1841 / 250 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

gerkehr waren jedoch nur halbe, drittel, viertel und sechstel des Silbergroschens ausgeprägt. In Ost- und West. Preußen ward der Thaler in 30 Dätchen getheilt, und fuͤr den Verkehr wurden Drittel und Sechstel des I wurde in Gulden zu 30 Groschen von Dieser Gulden war ein Drittheil des Thalers der se Groschen also nur ein Neunzigtheil und der Pfennig z dessel⸗ ben. Der Groschen war hiernach ein Drittheil des Duͤtchens, der Pfennig aber . nun 1 lein, um ihn fur den Verkehr auch wirklich auszupraͤgen. Von alte⸗ ren Provinzialmuͤnzen hatten sich noch Stuͤcke von zwei Preu— ßischen Groschen, und Schillinge, welche ein Drittheil dieses Gro— schens darstellten, im Umlaufe erhalten. ̃ ber Einschmelzung und Üümprägung der Scheide— münze in Kour ant vom 13. December 1811 enthielt die Ver— heißung, daß nach beendigtem Einziehen der alten entwertheten Scheidemuͤnze eine neue geprägt werden sollte, jedoch nur in dem

18 Pfennigen gefuhrt.

Duͤtchens gepraͤgt; Buch und Rechnung

Preußische

eine bloße Rechnungsmuͤnze, und viel zu klein,

Das Edikt in Betreff

faͤr den kleinen Verkehr unentbehrlichen Maaße, und durchaus

gleichfoͤrmig fuͤr den ganzen Staat. Es wurde hinzugesetzt, daß dieselbe aus Groschen zu 30 auf den Thaler, und aus Pfennigen, zu 10 auf diesen Groschen bestehen wuͤrde. Von der alten chei⸗

demuͤnze war jedoch ein Nennwerth von 42 Millionen Thaler

vorhanden, der nach deren Herabsetzung auf vier Siebentheile dieses Nennwerths doch noch immer 28 Millionen Thaler dar— stellte. Vorerst sollten woͤchentlich 00) Thaler davon eingezo— gen werden: hiernach wuͤrde das Einziehen einen Zeitraum von neun Jahren erfordert haben. Der im Jahre 1813 wieder qus—

brechende Krieg hemmte noch uͤberdies die Wirksamkeit der Münz staͤtte, und erst sechs Jahre nach wiederhergestelltem Frieden konnte

der Anfang mit dem Prägen und Ausgeben einer neuen Scheide— muͤnze gemacht werden. as gesammte Muͤnzwesen des Preußischen Staats berathen wor— den, welches die Gesetzsammlung unterm 30. September 1821 verbffentlichte. Dieses hielt die Verheißung fest, daß nur fuͤr das unentbehrliche Bedürfniß im kleinen Verkehr Scheidemuͤnze ge— praͤgt, daß diese fuͤr den ganzen Staat gleichfoͤrmig sein, aus Gro⸗ schen zu 30 auf den Thaler, und aus Pfennigen bestehen sollte; änderte jedoch die zehn Jahre fruher erlaßene Bestimmung in so weit, daß dieser Groschen nicht in 10, sondern in 12 Pfennige getheilt wurde. Seitdem wird im Preußischen Staate allgemein nach Thalern zu 30 Groschen von 12 Pfennigen gerechnet, ob⸗ wohl im kleinen Verkehr sich zum Theil noch die Namen der al- teren Muͤnzeintheilungen erhalten haben. ; . . Eine wiederholte Erwägung der Gruͤnde fuͤr und wider die Zehn? und Zwoͤlftheilung hatte bei den Verhandlungen über das neue Muͤnzgesetz schon seit dem Jahre 1818 der (letztern den Vor⸗ zug gegeben. Die Verluste, welche den aͤrmsten Theil des Volks beß dem Uebergange aus der gewohnten Zwoͤlftheilung in die Zehntheilung treffen, und die Verwirrungen, welche daraus im kleinen Verkehr entstehen, sind bereits sehr treffend in No. 234 dieser Zeitung in einem mit F. W. unterzeichneten Aufsatze dar— / gestellt worden: sie sind so erheblich, daß schon deshalb eine Ver- anderung der Zwoͤlftheilung des Groschens in eine Zehntheilung

Inzwischen war ein neues Gesetz über

nur dann raͤthlich erscheinen durfte, wenn bedeutende Portheile

fuͤr den Verkehr diese Nachtheile verguͤteten. Die Wuͤrdigung ber Vorzuͤge einer zehntheiligen Pfennigrechnung statt einer zwoͤlf⸗ theiligen, kann allerdings sehr verschieden ausfallen, nach der gro—

ßen Verschiedenheit der menschlichen Ansicht: indessen durfte das

bei großer mit zehn⸗ theiligen Bruͤchen erleichtert offenbar Arbeiten fur wissenschaftliche und einige dieser Arbeiten erscheinen ohne

nachstehenden Betrachtungen doch nur

Gewicht der n do Die Rechnung

Befangenheit ganz verkannt werden.

Zwecke sehr bedeutend,

dieses Hälfsmittel kaum ausführbar. Man denke nur daran, wie

Logarithmen mit andern als zehntheiligen Mantissen darzustel ⸗· Auch in Rechnungen mit der Gebrauch zehntheili⸗

len und zu gebrauchen wären. Feder fuͤr den gemeinen Verkehr kann der ger Bruͤche noch vielfaͤltig bequem erscheinen: aber der Vortheil sst hley schon bei weitem geringer, und bei Rechnungen Kopfe verschwindet er in den bei weitem meisten gaͤnzlich.

. J Fallen Aber die große Masse der Nation, nicht bloß bie Un⸗

gebildeten im Volke, sondern auch die Gebildeten im täglichen

Haushalte rechnen hauptsaͤchlich im Kopfe, und es sind eben die sertigsten Rechner mit der Feder, welche bei dieser Verrichtung vjel im Kopfe rechnen, und dieselbe dadurch sehr erleichtern und

beschleunigen. Ein großer Theil der bequemen Abkuͤrzungen des Rechnens mit der Feder, welche die alten Rechnenmeister die

wälsche Praktik nannten, beruht auf dem schnellen Ueberblick

gon Verhaͤltnissen, welchen weit bͤfter andere Theilungen zum Grunde liegen, als eben nur die zehntheiligen. Die Laͤngen⸗ Körper- und Flaͤchen-Maße, die. Gewichte und selbst der größte Theil der Gold- und Silber-Muͤnzen, deren wir uns in Deutsch⸗ / land bedienen, stehen unter einander in Verhaͤltnissen, welche fur

den gemeinen Verkehr sehr viel bequemer durch andere Zahlen, als eben durch zehntheilige Bruͤche dargestellt werden. Fuͤr das Messen von Fluͤssigkeiten enthaͤlt im Preußischen Staate der An— ker Ih, der Eimer 60, das Ohm 120; das Oxhoft 180 Quart: das Laart kostet demnach beziehungsweise eben so viel Grosthen, Sechs⸗, Dr i⸗ oder Zweipfennigstüͤcke als der Ant en, ader. Ei⸗ mer, das Ohm, oder das Oxhoft Thaler gilt. Wo nach Lasten zu 60 Scheffeln gerechnet wird, wie bei dem Getraide handel in Preußen, kostet die Last doppelt so viel Thaler, als der Scheffel

Groschen. Wo der Wispel zu. 24 Scheffel das üblich lle Ge⸗ traidemaß ist, kostet der Wispei jo viel Thaler, als der Scheffel alte Groschen zu 21 auf den Thaler gilt, welche sich nach dem

Verhaͤltnisse wie 4 zu 5 sehr leicht durch blößes Kopfrechnen in neue dreißigtheilige Groschen verwandeln lassen. Vei den Zins⸗ rechnungen wird das Jahr ganz allgemein zu 12 Monaten von 30 Tagen berechnet: dabei sind die Zinsen fuͤr den einzelnen Tag bei der Dreißig- und Zwoͤlftheilung eben fo viel Pfennige, als

Thaler fuͤr das ganze Jahr. Fuͤr die meisten mechanischen r- beiten sind sortgesetzt Vailbirungen sehr beguem; eines der allge⸗

meinsten Beispiele giebt die Verfertigung des aus ineinander passenden Einsaͤtzen bestehenden Markgewichts.

quem fuͤr den gemeinen Verkehr die Zehntheilung selbst dann noch

bleibt, wenn sie ganz allgemein auf Maaß. Gerbichte und Mün— zen aller Art ausgedehnt wird, lehrt das Veispiel von Frankreich. Das Volk hat seit mehr als funfzig Jahren noch nicht gelernt, den Frank in Centimen zu theilen: es rechnet auf dem Markte nach Sous zu lungen nbthig sind, nac ist nach seinen alten Liards. haben

als diese aber Niemand denkt daran, sich Decimetres von Sam— met, Tuch oder Band zumessen zu lassen, sondern man kauft nach wie vor Halbe und Viertel des an Stelle der Aune getretenen Metres. Kein Volk äbertrifft die Britten in der Sorgè für We quemlichkeit des Verkehrs; auch ist die Rechnung mit Decimalen dort laͤngst bekannt, und wo sie wirklich Vortheil bringt, im Ge⸗ schaͤftsleben uͤblich: aber an der alten Eintheilung des Pfundes

Wie wenig be⸗

20 auf den Frank, und wo noch kleinere Thei⸗ nach Halben und Viertheilen des Sol, das Beim Ausschnitte der Ellenwagren die Einzelnhaͤndler den Metrg sehr gern statt der alten Ilune angenommen, weil er um ungefähr ein Sechstheil kuͤrzer ist

1110

in 20 Schillinge von 12 Pence wird keine Aenderung versucht, und fuͤr den kleinsten Verkehr giebt es keine Zehntheile des Penny, sondern nur halbe und viertel. Ebenso wenig hat im gemeinen Verkehr in Holland, in den deutschen Hansestädten und im deut⸗ schen und scandinavischen Norden die Zehntheilung Eingang ge— funden, obwohl ein lebhafter Handel dort seit Jahrhunderten bluͤhte. Man pflegt wohl anzuführen, daß der russische Rubel in 106 Kopeken getheilt wird, uͤbergeht aber dabei, daß im innern Markt⸗ verkehr der Preis der Waaren in der Regel nur nach Summen von Kopeken angegeben, und fuͤr die kleinsten Werthe der Kopeke nur in Halbe und Viertel getheilt wird. Der Portugiese benennt allerdings die Werthe nur nach Reis, und kommt dabei sehr bald auf Tausende oder Millereis, weil diese Rechnungs— münze nur nahe den Werth von Preußischen Pfennigen hät: aber die wirklich ausgepraͤgten Muͤnzen, deren man sich im Verkehr bedient, stellen keinesweges gerade Zehn-, Hundert— oder Tausendfache des Reis dar; es sind in Silber ganze, halbe, viertel und achtel Crusados zu 480, 240, 120 und 60 Reis; und die neuen Goldmuͤnzen gehen ebenso in fort— gesetzten Halbirungen von 123800 auf 6400, 3209, 1600, 800 und 100 Reis herab. Nur in Kupfer hat man Stuͤcke von 10, aber auch 5 und 3 Reis: der einzelne Reis wird gar nicht ausge— praͤgt. In den nordamerikanischen Freistaaten, und in den neuen auf weiland spanischem Gebiete entstandenen Republiken wird der Dollar oder spanische Piaster zwar durchgängig in 100 Centimen getheilt: es mangelt jedoch an Nachrichten, wie sich das Volk da— mit im Verkehr behilft: aber jedenfalls sind die ganz eigenthuͤm— lichen Verhaͤltniße dieser neuen Staaten nur mit großer Be— schraͤnkung zu Verbeßerungsvorschlaͤgen fuͤr tief eingewurzelte Ge⸗ wohnheiten des alten Europas anzuwenden.

Es gereicht dem Zeitalter wissenschaftliche Bildung sich auch unter angesehenen Grundbesitzern

und Gewerbtreibenden in Anträgen ausspricht, die Rechnung mit

zehntheiligen Bruͤchen, welche fruher fast nur das ausschließliche Eigenthum der Mathematiker war, weiter in den allgemeinen Verkehr einzufuͤhren. der wissenschaftlichen Bildung bewahrt sich entscheidend durch ein tiefes Eindringen in das Innere der menschlichen Ver— haͤltniße; und durch zarte Beachtung derselben bewirkt sie dau— ernde Verbesserungen des Zustandes der Volker mit den minde— sten Geburtswehen und ohne die lange nachblutenden Verletzun— gen, welche fast immer die wohlgemeinten Verbesserungen beglei— ten, womit unvollstaͤndige oder einseitige Bildung sich abmuͤht. Das Preußische Maaß- und Gewichtssystem beruht seit dem Ge— setze vom 16. Mai 1816 auf zwei der gesammten deutschen Na— tion seit Jahrhunderten wohlbekannten Grundlagen, nämlich dem rheinischen Fuße und der koͤlnischen Mark. Es hat diese benutzt, um zusammenhängende Bestimmungen fuͤr Längen-, Flaͤchen- und Köͤrper-Maaße und fuͤr Gewichte aufzustellen, die so wenig von den landuͤblichen, oder doch schon sehr bekannten abweichen, daß der Unterschied im gemeinen Verkehr meist ganz unbegchtet blei— ben durfte. Der Zollzentner und das Gewicht der Zweithaler— stuͤcke sind in neuern Verhandlungen aus neu franzoͤsischen Ge— wichtsbestimmungen uͤbernommen worden, welche dem Preußischen Gewichtssysteme fremd, und nicht in leicht uͤbersichtlichen Verhaͤlt⸗ nißen mit demselben vereinbar sind. Beides beruͤhrt jedoch den

innern Verkehr nicht so tief, als es der Uebergang von der Zwoͤlf⸗

theilung des Groschens auf die Zehntheilung desselben thun würde: es mag daher um so sorgfaͤltiger erwogen werden, ob eine solche Benutzung der Zehntheilung durch uͤberwiegende Vortheile fuͤr den Verkehr wohl geeignet sein durfte, die Wuͤrdigung des Ein— flußes der Wissenschaft auf das Leben in der offentlichen Mei— nung wirklich hoͤher zu stellen. H.

wislenschaft, Kunst und Literatur.

Dobberan, 3. Sept. Die fuͤnfte Versammlung der Deutschen Land- und Forstwirthe ward am gestrigen Tage um 9 Uhr in dem dazu eingerichteten Speise-Salon, in Gegenwart Sr. Koͤnigl. Hoheit des Geoßherzogs, Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Frau Großherzogin,

Ihrer Hoheit der Herzogin Louise von Mecklenburg und Sr. Hoheit des Herzogs Wilhelm, von dem Praͤsidenten Herrn Grafen von der

Osten-Sacken durch eine Anrede an die, aus den verschiedensten Ge genden in und außer Deuschland zusammengetretenen Anwesenden, er— offnet. Diese erste der allgemeinen Sitzungen welche taͤglich ge⸗ halten werden, deren Dauer aber immer nur eine Zweistuͤndige seyn wird war vornaͤmlich den Berathungen uͤber die Bildung von Sectio— nen und von Pruͤfungs-Kommissionen fuͤr die zur Schau gebrachten Gegenstaͤnde gewidmet.

den landwirthschaftlichen Betrieb der Nachbarlaͤnder geuͤbt; Direk— tor Pabst von Eldeng uͤber den Geist, der die Gesellschaft in das Le

ben gerufen, der bisher in ihr geherrscht und der auch ferner hin sie

beseelen muͤsse und werde.

Die interessantesten Momente der heutigen zweiten Sitzung bil— den: ein mit allseitigem Beifall aufgenommener Vortrag des Herrn Comitats-Assessor Eöuard von Bujanovies von Habsau in Ungarn uͤber die verschiedenen Methoden der Aufbewahrung des Getraides; die von dem Herrn Staatsrath Fischer aus Birkenfeld gesprochenen und allgemeinen Anklang findenden Worte uͤber das in der landwirth⸗ schaftlichen Literatur durch Vielschreiberei eingerissene Unwesen und dessen Abhuͤlfe; endlich der von dem Herrn Dr. Schulze auf Zuschen— dorf in Sachsen ausgehende Vorschlag zur Begruͤndung einer, den

Verhandlungen und fortlaufenden Interessen dieser Wandergesellschaft

gewidmeten Zeitschrift, und die dadurch hervorgerufene lebhafte De⸗ batte. Am Schlusse der Sitzung uͤberstieg die Zahl der Mitglieder be⸗ reits das siebente Hundert. Berichtigung. In einigen Exemplaren des gestr. Bl. d. St. Ztg. ist die Nachricht, daß der Contre-Admiral de la Susse

am 7H. August mit dem „Inflexible“ und dem „Santi Petri

vor Athen (nicht Ayen, wle in einigen anderen Exemplaren steht) erschienen sey, aus Versehen unter China, statt unter Griechen⸗ land, gestellt worden.

Dauer der Eisenbahntahrten am 6. Sept. 1841.

Abgang Von

PoOts dam.

Abgang Zeitdauer

St. M. 42 40 42 43 54 55

Zeitdauer St. M.

42 44

Von Berlin.

Um S8 be Morgens... —11 K 5 . 10

Um 6h Uhr Morgens. ..

9! Vormittags. Nachmittags Nachmittags Abends -.. Abends..

Vormittags. Nachmittags 44 Nachmittag 43 Abends . ... 10 Abends.. 51

bis incl. 6. September é. sind

In der Woche vom 31. August gefahren:

auf der Berlin-Potsdamer Eisenbahn

zum Ruhme, daß der Sinn fuͤr

Aber der Umfang und die Gruͤndlichkeit nur

1) 3Zwischen Berlin und Potsdam 2,35 Personen. 2) Zwischen Berlin und Steglitz 2306 . Zusammen 14,3541 Personen. Im Monat August fuhren auf der Berlin Potsdamer Eisenbahn 1) Zwischen Berlin und Potsdam S8, 847 Personen. 2) Zwischen Berlin und Steglitz 16,982 . . Zusammen 75,829 Personen. und betrug die Einnahme 19,638 Rthlr. 1 Sgr.

Meteorologische Beobachtungen.

1841. b. September.

Abends 10 wbr.

Morgens Nachmittags

2 Uhr.

Nach einmaliger Reobachtung.

Luftdruck .... Luftwärme ... Thaupunkt.. Dunstsãattigung Wetter......

Auellwärme 8, 37) m. Fluss wärme 15, . Boden wärme 16.1* R. Ausdünstung (Q, oa 4 Rh. halh heiter. hallheiter. Niedersehlag 0, os ' hb, 8W. SwW. 0. Wärme wechsel 4 15,10. Wolken zug... S. S. 80. 3 8, 19.

Tagesmittel: 335.58 Par. 4 11,90 R... 4 T, 27 N... 69 pct. Sw.

trühe.

EBFerliner Börse.

Den 7. September 1841.

Pr. Cour. Brief. Geld.

101 101 102 101

Pr. Cour. Brief. Geld.

AGtienm. Erl. Pots. Eisenb. do. do. Prior. Act.

Med Lpæz. Eisenb.

St. Schuld- Sch. Pr. Eugl. Obl. 30. Präm. Sch. der Seehandlung. Kurm. Schuldv. Berl. Stadt- Obl. Ell, nger do. Danz. do. in Th. Westp. Pfandl'r. Grossh. Pos. do. Ostpr. Pfandbr. do. Kur- u. Neum. do.“

do.

1235 102 111 102

791 do. do. Prior. Act. Berl. Anh. Eisenh. do. do. Prior Act. Dũüss. Elb. Risenb. do. do. Prior. Act. Rhein. Eisenb.

103

99 , 93 1063

101 * 96

w 8

Gold al mareo age Fomm. Frie driehsd'or 13 Andre Goldmin-

zen à 5 Th. 8* 8

Disconto ‚— 4 Er. Cour. Thlr. zu 30 Sr. Nrief. : Geld.

Schlesische

1 2

nstaͤnde Landes-Dekonomie⸗Rath Thaer sprach uͤber den Einfluß, den die verbesserte Mecklenburgische Landwirthschaft auf

Amsterdam do. Hamburg do. London. J B Wien in 20 Xr. Augsburg Breslau.

100 100

Thlr. FI. SHRbhlI.

Leipzig in Courant im 14 ThI. Fuss. . m, ,,

HFetersburg

Auswärtige LEörsen. Amsterdam, 3. Sept.

Kanz. Bill. 2553.

Präm. Sch. —.

Niederl. wirkl. Schuld 513. 5* Span. 193. Passive. —. Pol. —. Oesterr. 1053.

Y do. 1011.

Ausg. —. Zinal. 5. Preuss.

Frankfurt a. M., 4. Sept. 2435 55 Rr. 185 2143 Be. zu 500 FI. 1352. 1355. do. 45 Anl. 1023 6. Holl. 50155. 50.

Oesterr. 59 Met. 107 . 49 9853 . Bank- Act. 1920. 1918. Partial - Ob. —. Loose zu 1090 FI. —. Preuss. Präm. Sch.

Poln. Loose 74 6. 55 Spau. Anl. 20. 192.

Loose

80 G. 910. 23 3

Eisenbalin - Actien. St. do. linkes —. München- Augsburg —.

Dresden 100 G. Köln- Aachen 100 G.

Germain rechtes

215 Br.

Versailles Ufer —.

Strassburg Basel Leip-

Rel. 1035. Anl. 22 ö

Chili —.

; 1 9nd on, 3. Sept. Cons; 3 F 90. nel . Passive ). Ausg. Sch. 11 . 25 5 Uoll. 515. 55 Port. 307. Engl. Rnss. 1113. Bras. 68 *. Columb. 21 . Mex. 26. Peru —.

1, 25 53 Nenpl. fin Port. —.

Sept. 53

Rente fin eour. 101. 55. 5

,, 35 Rente fin cour, Spaun. Rente 213.

Passive 54. Wien, 2. Sept. 53

mee og. 4 9, 2 —. . Bauk=-Actien 1561.

Aul. de 1834 1353. de 1639 j0 * ö

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 3. Sept. Im Schauspielhause: Die Kadetten, Lustspiel in 3 Abth., von A. P. Hierauf: Der Militairbefehl, Lustspiel in ? Abth,, nach dem Franzoͤsischen, von C. W. Koch.

Donnerstag, J). Sept. Im Schauspielhause. Auf Begeh⸗ ren: Goͤtz von Bexlichingen mit der eisernen Hand, Schauspiel in 5 Abth., von Gothe.

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 8. Sept. (Italienische Opern-Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt: Torquato Tasso. Opera in 3 Atti. Mu- sica del Maestro Gaetano Donizetti.

Donnerstag, 9. Sept. Der Talisman. Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy.

Marktpreise vom Setraide.

Berlin, den 6. September 1841.

Zu Lande: Weizen 2 Rihlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlre 15 Sgr.; Roggen 1 Rihlr. 20 Sgr., auch 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf.; Hafer 26 Sgr. 3 Pf., auch 22 Sgr. 6 1 j

Zu Wasser: Weizen gweißer) 2 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rihlr. 25 Sgr. und 2 Rthlr. 20 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf.; Hafer 25 Sgr., auch 23 Sgr. 9 Pf.

Sonnabend, den 4. September 1841. Das Schock Stroh 8 Rihlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 7 Rthlre= 15 Sgr. Der Centner Heu 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 22 Sgr. 6 Pf.

Verantwortlicher Redaeteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

M 280.

Inhalt.

Amtliche Nachrichten. Nuß land , r , e . är e Fra ö. ö gen r gr pr. 8 Gignd der Verhandlungen Aber ** Hen dels Traktat mit Belgien.! Die Kandieten nach der Rh . vrientale. Das Fournal des Débats uͤber Lord Me bourne. Vermischtes. ee , und Ir en 2 6 von Wellington, im inisterium. zwischen der d nigin und den Tories. Nachrichten aus Mexiko, Teras, Neu⸗-Granada, Brasilien und Montevideo. Kammerdamen⸗ Enllasfung. Vermischtes. Uebergabe der Siegel an das neue Kabinet. Audienzen von Staatsmaͤnnern bei Sir Robert Peel. Getraidemarkt. . . Deutsche Bundesstaaten. Stuttgart. Ruͤckkehr der Koͤnigin. Hannover. Prozeß gegen den Magistrat. Ha mburg. Er⸗ fenntniß in Sachen des Schiffes „Lourse“ wegen Sklavenhandels. Oesterrcich. Wien. Abreise Ihrer Majestaͤten von Gratz, Marchest in Gratz. Wien Raͤaber Eisenbahn. Schreiben aus Wien. (Graf Montbel. . Herr Thiers.) Schreiben aus Prag. Herbst- Uebungen bei Kollin.) . ; cer. 6. Hieber Zeitung über die Aargauischen Angelegen eien. Sstindien. Herai's Unterwerfung unten Persien. Admiral Par— ers Ankünff, Werft⸗-Inspeetion und Abreise. China. Kischin's Hinkichtung und Eernennung seines Nachfo gers. Kaiserliches Kriegs- Edikt. * Wiedererdff nung des Handel; in Canton unter unguͤnstigen Umstaͤnden. = Feindseligkeiten der Chi nesen in Tschusan und an anderen Punkten der ite e, Wieder besetzung Hong Kong's durch die Englaͤnder. Admiral Parker's Operations- Plan. Inland. Breslau, noͤder bei Kapsdorf. Maijestaͤten.

St. Petersburg. Graf Woyna.

Sibirien.

Stellung des Herzogs Ueber das Verhaͤltniß

Huldvolle Aeußerung Sr. Majestaͤt. Ma⸗ Liegnitz. Aufenthalt Ihrer Koͤniglichen

Industrielle und kommerzielle Zustaͤnde Belgiens.

Wissenschaft, Kunst u. Literatur. Friedrich Curschmann.

Beilage. Nusßland. St, Petersburg. Eisenbahn zwischen St. Petersburg und Moskau. Hesterreich. Schreiben aus Prag. (Armenwesen; Neujahrs⸗ Entschuldigungs Karten. Türkei. Die Tuͤrkische Zeitung uͤber den Brand von Smiyrng ze, Aegypten. Alexandrien. Nachrichten aus dem Journal de Smyrne. Johann Friedrich Herbart. Nekrolog.)

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnaͤdigst geruht: Den Ober-Landesgerichts-Rath Rhode zu Königsberg zum ireftor des S 1 in Elbing zu ernennen; Direktor des Stadtgerichts in (Elbing nen; Den Landgerichts⸗-A1ssessor Beckers zu Duͤsseldorf zum Rath beim dortigen Landgericht zu befoͤrdern; ,, . Dem in Ruhestand getretenen Vormundschaftsgerichts⸗Depo⸗ sital⸗Rendanten, Hofrath Schultz hierselbst, den Titel eines Ge— heimen Hofraths zu verleihen.

nach Leipzig gehende Schnellpost wird, hoher Anordnung zufolge, vom Freitag, den 109ten d. M. ab, an⸗ siatt wie bisher um 8 Uhr, schon um Uhr Abends von hier abgefertigt werden und die Schlußzeit fuͤr die Annahme der damit abzusendenden Korrespondenz auf 6 Uhr Abends festgesetzt, wovon das korrespondirende Publikum hiermit benachrichtigt wird. Berlin, den 7. September 1841. Köͤnigl. Hof-Post-Amt.

Die täglich von hier

Angekommen: Se. Excellenz der. Wirkliche Geheime Rath, außerordentliche Gesandte und bevollmachtigte Minister bei der Deutschen Bundes-Versammlung, Freiherr von Bülow, von Frankfurt a. M. , .

Der General-Major und Commandeur des Kadetten-Corps, von Below JL, von Wahlstatt.

Zeitungs - Machrichten.

Ausland.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 2. Sept. Se. Majestat der Kaiser haben am Zlsten v. M. im Palast von, Zarskoje-Selo dem Ge— neral-Major, Grafen von Woyna, Kaiserl. Oesterreichischen Ge⸗ sandten in außerordentlicher Mission, Audienz rtheilt.

Im bstlichen Sibirien ist nunmehr ebenfalls ein Institut fuͤr adelige Fraͤulein errichtet worden, und das Reglement desselben hat, eben so wie das eines Arbeitshauses in Simbirsk, die Kai⸗ serliche Bestätigung erhalten.

Frankreich.

Paris, 3. Sept. Im Moniteur parisien liest man: „Wir haben die Ankunft der Herren Muelenaere, Liedts und Deschamps angezeigt, welche Belgischerseits beguftragt sind, an den Unterhand⸗ lungen hinsichtlich eines Handels⸗Traktates zwischen Frankreich und Vehzien Theil zu nehmen, Die Konferenzen zwischen den Belgischen Kommissarien und der Franzbsischen Regierung werden in weni⸗ gen Tagen beginnen. Man erinnert sich, daß im vorigen Jahre in Frankreich eine Kommission ernannt wurde, um sich mit den Abgeordneten Englands, wegen Abschluß eines Handels⸗Traktates mit dieser Macht, zu verstasndigen, und daß nach vielen Unterhand⸗ lungen die Konferenzen ohne Resultat blieben. Um in diesem Jahre jede Weitlaͤuftigkeit und alle Schwierigkeiten zu vermeiden, werden sich drei Minister, die Herren Guizot, Humann und

Berlin,

Donnerstag den gien Sept

8

Cunin-Gridaine, direkt mit den Belgischen Kommissarien in Ver- nister, um zu erklaren, daß die Koͤnigin sowohl als Prinz Albrecht

bindung setzen.“

Das Comité der Revue orientales dessen Praͤsident Herr Odilon Barrot ist, bringt nachstehendes Schreiben, welches das— selbe aus Athen vom 9. August erhalten hat, zur oͤffentlichen Kenntniß: „Dem Allmächtigen, der uͤber unser unglückliches Va⸗ terland wacht, sey Dank, die Angelegenheiten auf Kandia befinden sich noch nicht in einem so verzweifelnden Zustande, wie man nach den ungluͤcklichen Nachrichten erwarten mußte, welche die Eng— lische Fregatte kuͤrzlich hierher gebracht hat, und die ohne Zweifel schon zu Ihrer Kenntniß gelangt sind. Es ist wahr, Daß die Sfakioten, nioͤgen sie nun getaͤuscht worden seyn, oder Familien gefuͤrchtet haben, den feindlichen Truppen den freien Durch⸗ gang gestäattet haben; aber die Provinzen Malevison, Messara und Mylopotamo halten sich noch immer, und der tapfere General Chalis, der seine Streitkräfte konzentrirt hat, ist entschlossen, dem Feinde Trotz zu bieten. Nur einige Sfakioten haben ihre Waffen abgeliefert; die ubrigen haben dieselben behalten und warten nur auf Verstaͤrkungen, um den Kampf zu erneuern. Die provisorische Regierung, welche sich gebildet hatte, und die, schwach und un— faͤhig, der Gefahr nicht zu troßzen wußte, hat einer militairischen Regierung Platz gemacht, welche den schwierigen Umstaͤnden, in denen das Vaterland sich befindet, angemessener ist.“ Der uͤbrige Theil des Schreibens enthalt einen Aufruf an die Euro— paͤischen Nationen, um dem ungluͤcklichen Kandia sowohl materiellen als moralischen Beistand zu leisten.

In einem Artikel uͤber den Englischen Ministerwechsel äußert sich das Journal des Débats unter Anderem in folgender

Weise: „Wenn es Jemand in England giebt, der bei dem Sturze . 9 .

des Melbourneschen Ministeriums gleichguͤltig bleibt, so ist dies sicherlich Lord Melbourne selbst. Wir wissen in der That nicht, ob nicht der Moment, wo er ankuͤndigte, daß er seinen Posten verließe, einer der gluͤcklichsten seines Lebens war. Er fuͤhlte sich stets unbehaglich äuf der Ministerbank; man fand ihn deshalb

auch weit oͤfter bei Hofe, und wenn man ihn dort in der Folge

gut aufnimmt, was kuͤmmert ihn das Uebrige? Und ohne Zwei— fel wird er daselbst stets gut aufgenommen werden, denn kein Tory-Minister, haͤtte er auch ein Herz von Stein, wird die Un—

menschlichkeit so weit treiben, ihm den Zutritt in die Gemaͤcher

des Schlosses zu verweigern. Das Wohlwollen, womit ihn die Königin beehrt, thut Niemanden Eintrag, denn man weiß, daß der politische Ehrgeiz niemals seinen Schlummer stbren wird.

Mit dem gutmuͤthigsten Naturell begabt, ist Lord Melbourne von den beiden Parteien geliebt und wird es noch mehr seyn, Er ist jetzt 63 Jahr

wenn er sein Portefeuille abgegeben hat. alt, und die naturliche Gutmuͤthigkeit seines Charakters prägt sich auf feinem Gesichte aus. Die Koͤnigin Victoria hat fuͤr ihn ein wahrhaftes und aufrichtiges Wohlwollen; er hat sie in der Poli⸗ tik unterrichtet und ist gewissermaßen ihr constitutioneller Lehrer gewesen. Lord Melbourne hat daher am Hofe eine ganz beson— dere Stellung, die ihm Niemand streitig zu machen gedenkt. Er wird das weniger haben, was er zu viel hatte: die Verantwortlich— keit. Er wird sich nicht mehr der Unpopularität ausgesetzt sehen, welche er sich durch gewisse Schritte zuzog, wie z. B. durch die Vorstellung des Herrn Owen, des Chefs der Sozialisten, bei Hefe, worüber die Kirchenpartei ein so großes Geschrei erhob, und die man besonders deshalb seltsam fand, weil die Königin damals noch nicht ver⸗ maͤhlt war und Herr Owen allerlei Dinge predigte, die mit einer wohlge⸗

ordneten Gesellschaft in Widerspruch standen. Lord Melbourne wird /

also fortan nicht mehr mit den Verlegenheiten seines hohen Postens zu kaͤmpfen haben. sehr lebhaften Antheil an den Geschaͤften genommen habe; denn das Ministerium des Lord Melbourne war, wie Jedermann weiß, eine Art ven Pseudonym-Ministerium und konnte mit weit mehr

Recht das Ministerium des Lord John Russell genannt werden. j * 9

Was Lord Melbourne betrifft, so machte er seinem Ru men, eines

Ministers ohne Sorge (ihe Pococurante Premier), vollkommene Er hatte immer eine verwunderte Miene, wenn man ihn

Fonfräde e

Boͤrse vom 3. Sept.. beendigt sind, so trat heute ein zoͤsischen Rente ein. Die 3proc— zu 117. 05.

Steigen in den Coursen der Fran— schloß zu 77. 45. und die Fproc.

Großbritanien und Irland.

London, 3. Sept. Ueber die Stellung, welche der Herzog von Wellington im Peelschen Ministerium eingenommen hat, be—⸗ merkt die Times: „Der edle Herzog wollte seinen Freunden die Unterstuͤtzung seines großen Namens nicht vorenthalten, aber mit jener vollkommenen Uneigennuͤtzigkeit, welche ihn stets ausgezeichnet hat, wird er nur einen Sitz im Kabinet ohne Amt und natuͤrlich auch ohne Emolumente einnehmen.“

Dle Times benutzt die Mittheilung der Liste der neuen Mi—⸗

meinschaft mit

fuͤr ihre

Wir wollen damit nicht fagen, daß er einen

bei Gelegenheit der Ueberreichung dieser Liste an die Erstere, welche von Seiten Sir Robert Peel's vorgestern stattgefunden hat, sich

auf eine Weise geaͤußert hätten, welche fuͤr die Tories sehr zufrie⸗

denstellend sey. „Es freut uns sehr, zu erfahren“, sagt das ge— nannte Blatt, „daß Se. Koͤnigl. Hoheit Prinz Albrecht in Ge⸗ Ihrer Majestäͤt den ernstlichen Willen ausgespro⸗ chen, ganz der Verfassung gemaͤß zu Werke zu gehen und Sir

Robert Peel die Bildung des neuen Ministeriums auf jede Weise

zu erleichtern. Der Empfang, der dem sehr ehrenwerthen Baronet von Seiten Ihrer Masestät zu Theil geworden ist, war uͤberaus gnaͤdig und guͤtig. Ihre Majestaͤt aͤußerte den Entschluß, der Verwal⸗ tung Sir Nobert Peel's ihr entschiedenstes Zutrauen und ihren Beistand leihen zu wollen, da sie fest uͤberzeugt sey, daß dem Par⸗ lamente keine Maßnahmen wurden in Vorschlag gebracht werden, welche nicht dazu beitrugen, die Wurde der Krone ausrecht zu hal⸗ ten, die Institutionen des Landes zu bewahren und das Gluͤck und die Wohlfahrt des Volkes zu foͤrdern.“ Weniger schmeichelhaft lautet der Kommentar der ministeriellen Blaͤtter uber die Audienz Sir Robert Peel's bei der Koͤnigin. Spoͤttisch bemerkt die Morning Chronickle: „Sir Robert Peel hat am Dienstage Gelegenheit gehabt, zu erfahren, wie begruͤndet die Lobspruͤche sind, welche der Herzog von Wellington dem Lord Melbourne in Ve⸗ treff des Erfolges ertheilt hat, mit dem derselbe Ihre Majestaͤt in die Pflichten einer constitutionellen Koͤnigin eingeführt. Man erfahrt, daß die Zusammenkunft zwischen dem Premier— Minister und Ihrer Masestät gerade acht Minuten dauerte, waͤhrend welcher kurzen Frist sie im Stande war, das wichtige Geschaͤft abzumachen, welches den sehr ehrenwer⸗ then Baronet in den Palast gefuͤhrt hatte. Da Sir Robert auf solche Schnelligkeit nicht gefaßt war, so blieb ihm eine Menge Zeit zur Disposition, ehe er im Stande war, seinen Anordnun— gen gemaͤß Windsor zu verlassen; er benutzte sie zu einer genauen Besichtigung der Prunkgemaͤcher.“ Auch der Globe spricht, wenngleich versteckter, von der kurzen Abfertigung des neuen Pre— mier-Ministers. „Der, wenn auch nur formelle Akt der Geneh— migung der Lisle der neuen Minister“, bemerkt er, „ist von der Königin ohne Zweifel mit der charakteristischen Schnelligkeit, gü⸗ tigen Behandlung und Selbstbeherrschung vorgenommen worden, durch welche sich Ihre Majestaͤt auszeichnet. Gleich ihrem Koͤ⸗ niglichen Großvater ist unsere geliebte Köoͤnigin bereits wegen ihrer festen Anhaͤnglichkeit an ihre Grundsätße beruͤhmt. Die Bemerkung, mit welcher Georg III. den ersten Abgesandten der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika empfangen hat, ist wohl bekannt. Als bei der ersten Audienz sich bei dem Gesandten eine momentane Verlegenheit bemerkbar machte, waͤhrend er seine Kre— ditive uͤberreichte, sagte der Konig: „„Ich bin der Letzte gewesen, der Ihre Unabhängigkeit anerkannt hat; ich werde auch der Letzte seyn, der sie antastet.““ Ein Gefuͤhl der Art mag bei der gessri⸗ gen Audienz auch wohl das Herz der Königin Victoria erfuͤllt haben.“ Das letzterwähnte Blatt, welches aus der Zusammen— setzung des neuen Kabinettes dessen baldigen Sturz vorhersagt wund zugleich, aus Besorgniß vor den Ereignissen, die eine neue Bela— stung des Volkes durch Steuern herbeifuͤhren koͤnnte, den neuen Minister des Innern, Sir James Graham, dringend auffordert, Vorkehrungen zur Sicherung der Ruhe zu tressen, will erfahren haben, daß die Besetzung einiger Aemter zweiten Ranges dem Premier— Minister noch manche Sorge bereite. So soll Lord Lowther, der Sohn des einflußreichen Grafen von Lonsdale, das Amt eines General-Postmeisters nicht ubernehmen wollen, weil er sich nicht durchweg der Politik des neuen Ministeriums anschließen konne; andererseits sollen sich in der Besetzung der obersten Ju— stizbeamten-Stellen, in Irland sewohl wie in England, manche Schwierigkeiten darbieten. j In Rio-Janeiro war man, nach Berichten vom 8. Juli, sehr begierig auf den Ausgang der Zucker-Zoll-Debatte im Briti— schen Parlamente und hatte in Bahia bereits 8001) Kisten in der Erwartung einer Zoll-Ermäßigung verschifft.

Nach Berichten aus Veracruz vom 190. Juli bessatigt sich die Nachricht von der Weigerung Mexike's, mit Texas zu unter— handeln oder auch nur die Vermittelung Englands zu dem Behuf anzunehmen; Texas soll daher einen Einfall in die nördlichen Pro⸗ vinzen von Mexiko beabsichtigen. Anfangs Juli war eine Kon— dukta von 7004000 Dollars in Veracruz eingetroffen, von der in— deß der „Hope“ nur 175,900 Dollars mitgebracht hat.

Nachrichten aus Havana vom 27. Juli zufolge, wurde die Stadt Cartagena in Neu-Granada von dem Insurgenten⸗Ge⸗ neral Carmona blokirt, erwartete aber Entsatz von Bogota. Im Inneren kaͤmpften die Regierungs-Truppen mit Erfolg. .

In einer Korrespondenz der Morning Po st aus Phila— delphia vom 14. August liest man: „Briefe aus Montevideo bestätigen die Nachricht von der Niederlage, welche die Flotte Montevideo's durch die von Buenos-⸗Ayres erlitten hat. Lavalle ist durch Rosas gefangen genommen worden. Empöͤrungen sind am Bord zweier Briggs von Montevideo ausgebrochen; man hat sich derselben nur durch Aufopferung vieler Leute bemächtigen koͤn⸗ nen; die Raͤdelsfuͤhrer sind erschossen worden.“

Die Morning Post erklaͤrt sich jetzt auch zu der Anzeige ermächtigt, daß die Herzogin von Bedford und die Marquise von Normanby ihre Stellen als Kammerdamen Ihrer Majestaͤt auf⸗ gegeben, und daß ihr Entlassungsgesuch von der Kbͤnigin ange⸗ nommen worden.

Zum Unter-Secretair im Schatz-Amte soll Herr Sidney Herbert bestimmt seyn.

Lord John Russell geht morgen Woburn-Abtel, um den Herzog und die

zu besuchen. Der Graf von Ste zlulaite wird als . 9 15 . x tfor * * 9 Botschafter gegen den 15ten d. in Hertft der zum zweiten

Der Contrte- Admiral Sir Francis Mason, Befehlshaber der Flotte im Mittelmeere ernannt. 6 ö sollte gestern auf dem Linienschiffe „Impregnable“ von anonen

nach seiner Bestimmung abgehen.

mit seiner Gemahlin nach Herzogin von Bedford

In Koerpbol und Manchester haben mehrere nicht unbeden⸗