1841 / 248 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

dan muß daher zuvöorderst die Tarif-Frage, unabhangig von allen politischen Ruͤcksichten, erledigen, wenn man den auswaͤrtigen Handel erweitern und unseren Erzeugnissen neue Absatzwege er— dffnen will. r Es sind jedoch noch andere Hindernisse zu uͤberwinden. ist namentlich eines, welches nicht offiziell ist und bei den De⸗ batten, so zu sagen, nicht mit in Rechnung gestellt wird, das sich aber nichtsdestoweniger stets bemerklich macht, wenn es sich um die Abschließung eines Traktats mit Frankreich handelt; es sind dies die ungeheuern Betruͤgereien unseres Handels und unserer Industrie, die Treulosigkeit im Handel und der schlechte Ruf, den wir uns in den fernen Regienen erworben haben. Unsere Wein— Distrikte beklagen sich, daß die Ausfuhr ihrer Produkte stationair bleibt, daß die Preise sich verschlechtern, während die Production mit jedem Jahre zunimmt und der Debit im Auslande eben d durch bedeutender seyn sollte. Diese Resultate durfen Nieman— den uͤberraschen. Die zur Ausfuhr bestimmten Weine erleiden oft eine doppelte oder dreifache Verfälschung. Ehemals lieferten die Wein-Produzenten den Wein so ab, wie sie ihn gewonnen; gegenwaͤrtig aber nehmen sie Mischungen und Verfaͤlschungen da— mit vor, weil, wie sie sagen, die Kaufleute, denen sie ihn verkau— fen, ihn doch nicht ungetauft lassen. Diese Kaufleute nehmen in der That eine zweite Fäͤlschung mit dem Weine vor, und es ist ein Gluͤck, wenn er ins Ausland gelangt, ohne einer dritten Ope— ation unterworfen zu werden. In dieser Beziehung hat man nament— lich in Amerika unglaubliche Dinge gesehen; vor etwa funfzehn Jahren verkaufte man daselbst ungehéure Massen eines gar nicht zu bestimmenden Gemisches fuͤr Champagner. Heut zu Tage ge⸗ schieht, der Betrug bffentlich. In Burgund, iin der Fränche— Comté und in mehreren Haͤfen des suͤdlichen Frankreichs giebt es GChampagner-Fabriken; man nimmt sich nicht einmal mehr die Meuͤhe, sich, wie es sonst geschah, dazu des weißen Weins zu be— dienen, sondern man entfaͤrbt und vermischt den schlechten rothen Wein und macht ihn zuletzt auf die gewohnliche Weise moussirend. Die Bordeaur-Weine haben kein besseres Schicksal, und es ist bereits so weit damit gekommen, daß es selbst in Frankreich sehr schwi rig ist, reine Weine dieser Art zu erhalten, denn der Weinberg-Besitzer ist jetzt bereits eben so erfahi dem Faͤlschungs-Geschaͤft, wie sonst der Kaufmann;

Die ehemalige Wichtigkeit unseres Handels mit der Levante ist bekannt. In den Jahren vor der Revolution von 1789 be— trug unser Verkehr mit jenen Laͤndern, Ein- und Ausfuhr zusam— mengenommen, 60 bis 79 Millionen Franken. Bei dem allge— meinen Frieden wuͤrde es leicht gewesen seyn, diese durch den Krleg unterbrochenen Beziehungen wieder anzuknäpfen. Allein statt dessen geschah Folgendes: Vom Jahre 1815 bis zum Jahre 1820 uͤber— schwemmten unsere Tuchfabriken im Suͤden die Tuͤrkei mit Tuchen, die, sodohl in Bezug auf Qualitat, als auf Maß, so schlecht wa— ren, daß die Französischen Kaufleute spaͤterhin mit allgemeinem Mißtrauen aufgenommen wurden, das noch nicht verschwunden ist. Man hatte allen Ausschuß, alles schlechte Fabrikat in jene Lander geschickt. Auch hat unser Handel mit der Levante seit dem Jahre 1815, Aus- und Einsuhr zusammengerechnet, niemals mehr als 25 Millionen betragen. Dies rührt einzig und allein von den ungeheuren Vetruͤgereien her, die sich unsere Fabrikanten und Kaufleute erlaubten. England hat diesen Umstand geschickt zu be— nutzen gewußt und sucht uns mehr und mehr aus jenen Laͤndern zu verdrängen.

Die meisten unserer Gewebe trifft derselbe Vorwurf; die lei— nenen oder seidenen Zeuge enthalten Baumwolle und das Maß derselben ist stets geringer, als es von den Kaufleuten angegeben wird. Auf diese Weise hat der Kaͤufer nicht die geringste Ga— rantie und wird fast unabaͤnderlich betrogen. Es giebt in Frank— reich, und namentlich in Paris, Fabrikanten, die, wie man sagt, für die Kolonieen arbeiten. Alle diese Waaren sind von der schlechtesten Sorte und werden von den Produzenten zu sehr niedrigen Preisen geliefert; aber, wenn sie den Ort ihrer Bestim— mung erreicht haben, so wird der Preis nach Verhaͤltniß der Hab— sircht und der Unredlichkeit der Kommissionaͤre und Maͤkler er— hoͤht und der Kolonist, der keine anderen als Franzoͤsische Waaren erhält, muß dreimal mehr dafuͤr bezahlen, als sie werth sind.

Unsere vergoldeten Bronze-Waaren, die sich durch Eleganz der Form auszeichnen, sind zu einer betruͤgerischen Waare fuͤr den Käufer geworden, indem die Vergoldung nichts taugt und in zwei oder drei Jahren verschwindet. Es giebt nicht drei Haͤuser in Frankreich, die in Bezug auf dieses Fabrikat einiges Vertrauen verdienen, indeß ist die Ausfuhr dieses Artikels sehr hedeutend. Bei den plattirten Waaren finden dieselben Betruͤge⸗ peien statt, und die im Jahre 1834 stattgehabte gerichtliche Unter— suchung hat zu merkwürdigen Aufschluůssen uͤber diese Fabrication Anlaß gegeben. Man nimmt gewoͤhnlich an, daß die mit Silber plattirten Waaren zu h oder aus diesem Metalle bestehen, wie es auf allen Artikeln dieser Art angegeben ist. Dies ist aber nicht der Fall; die Plattirung betraͤgt im Allgemeinen nur „, zuweilen nur , und oft ist sie nichts als eine einfache Versil— berung, die nach sechsmonatlichem Gebrauche verschwindet, Pruͤ— fungen dieser Art sind sehr schwierig anzustellen und in den mei— sten Fallen lehrt erst der Gebrauch den Werth der Waare ken— nen, so daß die Konsumenten kein Mittel haben, sich gegen den Betrug sicher zu stellen. Dieselbe Ungewißheit herrscht in Be— zug auf den wahren Werth der Bijouterie- und Goldschmieds— Waaren; da man bei Allem, was zur Ausfuhr bestimmt ist, der Kontrolle entgeht, so hat das Ausland eine Garantie weniger, oder besser gesagt, es hat gar keine Garantie, weil es sich nicht auf die Rechtlichkeit des Kaufmanns und des Fabrikanten ver— lassen kann. Die Ausfuhr von Bronze-, plattirten und Gold— Waaren beträgt im Durchschnitt jaͤhrlich etwa 12 Millionen Franken; aber es ist gewiß, daß wenn es nicht die geschmackvolle Eleganz der Formen wäre, die wir diesen Waaren zu geben wissen, dieser Absakweg nicht lange exissiren und das Ausland auf so gewagte Einkaͤufe verzichten wuͤrde. .

Die Stadt Marseille produzirt jahrlich fuͤr 25 bis 30 Mil— lionen Franken Seife, die blos aus Ofivenbl und Soda bestehen soll, Nun hat man seit einigen Jahren so viele Surrogate ein— gefuͤhrt, daß die Ausfuhr jener Seife bedeutend dadurch gelitten hat. Dieselben Bemerkungen lassen sich auch auf chemische Pro— dukte, auf Papier, Oele, rafsinirten Zucker und eine Menge an— derer Gegenstaͤnde anwenden, die einen mehr oder weniger wich⸗ tigen Absaß im Auslande sinden. Der Vetrug sindet sich äber all wo es moglich ist, ihn auszuuͤben: beim Mehl, Salz Mostrich, bei Farbewaaren, geissigen Getraͤnken, und es werden Ift lhre. auf einander folgende Manipulationen angewendet, um den Cha⸗ rakter und die Natur des Produkts zum Vortheil des Verkan fers zu zerstöͤren. .

Wenn man die Industrie und den Handel Frankreichs aus dem Gesichtspunkte der Sicherheit, die sie darbieten, untersucht, so wird man sinden, daß es, mit Ausnahme der Vereinigten Staaten, in Frankreich mehr Bankerotte giebt, als in den ande— ren handeltreibenden Laͤndern, daß die Franzosen, welche ihr Va— terland verlassen, um in entfernten Gegenden Handel zu treiben,

Es

49⸗

ö

Bretter, verargen, sich spaͤrlich einzufinden, theils weil die Schauspieler den fernen Geist schwerer fassen und darstellen koͤnnen, theils weil er auch den Zuschauern fremder ist, besonders aber, weil das Ensemble fehlt, Shakespegre's Genius aber Rollen erkannt seyn will. Rom eo und Juläa keines jener Hindernisse vorhanden, fo? muß Referent das nur maͤßig besetzte Haus auf die sehnlich erwuͤnschten Som mertage schieben, die diesmal die Anziehungskraft eines hohen Kunst-

sich gefaͤllig dem Ganzen an. alten Zeiten, so konnte man feeilich fuͤcchten, Ludwig Devrient's Genialitaͤt zu vermissen. : Darstellung hoͤchst erfreulich; und der Humor in der Eczaͤhlung von Frau Magb, so wie in der Scene mit Benvolio von dem Kampfe bis in der Todesstunde, war so gehalten, daß „Mercutio's edler Geist“ sich nicht darin verleugnete.

zeigt sich da! vermijtelnden, klug vorausschauenden Sinn Lo ter Virtuositaͤt dar; nur haͤtte man wuͤnschen konnen, ö. Intrigue, die dem Charakter nicht ganz fehlt, mehr herausgehoben aͤtte. ĩ gewandt, edel, den Helden nicht minder als den Liebhaber hervortreten lassend, so zaͤrtlich schmelzend als kuͤhn dem Tode auf Tybalt's Degen spitze entgegensehend, so unbaͤndig in seinem Schmerze uͤber die BVer— bannung, als muthig, durch den Giftbecher das Schicksal an sich zu erfuͤllen, das unabwendlich uͤber ihn einbricht. dem Ausbruche jenes Schmerzes ware indessen zu wuͤnschen gewesen: und am Anfang mehr Schwermuth uͤber Rosalinden's doch hat freilich Gothe in seiner Bearbeitung Melancholie vielfach geschwaͤcht. Weiber, mit welcher kuͤnstlerischen Vollendung, mit welcher Wahrheit und Natur schreitet sie uns blos im Publikum, sondern auch unter gelehrten Kunstrichtern nür allzu Hagn Manche, sedoch ben, vollen Humor eines fröhlichen, heitern, leichten Temperamentes, die gediegene Unschuld einer reinen und edlen Seele in der fesselnden Dar— stellung der Kuͤnstlerin bewundernd anzuschauen. Wendete sie sich dem Tragischen erst spaͤter zu, so mochte dies in äußerlichen Ruͤcksichten und Verhaͤltnissen, so wie im Beduͤrfniß der hiesigen Buͤhne feinen Grund gehabt haben, zeigte sie eben neulich am schlagendsten durch die Darstellüng der Ju lia, worin sie den Gipfel ihrer tragischen Höhe erreicht baben muß, wenn sse nicht maͤdchenhaften Gleichguͤltigkeit beim ersten Erwaͤhnen der Heirath mit Graf Paris vierzehn Jahren in der Goͤtheschen Bearbeitung nicht noͤthig war, von dem (esten Zuͤnden der Leidenschaft in der Ballseene, wo jung fraͤuliche Zurückhaltung uber liebende Hingebung noch den Sieg da⸗ von trug, waͤhrend in der Mondschein-Scene diese uͤberwog, von der gluͤhenden Sehnsucht in Romeo's Erwartung, von der Verzweiflung ͤ äber seinen vermeintlichen zur seltgen Befriedigung der Liebe und dem Schmerze der Trennung in der Abschieds- Scene, deren Verlegung ins Gemach allein Shake? speare's Intentionen entspricht, bis zür heldenmuͤthigen Standhaftig— keit gegen das aͤlterliche Verlangen, nur

schlaͤgt, die „wie Tod aussteht“, und sie den Schlaftrunk nimmt, in⸗ dem ihr stieres Auge Tybalt's blutige Gestalt schon zu erblicken waͤhnt; alles dies Zuschauer ergr ) 2366 , Poesie umdufteter Wirklichkeit, daß nicht bloß Spiel und Einbildung darin zu sehen ist; ö 6. . gen Auge eine höhere Gedankenwelt auf, und Shakespeare's Geist bekommt hier Fleisch und Blut. Verfolge man nur z. B. ihr Mie⸗ nenspiel, wenn Lorenzo den Zustand beschreibt, worin sie beim Schlaf trunk verfallen wied: und man wird finden, wir haben nicht zu viel

. 5 / bis endlich zu dem Augenblick, wo der Pater ihr eine Auskunft vor⸗

1102

im Allgemeinen weniger Ausdauer haben, als die anderen in den— selben Landern ansaͤssigen Fremden. Die großen Handels⸗Haͤu er, die wir fruͤher an der Kuͤste von Afrika, in den Barbaresken— Staaten, in der Levante und in Indien hatten, bestehen nicht mehr und an ibre Stelle sind im Allgemeinen kleine Kaufleute ehne Kredit und ohne Konsistenz getreten, die dem Franzoͤsischen Handel eben so großen Nachtheil zufügen, wie dem Franzoͤstschen Namen.

Diese Thatsachen muͤssen gewiß in Erwaͤgung gezogen wer— den, wenn wir anderen Völkern Handels⸗Vertraͤge oder Ueberein⸗ künfte vorschlagen. Man wirft uns dieselben nicht direkt vor, aber wie sollten sie nicht unangenehme Erinnerungen bei denen zuruͤcklassen, die wir auffordern, Vertrage mit uns abzuschließen; 's ist natuͤrlich, daß sie ihnen Vorsicht einfloͤßen muͤssen, und daß sie keine Sympathie, die Konzessionen herbeiführen koͤnnte, zu er⸗ jeugen vermoͤͤgen. Bis zum Jahre 1789 stand unser Handel auf der ganzen Erde im besten Rufe; die Revolution versetzte ihm ei— nen harten Schlag. Das Kaiserreich mit seinen Verboten rief die Seeraͤuberei und den Schleichhandel und eine Menge leichter Mittel, schnell reich zu werden, hervor. Seit jener Zeit haben diese nachtheiligen Traditionen sich noch mehr ausgebildet, und die Handeltreibenden erwarten die Reichthümer vielmehr von dem Be— truge, als von einem einsichtsvollen und redlichen Geschaäͤft, das mehrere Generationen hindurch dauert und endlich dazu fuhrt, wahrhafte Handels-Haͤuser zu bilden. In Frankreich widmet man sich dem Handel nur, um in einigen Jahren sein Gluck zu machen und sich dann zurückzuziehen; selten ergreift der Sohn die Beschaͤftigung des Vaters, und seit langer Zeit giebt es keine dauernde Etablissements, die zu erhalten und fortzusetzen eine Fa⸗ milie sich zur Ehre rechnet. In England und Holland dagegen sieht man Häuser, die 100 150 Jahre alt sind, die sich in der— selben Familie fortpflanzen und ein wahres Patrimonium bilden. Unter diesen Umstaͤnden erfordert es das Interesse, den Betrug zu vermeiden, wenn nicht aus Moralität, so doch wenigstens aus Berechnung, und zuletzt gereichen diese Gewohnheiten gleichzeitig

dem einzelnen Kaufmann, wie der ganzen Nation, der er ange⸗

hort, zum Vortheil. So lange wir daher in Frankreich nicht aͤhn—

liche Gewohnheiten annehmen, werden wir nur Handelsleute und

gute oder schlechte Geschaͤfte, aber keinen auf feste und moralische

Basen gegruͤndeten Handel haben. U

dissenschalt, Kunstt und ꝑTiteratur.

Königliche Schauspiele.

ö = * —— e 5 ö Die letzte Aufführung von „Romeo und 4.

Eingesandt.)

Shakespeare's „geharnischter Geist“— man es einem Deutschen Publikum

einmal

so kann

Geht uͤber die

oft nicht

in den kleinsten Zuͤgen und geringsten War nun in der letzten Darstellung von

genusses geschwaͤcht haben. Aber wahrlich mit Unrecht! der Darsteller kann man sagen, er habe seinen Platz unwuͤrdig einge nommen. Tybalt's (Herr Muller) Ungestuͤm, Ben volios Herr Freund) Beschwichtigungs- und Versdhnungs Eifer, des allen Capulet (Herr Hartmann) Festigkeit gegen das Aufbraufen des Neffen sowohl, als gegen die Weigerung der Tochter, sie schlossen Gedgchte man bei Mercutio der

Von keinem

Herrn Eruͤsemann's

Doch uͤberraschte /

Wenden wir uns den anderen Rollen zu, welcher Fortschritt

Herr Franz stellt den moralisch religidsen, helfend renzo's mit gewohn—

daß der Kuͤnstler

Herr von Lapallae ist, ein guter Romeo; feurig, jung,ů

Etwas Maͤßigung in Hartherzigkeit, den Ausdruck dieser Und nun Jülig die Krone der

jetzt uͤber die Buͤhne. Es ist ein nicht

verbreitetes Vorurtheil, daß Fräulein Charlotte von nur fuͤr die Komddie geeignet sey, ja, meinen auch hier nicht fuͤr naive Rollen. Man braucht sie nur in den Erziehungs-Resultaten gesehen zu ha— um die ganze Naivitaͤt eines kindlichen Gemuͤthes, den

Daß sie aber nicht minder groß darin ist, 92 das Unnbertrefflichf, noch uͤberbiesen will. Von der

durch die Mutter, wo daz Auslassen von Julien's

Tod und seine wirkliche Verbannung: bis

„um des theuren Gatten reines Weib zu bleiben“,

. von so genialer Auffaffung, von einer so fuͤr den elfenden Eindringlichkeit, vön so mit dem Hauche der

hier schließt die Kuͤnstlerin unserem .

Thaupunkt . .. PDunstsãâttigung Wetter

Wind

Wolken zug. . .

gesagt. Schwieriger wurde es Herrn von Lavallad ö lichen Situation, den Gefühlen, die ihn bewegen fir ine P. verschaffen, bei der Erzaͤhlung naͤmlich von Jullen'z keichenfei die aber auch freilich Göthes Bearbeitung ziemlich frostig refardi rend hinzufuͤgte. Nicht besser paßt die zwischen Julia und Paris einge⸗ schobene Liebeserklaͤrungs⸗ Scene: und waͤre sie nothwendiger und pöe⸗ iischer als sie ist, sie würde immer so sißrend seyn, als ein Kopf von

Correggio auf einem Raphaelschen Gemaͤlde.

Sollen wir einen Tadel in der Darstellung nicht unterdruͤcken

so waͤre es der, daß die erste Begegnung Romeo's und Julien's zu

schroff annahernd und doch wiederum zu befangen abssoßend war

Vielleicht rührte dies daher, daß die Kuͤnstler, unseres Wissens, zun

erstenmal zusammen in diesen Rollen auftraten. Auch fönnte diese⸗

Urtheil zum Theil der Subjektivitaͤt des Referenten angehdren, der

ungern Schlegel's uebersetzung, die doch sonst zum Grunde liegt,

an dieser Stelle vermißte: Entweihte meine Hand verwegen Dich O Heiligenbild, so will ichs lieblich buͤßen. Zwei Pilger neigen meine Lippen sich, Den herben Drück im Kusse zu versuͤßen u. s. w.

Waͤre es nicht besser, diese Liebes-Erklaͤrung nicht so grell den Augen der Zuhdͤrer vorzufuͤhren, sondern sie dem Gewühle des Bon etwas naͤher zu ruͤcken natuͤrlicher waͤre es gewiß. Endlich aber wurde eine gewisse Befangenheit, ein Annaͤhern und Abstoßen zugleich wohl eben fuͤr die hoͤchste Wahrheit gelten koͤnnen, bei einem fo plz lichen Ausbrüche der vollendetsten Liebe, die je die Welt gesehen. Zuin Schluß darf Referent es nicht billigen, daß die letzten Verse des Trauerspiels fortgelassen werden, wo die Vaͤier in Werken der Kunst zas Gedaͤchtniß an die Liebenden verewigen zu wollen versprechen. Es ist ein Trost der Unsterblichkeit im Irdischen, der uns entgeht, und das Stuck zu schroff und unbefriedigend enden laßt. Durch wohlverdientes Hervorrufen errang Fräulein Charlotte von Hagn den Preis des Abends, und erschien mit Herrn von Lav allade.

C. L. M.

Dauer der Eisenbahnfahrten am 4. Sept. 1841.

Abgang Von

,

Um 8 Ubr Morgens. .. ö 2

264

Abgang Von PoOts dam.

Zeitdauer .

40 10 11 40 15 51

Zeitdauer

ö M. X 43 12 15 52 55

21 = Um 67 Ubr Morgens. ..

Vormittags. Vormittags.

ö ö

Abends ——

Nachmittag Nachmittags

Nachmittags Nachmittags Abends ...

n Abends ...

Dauer der Fahrten auf der Berlin- Anhaltischen Eisenbahn

vom 22. bis in ol, 28. ugust c.

[) Jwischen Berlin und Jüterbogk: kürzeste Dauer 1 Stunde lüngste K mittlere = 1 =

2) Zwischen Jüterbogk und Berlin: kürzeste Dauer 1 Stunde längste miti lere

19 Minuten 54

41 Minuten 1 ;

2 1 56 ?

Meteorologische Geobachtungen.

Morgens

; Nach einmaliger 6 Uhr. 264

1841.

Nachmittag 14. 8epte mhen.

Abenda

10 Uhr. keghachtung.

Zz los Par. 33: 12, o R. 4 j S5 pt. heiter. 6.

Luftdruck . . .. 334,23 Par. Quellwärme 8,40 H.

Fluss! . HR. Bodenwiürme 17,9 9 m Ausdünatun 0,0 1 9 Rh. Niedersehlag 0, ogg Rh Wärme wechsel 4 21 3. ;

10.

Tagesmittel: 333,99“ par. 4 15.809 R. . 4 11,79 n

8

Luft wärme . ..

53 pCt. hezogen,

6.

1 itte r. W.

' 76 pCt. 0.

Kanz. Bill. 25 ö Präm. Sch. 116.

Passive 5.

Ang. Russ. 1143. Bras. 67

Musik von Bellini. Staäͤdtischen Theater zu Pesth: Norma, als Gastrolle. Klara Kruͤger: Adalgisa. rolle.)

hiere di Seviglia. Rossini. vir ͤ als Don Basilio wieder auftreten.)

Schabernack uͤber Schabernack, in 4 Akten, von

zu Hamburg, wird hierin als Natz noch einmal auftreten.)

Auswärtige Rörsen. Amsterdam, I. Sept. 55 Span. 183. Pol.

Niederl.

Fassive.

517.

Tinsl.

Schuld Ausg. —.

wirkl.

55 do. 101.

Preuss.

Oesterr. 1055.

IILam bu . Sept. Bank- Actien 1595 6. Engl. Russ. 108).

L ond 0 n, 31. Aug ann, 35 962 kel 1023. Neue Aul. 20.

Aust. Sch. 10. 253 Holl. 51. 58 Port. 303. 35 184.

Column. 21. Mex. 26. 16. Chili 69. 35 Rente fin cour-

Span. Rente 21.

. Peru

31. Aug. Nœeapl. fin

Paris, 35. 5

) 09 Port.

55 Rente siu éour. 116. 55.

cour. 104. 65. 55 Passive —.

Wien, 31. Au. 53 Met. 1063. BFank- Actien 1572.

43 973. 33 755. 25 53. Anl. 4e Jas 4 sss. 4. 83g io,,

108.

Königliche Schauspiele. Montag, 6. Sept. Im Schauspielhause: Zum erstenmale—

wiederholt: Aelternliebe, Drama in 2 Abth., nach dem Franzoͤsi⸗ schen des Bayard. spiel in 1 Akt, frei nach dem Franzoͤsischen, von C. von Holtei.

Hierauf: Sie schreibt an sich selbst, Lust—

Dienstag. 7. Sept. Im Opernhause: Norma, Oper in 2Abth. (Mad. Marquard⸗Segatta, vom Koͤnigl. Dlle.

Herr Eicke: Sever, als letzte Gast—

Rönigsstädtisches Theater. Montag, 6. Sept. (Italienische Opern-Vorstellung.) Il Bar- Opera huffa in 2 Atti. Musica del Maestro gHerr Pietro Negri wird, aus Mailand zuruͤckgekehrt,

Dienstag, 7. Sept. Auf vieles Begehren: Eulenspiegel, oder: Wiener Lokal-Posse mit Gesang (Herr Plock, vom Stadt-Theater

M

J. Nestroy.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitu

Inhalt.

Amtliche Nachrichten. ; Ytusßlandᷣ und Polen. St. Petersburg.

handels. e. * R ich. aris. Peel's Aeußerung über 3 ,,,, in 1 . 2 e a aer. 2 n die Mutter des Herrn arge. chtes. 1* 33 ' e ers Militairisches; Gegner n Handels Vereins; Personliches aus der diplomatischen Welt; Stan der Franzöͤsischen Marine) Großbritanien und Irland.

Freiheit des Getraide⸗

Frankreich. Die

Lon den. Bildung des nguen Ministeriums. O'Connell s neueste Rede, Y Fran ʒzösisch 6. gische Unterhandlungen. Absatz der Haupt - Zeitungen. ö. Ver⸗ mischtes. Brief aus London. (Die Debatten uͤber die Avresse; die neuesten , e, e, ,. ,

ö ien. Die Gewerbe⸗Ausstellung. ö

ö und Norwegen. Stoch o lm. Dlle. Tag ioni. ö.

Deutfche Bundesstaaten. München. Anwesenheit des. Herr von Slfers. Hannover. Ruͤckkehr des Köoͤnigs aus Em 1 Ordens - Berleihung an den Fuͤrsten von Metternich. , . Bundes-Kontingent. Hamburg. Der Prozeß wegen Sklaven handels gegen das Schiff „Louise,. 2

n . gh adrid. Schluß der Cortes. Gaͤhrung unter den ö Brief aus Madrid. Naͤheres uͤber die Raͤumung der Insel del Rey; gereizte Stimmung der herrschenden Presse ge⸗ gen Frankreich; Vermischte?

Portugal. Freie Einfuhr fuͤr

, , m. Diplomatische Note der Franzdsischen Regierung über die innere Lage Griechenlands. .

China. Telegraphische Depesche über Malta. 6 ö

Inland. Liegnitz und Breslau. Aufenthalt Ihrer Königlichen

9 Majest ten in Schlesien. Bunz lau. Aufstellung der Buͤste Blücher's bei dem Bluͤcherfeste zu Plagwitz. Breslau. Ober— Schlesis isenbah n.; . w ö

,,, , und Literatur. Jubelfeier der Koͤniglich , dᷣlon omischen Gesellschaft zu Potsdam. Geographische Gesellschaft.

gewisse Gegenstaͤnde. Designirte

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Dem Tapezier Gottlieb Meyer zu Berlin ist unter dem 27 9 ar 18. 3 Y tent 14. September 1841 ein Pa K 9 . auf eine durch Zeichnung und Modell erlaͤuterte Anord—⸗ nung eines beweglichen Sißes ö uf Drei hinter einander folgende Jahre, von jenem Tage an 9 . fuͤr de en U der Monarchie ertheilt gerechnet, und fuͤr den ganzen mfang d )

worden.

Zeitungs - Nachrichten. Ausland. Nusiland und Polen.

*,, Die Russischen Blaͤtter ent— hal tz r , . . Dre fe ssss nen nehshen halten Nach 1 6 inge dem Ge— Folgen nicht mehr eintreten, die daraus entspring en . 8. traide-⸗Handel Hindernisse in ö . ö vor uschrei:

. gt der Kaiser geruht, em irigiren z 3 361 . getal? Bchoͤrden zu erinnern, daß sie sich . 54 ö Gesetze uͤber die Freiheit des Getraide⸗Handels in der ganzen Aus—

x es Reiches zu halten haben.“ H , der ,,,, . ö . 39 Heschichte der Russischen Militair— uͤhrliche Beschreibung und Ges ,, nn , n, , . und mit zahlreichen Abbildungen heraus.

Frankreich.

Paris, 1. Sept. Die P des Sir Robert Peel . 1 ü ie Stellung, die Frankreich 5 . n Rede“, sagt das genannte ö nist vor allen Dingen eine ,, . . wisser Patrioten, daß Frankrei wei 2 . . seiner Kabinette begangenen Fehler sich eine Ze ö. j .

keinen Antheil an den Ereignissen im Hrient g on

ö seinen Einfluß auf immer vernichtet hatte ö . Maͤchten zweiten und dritten Ranges ö ö. . der Rede des Sir ö . e e m, , n . . solche Behauptung hegen. Der hohe Kin 6 kreie . g e sein Name uͤberall einfloͤßt, geben sich in j ,, . Unser Land kann dieselbe mit 6 le⸗ sen, denn sie ist eine seiner Grbße ge n n , w e.

Sei erer, die wir gewo = 2 e, ne ne zu betrachten. Wann ist 6. von unserem Uebergewichte entscheidendes Zeugniß abgelegt wor⸗ den? Wann haͤt man gesehen, daß die anderen Kabinetie unsere Regierung mit groͤßerer Zuvorkommenheit behandelten? . land ist voller Räcksicht'n selbst fuͤr diejenigen unserer Staats maͤnner, die schweres Unrecht gegen dasselbe ehabt haben. . Eigenschaft als Franzese, als Mitgligd, des, Franzbsischen Parla⸗ ments, hat den Präsidenten des 1. Maͤrz inmitten der Vevblke⸗ nungen des jenfeitigen Rheines geschuͤtzt, obgleich er dieselben in chren Nationalitäts⸗Gefuͤhlen beleidigt hatte. England zollt den Kabspruͤchen Beifall, die der Mann, welcher an die Spitze seiner Angelegenheiten treten wird, uns im offenen Parlamente ertheilt. Während unsexe Patrioten sich eifrigst bemühen, unseren Ein⸗ fluß herabzuwürdigen, wird derselbe uberall in Europa anerkannt und gewördigt. Ein seltsamer Widerspruch, der in Erstaunen setzen mußte, wenn die Leute, die unter uns die Franzoͤsische Macht verleumden, etwas Anderes repräͤsentirten, als ihre eigenen feinen und jaͤmmerlichen Leidenschaften!

U

gangen. resse kömmt heute auf die Rede nd knuͤpft daran Betrachtungen in diesem Augenblicke in Eu⸗

7Jten September

Was uns betrifft, se green, * r, , , . . e en Europa's mit einem Gefühle des Stolzes u er Zu⸗ wr, , de, welche seit 15 Monaten unserer Politil gefolgt sind, muͤssen jetzt einsehen, daß wir fe mien n. haben. Rings um uns her sagten alle Journale: „Wenn Frank reich sich nicht durch die Waffen der Ausfuhrung des Traktates vom 15. Juli widersetzt, so wird es seinen Rang in der Welt verlieren.“ Das Journal des Dab ats selbst, in seinen gluͤck⸗ licherweise sehr kurzen Anfaͤllen des kriegerischen Fiebers stieß jene abgeschmackte Blasphemie aus. Wir unsererseits sagten bestãn⸗ dig: Nein, Frankreich wird und kann seinen Rang nicht verlieren. Nicht durch den Krieg wird es fortan seinen Namen ver⸗ groͤßern; ja, es wird nicht einmal durch den Krieg den Traktat vom 15. Juli und die momentane Coalition der Maͤchte auf die wirksamste Weise bekaͤmpfen. S eine sicherste und furchtbarste Waffe ist der Friede. Das sagten wir alle Tage, unter allen Formen. Wohlan! die Ereignisse haben uns in ieder Beziehung Recht gegeben. Frankreich hat nicht Krieg, geführt, und die orientalische Frage ist auf eine ganz andere Art geloͤst worden, als es einige der Maͤchte, die an dem Traktat vom 15. Juli Theil nahmen, hofften. Mehmed Ali hat sich aufrecht er⸗ halten, und in diesem Augenblicke giebt man ihm stuͤckweise wie⸗ der, was man ihm anfaͤnglich genommen hat. Die Coalition der vier Mächte ist aufgeloͤst ünd, wie wir hoffen, fuͤr immer. Frank⸗ reich ist geachteter als jemals und mehr als jemals gilt seine Stimme in dem Europäischen Rathe. Das Zeugniß des ersten Staatsmannes Großbritaniens ist in dieser Hinsicht die sicherste Bure chaft. = . . 3 sBoliei des Friedens ist also die beste. Sie muß in sic selbst sehr große Vortheile haben, da selbst England die Norte ff. lichkeit derselben anerkennt. England ist durch seine Lage ven allen Nationen diejenige, die den Frieden am wenigsten zu wün- schen braucht. Während des Friedens widmen sich alle Volker mit Eifer den industriellen Arbeiten. Sie errichten Fabriten und Manufakturen; sie verwenden all ihren Fleiß auf . Ersindun⸗ gen und streben nicht allein darnach, ihre eigenen 3 n befriedigen, sondern auch fremde Markte mit ihren Pro ö . . versorgen. Dies ist die Geschichte Frankreichs seit. dem . Kriege des Kaiserreiches und die Geschichte aller übrigen . Wenn der Friede noch 50 Jahre dauert, so werden die große und einträglichen Industrieen, welche von England ausgegangen sind und lange Zeit das Hauptwerkzeug seiner Starke waren in allen Ländern naturalisirt seyn. Dieser allgemeine Fortschritt wird der Menschheit nuͤtzlich, aber toͤdtlich fuͤr England seyn. Und doch verlangt England den Frieden, es preist denselben durch as Organ seiner einsichtigsten Staatsmänner, Es ist dies ein 3 widerleglicher Beweis dafuͤr, daß die Politik des Friedens ein so dringendes Beduͤrfniß unserer Zeit ist, daß es selbst die Interessen und? die Speculationen des Volkes beherrscht, welches am mei— en darunter leidet.“ . ö ö. D. Oppositions⸗Jo urnale geben sich in ihrem Kum⸗ mer und in ihrer Wuth uͤber die Einstimmigkeit der General⸗ Conseils hinsichtlich der fiskalischen Maßregel des Herrn Humann gewaltige Dementi“ s. So hatte z. B. der Courrier fran . behauptet, daß die Regierung lüge, wenn sie anzeige, daß das e⸗ neral-Conseil des Eure- und Loire-Departement sich einstim mig zu Gunsten der Registrirungs-Maßregel ausgesprochen habe. D ie Herren Genet, Fresnaye und Franchet hatten dagegen votirt. Der Praͤfekt jenes Departements widerlegt jene Angabe, indem er er⸗ klaͤrt, daß Herr Genet auf Reisen sey, Soerr Fregnaze ö Krankheit nicht an den Sitzungen des , . habe Theil nehmen koͤnnen und Herr Franchet gar schon seit mehreren Monaten todt sey. Dergleichen Dinge, muͤssen denn ö den schon sehr erschuͤtterten . an die Redlichkeit der Opposi— ions-Presse voͤllig vernichten. 9 . . Entwaffungs⸗Maßregeln sollen wie man vernimmt, nach weiter ausgedehnt werden. Man . der Beurlaubung eines Theils der. Klasse von 1836. In X us auf die Marine sind aͤhnliche Befehle nach allen. Seehafen abge⸗ Eine gewisse Anzahl von Schiffen soll sofort entwaffnet ünd ein Theil der Mannschaften nach ihrer Heimath entlassen der . . 2 dem Civil-Tribunal zu Brives ward am 27sten. ö M. der schon fruͤher erwähnte Prozeß zwischen den 8 1 n des Herrn Laffarge und der Madame daffarge Mutter ö. offnet. Madame Laffarge d. Aelt. tragt namlich , ,. . eine Schenkung, die sie zu Gunsten ihres . gema ht habe, revozirt wuͤrde. Diesem Gesuche stellte Herr Lachaud, der das Interesse der Glaͤubiger der Laffargeschen Masse wahren mt . Menge von Anklagen gegen die Mutter des Herrn gaffa ge . ö gegen. Herr Lachaud erbot sich, den Beweis zu ö selbe im Augenblicke des Absterbens ihres w Gegenstaͤnde unterschlagen hahe, und zwar: h) die 3 9 Fr., 36 Herr Laffarge von Paris zurückgebracht hatte, und ,,, t vorgefunden hat; 2) die Papiere, welche über das Sonietãts⸗ er⸗ haͤltniß zwischen Herrn Laffarge und Herrn , . sprechen; 3) eine? Quittung über eine Summe, die Herr Laffarge seiner Schwester, der Madame Buffi res, bezahlt . H Waͤsche, Silberzeug, Eisengeräth u. s. w., welches in . n und Saͤcken fortgeschleppt worden sey, und wovon man das Meiste in der Umgegend von Glandier versteckt habe. 36. tiefem Un⸗ willen spraͤch sich Herr Lachaud uber die bekannte Thatsache aus, daß Madame Laffarge neben der Leiche ihres Sohnes . erbrochen habe, um sich seiner Papigre zu bemaͤchtigen; es habe, meinte er, ein sehr wichtiges Interesse vorwalten mussen, um auf diese Weise die Pflichten und Instinkte der Natur zu uͤberwin⸗ dea. Der Vertheidiger der Mi4adame Laffarge bestritt den größ⸗ ten Theil jener Anklagen und suchte das Aufbrechen der Serre⸗ tairs dadurch zu rechtfertigen, daß sich in demselben nur Papiere der Madame Laffarge Mutter befunden hatten, welch sie den Blicken ihrer Schwiegertochter haͤtte entziehen wollen. Die Ver⸗ handlungen werden wahrscheinlich noch mehrere Tage dauern, und

bas Urtheil wird erst nach den jetzt eintretenden Ferien gefaͤllt

werden.

Die Zahl der Katholiken in Frankreich beläuft sich gegen⸗ z 5 314 t vtestanten nur 950 06606. waͤrtig auf 31,490,000, die der Protestanten nur auf 3 f

Bei Gelegenheit einiger Klagen, die liber Nachlassig t eiten u den Pariser Eisenbahnen laut geworden waren, antwortet ** Emil Pereire, Direktor der Eisenbahnen ven Paris nach ee. r⸗ main und von Paris nach Versailles (rechtes Ufer), durch 9 Schreiben, dem wir, als statistisch interessant, Folgendes e,. n: „Es ist wahr, daß am Sonntag. 29. August, uber einige Ver⸗ saumnisse zu führen gewesen ist. Die Verwaltung kann saͤumnisse Klage zu fuhren gewesen ist. Die Waltung dies eingestehen, wenn sie Nachfolgendes zu ihrer RNecktfer tigung anzufuͤhren hat. An jenem Tage haben wir auf den . bahnen 40,000 Personen und in unseren Omnihus. 41400 1 befördert. Abgefehen von dem Dienst auf, den aͤußersten Pun * haben wir 10 Zwischen-Stationen zu beruͤcksichtigen gehabt. ; sind außer den speziellen Convois fuͤr die Stationen alle halbe Stunde Eonvois auf den beiden Bahnen befördert worden, so daß alle sechs Minuten auf dem Pariser Eisenbahnhof ag Convoi abging oder ankam. Auf diesem Hofe haben an 2 * nannten Sonntage unsere Maschinen 219 Mal und unsere . gons 249 Mal mit Ordnung, Regelmäßigkeit und ohne Unfa : zirkulirt. Auf den beiden Bahnen, deren vereinigte Lange nur 41 Kilometres betragt, haben unsere Maschinen an jenem Tage 5330 Kllometres, also 133 Stunden, zurückgelegt.“ .

Der Polizei-Kommissarius Lenormand, der bei seiner a aus Toulouse in Paris verhaftet wurde und bis jetzt bestan 9 im geheimen ,,, ,, ist, ward vorgestern unter Eskorte nach Toulouse abgefuͤhrt. . 5 Laufe . Monats wird ein neues Journal „la 2387 trie“ unter den Auspizien des Herrn Pages Gwom Arringe⸗De⸗ zarte Nerscheinen. 25 in,, Tiran, Mitglied der Gesellschaft Franz sischer Alterthumsforscher, ist von den Ministerien der , , . gelegenheiten, des Krieges, des offentlichen e =, ,. 2 Innern beauftragt worden, in Spanien diejenigen ge 3 n oi 2 handschriftlichen Werke zu sammeln, welche unseren Archiven und großen literarischen Insiituten noch fehlen. ,,. f Der Vanquier . einer der ersten hiesigen Kapitalisten, estern fruͤh gestorben. 2 3. ö 33 1. Sept. Die heutige Liquidation der Fran⸗ zoͤsischen Renten geschah zu etwas erniedrigten Goursen. Es wa⸗ ren Geruͤchte von einer bevorstehenden Ministerial-Veraͤnderung im Umlauf, denen indeß wenig Glauben geschenkt wurde.

* Paris, 1. Sept. Ein Ministerial-Befehl des Hriegs—

Ministers vom 10. August verordnet, daß die 19 neuen Schüͤtzen⸗ Bataillone fuͤr die Zukünft auf die Compagnie 120 Mann zaͤhlen sollen. Da nun aber die in Algier befindlichen Bataillone durch verschiedene Umstaͤnde sehr gelitten haben, so moͤssen jetzt wieder aus den anderen Truppen-Corps der Armee aͤltere gediente Sol⸗ daten ausgezählt werden, um die großen Luͤcken in den Schüͤtzen— Bataillons wieder auszufüllen. Daß die Infanterie-Regimen⸗ ter das also erfolgende Ausziehen ihrer besten Mannschaf⸗ ten ungern sehen, bedarf wohl keiner Erwähnung. Die Pariser Garnison hat, wie die uͤbrige Armee, am vorgestrigen Tage die Klasse der 1831 eingetretenen Mannschaften, welche ihre Dienst⸗ zeit vollendet, entlassen. Diese Entlassung der ausgedienten Mann⸗ schaft ist keinesweges mit einer Entwaffnung zu verwechseln. Eine wirkliche Verminderung der Armeestaäͤrke koͤnnte auch wohl nur dann eintreten, wenn die naͤchste Kammer ihren Geist in dieser Hinsicht bethaͤtigt. Der Herzog von Aumale wird an der, Spitze seines Regimentes von den verschiedenen Staͤdten und Doͤrfern, welche zu seinen Etappen dienen, sehr wohl aufgenommen. Dies erklar⸗ sich leicht durch den Eindruck, den ein sonnenverbranntes, wirklich kriegerisch aussehendes Regiment auf die Bevolkerungen macht. Das 17te leichte Infanterie-Regiment hat naͤmlich seine Algieri⸗ sche Montur, rothe Käppchen und die Pantalons, in weiße Ka— maschen eingeschlossen, beibehalten. Erst in Paris soll dieses Re— giment neue Montur erhalten. . . j Seit dem 29sten Abends befindet sich der Herzog von Ne— mours im Schlosse von Compiegne, um dort die letzten Lager⸗ Vorrichtungen zu leiten. Seine Gemahlin begleitet ihn, um dort im Schlosse die Honneurs zu machen und einige Feste zu veran⸗ stalten. Erst gegen Ende dieses Monats wird sich der. König dahin begeben, um die Fahnen- und Standarten⸗Verleihung zu verrichten. /

In Bezug auf einen Handels-Vertrag, den Herr von Muc— lengere hier mit der Franzoͤsischen Regierung besprechen sell, ist der Umstand zu bemerken, daß bereits wahrend des Aufenthalts des Königs der Franzosen in Eu eine Deputation der Tuch-⸗Fabri⸗ kanten von Elboeuf sich zu demselben begab, um Vorstellungen gegen einen Handels-Verein mit Belgien zu machen. Die dort erhaltenen Versicherungen sollen der Art gewesen seyn, daß die Fabrikanten von Elboeuf beruhigt heimgekehrt sind. Elboeuf, Rouen, Muͤhlhausen, so wie andere Franzoöͤsische Fabrikorte, sind einem Handels-Traktate mit Belgien sehr entgegen. ;

In der diplomatischen Welt wird die Ruͤckkehr des Herrn von Barante täglich erwartet. Er wird mit der Fregatte „Dan ge in Havre landen und mit dem Dampfschiff uͤber Rouen hier ein— treffen.

Was einige hiesige, selbst Deutsche Blaͤtter uber eine Ber— setzung des Grafen Appony von, Paris nach St. Petersburg be⸗ richteten, ist vollkommen ungegruͤndet. Dem Gesundheits⸗Zustand seiner Gemahlin, einer gebornen Italienerin, wurde das Klima in St. Petersburg gar nicht zusagen. Der Graf. Apponv ver⸗ laͤßt ͤbrigens naͤchsten Montag Paris, um eine Urlaubsreise nach Deutschland anzutreten und zu gleicher. Zeit dem zig he n, Metternich einen Besuch in Kbͤnigswarth abzuslatten. Die oe kehr des Oesterreichischen n, , an den hiesigen Posten vor Beginn des Winters erfolgen. . .

3 und Gegner des herrn, Therg ee f gen ere mit besoönderem Intereffe selbst die kleinsten e ö ner Deutschen NReise. Mannißfache 2 Gul ot vor der sich bereits jezz, um die Stellung 6 Ii nder Tes Grafen naͤchsten Kammer zu erschweren, und di