1841 / 262 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

besonders durch gebuͤrtig ist,

genaͤhrt wurde.

Herrn von Montlosier, welcher aus jenem Lande

Nach den Juli-Tagen wurde Herr

Tonchon der populairste Mann des Landes und waͤhrend mehre⸗

rer Jahre übte er einen ste

seine Mitburge gend aus. wurde, verlor

Do

r, sondern auch

er die bͤffentliche Gr

Wahl und den Stimmen der Einw Die Auvergne ist dasjenige Land. wo die Volkszählung den groͤßten Widerstand finden mußte. h

rer der Bewohner und mit Bewohner der

zum Geiz; sie

scheuen deshalb

ts wachsenden

bald er jedoch mit einem

ssenden Einfluß nicht nur auf auf die Bevolkerung der Umge⸗ Munizipal⸗Amte bekleidet

inst, obwohl er sein Amt der

ohner verdankte.

Dies haͤngt mit

gewissen Traditionen zusammen. Auvergne sind tuͤchtige Arbeiter und sparsam bis

dem Charak⸗

Die

haben nur den einen Zweck, Geld zu sammeln, und

auch nicht die grö

sind über ganz Frankreich zerstreut

den großen Staͤdten Allgemeinen

sie im sie ein etwas in ihre Hein

suchen es noch immer me Gesinnungen jede muß und die Erklaͤrung, welche mußte auf diese brutale

bei solchen

abgegeben hat, Eindruck mach

Rohheit der Sitten

Bergbewohner. ist widrig und haͤufig der so zu verwalten. Die Erheb

welche die Beamten des

nicht moͤglich ist, viel lesen und schre

Wassertraͤger

1

bsten Arbeiten.

die beschwerlichsten Arbeiten; in und Commissionaire.

Ihre Kinder

ind verrichten haupts

aͤchlich in Paris sind Sobald

beträchtliches Vermögen erworben haben, kehren sie

nath zuruͤck, legen

en. Wir sagen „bru

Ihr Aeußeres, n

abstoßend.

ung der

hr zu vergroͤßern. Art von Abgaben ihner man in Bezug auf die Zahlung Bevöolkerung den uͤbelsten

und dem wilden

es in Laͤndereien Man begreist, daß verhaßt seyn

tal“, denn nichts

amentlich

so groß ist

an und

gleicht der

Ansehen Auvergnatischer das der Frauen, Ihre Unwissenheit ist so groß, daß es in einer Gemeinde Jemand zu finden, iben kann, um das Amt eines Maire

Steuern geschieht im Gebirge nur mit großer Schwierigkeit und oft gar nicht, Landleute des Mont-Dores und Fiskus einfloͤßen. den Gebirgszuͤgen entl

die Furcht,

d Mont-Démes den i. Es giebt in den genannten bei⸗ egene Schenken, die niemals von

den mit

der Erhebung der indirekten Steuern beauftragten Beamten be⸗

sucht werden und

die Gastwirthe

Auch in d stattgefunden. Bevdlkerung sen.

In Paris Abend Versan und Porte St.

um sie zu zerstrer

zt Paris, 15. Sept.

ein sehr lehrrei

Unruhen zu studiren, von welchen in diesem werden.

wich ige Pu rand, wie in wissenlose Agit

armseligsten Vesitz. terworfen, und selbst von de m .

Dieser Gegenstand ist durch eine monatslange und schimpflichen Aufregung des Volks gegen die gewagt hat, sind zur Zweifel mehr daruͤber die blutigen Gewalt— Widerstand gegen die Zahlungen Moͤgen in einzelnen Faͤllen die Lokal-Behoöͤr— n seyn, die erste und

erhoben zu seh Erorterung la Beweggründe, Humannschen

Genuͤge bekannt, so daß nie

obwaltet, wen

Scenen trifft, welche durch den herbeigefuͤhrt sind,

den mit einer schwerste Sch Tensus fuͤr ej obgleich sie selb men uͤberzeugt

Die blutigen energischen Regungen fuͤhrt worden, der eine vermeinte

Jedermann un därfen glaubt. wordenen Ber Stadt keine an einer wahr, des Platzes

Gewalt,

als daß nicht das Ansehen des Gesetzes und der B gestellt worden wären; allein es scheint, Widerspaͤnstigen die

Haltung der,

rer Raͤdelsfuͤhrer wäre, als ein Angriss . . Feuergeben nothwendig machen mußte.

und endlich das

l ge aber auch sey, es ist Für. unglücklichen Vorfalle

sich aus diesem irgend einer Ar

Partelgeist so gern Beamten, fuͤr jedes

nillitairischen C

Ganz anderer Natur als die deren Schauplaßß in e wirkliche oder v Interessen, hier ist es in eine feindliche Stellung gegen die Wie gewöhnlich sucht man zwar die

sind die Unruhen, gewesen ist. Dort ist Is di Fer unmittelbaren personlichen

Leidenschaft, we bffentliche Ma

An bestimmten Nachrichte

ammlungen in der Umg

Punkte

daß zuvor mehrmals

die daher nicht di erlegen muͤssen.

e Steuern bezahlen, welche

em Departement der Hochalpen haben Unruhen

Die Nachricht von der aufgeregt und di

ist es ziemlich

Denis statt, aber

len, und sie haben durchaus

ches Geschaͤft, die

Frankreichs bewegt

Zaͤhlung hatte

*.

ruhig; es finden zwar gend des Porte St. Martin einige Patrouillen reichen hin, nichts Beunruhigendes.

die dortige 9

e Behoͤrden hatten einschreiten müs⸗— * 6 . 4. n hieruͤber fehlt es noch.

an jedem

Es ist ein trauriges aber zugleich Quellen und den Charakter der Augenblicke mehrere In Clermont-Fer—⸗

so vielen anderen Orten, ist es die durch eine ge— ation erregte Furcht des unwissenden Haufens, den

dem Kind en. ͤ ngst erschopft, welche man zur Maßregeln geltend zu

die Verantwortlichke

unklugen uld liegt doch imme ne ungesetzliche, tyr st von der Falschheit waren.

Auftritte

d selbst, gegen die

Die uͤber die Ereig ichte lassen bedauern, deren Mittel gefunden

gestellten rein passiven Widerstand zu mehrere Menschenleben ge Aufforderungen zur waren, vielleicht sogar zu oft, ehoͤrden dadurch blos—⸗

die 1 die gesetzlichen ergangen

gleichwohl rathsan mit dem Bajo:

jedes unbefa

t gegen die Regierung üͤr jeden äbereilte Commen hefs, Rechenschaft abf

lche das Volk cht bringt.

die widersinnigen

ht der mindeste;

Strenge eingeschritte

tyrannische A aller dieser

Mißgriff des

e im Mutterleibe

machen

it fuͤr

denen, Maßregel

9 auf

Hemd und Rock, einer besonderen Steuer un—

c

eine Taxe

welche den ausschrieen,

Anklagen vollkom—

in Macon sind dagegen durch die eines gesetzwidrigen Zunftgelstes herbeige⸗ n Rechte guten Glaubens gegen Staatsgewalt vertheidigen zu

nisse in Macon bekannt ge⸗

daß

die Autoritäten

haben, den ihnen entgegen⸗ brechen, als die Anwendung

kostet hat.

Es ist Räumung

daß bei der durchaus passiven

ler sette, der

Verhaftung und, Abfuͤhrung ih⸗ und natuͤrlicher gewesen Gegenwehr finden,

Wie dem

ngene Auge einleuchtend, daß

hernehmen laͤßt,

* 84 ordern mochte,

Bewegungen in der

diesen Tagen ermeinte Gefährdung die politische

kein rechtmaͤßiger Vorwurf

welcher den

letzten Verwaltungs— Commöendement des unbedeutendsten

Provinz Paris

Polizei der Anstiftung dieser aufruͤhrerischen Demonstrationen, deren

eigentliche Triebfeder man nis allein solche Anklagen

zu machen;

den man mit ihnen getrieben, laͤngst

an welche die welche dieselbe selben Tone gesagt, daß

nur, daß die Emeuten orga ben mit de

hersagen. nicht hier und da de heimen Polizei-Agenten Oel

ht sieht oder nicht se

zu leeren Forn Hörer eben so wenig glauben,

sind durch

als

hen will, verdaͤchtig den Mißbrauch, eln geworden,

diejenigen,

n bei jeder Gelegenheit unveraͤndert und in dem⸗

nisirt,

r Gewalt der Wa

ffen

Damit ist denn uͤbrigens keinesweges der mißverstandene Eifer der ge⸗ in die Flamme gießt, Reglerung nicht, wie man ihr Schuld giebt,

sondern selbst

um sich das Vergnügen zu machen, diesel⸗ niederzuschlagen.

Ein

erfolgreicher Angriff auf die bffentliche Ordnung ist in keiner

Weise zu fürchten,

zur Unzufriede dem sind die Kraͤfte großer

denn es fehlt an jeder unmittelbaren Ursache

nheit für die große Menge des Volkes, und außer—

in und um als je.

Großbritanien und Irland.

London,

tags eine Ge welcher der

15. Sept. eimeraths⸗Versammlu arquis von Exeter,

Die Köoͤnigin hielt

ng in S Graf Delaware,

Paris versammelten militairischen

gestern Nachmit⸗ chloß Windsor, in

Graf von

MNicholl als Mitglieder des

nahmen auf Irland gleichmaͤßige

zu handeln, von Letzterem, es sey der selbe

1166

Roßlye, Lord Forester, Herr Dawson Damer und Dr. John Geheimen Raths vereidigt wurden. In Tamworth, wo die Galanterie der Waͤhler es dem Pre— mier Minister erlassen hatte, sich persoͤnlich um die Wahl zu be— werben, fuͤhrte statt feiner sein Bruder, Herr William Yates Peel, das Wort. In Bezug auf Irland sagte derselbe, er könne die fuͤr dieses Land so heftig geforderte Gerechtigkeit nicht so ver⸗ stehen, daß man den Exzessen des Irlaͤndischen Pöbels Zaum und 3 he, . —⸗ * Zuͤgel schießen lassen solle, wohl aber werde er seine Stimme da— für erheben, daß Irland Gerechtigkeit geschehe, wenn man darun⸗ ter verstehe, daß Niemand seines religibsen Glaubens wegen ver⸗ folgt, daß das Eigenthum des Geringsten wie des Hoͤchsten in Irland geschuͤtzt und daß alle für Großbritanien beschlossene Maß⸗ Anwendung finden sollten. O'Connell hat sich neulich aber den Grafen de Grey, einen alteren Bruder des Lord Ripon, so wie uber den Lord Eliot, den aͤltesten Sohn des Grafen St. Germains, von denen der Erstere bekanntlich zum Lord-Lieutenant und der Letztere zum Secretair fuͤr Irland ernannt ist, beifaͤllig geäußert. Von Ersterem sagte er, wie er glaube, sey derselbe aufrichtig in seinem Wunsche, gerecht ein freundlicher milder

9

Mann, der im Ruf. großmuͤthiger Neigungen und besonderer Hoͤf⸗

lichkeit stehe und der seiner Meinung nach so wohlwollend sey, wie es nur ein Tory seyn könne; nur fehle es ihm an Charakter⸗ staͤrke. Der Globe pflichtet diesen Bemerkungen vollkemmen bei und glaubt, daß, sich selbst uͤberlassen, die Irlandische Verwal⸗ tung dem aufrichtigen Verlangen, das Volk zu besaͤnftigen, nach⸗ geben wurde, indessen seyen in jenem Lande verderbliche Einfluͤsse in bestaͤndiger Thaͤtigkeit, von welchen sich keine Regierung frei halten kbnne. Der Haß der Orangisten habe nichts von seiner Heftigkeit verloren,; und ihre Begierde nach der Beute, die si beün Antritt der Tory-Verwaltung erwartet hätten, werde keines weges abnehmen, wenn sie faͤnden, daß Maͤßigung das Feldge—

schrei des neuen Ministeriums sey.

Die Times widmet den Urtheilen, welche hinsichtlich der

des Sklaven-Handels bezuͤchtigten beiden Schiffe „Louise“ und

F . „Echo“ in Hamburg und in Sierra Leone gefaͤllt worden sind, einen Artikel, in welchem sie die Basis, auf welche das vorige Ministerium Englands kommerzielle Verhaͤltnisse mit Deutschland gestellt, als falsch bezeichnet und vorzuͤglich hinsichtlich des Capitains des letzteren Schiffes bemerkt, daß, wenn man die Thatsache beachte, daß derselbe freigesprochen worden, die Behandlung, die er erfah⸗ ren, sich als unverantwortlich hart erweise und einen traurigen Beweis liefere, wie ungeeignet es sey, eine solche Vollmacht, wie die an den Afrikanischen Küͤsten, den Haͤnden beinahe unverant— wortlicher Agenten anzuvertrauen. Angenommen, daß die Angaben des Capitains wahr waͤren, so duͤrfe man sich nicht verwundern, wenn der Hanseatische Agent in London beauftragt wurde, eine starke Remonstration zu machen, oder selbst auf eine Entschaͤdigung fuͤr die einer allisrten Flagge angethanenen Gewalt anzutragen.

Daß aber dieser zufaͤllige Konflikt mit einer Stadt, mit welcher

standen, von einem achtbaren Theile der

der

England seit Jahrhunderten in freundschaftlichem Vernehmen ge⸗ st Deutschen Presse benutzt werde, um als Beweis des um sich greifenden exklusiven Britischen Handelsgeistes zu dienen, der vor keiner Maßregel zuruͤckweiche,

welche andere Nationen an der Ausdehnung ihres Handels und dem Besuch vortheilhafter

Maͤrkte verhindern könne, das zeige, meint das genannte Blatt, daß etwas überaus Irrthuͤmliches in dem Verhöltnisse liege, nach welchem bisher die gegenseitigen Interessen Großbrltaniens und Deutschlands erwogen worden, und dies er— fordere unverzuͤgliche Berichtigung. Im Verfolg dieses Artikels bemerkt dasselbe Blatt. daß naͤchst den sogenannten Englischen Schutzzollen der Grund diefer Handels-Eifersucht in den wahrend der letzten zehn Jahre ofsiziell und halb ofsiziell verbffentlichten Schriften, die von den Whigs veranlaßt worden, um eine Agita— tion gegen die Korngesetze herbeizuführen, zu suchen sey. Bei die⸗ ser Gelegenheit wird Dr. Bowring's bekannter Bericht namhaf gemacht, der nichts sey, als ein Referat der in Deutschland ver— bommenen Behauptungen. Es seyen auf diese Weise zwei maͤch—⸗ tige Volker durch ihre offiziellen Agenten mißleitet worden, und wenn ein solcher Zustand der Dinge ein Ende nehmen solle, so muͤsse man nicht nur auf eine andere Weise, sondern auch mit an— deren Werkzeugen an die Arbeit gehen und keine Leute dazu neh⸗ men, welche nur Taͤuschung in Deutschland hervorgebracht hätten, weil sie sich selbst getäuscht haͤtten.

Owen's Sozial-System geht seinem gaͤnzlichen Untergange mit schnellen Schritten entgegen. Die Zeitschrift die Neue Mo⸗ ralische Welt, die zur Verbreitung dieser Ansichten gegruͤndet war, enthaͤlt eine ausfuhrliche Darlegung der finanziellen Verhaͤlt— nisse dieser Verbindung. Aus derselben geht hervor, daß, außer der Summe von 498 Pfd., die sie bereits schuldig ist, auf den Versuch zur Gruͤndung einer Gemeinde in Hampshire seit Okto— ber 1839 6931 Pfd. ausgegeben worden sind; die Ausgaben be— trugen daher 6580 Pfde waͤhrend der jetzige Vermoͤgensbestand 3876 Pfd. betraͤgt. Aus dem Berichte geht ferner hervor, daß, wenn man die jetzige Aerndte zu demselben Werthe, wie die vorjaͤhrige, veranschlagt, ein fernerer Verlust von 816Pfd. eintreten werde. Dasselbe Blatt zeigt zugleich an, daß eine lbgabe von 2Sh. 6 Pen. von jedem Mit⸗ gliede der Gesellschaft in allen Abtheilungen erhoben werden solle, um den Ausfall in den allgemeinen Fonds zur Bezahlung der Missionarien zu decken. Die Abgaben sollten bis zum 24. Juni eingesandt seyn. Bis zum 20. Juni hatten jedoch in Allem nur drei Mitglieder der Lese-Abtheislung dieser Aufforderung entspro⸗ chen. Jenes Blatt, welches woͤchentlich erscheint, enthielt fruͤher 16 Sesten; es ist jetzt auf 8 Seiten beschraͤnkt worden. Waͤh⸗— rend die Fuͤhrer in dem Lager mit einander hadern, sind auch die Mitglieder in den einzelnen Abtheilungen unter einander un— einig. Der General⸗-Secretair hat Herrn Owen bffentlich aufge⸗ fordert, Rechnung abzulegen, und hat ihn in Gegenwart der zum Kongresse versammelten Ilbgeordneten aufgerufen, die Ursache der Behändlung, die er kuͤrzlich von Herrn Owen erlitten habe, zu er— flaren. Das genannte Blatt beklagt diese innerlichen Zwistigkeiten unter den einzelnen Abtheilungen sehr und fordert die, welche mit dem allgemeinen Plane nicht übereinstimmen, auf. mit einemmale auszutreten. Dasselbe Blatt enthaͤlt eine Adresse des Central⸗ Vorstandes, worin er erklaͤrt, daß er ohne fernere Gelder nicht weiter fort verwalten könne, und anerkennt, daß die Einzahlung der Mitglieder im vorigen Jahre durch den Mangel an Vertrauen, der unter ihnen ausgebrochen sey, nachgelassen habe. Der Cen⸗ tral-Vorstand giebt ferner zu, daß einige ihrer ersten Schuͤler die Gesellschaft verlassen hatten, daß die Gesellschaft in den letzten zwei Jahren die Zahl ihrer Abtheilungen nicht vermehrt hahe, und daß Viele durch die offentlichen Verleumdungen, welche Alle, die sich mit der Gesellschaft verbaͤnden, ausgesetzt waren, abge⸗ schreckt worden seyen, sich ihr anzuschließen.

Ueber die diplomatischen Ernennungen verlautet noch nichts BVeslimmtes. Als Botschafter in Wien bezeichnen Einige Sir Robert Gordon, Andere Lord Cowley, fuͤr Paris Lord Hehtes— bury oder Lord Stuart de Rothesay; doch wollen Andere wissen,

nur

Letzterer sei nach Wien oder als General-Gouverneur nach Ostin

dien bestimmt.

Die Tim es prophezeit dem neuen Ministerium eine Dauer von zwanzig Jahren; der Globe meint, es werde sich nicht so viel Wochen halten. Lckteres Blatt fordert zu Petitionen auf, um die Koͤnigin zu bitten, daß sie in keine Prorogation des Parla— ments willige, als bis etwas fuͤr die Beduͤrfnisse des Landes ge— schehen sey.

nem Whigblatte zufolge, wuͤrde Sir Robert Peel gleich bei der Wiederversammlung des Parlaments eine Anleihe von 4 Mil— lionen Pfd. St. fordern.

* 8 9 z . / 2

n Newark, wo Herr Gladstone, Vice-Praͤsident der Han— dels Kammer, sich einer neuen Wahl unterzieht, erwartet man einen ziemlich ernsthaften Kampf. Ein Geruͤcht sagt auch, daß

. 5

Lord Morpeth gegen den Alderman Thompson, der sich in Folge

der Ernennung des Lord Lowther zum Britischen Pair : 1 o als Kan— . die K Westmoreland gemeldet hat, auftreten Die Nachrichten aus Lancashire lauten sehr betruͤbend. Zu Manchester hat wieder ein bedeutendes Haus seine Sag ng. mit 100,900 Pfd. St. eingestellt. ? 2m . Die Londoner Arbeiter hielten am Sonnabend eine Ver— sammlung, um Herrn Feargus OTConnor zu seiner Freilassung zu begluͤckwünschen. Ein Arbeiter fuͤhrte den Vorsitz, und es waren auch die 14 Maͤnner anwesend, welche fruͤher dem Unterhause die riesenhafte National⸗Petition, zu Gunsten Frost's und aller bestraf— ten oder eingekerkerten Chartisten uͤberbrachten. Diese Leute hielten

Reden an die Versammlung und beantragten eine Reihe von Be—

schluͤssen, welche die arbeitenden Klassen verpflichten, mit ihrer Agitation nicht nachzulassen, bevor Frost, Williams und Jones ihrem Heimathlande zuruͤckgegeben seyen, bevor Irland Gerẽchtig⸗ keit empfangen habe und die Volks⸗Charte das Gesetz des Lan— des sey. Ble Veschluͤsse wurden naturlich mit großem Jubel an⸗ genommen. O'Connor hielt darauf eine sehr lebhafte Rede, worin er die Tories als die geschwerenen und erblichen Feinde der ar— beitenden Klassen schilderte, die Versammlung aufforderte, der Peel-⸗Stanley⸗ Verwaltung nicht das mindeste Vertrauen zu schen— ken, und sich verbürgte, daß, ehe sieben Monate vergingen, das Tory⸗-Kabinet gestuͤrzt seyn werde.

Lord John Russell wird sich einige Zeit in Devonshire von allen politischen Geschaͤften entfernt halten,

Der neue Franzoͤsische Botschafter, Graf von St. Aulaire, wird naͤchsten Freitag hier erwartet, und zwar ohne seine Fami— lie, da seine Abreise auf hoͤheren Befehl beschleunigt seyn soll.

Nach Berichten aus Peru, welche mit dem Westindischen Paketschiffe „Petrel“ eingetroffen sind, ist es dem General Ga⸗ marra gelungen, die neueste Insurrection unter Vivanco gaͤnzlich zu unterdruͤcken. Santa-ruz, der Ex⸗-Protektor, befindet sich noch in Aequator und droht mit einem Einfall in Peru, in Verbin— dung mit Truppen unter Flores, dem Praͤsidenten jenes Staates.

Aus Bogota wird vom 25. Juni kerichtet, daß die Re⸗ gierung 650) Mann Truppen zu ihrer Disposition hatte, und daß General Ortega einen Insurgenten-Chef, Namens Cordova ge⸗ sangen genommen. Die Provinzen Buenaventura und Cauca hatten sich unterworfen.

7 London, 14. Sept. Um nicht ganz muͤßig zu seyn, haben die Gegnerdes Ministeriums den Magor von Manchester aufgefordert, eine Versammlung zu berufen, um uͤber den Nothstand in dem Fa⸗ brikwesen zu berathen und die Königin bittend anzugehen, daß sie

das Parlament nicht vertagen wolle, bis dasselbe irgend etwas fuͤr

die Erleichterung ihrer Beschwerden beschlossen habe. Dieses soll Peel entweder zwingen, seine Finanz-Plaäne sogleich zu entwickeln oder ihnen die Gelegenheit geben, zu sagen, Regierung und Par⸗ lament bestehe aus einer Oligarchie, und die Handels- und Ge— werbestaͤnde haͤtten nichts anderes von denselben zu erwarten als Verachtung. Doch wird Jener es wohl auf diese Gefahr hin wagen, die Entwickelung seiner Plaͤne immer noch zu verschieben besonders da sich die Witterung wieder guͤnstig gewendet und eine Theuerung wahrend des Winters weniger währscheinlich wird. Wenn man auf der Linen Seite ruft: die Königin hat das Par— sament berufen, um uber die Noth des Landes zu berathschlagen und eure Partei begnuͤgt sich damit, sich selbst die dRiegierung zu⸗ wandt zu haben, so antwortet man von der anderen: Es ist die k selbst, 8 nn, beauftragt hat, sie zuvoͤrderst von einem Ministerium zu befreien, zu dem sie kein Vertrauen haben konnte; jetzt, da wir ein neues an dessen Stelle gesetzt, dem sie traut wfll sie nicht, daß wir dasselbe uͤbereilen, um in wenigen Wochen

wieder gut zu machen, was die Whigs in Jahren verdorben. Peel kommt auch immer mehr eres zu statten, welches die Hoffnung derUnbefangenen staͤrkt, daß sein Verwaltung sich durch Unparteilichkeit und möglichste Befriedigung der derschiedenen Interessen auszeichnen werde. So z. B. hat es sich nicht nur erwiesen, daß das gegen die Katholischen so schimpfliche Siegel, womit der Regierung in Irland das Resultat der Wahlen in der Grafschaft Fermanagh zugeschickt worden war, nicht von dem Sheriff felbst, sondern von einem Untergebenen, herruͤhrte; sondern die angesehenen Protestanten der Grafschaft haben auch. Peel durch ein öffentliches Schreiben die Erklaͤrung gegeben, daß sie Alles, was zwischen den verschiedenen Klassen der Burger Mißhelligkeit erregen koͤnne, hoͤchlich mißbil⸗ ligten. Diese Erklarung mit des Ministers Antwort in dem sel⸗ ben Sinne ist bekannt gemacht worden und muß in ganz Irland r die alten Orangisten ist es freilich eine

wohlthaͤtig wirken. F

bittere Erfahrung, und manche werden sich wohl noch etwas sperren, ehe sie sich bequemen, unter der Herrschaft von Maͤnnern, die sie als Tories zu betrachten gewohnt waren, nicht mehr die Katholiken als Heloten betrachten zu daͤrfen. Wenn jedoch einmal die Ueberzeugung eingetreten ist, daß nur gemaͤßigte Maͤnner Stellen erhalten und behaupten koͤnnen, so werden auch die meisten gemaͤßigt werden; und dieses muß dann auch wieder wohlthaͤtig auf die Katholiken zu— rückwirken. Das Einzige, wovor der Times nech bange, ist, daß das Ministerium, sich auf seine Stärke verlassend, die wahren Bedurfnisse und Vortheile der aͤrmeren Klassen eben so sehr ver⸗ nachlaͤssigen, und so den Radikalen Gelegenheit geben moͤchte, durch die Ergreifung dieser Seite der Politik eine Opposition zu bilden, welche die Konservativen selbst stuͤrzen koͤnnte.

Die letzten Nachrichten von den Vereinigten Staaten, obgleich ohne Beziehung auf 4äußere Politik, sind igteressant. Der Praͤ⸗ sident hat namlich, wie man freilich erwartet hatte, seine Zustim⸗ mung zu dem Gesetze verweigert, wodurch eine neue National⸗ Bank gebildet werden sollte. Es sind zwar nur zwei Punkte, wogegen seine Einwendungen gerichtet sind (naͤmlich, daß die Bank das Recht zu diskontiren und folglich des schwanken— losen Spekulirens haben sollte, und daß, wenn ein Staat der Union sich nicht binnen einer gewissen Zeit dagegen erklaͤrt haͤtte, demselben für immer das Recht genommen seyn sollte, die Einfuͤhrung einer Ne— benbank innerhalb seines Gebiets zu verhindern); allein dennoch fuͤhlt sich die jetzt herrschende Partei durch diese Weigerung in ihrem Inner⸗ sten gekränkt. Denn eben die Errichtung einer solchen Bank war immer die Lieblings-Idee der Whigs (d.h. bekanntlich in Amerika, die

Freunde der Centralmacht in einer kraͤftigen Regierung, soast auch Foͤderalisten). Zu diesem Ende hatten sie den verstorbenen Harris⸗ son gewählt, dessen Tod ihnen nun einen doppelt boͤsen Streich spielt. Bekanntlich ist jedoch das Veto des Praͤsidenten nur sus⸗ pensive; wenn also die Tory⸗Partei sich nicht an diesem Streite staͤrkt, so wird die Bill dennoch in kurzem durchgesetzt werden.

Der Streit scheint inzwischen so lebhaft, daß das Publikum darkber den herannahenden Prozeß Mac Leod's und der daraus hervorgehenden Gefahr vergißt. Nicht aber so unsere Regierung, welche, wie man mich versichert, nichts Anderes erwartet, als daß der Mann schuldig befunden und verurtheilt werden wird, aber dann auch alle Vorkehrungen getroffen hat, um sogleich kraͤftig einzuschreiten, damit das ungerechte Urtheil nicht vollstreckt werde. Es stehen jetzt in Kanada und unseren anderen Nord⸗Amerikanischen Pro⸗ vinzen an 190990 Mann, und zwar alle nahe an den Graͤnzenz und so ungern man bei uns uberhaupt einen Krieg sehen wurde, so sehr wuͤrde man es loben, wenn unser Ministerium den jetzigen güͤnstigen Zeitpunkt benutzen wollte, um alle unsere Streitigkeiten mit den DYankies zu schlichten.

H London, 14. Sept. Hier ist es ungewohnlich still, es ist kein Leben, weder in den polltischen, noch in den gesellschastl⸗ chen Kreisen, unsere Sommer Vergnügungen sind. geschloss.n, Co⸗ vent Garden ist das einz ge Theater, welches anlockt. und Alle, die nicht durch ihre Geschaͤfte in der Stadt zurückgehalten werden, bringen die heiße Zeit an der Kuͤste oder auf dem Lande zu, denn das Schießen von Rebhuͤhnern gewaͤhrt unseren jagenden Parla⸗ ments-Mitgliedern weit mehr Vergnuͤgen, als die Baͤnke des Un⸗ terhauses, wo die Traͤgheit des ar niente in diesem Augenblick Alles, nur nicht dolce ist. Die Veraͤnderung in der Stellung der beiden großen Parteien, welche die politischen Meinungen des Landes repraͤsentiren, geht ganz ruhig vor sich. Die Whiggisti⸗ schen Mitglieder haben die ministeriellen Baͤnke verlassen, die sie zehn Jahre hindurch inne hatten und die Platze mit der vorigen Oppositien vertaufcht. Mehrere Mitglieder, welche nicht an. die stattgehabte Veraͤnderung dachten, setzten sich auf die falschen Baͤnke und schienen kaum zu wissen, auf welcher Seite sie sitzen sollten. . .

Es sind verschiedene Anzeigen von Motionen gemacht, aber noch keine wichtige Geschaͤfte vorgenommen worden, und am Mitt⸗ woch vertagten fich beide 8 aͤuser, das Unterhaus auf acht. das Oberhaus auf zwölf Tage. Am Mittwoch wurden neue Wahl⸗ Ausschreiben fuͤr mehrere Orte erlassen, deren Repraͤsentanten Aemter angenommen haben; diese Wahlen werden mit wenigen Ausnahmen nicht bestritten werden, Herr Roebuck, das radikale Mitglied für Bath, machte am Montag, zu nicht geringer Ueber⸗ raschung der ministeriellen Seite, die Anzeige, daß er darauf an⸗ tragen werde, die Armen-Kommission abzuschaffen und die Voll⸗

macht der Kommissarien dem Staats⸗Secretair des Innern zu übertra⸗ gen. Herr Roebuck war und ist ein Vertheidiger der gegenwartigen Ar⸗ men⸗Kommission. Die Tories, welche sich die allgemeine Stimmung des Landes gegen die Kommission zu Nutzen machen, haben durch eine heftige Opposition gegen diese Maßregel eine große Popularitat gesucht und erlangt; sie waren daher durch eine solche Ankuͤndigung sehr äberrascht. Werden die Anhaͤnger des Ministeriums fuͤr leine Maßregel stimmen, die sie so sehr verdammt haben, oder werden

sie einen Antrag auf eine gaͤnzliche Umgestaltung unterstuͤtzen, auf

die sie durchaus nicht vorbereitet sind? Sie in das Dilemma zu versetzen, war der einzige Zweck, den Herr Roebuck bei der An⸗ kuͤndigung seines Antrages hatte, welcher bereits zu heftigen Dis—⸗ kussionen in den Tory⸗-Journalen Anlaß gegeben hat.

In mehreren unserer größten Manufaktur-Staͤdte, in Man⸗ chester, Leeds und Stockport, haben Versammlungen stattge⸗ funden, um den gegenwartigen traurigen Zustand der arbeitenden Klassen in Erwägung zu ziöhen. In Stockport sollen mindestens 2063 Fabrik⸗Arbeiter ohne Beschaͤftigung seyn.

Niederlande.

Aus dem Haag, 16. Sept. Die zweite Kammer der General-Staaten hat heute die Diskussion des Gesetz⸗ Entwurfs uͤber die Rechenkammer beendigt. Bei der Abstimmung ergaben sich 30 Stimmen fuͤr und 25 Stimmen gegen den Gesetz-Ent— würf, der daher angenommen und der ersten wurde. ö

Dem Vernehmen nach soll es im Werke seyn, auf dem Platze der alten Bbrse eine Statue Rembrandt's aufzusiellen und dem Platze den Namen „Rembrandts-Platz“ zu geben.

Deutsche Bundesstaaten.

München, 15. Sept, (Münch. pol. Ztg.) Der bisherige Prediger an der St. Michaels-Hof⸗-Kirche, Priester Eberhard, ist in den Orden des heiligen Franz von Assisi getreten und dieser Tage nach Berchtesgaden in das dort befindllche Hospitium ab— gere! st.

Mainz, 16. Sept. (Frankf. Journ.) Die außerordent⸗ liche Frequenz auf der Taunusbahn wahrend des verflossenen und der ersten zehn Tage des gegenwaͤrtigen Monats, wo nahe an 21,000 Fl. eingegangen seyn sollen, steigert die Kauflust zu den Taunusbahn-Actien in ungewoͤhnlichem Grade. Es sind Auftraͤge zu Ankauf ' derselben bei hiesigen Haͤusern eingegangen, die sie aber, weil es an Verkaͤufern fehlt, nicht effektuiren können. Alle Effek⸗ ten dieser Art, die sich hier noch vorfinden, sind in festen Haͤnden und werden nicht losgeschlagen, weil man ein noch hoͤheres Stei⸗ gen und eine Dividende von wenigstens 25 Fl. auf die Actie bei der näͤchsten General-Versammlung erwartet. Da die Bahn im zweiten Jahre ihres Bestehens so guͤnstige Resultate liefert, so ist nun auch bei der bevorstehenden General-Versammlung an der Genehmigung des Baues des zweiten Schienenwegs nicht zu zweifeln.

Frankfurt a9. M., 17. Sept. Wie man nun naͤ— her vernimmt, wird Se. Durchlaucht der Fuͤrst Metternich naͤch⸗ sten Montag die Ruͤckreise nach Wien antreten und an diesem Tage dem Großherzoglichen Hofe in Darmstadt seine Aufwartung machen. Von da setzt der Fuͤrst die Reise über Karlsruhe, Stutt— gart und Um fort. Gestern stattete der Fürst Sr. Durchlaucht dem Herzog von Nassau einen Besuch ab und speiste mit Hochst⸗ demselben auf der „Platte“, dem schoͤnen Herzoglichen Jagdschlosse.

Der Vundes⸗Praͤsidial⸗Gesandte, Herr Graf von Muͤnch⸗ Bellinghausen, verlaͤßt naͤchsten Montag uͤnsere Stadt, um auf di⸗ rektem Wege nach Wien zu reisen. Heute begab sich der Herr Graf nach Darmstadt. Wie man vernimmt, verlleh Se. Königl. Heheit der Broßherzog dem Herrn Grafen öoen Münch-TVellinz— hausen as Großkreuz des Ludwig-Ordens in Diamanten und von des Herzogs von Nassau Durchlaucht wurde dem Herrn Bun— des-Präsldial-Gesandten auch eine chrenvolle Auszeichnung zu Theil. Der Praͤsidirende der Bundes⸗-Central-Kommission Frei⸗ herr von Pratobeverg tritt auch in den näch ten. Tagen dle Reise nach Wien an. Der Kaiserlich Russische Gesandte im Haag,

zart⸗Stiftung.“

Kammer uͤbersandt

1167

Herr Baron von Maltiz, kam gestern hier an. Lißt verweilt noch hier und giebt demnächst ein Konzert zum Besten der „Mo—

Griechenland.

Athen, 23. Aug. ist folgendermaßen zusammengeseßzt 9 mistischen Kriegs⸗-Meinister ernannt, Herr Rizo zum Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Herr hristidis zum Minister des Innern, Herr Ralli, welcher abwesend ist, zum Justiz⸗Minister, Herr Chriesis zum Marine⸗-Minister und Conseils⸗Praͤsidenten. Herrn Maurokordatos ist der Gesandtschaftsposten in Konstantine⸗ pel angeboten worden, den er aber abgelehnt hat. Herr Pisca⸗ tory befindet sich noch hier. Das neue Ministerium scheint der Masse der Bevoͤlkerung nicht sehr zu gefallen, da dieselbe das grbhßte Vertrauen in Herrn Maurokordatos setzt.

Türkei.

Konstantinopel, J. Sept. Oest. B) Am 2bsten v. M. hat ein großes Miliair⸗Revue-Mandver in Feuer auf der Ebene zwischen Haidar Pascha und Fener Bagtschessi stattgefunden (vergl. d. gestr. Gegenwart beehrte, und zu welchem das ganze diplomatische Corps, die Ottomanischen Großwürdentraͤger und hoͤheren Staats⸗Beam⸗ ten, die angesehensten Uemas und der hier befindliche Sohn Meh⸗ med Ali's, Said Bey, f Sami Bey, geladen waren. An der Landungs-Treppe von Hai— dar Pascha standen Wagen bereit, um das diplomatische Corps aufzunehmen und auf den fuͤr das Manbver bestimmten Plaß zu führen, wo mehrere Zelte in einer Linie fuͤr den Groß— herrn, den Groß-Wesir, das diplomatische Corps u. s. w. aufgeschlagen worden waren. Se. Hoheit langte um 1 Uhr Nach⸗ mittags daselbst an, und bald nachher stellten sich die Truppen auf, welche aus acht Eskadronen Kavallerie, eben so vielen Ba— taillonen Infanterie und mehreren Fuß- und Kavallerie-Batte— rieen, im Banzen ungefaͤhr 6000 Mann, bestanden; die Evolu— tionen wurden mit vieler Schnelligkeit und Praͤzision ausgefuhrt, und vorzuͤglich zeichnete sich die Artillerie durch rasches Bedienen der Geschuͤtze aus. Zum Schlusse defilirten sammtliche Truppen vor dem Großherrlichen Zelte. Waͤhrend dessen statteten die frem— den Repraͤsentanten dem Groß-Wesir, in dessen Zelte sich auch der Scheich-uͤl-⸗Islam (oberste Mufti) befand, einen Besuch ab, und wurden kurz darauf eingeladen, sich in das Groß— herrliche Zelt zu begeben, wo Ler Franzoͤsische Botschafter, Graf Pontois, in Abwesenheit Lord Ponsonby's, der durch eine Unpäßlichkeit bei der Revue zu erscheinen verhindert war, fuͤr das diplomatische Corps das Wert fuͤhrte. Nach dieser allgemei— nen Audienz wurden die Repraͤsentanten der fuͤnf Großmaͤchte noch einmal zum Sultan beschieden, welcher unter Anderem den⸗ selben seinen angelegentlichen Wunsch zu erkennen gab, die nun in seinem Reiche eingetretene Ruhe zu benutzen, um das Wohl sei— nes Volkes auf alle mögliche Weise zu fördern. Die Sultanin Wallde war ebenfalls mit einem Theile des Großherrlichen Ha— rems bei dieser Revue gegenwaͤrtig, welche sie in einem von den übrigen etwas entfernten, besonders eingeschlossenen Zelte besichtigte.

Am 25sten v. M. brach in Pera, bei den sogenannten „Quat⸗ tro Strade“, dicht an dem gegenwartig von der Kaiserl. Russi⸗ schen Gesandtschaft bewohnten Hotel, Feuer aus. Trotz der Hef⸗ tigkeit des Windes gelang es bald den Behoͤrden, welche die Loͤsch⸗ Anstalten mit größtem Nachdrucke betrieben, den Flammen Ein⸗ halt zu thun, so daß nur zwei Tuͤrkische Häuser abbrannten. Grbßere Vetheerungen richtete eine an demselben Tage ausge⸗ brochene Feuersbrunst an, welche die ganze Nacht hindurch waͤhrte und gegen 100 Haͤuser in Asche verwandelte.

Den letzten Nachrichten zufolge welche die Pforte durch das am 28sten v. M. zurückgekehrte Dampfboot „Peiki Schewket“ aus Kandia erhielt, hatte der Groß-⸗ Admiral Tahir Pascha mit dem Statthalter Mustapha Pascha eine Zusamenkunft in Kanea gehabt, wo der Greßhertliche Ferman, der sie uber ihr Benehmen belobt, oͤffentlich verlesen wurde. Tahir Pascha war sodann mit seiner Flottille von Kandia abgesegelt und bereits vor der Insel Samos erschienen, von wo er sich nach der Hauptstadt zuruͤckbe⸗ geben soll. Er duͤrfte sich demnach bereits in der Naͤhe der Dar⸗ danellen befinden.

Der Gesundheits-Zustand ist hier vollkommen befriedigend, und da seit dem im Kloster zu Terra Santa stattgefundenen Pest— falle berelts dreißig Tage ohne weitere Erkrankung verflossen wa— ren, so sind vom 28sten v. M. an von dem hiesigen Sanitaͤts—

Amte wieder reine Patente ausgegeben worden.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗Mork, 20. Aug. Unter den Gruͤnden, mit welchen der Praͤsident das Veto rechtfertigt, das er der Bank-Bill ent— gegenstellt, befindet sich auch der, daß der Praͤsident eine Diskonto— Bank zur Aufbewahrung der Staats-Einnahme nicht fuͤr noth— wendig halte, im Gegentheil sey die Ermächtigung zum Diskon— tiren, welche die letzte Bereinigten Staaten-Bank gehabt habe, sehr unnuͤtz und nachtheilig gewesen. Der Hauptgrund seiner Weigerung, die Bill zu sanctioniren, scheint aber, wie schon er⸗ waͤhnt, in der Ansicht zu liegen, daß die Bill verfassungswidrig sey, weil sie den Kongreß ermaͤchtige, eine Bank zu errichten, welche berechtigt seyn wurde, Fillal-Banken in den einzelnen Staaten mit gleichen Befugnissen wie die Bank selbst einzu⸗ fuͤhren, die einzelnen Staaten mögen nun dazu ihre Einwilli⸗ gung geben oder nicht. Der Daily Expreß zieht hier⸗ aus? die Folgerung, daß eine Bank ohne Ermaͤchtigung zum Diskontiren und zur Errichtung von Filial-Banken, es sey denn, daß die einzelnen Staaten dies genehmig⸗ ten, den Beifall der exekutiven Macht erhalten wuͤrde. Uebrigens aͤußert jenes Blatt bei dieser Gelegenheit, man koͤnne kein bezeich⸗ nenderes Beispiel von der Unzweckmaͤßigkeit der Macht des ab⸗ soluten Veto's bei einer republikanischen Regierungsform finden, als in dem vorliegenden Veto des Praͤsidenten Tyler; denn 17 von den 26 Staaten der Union haͤtten einen Praͤsidenten in der Mei— nung, wenn nicht mit der Gewißheit, gewählt, daß er die Macht dieses Veto's nicht auf eine Bank-Bill anwenden werde. Jener Praͤsident (Harrison) sey gestorben, und die Verfassung, die den Bice⸗Praͤsidenten, seinen Rachfolger, zur exekutiven Gewalt erho—⸗ ben, bekleide ihn mit der Macht, sein Veto gegen eine Akte ein— zulegen, welche die vom Volke gewahlte exekutive Gewalt sane⸗ tlonirt haben wurde. Ein Zufall verwandle also die Republik wi⸗ der den Willen des Volkes in eine Monarchie.

Niederländisches Indien.

S Batavia, 17. Mai. Die neusten Berichte von der Wesiküste Borneo's lauten jetzt guͤnstiger fuͤr unsere Regierung als dies seit langer Zeit der Fall war; zwar haben die Tajaks (ein im Innern Borneo 's wohnendes sehr rohes Volk) erst ganz kuͤrzlich Einfälle ins dortige Hollaͤndische Gebiet gemacht; allein dieselben find in wenigen Tagen von unseren Truͤppen gezuͤchtigt

mit dem Aeghyptischen Divan-Efendissi,

befestigt sich dle Herrschaft der Holländer in verschiedenen Kuͤsten⸗

vorigen Monate haben sich (Orient. Obs.) Das neue Kabinet Herr Metara ist zum interi⸗

butionen und die ruͤckstaͤndigen Steuern bezahlt. waͤhnten Distrikten wohnenden

und gaͤnzlich zerstreut worden, so

daß sie wohl fuͤr ar Zeit shre Raubzüge unterlassen werden,

Dagegen vergrößert und

der Westkuͤste Borneo's immer mehr, denn erst im die Chinesen in den zwischen Pon⸗ tianak und Sambas (auf der Westkuͤste Borneo's) gelegenen Distrikten Madrado und Dschawang dem hiesigen Gouvernement unterworfen und haben demselben sehr ansehnliche Kriegs⸗Contri⸗

Die in den er⸗

e dort bei wei⸗

gegenden auf

Chinesen welch

tem den großeren Theil der Bebblkerung ausmachen hatten

sich namlich 1825 gegen unsere Regierung empört. Unser Gou⸗

vernement versuchte es seit jener Zeit zu derschiedenen malen, diese

verwiesenen Verbrechern rekrutirten,

Aufwiegler wieder zu unterwerfen; allein da Dschawang und Madrado auf sehr steilen Gebuͤrgen liegen und die dortigen Thine⸗ sen ihre Kriegsheere nicht nur sehr zahlreich mit den aus Ching sondern diese Insurgenten auch

von Europaͤischen Offizieren befehligt sich sehr tapfer gegen die Angrisse

Bl. d. St. Ztg.), welches der Sultan mit seiner

.

WVaterlande dort wegen Armuth nicht

sobald dieselben außer dem Bereiche der Kanonen

der Liemabullo Kottaä's (50) Festungen)

ͤ Sumatra den Hollaͤndern unterworfen seyn wird,

der Niederlaͤndisch-Indischen Sccupations-Corps vertheidigten, so scheiterten bisher alle Unterwerfungs-Versuche der Hollaͤnder, bis in Folge des seit zwei Jahren anhängigen Britisch⸗Chinesischen Opium Prozesses die fruͤher alljährlich so zahlreichen Chinesischen Einwanderer ausblieben und deshalb die in den mehr genannten Distrikten wohnenden Chinesen sich ohne Blutvergießen unserer Regierung unterwarfen. Ich 1h; namlich bemerken, daß es in China gebräuchlich ist, Diebe wegen geringer, Diebstaͤhle, Betruͤ⸗ ger und Vagabonden so lange aus ihrem Vaterlande zu verban⸗ nen, bis es denselben gelungen ist, sich an 10 12,000 Fl. im Auslande zu erwerben, um alsdann bei der Rückkehr nach dem

s mehr zu dergleichen Ver⸗ brechen gendthigt zu seyn. Zu dem Ende wurden die zu deporti⸗ renden Thinesen auf Hungka's (Chinesische Fahrzeuge) gebracht, fuͤr die Dauer einiger Monate mit Lebensmitteln versehen und sobald diese iu e China's waren sich selbst uͤberlassen. Solche ausgewiesene Chinesen kamen nun in fruͤheren Jahren sehr oft zu Hunxerten auf der Westkuͤste Borneo's an und vermehrten und unterstuͤtzten ihre dort schon sehr zahlreichen Landsleute, welche nur zu ost den Hollaͤndern den Ge⸗ horsam aufkuͤndigten. Seit 1839 sind nun aber, in Folge der zwischen den Englaͤndern und Chinesen ausgebrochenen Feindselig⸗ keiten, Chinesen aus ihrem Vaterlande nicht mehr verwiesen wor⸗ den; weshalb sich denn die Chinesen auf Borneo auch nicht nur smmer mehr vermindern sondern auch immer muthloser werden und deshalb sich durch Unterhandlungen den Hollaͤndern jetzt zu unterwerfen suchen, und daher denn auch billigere Friedens! Be⸗ dingungen fur sich erzielen, als wenn die Unterwerfung durch die Waffen herbeigeführt worden ware.

Wie nun aber die Verhaͤltnisse des Niederlaͤndisehen Bornes s sich fuͤr das Gouvernement von Batavia gegenwartig sehr gůnstig gestalten, so ist dies doch auch auf Sumatra und zwar in noch hoͤherem Grade der Fall; denn wie man aus Palembang (auf der Sädostkuͤste Sumatra's) vernimmt, haben sich die Bewohner unserer Regierung seit den letztverflossenen zwei bis drei Monaten, und zwar ohne Blutver⸗ gießen auch ganzlich unterworfen; denn es hat der Räosa (Fursi) diefes Reichs das Protektorat Hollands uͤber sich und sein Land unerkannt. Durch die Occupation dieses Landes durch die Hollaͤn—⸗ der sind dieselben nunmehr im Besiße der meisten Kottalaͤnder. Die Sambielang (Neun) Kottas wurden namlich im Dezember

37 von Niederlaͤndisch-Indischen Truppen besetzt. 1838 wur⸗ den die Diegablas- (Dreizehn) und die Liema- (Fuͤnf) Kotta's von den Hollaͤndern in Besstz genommen; ein Gleiches geschah, wie schon bemerkt, mit den Lemabullo- (Funfzig) Kotta's im ge⸗ genwaͤrtigen Jahre. Die Hollaͤnder haben durch die Besitznahme der erwaͤhnten Köttalaͤnder ein Gebiet von wenigstens 259 Quadrat⸗ Meilen im Innern Sumatra's gewonnen, und die Zeit, wo ganz . . ; r ist wabrschein⸗ lich nicht mehr fern, wenn unsere Regierung darauf bedacht ist die regulaire Armee welche gegenwaͤrtig noch kaum 16, Ho Mann stark ist zu verstärken, damit die eroberten Laͤnder auch hin⸗ laͤnglich militairisch besetzt werden und dadurch diese von Außen geschuͤßt und von Innen vor gefaͤhrlichem Aufruhr bewahrt blei⸗ ken, Denn wie die Erfahrung neuerlich im Padangschen wieder gelehrt hat, ist den Eingebornen Sumatra's doch keineswegs zu trauen, denn obwohl die im Februar d. J. dort stattgehabte Em⸗ poͤrung der Eingebornen in wenig Tagen gedaͤmpft wurde, so ist doch keineswegs anzunehmen, daß aͤhnliche Befreiungs⸗-Versuche gleich schnell unterdruͤckt seyn wurden.

Aus dem Padangschen Hochlande auf der West⸗Kuͤste Su⸗ matras wird gemeldet, daß einige Fluͤsse bei Bonjol ungemein viel Silber mit sich fäͤhren, und daß man dert auf dem Grunde der Fluͤsse 8 Loth schwere Stuͤcken gediegenen Silbers gefunden hat

Mit Bedauern bemerkt man im Niederlaͤndischen Indlen, daß unsere im hiesigen Lande so zahlreich vorhandenen Dẽutschen Landsleute hier meist ihren Patriotismus verlieren und sich gar sehr bald holländisiren. Obwohl ein großer Theil der hiesigen Staatsdiener namentlich mehrere der höhern Chargen eben s⸗ wie viele vornehme Burger geborene Deutsche sind, so wird doch fast in keiner Gesellschaft welche haufig aus lauter geborenen Deutschen besteht kein Wort in Deutscher Muttersprache ge⸗ wechselt. Es scheint sogar, als ob die hiesigen Deutschen sich ihrer Deutschen Abkunft schaͤmten; nicht eben selten geschieht es, daß ein Deutscher Paru (Neuling) von seinen Deutschen Landsleuten deshalb ansgelacht wird, daß er nur gebrochen Hollaͤndisch spricht und zuweilen ein Deutsches Wort hoͤren laßt. Am meisten maͤ⸗ chen noch Schwaben und Schweizer von dieser Selbstverleugnung eine ruhmliche Ausnahme; denn diese gebrauchen hier so viel als moͤglich ihre Muttersprache.

Schließlich bemerke ich Ihnen noch als etwas Eigenthuüͤmli⸗ ches, die Art und Weise wie die Kinder der Javaner von ihren Muttern wegen Vergehungen gezuͤchtigt werden; dies geschieht hier namlich nicht wie in Europa mit Schlaͤgen, Einsperrung ꝛ0., sendern die Javanischen Kinder werden von ihren Muttern ge⸗ bissen, gekniffen oder ihnen Hände, Arme und Finger ven diesen verdreht und so den Kindern Schmerzen verursacht. Was aber bei einer derartigen Zuͤchtigung merkwürdig bleibt, ist, daß die gezuͤchtigten Kinder dadurch nicht zu Kruͤppeln werden.

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Breslau, 18. Sept. (Schles. 3.) Als Se. Koͤnigliche Majestät sich von dem staͤdtischen Dejeuner entfernten gaben Al⸗ lerhöchstdieselben Ihre volle Zufriedenheit uber das Ihnen berei⸗ tete schoͤne Fest, gegen die staͤdtischen Behoͤrden wiederholt zu er= kennen und drückten dabei Ihr Bedauern aus, sich nothgedrungen entfernen zu mässen. In Ileicher Weise geruhteh Se. Masestãt.

er 1 sich bei Allerhbchst ihrer. Abrelse aus ln , cen Pele, w. äitzern und bei dieser . hoch hinzujuffägen, wie Aller⸗

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