1841 / 257 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

drei Abtheilungen gebracht werden: naͤmlich rechtzeitige Ehen, verspäͤtete Ehen und Ehen, welche nicht mehr zur Erzeugung von Kindern, sondern nur noch zur gegenseitigen Unterstuͤtzung ge⸗ schlossen werden. Zu der ersten Abtheilung gehören nur diejeni⸗ 8 Ehen, welche Maͤnner vor vollendetem d5sten Jahre mit Frauen vor vollendetem Z0sten schließen. Die dritte Abtheilung bilden diejenigen fünf Klassen, worin entweder der Braͤutigam das 6oste, oder die Braut das 45ste Lebensjahr schon uͤberschrit—⸗ ten hatte. Zwischen diesen beiden stehen nun als verspaͤtet die uͤbrig bleibenden drei Klassen. Die 132,281 im Laufe des Jah⸗ res 1810 neugeschloßenen Ehen sind hiernach in Bezug auf das Lebensalter folgendermaßen zu vertheilen. A. Es befanden sich darunter zunäͤchst 101,125 neue Ehen zwischen Maäͤnnern, die das 45ste und Frauen, die das Ihste Lebensjahr noch nicht vollendet hatten: es wa⸗ ren demnach unter überhaupt 100,900 neuen Ehen solcher rechtzeitig geschlossenen Als verspaͤtet sind zu betrachten: a) diejenigen 20493 neue Ehen zwischen Männern und Frauen, die beide das 45ste Jahr noch nicht vollendet hatten, wo je⸗ doch die Frau schon uͤber 30jährig war: unter 106,000 neu geschlossenen Ehen waren derselben ö diejenigen 3476 neue Ehen, welche Maͤn— ner zwischen dem 45sten und 60sten Lebensjahre mit Frauen zwischen dem Z0sten und 45ten schlossen: solcher waren unter 100,000 neuen Ehen diejenigen 2302 neue Ehen, welche Maͤn— ner zwischen dem 45sten und 60sten Jahre mit Frauen eingingen, die das Ihste Lebensjahr noch nicht vollendet hatten: unter 100,000 neuen Ehen wa— ren solcher 1B 740

Unter 100,990 neuen Ehen waren also uͤber— haupt verspaͤtete Ehen, welche bloß zur gegenseitigeun Unter—

sttzung geschlossen werden, wozu gehören:

) diesenigen 1722, worin beide Theile be— reits das 15ste Lebensjahr uͤberschritten, der Mann aber das 660ste noch nicht vol— lendet hatte: unter 100,000 neuen Ehen waren Kerben ;

b) Ehen, welche Männer unter 45 Jahren mit äber 45jaͤhrigen Frauen schlossen: ihrer waren 1607, also unter 100,000 neuen Ehen

) Ehen, welche uber 60jährige Maͤnner mit uber 45jaͤhrigen Frauen schlossen: ihrer waren 736, also unter 100000 neuen Ehen

) diejenigen 67 neue Ehen, welche uͤber h0jährige Männer mit Frauen zwischen dem 36sten und 45sten Lebensjahre schlossen: dieser waren demnach unter 1600000 neuen Ehen diejenigen 253 neue Ehen, welche uͤber 60jaͤhrige Maͤnner mit Frauen eingingen, die das 30ste Jahr noch nicht vollendet hatten: ihrer waren unter 100,000 neuen J Der neuen Ehen, welche bloß zur gegenleitigen Unterstuͤtzung geschlossen wurden waren demnach

76,447

15192

19,860

unter 160 050 neuen uͤberhaupt nur 3,593

Alle drei Abtheilungen ergeben zusammengenom— men diejenigen... .... welche zur Übersichtlichen Darstellung des Verhaͤlt⸗ nisses der einzelnen Klassen gegen einander vor— stehend als Grundzahl angenommen sind.

100,000

In sittlicher sowohl als in wirthschaftlicher Beziehung sind die rechtzeitigen Ehen die wuͤnschenswerthesten, und es ist ein gün— siiges Anzeichen, daß dieselben auch noch etwas uber drei Vier⸗ heile saͤmmtlicher neugeschlossenen Ehen bilden. Die verspaͤte⸗ ten Ehen sind nicht ganz ein Fuünftheil saͤmmtlicher neuge— schlossenen; der bei weitem groͤßte Theil derselben besteht aus Ehen, worin beide Theile das 45ste Lebensjahr noch nicht vollendet hat⸗ ten: die Frau ist hierbei stets als über 30 jährig angenommen, und der Mann wird es in der. Regel auch sein, obwohl allerdings auch Faͤlle hierunter begriffen. sein konnen, wo noch nicht voll Zy sahrige Manner. über I0jaͤhrige Fraun heirathen. Diese in wirthschaftlicher Ruͤcksicht fast immer, in sittlicher auch wohl groͤß⸗ tentheils, guͤnstige Klasse bildet liberhaupt noch sehr nahe zwei Dreizehntheil aller neuen Ehen, oder insbesondere sie ben Reuntheil aller verspaͤteten. Minder guͤnstig in wirthschaftli— cher Beziehung sind die zwei andern zu den ver spateten gehörigen Klassen der neuen Ehen, weil in beiden der bereits uͤber 45jäͤh—⸗ rige Mann schwerlich mehr in noch erwerbsfahigem Alter die vollendete Erziehung seiner Kinder erlebt. In sittlicher Ruͤcksicht ist jedoch derjenige Theil derselben vorzuziehen, wo der über LJjah⸗ rige Mann eine seinem Alter angemsssene, das ist aber Z30jaäͤhrige Frau heirathet. 36. Zahl ist aüch betrachtlich groͤßer, als die— jenige, welche zwischen liber 4*5j4hrigen Maͤnnern und unter 30 jährigen Frauen geschlossen werden; sie bilden naͤmlich noch zwei feen ch olg letztere dagegen nur ein Elftheil saämmtlicher verspaͤteten Ehen. Diejenigen Ehen, welche fast ganz

ohne Hoffnung, noch Kinder doraus zu erzeugen, also bloß zur gegenseitigen Ünterstützung geschlossen werden, bilden uͤberhaupt nicht einmal 1, sammtlicher neugeschlossenen Ehen, Diese an sich Kberhaupt schon ie oe Anzahl zerfällt nach der vopstehenden Darstellung in unf Unterabthellungen, worin die mindest zahlreichen auch anscheinend die mindest zung en in wirth⸗ chaftlicher und sittlicher Wellehung sind, Es werden noch hig zwei Drittheile oder näher . dieser Ehen von Maͤnnern . welche das 60ste Lebensjahr nech nicht vollendet hat— ten, mit uber LJjaͤhrigen Frauen geschlossen. Mehr als die Halfte blefer Manner stand indessen bereits in dem Lebensalter zwischen 45 und 60 Jahren; da nun über 60jährige Frauen wohl nur in den allerseltensten Faͤllen noch eine neue he eingehen, so treten

mehrentheils Personen von ungefaͤhr gleichem Lebensalter in

6 ihr cher her. zusammen, und es ist wahrscheinlich n ghtes Einverständniß zwischen ihnen zu Hoffen, (o zeit zie von Gleichheit des Lebensasters abhangt. Etwas gexinger ist die Zahl derjenigen hierher gehörigen Ehen, worin der Mann Feden⸗ . als die Frau; er namlich unter, sie bereits über

45 Jahre. Hierunter können Ehen unter sehr verschiedenen Ver⸗ ältnissen begriffen sein, je nachdem naͤmlich der Unterschied der i e. beider Theile größer oder geringer ist. Gewoͤhnlich

falls jlnger

/ Archiv.

Kuͤrassiere in den Niederlanden werben zu duͤrfen.

1142

sucht die Wittwe einen kräftigen Vorstand fuͤr eine durch den fruhen Tod ihres ersten Mannes verwaiste Wirth⸗ schaft, und findet ihn nicht immer mit gleichem Giuͤcke in einem juͤngeren unbemittelten Manne, auf dessen Dank⸗ barkeit sie rechnen zu durfen glaubt. Nicht ganz ein Drittheil der nur zur gegenseitigen Unterstuͤßzung geschlossenen Ehen gehen Maͤnner ein, die das 6oste Lebensjahr bereits vollendet haben. Im Allgemeinen werden diese Ehen um so mißlicher in sittlicher und volkswirthschaftlicher Hinsicht, je groͤßer die Ungleichheit des Lebensalters beider Theile ist. Es ist in dieser Beziehung ein guͤnstiges Verhältniß, daß nur ein sehr kleiner Theil dieser Ehen mit Frauen geschlossen wird, welche das 30ste Lebens ahr noch nicht vollendet haben. Im Jahre 1840 waren dieselben noch nicht ein Neunzehntheil der blos zur gegenseitigen Unter— stuͤtzung geschlossenen, und noch nicht sammtsicher neuen Ehen. So rechtfertigt es sich auch durch diese Betrachtungen, daß sehr viel mehr Verstand und Sittlichkeit im Leben waltet, als die ge— meine Meinung darin anerkennen will. Die große Masse dessen, was in guter Ordnung geschieht, bleibt eben deshalb unbeachtet: nur die seltenen Ausnahmen, welche diese Ordnung verletzen, wer— den zum Tagesgespräche, und geben Stoff zu den gewohnlichen Klagen uͤber vorherrschende Unvernunft und Unsittlichkeit.

Die vorstehend betrachteten Verhaͤltnisse der stehenden und der neugeschlossenen Ehen zu der Bevoblkerung nach Geschlecht und Lebensaster ergeben sich aus der Vergleichung der Summen fuͤr den ganzen Staat: werden solche Vergleichungen fuͤr einzelne Landestheile besonders angestellt: so zeigen sich Abweichungen von jenen allgemeinen Verhaͤltnissen, welche zu lehrreichen Bemerkun— gen uͤber die Eigenthuͤmlichkeiten des Familienlebens Anlaß geben, wodurch einige Gegenden sich mehr oder minder auszeichnen. Solche Vergleichungen fuͤr alle Regierungsbezirke mit derselben Ausfuͤhrlichkeit darzustellen, worin dieselben vorstehend fuͤr die Ge⸗ sammtheit des Staates angegeben wurden, liegt außer den Grenzen eines fuͤr Zeitungsleser bestimmten Aufsatzes, dessen Bestimmung nur sein kann, Aufmerksamkeit anzuregen, nicht aber vollstaͤndig durchgefuͤhrte Belehrung zu gewaͤhren; der weitere Vortrag ist daher auch hier nur auf nachfolgende Uebersichten zu beschraͤnken. (Schluß folgt.)

Berichtigung. In dem Artikel, die Einweihung des

Hermans⸗-Denkmals betreffend, in Nr. 255 der Staats-Zeitung Seite 1136, Spalte 2, Zeile 77 von oben ist zu lesen: Barden“

statt „Leiden.“

wiclenschaft, Kunst und Literatur.

Wallenstein's Korrespondenz im Brüsseler Staats⸗

Brüssel. So eben ist der „Compte rendu“ der Commission royale d'histoire (Lome V. Seance de 3. Juillet 1841. er Bulletin, Bruxel les, layez 18141) erschienen, worin Dr. Coremans, welcher sich um die Ordnung der „i„öocuments relatifs d la resorme zeligieuse en Alle- agnes, der „Korrespondenz der Gouverneure der Niederlande mit Al

bert 111. von Bayern“, der „Korrespondenz des großen Kurfuͤrsten Maximilian von Bayern“, so bedeutende, anerkennungswerthe Ver⸗ ͤ dienste erworben, einen Ueberblick der Korrespondenz Wallenstein s nach Belgien (mit dem Erzherzog Albert und der Infantin Isabella, dessen Gemahlin) giebt, einer Korrespondenz, welche die wichtigsten Aufschlüͤsse zur Charakteristik seiner selbst, so wie der hervorragendsten anderen Personlichkeiten in jener für Deutschland so vielfach denk⸗ wuͤrdigen Zeit liefert. Schon das blos Formelle dieses Briefwech⸗ sels ist von cgenthuͤmlichen Interesse; schon die Art und zeise der allmaͤlig wechselnden unterschrift Wallenstein'z unter seinen Beiefen giebt uns einen Schluͤssel zu dem Innern dieses außerordentlichen Menschen, von

chose a peut-ètre empechè Vwallenstein d'atteindre ses vues grandio—- ses; c'est l'appui d'une idée; car hien que combattant pour l'idée de l'unité catholique, il semblait n'y aj uter qu'une importance de politique intéressée et amhitieuse. Lidée de lJ'unité allemande se prèsenta peut-étre à lui, parcequ'elle se liait à ses pensées de do- mination; toutes sois nous la trouvons moins positivement dans ses paroles et ses écrits, que dans les livres de ceux qui cherchërent à apprèss jer sa vie et son caractére. Or, quoi qu'on dise et quoi qu'on fasse, de l'antiquitè jusqu'à nos jours, ce sont, Dieu merci, les idées qui gouvernent le monde.“ Wenn man den ersten der zwei starken! Bande aufschlaͤgt, welche nunmehr durch r, Coremans Sorg⸗ falt neu geordnet sind, und worin sich außer Wallenstein's Briefen auch welche von Tilly, Pappenheim, Montecuculi, Aldringer, Wang⸗ ler, Benninghaͤuser, Ossa, Wittenhorst, Mansfeld, Adolf Friedrich und Johann Albrecht von Mecklenburg finden, so begegnet man zuerst einem̃ in den Formen der tiefsten Unterwürfigkeit abgefaßten Briefe Al⸗ brecht von Waldstein's an den Erzherzog Albrecht, dat. Budweis 16. Febr. 16lg, worln der Erstere den Letzteren um die Eelaubniß ersucht, 1000 . Schlagen wir einige Blaͤtter um, so finden wir den Obersten A. von Waldstein im

/ dem Dr. Coremans in einem Bericht sehr richtig bemerkt: „Une

Jahre 1625 als Herzog von Friedland, den die Ezzherzogin Jabella

unterm 26. Dezember von Brüssel) sebr höflich um eine Gefaͤlligkeit bittet, naͤmlich ob er ihr den Korper des heiligen Norbert, zu dem sie eine sonderbare Andacht haben, aus dessen Grabe zu Magdeburg verschaffen koͤnne. Die Briefe Wallenstein's vom 28. April und vom 6. Juli, so wie der Isabellaß vom 9. September 1626 geben interes⸗ sane neue Details Über die Keiegs-Geschichte; in dem letzigengnnten gratulirt Isabella dem He og von Friedland zu der von Tiliy erfoch⸗ fenen „fat ansehnlichen Vlefori (bei Lutter am Barenberg), deren Kunde sie „mit sonderbar feohlockendem Gemuͤthe“ erhalten, und druckt die Hoffnung aus, daß Gott dem Generalissimus ein langes Leben gewähren werde, um die Angelegenheiten in Deutschland gluͤck⸗ „lich zu beendigen und den Ruhm des Hauses Oesterreich zu vermeh— ren. In einem Franzdsiichen Postskript heißt es: „Que sa dite al— tesse srouveroit aussi necessaire, quand Dieu aurgit donns audit ducq le suces que lion espèrs contrè les ennemis, quiil taschast de se rendre malstre de quelque sont maritime en la costé de Poméranie, pour empe— cher les invasions du su6dois et d'autres ennemis, qui se pouraient remuer par de là.“ Unterm 27 Oktober 1626 meldet Wallenstein aus seinem Hauptquartier zu Tyrnau der Infantin Isabella, daß er ihren Brief zu Gunsten des Landgrafen Georg von Hessen erhal⸗ ten habe, bessen Vater, Lgndgyaf Ludwig, sich stets dem Kaiser treu bewiesen habe, und sagt ferner, daß er bereits vor Empfang des ge—= nannten Briefes dem Herzog Rudolf Marimilign Ordre ertheilt, die Truppen vom Hessischen Gebiet zurückzuziehen. Unter einem Briefe, datirt Hauptquartier Guͤstrow, 7. Juli 1629, lautet Wall⸗ lenstein's voller Titel zum erstenmal wie folgt; Albert, par la trags de Dieu duc de Meklenbourg, de Friedland et de Sagan, prince de Vandalie, comte de Schwerin, seignenr. des pays de Rostock, et Star- gart, Capitaine g6nsral des armes de S. MN. Impèriale, de l'ocean et de ia mer Baltique; seine Unterschrift besteht nunmehr blos aus ei— nem kolossalen A; schon war Wallenstein damals (wie Ur. Core⸗ mans in einer schönen Wendung bemerkt) uͤberzengt, daß er das Alpha und Omega der Ir n fh er Heeresmacht sey. (Großherzogl. Hess. Ztg.)

—— ——

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 10. Sept. Niederl. wirkl. Sehulil 515. 55 40. 1001. Kanz. Hih. 25 53 Span. 133. Lassive. Ausg. —. Ainal. 54. Preuss. Prüm. Seb. 116. Fol. —. Oesterr. 1055.

15 ᷣNaut Keen 15807 Au. 4. IB3z1 zz. . i839 109.

St. Schuld- Seb. Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch. der

U Westp. Pfandlir.

Frankfurt a. M., II. Sept. Oestert. 5 Met. 108 G. 43 981 4. 255 55 68. 15 21 hr. HNank-Aet. 1920. 1918. Hardial- Obi. Loos 2u 500 FI. 1371. 1373. Loose au 100 FI. —. Preuss. Präm. Sch. So 6. do. 43 Aul. 102 G6. Folu. Loose 71 6. 55 Spau. Anl. 205. 20. 23 * Holl. 501. 503.

Eisenbahn - Actien. St. Germain —. Versailles rechtes Ufer —. do. linkes —. München- Außsliurg —. Strassburg - Basel 215 Er. Léeipzig- Dresden 100 G6. Köln- Aachen 100 6.

Paris, 9. Sept. 55 Rente sn our. 114. 80. 35 Rente sin eour. 77. 70. 5, Neapl. lin eour. 105. 10. d Span. Reute 22. Frssive 4. 35 Port. —.

Wien, 9. Sept.

53 ner. 1076. 43 985. 33 7583. 233 51.

Berliner Börse. Den 14. September 1841.

* * Pr. Cour. Pr. Cour.

. 2 N Rriet. Leid. nriet. Geld. 1015 101 Acetie n. 102 Erl. Pots. Eisenb. do. do. Prior. Act. Med Lp. Eisenb.

121

1021

. **

Seebandlunz. 112 Kurm. Sehuldv. Berl. Stadt- Obl. Ellinger do.

Danz. do. in Ih.

do. do. Prior. Act. Berl. Anh. Eisenb. do. do. Prior Act. Hiss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Act. Rhein. Eisenb.

*

101 1023 91 103

2. 9? Gold al mare 211 Friedrichad' or 13 Andre Goldiün-

zen à 5 Th. 8

Disconto 3

n

57165 r e e = =

Gross. Pos. do. Ostpr. Pfandbr. Ponm. do.

Kur- u. Neum. do.

C 8 r

Schlesische do.

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sn.

Rriet. Geld.

O0 n 7” S.

Amate rd am Kur 138 1382 . 1 250 FI. 2 M. 137 137 Ilamburꝶ 300 Me. Kuræ 1185 do. 6 300 Me. 2 Mt. 118 London s 118t. Mt. 6 18 6 183 e e 300 r. Mt. 785 78 Wien in 20 Xr nit. 103 163 , en. . io. 101 Breslau. 100 Thlr. Mt. 99 . Leipzig in Courant im 14 ThHI. Fuss.. 100 Thlr. Tage 2 99 Fi uklart a. M., 100 I. Mt. 101 151 z Petershurg Woch. II 2 1141. 12 12

r *r

*

C N & NR

Dauer der Eisenbahnfahrten am 13. Sept. 1841. Abgang Hana nnn Abgang

Von Von

Eerli n. St. FoOts dam.

Zeitdauer

Um S Ubr Morgens... 11 Vormittags.

2 Nachmittags

= 3 Na chmittugn 6 Abends.... 10 —Abeudg....

Uhr Morgen. .. Vormittag.

1 —=—

Nachmittags Nachmittags Abenda ... Abends ...

—— ——

In der Woche vom 7. bis incl. 13. September (. si f ö . 3. sind der Berlin = Potsdamer Eisenbahn gefahren: i , 1) Zwischen Berlin und Potsdam 11,716 ise Zwischen Berli Potsd . ersonen. 2) Zwischen Berlin und Steglitz 3,748 ö Zusammen .. . 15,407 Personen.

Meteorologische Geobachtungen.

1841. Morgens 13. Sept. 6 Uhr.

Nachmittag 2 Uhr.

Abends 10 Ubr.

Nach einmaliger Reobachtung.

Luftdruck . ... 339,01 pe. 339, par. 339, 10 Par. Quellwärme 8, 37) R e. * 141,4 ö R. 4 1I, 19 R. Fluss 13 860 R.

. . gl R. * R. 4 9,8) R. Nnoden wärme 13,97 n.

Punsisãttigungz S9 pet. 79 pCt. Sl pet. Ausdünstung (Q, O4 1 nh

Wetter bezogen. trühe. trühe. Niedersehlag 0 !

Wind NO. NO. NO. Wärme wechsel 4 14,87

Wolken zuß. .. NO. . 2 .

.

TasJzesmittel: 3310. Par. 4 11,87 R... 4 10,0 n... S3 pCt. No.

Luftwärme ...

Thaupunkt ..

U Königliche Schauspiele.

. 15. . Im Schauspielhause: Zum erstenmale wiederholt: Werner, oder: Herz und Welt, Schauspiel in 5 A von K. Gutzkow. .

Donnerstag, 16. Sept. Im Schauspielhause: Der Frei an, . iche : Der Frei⸗

. Oper 3 3 Abth., 2 von Karl Maria von Die Freitag, 17. Sept. Im Schauspielhause: Die Laͤsterschule Lustspiel in 5 23 nach Sheridan, von Leonhardi. 66 Sonntag, 19. Sept. Im Opernhause: Der Feensee, große Oper in 5 Abth.. Musik von Auber. Ballets von dem nr Balletmeister Hoguet. ? nis.

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen des er Ranges 1 Rthlr. 19 Sgr. u. s. w. ö i Im Schauspielhause: Capitain Firnewald, Lustspiel in 5 Abth. vom Verfasser von „Luͤge und Wahrheit.“. (Herr von Lavallade? Capitain Fir newald.) Hlerauf: Das Landhaus an der Heerstraße Posse in 1 Akt, von Kot.zebue. ;

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 15. Sept. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Lucia di Lammermoor. Opera in 3 Atti. Poesia del Sgr. Sal- vatore Cammarano. Musica del Maestro Gaetano Donizetti.

Donnerstag, 16. Sept. Der politische Zinngießer. Vaudeville Posse in 3 Akten; nach Holberg's Lustspiele neu bearbeitet und zufammengestellt von C. Birnbaum. Die Musik eingerichtet von T. Baldewein. (Herr Beckmann: den Heinrich.)

Marktpreise vom Getraide. Zu Lande . deg zi den, e,

e ; Rthlr. Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr—

Sgr, 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 20 Sgr., 5 Rind 14 . roße Gerste 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 26 Sgr. 16 Pf., auch 21 Sgr e e rf. gib . 3. 9 I Rihlr. is Sgr. d

Was(er: eizen (weißer) 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf.

2 Rihlr. 25 Sgr. und 2 Rihlr. 23 Sgr. 9 Pf.; . 3 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 15 Sgr.; Hafer 26 Sgr. 3 Pf., auch

26 Sgr. Sonnabend, den 11. September 1841. Das Schock Stroh 8 Rtihlr. 20 Sgr., auch 7 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. Der Centner Heu 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 22 Sgr. 6 Pf.

Verantwortlicher Redackeur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

Preußische Staats-Zeitung.

Allg neine

i ichten. nr 4 St. Petersburg. Truꝝy ven. Musterung in Kowno. Graf Medem zum Gesandten in Persien ernannt. eral Baron ? nch. Tra . , Pere, Tessng, Journal des Debats uͤber die An⸗ 9 46. . Englands Vorstellungen wegen Tunis. Vermischtes. Brief aus Paris. (Das Journa des Dahat? und die Sey tembergesetze; der Espectador uͤber die Insg del Rey.) . Großbritanien und Irland. London. Vertagung des Par laments bis zum 16. und 20. September. Herr NRoebuck gegen die Times. Die Differenz von Portendie. Abermals in Schiff auf offenem Meere verbrannt. Dic. Bewegungen, der Franzdͤsischen Flotte. Vermischteß · Brief auß ., (Neue Parlaments⸗-Wahlen; Peel s Gegner in ,, , . Par ici; Irland; die Gutsherren ünd die Kirche; Geschrei gegen Oli⸗ gaechle; Herr Roebuck und die Times). . Niederlande. Haag. Abrcise des Prinzen und der Frau Prin⸗ èssi Triedric ö ; ; . ,,,, Geruͤcht uͤber das Wie d rein treten des Herrn de Theur. Unfall auf der Eisenbahn. Prof. Ranke. ö Schweden und Norwegen Sto d hol m, Prozeß gegen den Ucherfetzer von Bruchstuͤcken aus dem Leben Jesu von Strguß. Comité zur Entwerfung eines neuen Civil und Kriminal - Gesetz⸗ buches. Grundstein zu einem neuen Universitaͤts⸗ Gebaͤude in Christiania. Schwedische Auswanderung nach Nen. Holland. Dänemark. Kopenhagen. Neuer Gesandter in London. Dentsche Bundesstaaten. München. Der Mosaikboden in Salzburg. Nürnberg. Ereigniß waͤhrend der Anwesenheit des Herrn Thiers. . . Oesterreich. Wien. Ankunft des Herrn Thiers. Spanien. Madrid. Amnestie⸗Dekret. J. Griechenland. Athen. Abneigung gegen Auslaͤnder. Inland. Domanze, Aufenthalt des Koͤnigs. Breslau. Vorbereitungen zum Empfang Ihrer Majestaͤten. Trier. Ab schaͤtzung des letzten Hagelschadens. Erfurt. Verschönerungs⸗ Verein.

Neueste Zahlen-Verhaͤltnisse der Ehen im Preußischen Staate. Schluß.)

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Kletke, Geistliche Blu⸗ menlese.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der König haben dem Kreis-Physikus Rave zu Ramsdorf, im Regierungs⸗Bezirk Muͤnster, den Rothen Aldler⸗ Orden dritter Klasse mit der Schleife; so wie dem als Lehrer bei der Akademie des Landbaues zu Moöbglin fungirenden Professor Korte auf Luͤdersdorf den Rothen Adler-Orden vierter Klasse Allergnaͤdigst zu verleihen geruht.

Ihre Koͤnigl. Hoheiten die Großherzogin und der Erb⸗ großherzog und Ihre Hoheit die Herzogin Louise von Mecklenburg-Strelitz sind nach Neu⸗Strelitz zuruͤckgekehrt.

Der bisherige Ober⸗LandesgerichtsAssessor Eugen M ü lle n⸗ dorff ist zum Justiz⸗Kommissarius bei dem Land- und Stadt— gericht zu Rawiez bestellt worden.

Abgerei st: Der General-⸗Major und Commandeur des Ka⸗ detten- Corps, von Below l., nach Kulm.

Zeitungs - Nachrichten. Ausland.

Rusiland und Polen.

St. Petersburg, 9. Sept. Auf der Reise nach War⸗ schau hat Se. Majestaäͤt der Kaiser am ten d. M. die um Kowno (Kauen) konzentrirten Truppen des zweiten Infanteric⸗-Corps ge— mustert und dann die Befehlshaber desselben zur Tafel gezogen.

Der fruͤhere General⸗Konsul in Aegypten, Graf Alexander von Medem, ist zum bevollmächtigten Minister beim Hofe von Teheran an die Stelle des auf sein Ansuchen zuruͤckberufenen Ge— neral⸗Majors Duhamel ernannt worden. 6.

Der General⸗-Adjutant, General der Infanterie und Senator, Baron Rosen L, ist mit Tode abgegangen.

Frankreich.

Paris, 10. Sept. Das Journal des Débats enthalt heute einen Artikel ber die Anleihe, in welchem es das Interesse der Kapitalisten, die von jeher unter seinem besonderen Schutze gestanden haben, auf Kosten seiner Anhaͤnglichkeit an das Mi⸗ nisterium vertheidigt, und den Finanz-Minister zum Abschluß der neuen Anleihe siacheit. Dieser Artikel, der von den Oppositions⸗ Journalen mit Vergnügen gelesen werden wird, lautet folgender⸗ maßen: „Um die Verschiebung der Anleihe zu rechtfertigen, beruft man sich auf den allerdings zu niedrigen Cours der 3proc, Fran—

zoͤsischen Rente. Dieselbe werde, sagt man, mittelst einer Machi—

mation zurückgehalten; die Boͤrse inkriguire, um Herrn Humann möoglichst ungůnstige Bedingungen zu bewilligen. Herr Humann bagegen will jene Komplotte vereiteln, und seinerseits die Ban— qulers zwingen, sich seinem Gesetze zu unterwerfen. Der Finanz— Minister zeigt, wir räumen es ein, eine exemplarische Festigkeit. Die beharkliche Kraft, mit der er die Interessen des Schatzes ver⸗ theidigt, macht seinem Geiste der Sparsamkeit und der Ordnung alle Ehre. Wir raͤumen auch ein, daß der niedrige Stand der zproẽ. Rente das Resultat eines Börsen-Manbvers ist. Die Vörse hat spekulirt; das ist ihr Handwerk. Aber es ereignet sich diesesmal, was sich immer ereignen wird, wenn eine bedeutende Anleihe ab⸗

zuschließen ist.

Berlin, Donnerstag den 16ten Septem

.

Die Boͤrse ist der Geldmarkt, und auf diesem Markt, wie auf allen anderen, steigern sich die Forderungen der Besitzer, wenn ein starkes Begehr eintritt; dies geschieht haupt⸗ saͤchlich, wenn der Markt schlecht versehen ist, und man kann sich nicht verhehlen, daß die bedeutenden Anleihen, welche andere

Machte seit zwei Jahren abgeschlossen haben, und die in Suͤd—

Weise.

Deutschland eingetretene finanzielle Krisis, den Europaͤischen Geld—

markt etwas erschoͤpft haben. Es ist gewiß nothwendig, zu be⸗— rechnen, was das Land verliert, wenn die Anleihe 3 oder pro . niedriger ausgegeben wird, als man es zu hoffen berechtigt gewe— sen wäre; aber man muß sich auch Rechenschaft daruͤber geben, was dem Lande die Stockung in den Geschaͤften und die Einstel— lung der Unternehmungen kostet. Es ist schoon von einem Finanz-Minister, wenn er den Schatz auf energische Weise ver— theidigt; aber es würde keine Gewandtheit verrathen, wenn er sich durch eine Abstraction beherrschen ließe und das Interesse des Schatzes von dem des Landes trennte. Dem Lande muß noth— wendig daran liegen, daß die disponiblen Kapitalien nicht langer unbenutzt bleiben. Dann ist aber auch nicht gerade anzunehmen, daß der Cours der 3 proc. Franzbsischen Rente den Maßstab fuͤr die Bedingungen abgeben wuͤrde, die man ihr stellte, wenn sie die Anleihe zum Abschluß bringen wollte. Der Preis, zu dem Herr Humann seine Anleihe anbringen kann, haͤngt eben so sehr und mehr von dem Stande der vorzuͤglichsten Europaͤischen Fonds, als von dem der 3 proc. Franzoͤsischen Rente ab; denn die Unterhand⸗

J , 55 2 * * 9. . 5 2 EX 89 97 lung wurde keines weges ausschließlich eine Franzoͤsische, sondern sie

wurde eine Europaäische seyn. Nicht allein die Pariser Banquiers, sondern auch die Banquiers von ganz Europa wuͤrden, gleichviel ob direkt oder indirekt, dabei betheiligt seyn. Aber, fuüͤgt man hinzu, die Anleihe ist gar nicht mehr unumgaͤnglich nothwen— dig. Der Ertrag der Steuern ist im Zunehmen begriffen, die Schatzscheine werden mit Leichtigkeit untergebracht, die Summen, welche die Sparkassen der Depots und Consignatigns-Kasse uͤber⸗ weisen, eröffnen der Verwaltung unerwartete Huͤlfsquellen; die politische Lage der Welt hat eine vollstaͤndige Umwandlung erlit— ten; die Sache des Friedens triumphirt; die Maͤchte schreiten zu einer umfassenden Entwaffnung, und Frankreich wird nicht umhin können, ihrem Beispiele zu folzen. Die Verminderung der Aus⸗ gaben und die Vermehrung der Einnahmen wird das Gleichge— wicht im Budget, auch ohne eine Anleihe herstellen konnen. Diese Auseinandersetzung unseres finanziellen Zustandes scheint uns geschmeichelt. Unsere Finanzen haben sich allerdings seit der Bil— dung eines erfahrenen und klugen Kabinettes gebessert; aber wir muͤssen uns dennoch huͤten, allzu kuuͤhnen Hoffnungen Raum zu geben. In finanziellen Angelegenheiten bewirkt man keine fo augenblickliche Verwandlung. Wir erinnern uns des sinsteren Gemaͤldes, welches Herr Humann vor 8 oder 19 Mona⸗ ten von unserem finanziellen Zustande entwarf. Es war der Schrei des Gewissens, es war der Schrei der Ueberzeugung eines scharf blickenden Finanz-Ministers; eben deshalb aber auch ist es nicht moglich, daß die jetzige glanzende Darlegung der Gegner die— ser Anleihe mit der Wirklichkeit äbereinstimmt. Der Ertrag der Steuern nimmt allerdings zu, aber nicht auf eine ungewohnliche Was die Schaätzscheine betrifft, so scheint es uns nicht zweckmäßig, ohne Maß und Gräͤnze von denselben Gebrauch zu machen. Ist es nicht vielmehr besser, heitere und ruhige Zeiten zu benutzen, um die Last jener schwebenden Schuld durch eine Emittirung von Renten zu erleichtern? Die Entwaffnung an— langend, so wird sie allerdings Ersparungen zur Folge haben; in⸗ deß ist seit einem Jahre schon viel Geld unwiderbringlich ausge— geben worden, welches angeschafft werden muß. Mlle Gn wasfnung kann sich aber auch nur auf den Effektiv-Be⸗ stand der Land- und See-Armee beziehen; Niemand ver— langt, daß die Afrikanische Armee verringert, und daß die Fortifi— catlons-Arbeiten aufgeschoben oder minder beschleunigt wurden. Uebrigens aber wuͤrde das Publikum nichts sehnlicher wuͤnschen, als uͤberzeugt zu werden, daß die Anleihe uͤberfluͤssig sey. Aber man muß sich die Muͤhe geben, es zu uͤberzeugen; es verlangt dies und hat ein Recht dazu. Wenn aber die Regierung ein⸗ raͤumt, daß die Anleihe nothwendig bleibt, so muß sie ihr Still⸗ schweigen und ihre Unthaͤtigkeit aufgeben. Der Status quo ist nachtheilig fuͤr das Land, und also auch trotz eines entgegengesetz— ten Anscheines, nachtheilig fuͤr den Staat und fuͤr den Schatz.“

Der legitimistischen France wird aus London geschrieben, das Kabinet' des Sir Robert Peel habe dem interimistischen Ge⸗ schäftstraͤger Englands in Paris, Herrn Bulwer, Instructionen zugeschickt, damit er, wie er auch vom Lord Palmerston angewie⸗ fen war, dem Herrn Gutzot erklaͤre, daß das Erscheinen einer Franzoͤsischen Flotte im Hafen von Tunis, zur Beschirmung des Bey's gegen die von der Ottomanischen Pforte angeordngten Maß⸗ regeln die Sendung einer Englischen Flotte zur Folge haben werde. Den Englischen Behörden zu Malta seyen dieserhalb bereits Be⸗ fehle zugekommen. Uebrigens hatte Lord Londhurst gegen mehrere seiner Freunde die feste Ueberzeugung geaͤußert, daß kein Akt einer excentrischen Politik von Seiten des Franzoͤsischen Ministeriums zu besorgen sey. . .

Dem Moniteur parisien zufolge, betreffen die kommer⸗ ziellen Unterhandlungen zwischen Frankreich und Belgien, eines Theils die Herabsetzüng der auf die Einfuhr von Eisen, Tuͤchern, Baumwollen-Waaren und Oel aus Belgien gelegten Abgaben, und anderen Theils neue Erleichterungen fuͤr die Franzoöͤsischen Weine und Branntweine, so wie Hemmung des Nachdruckes, über welchen ö. Buchhandel schon seit so langer eit Beschwerde fuͤhrt.

. 3 , meldet, daß in Bersers hei Gelegenheit der Registrirung einige Unordnungen stattgefunden haͤtten. Eine heute fruͤh hier eingetroffene telegräphische Depesche meldet indeß schon die völlige Wiederherstellung der Ordnung, .

Tretzdem, daß jetzt die Aerndte bei schoͤnem Wetter ziemlich allgemein beendigt ist und ansehnliche Vorraͤthe zu Markte gebracht werden, halten sich doch die Getraidepreise auf ihrer vorigen Höhe, und die gehoffte Herabsetzung der Brodpreise findet nicht allein nicht statt, sondern man scheint sich auf eine Steigerung derselben

e

gefaßt machen zu muͤssen.

ber

Böͤrse vom 109. September. Ein heute in dem Jeur⸗ nal des Débats enthaltener Artikel uber die Anleihe wurde heute an der Boͤrse vielfach besprochen; aber ebgleisn sich derselbe zu Gunsten eines baldigen Abschlusses der Anleihe aus pricht, waren doch die Renten wahrend der ganzen D u. der Borse lebhaft gesucht.

Fr Paris, J. Sept. Nachdem das Journal des D e bats eine Zeit lang eine ziemlich passive Rolle gerielt hat, tritt es jetzt wieder gerüstet und gewappnet in die poöeniische Kampf⸗ bahn, und sofort macht fast die ganze uͤbrige Presse Chorus ge⸗ gen den alten Feind, der ihren vereinten Angriffen schon oft einen

Alͤcklichen Widerstand entgegen gestellt hat. Die Entgegnung des Journal des Débats auf den Artikel des Herrn Duvergier de Haurgnne, und ein in seiner gestrigen Nummer erschienener Aufsak uͤber die gesekliche Lage der Presse, setzen den gesammten Journalismus in Aufruhr. Die Bekämpfung der ehrgeizigen Ideen des Herrn Duvergier war schon ein schweres Verbrechen, das kaum hart genug gestraft werden konnte, aber die beredete Vertheidigung der September-Gesetze ist eine noch weit entsetz⸗ lichere Missethat, eine Missethat, durch welche das Journal des Débats von Rechts wegen in Acht und Bann der Presse ver⸗ faͤllt. Diese entbindet sich denn auch von jedem Gesetze und von jeder Pflicht gegen das schuldige Blatt, welches die gemeinschaft⸗ lichen Interessen auf eine so schmaͤhliche Weise verräth. Die willkürsichste Verdrehung seiner Worte, die boshafteste Auslegung seiner Absichten, kurz jedes Mittel ist ihr willkommen, um das Journal des Dabats dem offentlichen Zorne, dem Hasse aller Freunde der Schreibfreiheit preiszugeben. Es ist moglich, daß die September-Gesetze die eine oder die andere Bestimmung enthalten, welche das Gebiet der offentlichen Untersuchung und Diskussion in einer unndthigen Art beschraͤnkt, allein das eigentliche Prinzip derselben ist durchaus im Einklange mit dem Geiste der bestehenden Ordnung der Dinge ͤberhaupt, und muß also von der Gesetzgebungs-Politik als ein richtiges an—⸗ erkannt werden,. Dazu kommt, daß da, wo der Buchstabe des Gesetzes vielleicht zu strenge lautet, eine mildernde Praxis die rechtmaͤßigen Interessen der dissentirenden und opponirenden Mei⸗ nungen ziemlich sicher stellt. Man darf nur das erste beste Oppositions⸗ Blatt zur Hand nehmen, um den thatsaͤchlichen Beweis zu fin⸗ den, daß die September-Gesetze der Presse einen Spielraum lassen, der an vielen Stellen hart an die offne Rebellion, an die foͤrmliche Auflehnung gegen Staatsrecht und Verfassung graͤnzt. Am we— nigsten wird durch die September⸗Gesetze der Gedanke, die For⸗ schung beschraͤnkt, wie die Oppositions⸗ Presse glauben machen möchte, um ihre trostlose Ideen-Armuth zu entschuldigen. Es ist eine vielsagende Thatsache, daß Diejenigen am heftigsten gegen die Sep⸗ tember⸗Gesetze eifern, welche mit vollem Bewußtseyn und recht syste⸗ matisch an dem Umsturze der heutigen Verfassung Frankreichs arbeiten. „An dem Tage, wo man die September⸗Gesetze abschaffte, sagt das Journal des Däbats, wurden wir nicht weit von der Censur oder von noch etwas Schlimmeren seyn.“ Die antiministe⸗ riellen Blaͤtter möchten diese Worte mit ihrer gewoͤhnlichen Red⸗ lichkeit gern füͤr eine im Namen der Regierung ausgesprochene Drohung ausgeben, und sie rufen aus, daß die despotischen Plane der Staatsgewalt demaskirt seyen. Allein abgesehen davon, daß kein vernuͤnftiger Mensch der Franzoͤsischen Regierung zutrauen kann, sie werde uberhaupt mit der Censur drohen, das heißt, ihre Absicht, die Charte an ihrer empfindlichsten Stelle zu ver⸗

. . . letzen, im voraus ankuͤndigen, zeigt der Zusammenhang, in wel⸗ chem die angefuͤhrten Worte vorkommen, daß sie eine einfache Prophezeihung enthalten, die sich gewissermaßen von selbst recht⸗ fertigt. Die Aufhebung der September-Besetze wurde naͤmlich offenbar die Hoffnungen der geschwornen Feinde der Juli⸗Monar⸗ chie steigern, den Legitimisten sowohl als den Republikanern bessere Aussichten, als sie heut haben, auf einen endlichen, wenn auch vorübergehenden Triumph geben. Nun glaubt aber wohl Nie⸗ mand, daß bei einer dritten Restauration die Franzoͤsische Preß⸗ freiheit in ihrem jetzigen Umsange fortbestehen würde, und noch viel weniger darf man erwarten, daß die Republikaner des Na⸗ tional und des Journal du Peuples wenn sie das Heft in die Haͤnde bekaͤmen, irgend eine fremde Meinung neben sich auf— kommen ließen. In diesem Sinne hat das Journal des Da⸗ bats voͤllig Recht, zu sagen: die Aufhebung der September⸗Ge⸗ setze wuͤrde der Vorläufer der Censur seyn. Die Aufschluͤsse des Madrider Espectador uͤber die Ange⸗ legenheit der Insel el Rey tragen keinesweges dazu bei, den durch das Verfahren der Spanischen Regierung beleidigten Stolz der Franzosen zu versohnen. Die Angaben jenes Blattes stellen in der That diese Sache in mehreren Punkten schlimmer dar, als alle bisher darüber gegebenen Berichte, und was das Uebelste ist sie stehen mehrfach in einem demuͤthigenden Widerspruche mit Fan. quasi⸗offiziell gegebenen Mittheilungen uber den Hergang dersel⸗ ben. Hierdurch wird es indessen wahrscheinlich, daß die Angaben des Espectador nicht durchweg mit dem wahren Sachverhalten äbereinstimmen, und daß er also bei seinen Angaben daruͤber nicht als das Organ der Madrider Regierung angesehen werden kann, wie dies hler in dem Publikum geschieht, das sich darin gefällt. seine eigene Erbitterung durch moöͤglichste Vergroͤßerung der Ur⸗ sachen derselben zu steigern.

Grosibritanien und Irland.

London, 10. Sept. Das Hof-TLirkular meldet, daß Lord Joley und der Graf von Surrey ihre bisherigen Hof⸗Aemter in die Haͤnde Ihrer Majestäͤt der Königin niedergelegt und daß an ihrer Stelle Lord Forester und der Marquis von Lothian mit diesen Aemtern bekleidet worden, indem sie zum Handkusse zu⸗ gelasfen wurden und von der Koͤnigin den goldenen Stab erhiel⸗ ken, der mit ihren Amts- Functionen verbunden .

Das Kabinet ist jetzt vollstaͤndig konstituirt, 1 . waltüngsstellen und die Hosämter sind beseßt (i , , mit den von den ministeriellen Blattern ge 3 e . gen; jedoch ist zur Ergänzung zu berichten. daß Sir Charles

Bag ot zum General Gouverneur von Kanada, und Sir E.