfentiren, denn ihle Vuͤrgermei⸗ schraͤnkung der Thei 'arkeit sowohl, als die Consolidation des ster seyen nicht aus ihrer Wähl, viel weniger aus ihrer Mitte, her⸗ Grundbesitzes wirklich im Interzsse der aͤrmeren Klassen angeord— vorgegangen,, Er vertraue daher, das seine Mitstaände sich mit ihm net werden muͤsse. Es sey von so kleinen Parzellen in den Rhein- vereinigen wuͤrden, des Königs Majestar zu buten! “'in Veziehung auf und Mosel-Gegenden gesprochen worden, welche nicht mehr bebaut die freie Verfugung uͤber das Grund- Eigenthum in den Kreisen Duis. werden koͤnnen; er könne versichern, daß es deren noch andere, burg und Rees keine andere Gesetzgebung als in den übrigen Theilen z. B. auf der Ahr gebe, wo die Graͤnzfurchen 5 Procent des Grundbesitzes ausmachen, weshalb denn die Scheidelinien blos durch hingelegte Schiefersteine bezeichnet worden, was oft Anlaß

der Rhein⸗-Provinz eintreten laffen zu wollen. Er vertraue darauf

um so 3. weil . ö,. sen . . provinziellen Gesetze,

dessen Berathung nach 8. III. Nr. 4 des Gefetzes vom 5. Juni 1823 646 a . J

3 zer en gen ruin i il Wand gehdͤre, gegen deren lebertraä— h . gebe. Wo 2 Patzellirung blos nach Ruhen geschehe,

gung Kuß die Kreis Staͤnde wohl eine Verwahrung auszusprechen könne kein Zipeifel daruber seyn, daß sie zu weit gehe und zur

seyn dürfte. Er habe bisher nur vom Hetzogthum Cle gebrochen, Verarmung fuͤhre, wahrend die Beschrankung derseiben mehrkre

weil es sich nicht leugnen lasse, daß im Essen⸗Werdenschen Theile des der Kinder eines Hauses veranlassen wuͤrde, als Dienstboten und

Kreises Duisburg in Beziehung auf Guts-Nexus sowohl alz Verer? Handwerker ihr Fortkommen zu suchen. Daher koͤnne das Gesetz

bung baͤuerlicher Besitzungen Einrichtungen bestanden haͤtten, welche, im Interesse mancher Gemeinden nur befürwortet werden.

wie der Volksstamm, zum Theile selbst nicht Fran kischen, sondern Sassi⸗ Der Herr Vorsitzende erklart, daß man nicht unbedingt ein

schen Ursprungs gewesen; allein seit sinem Drittel Jahrhundert gendssen Laudator iemporis aeti zu seyn brauche und der Definition, die der Herr Abgeordnete des vierten Standes in seinem so sehr in⸗

,, . die namlich Gleichheit und , . heit

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als , , ö ad rh g , ng teressanten Vertrage von der wahren kanservatiben Gesinnung ge⸗

werden lassen. Es laͤge daher auch kein Grund vor, bei der Siellung geben, habe, voͤllig beistimmen konne, ohne darum gegen die eben

der Bitte auf den Umfang der Kreise Duisburg und Rees diesen klei- geschilderten nachtheiligen Folgen der uͤbergroßen Parzellirung blind

nen Landestheil auszufchlfeßen. So vici in Beziehung auf den Aus. ju feyn. Es frage sich nur, in welcher Weife die Berathung uͤber si das Gesetz vorgenommen und ob dieselbe nicht allenfalls in zwei

Theile getheilt werden solle, von welchen der erste in 95. 1 5

schluß der benannten beiden Kreife. Er erlaube sich nün noch in Be—

ziehung auf das vorliegende Gesetz und die demselben zu Grunde ge⸗

legten Motive einige Bemerkungen zu machen. Die Parzellen-⸗Numn— die Bestimmung eines Minimums der Theilbarkeit, der zweite in mern des Katgsters gaͤben durchaus keinen Anhaltspunkt zur Beurthei⸗ den folgenden F5. bis zu Ende die Bestimmungen Über die Kon lung der Zersplittersing des Grundbesitzes, indem ein zůfammen hn den s earelten wide, m n, . gendes Besitzthum von einiger Bedeutung solcher Nummern bis zu solidirung i, . . . wegen der Unfahigteit der jezi⸗ finigen Hunderten nicht nur haben könnte, sohdern auch wirklich haͤti, gen Kreisstände zur Beurtheilung des vorliegenden Falles gesagt indem Haͤuser, Scheunen, Schoppen, Schober, Schafstäͤlle, Backhähuser, worden, sey dadurch zu modisiziren, daß wir ja eine bessere Or⸗ Mühlen und, Fabrikgebaͤude, Hofraume, Gaͤrten, Baumgarten, Lust. ganisation der Kreisstande beantragt haben und diese zu erwar— gaͤrten, Weinberge, Ackerabtheilüngen, Wiefen und Weide⸗-Eintheilungen, ten stehe.

Teiche und Weiher, Lachen, Moore; Suͤmpfe, Oeden, Haiden, Huͤtungen, Ein Mitglied des vierten Standes entgegnet:

Pflanzungen und Wallhecken, Hol- und Wald parzellen, Sand- und Lehm⸗ Es habe sich die Versammlung schon so entschieden gegen eine gruben ꝛzc., jede fuͤr sich mit einer Parzellen Nummer bezeichnet seyen, n, ,, des Gesetz⸗ Entwurfes und fur die Ablehnung desselben wenn sie auch alle zu sammen genommien nar ein einziges Gut gus— gusgesprochen, daß er gar nicht begreifen könne, wie auf der ersteren machten. Daß in stgrk Farzellirten Gegenden, weicht stets gich stark immer noch bestanden werde. Der berchrt! Mann, der an der bevölkert seyen, das Besitzthum jedes Einzelnen kleiner, mithin die Spitze der Provinzigl⸗Verwaltung stehe, habe be allen Gelegenhei⸗ ser auch in Beziehung auf Grundflaͤchen⸗Besitz weniger reich oder ten das Interesse seiner Verwalteten so richtig gewuͤrdigt und fo aͤrmer sey, als in wenig parzellirten Gegenden mit geringer Bevdl⸗ kraͤftig vertreten, daß derjenige, der in irgend einer darauf Bezug kerung, sey so natuͤrlich, daß es nber n gh scheine, wie dieses habenden Ansicht von ihm abweiche, Gefahr laufe, schon darum ge⸗ auffallen konne; betrachte man aber den Werth des Gefamnit- tadeit zu werden, und in den Verdacht gerathe, ein leichtsinniges Besitzthums Aller, so stelle sich das umgekehrte Erg ebniß heraus. oder befangenes Urtheil gefaͤllt zu haben. Und doch koͤnne er nicht Der Gesammt⸗Bodenwerth einer start parzellirten Flache ver⸗ umhin, den vorgelegten Gesetz⸗ Entwurf zur Beschraͤnkung der Par⸗ mehre sich gegen den einer wenig parzellirten vom naͤmli⸗ jellirung des Grundbesitzes in der Rhein⸗-Provinz, der, wie es in chen Umfange oft um mehr als das Zehnfache, a6 wenn der Allerhschsten Proposition heiße, von dem Ober Praͤstdenten aus⸗ man, eine Mosel Gemeinde mit der Lüneburger‘ Haide ver? gegangen und durch ihn veranlaßt worden sey, feinen Beifall auf das gleichen wolle, um mehr als das Hundertfache— England sey enischiedenste zu versagen, und darin eine ganz unndthige Beschraͤn kung wahrlich nicht durch seine Boden⸗Kultur zu der schwindelnden des Eigenthums zu erkennen. Er gebe zu, daß er von einer zerstuͤckelung Hoͤhe gestiegen, auf welcher es jetzt sich befinde, son dern durch des Eigenthums, wie er sie durch die Mittheilung des Herrn Ober! seinen Handel und seine Fabriken, nicht durch seine, die Verthei⸗- Praͤfldenten und durch Vorlegung der Flurkarlen ken fen gelernt, lung, des Grundeigenthunis hin dernde Fefeßgebung, sondern trotz feine Ahnung gehabt, und find? eh ganz angemessen, daß die Regie⸗ derselben. Bestaͤnde diese unheilvolle Gesetzgebung dort nicht, rung die Vertheilung der Steuer nur so lange zulasse, als letz lere würde man in seiner Hauptstadt nicht die vergaͤnglichen Haͤuser fin- noch erhoben, mithin auch die kleinste Parzelle mif wenigsten Einem! den, deren Daier, auf hächsins 9 Jahre berechnet werden darfe, Pfennig besteuert werden könne; weiter aber durfe bi inmischung wenn nicht der Erbauer fuͤr einen Fremden sein Kapital verwendet nicht gehen, wenn sie nicht in Haͤrte ausarten solle. Es moge seyn, haben wolle, so wurden laͤngst die ausgedehnten Halden und Oeden daß bei der gegenwaͤrtigen Thellung der Grundstuͤcke in der ange⸗ verschwunden seyn, welche csnen großen Theil seiner Qberffaͤche ein. führten Gegend nicht inehr der höͤchsie Ertrag aus hem Pede! zu nehmen, und die zahlreiche Vevölkerung dieses Staates würde nicht ziehen sey; allein die Besorgniß, daß der darauf gebrachte Dunger mehr in Hinsicht ihres Bedarfs an Lebensmitteln vom Auslande nicht den Eigenthuͤmern, sondern dem Nachbar zu Gute komme, abhaͤngig seyn, seine besitzlosen Proletarier wurden dann in der be⸗ scheine ihm durch die Betrachtung gehoben, daß der Duͤnger des Nach⸗ lohnenden Bearbeitung cines Boödentheilchens diejenigen Subsistenz bars im naͤmlichen Verhaͤlt nisse ein Slequivalent dafuͤr gewahren würde, mittel in reichlicherem Maße finden können, welche jetzt durch mehr und er könne si nicht denken, daß dadurch Jemand abgehalten werden

als 50 Millionen Thaler Armenstener doch nur kärglich ihnen zuflössen. sollte, seinem Felde oder Feldchen zuzuwenden, was er habe; gefetzt

Wenn von einem alteren ländlichen Rechte geredet würde, aber auch, der Fall trete hier oder da cin, so Konnten die Folgen doch

welches durch ein spaͤteres Recht verdraͤngt feyn olle so möchte nicht unbemerkt bleiben, und wer sich lieber ihnen unterwerfen als

jenes doch wohl auch namhaft gemacht werden muͤssen. Die aͤltesten auf das Erbtheil seiner Väter verzichten und von jedem Theile des selben sein Stuͤckchen haben 3 der wurde in einer Verfuͤgung

Urkunden widerspraͤchen der Vermuthung, daß am Rheine, in den J wie die vorstegende eine Härte sin den, die zu bedenklichen Acuße=

Gauen der alten Franken und Friesen, ein solches alter es Recht hestanden hate; dier gltesten Gti fun obricfel vßhn kirchlichen und son- rungen Anlaß geben konnte! Cr schsie ße sich deshalb dem hk

stigen Instituten enthielien schon ganze Reihen von arzellen; in⸗ lage des Ausschusses an, so leid es jhm auch sey, dadurch in Wi hesn konnt nn darauf wenig ankommen, die RNuͤtzlich rie. durch än mit 8. .. des Königlichen Landtags⸗Komisfarsuz

Candtags - Angelegenheiten.