1841 / 281 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Allgemeiner Anzeiger für

Bekanntmachungen.

Nothwendige Subhastation. Königliches Kammergericht zu Berlin. Das in der ben n g. Nr. 30 hierselst bele⸗ ene, im Hyvotheken⸗ Buche des Kammergerichts ol. XII. pag. 265. No. 195. verzeichnete, dem Stadt erichts Registratur⸗Assistenten Franz Ludwig Ernst

Weidener gehörige Wohnhaus nebst Zubehör, abge⸗

schaͤtzt auf 15.256 Thlr. 14 Sgr. 4 Pf., zufolge der

nebst Hypothekenschein und Bedingungen in der Re⸗ gistratur einzusehenden Taxe, soll

am 13. Marz 1842, Vormittags 10 uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Aufgebot verlorener Dokumente. . Hypotheken⸗Dokumente sind verloren ge— n:

1) die Erbrezesse vom 25. Januar 1796 und 22. Ja— nuar 1788, aus welchen a) fuͤr Eve Katharine Jahn verwittwete Kossaͤthenausgedinger Schmidt zu Rathstork 65 Thlr. 16 Gr. 45 Pf. Vatererbe nebst Ausstattung und 53 Thlr. 13 Gr. 7 Pf. Muttererbe; b) fuͤr den Kolonisten Jakob Fahn zu Goöͤritz eben solche Forderungen bei der Kietzer⸗ nahrung der Friedrich Wilhelm Schmidtschen Eheleufe zu Goͤritz im Hypothekenbuche Vol. I. sol. 109. No. 55. eingetragen stehen, ex decreto vom 22. Januar 17938, das Duplikat des Kaufkontrakts vom 4ten und 5. September 1821, nebst Hypothekenschein, nach welchem ein Ausgedinge ünd 100 Thlr. Rest kaufqgeid fuͤr den Schmidt Daniel Stejn und dessen Ehefrau Eve Marie geborne Klinge im Hypothekenbuche von dem Preschschen Schmiede— Grundstuͤcke zu Oelscher sol. 12. No. 12. einge⸗ tragen stehen, ex decreto vom 5. September 1821;

1

am Montag und Freitag so wohl hier als in Hamburg aus. Dägegen wird jeden Freitag ein Dampfschiff mit angehaͤngtem Schlevpkahn von Hamburg abgehen, welches auch Passagiere zu ermäßigten Preisen mitnimmt. Bei dem gebesserten Wasserstande ist uͤbrigens auf prompte Güterbefbrderung sicher zu rechnen Auskunft und Fahrbillets ertheilen in Berlin die Herren Herrmann C Meyer, Werderschen Markt Nr. 4, und in Leipzig Herr Ferd. Sernau, Grimmaische Straße Nr. 24 758. Magdeburg, am 1. Oktober 1811. Die Direction der vereinigten Hamburg⸗Magdebur— ger Dampfschifffahrts- Compagnie.

Dampf⸗Packetfahrt zwischen St. Petersburg und Lubeck.

Die Fahrt der drei privilegirten schoͤnen und gro—⸗ ßen Dampfschiffe: „Alexandra“, Capt. H. H. Schütt, „Nicolai 1. Capt. G. B. Bos, und „Naslednik“, Capt. C. N. Heitmann, beginnt in diesem Fahre am Sonnabend, den 15. Mai, von Luͤ⸗ beck, und am Sonnabend, den 22. Mai, von St. Pe⸗ tersburg. Jeden Sonnabend geht ein Schiff von jedem der beiden Plaͤtze ab; zuletzt am 30. Qktober von Luͤbeck und am 6. November von St. Petersburg, und demnaͤchst noch am 6. November von Lubect nach Reval und am 13. November von da zuruͤct.

Die Preise der Passage sind die naͤmlichen, wie im vorigen Jahre; die Ein- und Ausschiffung geschieht in Travemuͤnde und Kronstadt.

Die Abfahrt von Travemuͤnde findet um 3 Uhr Nachmittags statt. . Anmeldungen geschehen in Luͤbeck,.

im Comtoir der Da mpfschifffahrts—

Gesellschaft. Luͤbeck, im Maͤrz 1841.

der Erbvergleich vom 25. April 1815, nebst Ver⸗ handlung vom 25. November 1825, aus welchem Dokumente 400 Thlr. fuͤr den Ausgedinger Jo— hann Gottfried Nickel im Hypothekenbuche von der Bauernahrung des Christian Nickel zu Spudlow Vol. III. No. 4. sol. 7. eingetragen ste⸗ hen, ex decreto vom 10. Maͤrz 1826;

der Erbvergleich uͤber den Nachlaß der verehel. gewesenen Kietzer Michael Schulze Eve Louise, geb. Schulze vom 28. Juli 1809 und 3. Februar isio, aus welchem 360 Thlr. Muttererbe und ein Pferd oder 13 Thlr. fuͤr Christian Schulze im Hypothekenbuche von der Michael Schulze⸗ schen Kietzernahrung zu Gdͤritz Vol. J. sol. 41. No. 56. eingetragen stehen, ex decreto vom 3. Februar 1810; ( das Duplikat des Kaufkontrakts vom 147. Maͤrz

und in der Erpedirion: bei Kar! J. Klem ann in Berlin (Burgstraße Nr. 8).

fuͤr Monat, Deutsch, 7 Sgr. Deutsch und Fran⸗

Literarische Anzeigen. Auf die Zeitschrift „Athenaeum“, deren 4tes Quartal am 2. Oktober beginnt, abonnirt man mit Einem Thaler pro Quartal

in allen Postanstalten des In⸗ und Auslandes, in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes

Leihbibliothek fuͤr die Jugend. Abonnement auf 1 Buch taͤglich zu wechseln:

1823, nebst Hypothekenschein, nach welchem ein Bewirthschaftungsrecht, ein Ausgedinge und 34 Thlr. Restkaufgelder fuͤr Martin Reiche im Hypothekenbuche von dem Erbpachtsrechte des Pfarrackers zu Klein⸗Rade, Vol. 1II. sol. 268. No. 127. eingetragen stehen, ex decreto vom 11. Juli 1823; .

6) die Sbligatson des Acerbuͤrgers Gottfried Ma⸗ sche vom 25. Juni 1803, aus welcher 400 Thlr. für den Kruͤger Meißner zu Neuendorf, bei den Vol. VIII. fol. 241. des Hypothekenbuchs ver⸗ zeichneten Grundstuͤcken zu Drossen eingetragen sind, und das Attest des Justizamts Neuendorf d. d. Reppen den 30. September 1816, auf

Grund dessen diese Forderung durch Verfugung,

vom 28. August 1821 auf die verwittwete Kruͤ⸗ er er Dorothee geb. Thiele umgeschrie— en ist.

Alle diese Forderungen sind abgezahlt. Es werden alle, welche als Cessionarien, Eigenthuͤmer, Pfand⸗ oder sonstige Briefs Inhaber an die Instrumente und Forderungen Anspruͤche zu haben vermeinen, aufgefordert, ihre Anspruͤche spaͤtestens in dem

am 25. November,

Vormittags 11 Uhr, und zwar wegen der Doku⸗ mente zu 1. bis 5. in der Gerichtsstube zu Frauen⸗ dorf, zu 6. aber in der Gexichtsstube zu Drossen anstehenden Termine anzumelden und zu bescheini— gen, widrigenfalls sie mit ihren Anspruͤchen praͤklu⸗ irt, die Dokumente fuͤr erloschen erachtet und die Schuldposten in den Hypothekenbuͤchern werden ge— loͤscht werden.

Reppen, den 31. Juli 1841.

Fuͤrstl. Bentheimsches Gericht der Herrschaft Frauen⸗ dorf, zugleich im Namen des Königl. Stadt— gerichts Drossen.

Berlin-Frankfurter Eisenbahn. Die Anlieferung von 0000 Stuͤck Hakenngägel Nr. 1. zu Quersch wellen, 50 000 Stuͤck Hakennaͤgel Nr. 2. zu Lang sch wellen, 28, 009 Stuck Endbolzen mit Vorlegescheibeu. Mutter, Sl. 009 St. Mittelbolzen mit Vorlegescheibeu. Mutter, 28, 000 Stuͤck Platten Nr. 1. zu den Endbolzen, Yoo9 Stuͤck Platten Nr. 2. zu den Hakennaͤgeln auf Querschwellen, und S309 Stück Platten Nr. 3. der kleinsten Gattung zur 266 Flachschiene fuͤr die Berlin⸗Frankfurter Eisenbahn soll in Entre— prise gegeben werden. Die naheren Bedingungen hierzu sind in unserem Büͤregu, Ober⸗Wallstr' Nr 3, so wie im technischen Büregu, Krauts-Gasse Nr. 30, entgegen zu nehmen und lie gen in letzterem auch Proben der einzelnen Gegenstände aus. Die hierauf Reflektirenden werden ersucht, ihre Forderung versiegelt unter der Aufschrift: „Submission zur Lie? ferung von Hakennaͤgeln, Bolzen und Platten' fuͤr die Berlin⸗Frankfurter Eisenbahn“, bis zum 31. Ikto⸗ ber e, in unserem Buͤreau, Ober⸗Wallstr. Nr. s, ein= zureichen. Berlin, den 27. September 1841.

Die Direction der Berlin- Frankfurter Eisenbahn—

Gesellschaft.

Dampfschifffahrt , . Magdeburg und Hamburg.

ahrend des Monats Oktober fahren unsere Dampf⸗ schsffe nur fünfmal wöchentlich mit Passagieren und

Guͤtern, und fallen die Fahrten

zoͤsisch 10 Sgr.

15 Sgr. Deütsch und Fran⸗ zoͤsisch 20 Sgr. .

1 Thlr. 15 Sgr. Deutsch u. Franzoͤsisch 2 Thlr.

5 2 *

1 Jahr

Unter der Presse ist und wird dieselbe in einigen Tagen verlassen: ; . Dr. Th., Codex epistolaris Johannis re-

gis Bohemiae. 4. Pr. 1 Thlr. 15 Sgr.

In meinem Verlage erschien und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Leitfaden

zur allgemeinen Geschichte füͤr hoher Bürger- und Toöͤchterschulen, bearbeitet von Dr. Ott o Lange. Erste Unterrichtsstufe: Biographien und Denk⸗ würdigkeiten Griechische, Römische u. Deutsche Geschichte, dritte . die allgem. Geschichte enthaltend. Da von den meisten Paͤdagogen, denen der Un⸗ terricht in der Geschichte obliegt, anerkannt wird, daß dieser Unterricht zuerst biogräphisch, dann ethno⸗ graphisch ertheilt werden muͤsse, und daß diese Be⸗ handlung der Geschichte am zweckmaͤßigsten fuͤr die Auffassung der allgemeinen Geschichte vorbereite, so glaubt der Verleger genanntes Handbuch, in wel⸗ chem die Geschichte nach dem angegebenen Plane dargestellt ist, allen Schul⸗Dirigenten dringend em⸗ pfehlen zu können, um so mehr, als dasselbe, nach den Ansichten des Hrn. Verfassers benutzt, die Noth⸗ wendigkeit darbietet, die Schuͤler nicht blos in ein⸗ zelne Theile, sondern in das ganze Gebiet derselven

zweite

einzufuͤhren.

Ladenpreis fuͤr jeden einzelnen Kursus ist . Plahn sche Buchhandlung (L. Nitze), Jaͤgerstraße Nr. 37.

De

Durch die Voß sche Buchhandlung, Charlotten⸗ str. 25, Ecke der Dorotheenstr., ist zu beziehen:

Schild und Waffen gegen Thierquaͤle⸗

rei. Ein Beitrag zur allgemeinen Forderung

der Menschheit, von H. W. v. Ehrenstein.

Nebst einem Kanzelvortrage vom Ober⸗Hofpredi⸗

ger Dr. v. Ammon und anderen Beilagen, na⸗

mentlich auch mehreren bezuͤglichen Gesetzen und Verordnungen. 8. eleg. broͤsch. 20 Sgr.

Die vorstehende Schrift verbreitet sich uͤber einen hochwichtigen Gegenstand und verdient die Beachtung Aller in deren Brust das Gefuͤhl der Menschlichkei gegen die Thiere nicht erloschen ist. Maͤchtig erweckt sie die innere Stimme des Mitleids in der Anerken⸗ nung der unendlichen Nutzbarkeit der Thiere und dentẽt auf Christen pflicht, Mißhandlungen dieser Art kraͤftig entgegen zu wirken.

Ausfuͤhrlicher Prospektus gratis. Gropius sche Buch- u. Kunsthandlung, Kdͤnigl. Bauschule Laden 12.

In der G. Braun schen Hofbuchhandlung in Karlsruhe ist erschienen und in allen Buchhandlun⸗ gen, namentlich in der Stuhrschen, Berlin, Schloß⸗ platz 2, Potsdam, Hohenwegstraße 4, zu haben;

Schüfsele, J. (Lehrer an der Großherz. Bad.

Veterinär- Schule, Thierarzt beim Landgestuͤte und Mitglied des landwirthschaftlichen Vereins in Karlsruhe), Veterin àar⸗Chirurg ie. Ein Handbuch zu seinen Vorlesungen. Erster oder allgemeiner Theil. 8. E Thlr.

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Alexandre Duncker,

Libraire de la cour royale de Prusse, Correspondant et Deèpositaire de la Librairie Firmin Didot à Paris,

distribue gratuitement ; Le Catalogue des principales publi— callonns de Firmin Didot frères imprimeurs-Llibrai- res de l'Institut de Erance à Paris. Octobre 1841. de plus tous les mois . Le Feuilleton de la Librairie d contenant les annonces des publications les plus nouvelles de la presse Frangaise. Ce journal sera expédiè tous les mois gratuitement aux personnes qui s'y intéressent.

Heute den 4. Oktober. Friendships Offering, Englisches Taschenbuch für 1842. Am 7ien d. Lok- hart's Spanish Ballad's und Lord B vron' s Childellarald, in den neuen Murrayschen Pracht- Ausgaben, die alles bisher in dieser Art Gesehene üibertressen. Ferner: Keepsake-Bookofßeauty- Picturesque Annual 1842.

Von Muller's Sketches ofthe Age of Frans dis I., dem neuen architektonischen Prachtw'erke, haben wir wieder einige Exemplare vorräthig.

20 Linden. A. Asher C Comp.

: Bei T. Trautwein in Berlin, Breite Str. No. 68, zind so eben erschienen: Glaser, J. C., Die Metaphysik des Aristoteles

nach Composition, In 2. pe, , 3 nhalt u. Methode dargestellt.

Haase, Prof., Dr. Fr. diae. Pr. 20 Sgr. Mertens, Dr. Ludw.

Lucubrationes Thucydi-

Bei Karl Heymann in Berlin, Heilige Geist⸗ straße Rr. 7, ist erschienen und in allen guten Buch⸗ handlungen zu haben:

er Hauswirth und Miether.

Ein Handbuch saͤmmtlicher den Hauswirth so wie den Miether angehenden allgemeinen, gesetzlichen, gewerblichen, baupolizeilichen, feuerpolizeilichen, stra⸗

ßenpolizeilichen, gesindepolizeilichen und anderen Vorschriften. Üeber 800 Seiten groß Oktav, fuͤr Einen Thaler! .

Ein Noth- und Huͤlfsbuch, das Hunderte von Pro⸗ zessen ersparen wird!

Im n der Schulzeschen Buchhandlung in Oldenburg ist so eben erschienen und durch alle Buch— handlungen zu beziehen: Prießnitz und Grafenberg. Aus meinem Tagebuche zur Unterhaltung und Be— lehrung aller derer, welche auf dem Graͤfenberg ge⸗ wesen sind, oder solcher, die sich einer W grkü⸗ dort oder anderswo unterziehen wollen.

Nebst einem Anhang, der die Behandlung einiger Krankheiten und mehrerer der juͤngst dort vorgekom— menen Krankheitsfaͤlle enthaͤlt.

Von Theodor von Kobbe.

Pr. geh. 1 Thlr. 75 Sgr.

Allen Freunden des kalten Wassers und denen, die sich damit vertraut machen wollen, darf diese inte—

ressante Schrift bestens empfohlen werden.

Bei C. F. Amelang in Berlin, Bruͤderstr. 11, erschien so eben und ist in allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes zu haben:

Handbuch der Papierfabrication von Dr. C. Hartmann,

24 Bogen in gr. Svo. Mit s lithograyhirten Ta⸗ feln in Quer⸗Folio, 80 Figuren enthaltend. Ma⸗ schinenVelinpapier. Geheftet 2 Thlr. 10 Sgr.

Das ganze Werk zerfaͤllt in sieben Abschnitte. Der ersse handelt von den Materialien zur Papier⸗ fabrication und von deren erster Vorbereitung; der zweite von der Geschichte und Statistik der Pa⸗ pierfabrieation; der dritte von der Papierfabriea⸗ tion nach aͤlterer Art, und in einem Anhange von der Verfertigung des Papiers in China; der vierte von der Verfertigung des Papiers nach neuer Art, mit⸗ telst Maschinen, oder von dem Maschinenpapier; der fünfte von der Verfertigung der Pappe und des Papier-Maschs; der sechste von der Verfer⸗ tigung des Papiers aus farbigem Zeuge; der sie⸗ bente endlich von der weiteren Zubereitung einiger Papiere, so wie von der Anfertigung der gefarbten, der bedruckten und der gepreßten Papiere.

Bei Bechtold & Hartje in Berlin, Jägerstralse No. 49, ist so eben erschienen:

Deutsches Bundeslied

von J. NM. Firmenioh. Für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte komponirt von F. E.. 5 Str.

Dieses zur Feier des Herrmann's-Denkmals gedich- tete Bundeslied hat überall in Deutschland die grösste Begeisterung erregt, und zeichnet sich diese Composi- tion noch Besonders durch ihre Volksthämlichkeit aus

248 die Preußischen Staaten.

In der Buchhandlung von J. J. Wiesike in Brandenburg ist so eben erschienen und in Berlin fu haben in Oehmigke's Buchhandlung (J. Buͤ⸗ ow), Burgstr. 8:

C erh r bin

der christ lichen Reli g ton

nach den Grundsaͤtzen der evangelischen Kirche, zum

Schul- und Konfirmanden⸗ Unterricht (Im Anhang die 5 Hauptstuͤcke des Katechismus

Luthers); nebst einer zur kal nz g 18 r é

666 igen Behandlung seines Lehrstoffs in vier Lehrgängen der S n im kon n find f fene ger Schule a

von

o

Bernhard Heinrich Een räͤs dor

Prediger und Elcnf eu fn n g er 7.

Erste Abtheilung: Lehrbuch, Preis A Sgr., in Partieen zu fünfzig Exempl. 3 2 Sgr. 6 Pf. Zweite Abtheilung: Anleitung. Erstes Heft; Erster Lehrgang, Preis 77 Sgr. Zweites Heft: Zwei⸗ ter Lehrgang, Preis 77 Sgr. Drittes Heft: Dritter ünd vierter Lehrgang und unter⸗ richt des Geistlich en, Preis 15 Sgr.

Satze und Spruͤche

zum christlichen Religions-unterricht

vom achten bis zum zehnten Jahre.

Ein Handbuch für Kinder, ausgezogen aus dem zweiten Lehrgang der Anleitung zur planmaͤßigen Behandlung des Lehrbuchs der christlichen Religion, nach den Grundsaͤtzen der evangelischen Kirche, in vier Lehrgaͤngen der Schule

und im Konfirmanden⸗- Unterricht, von B. H. E. Fraͤsdorff,

Prediger und Schulaufseher zu Ziesar :c.

Preis 1 Sgr.

Dieses Werk ordnet den n nn, Religionsun⸗ terricht vom sten bis zum 14ten Jahre zu einem auf allen da vorhandenen Bildungsstufen planmaͤ⸗ ßig in einander greifenden, organisch sich aus ein⸗ ander entwickelnden Ganzen ünd bewirkt dadurch ein so freudiges Fuͤrsicharbeiten des einzelnen wie zwechmäͤßiges Zusammenarbeiten aller Lehrer Eines Schuͤlerkreises, arbeitet in der Schule insbesondere dem Religionzunterrichte des Geistlichen dergestalt vor, daß in ihm fast alles, so laͤstige und stoͤrende, Abfragen des Auswendiggelernten wegfaͤllt und der Lonfimanden- Unterricht wahre erbäuliche Weihe⸗ stunde fuͤr's reifere Christenleben werden kann.

Das Werk kann eben so gut in Schulen von einer, als von mehreren Klassen gebraucht werden. Bei seiner Zzweckmaͤßigkeit werden die Schulkassen gern seine Anschaffung unterstuͤtzen. Bedeutender Rabatt auf- Partieen des Lehrbuchs giebt Gelegenheit zu Freiexemplaren fuͤr arme Kinder.

In demselben Verlage erschien so eben:

Der Preußische

Jugend- und Volksfreund

zur Beförderung er, n Vaterlands⸗ unde. Lese⸗ und unterrichtsbuch fuͤr gehobene Buͤrgerschulen und mittlere Gymnasialklassen von Dre ,, g ey Oberprediger in Burg. . w Erster Abschnitt: DOertliche Beschaffenheit des Staates. J. Land oder Boden. II. Bewohner 3 6 , weiter Abschnitt: Kultur des Preußischen Staats. J. Physische Kultur. II. denn . Dritter Abschnitt: Form des Staats. Vierter Abschnitt: Verwaltung des Staats. Fuͤnfter Abschnitt: Das Fuͤrstenthum Neuen⸗ burg oder Neuchatel. 273 Bogen in 8. Preis 15 Sgr., in Partieen be⸗ deutend billiger.

Bei mir ist erschienen und zu haben in Berlin in der Hirschwaldschen Buchhandlung, Burgstr. 25: Bonorden, H. F., Regiments⸗Arzt, Dr., Neue und sichere Methoden, die verschiedenen For⸗ men des Nervenfiebers zu heilen. geheftet. 10 Sgr. Der schon durch seine literarischen Arbeiten be⸗ kannte Herr Verfasser liefert hier die Fruͤchte seiner Erfahrung, welche von großer Wichtigkeit sind. F. Eßmann in Minden.

Bei Joh. Am br. Barth in Leipzig ist erschienen und in Berlin bei E. S. Mittler ( Stechbahn 3) vorraͤthig:

h f.

der niederen und hoheren Algebra zum Gebrauch fuͤr hoͤhere poölytechnische Lehr-Anstalten von 2

*

Bei Boike, Koͤnigsgraben Nr. 7, ist erschienen? Kriminalistische Zeitung für die Preußischen Staatenz herausgegeben von Bonseri und Temme.

Mit dieser Nummer be innt ein neuer Viertel⸗ Jahrgang, dessen Preis 1 Thlr. 7 Sgt. ist. Auch sind noch Exemplare des ersten nn , , gi haben. Man findet solche auch vor bei Hold, Köͤ⸗

, ,, Zur Physiologie der Ana-

nigsstr Nr. 63 neben der Post.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Inhalt.

Amtliche Nachrichten. . 3 Pari 37 in, andel. é Herbst⸗Fe ; d udn, aus . 6. Mahon. - Vermischtes. Brief. ans Paris. Plan zur Bildung einer Criegs Reserve; die Befesti⸗ gungs- Arbeiten; die Spanischen Flüchtlin c] . . Großbritanien und Irland. Parl. Aber. Rechtfertigung fruͤherer Admtralitäts Ernennungen. Finanz⸗Debatte. Fbrde rung von Bills. London, Geheimeraths⸗-Versammlung zum Schluß des Parlamentes. Diplomatische Ernennungen. Jr⸗ fand unter der Tory⸗Verwaltung. Finanz-Verlegenheiten der Portugiesischen Regierung. Eisenbahn- ungluͤck. Schreiben aus London. (Der Herzog von Wellington und die Korngesetze; Zwiespalt unter den Gegnern derselben) Niederlande. Generalstaaten. Bedenken gegen das Budget, Belgien. Schreiben zus Antwerpen. (Stammverschiedenheit der Elemente des Belgischen Volkes.) ö Dentsche Bundesstaaten. München. Oktoberfest. Stutt⸗ gart. Königliche Proelgmation. Darm stadt. Ernennung eines neüen Finanz⸗Ministers. Leipzig. Ducchreise Sr. Ma⸗ jestaͤt des Grafen von Nassau. . Oesterreich. Wien. Dem Fuͤrsten von Hohenjollern-Sigmaxingen das Inkolat des Herrenstandes im Königreich

ren Böhmen verliehen. Schweiz. Luzern. Kreis⸗-Schreiben in Bezug auf die Aargauischen Kloͤster.

Italien. Neapel. r Kd halt in Sieilien beabsichtigen. Empfange des Papstes.

Türkei. Konstantinopel.

Marseille und der Transit⸗ frika. Pferde-⸗Einfuhr aus

Der Koͤnig soll einen mehrmonatlichen Aufent⸗ Rom. Vorbereitungen zum

Türken und zwei Kavassen der Oesterreichischen Gesandtschaft. Aegypten. Alexandrien. Ibrahim uͤbernimmt die Verwal⸗ tung. Russisches Konsulat. Unfaͤlle auf dem Meere, Inlaud. Breslau. Bericht uͤber den Herbst⸗Wollmarkt. Sprem⸗ berg. Herbst⸗Wollmarkt.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der König haben Allergnaädigst geruht: Dem Wirklichen Geheimen Rath und Ober-Praͤsidenten von

Merckel den Rothen Adler-Orden erster Klasse in Brillanten zu

verleihen; . . . .

Den Landgerichts⸗Assessor Peter Hubert Karl Heinrich von Ammon zu Duͤsseldorf zum Staats-Prokurator in Kleve zu ernennen; und

Dem zum : : 1 zu Muͤnster und Notarius in dem Departement dieses Kollegiums rnannten Land- und Stadtgerichts-Direktor Boele den Charak— ter als Justiz-Rath beizulegen.

Se. Majestaͤt der Kaiser von Oesterreich haben dem Gehei⸗ men Legations-Rath von Sydow den Orden der Eisernen Krone zweiter Klasse Allergnaͤdigst zu verleihen geruht.

Ihre Koͤnigl. Hoheit die Frau Prinzessin von. Preußen sind am gestrigen Tage aus den Rhein-Provinzen zuruͤckgekehrt. Bei der am 5ten, 6ten und Tten d. M. geschehenen Ziehung der Aten Klasse S4ster Königl. Klassen-Lotterie siel, der Haupt⸗ Gewinn von 12000 Rthlr. auf Nr. 5. M4; die naͤchstfolgenden 2 Gewinne zu 41000 Rthlr. sielen auf Nr. 19, 525 und 31414; 3 Gewinne zu 3000 Rthlr. auf Nr. 7989. 62,992 und 103,497; 4 Gewinne zu 1200 Rthlr. auf Nr. 36, 013. 67,763. 8, 85 und 101,544; 5 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 18.273. 22,821. 16,351. 105,798 und 111,096; 10 Gewinne, zu 500 Rthlr. auf Nr. 5853. 49,985. 63, 105. 78, 188. 78, 995. S2, 220. S3. 497. 92,846. 92, 907 und 94,914; 25 Gewinne zu 300 Rthlr. auf Nr. 11,438. 13.007. 14,452. 14,495. 19,301. 22,349. 27, 181. 27,9 6)5. 30, 020. 33,0931. 35,7 84. 36,440. 45,477. 49,757. 69, 425. 69, 555. h 816. 71,295. 84,051. S8, 354. 93,494. 96,135. 101,523. 106.347 und 163689; 50 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 481. 1824. 2348. 3951. 6808. 6969. 7463. 7612. 9977. 11,597. 14,661. 17,493. 18,981. 19, 123. 6 iz, *, 107. 28826. 3t, 161. 37147. 35721. 406161. 42269. 42346. 42,474. 42,818. 44, 567. 45,420. 45, 431. 51,877. 54,167. ISI, 530. 54 43. 57,246. 59,949. 61, 982. 61,956. 63, 577. 67,461. h7, 6588. 71,676. 82, 689. 87,902. Sh. iz. S9, 885. ge, 3 36. 3,90 8. gl 46. 96, 88. 10,693 und 111 2143 10 Gewinne zu 10) Rthlr, auf Nr. 730. 1434. 1620. 4135. 4415. 1125. 1669. 4757. 14853. 6207. 5078. 138. 10,267. 12,260. 12314. 12,579. 13,319. 14,655. 15.393. 16,853. 22,237. 23,596. 25472. 260). 23, *. 2181. 39 2. n,, Z6, 612. 35,795. 37, 182. 40,671. 42,547. 12,83. 13. 330. 13765. 43,937. 41,330. 16,317. 185. (M083. 6 852. Il, 106. 54,040. 54,431. 56, 135. b, hi, 57,675. 5d 118. 9,217. 60, 115. 60,2935. 61, 383. 61,703. 62, 442. x2, 36. E, 138. Eb, 178. 67,611. 67,662. 69, 976. 70, 338. 72,323. 72,489. 73, 367. 1,307. 75,131. 75,423. 76,780. 76,784. 79,168. 80,792. 81, 139. 82, 035. S2. 386. 82 674. S4. 055. Sd, 193. S5. 800. S6, 39. S7.14635. 7,764. 89,454. 90, 661. 90,966. 96,291. 97,906. 98, 101. 98,9146. 98,844. 99,580. 101,399. 103,452. 104,245. 107,B724. 109,052. 109,503. 116,683. 110,931 und 111,489.

Die Ziehung der Hten Klasse Slster Lotterie wird den 4. No— vember d. J. ihren Anfang nehmen.

Berlin, den 8. Oktober 1811.

Kdoͤnigl. Preußische General-Lotterle-Directlon.

Das dem Kaufmann E. W. Ulmann zu Berlin unterm 9g. November 1840 ertheilte Patent auf eine in ihrer ganzen Zusammensetzung fuͤr neu und eigenthüͤmlich anerkannte Spinn⸗Maschine sst, da die Anwendung nicht nachgewiesen, wieder aufgehoben worden.

Der Englische Generalstabs⸗-Chef in Syrien zum dortigen Genergl-Konsul ernannt. Konflikt zwischen

Berlin, Sonntag den 10 Okt

ober

Angekommen: Se. Excellenz der General-Lieutenant und Commandeur der 4ten Division, von Sohr, von Liegnitz.

Abgereist: Der Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath!

und Direktor im Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten, von Ladenberg, nach Leipzig.

Der Kaiserl. Russische Geheime Rath, außerordentliche Ge-

sandte und bevollmächtigte Minister am Kaiserl. Tuͤrkischen Hofe,

von Butenieff, nach St. Petersburg.

Zeitungs Nachrichten. Ausland. Frankreich.

Paris, 4. Okt. Der nahe bevorstehende Zuschlag der neuen An-

leihe von 150 Millionen veranlaßt unter den Banquiers und Kapita— listen zahlreiche Zusammenkuͤnste. darüber im Umlaufe, zu welchem Preis wohl der Zuschlag geschehen

durfte. Zuerst hegte man die größten Erwartungen und glaubte,ů

daß der Abschluß mit 80 Fr. erfolgen würde, ja man ging noch

weiter und sagte, die Einreichung versiegelter Gebote sey nichts als eine leere Förmlichkeit, da Herr Humann unter der Hand be-, V n.

reits alles mit einem Banquierhause in Ordnung gebracht. dessen scheint das Scheitern der Englischen Anleihe von 5 Mil— lionen Pfund Sterling auf die hiesigen Kapitalisten nicht erfreu— lich eingewirkt zu haben. Die Banguiers, mit denen der Finanz⸗ Minister bisher unterhandelte, haben ihm erklaͤrt, daß sie die fruͤheren Anerbietungen bei dem jetzigen Stande der Angelegenheiten zu— ruͤcknͤhmen. Diese Aeußerung soll namentlich von demjenigen Handlungshause ausgegangen seyn, mit welchem der Minister das Geschaͤft bereits abgeschlossen zu haben glaubte.

In einem Schreiben des Semaphore de Marseille heißt es: „In unserer Naͤhe entfaltet sich eine immer angestreng⸗ tere Thäͤtigkest; die Italienischen Häfen werden taglich gefährlichere Nebenbuhler; der Transithandel ist bis zur Wurzel erschuͤttert,

nur noch wenige Jahre, und dieser so bedeutende Handelszweig

ist vollstaͤndig auf nichts reduzirt. Dieser Schmerzensschrei hallt im ganzen Suͤden wieder, er durchfliegt das Rhonethal und ver— breitet sich nach Lyon und Genf. Man fragt sich mit Schrecken, was in Zukunft aus dem Handel der Haͤfen des Mittelmeeres werden foll, wenn die Schweiz und Deutschland uns ihre Markte verschließen. Um dies zu verhuͤten, muͤssen wir um jeden Preis unseren Nebenbuhlern zuvorkommen, wir muͤssen es auf die Ge—

fahr hin, unterzugehen. Diese Frage ist von zu großer Wichtigkeit, . * : als daß man sie nicht allenthalben in Erwaͤgung ziehen sollte. Aber Justiz-Kommissarius bei dem Ober-Landesgericht 5 man se ge e, agung;

um diesen Transithandel uns zu erhalten, reicht es nicht hin, daß wir unsere Quai's erweitern und neue Haͤfen anlegen. Freilich werden auch diese Anlagen einen großen Nutzen gewähren, aber er wird sich bedeutend verringern, wenn nicht andere noch bedeu— tendere Arbeiten unternommen werden: namlich die Anlegung von Docks und von Eisenbahnen und die Verbesserung des Flußbet— tes der Rhone. Diese drei wichtigen Unternehmungen scheinen uns allein geeignet, uns als Sieger aus dem bereits mit Heftig— keit begonnenen Kampfe hervorgehen zu lassen, und uns jene kom— merzielle Bedeutung zu geben, von der wir in diesem Augenblicke noch sehr weit entfernt sind. Der Rhonefluß spielt in der Ge— schichte unseres Handels auch nicht entfernt die bedeutende Rolle, welche ihm von der Natur selbst angewiesen ist; er beruͤhrt die Schweiz, Genf und die erste industrielle Stadt des Landes, Lyon, und erreicht wenige Meilen von Frankreichs ersten Hafen das Meer.

Aber sein Bett ist gefährlich, seine Schifffahrt den bedeutendsten

Abänderungen unterworfen. Aber auf die Verbesserung des Strombettes darf sich unsere Thaͤtigkeit nicht allein beschraͤnken; eine Eisenbahn von Marseille nach Loon und von dort nach den Graͤnzen des Nord-Departements muß hinzutreten. nicht verschweigen, daß man sich mit diesen wichtigen Fragen auf

das lebhafteste beschaͤftigt; bereits ist eine Untersuchung zur Anlage

der Eisenbahn zwischen Loon und Marseille eingeleitet, und die Verbesserung der Rhone-Schifffahrt ist lebhaft angeregt. Aber dies Alles sind nur Anfaͤnge, die Regierung muß thaͤtig einschrei—

ten, um unserem Ruin vorzubeugen; es ist die Sache des Fran—

zoͤsischen Handelsstandes, dieses Prinzip vor den Kammern mit aller Energie aufrecht zu erhalten.“

Die Revue des deur Mondes enthaͤlt nachstehende Be-

merkungen uͤber den bevorstehenden Feldzug in Afrika: „Ein neuer Feldzug wird in Afrika beginnen. Wir durfen die gluͤcklichsten Resultate davon erwarten. Die Angelegenheiten von Algier sind in diesem Jahre mit einer Umsicht, einer Thaͤtigkeit und Konse— quenz betrieben worden, die wir gern anerkennen, und wofuͤr man

sowohl dem Kabinet, welches die Mittel hergegeben, als dem Ge-

neral-Gouverneur, der dieselben mit großer Geschicklichkeit anzu— wenden wußte, zu Dank verpflichtet ist. Das Ansehen Frankreichs faͤngt an, sich unter den Arabern zu befestigen; wir kaͤmpfen mit Erfolg gegen Abd el Kader auf seinem eigenen Terrain. neuen Niederlagen, die seiner warten, werden vielleicht seinen mo— ralischen Einfluß und dadurch seine politische und militgirische Macht vollends vernichten. Herr Bugeaud wird einen schönen Erfolg erringen, einen Erfolg, der vielleicht entscheidend wird, wenn man ihn zu benutzen weiß, wenn man nicht Halt macht, so lange noch irgend etwas für die Befestigung unserer Herrschaft in Afrika zu thun ist. Es ist ohne Zweifel eine gute Politik, dem Abd el Kader Arabische Chefs, deren Einfluß wir fuͤr uns gewonnen haben, so wie eingeborene Truppen, die unter den Fahnen Frankreichs kaͤmpfen, entgegenzustellen. Wir gestehen indeß, daß dies eine Partie ist, die mit Vorsicht und Geschicklich— keit gespielt werden muß. Dem Sturze des Emirs duͤrfte nicht die Erhebung eines anderen Haͤuptlings folgen, barer seyn wuͤrde, da er in unserer und mit der Staͤrke und Schwache unseres Kriegs⸗Sy⸗ stems besser bekannt waͤre. Der Hang zur Unabhaͤngigkeit und zum Wiederstande wird unter den Eingeborenen noch immer fortbestehen, so lange sie nicht die feste Ueberzeugung haben, daß

Schule

Es sind zahlreiche Konjekturen

Wir duͤrfen

Die

der um so furcht⸗ gebildet

wir uns desinitiv in Afrika niederzulassen entschlossen sind, und diese Ueberzeugung kann ihnen nur die Kolonisirung geben. Es muß sie ein starker Guͤrtel von Europaͤern umgeben und einschlie⸗ Fen. Der Araber ist ein zuverlässiger Freund nur von dem Tage an, wo er die Hoffnung verloren hat, ein gluͤcklicher Feind seyn zu koͤnnen. So lange die Eingeborenen nichts als Soldaten in Afrika sehen, werden sie noch immer glauben können, daß ein Krieg in Europa oder eine andere politische Combination uns eines Tages veran⸗ lassen koͤnnte, Algier zu räumen. Dieser Gedanke wird verschwin⸗ den, wenn eine wirkliche Bevölkerung auf unserem Afrikanischen Boden angesiedelt seyn und es ein wahrhaftes Franzoͤsisches Al⸗ glier geben wird. Unter diesem Gesichtspunkte waͤren Franzoͤsische Kolonisten den fremden vorzuziehen. Die Araber wurden dann um so mehr von unserem festen Entschlusse, unsere Afrikanischen Besitzungen um jeden Preis zu behaupten, uͤberzeugt seyn.“ ; Man liest im Pilet de Calvados: „Man wollte dem kuͤrzlich verbreiteten Geruͤcht, als habe unsere Regierung mehrere Tausend Pferde in England zur Ergaͤnzung unserer Remonte an⸗ kaufen lassen, keinen Glauben beimessen wollen; doch ist an der Wahrheit desselben nicht mehr zu zweifeln, und dies Ereigniß bringt einen betruͤbenden Eindruck hervor. Diese ministerielle Maßregel, welche unser nationalen Industrie eine so schmerzhafte Wunde zufuͤgt, laßt fich durch nichts rechtfertigen, und wird noch gehaͤssiger dadurch, daß man die Pferde um ein Drittheil theurer bezahlt, als die einheimischen Zuͤchter sie geliefert haben wuͤrden. Was will man aber zu seiner Rechtfertigung sagen, wenn es sich erweist, daß die angeblichen Englischen Pferde eigentlich in den Deut⸗ schen Rheinlanden gekauft und mit 4 bis 300 Fr. das Stuͤck bezahlt sind, daun nach England gesandt, von dort uͤber den Kanal zu uns ge— bracht und als Englische Pferde mit 900 Fr. von uns bezahlt werden. Wie dem aber auch sey, schon der Umstand, daß man Pferde in England ankaufen laͤßt, giebt Grund, sich auf das ernsi— lichste zu beklagen, und es ist in diesem Sinne bereits eine Peti⸗ tion aufgesetzt, durch welche man gegen diese Maßregel protestirt, die uns einen so herben Schlag zu versetzen droht. Durch diese mit zahlreichen Unterschriften bedeckte Bittschrift wird der Mini— ster des Handels und des Ackerbaues ersucht, die Reclamationen der Bittsteller dem Minister-Rathe vorzulegen und diesem den verderblichen Einfluß zu schildern, den eine solche Maßregel auf die Franzoͤsische Pferdezucht haben muͤsse.“

In einem hiesigen Blatte liest man: „Die Regierung hat auf demerkenswerth rasche Weise das Militair-Splstal auf der kleinen Insel del Rey bei Mahon auf Minorka räumen lassen. Man sah Dampfschiff nach Dampfschiff ankommen zur Wegbrin— gung des in diesem Gebaͤude zusammengehaͤuften Materials. Am . September ließ der Kommandant der Korvette „Victorieuse“ den Platz- Kommandanten von Mahon auffordern, er moͤge, da ͤ der Mieth-Termin abgelaufen sey, eine Kommission ernennen, welcher die Hos pital⸗Gebaͤulichkeiten uͤberwiesen werden könnten. Diese Lokalitaͤten waren fruher ganz verfallen, sind von den Fran— zosen aufs sorglichste hergestellt worden, und wurden in dem ver⸗ besser en Zustand, der Spanischen Behoͤrde zur Verfuͤgung gestellt.“ / In Paris ist die Zählung bereits in 20,0900 Häusern, von ö

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den 28,000, wo sie vorzunehmen ist, bewerkstelligt. Vielleicht nicht zehn Thuͤren schlossen sich vor den mit der Ausfuhrung der Zah⸗ lung beauftragten Beamten. z Sowohl das Journal des Débats als auch die Presse weisen darauf hin, daß es hoͤchst nothwendig sey, die Anlage von Eisenbahnen in Frankreich auf alle Weise zu fördern und darin gleichen Schritt mit dem Auslande zu halten. Herr Teste ist von seiner Reise in den Departements mit dem festen Entschlusse nach Paris zuruͤckgekehrt, der Kammer waͤhrend der naͤchsten Ses— sion mehrere Eisenbahn⸗Gesetz-Entwuͤrfe vorzulegen und ihre Aus— fuͤhrung so viel nur moͤglich zu beschleunigen. Drei von den Personen, welche in Folge der Denunciation Quenisset's eingezogen wurden, sollen stark kompromittirt seyn Nach der Aussage Quenisset's sollen ihn diese dazu vermocht ha⸗ ben, das Attentat vom 13. September zu verüben; es habe Jeder von ihnen von einer geheimen Gesellschaft eine Mission gegen die Königl. Familie erhalten. Saͤmmtliche 3 Personen werden in strenger Verwahrung gehalten. Einem Geruͤchte zufolge, wird der Koͤnig der Belgier vor Ab— lauf dieses Monats wieder nach Paris kommen, um die unter— brochenen kommerziellen Unterhandlungen, die zwischen beiden Län— dern schwebten, wieder aufzunehmen. Nach dem Courrier francais sindet die Abreise des Herrn von Salvandy nach Madrid am 10ten d. statt. ; Aus Bordeaux schreibt man, daß der Infant Don Fran— cisco de Paula mit großer Gewißheit am Ften oder 6ten d. M. seine Reise nach Spanien antreten werde. ;

Die France sagt: „Man sprach kuͤrzlich von der Freilassung des Notars Lehon. Wir beeilen uns, zu verbffentlichen, daß Ma— dame Lehen mit der größten Bereitwilligkeit auf ihr eingebrach⸗ tes Vermögen, welches sich auf mehrere 100.0090 Fr. beläuft ver⸗ . hat, um den Namen ihres Mannes vor Schmach zu be⸗ wahren.“ ;

X Paris, 4. Okt. Im Kriegs⸗Ministerium laͤßt der Mar⸗ schall Soult in diesem Augenblicke ein Reserve⸗Bildungs⸗-Projekt Fusarbeiten. Bereits wahrend der lezten Kammer⸗Sitzung war in aͤhnliches Projekt vom Marschall Soult vorgeschlagen worden; * erinnert sich, welches Loos demselben zu Theil wurde. Die Pairs-Kammer verwarf mehrere Kapitel dieses GesetzVorschlages, wodurch die ganze Referve-Bildung über den Haufen geworfen wurde. Jeßzt beabsichtigt der Marschall Soult in seinem Projekte inige Veraͤnderungen zu machen, namentlich die käufliche Stellvertretung (remplacement militaire), welche in der Franzö⸗ sischen Armee besteht, nicht zu beruͤhren, indem mit derselben zi diele Interessen verflochten sind. und die plötzliche Abschaffung wohl große Schwierigkeiten fande. Der Marschall Soult, wall also bei der naͤchsten Kammersitzung die Bildung (iner Franz sỹ⸗ schen Krieg s-Reserve vorschlagen, indem er dadurch hofft. inen Theil der Opposition in eine Verminderung des stehen⸗ den Heeres einwilligen zu sehen. Das Kriegs- Reserve⸗Gesetz

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