1841 / 279 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nach fortbesteht oder schon wieder aufgehoben ist, waren folgende: Alle Schiffe aus saͤmmitlichen Landern Europa's durfen 8 Tage lang, von Veroͤffentlichung des vom 14. Juli datirten Dekrets an, unbelaͤstigt in den Hafen einlaufen, welche Waaren sie auch bringen moͤgen; den Schiffen aus den Vereinigten Staaten wer⸗— den 40, denen aus Westindien 20 Tage bewilligt. Auch nach Ablauf der obgedachten Termine sollte fremden Schiffen das Ein⸗ laufen in den Hafen gestattet seyn, wenn der Chef des Blokade— Geschwaders sich zuvor uͤberzeugt haͤtte, daß sie keine Mundvor— räthe oder Kriegsmunition an Bord haben, welche die Uebergabe der Stadt zu verzoͤgern geeignet wären. Im Gegentheil aber sollten solche Schiffe genoͤthigt werden, sich vom Hafen zu ent fernen, und wenn sie darauf bestaͤnden, das Einlaufen zu erzwin— gen, so sollte ihre Versenkung durch die Schiffe des Blokade⸗Ge— schwaders erfolgen. . .

Die Ausfuhrung der Entwuͤrfe zur Colonisation von Neu— Seeland wird jetzt thaͤtig betrieben. Dieser Tage gaben die Di rektoren der Gesellschaft fuͤr diese Kolonie ein großes Dejeuner i einer Taverne an der Themse zu Ehren der bevorstehenden Ab fahrt der ersten Kolonisten, etwa 1609 an der Zahl, welche das Etablissement Nelson auf Neu-Seeland begruͤnden sollen. Drei Schiffe der Expedition lagen elegant verziert der Taverne gegen— uͤber vor Anker. Fuͤr die Ueberfahrt sind den Auswanderern alle möglichen Bequemlichkeiten gesichert. Mehrere junge Leute von guter Familie gehen mit der Expedition ab, die von Capitain Bolton befehligt wird. Dem oben erwaͤhnten Dejeuner wohnte auch der Herzog von Sussex bei.

Die Berichte aus Manchester, Leeds, Halifax und melden im Allgemeinen, daß jetzt mehr Geschäͤfte gemacht werden, daß aber die Preise noch sehr niedrig sind und die Auslage und Arbeit nicht genugend lohnen. Zu Leicester sind die Geschäfte be schraͤnkt, und zu Bolton ist nicht die mindeste Besserung eingetre— ten. Die Zahl der unbewohnten Haͤuser wächst mit jedem Tage. Vom 1. bis 20. September sind 60 mit Getraide beladene Schiffe, meist aus Frankreich kommend, zu Plymouth eingetroffen.

Die Geistlichen und Aeltesten der verschiedenen protestantischen Sekten in Glasgow und der Umgegend haben neulich beschlossen, gegen die beabsichtigte Befahrung der Edinburg-Glasgower Eisen bahn an Sonntagen in einer Denkschrift an die Direction zu pro testiren.

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Bradsord

H London, 30. Sept. Ein Gegenstand von der hoöͤchsten politischen Wichtigkeit im gegenwartigen Augenblicke ist die in den Manufaktur-Distrikten herrschende Noth, die, aller Wahrscheinlich jeit nach, fuͤr die naͤchste Zeit noch immer zunehmen wird. ö im Unterhause und bei den bffentlichen Versammlungen abgeste teten Berichte sind beunruhigender Art, vornehmlich weil der Win ter vor der Thuͤr ist und der Arme doppelt durch Hunger Kälte zu leiden hat. Herr Steward, Schottisches Parlaments Mitglied, sagte aus, daß in einer Stadt in Schottland, welche 16 Baumwollen-Fabriken besitzt, nur 4 im Gange seyen. In einer Petition von Paisley heißt es, daß daselbst Bankerotte bis zum Belaufe von 700,009 Pfd. ausgebrochen, daß 6590 Familien— Vaͤter ohne Arbeit seyen und 1206 Webestuͤhle stille standen. Herr Gibson, Parlaments-Mitglied fuͤr Manchester, bemerkte, daß die dortigen Magazine mit Waaren uͤberfuͤllt seyen, die keine Kaͤu— fer fanden, Insolvent-Erklaͤrungen und Bankerotte kämen taͤglich vor, und Tausenden fehlte es an Unterhalt; im Distrikt von Man— chester, fuͤgte er hinzu, lebten 8001 Personen, welche die Woche hindurch nicht mehr als 15 Pence fuͤr ihren Unterhalt haͤtten.

Sir Robert Peel erwiederte, daß er sehr gut wisse, wie groß die Noth sey, daß es aber vor Allem noͤthig sey, die Ursachen derselben in Erwägung zu ziehen, um den Grund zur Abhuͤlfe le— gen zu können. Er schrieb die Noth einem System der Ueber— treibung der Fabrication und dem übermäßigen Ausgeben von Banknoten zu. Durch die den Fabrikanten gegebenen bedeuten— en Vorschuͤsse habe man dem Gewerbe einen äͤbermaͤßigen An⸗ ieb gegeben: es waren Fabriken errichtet und Maschlnen ange— hafft und dieselben dann als Sicherheit fuͤr das vorgeschossene ld angewiesen worden.

Dies sind unstreitig die wahren Ursachen des gegenwartigen betruͤbenden Zustandes der Dinge und es ist vernünftiger Weise nicht zu erwarten, daß eine neue Regierung sogleich Abhuͤlfe schaffen oder nur ein Mittel dazu vorschlagen koͤnne. Selbst wenn Sir Robert Peel den Getraide⸗-Handel frei gäbe und unsere

sen zu dem festen Zoll von 8 Sh. den Quarter unverzuͤglich öff⸗ nete, so wuͤrde die unmittelbare Folge nachtheilig fuͤr di

ie Armen seyn, denn jeßbzt kann nd bei der .

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zu einem Zoll von 1 Sh. eingefuͤhrt

Sir Robert Peel sagte, er sehe Nutzen es haben koͤnne, wenn er partielle A die von ihm zu ergreifenden Maßregeln; auf, ihm hinreichende Zeit zu lassen, sich mit Landes bekannt zu machen und die Plaͤne, beabsichtige, reiflich zu uͤberlegen.

och immer in Wind

Der Hof befindet sich 11 eel und seine Gemahlin mehrere 9

j Woche war Sir Robert P zum Besuche dort. Prinz Albrecht beschaͤftigt sich mit der Jagd is oft das Wetter es erlaubt, und die junge Kronprinzessin mach tägliche Spazierfahrten in ihrem Phaeton. Der Herzog usse 1, der (Graf von Aberdeen, der 2

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t von Tuͤrkische Botschafter und der Baron Stockmar haben in Windsor Besuche abgestattet.

Gestern gab der alte Lord-Mayor dem neugewaͤhlten Mayor und den Sheriffs ein Diner in Mansion House. Der Admiral Stopsord und der Commodore Napier beruͤhrten in den von ihnen gehaltenen Reden mehrere Ereignisse in den Kämpfen an der Syrischen Kuͤste und der Erstere erwähnte ruͤhmend der Oesterreichischen Admirals Bandiera.

Vor einigen Tagen zeigte der Direktor der Southampton— Eisenbahn an, daß eine besondere Fahrt nach Southampton, 660 Englische Meilen von London, stattsinden solle, wo ein Dampfboot die Reisenden aufnehmen, eine Fahrt um die Insel Wight machen und sie nach Southampton zurückbringen werde, von wo sie dann auf der Eisenbahn nach London zurückkehren könnten. Mehr als 100 Personen nahmen an dieser Fahrt Theil. Der Zug verließ London um 7 Uhr Morgens, traf um 9 Uhr in Southampton ein, und um 9 Uhr Abends waren die Reisenden wieder in Lon— don. Solche Fahrten durften in der nächsten Saison haͤufig ge— macht werden.

Dienste des

Niederlande.

Aus dem Haag, 2. Okt. Bei Untersuchung des neuen Instructions-Entwurfes fuͤr die allgemeine Rechnungs-Kammer ist jn einer Section der zweiten Kammer der Generalstaaten der Einwand erhoben worden, daß, da derselben gaͤnzlich unbekannt sey, aus welchen Grunden die erste Kammer den fruͤheren Ent—⸗ wurf abgelehnt, sie auch unmöglich beurtheilen könne, ob die neue Insfructlon sich besser zur Annahme eigene. Es ergebe sich aus diesem Verhältniß ein Uebelstand, dem durch die Landes-Verfassung nicht vorgesehen sey, und es verdiene dies die ernstliche Erwägung der Regierung.

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Se. Majestaͤt der Herr Graf von Nassau wird, nachdem Hbchstderselbe einige Wochen im Loo und im Haag verweilt, als⸗ dann wieder nach Berlin zurückkehren, um dort den Winter zu—

zubringen. . . F Der Praͤsident der Handelsmaatschappy hat seine Entlassung verlangt. Als Grund wird das hohe Alter desselben angegeben, Viele versichern sedoch, daß man den Grund in der Unmöglichkeit suchen muͤsse, worin sich dieses große Handels-Institut befinde, nach den letzten mit dem Minister der Kolonieen eingegangenen Verträgen dasselbe Verfahren gegen die Regierung sortzusetzen, an as Herr an der Houden seit so langer Zeit gewohnt gewesen, 7 Gesellschaft eben so gewinnbringend als fuͤr den

war.

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Belgien. Cin Sturm, welcher gestern waͤhrend ierschte, hat die Frau Herzogin von Kent eise von Ostende nach England um 24 Stunden . Morgen um 9 Uhr sollte Ihre Königl. In der Emancipation liest man: „Man versichert uns, daß die beiden dieser zu Bruͤssel verhafteten Franzoͤsischen Arbeiter Frankreich vor dem gegen die Prinzen veruͤbten Atten— verlassen hatten. Sie waren Anfangs zu Luͤttich angekommen und arbeiteten seit 14 Tagen bei einem Tischler zu Bruͤssel.“

Brüssel, 2. Okt. Der Koͤnig, die Koͤnigin und die Königl.

Familie sind gestern Nachmittags von Ostende abgereist und Abends

zu Laeken eingetroffen. Diesen Morgen sind Ihre Majestäten

in Begleitung einiger Personen ihres Gefolges mit einem beson—

deren Eisenbahn-Convoi nach Antwerpen gereist, wo sie das Dampf ish Queen“ besichtigen werden.

München, Se. Majestaͤt der Koͤnig haben den bisherigen Ober ath bei der obersten Bau-Behoͤrde, Professor der Baukunst an der Königlichen Akademie der bildenden Kuͤnste, Friedrich von Gartner, zum Direktor besagter Akademie, an Cor nelius Stelle ernannt, und dadurch in Erledigung gekommene Professur an genannter Anst dermaligen Bau⸗-Inspektor . Regierung der Pfalz, Voit, verliehen.

Okt.

bei der

München, 2. .

Königin sind gestern Abends um l

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Majestaͤten der Koͤnig und die 10 Uhr von Berchtesgaden ein )jre Majestaͤten als die Kbͤniglichen Prinzen und Prinzessinnen werden dem morgenden Fest beiwohnen. Se. Koͤnigliche Hoheit der Kronprinz ist ebenfalls gestern Abend von seiner Reise nach Nord-Deutschland angekommen, und wird d naͤchst einen Besuch zu Tegernsee abstarten, von da aber sich Hohenschwangau b

Der unermuͤde toriums, Herr Jos. um die Foͤrderung inlaͤndischer

8 indem er in

ein neues

und Technik erworben seinem Eisenwerke eine Lokomotive die erste Bayern erbauen ließ, die bereits so weit vollendet ist, daß sie, wie man vernimmt, schon in kommender Woche auf die hiesige Bahn gebracht wird, um eine Probefahrt zu bestehen. Nach dem Urtheile der Sachverstaͤndigen soll diese Maschine den Bel— gischen und Englischen an Kraft und Solidität gleichkommen. Ueber ihre weitere Bestimmung verlautet noch nichts Sicheres. Der nächste Zweck ihrer Erbauung ging auf die Realisirung des patriotischen Wunsches, die einheimische Technik auch in diesem wichtigen Zweige mehr und mehr vom Auslande zu emanzipiren. Diese Absicht ist nun erreicht und verbirgt die Gewißheit eines immer rascheren Fortschrittes bei größerer Ausdehnung und

vielfältigung des Dampfmaschinenbaues in Bayern. Se. V

staͤt der Konig, von diesem gelungenen Unternehmen

durch Srbauer der Maschine in Kenntniß gesetzt, haben in bezeichnender 3

Weise derselben den Namen „der Muͤnchener“ beizulegen geruht. Stuttgart, 1. Okt. Erst gestern Abend ist Fuͤrst nich von Heidelberg, wo er nach einem Ausflüge seine rekonvaleszente Gemahlin abgeholt hatte, hier eingetroffer und bei dem Gesandten seines Hofes, Buol-⸗Schauen— stein, abgestiegen. Der Koͤnig hat ihn heute empfangen und el geladen. S Aufenthalt wird nicht uͤber Muͤn noch einige Tage bestimmt sind.

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Luürttembergs und Schwaben?

geschafft worden sind,

bergischen Schiffen Heilbronn verlass ein großes Schiff uͤbergel bermorgen, den 5. Oktober,

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schwim hinab. stimmnngsorte Vereins sind : an die betreffende le zu Köln beizuwohnen. kunft mit dem Bau daselbst sind 3 behauen, daß eines der großen gothischen werden kann, . reicht

ein sichtbares Geschenkes zwei Monaten in K

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gestern abgegangen,

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angekündigt wurde . ar . Id *I 28 1 voraus freundlichen Dan

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SHannusver, 4. Okt. Se. Durchlaucht der Herzog von Braunschweig sind heute von Braunschweig hier eingetroffen und in dem Koͤniglichen Palais an der Adolphs-Straße abgestiegen.

(, 3. Okt. Heute hielt Se. Hoheit, der Kurprinz und Mitregent, in Begleitung eines zahlreichen Generalstabs, Muste— rung über das Kürhessische Armee-Torps. Dasselbe war auf, der blaue armes des Lagers bei Wahlershausen vor den Zeltreihen in einem einzigen langen Treffen aufgestellt. Das trum bildete die Infanterie, welche, bataillonsweise in Brigaden aufgestellt war, den rechten Flügel nahm die Kaval lerie, den linken die Artillerle ein. Ein weittbnendes Hurrah der Truppen begrüßte Se. Hoheit. Hoöchstdieselben ließen sofort die Truppen desiliren und zwar erst im Geschwindschritt, die Kavallerie im Schritte; dann in geschlossenen Bataillonen, die Kavallerie im Trabe und Gallopp. Nach beendigter Parade verließ das Regi⸗ ment Leibgarde das Lager und bezog wieder seine Kasernen in der Residenz. Auch die übrigen im Lager und in Kantonnirungen stehenden Truppen werden morgen in ihre Garnisonen zuruͤckkehren.

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Weimar, 3. Okt. Gestern nach Beendigung eines kleinen Feld-Mandbvers am Ettersberge beschloß der Königlich Preußische General-Lieutenant von Ditfurth die Inspection der ersten Abtheilung unseres Kontingentes und sprach sich eben so uber die Ausrüstung des Militairs, als auch über dessen taktische

Ausbildung in der geschlossenen und zerstreuten Fechtart, gegen das Offizier-Corps und die Soldaten sehr vortheilhaft aus.

Spanien.

O Madrid, 25. Sept. Schon seit mehreren Monaten wandte sich der Infant Don Francisco de Paula von Bordeaux aus an die hiesige Regierung mit dem Ansuchen, die nothwendi gen Paͤsse fuͤr sich und seine Familie zugeschickt zu erhalten, um sich hierher zuruͤckbegeben zu koͤnnen. Der Regent wollte aus Gruͤn den, die verschieden angegeben werden, auf dieses Ansuchen anfangs nicht eingehen. Wenn es auf der einen Seite seinem Selbstge fuͤhle schmeicheln konnte, einen Königlichen Infanten mit ahlreicher Familie hier als seinen Unterthan zu empsan en sich über ihn gestellt zu sehen, so scheint er

nder besorgt zu haben, daß die Zahl feindlich gegenuͤberstehenden Parteien noch

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bereits

durch eine neue, an den Infanten sich anschließende vermehrt wer den koͤnnte. J

Ploͤtzlich aber wurde in einer Versammlung der Mi nister, und zwar auf Antrieb des Vormundes der Koöͤnigin, ent chieden, daß dem Infanten die Erlaubniß zur Ruͤckkehr nach Spa ien zu ertheilen sey. Dieser Entscheidung trat, mit nicht gerin gem Widerstreben, der Regent endlich bei, und es erhellt hieraus neue, daß die Zuͤgel des nicht allein von seinen Haͤnden, sondern vorzuͤglich auch von denen des Herrn Argughller gefuͤhrt werden. Dieser soll darauf rechnen, in dem leicht zu lenkenden Infanten einen in mehr als einer Hinsicht einflußreichen Verbuͤndeten gegen den dermaligen Regenten gewinnen zu koͤnnen. der Vormund wie der Regent stimmten uͤbrigens in einem Punkte uberein. Sie gingen beide von dem Gesichtspunkte aus, daß di— Anherkunft des Infanten und dessen Verweilen in der Naͤhe sei ner erlauchten Richten der entfernten Königin Marie Christine nicht geringem Verdrusse gereichen würde. Auf diese Weise aber der Er-Regentin das Gewicht ihrer Macht und ihres Grol les zugleich fuuͤhlen zu lassen, konnten sie sich nicht ver sagen. Allein auch, der Infant sollte erkennen, daß ihm die Erlaubniß, in sein Vaterland zuruͤckzukehren, nur als eine Gnade und gegen einzugehende Verpflichtungen zugestanden wurde Die Regierung fertigte demnach den ersten Beamten des Ministeriums der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Herrn Hoyos gehörigen Vollmachten versehen, nach Bordeaux ab, um Infanten mündlich die Bedingungen vorzulegen, unter wel

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werden nicht erwarten, daß ich Il er dem Infanten vorgelegten Bedingungen, Staats-Geheimniß sind, angebe.

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erlichsten Geruͤchte in Umlauf. Es elden, daß Personen, die in nahen und amtliche s dem Ministerium stehen, mit anscheinender Unbe genheit versichern, Herr K habe den Auftrag, sich mit Infanten uͤber die zwischen seinem aͤltesten Sohn und Ihrer Ma jestaͤt der Koͤnigin Isabella kuͤnftighin einzugehende Vermaͤhlung zu besprechen, damit alsdann die Einwilligung der Cortes zu die sem Projekt eingeholt werden koͤnnte. Man behauptet sogar, der Sohn des Infanten werde noch eher, als er selbst hier eintreffen Diese Angabe will man durch die Nothwendigkeit, d kuͤnftige Schicksal der Koͤnigin Isabella schon jetzt zustellen und ihre Hand vor zudringlicheren Bewerbern sichern, rechtfertigen. Allein es ist wohl darin nur ebenfall der Wunsch zu erblicken, der vertriebenen Koͤnigin Marie stine, welche nie in eine solche Vermählung ei wehe zu thun. Offenbar liegt es in dem Interesse d Regenten und der ganzen regierenden Parten, sich die Befugniß, uͤber die H der jungen Koͤnigin zu verfugen und aus der Menge erwartenden Freier den Sch ckli zuwaählen, so lange glich vorzubehalten. 1 man glauben, daß se Partei, welche den Infanten on der Vormundschaft wie von der Regentschaft geneigt seyn koͤnnte, Soͤhne J anzubieten? Ernennung des Herr ve S Ihrer Majestaͤt Franzd age

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verlautet, Herr Pageot, auf seinen einige l

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Monate als Einige 1 l des Herrn von großer 1 und Festigkeit at, dem Spanischen Ministerium willkommen seyn duͤrfte Falvandy wird seine Familie in Frankreich zuruͤcklassen. eigentliche Zweck seiner hier auf Schwierigkeiten stoßen, ernsteren Verwickelungen fuͤhren konnten. Mresse droht ihm laut damit, und erst gestern ließ Aufsatz in das Eco del Comercio ein gegen Frankreich

unversoͤhnlichem Hasse

die hergebrachte Politik der Propaganda, die bon der Regierung zu trennen; der Juli-Thron ist enstand seines Zornes und Argwohns, während die Emeutier auf das Mitgefuͤhl der Spanischen Progressisten zahlen duͤrfen Herr Pageot hat, in Folge eines ihm von seiner Regierung er theilten Befehls, die bei ihm zur Befoͤrderung eingetroffenen, von der Königin Christine an ihre erlauchten Töchter gerichteten Briese dem Minister-Prasidenten zur Uebergahe zugestellt. Auf dieselbe Weise werden auch fernerhin die Briefe der Königin Mutter durch die Fran zoͤsische Botschaft, die der T oͤchter dagegen durch das Spanische Mini sterium und die Gesandtschaft in Paris besorgt werden. Es heißt, Herr von Salvandy werde auf die Berechtigung bestehen, als Familien Botschafter ungehindert, und so oft es ihm gut duͤnke, bei der Koͤnigin Zutritt zu haben. Wenn sich nun gleich nicht leugnen laͤßt, daß allen Botschaftern das Recht zusteht, von dem Souve rain des Staates in Privat-Audienzen empfangen zu werden, so fraͤgt sich doch, ob hier nicht besondere Beschräͤnkungen eintre ten koͤnnen, da der Souverain noch minderjaͤhrig ist.

Herr Olozaga, der nur mit dem Rang eines bevollmaͤchtigten Ministers nach Paris abgegangen ist, hat nun, wie ich hoͤre, die Ermaͤchtigung erhalten, dort als Botschafter aufzutreten, falls ihm dies als angemessen erschlene. Herr Onis, der vertraute Freund des Ministers Gonzalez und eifriger Anhaͤnger der progressistischen Partei, ist zum bevollmaͤchtigten Minister in London ernannt wor— den und wird naͤchstens dorthin abgehen. Allem Anschein nach, denkt Herr Aston auf seinem hiesigen Posten zu bleiben. Der Marschall Saldanha wird, auf der Durchreise nach Wien, hier stuͤndlich erwartet. Das suͤdliche Portugal wird von Miguelistischen Ban— den heimgesucht, die bisweilen die Spanische Gränze üͤberschrei—

einen

zeugt.

ten, jedoch sogleich zuruͤckgetrieben werden. Sie sind beritten und mit Lanzen bewaffnet. .

Das Ayuntamiento von Malaga hat die Regierung um Er— laubniß gebeten, eine Kapelle, die sher der heil. Jungfrau ge— widmet war, nunmehr dem Torrijos und seinen Leidensgenossen weihen zu durfen. Also auch Heiligsprechungen liegen in den Be— fugnissen Spanischer Gemeinde⸗Raͤthe.

n 8 Glogau, 5. Okt. Unserer Stadt wurde das Gluck zu Theil, Se. Majestaͤt den Koͤnig, auf der Ruͤckreise von Erd jmannsdorf nach Berlin, gestern in ihren Mauern zu begrüßen und bis heute fruͤh hier verweilen zu sehen. Die Straßen, durch welche Se. Majestaͤt einzogen, waren zu beiden Seiten mit Laub— Gewinden geschmuͤckt, die von zehn zu zehn Schritt durch beflaggte Stangen getragen wurden, welche abwechselnd die National- Farben (schwarz und weiß) und die Farben der Stadt (klau, gelb und roth) zeigten. Auf dem Schloß-Platze war eine 60 Fuß hohe Saͤule errich⸗ tet welche die Form einer Roͤmischen Triumph-S aͤule hatte, oben einen Löwen trug und von Preußischen Adlern und Flaggen umgeben war, die dem Ganzen einen imposanten Anblick gewaͤhrten. Die festlich geschmuͤckten Burger bildeten Abtheilungen nach den stadti schen Bezirken und versammelten sich gegen Mittag Standplaͤtzen, die vom Thore durch die Preußische 3 den Markt, durch die Kupferschmiede⸗, Lange— Straße bis zum Koͤniglichen Schlosse fuͤhrten. der Koͤnig trafen gegen 57 Uhr Nachmittags Fhrenpforte ein, wo die hoͤchsten Militair— Behoöͤrden der t versammelt waren. An der zweiten Ehren pforte geruheten Se. Majestät die freudige Bewillkommnung des Magistrates, an dessen Spitze sich der zermeister Lauterbach befand, und den Stadt-Verordneten entgegen zu nehmen und durch einige huldreiche Worte an Ihr vor 22 Jahren stattgehab n in Glogau zu erinnern. 3 t dem Jubel der 5 versammelten ? waren, ertheilten Audienzen und fuhre ö die hier befindlichen großartigen Fortificationen zu Demnaͤchst begaben Sich Se. Majestaͤt wieder nach zwar nach dem Rathhause, besahen die dortige Bildergalerie ten Fuͤrsten und geruhten, auf den Balkon hinauszutr wo Allerhoöͤchstdieselben die Gnade hatten, die Huldigungen der Schu und dieselben sodann Demnaͤchst fand

zu welchem Se.

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1 Markt aufgestellten Schuͤtzengilde der uͤbrigen ntgegen zu ne in und kJ zn? j lber ziehen ; Majestaͤt l⸗Beamten auch den Buͤrgermeister, Syndikus und den Stadtverordneten-V Gleichzeitig hatte die Stadt auf dem 5 J Mösstrgerball verastòo einen Bürgerball veransta uminirt 3 Be ** e 8 * der Cinwohner in

waren und

haben Se. N ( ung unsere Stadt ünberg, ajestat, ;

dem Zurufe der freudigsten Begruͤßung Seite der versammelten Einwohnerschaft und unter dem Gelaͤute aller Göilocken hier ein. Allerhoöͤchstdieselben wurden im Rathsherr Gremp lerschen Hause von dem hierher vorausgeeilten Koͤnigl. Wirklichen HFeheimen Rath und Ober-Praäsidenten der Provinz chlesien, Herrn Dr. von Merckel Excellenz, der Geistlichkeit und den aädtischen Behbrden ehrfurchtsvoll empfangen,

der Stadt in Bereitschaft gehaltenes Herr Ober-Praͤsident,

Heut Vormittag gegen 10 Uhr

kommend, im erwuͤnschten

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welchem auch der He sche und Kreis-Beamten Allergnaädi zefohlen wurden. erfreuten die Stadt derthalbstuͤndigen Aufenthalt und geruhten, nachdem inen vom Büärgermeister auf Sr. Majestäaͤt und der allverehrten Koͤnigin Majestät ehrfurchtsvoll Toast huldvoll anzunehmen geruht hatten, auf 3

. s j Beit 35adrt Gzrknl „chle liens und insonderheit er Stadt Grünberg,

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Maßestät setzten um halb 12 Uhr

Neuzelle nach Frankfurt a4. d. O. unter

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. 1 ö 3 4 ö. Rational-Flaggen dekorirt.

Breslau, Okt. Die hiesigen tehende Bekanntmachung: Se. Majestaͤt der Koͤnig, Erdmannsdorf unterem 25. September d. J. meln geliebtes Vaterland Schlesien hoch erhebe de Cabineis Ordre an mich zu erlassen und Allergnaͤdigst geruht, sol offentlichen Kenntniß zu bringen. Meine bisherige Anwesenheit in Schlesien deutlichsten Beweise der treuesten Anhänglichkeit Nie hatte Ich daran gezweifelt, aber sie in diesem erkennen und sie als Augenzeuge wahrzunehmen, ist Meine Herzen unendlich theuer gewesen. Diese Freude wurde erhoht durch den Geist der Ordnung, welcher uberall herrschte Besehle und beschraͤnkende Maßregeln der Behoͤrden, der Einzuͤge in Liegnitz und Breslau auszeichnete und deutlich zu

erkennen gab, daß mit dem biedern Theilnehmer

mein

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Sinne der auch der verbunden war, welcher die Aeußerungen der Freude veredelt und es an den Tag legte, daß Allen, welche Mir ihre Anhaͤnglichkeit bezeigten, daran lag, Mich ohne S toͤrung des wohlthuenden Eindrucks der letzteren uͤberlassen zu koͤnnen.

Ich erblicke darin mit besonderem Wohlgefallen einen ho— hen Grad sittlicher Volksbildung und indem Ich den Instituten, aus welchen sie unstreitig hervorgegangen ist und der Provinz im Allgemeinen Meine höchste Zufriedenheit zu erkennen gebe und Meinen Dank dafur ausspreche, ermaͤchtige Ich Sie, dies Anerkenntniß unter Versicherung Meines der Prodinz Schlesien ferner gewidmeten Wohlwollens zur allgemeinen Kenntniß zu bringen.

Erdmannsdorf, den 25. September 1841.

(gez) Friedrich Wilhelm. An g

den Wirklichen Geheimen Rath und Ober—

Praͤsidenten von Merckel,“

—— 121

Judem diesem Allergnaͤdigsten, mich hochbeglückenden Befehle

ich, wie hiermit geschehen, ehrfurchtsvoll Folge leiste, durchdringen

mich alle die heiligen Empfindungen von Rührung, Freude, Dank— barkeit und Bewunderung, welche, bei Durchlesung dieses unver gäanglichen Dokumentes Allerhöchster Huld, Zufriedenheit, Anerken nung und fortdauernden Königlichen Wohlwollens, alle, in so schoͤn und herzlich dargelegten Thatbeweisen treuer Ehrfurcht, Liebe und Hingebung wetteifernden Städte und Gauen der Provinz erfüllen, und in Aller Herzen und fur alle Zukunft begeisternd fortleben wer⸗ den zu treu vereinter Mithuͤlfe in Allem, was die allbegluͤckende zufriedenheit unseres erhabenen, tief verehrten, hochgeliebten Mo narchen und unter Allerhoöͤchstseiner weisen und vaͤterlichen Leitung

und Obhut des Vaterlandes Glück, Ehre und Bluͤthe vermehren kann. Gott erhalte Se. Majestaͤt den Konig bis in die spaͤtesten Jahre

und vergelte Allerhoöchstihrem erhabenen Geiste und großem Heczen voll bewundernswuͤrdiger Kraft und unerschopflicher Milde, alle rast losen Muͤhen und landesvaͤterlichen Sorgen fuͤr dauerndes Volker gluͤ)ck, durch den belohnenden Anblick der, unter Seinem vaͤterlichen Walten, in fortschreitender Verallgemeinerung sittlicher Bildung und wahrer Humanität sich immer weiter verbreitenden Segnungen, in welchen die allgemeine Wohlfahrt und die Zufriedenheit des Einzel nen in Harmonie zusammenfließt. Breslau, den 1. Oktober 1841. Koͤnigl. Wirkliche Gehe Praͤsident der Provinz Sch von Merckel

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1 = zac Ye lecti ter 184, an der halten werden, und zwar katholisch⸗tl medizinischen

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3.) jestern Morgen um sfall, daß bei Steinort ein bei heftigem Sturmwinde Personen ertranken. dene Nähere. Der enenen J mit Waaren sie uͤbernachtete ihre Weiterreis Fahrt unerwartet

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Leben zuruͤckzurufen, obgleich letz ergenesung giebt, die uͤbrigen zehn Personen aber, groͤß hier ansaͤßige Burger und F lien⸗Vaͤ hatt Wellen gefunden.

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Aristokratismus mit seiner poet Adel und die fie vor fie waren

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sondern etw aufzurichten durch sein a wie die Pflanze die Mauern und Felsen plosion sprengt, die mannigfachen Vorutheile ssere gleich in zunehmender Breite aufstellt: er sein Verdienst. Wir finden ihn auch nicht einseitig im Urtheil, er wendet sich nur mit seiner persdͤnlichen Bestebenden zu, bei Anderen andere Richtung gelten lassend. Denjenigen

welche ihn deshalb tadeln, sollte man sein eige nes Wort entgegenstellen: „dem Genie traut man Alles zu, da es doch nur ein Gewisses vermag.

Dies thut die uͤberspannte Verehrung der Jugend oder der Un verstand der Beschraͤnktheit. Gothe war auch in seiner Anhaͤnglich— keit an seinen Fuͤrsten wahr und einfach, so daß sie als ein reiner nirgend verstimmter Klang sich durch sein Leben zieht und seine Aeu ßerungen, wie sein Verhalten, mit seinem Empfinden völlig uͤberein

das Wachsthum und sie ohne Ex beseitigt und das Be darin suchte eingenommen Neigung dem 4

stimmten, welche zarte Einheit wir nicht genugsam anerkennen.

Wenn man Goͤthe Mangel an Deutschheit vorwirft und unter diesem Wort eine Aufopferung fur die Deutsche Freiheit, wie sie in den letzten Jahrzehenden verstanden wurde, begreift, so hat er freilich dem Ansprüch nicht genugt; in Sinn und Gemüth war er aber ein Deutscher wie nur Einer, und besaß die meisten Tugenden, die wenigsten Fehler seines Volkes. Hat er Jenes nicht geleistet, so würden wir doch kaum einen Zweiten finden, der seinen Zeitgenossen und seiner Nation durch so Mannigfaches und Angemessenes gedient, sie belehrt hat durch sein Verfehltes so gut wie sein Gelungenes,

und ihr Gefuͤhl und Urtheil zu einer Hohe gesteigert Jan welche vor ihm nicht zu denken war. Aber: „Man soll Alles konnen, was sie (jetzt) wünschen; nach dem, was man kann, fragt kein Mensch.“

erreichen.

Hoffnung

; wünschen wir Ungewdh viel Gewicht sogar verzaß, neuen uͤber.

legte Schlangenhaͤute, ihm ward, was nur Wenige ver

der Freunde zumal, freute ihn; Tadel ließ aber bestimmen konnte brachte dem Publikum nicht und lebte; seine Empfindung gegen dasselbe war in ren Geringschaͤtzung Schriften oder Handlungen Anderer Vorzuͤge als ihre Maͤngel hervor; denn er pflegte zu sagen den

heit. der

Wie ein alter Aegyptier den Griechen vorwarf, sie blieben ewig Kinder, haben Goöthe's Freunde ihm nachgesagt: er sey ewig ein gro⸗ ßes Kind. Und er war es in der Freude und Lust an den sinnlichen Er⸗ scheinungen in Natur und Menschenleben. Wie das Kind von Al⸗ lem angezsgen, Alles umfassen, einsammeln und gebrauchen möchte; so ward er jeden Augenblick angezogen von den verschiedensten Ge⸗ genstaͤnden und hatte sich zu wahren gegen diesen Andrang des Mannigfaltigen, um nur Eines nach dem Anderen, wiedergestaltet und mit seinem Gepraͤge gestempelt, der Welt zurückzugeben. Die Welt drang auf ihn ein, wie die Sonne im Frühjghr auf die Erde; Leben weckend, Gestalten hervorrufend er sog sie ein. Seine Schriften indirekt, so wie seine Briefe und Lebens-Bekenntnisse sprechen dies tausendfältig aus; und zwar mit einer Unmittelbarkeit, welche uns einen reizenden Einblick in die innere Werkstaͤtte seines Geistes er⸗ laubt. Er gesteht selbst „seine Existenz wachse wie ein Schneeball, es sey ihm manchmal, als koͤnne sein Kopf es nicht fassen und ertra— gen; und doch entwickele es sich von Innen heraus und er konne ohne dieses nicht leben.“ Einen Mangel an Thätigkeit konnte man ihm also schwerlich vorwerfen; aber er schuf mehr aus Instinkt als nach Willkuͤr wie die Natur schafft. Es wuchs in ihm und aus ihm heraus er brauchte Zeit zur Bildung und Reife. Es waren die

Gegenstäͤnde selbst, an denen er zum Bewußtseyn kommen mußte, nicht das Wort, die Erzählung, die Beschreibung.

Wie ist er gluͤcklich, wie dankt er Gott, wenn er etwas selbst ge sehen hat; wenn der Gegenstand nicht mehr ein bloßes Wort, ein leerer Schall nur ist; wenn ein Objekt sichtlich und handgreiflich vor ihm steht, und er alle Sinne daran üben, es von allen Seiten um— fassen und im eigentlichen Wortverstande begreifen kann. „Nur was Einer erlebt, das kann er auch darstellen.“ Wie Bluüthe und Frucht zu dem Baume, verhielt der Dichter und Schriftsteller sich zu dem Menschen in Gothe.

Wie es keinen selbstkeäftig ausgebildeten Menschen ohne Eigen⸗ ten giebt, begegnen wir diesen auch bei Gothe. Sie sind oft irr ümlich nach außen, wahrhaft nach innen und, recht betrachtet,

hologisch höͤchst bedeutsam. Von dieser Art war diejenige, die Göthe seinen „realistischen Takt“ nannte; es ist dies weder Liebe zum Geheimniß, noch zum Inkognito allein, es ist eine Scheu vor std⸗ renden Berührungen, vor unzeitigen Eingriffen Anderer, auch Gut meinender in unser inneres Leben und Schaffen, eine Keuschheit der Seele, welche es vermeidet, sich in Stimmungen und Lagen zu zei⸗ gen, wo sie leicht mißverstanden werden koͤnnte, auch ein Instinkt

in geheimnißvoller Stille bildenden Natur, der nach und nach auch zur äußerlich herrschenden und mehr als noͤthig in ihren Kreis ziehenden Gewohnheit wird. Göthe sprach ungern von seinen eben stattfindenden Beschaͤftigungen und Plaͤnen, von seinen literarischen Vorsaͤtzen, und wenn er sich dazu verleiten ließ, hatte er oft Ursache, es zu bereuen. Es lag fuͤr ein Gemüth, wie das seinige, eine Art von Verwegenheit darin, zu sagen: das und das will ich hervorbrin gen so will ich dabei zu Werke gehen; schien es ihm doch oft, als koͤnne er in dem Zustande, den er „Dumpfheit“ nannte, am hbesten schaffen auch konnte er, sagt Riemer, nichts fertig machen, sobald Plan zu einer Arbeit irgend Femand vertraut hatte. en Sinn seiner Gedichte ließ er haufig absichtlich raͤthselhaft oder gab sich nicht als Verfasser derselben kund; er liebte es nicht, sein personliches Empfinden unverhuͤllt hinzustellen; denn wußte er, daß seiner Personlichkeit und seinem Namen Huldigungen gebracht wurden er wollte erfahren, was seine Gedichte an sich fuͤr ein Urtheil hervorlockten. Und im Allgemeinen „kannte er die Men hen zu gut, um sein Herz in der Hand zu tragen“; er verschwieg, sie nicht zu wissen brauchten, was, von ihnen gewußt, doch nicht richtig beurtheilt worden waͤre.

Wir begegnen in (Gdthe einer eigenthuͤmlichen Art von Laune, die an Schelmerei graͤnzte und ihm gut stand; ohne Andere zu ver letzen, wenn er sie auch zuweilen quälte. Er hatte eine seltene Be harrlichkeit, Gespraͤchen oder Beruͤhrungen auszuweichen, die shm inbeguem waren, oder Andere harmlos in der Befriedigung ihrer Eigenheiten zu storen. Sein Witz war mehr Sach ; ; auch der Humor war nicht

genstaͤnde, * ö . 591 Leben erhebt

langt.

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Kind 1s endlich z ein langes

er hat zuletzt, Poeten gelebt, ihn in

urch in fhoͤrte, poetisch zu schaffen, den nach der ngtuͤrlichen Zuthat von Maͤngeln und nne welche Goͤthe kein vollkommener Mensch wofuͤr Riemer vorzuͤglich gehalten haben will gewesen wäre sein Jünger zuerst, „wenn Goͤthe Fehler besaß, so ri.) der Unvollkommenheit des ganzen Geschlechtez her; Tugenden besaß, so gehoren sie ihm als Indibiduum cheiden ihn von Anderen.“ Diese Behaustung klingt allerdings mehr ngch Liebe, als nach Logik. Da Riemer aber fuͤr unser einziger Gewaͤhrsmann ist, haben wir nichts aufzu⸗ 9 als Ungeduld, Laune, Uebereilung, Versaͤumniß nur ge⸗ nannt, nicht dargestellt und saͤmmtlich Begleiter d . Alter sich mehr und mehr duldigen, nachsichtigen dem

diesmal

1514 ihlen

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latz z 8 Vorwurf Ei r d

Da

bedenklich jenige hervor, was ihm an on schien; die Wahrheit und Natürlichkeit sei—⸗ s gewissermaßen nothwendig. Wenn er Al

d empfindlich war,

seiner aͤußeren Er⸗

x sein Urtheil uͤber sich und seine Werke

ihres; die Eitelkeit hatte nur in kleineren Be hungen Macht uͤber ihn. (Vielleicht aus demselben Grunde, oshalb bedeutende Menschen das Größere so viel lieber und leich ter leisten als das Kleine Es ist ein Tribut, den der staubgeborene Mensch dem Staube zahlt; und freilich von dem Ungewoöhnlichen uliches) Auf seine Werke legte er nicht zu

beendet sielen sie von ihm ab so daß er zuweilen was er geschrieben hatte er ging leicht zu einem Es waren nach seinem Vergleich eben so viel abge— Stuͤcke seiner ehemaligen Garderobe, denn

1 19 *

14 1

: rmögen, sich historisch anzusehen.

über dem Urtheil der Menge; Billigung ihn nicht gleichguͤltig; weder die Eine noch das Andere; er was er wollte, sondern was er mußte ind fruͤheren Jah in spaäteren Gleichguͤltigkeit. Wenn er selbst beurtheilte, hob er mehr ihre „Tugen Maͤngel verstaͤnden sich von selbst.“

Auch stand er voͤllig

ihn

7

muͤsse man aufsuchen

*

„Dumpfheit haben blos gescheute Menschen, sonst ist s Dumm Es ist die Innalität aller Kunstler und aller Liebenden, schoͤne zauberische Schleier der Natur und Wahrheit in ein

heimlicheres Licht stellt.“

„Ja, das ist das rechte Gleis, Daß man nicht weiß,

Was man denkt,

Wenn man denkt;

Alles ist als wse geschenkt.“