1841 / 256 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

bungen sich sowohl durch thatsaͤchliche Fruͤchte, als auch durch 2 Anerkennung belohnt sehen werden.

Grosibritanien und Irland.

London, Bildung seines liche Meinung, Partei einen

Minssteriums und in dem Eindruck auf die dͤffent⸗ den seine Anordnungen bewirkt haben, der Whig—⸗ neuen Schlag beigebracht, der vielleicht noch em—

psindlicher für sie ist als die letzte große Niederlage der abgetrete⸗

Man merkt es den bisher ministe⸗

D

nen Minister im Parlament.

riellen, den jetzigen Oppositions⸗-Journalen an, in welcher Verle⸗ sich befinden, an dem neuen Kabinette Punkte zum An⸗

genheit sie den, an bin zum

griffe zu sinden. Sir R. Peel steht wie in dem Zenith seines . und seiner Macht, und man darf sich nicht wundern, begeisterte Tories zu hören, welche behaupten, die neue Verwal⸗ tung konne sich eine Dauer von wenigstens zwanzig Jahren versprechen. Die Erwartung der Whigs war, Sir Robert Peel werde in seiner eignen Partei auf eine starke Opposition stoßen, und diese durch den außerordentlich gunstigen Aus—= gang der Wahlen fuͤr die, Tories se ungeduldig unlenk— sam werden, daß er, seinen gemäßigten konservativen Absichten zu—⸗ wider, nur ein Kabinet werde zu Stande bringen koͤnnen, in wel⸗ chem der Geist der krassen Hochkirchlichen und der selbsisüchtigen Monopolisten als vorherrschend hervortreten wurde, und daß

dann nothwendigerweise schon die bloße Erscheinung der offiziel⸗ Kabinets die schlimmsten Befürchtungen in.

len Liste des neuen ĩ der Nation erwecken und eine kraftige Opposition gegen die neue Gewalt hervorrufen muͤßte. Allein die Whigs sehen sich in die= ser Hoffnung betrogen, wie fruͤher in so mancher anderen. Die neue Verwaltung ist in Wirksamkeit getreten, und es zeigt sich kein Bedauern über den Wechsel im Volke, die Gleichguͤltigkeit nn'ben Fall der Whügs dauert fort, a der größere Theil. der

7. Sept. (L. A. 3.) Sir R. Peel hat in der

1140

Stadt-Direktor Rumann den Wunsch und die Bitte ausdruͤcken lassen, er moge sein Entlassungs⸗Gesuch zurücknehmen. Rumann hat die Bitté der Baäͤrger mit Angabe seiner ruͤnde abgelehnt. Magistrat und Buͤrger-Vorsteher haben heute abermals eine Sißzung gehalten, in welcher ebensowohl wegen der Sicherstellung der Zukunft des bisherigen Stadt-Direktors, wie wegen der Wie⸗ derbesetzung seiner Stelle, die durch Wahl und Praͤsentation dreier Kandidaten, von denen der König einen zu bestätigen hat, ge— schieht, vorläufige Besprechungen stattgehabt haben sollen.

In dem benachbarten

Wiesbaden, 11. Sept.

Mainz kam es vorgestern in einem Bierhause zwischen Kaiserl.! Desterreichischen Soldaten und Civilisten aus ganz unerheblicher Ursache zu einem Wortwechsel, woraus ein blutiger Streit und zuletzt ein Volksauflauf entstand, der sich gestern versuchsweise

wiederholte. Civilist ist bereits gestorben.

Leider fielen mehrfache Verwundungen vor, und ein vi Man besorgt indessen keine weitere Storung der Ruhe, und um so weniger, da in dieser Bundes-

Festung stets ein gutes Einverstaͤndniß zwischen der Garnison und den Buͤrgern herrschte. Was nun aber die vorgefallenen blutigen Exzesse betrifft, so wird die eingeleitete Untersuchung die Urheber ermitteln und zur Bestrafung ziehen. Das Geruͤcht, daß der wacht⸗

habende Oesferreichische Offizier auf das Volk habe schießen lassen

sichtig, als unerschrocken und brav.

hannisberg.

Samburg, 30. Aug. das Hanseatische Dampfschiff „Hamburg“ mit voller Ladung nach

Hull ab, nachdem es zuvor mit einer gleichen Ladung von Liver—

Nation scheint mit der Veränderung voͤllig zufrieden zu seyn; / denn man erwartet von der neuen Administration in religibsen

und politischen Dingen einen Fortbestand des Status que, wie auch die Whigs nach Absicht und Macht nicht mehr gewaͤhren konnten, in finanzieller und kommerzieller Hinsicht dagegen eine sich von den Whigs bei ihrer uͤberhandnehmenden Schwaͤche nicht mehr hof⸗

f welche bisher 5 bis 6 Schilling Sterl. bezahlte, ist nun auf 1

Besserung durch einen maͤßigen Fortschritt, wie er fen ließ. Niederlande.

Aus dem Haag, 9. Sept. (Handelsbl) Bei der Pruͤfung der Budgets für 1842 und 1843 haben sich die Ser⸗ nonen der zweiten Kammer im Allgemeinen dahin geaͤußert, daß diesel⸗ ben keineswegs den Erwartungen entspraäͤchen, die man von der Spar- samkeit und Einfachheit der Verwaltung gehegt habe. Man hatte geglaubt, die Minister würden aus den Bedenken, welche die Ge- neral-Staaten gegen fruͤhere Budgets aufgestellt, Nutzen ziehen; statt dessen jedoch sey in den Ausgaben der verschiedenen Depar-⸗ tements kaum irgend ein Unterschied gegen die

wahrzunehmen. . . eber den von Hamburger Blattern angekündigten Marok⸗ kanischen Kreuzzug hat auch der Niederlaͤndische Minister des Aus⸗ wärtigen unterm 2ten. d. M. eine Mittheilung an die Handels— und Marine-Kammern erlassen, worin es heißt: ; . Eingegangenen Berichten aus Tanger vom Cen d. zufolge sind von dem Marokkanischen Staat zwei Kriegs Fahrzeuge ( beschrięben wie in Nr. 72) auf einen Kreuzzug nach der Portugiesischen Kuͤste, vielleicht weiter, ausgesandt werden. Der Kreuzzug soll blos ine Uebung für die Matrosen bezwecken und, der Vefehlt— haber Srdre haben, die Schiffe solcher Nationen, die mit Marokko in Frieden und gutem Einberstaͤndniß sind, unmolestirt zu lassen. Kicwohl nun keine bestimmte Gründe vorhanden sind, so weit es die Niederlande betrifft, k. Mißtrauen in die Absichten der Marokka⸗ sschen Regierung zu setzen, . e . een unt zu seyn, und habe ich deshalb der Kammer Ge⸗

egenhelt geben wollen, von dieser Mittheilung einen paßlichen Ge⸗ ban n gangchen und die nach Ostindien und dem Mittelmeer fah-

renden Schiffer ernstlich zu verwarnen, sich mit den erforderlichen

Tuͤrkenpaͤssen und anderen Papieren zu versehen.“

Belgien.

Brüsfel, 10. Sept. Den beiden Belgischen Malern Gal⸗

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lait Und de Biefoe, welche in Paris ihren gewohnlichen Aufent-

Budgets von 1810 und 181 und durchaus keine Spur von Einschraͤnkungen

Ww

so scheint doch die Vorsicht zu gebie⸗

halt haben, jedoch gegenwärtig hier anwesend sind, wurde vor⸗

zestern von den hiesigen Künstlern ein großes Festmahl gegeben,

weschem der Buͤrgermeister von Bruͤssel, Herr Wyns de Rancourt, praͤsidirte.

fach ausgesprochen,

Belgischen Vaterlande niemals entfremden mochten.

Es wurde bei dieser Gelegenheit der Wunsch mehr⸗

. ? . ö. D 8. 56 FJ) ? 57 ] er '. daß sich die beiden gefeierten Kuͤnstler ihrem dem vorigen Jahre durch den Ausbau einer Strecke von 21 Mei—

Ber König und die Königin werden am bevorstehenden Sonn-

abend aus Paris zuruͤckerwartet. Belgifchen Blättern zufolge, w; des Großherzogthums Luxemburg Alles schon

wird im Deutschen Theile in Bereitschaft ge⸗

setzt, um den Anschluß an den großen Deutschen Zoll-Verein, der

am 1. Oktober eintreten soll, zu vollziehen. . mehrere Zoll-Inspektoren eingetroffen, um die Graͤnzzoll-Aemter einzurichten.

Deutsche Bundesstaaten.

Dresden, 19. Sept. (Leipz. 3.) Prinz Johann ist nach Oesterreich abgereist, um im Verein mit Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen von Preußen das ODesterreichische Bundes⸗-Kontingent zu inspiziren.

General-Major von Hausen geht zu gleichem Zwecke nach Bayern.

Zur Inspizirung des Königl. Saͤchsischen Kontingents wird in diesen Tagen der Kaiserl. Oesterreichische Feldmarschall-Läeute— nant von Hrabowski, der Koͤnigl. Bayerische General⸗-Lieutenant von Zandt und der Großherzog. Hessen-Darmstaͤdtische General— Major von Stosch hier algen Die Saͤchsischen Truppen be— finden sich bereits, wie dies alle Jahre im Monat September der Fall ist, in Kantonnirung.

Leipzig, 13. Sept. (C. A. 3). Geslern, am Sonntag Nachmittag, wurde auch hier dem Publikum das Schauspiel des Wasserlaufens oder vielmehr Wassergleitens dargeboten. Der ruhige Sr che eines eich es diente zur ersten Ausführung dieser neuen Erfindung, die übrigens den Erwartungen des, 3 zahl⸗ reich versammflten Publikums nicht ganz, zu entsprechen schien, da die Moglichkeit, auf zwei etwa 5 langen Kähnen siehend. auf dem W fer zu fahren, Jedem allzu naturlich vorkam.

Hannover, 6. Sept. (Bremer. 3.) Det Stadt- Yi⸗ 6. Rumann hat zeute dem Magistrats⸗- und Bůrger⸗Vorste⸗ her? Kollegium seine esignation angezeigt.

Ddannover, 8. Sept. (Ham b. Korr. Die Bürgerschast hat 22 durch eine Deputation, aus ihrer Mitte gel. dem

Se. Koͤnigl. Hoheit

Es sind dort bereits

pool eingetroffen wgr.

tas, Kultus⸗Minister, von welchem man erwartete, er werde die— sem Beispiele folgen, weil er von Anfang an gleich sich erklart hatte, nur im Verein mit Maurokordatos wirken zu koͤnnen, den er als seine einzige Stuͤtze betrachten wuͤrde, hat ebenfalls seine Entlassung erhalten, so wie er sie verlangte. Was Herrn Melas, Justiz⸗Minister, betrifft, so wurde derselbe seiner Stelle enthoben, bevor er Zeit gehabt hatte, seine Dimission einzugeben. Herr Christides, bisheriger Minister des Koͤniglichen Hauses und des Aeußern, erhielt das Portefeuille des Ministeriums des Innern. Der Staatsrath im ordentlichen Dienste, Herr Rizo Nerulos, ersetzt die Stelle des Herrn Christides und versieht provisorisch das Portefeuille des Kultus-Ministeriums. Herr Rally, bisheri-

ger Praäͤsident des Appellations-Gerichts zu Athen, wurde zum

Justiz-Minister ernannt.“

Der Fall des Herrn Maurokordatos hat nicht die Aufregung hervorgebracht, von der sein Eintritt ins Ministerium begleitet war. Sein zu grelles Partei-Bestreben hat ihm in der allgemei⸗ nen Achtung sehr geschadet. Man spricht auch von der Entlas⸗ sung des Kriegs⸗ Ministers Metarxas, und bezeichnet fur diesen Posten den General Almeida, Festungs⸗Kommandanten von Nau— plig, oder den Oberst Rhodius. Eine an das Kriegs-Ministerium ergangene Königliche Ordonnanz druͤckt den Entschluß Sr. Maje—

8 staͤt aus, daß, um die Befoͤrderungen der Griechischen Offiziere wollen, ist falsch; das Benehmen des Offiziers war eben so um- if

zu beschleunigen, die provisorisch im Griechischen Dienst stehenden

Banyerischen Offiziere ihre Entlassung erhalten sollen, so wie die . Durchlaucht der Fuͤrst von Metternich verläßt Ende der naͤchsten oder gleich anfangs der darauf folgenden Woche den Jo-

sollte.

Zeit, fuͤr die sie sich verbindlich gemacht, ablaufe, mit Ausnahme derer, deren Gegenwart im Dienste noch absolut nothwendig feyn Mehrere Stabs- und subalterne Offiziere haben bereits,

indem sie vor Ablauf ihres Bayerischen Urlaubs auf den Griechi⸗

(A. Z.) Letzten Sonnabend ging

Einige Tage fruher kam auch das zweite

Hamburger Dampfschiff ‚Manchester“ von Liverpool an und wird

im Laufe dieser Woche ebenfalls nach Hull abgehen. Beide Schiffe sind in Bremen gebaut und sehr schoͤn; die Maschinen dagegen sind Englisch. Reisende war bisher drei Guineen, jetzt nur eine Guinee. Wolle, Schilling vom Centner herabgesetzt worden. Die Englaͤnder ha⸗ ben diesen Schritt gethan und wollten es bei einer kleinen Er⸗ niedrigung nicht bewenden lassen. Man sagt, sie hegen die Ab⸗ sicht 10, 90 Pfd. St. zu opfern, um das Deutsche Unternehmen zu Grunde zu richten. Wir wollen hoffen, daß diese finstern Ab— sichten der Selbstfucht nicht in Erfuͤllung gehen werden.

Oesterreich. Wien, 8. Sept. (L. A. 3) D richt, de reckion der Nordbahn, wenn fie die Strecke bis Leipnik und den

tiv ist die sich dem Ende nahende Verausgabung der disponibeln Fonds, indem nun bereits die zehnte Raten-Zahlung ausgeschrie— ben ist. Die Direction wurde zu diesem Entschlusse, wie es heißt, durch das wiederholte Andringen mehrerer der bedeutendsten Ae— tiongire (worunter der Freiherr von Rothschild aber nicht ist) ver— mocht, indem diese es unter den jetzigen schwierigen Geld-Verhaͤlt⸗ nissen und bei dem niederen Course der Actien fuͤr das Räͤth— lichste, und eine weitere Kapital- Aufnahme vorerst nicht für leicht ausführbar hielten. An dem Weiterbaue der Bahn bis zu ihrem Zielpunkte Bochnia ist natuͤrlich nicht zu zweifeln, und derselbe wird aller Wahrscheinlichkeit nach im

R h Seit dieser Zeit ist ein gewaltiger Unterschied in den Frachtsaͤtzen nach Hull eingetreten. Der Ueberfahrtspreis für

schen Dienst Verzicht leisten wollen, Se. Majestaͤt den Koͤnig um ihre Entlassung gebeten.

Vorgestern verließ die Griechische Gabarre „Aris“ den Hafen von Piraͤeus, um ungefähr 70 Deutsche, die im Griechischen Mi— litairdienst standen, nach Triest zu bringen.

Ein Rescript des Koͤniglichen Ministeriums des Innern for— dert auf, mit Eile die Institution der Nationalbank zu betreiben, indem gegenwartig die Mittel dazu bereit liegen. Der Bau des Palais fuͤr den König, der wahrend des Sommers beinahe gänz— lich ruhte, wird naͤchstens wieder mit voller Thätigkeit begonnen werden.

Fn lan d.

Königsberg, 10. Sept. Die in Nr. 246 der Preußischen Staats-Zeitung (nach der Köͤnigsberger Zeitung) gegebenen Notizen

uber die Erfolge der Auseinandersetzungen im Departement der

Die Nachricht, daß die Di—

naͤchsten Frühjahre wieder aufgenommen. Man wird vielleicht eine

außerordentliche General-Versammlung der Actiongire (die naͤchste gewohnliche findet erst im Marz 1812 statt) zusammenberufen, um ihr die Mittel zur Entscheidung vorzulegen, durch welche weitere Fonds zu erlangen waren. Vielleicht hofft man, daß bis dahin auch der Staat schon wegen eines Beschlusses uͤber die ihn zur Zeit beschaͤftigende Frage, ob und unter welchen Umstaͤnden eine

Zinsengarantle fuͤr die Eisenbahnen von der Regierung auszuspre— chen sey? sich entschieden haben und die Hindernisse beseitigen hel⸗ fen werde. Jedenfalls aber macht diese, wenn auch nur zeitweilige Einstellunz des Baues, einen ungngenehmen Eindruck im Publi- kum, und bleibt fuͤr die Ertraͤgnisse der Bahn ein Nachtheil, die so schnell wie moͤglich sich durch die haufigen und ausgedehnten / ertragbaren Strecken zum Endpunkte, oder doch zu den bedeuten⸗

deren Zwischenstationen durcharbeiten sollte, wie denn auch seit

len, und die Verbindung so wichtiger Commerz-Punkte, wie Pre— rau und Olmuͤtz, geschehen ist. Freilich vernimmt man, daß es nun auch mit dem Baue der Warschauer Bahn ziemlich langsam gehe, und man unsererseits noch fruͤher bis Bochnia gelangen durfte.

Schweiz. Zürich, 8. Sept. Im Gegensatze zu, der Schwamendinger Adresse hatte hier eine Zahl angesehener Maͤnner, worunter auch der dritte Zuͤricher Tagsatzungs-Gesandte, eine Zusammenkunft,

deren Resultat eine von 23 Maͤnnern unterzeichnete Adresse an

den Regierungs-Rath war, in welcher sie unter Anderem ausspre— chen, „daß sse mit Ruhe und Vertrauen und mit fester Bewah⸗ rung der Grundsaͤtze, welche sie 1339 beschworen und mit ihrem

Blinte besiegelt haͤtten, die weitere Entwickelung der Wirren, welche ringeᷣ ar m, ; die Hauptpunkte einig seyen und daß es sich nur noch darum

jetzt auf dem weiteren Vaterlande lasten, so viel den Stand Zuͤrich angehe, seinem großen Rathe uͤberlassen, da sie gewiß seyen, daß diefer weder den Bund verletzen, noch das Interesse der reformir— ten Religion preisgegeben werde.“

Spanien.

Madrid, 2. Sept. Es geht das Geruͤcht, die Regierung wolle aus Vorsicht die Residenz der jungen Königin auf einige Zeit nach Andalusien verlegen.

Die zur Feier des gestrigen Tages stattgehabte Erleuchtung der Hauptstadt fiel sehr dürftig aus, und man bemerkte unter An⸗ derem, daß das Hotel des Britischen Botschafters nicht erleuch⸗ tet war.

Griechenland.

Athen, 27. Aug. (A. 3.) Fünfzig Tage nur wirkte oder intrigirte Maurokordatos als Minister-Präsident und Minister des Innern; er suchte eher die Geschäfte zu hemmen als sie zu föͤr⸗ dern. Der abermalige Ministerwechsel ward am 22sten d. im offiziellen Courrier mit folgenden Eingangsworten angezeigt: „Wir beeilen uns, zur Kenntniß des Landes Ereignisse zu bringen, die im Innern der Regierung stattfanden und dem Stand der Dinge esn Ende setzten, welcher, die Interessen des Landes kom⸗ promittirend, selt einiger Zeit die ganze Administration lahmte. Maurokordatos hat 9 d, wee dem König seine Entlassung einzureichen, die auch globald angenommen wurde. Herr Valet

Kbniglichen Regierung zu Königsberg, enthalten eine wesentlich unrichtige Angabe. Es ist dort naͤmlich gesagt: daß in den Jahren

/ ät und den 1817 b 1846, 1333 Gemeinheits-Thei r 9 Olmuͤtzer Flügel vollendet haben wird, den Bau einstweilen sistiren . . . , und durch wolle har sech bestattgt, indem bereits aus diefem Grunde Ent- die selben g zb Ceit Morden oöllig snnirtz l,! Morgen aber

lassungen von Angestellten und Arbeitern stattfinden. Das Mo⸗

ohne vollständige Separation von Grund⸗Gerechtigkeiten befreit, 1 also 883,985 Morgen Gegenstand der Gemeinheits— Theilungen gewesen sind. Dies ist aber lediglich das Resultat der in den Jahren 1835 bis 1810 bewirkten 723 Gemeinheits-Thei⸗ lungen. Die Summe der, durch die in den Jahren 1817 bis 1810 realisirten 1383 Gemeinheits-Auseinandersetzungen, voͤllig separirten und von Grund-Gerechtigkeiten befreiten Grundstuͤcke betragt: 2,6 15,559 Morgen Preußisch. ö

Breslau, 10. Sept. Dięesen Abend ist Se. fuͤrsterzbischobf— liche Gnaden der Furst⸗Erzbischof, von Olmuͤtz hier eingetrosfen und hat sich sofort auf den Dom begeben. ;

Welche Schwierigkeiten stehen dem Französisch⸗ Belgischen Zoll-Verbande entgegen?

Paris, 9. Sept. Die Handels-Politik der Europaͤischen Staaten ist im Begriff, sich binnen kurzem zu modifiziren. Sehr viele Regierungen suchen seit dem Frieden durch Handels-Ver— traͤge und durch Conventionen, welche die Schifffahrt und den Transport erleichtern, den Austausch zwischen den Völkern zu er— weitern. Von allen großen Laͤndern ist Frankreich vielleicht das— jenige, welches in dieser neuen Laufbahn den geringsten Erfolg gehabt, und obgleich sein auswaͤrtiger Handel seit fuͤnfundzwanzig Jahren unaufhoͤrlich zugenommen hat, so sind seine Fortschritte doch hinter denen der Vereinigten Staaten und Englands zuruͤck— geblieben.

Die Handels-Vertraͤge zwischen Frankreich und den fremden Maͤchten haben im Allgemeinen nur eine sehr geringe Wichtigkeit, und sind, einige Ausnahmen abgerechnet, nach veralteten Formeln abgefaßt, welche zwar die Gegenseitigkeit zugestehen, aber eine Gegen⸗ seitigkeit, die mit so vielen Beschränkungen belastet ist, daß sie dem Handel vielmehr hinderlich als forderlich ist. Der letzte Vertrag

mit Holland ist eine Abweichung von diesen Gewohnheiten, weil

er so ernstlichen Widerstand in der Kammer fand.

Der mit Belgien projektirte Traktat wurde auch auf neuen Grundlagen abgeschlossen werden, wenn man eine baldige Ab— schließung hoffen koͤnnte; aber schon erheben sich zahlreiche Schwie⸗ rigkeiten und die Unterhandlungen zwischen den drei Belgischen Kommissarien und einem Theile unseres Ministeriums haben ge— ringen Fortgang. Man hatte gesagt, daß die beiden Maͤchte uͤber

handle, sich uͤber die Details zu verstaͤndigen. Wir wissen nicht, was man hier unter Hauptpunkten versteht, aber es scheint uns, daß bei Veraͤnderungen der Tarife die Details auch ihre Wich— tigkeit haben und jene verwickelte Diskussionen herheiführen, die oft das Abbrechen der Unterhandlungen zur Folge haben. Dies scheint jetzt der Fall zu seyn. Das Eisen und die gewebten Stoffe, fuͤr welche die Belgischen Kommissarien eine Herabsetzung des Eingangs⸗Zolles wuͤnschen, sind Artikel, welche durch eine große Anzahl Organe einen starken Schuß verlangen. Hat man nicht in der letzten Session den Zoll auf leinene und hanfene Garne und Gewebe erhöht, und wurde diese Erhohung nicht durch den drohenden Untergang dieser Industrie motivirt? Die Frage we⸗ gen des Eisens ist von ganz anderer Wichtigkeit, namentlich in einem Augenblicke, wo es mit dieser Industrie den Krebsgang geht und sie wirkliche Verluste erleidet. Es handelt sich hier nicht nur um die Eigenthüͤmer von Eisenhütten, sondern auch um alle geh Waldbesitzer. Die größte Quantitat unseres Eisens wird ekanntlich noch mit Holz und auf ganz veraltete Weise fabrizirt. Die Einfuhrung des fremden Eisens wurde natuͤrlich auf die in⸗ laͤndische Fabrication von Einfluß seyn, und die Waldbesitzer wuür⸗ den dadurch ihren Absatz vermindert sehen. Es giebt noch viele andere Artikel, über die es schwierig seyn wurde, fi zu verstan⸗ digen. Wenn die Vortheile, welche Belgien darbietet, denen zum Nutzen gereichten, welche von unseren Konzessionen zunaͤchst be⸗ ruͤhrt werden wuͤrden, so waͤre die Sache weit einfacher; aber man

wenn die Belgier unsere Weine, unsere

hlt, daß selbst dann, nle 6 14 Pariser Artikel gegen sehr maͤßige

Siden-⸗Waaren und unsere

Jolle zuließen, dies kein Ersatz waͤre fuͤr unsere Eisenhuͤtten⸗ und

Wald-Besitzer. Da diese nun eine starke Partei in der Kammer bilden, so glaubt die Regierung sie schonen zu muͤssen. Ruͤcksich⸗ ten dieser Art sind es uͤbrigens im Allgemeinen, die allen Ver⸗ besserungen, welche man mit unseren Zoll-Tarifen vornehmen koͤnnte, entgegen stehen. Es giebt in Frankreich ein zwar instinkt⸗ artiges, aber doch unbestimmtes Gefuͤhl, welches uns sagt, daß, um

unsere Handels⸗Verhaͤltnisse mit dem Auslande zu verbessern, wir unfere Eingangs-Zoͤlle herabsetzen muͤssen; sobald man indeß zur

Anwendung dieser Maßregel schreiten will, mehren sich die Hin— dernisse und die Regierung hat die groͤßte Muͤhe von der Welt, um die geringste Verbesserung durchzusetzen.

Mit festeren Prinzipien, J umf senderen oͤkonomischen Kenntnissen wuͤrde man ohne Zweifel leich⸗ ter zum Ziele kommen. Die Unterhandlungen mit den fremden

z j j . . s . Laͤndern wurden leichter, die den Kammern zur Unterstuͤtzung der neuen Projekte vorzulegenden Argumente wurden n=, ·, .

Leider exi⸗

uͤberzeugender und von weit größerer Autoritat seyn. stirt von allem diesem nichts; wir haben keine hinreichend genaue Doktrinen, wir haben keinen Sinn fuͤr unsere kommerzielle Zu— 27 noch an thaäͤtigen Maͤnnern fehlen, die zur Ausführung geeignet wären. Unser Handels⸗Minister, Herr Cunin-Gridaine, der nebst den Herren Humann und Guizot beauftragt ist, den Handels-Vertrag mit Belgien abzuschließen, ist ein ehemaliger Tuch-Fabrikant aus Sedan, der bei der im Jahre 1831 angestell⸗

ten Untersuchung behauptete, daß das Franzoͤsische Tuch bei einem Zolle von 140 pCt. nicht hinreichend beschuͤtzt sey und daß, um

den Untergang der Tuchfabriken durch die Konkurrenz mit dem

Auslande zu verhindern, r . Er ist ubrigens ein Mann, dessen Absichten die redlichsten sind, der aber in der Europaͤischen Handels-Diplomatie noch etwas fremd, in den Geschäften gewissermaßen lin ist und in ber Jational-DOekongmie nicht eben gruͤndliche Kenntnisse be⸗

sitzt. Herr Humann hat naturlich vorzugsweise den Vortheil des Fiskus vor Augen und eine Herabseßzung des Tarifs erscheint ihm Rechte des Schatzes, wenn gleich indirekt das

er von Seiten der Zölle verlbre. . . , nahen ; n , w, nne. Es muͤßten also, wenn inzwischen kein Abgang erfolgt

als eine Beeintraͤchtigung der ĩ ak

eine Erweiterung des auswaͤrtigen Handels diesem . . . 8.

wieder einbringen wurde, l der l

Herr Guizot hat keine eigene Meinung uͤber diese Gegenstaände,

die weniger in seine Sphaͤre gehdren; er wird die Instructionen

befolgen, die man ihm giebt und sich im Allgemeinen nach dem r entfernt er sich davon, so ist seine

Rathe seiner Kollegen richten; r sich davon, Opposition eine Folge parlamentarischer Schicklichkeit oder der

inneren Politik.

Es ergiebt sich hieraus, daß man unter diesen Umstaͤnden von dem Traum eines Zoll-Vereins zwischen Frankreich und Belgien

noch weit entfernt ist, einem Traume, den man uͤbrigens auch

laͤngst aufgegeben hat. Nichts ere Idee . Schwierigkeiten geben, die sich in Frankreich der Abschließung eines

England. Sie wurden wiederholt abgebrochen und wieder aufgenommen, bis

man endlich im Mai 1840 foͤrmlich ankuͤndigte, daß Alles been⸗ digt sey, und daß wir einen Handels-Traktat mit Großbritanien

haben wurden, der beiden Laͤndern die grbßten Erleichterungen ge⸗ waͤhre. Davon geschah indeß nichts; Alles war abgebrochen, selbst Es ist allerdings wahr, daß, wenn Frankreich durch die angeblichen Interessen des Eigenthums

vor der Convention vom 15. Juli. und der Industrie auf dem Wege der kommerziellen Verbesserun⸗ gen gehemmt wird, England denselben Widerstand von Seiten der ; se siskalis arfnisse erfähr angeblichen siskalischen Beduͤrfnisse erfaͤhrt. verhindern.

der Erschuͤtterung des alten Handels-Gebaäͤudes theilnehmen, es

wird nothwendig den Neuerungen seiner Nachbarn folgen, es wird sich der Vewegung hingeben ul enge ü e . ö folgendermaßen dar. In dem dreijährigen Zeitraume zwischen den licklichen geogre en Lage

seines reichen Bodens und, seiner ichen verlieren will. Unsere Regierung fuͤhlt dies sehr wohl, und daher

die zahlreichen Versuche, neue Absatzwege fuͤr uns zu erdͤffnen, da: her der Wunsch, unsere Nachbarn in den Kreis unseres merkan⸗ wir wiederholen es, so lange

das ist um mehr als 15 pt.

tisischen Verkehrs zu ziehen. Aber,

man unsere Lage nicht besser begreift, so lange man nicht be⸗

stimmtere Ansichten, richtigere Prinzipien und eine groͤßere Kennt-

niß von den Angelegenheiten geltend machen kann, um von Seiten des Ministeriums in den Kammern Ueberzeugungen vertreten zu sehen, so lange werden unsere Versuche stets scheitern oder wir werden nur unvollstaͤndige und unfrüchtbare Conventionen erlangen.

bestimmteren Ansichten und umfas⸗

im Jahre 1840 betrug sie nur

nd wenn wir das Eine oder das Andere hatten, würde derselben; das ist von 250 Frauen war nur Eine an einen

Nichts kann eine bessere Idee von den

s so hatte sich die Zahl der stehenden Ehen in diesem drei— Handels⸗Traktates entgegenstellen, als unsere Unterhandlungen mit so e sich die Zahl der stehenden Ehen in diesem drei Diese Unterhandlungen hatten im Jahre 1833 begon⸗

Und dies wird stets

nur noch 16,570 stehende Ehen; so bleibt doch auch die letztere

Neueste Zahlenverhältnisse der Ehen im Preußischen Staate. Die Verhaͤltnisse der Anzahl stehender Ehen zu der Anzahl

der Einwohner sind nach Ort und Zeit veraͤnderlich. Diese Ver⸗ aͤnderungen sind zunaͤchst abhaͤngig von dem sittlichen und gewerb-⸗ lichen Zuͤstande, worin sich die große Masse der Bevölkerung be⸗ sindet. Treten auch diese Beweggruͤnde zu Veraͤnderungen hierin selten so klar und bestimmt hervor, daß nicht eine Verschiedenheit der Vorstellungen davon sehr gewohnlich bliebe: so kann doch heirathung vor erlangter Volljaͤhrigkeit von der offentlichen Mei⸗ nung sehr allgemein gemißbilligt; deshalb erfolgt sie eben so sel⸗

diese Unvollkommenheit des Ergebnisses jener Zahlenverhaͤltnisse nur Veranlassung geben, sie schärfer aufzufassen, nicht aber die Betrachtung derselben als ein gehaltloses Spiel mit Zahlen zu

verwerfen. Sehr allgemein wird die Anzahl der jahrlich neuge⸗ x gel ebensalter: so wie die Muͤndigkeits-Erklaͤrung nach Vollendung

schlossenen Ehen bekannt; dagegen mangelt es mehrentheils an

einer Kunde von der Anzahl der jahrlich durch den Tod oder durch Scheidung getrennten Ehen. Auch im Preußischen Staate wird die letztere nicht jahrlich aufgenommen; doch ergiebt sich

dieselbe, zwar nicht ganz genau, doch wohl fuͤr den hier beabsich⸗ tigten Gebrauch nahe genüg, fur jeden dreijaͤhrigen Zeitraum, der zwischen zwei polizeilichen. Zaͤhlungen der Einwohner liegt. Es wird n ,. bei diesen Zahlungen auch die Zahl der in der Ehe lebenden Personen beiderlei Geschlechts besonders verzeichnet, und , die Zahl der zur Zeit der Zählung wirklich bestehenden Ehen gigen So. weit die Veraͤnderungen dieser Zahl nicht durch Einwandern oder Auswandern von Ehepaaren entstehen, können sie nur aus in der Zwischenzeit erfolgten Verbindungen und Trennungen hervorgehen. Dle Veranderungen der Anzahl im Staate bestehender Ehen durch Anzöechen ganzer Ehepaare von Aussen her, oder Abziehen derselben nach Aussen hin, sind gewiß sehr unbedeutend, da die große Masse der neüen Ansiedler uͤberail aus jungen noch unverheiratheten Leuten besteht; es wird daher kein erheblicher Fehler begangen, wenn diese Veraͤnderungen ganz unbeachtet bleiben. Die heuen Eheverbindungen, welche im Lande selbst geschlossen werden, sind dagegen dollstaͤndig und genau durch die Register bekannt, welche die Behoͤrden uͤber die vor ihnen

dessen mißbilligt die Sitte fruͤhere keinesweges.

1141

vollzogenen Trauungen führen: die Vergleichung dieses Zugangs

mit dem durch Zaͤhlung gefundenen Bestande ergiebt nun den unentschieden bleibt, welchen Antheil einer⸗

Abgang, wobei jedoch r en! dee lg, anderseits gerichtliche Scheidungen daran haben.

Die polizeilichen Zahlungen ergeben niemals eine gleich große Anzahl der in der Ehe lebenden Personen fur jedes der beiden Geschlechter besonders, theten Frauen.

sondern stets eine Mehrzahl von verheira⸗ Der Grund dieser Ungleichheit liegt darin, daß einestheils Maͤnner sehr i 2 in ihren Geschaͤften außerhalb des Preußischen Staats leben, und daß anderntheils Manner auch sehr viel bfter als Frauen sich veranlaßt finden, ihre Verheirathung zu verheimlichen. Nament⸗ lich ergeben die statistischen Tabellen fuͤr das Ende der Jahre 18:2. 18 AG. In der Ehe lebende Frauen 3362, 2,4770, 1090 Dagegen nuür Manner 3334 2.160 094 Also Frauen mehr &, 992 10 006 So bedeutend auch diese Minderzahl der Manner in den vorste⸗ henden Zahlen erscheint; so ist sie doch nur gering im Verhaͤltniß gegen die große Zahl der in der Ehe lebenden Frauen. Selbst oder sehr wenig uber pt.

in die polizeiliche Zaͤhlung entweder als abwesend gar nicht, oder

doch irrig als unverehlicht aufgenommenen Mann verheirathet. Die

Zahl der verheiratheten Frauen ergiebt hiernach die Zahl der wirk— lich bestehenden Ehen sicherer als die Zahl der verheiratheten

Maͤnner, und es ist dieselbe daher in den nachstehenden Betrach—

tungen auch ausschließlich hierzu gebraucht worden. Dies vor— ausgesetzt, ergiebt sich nun für den Zeitraum vom Anfange des Jahres 1838 bis zum Schlusse des Jahres 1840 fuͤr die acht

die Fortdauer des Verbots nöͤthig sey. Provinzen des Preußischen Staats zusammengenommen nachstehen⸗ des Verhaͤltniß der in der Anzahl der bestehenden Ehen vorge-

kommenen Veraͤnderungen.

Am Ende des Jahres 1837 waren vorhanden stehende Ehen. 23062, 145 Hierzu kamen neugeschlossene Ehen im Jahre n,, ,, , , , ,, , ,,. 123, 644

183) 128,76 132, 281

Zusammen in diesen drei Jahren 384, 601

waͤre, am Ende des Jahres 1849 vorhanden gewesen

viel oͤfter als Frauen auf langere Zeit

Bezug auf ihr Lebensalter verheirathungsfaͤhigen Personen weib⸗ lichen Geschlechts 3 834 wirklich in der Ehe leben. Das ist al⸗ lerdings nur wenig äber die Hälfte, oder sehr nahe : so daß also 3 der im heirathsfaͤhigen Lebensalter stehenden weiblichen Personen sich entweder noch unverheirathet, oder bereits verwitt⸗ wet befinden. Dieses anscheinend unguͤnstige Verhältniß entsteht indeß nur daraus, daß sittliche und gewerbliche Verhaͤltnisse dem mannlichen Geschlechte die Verheirathung viel spaͤter gestatten, als dem weiblichen. Aus den statistischen Tabellen ergiebt sich die Zahl der volljährigen Maͤnner nicht unmittelbar, wohl aber eine derselben sehr nahe liegende, naͤmlich die Zahl aller Manner, welche das fuͤnfundzwanzigste Lebensjahr bereits vollendet haben, ebenfalls bis zum hoöͤchsten Ziele des Lebens hinauf. Sie betrug

nach der Zaͤhlung zu Ende 1840 uͤberhaupt 32153318. Da nun

die Zahl der in der Ehe lebenden Männer gleichzeitig 160 094 war, und diese, seltene Ausnahmen abgerechnet, wohl als uͤberfuͤnf⸗ undzwanzigjaͤhrig zu betrachten sein durften; so folgt hieraus, daß von 109,560 nach dieser Ansicht heirathsfaͤhigen Männern 76,52 wirklich in der Ehe lebten. Das ist uͤber Roder nahe und es ware hiernach unter den uͤber fuͤnfundzwanzigjährigen Maͤnnern noch nicht ganz! entweder noch unverheirathet, oder schon wieder verwittwet. Zugegeben mag hierbei wohl werden, daß die fuͤr das maͤnnliche Geschlecht hier geführte Berechnung nicht so streng mit den wirklich bestehenden Verhaͤltnissen uͤbereinstimmt, als die wei⸗ ter oben fuͤr das weibliche Geschlecht angestellte; denn es unter⸗ liegt keinem Zweifel, daß die Zahl der Maͤnner, welche vor Voll⸗ endung des fünfundzwanzigsten Lebensjahres heirathen, wenn auch verhäͤltnißmaßig gegen die Zahl aller verheiratheten Maͤnner nur gering, doch bei weitem groͤßer ist, als die Zahl der vor Vollen⸗ dung des sechszehnten Lebensjahres bereits verheiratheten Frauen.

Sollte die Rechnung fuͤr beide Geschlechter durchaus gleichförmig

gefuͤhrt werden; so durften nachstehende Betrachtungen dazu die⸗

nen. Daß Personen mannlichen Geschlechts, welche selbst das zwanzigste Lebensjahr noch nicht vollendet haben, bereits verheira—

thet sind, ist jedenfalls wenigstens ebenso selten, als bei dem weib⸗

Jahre.

lichen Geschlechte die Verheirathung vor vollendetem sechszehnten Ueber zwanzigjaͤhrig bis zum hoöͤchsten Lebensalter hinauf

waren nach der Zahlung zu Ende des Jahres 1840 berhaupt

3,905,952: da nun in dieser Anzahl die 2,460 094 verheirathete Maͤnner mit durchaus unerheblichen Ausnahmen ganz enthalten sind; so folgt mit voller Sicherheit, daß von 100,000 Männern, welche das zwanzigste Lebensjahr vollendet haben, doch 62, 983 in

Durch die Zaͤhlung wurden aber damals nur gesunden . 2,470, 100

Der Abgang in dem dreijährigen Zeitraume betrug also.. Dieser war, sofern Ein- und Auswanderungen unbeachtet bleiben, nur durch Todesfaͤlle oder Schei— dungen entstanden. Da inzwischen gleichzeitig neue Ehen geschlossen wor— den waren

276,946

384, 601

jaͤhrigen Zeitraume uͤberhaupt vermehrt um handen gewesenen Anzahl. . Diese Vermehrung erscheint an sich so betrachtlich,

Gewerbe anzustellen, noch immer der Leichtsinn, womit Ehen ohne

5 3 f hinkäͤnalichen Erwer rhalt einer H shal⸗ ( , ; j ĩ ; Ruͤcksicht auf hintaͤnglichen Erwerb zum Unterhalt einer Haushal⸗ bezeichnete Verhältniß liegt sehr viel weniger in der Anzahl der.

unverheirathet Gebliebenen, als in der Anzahl der Verwittweten.

tung geschlossen werden. Allein bei Betrachtung aller hier zu begchtenden Verhaͤltnisse erscheint dieser Vorwurf durchaus unhe— gruͤndet. In demselben dreijaͤhrigen Zeitraume wuchs die Bevhbl⸗

ö dr , , . ö 1 MJ . 2747,96 der Ehe leben.

r ; Das ist doch noch immer etwas über ; und es wuͤrden hiernach ziemlich nahe die noch unverheirathet Gebliebenen, oder schon wieder Verwittweten, im mannlichen Geschlechte drei,

im weiblichen vier Achttheile der wegen ihrer Altersverhaͤltnisse

heirathsfaͤhigen Personen sein, wenn bei jenen die Vollendung des zwanzigsten, bei diesen die Vollendung des sechszehnten Lebensjah⸗ res den Anfang dieses Lebensverhältnisses bezeichnet. Laͤge der betrachtliche Unterschied, welcher sich in dieser Beziehung zwischen

beiden Geschlechtern befindet, hauptsachlich darin, daß die Zahl der

107, 655 begon- das ist sehr nahe um 43 pCt. der zu Ende des Jahres 1837 vor nen, und damals kam Dr. Bowring zum erstenmale nach Paris. e leh h * ö 6

Es war

demnach die gefundene Vermehrung der stehenden Ehen nur eine

. ; j Folge des Zuwachses an Einwohnern, und es geht vielmehr umge- Man kann es sich indeß nicht verhehlen, Frankreich wird an , , h s geht vielmehr umge

beiden letzten Zuihlungen wuchs die Zahl der Einwohner von 100,000 auf 105,738 der Ehen 100,900 « 557

104,557 letztere also weniger fuͤr. . I06, 9000 um 1,181

Zahl noch immer ansehnlich genug, um die Besorgniß zu entkraͤf— ten, daß Mangel an Erwerb oder Unsittlichkeit sich im Zunehmen befinden, und die bemerkte Verminderung der stehenden Ehen be— wirken. Ueberhaupt war am Ende des Jahres 1840 noch bei—

nahe ein Drittheil aller Lebenden verheirathet; wie bedeutend die⸗

ses ist, ergiebt nachstehende Vergleichung der Einwohnerzahl nach den verschledenen Geschlechts- und Altersklassen mit der Anzahl der wirklich in der Ehe Lebenden. Nach den Vorschriften des Allgemeinen Preußischen Landrechts, Th. II., Tit. 1. 5. 37 ist die Verheirathung in Bezug auf das Lebensalter den Maͤnnern nach vollendetem achtzehnten, den Jungfrauen nach vollendetem vier— zehnten Jahre gestattet: die Sitte beschraͤnkt indessen hierin mehr

als die Gesetzgebung. Im maͤnnlichen Geschlechte wird eine Ver—

ten vor Vollendung des vierundzwanzigsten Lebenssahres, als die Volljaͤhrigkeits- Erklarung vor diesem gesetzlich dazu bestimmten

des achtzehnten Jahres zwar statthaft ist, aber doch nur als sel— tene Ausnahme wegen besonderer Verhaͤltnisse vor dem vierund—⸗

zwanzigsten Jahre zugelassen wird; so sind auch Verheirathungen

der Manner vor vollendetem 24sten Jahre nur seltene durch be— sondere Verhaͤltnisse bedingte Ausnahmen. Der groͤßte Theil der Maͤnner heirathet sogar erst in der Naͤhe des dreißigsten Lebens⸗ jahres. Im weiblichen Geschlechte werden die meisten Heirathen erst nach Vollendung des zwanzigsten Lebensjahres geschlossen: in⸗ ur Ruͤcksichten auf körperliche Reife treten hier beschraͤnkend ein, und gestatten im mittlern Europa nur in den seltensten Faͤllen die Verheira⸗ thung einer Jungfrau vor vollendetem sechszehnten Lebensjahre, dach der am Ende des Jahres ,, Zahlung enthielt der Preußische Staat überhaupt l,z5,-393 Personen weiblichen Geschlechts, welche das sechszehnte Lebensjahr vollendet hatten, bis zum höchsten Ziele des menschlichen ebens hinauf. Nach vorstehenden Bemerkungen sind die gleichzeitig als in der Ehe le⸗ bend verzeichneten 2,176 10 Frauen ganz e begriffen, da die Zahl der noch vor Vollendung des sechszehnten Jahres Ver— heiratheten gewiß vollig unbedeutend ist; und es ist hiernach an⸗ zunchmen, daß unter 10000 übersechszehnjäͤhrigen, folglich in

Uebersichtlich in

den Ehestand bei an s n daß sie leicht eine Wiederholung des gewohnlichen Vorwurfs veranlassen ät eällhnren (re eedaftr z lleisen vert, daß eg sic

konnte: es wachse, besonders seit Erweiterung der Befugniß, neue 2 ! z *, i ; 6 ĩ ö sfug ö. den Pflichten des häuslichen Lebens im Ehestande entzieht. Allein

kerung des Preußischen Staats noch schneller, als die Zahl der geroͤßer ist als die Zahl der Wittwer.

1 2 . darin bestehenden Ehen, nämlich um beinahe 5, pCt. eine Herabsetzung der Zoͤlle auf unsere Weine und Branntweine . n 2 .

unverheirathet bleibenden Jungfrauen groͤßer wäre, als die Zahl der unverheirathet bleibenden Maͤnner: so ware das weibliche Ge⸗ schlecht um so mehr hierbei im Nachtheile, als das Eintreten in demselben noch viel unbedingter zur Er⸗ fuͤllung seiner Bestimmung gehört, als bei dem maͤnn⸗ lichen Geschlechte, welches in einer höhern bffentlichen Thä⸗

der Unterschied beider Geschlechter in Bezug auf das vorstehend

Es ist ganz außer Zweifel, daß die Zahl der Wittwen sehr viel Da die Frauen in gröͤße⸗ rer Anzahl ein höheres Lebensalter erreichen als die Manner, und doch auch mehrentheils fruher heirathen als diese; so muͤßte schon unter uͤbrigens gleichen Verhaͤltnissen die Zahl der Wittwen

kehrt aus der Vergleichling beider Verhaäͤltniffe hervor, daß die groͤßer sein als die Zahl der Wittwer, weih die Dauer des Witt⸗

Vorsicht bei Schließung neuer Ehen zunehme.

enaueren Zahlen stellt sich die Vergleichung beider Verhältnisse 9. 66 geen en e klelt sis diz d e ich g se, n, . Ehe zwischen dem fuͤnf und vierzigsten und sechszigsten Lebens⸗ jahre durch den Tod getrennt wird, sehr viel seltener

wenstandes durch beides fuͤr dieselben verlängert wird. Aber es besteht auch in sofern ein ungleiches Verhaͤltniß, als Frauen, deren

tren eranlassung haben, oder Gelegenheit finden, sich wieder zu verheirathen, als

Maͤnner, welche bei gleichem Lebensalter ihre Frauen verlieren. Zaͤhlungen, wonach das Verhältniß der Anzahl der Wittwen zu der Anzahl der Wittwer bestimmt angegeben werden konnte, sind i bisher im Preußischen Staate nicht angestellt worden,

Kamen nun in Folge der vorstehenden Vergleichung auf 100,000 gleichzeitig lebende Einwohner des Preußischen Staats am

Schlusse des Jahres 1837 noch 16,757, am Ende des Jahres 1840 aber

Ueberhaupt liegt in der Kenntniß des Lebensalters, worin Ehen geschlossen werden, ein reicher Stoff zu sehr wichtigen Fol⸗ gerungen in Bezug auf Sittlichkeit und Volkswirthschaft: denn

von dem Lebensalter der neuen Ehepaare haͤngt wesentlich ab, was

dieselben fuͤr Familiengluͤck und fuͤr öffentliches Wohl durch Er⸗ zeugung und Erziehung von Kindern zu leisten vermbgen. Es wäre nicht zuviel gefordert, wenn die Bevblkerungslisten in die⸗ ser Beziehung fuͤr jedes der beiden Geschlechter fuͤnf Altersstufen unterschieden, namlich fuͤr das maͤnnliche Geschlecht Verheirathun⸗ gen vor vollendetem 24sten, 30sten, 45sten und 6hsten Lebensjahre, so wie endlich nach Vollendung des Letzteren; fuͤr das weibliche Geschlecht aber dasselbe, doch so, daß fuͤr die erste Abtheilung das 2hste statt des 24sten Jahres als Grenze anzunehmen waͤre. Da jedoch jede dieser fünf Abtheilungen des einen Geschlechts mit jeder der fuͤnf Abtheilungen des andern Geschlechts in eheliche Verbindungen treten kann; so würden überhaupt fünf und zwanzig besondere Kolumnen für diese Darstellung des Altersverhaͤltnisses erforderlich sein. Bei dem geringen Antheile,

welchen die große Masse der Geschaͤftsleute an der Richtigkeit

der von ihnen gufzustellenden Nachrichten nimmt, ist aber sehr zu besorgen, daß eine so große Kolumnenzahl zu vielfaͤltigen Ver⸗ wechselungen, und demnach zu sehr unzuverlaäͤßigen Angaben ver⸗ anlassen wurde. Die Preußische Verwaltung hat sich daher be⸗ gnuͤgt, fuͤr jedes Geschlecht in Bezug auf das Altersver aͤstniß, worin Ehen geschlossen werden, nur drei Stufen zu unterscheiden: namlich fur, die Männer das unter läsaͤhrsge,. untet und uber 60jährige, fuͤr die Frauen aber das unter 30jaͤhrige, unter und uber 45jährige Lebensalter. Der Grund . Eintheilung liegt darin, daß Männer, welche vor vollendetem 45sten Jahre heirathen, gemeinhin noch die Aussicht haben, Kinder nicht bloß 44 erzeugen, sondern auch wenigstens Sohne bis zur Wahl eines Standes oder Ge- werbes, und Tbchter bis zur Verhelrathung zu erziehen; jenseits d A5sten Jahres und bis zum 69sten werden oft genug noch K erzeugt, aber die Hoffnung, sie noch groß zu zuihen, verschm mehrentheils; uͤber 60jaͤhrige ,,, nu ten noch Kinder. Bei den Frauen tritt das Lebensqlter, sie aufhöͤren gebärungsfähig zu sein, . 1. 7 bes Lästen Jaͤhres ein, und später Geburten g.

k den seitensten Ausnahmen; die Vollendung rn ann aber fast allgemein als die betrachtet werden. Die neun welche die Verbindung . er hend bezeichneten Alterssfufen erg