1841 / 283 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

3 ; ; !

unsqrer Messe sind die

das Forum eines Amerikanischen Provinzial-Tribunals gehöͤre vor Gericht gestellt worden sey, involvire die Ehre der Britischen 26 eben so sehr, als wenn er wirklich zum Tode verurtheilt wurde.

Der Nord⸗Amerikanische Gesandte, Herr Stevenson, verläßt naͤchstens seinen hiesigen Posten und kehrt am B. September mit dem „Great Western“ nach Washington zuruͤck. Sein Nachfolger wird gegen Ende des Monats erwartet.

Man bemerkt, daß der neue General-Gouverneur von Ka— nada, Sir C. Bagot, wiederholt Konferenzen im Kolonial-Amte mit Lord Stanley hat. Es soll sich besonders um die ihm hin— sichtlich der Graͤnzfrage zu ertheilenden Instructionen handeln.

Der Bankerott eines der ersten und äͤltesten Fabrikhäuser zu Huddersfield hat in saͤmmtlichen Fabrik-Bezirken des West-Riding großen Eindruck gemacht, da sehr viele Haͤuser mit jener Firma in Hing standen; ein einziges Haus zu Leeds verliert 20, M06 Pfd. St.

Das Unglůck auf der London-Brighton-Eisenbahn hat unter den Aktien⸗Inhahern dieser Bahn, wesche um 2 bis 3 Pfd. St. fielen, große Besturzung verbreitet; spaͤter besserte sich der Cours jedoch wieder. ü .

Ins Parlament soll sehr bald eine Bill zur Errichtung einer 20 Englische Meilen langen Eisenbahn von PYarmouth nach Nor— wich eingebracht werden. Die Kosten sind auf 10610 Pfd. St. fuͤr die Meile veranschlagt, und man rechnet auf 12 pCt. Gewinn.

Am 29sten v. M. fand in der London Tavern eine außer— ordentliche General-Versammlung der Britischen Eisenbahn-Gesell— schaft statt, um von einem des halb in fruͤherer Versammlung er— nannten Comité von Eigenthuͤmern den gutachtlichen Bericht dar— über zu vernehmen, ob die Gesellschaft aufgeloͤst werden solle. Herr Rieardo verlas den Bericht, welcher nach genauem Eingehen in die Sachlage zur baldmoͤglichsten Aufloͤsung der Gesellschaft anraͤth. Der Bericht wurde einstimmig gutgeheißen und die Er— waͤgung desselben auf die nächste General-Versammlung angesetzt.

Niederlande.

Aus dem Haag, 6. Okt. Da der Baron van Zuylen van Nyevelt das ihm angebotene Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten nicht angenommen, so ist jetzt, wie Holländische Blaͤtter berichten, der Hofmarschall Baron Huysen van Katten dyke mit der Leitung dieses Departements beauftragt worden, je— doch, wie hinzugefuͤgt wird, einstweilen nur auf drei Monate.

Dent sche Bundes staaten. Hannover, 9. Okt. 4 Durchlaucht der Herzog von Braunschweig ist heute von hier nach Blankenburg abgereist.

L. A. 3.) Auch in der zweiten Woche Geschäͤste im Allgemeinen mittelmäßig ge⸗ plicben. Mehrere Sächsische Artikel, namentlich Umschlagetuͤcher,

haben guten Absatz, besenders durch einige Einkaͤufer aus der Le—

vante, die seit einigen Jahren uns nicht besucht hatten, gefunden, andere dagegen werden den der Jubilate⸗Messe nicht erreichen. In seidenen ünd Englischen baumwollenen Waaren ist bis jetzt der

Umsatz nicht sonderlich gewesen, indessen läßt sich dargus noch kein

bestimmtes Endurtheil faͤllen, da noch mehrere judische Einkäufer

kurz vor dem Beginn ihrer heute zu Ende gehenden Feiertage zin⸗ getroffen sind und die Große ihrer Bedirfuisse erst in den naäch⸗ sten Tagen zeigen werden. Die nachtheilige Einwirkung der Wie⸗ ner Ereignisse auf unsere Messe offenbart sich bei jeder Gelegen— heit; Geld hat man fast nicht, Kredit wird verlangt wie noch nie. Das Direktorium der Sächsischen Maschinenbau-nlnstalt, de— Veräußerung bekanntlich von Seiten der Actionaire beschlos— sen worden ist, war bisher, allers Bemühungen ungeachtet, noch nicht im Stande, einen Käufer fuͤr diese Unternehmung zu sin⸗ den. Die von demselben bei der Regierung nachgesuchte Erlaub⸗ niß zu einer solchen Abaͤnderung der Statuten, daß die Geschaͤfte des Direktoriums einer Liquidations-Kommission übergeben wer— den kbnnten, wurde abschlaͤglich beschieden. Unter diesen Umstän⸗ den, und da sich jetzt nicht leicht Jemand zur Uebernahme des Direktoriums geneigt zeigen därfte, beschlossen die Actiongire in (iner am 7. Oktober hier abgehaltenen General-Versammlung, zu der sich 43 Theilnehmer mit 3916 Actien und 225 Stimmen ein⸗ gefunden hatten, daß die statutenmaäͤßige Erneuerung des Vorstan⸗ des unterbleiben, dagegen die bisherigen Direktoren auch fernerhin alle zur Liquidirung des Geschaͤfts erforderlichen & chritte zu thun ermächtigt seyn sollen. Fur die in der Saͤchsischen Maschinen hau-ANnstalt gebaute Lokomotive „Pegasus.. hat sich noch immer kein Käufer gefunden, ohwohl die Zeugnisse verschiedener S ach⸗ verstaͤndiger sehr guͤnstig uͤber deren Brauchbarkeit sprechen.

Leipzig, N. Okt.

ren

Hamburg, J. Okt. Die Boöͤrsenhalle enthalt nach ste⸗ hende Mittheilung, die bekannte Differenz wegen der Huller Dampf⸗ schifffahrt betreffend: In unseren d sen lichen Blaͤttern. ist die Angelegenheit der Hanseatischen Dampfschiffe, dielfaltig besprochen Und ihre Sache vor den Richterstuhl der offentlichen Meinung gezogen worden. Dieses Forum anerkennend, haben die Freunde Dieses Unternehmens ihre Ansichten und Meinungen bffentlich mnit⸗ getheilt, und ihre bitteren Beschwerden, so wohl über, sruͤhere Miß⸗ braͤuche von Monopolisten, als über die gegenwärtige der acht⸗ baren Kaufmannschaft gegenuber faktise Opposition, dem Pu⸗ blikum vorgelegt. Ein vereinzelter Versuch, das Verfahren der Huller Rheder zu rechtfertigen, ist wohl unstreitig als ein voll⸗ kommen mißiungener anzusehen, und dies

Rheder haben sich bereits entschließen müssen einen

um die Freunde und Beförderer

bamit, ihnen eine gewisse Furcht vor

erfolglos sich zeigt, wie der Besuchsstunden der Zwecke h Tasche klopfen und von benb, man könne Männer,

e

olchem Verfahren gegen cher fich die Dlrection der —ᷓ schaft auf den Krieg ferner vorbereitet, von der öffentli . Da)npfschlffe zu bauen und Segelschiffe zu

fuͤhlend schweigt man seitdem bescheidentlich. Inzwischen ruht die Opposition des⸗ halb nicht, Und man versuchte vergeblich in Manchester mit den Twist- und Manufaktur-Verladern, was hier bereits von den Woll-Verladern mit Entruͤstung zuruͤckgewiesen worden; ahnliche Zumuthungen riefen dieselben Resultate hervor, man hat von Manchester geantwortet, wie es sich gebuͤhrte, und die Huller den ersten Ruͤckschritt zu thun, und von solchen Forderungen förmlich abzu— stehen, die sie als unerlaͤßlich, diktatorisch niedergeschrieben hatten. Sie werden indessen gewiß fortfahren, sedes Mittel zu versuchen, der Hanseatischen Dampf schifffahrt zu erschrecken und zu entzweien, und beginnen jetzt etwas Ungewissem,

das in der Zukunft liegen soll, einzufloßen. Dieses wird hier oft in mysterlbsen Worten angedeutet, wenngleich es eben so die wiederholten Vorlesungen während Börsen-Halle, von eigends zu diesem eschriebenen Briefen Huller Rheder, die sich auf die ihren Reichthümern schwatzen, glau— die krlegsgerüͤstet da stehen, durch ein g nl im welßen Kleide, durch Ammen⸗Maͤhrchen erschrecken Die National-Miliz aber b äber, erscheint die stille Würde, mit wel- Aufruf, worin sie diesen General für

Hansegtischen Dampfschisffahrts : Gesell⸗ um so trefflicher; sie wird, n Meinung untersluͤtzt, fortfahren, die nöthige miethen, ünd

1258 das begonnene Unternehmen zum Nutzen und zur Ehre aller Be— theiligten durchfuhren.“

Frankfurt a. W., 8. Okt. Die starke Geld⸗ Abondanz, welche sich in der verfloffenen Woche an unserer Börse zeigte, aber durchaus keinen merklichen Einfluß auf das Steigen der Fonds übte, hat in dieser Woche nachgelassen. Das Geld zeigt sich weniger abondant, der Diskonto ist auf 31 * pCt. gefstiegen, und in den meisten Fonds herrscht wenig Umsatz bei flauer Stimmung der Course. Doch liegt nicht in den Geld— Verhaͤltnissen des Platzes allein die Ursache der ungunstigeren Hal— tung unserer Boͤrse in dieser Woche, sondern es sehlt an einem Impuls von den auswärtigen Vörsen. Namentlich sind die Hol⸗ sandischen Fonds gedruͤckt, und die Spekulanten sehen, nach den Amsterdamer Briefen, eher einem weiteren Fallen derselben, als einem Steigen entgegen. Man glaubt auch in Amsterdam nicht, daß die Generalstaaten das Budget für 1312 und 1813 in dem enorm hohen Ansatz von beinahe 1413 Millionen Fl. annehmen werden, und eine Ablehnung wipd, wenigstens momentan, (ihren Einfluß an der dortigen Börse uͤben. Die Oesterreichischen Fonds halten sich im Allgemeinen fest, doch sind die Wiener Bank-ALAstien anhaltend im Welchen begriffen. Die Taunus - Eisenbahn— Aetien gehen auch langsam im Course zurück, da die nun minder starke Frequenz der Bahn, so wie auch der Geldstand unseres Platzes die Kauflust darin wenig ermuthigen. So viel ist indessen doch nun mit einiger Sicherheit anzunehmen, daß die Taunus-Eisenbahn-Actien einen Cours von 370 Fl. also 120 Fl. Agio behaupten werden, da die naͤchste Dividende schon mit mehr als 17 Fl. bezahlt wurde. Es ist nur zu be⸗ dauern, daß der Güuͤter-Transport auf der Taunus-Eisenbahn im— mer noch nicht in Gang kommen kann, denn bei mäßigen Trans⸗ port-Kosten wird der Bahn dadurch eine bedeutende Mehr ⸗Ein— nahme werden. 16

Ihre Durchlauchten der Herzog Ferdinand. und Prinz Leo pold von Sachsen-Koburg haben bereits unsere Stadt wieder verlassen.

Gestern traf hier, vom Nieder-Rhein kemmend, der Franzsö— sische Marschall, Herr Graf G. ird Begleitung seiner Familie ein; er ist auf einer größeren Reise in Deutschland h

Ruͤckert ist, wie man hoöͤrt, vergestern hier angekommen. ist allerdings der Wahrheit gemäß, daß die erst Kurzem Sauerlaͤnder dahier erschienene Auswahl seiner Gedichte in

Exemplaren schon vergriffen ist.

rard, in egrisffen.

Es bei

1060060

vor

Kiel, 5. Okt. Heute trafen die Inspections-Generaͤle fur das Holstein-Lauenburgische Bundes-Kontingent, der Preußische General-Lieutenant Graf von Dohna und der Nassauische Gene ral-Major Freiherr von Prehn, nebst dem Preußischen Artillerie Oberst-Lieutenant von Leo und ihren Adjutanten hier ein, um das Lauenburgische Jager-Corps zu inspiziren. Der ksmmandirende General in den Herzogthuͤmern, Prinz Friedrich von Augusten— burg, langte ebenfalls hier an, um der Inspection beizuwohnen, welche heüte Mittag ihren Anfang nehmen wird.

2

Spanien.

Paris, 6. Okt. Der Messager enthalt heute folgende wichtige Mittheilung, die muthmaßlich eine neue Phase in den Angelegenheiten Spaniens bezeichnen wird;:

/ „Nachrichten aus San Sebastian zufolge,

eine Infurrection ausgebrochen. Der

hat sich an der Spitze von zwei Bataillonen der Citadelle von

Pampelona bemächtigt.

der Stadt mit 300 Mann und der National-Garde. gen O'Donnell abgeschickte Truppen sollen seyn.“

Der Moniteur p

Wir „Wil

ist in Navarra

General O'Donnell Der

Einige ge—

gin Isabella und ihrer Mutter D' Donnell, an der Spitze von zwei B

der Citadelle. Einige gegen ihn abgeschickte Truppen sollen sich Man fuͤgt hinzu, daß ein Kavallerie— Eorps von Pampelong abgesandt worden, um die Umgegend zu durchziehen, die sich zu Gunsten der Bewegung ausgesprochen hat. Der General Ribero befand sich noch in der Stadt mit 361 Mann Man fürchtete, eine allgemeine Bewegung zur Folge ha⸗ In San Sebastian herrschte die groͤßte Aufregung.“ Die Presse fuͤgt den obigen Mittheilungen noch Folgendes

ihm angeschlossen haben.

/

und der ihm treu gebliebenen National-Garde. daß diese Insurrection

ben werde.

hinzu: „Gut unterrichtete Personen versichern, daß auch der Ge—

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neral Rarvaez eine Bewegung versucht habe, die gelungen sey.

9 Madrid, 29. Sept. ͤ itigu daß die Partei, welche vor einem Jahre die Gewalt erlangt, nur ihre Verbuͤndeten unter den Schutz der

Genusses der bürgerlichen Rechte fur faͤhig gehalten wissen will, j J Nation

liefert jeder Tag neue Beweise. Ein feierlicher, von der ( mit unermeßlichem Jubel aufgenommener Vertrag hatte das Ende / des Carlos, welche jenem Vertrage beitraten, waren, wenn nicht theile, doch bestimmte Ansprüͤche zugesichert worden. Betracht der Huͤlfélosigkeit des Landes, Karlisten gemachten

erfuͤllt werden konnten, so verhielten diese sich doch

69 . Vor

die

hig und suchten in ihrer traurigen Lage keineswegs den Vorwand

zu offen ausgesprochenen Klagen.

10 Jahre ganz ruhig in angewiesenen Garnison. Kriegsgerichte vorzusitzen, . ; ein dem Vertrage von Bergara beigetretener . Eguia, den Dienst, der National⸗-Miliz

Zufaͤllig traf ihn die Reihe,

Dieses Zusammentreffen wurde von

Armee angestellter Oberst, Namens

ausgelegt, und als eine Verletzung der Rechte der genommen. Man, drohte ͤ ; Eguia, und vorzuͤglich dem kommandirenden, General welcher jene Ernennungen, der Ordnung gemaͤß, mit dem Tode, und als letzterer sich herabließ, Bekanntmachung fein Benehmen zu rechtfertigen, richtete Ayuntamiento von Valencia eine Adresse an den Regenten, dem Verlangen, den General Salcedo seiner erließ ebenfalls

einen die

einen klaͤrt, fruheren

laut den Satz ausspricht, listen

nur als Räuber und Moͤrder,

und seyen

trioten geltend gemacht werden mußte. „Will man,“

General Ribero hielt sich noch in

zu ihm uͤbergegangen

Zur Bestaäͤtigung der Thatsache,

Geseße gestellt, und des

Buͤrgerkrieges herbeigefüͤhrt, und den Parteigängern des Don

Obgleich in den übergetretenen sprechungen nur langsam theilweise

ihrerseits ru—

Der General Aymerich, der unter Ferdinand VII. fuͤr einen Verfolger der Liberalen gegolten hatte, und späterhin als Anhänger des Don Carlos gefangen gehalten wurde, verweilte seit einem Valencia, als der ihm von der Regierung einem gerade an demselben Tage, an welchem und jetzt in der hatte

von Valencia für eine absichtliche Begünstigung der Ex⸗Karlisten Patrioten auf⸗

dem General Aymerich, dem QObersten Salcedo, getroffen hatte, durch eine gedruckte das mit Stelle zu entsetzen. gedruckten Verraäͤther er— Kar⸗ als Faktiosen und Verbrecher zu betrachten, gegen welche endlich der 5htz . Pa⸗ ) heißt es in

1

diesem Aufruf, „unseren Behauptungen die Guͤltigkeit des Ver— trages von Vergara entgegen setzen, so wenden wir dagegen ein, daß Ferdinand VII. 1823 ebenfalls mit den Liberalen Ueberein— kuͤnfte schloß, und sie alsbald brach.“ Diese Adresse schickte der Chef der National-Miliz von Valencia nicht nur der Regierung, sondern auch dem General Maroto in vier Exemplaren mit der Post zu Maroto, der wohl zu bemerken einer der ersten Generale war, welche die Junta von Madrid vom vorigen September fuͤr guͤltig anerkannten, lich darauf vorgestern in die hiesigen Blätter ein an die National-Miliz von Valencia gerichtetes Schreiben einrücken, worin es unter Anderem heißt: „Wenn man Personen in die Nothwendigkeit versetzt, sich taͤglich gegen Beleidigungen zu vertheidigen, welche ihr innerstes Ehrgefüͤhl an⸗ greifen, ihre Rechte verletzen, und ihnen die Mittel, anstaͤndig in shrem Vaterlande zu leben, entreißen, so waͤre es besser und . I . . —=—2

menschlicher, ihnen ein- fuͤr allemale zu sagen: entfernt euch, oder ergebt euch darein, mit der Demuth der Sklaven zu leben. Die Regierung Ferdinand's VII. brachte die Partei des Don Carlos herbor: gebe Gott, daß die gegenwärtige Regierung und die Grund⸗ saͤtze unedler, ungroßmüthiger und kopfloser Menschen, welche zum Ungluͤck vorherrschend sind, nicht eine andere Partei hervorbringen, welche eines Tages denen, die sich heute fuͤr Sieger und die ein— zigen ausschließlichen Zwingherren des Landes halten, feindlich

entgegen trete!“ . Die Regierung sieht diesem Unwesen, welches seine Fruͤchte tragen wird, mit Stillschweigen zu und verküͤndigt mit Triumph, daß es in Valencia am Ende doch nicht zu Thaͤtlichkeiten gekom— men sey. Die Blaͤtter aber, welche die Regierung unterstuͤtzen, geben der Natisnal-Miliz von Valencia Recht und sagen laut, die Zeit, den vormaligen Karlisten Rechte zuzugestehen, sey noch nicht eingetreten. Der Vertrag von Vergara ist demngch keine von zwei Theilen geschlossene llebereinkunft; er ist eine über die Par niederlegte, ausgesprochene Achts-Er—

tei, welche das Schwert klärung.

Zu gleicher Zeit hat die Regierung beschlossen, weder die vorstehende Versammlung der Cortes, noch das Eintreffen der Bevollmächtigten von Biscaya und Guipuzeoa abzuwarten, um . dleser Provinzen auszuheben und die Zolllinie an die

Die Einleitungen dazu sind getroffen. Die

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die Fueros

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gung. Reg

einen Karlisten, der verdiene, „d

stehe und ihn aus der Welt

bei der Regierung keinen Schutz findet, so haben saͤmmtliche Ossi

ziere seines Regimentes einen sehr energischen Artikel in die hiesi einrücken lassen.

Was aus dlesen Elementen hervorgehen? Lassen Sie, statt meiner, hierauf ein hier erscheinendes Blatt antworten, das die September-Revolution nie bekaͤmpst hat und also fuͤr unpar teiisch gelten kann. Darin heißt es (el Corre sponsa! vom 26sten d.): „Unter uns ist der Wunsch nach Ruhe und Wohlseyn

gen Blatter

wird

vorhanden. Aber diese schoͤne Stimmung wird erstickt durch die Furcht vor der Unduldsamkeit einer Gewalt, welche kraft des Er oberungsrechts handelt, welche die Aemter und Gerichtshoͤfe mit Sturm einnimmt, welche die ihr voraufgegangene verhoͤhnt, die Insurrection heiligspricht und belohnt, nur im Namen einer Par tei und für eine Partei regiert, kurz nicht die erste Bedingung einer Regierung, die der Stabilität hat. Denn wenn man diese unermeßsiche Schaar von Unzufriedenen, diesen Zustand des Kampfes betrachtet, so kann man nicht umhin, eine neue Reaction und eine neue das Eigenthum erschuütternde Umwaͤlzung zu befuͤrchten. Muß man nicht auf eine Umwaͤlzung, die die Partei, welche zu— letzt gesiegt hat, niederschmettere, gefaßt senn? Die Regierung selbst fuͤrchtet sie und kündigt sie an, indem sie von Verschwoͤrun— gen spricht. Allein die Verschwoͤrungen sind nicht langer gehaͤssig, seitdem die Regierung selbst als Grundsatz aufgestellt hat, daß ein siegreicher Aufstand einer ganz besonderen Belohnung wuͤrdig sey. Däß die Partei, welche jenen bewirkte, dies geglaubt habe, war in der Ordnung; aber daß die Regierung als Partei verfahre, ist ein unbegreiflicher Selbstmord,“

Portugal.

zu erhalten.

In der Handelswelt macht die Hauses Corpas, Gareig und Compagnie mit Passivis zum laufe von 1866 Contos (120,(MMν Pfd.) viel Aufsehen. Wahrscheinlich werden Baumwollen-Fabrikanten in England den Hauptverlust zu seiden haben. Man giebt die Aktiva des Hauses zwar auf 5601 Contos an, dech sollen davon nur 28 Lontos in guten Schul den bestehen. Das Haus hat den Glaͤubigern einen Vergleich von 50 pCt., in vier Jahren zahlbar, im ersten. Jahre nichts, im zweiten 23 pCt., im dritten und vierten 124 pCt. angebo⸗ ten? der aber verworfen worden ist. Darauf ersolgte ein Aner⸗ bieten von 50 pCt. in anderen, billigeren Terminen; jedoch fehlt die Garantie fur die Leistung, und es erschfint daher zweifelhaft, ob die Glaͤubiger auf diese neue Proposition eingehen werden, was sich morgen entscheiden soll. 9 .

Mit Spanien ist die Portugiesische Regierung von neuem in gespannten Verhaͤltnissen. Der Spanische Gesandte hat naͤm— lich bereits vor einem Monate verlangt, daß die Portugiesische Regierung die an der Graͤnze offenbar zur Fbrderung des Schmuggelhandels angelegten Waaren-Depots von dort entfernen lassen solle, was aber die Regierung verweigerte. Noch ist keine Antwort auf diese Weigerung eingegangen, indeß wird behauptet, die Spanische Regierung wolle von ihrer Forderung in Betreff der Depots Britischer Wagren abstehen, nicht aber in Bezug auf Portuglesische Wagren, besonders Salz und Taback. Außerdem besteht noch eine Differenz mit Spanien über die Kosten der nach Spanien beordert gewesenen Portugiesischen Huͤlfs⸗Legion, welche sh) Contos betragen, von denen 109 Contes, einem dem Marquis von Saldanha geleisteten Versprechen der Spanischen e gemäß, bezahlt werden sollten, was aber noch immer nicht ge—

schehen ist.

Zahlungs-Einstellung des

9X5 De

Türkei. Konstantinopel, 22. Sept. (Oesterr. Beob.) Durch letzte aus Smyrna angekommene Dampfboot hat man erfreuliche Nachricht erhalten, daß die wieder flott gemacht worden und be⸗ Rhede angelangt war. Folgendes sind die naͤheren Details hieruͤber; Am Abend des 27. August war der Kaiserl. Königl. Contre⸗ Admiral, Freiherr von Bandiera, eben gesonnen, auf der Rhede von St. Jean d' Acre Anker zu werfen, als die Fregatte plotzlich auf einer Un⸗ tiefe strandete, welche sich auf keiner Karte angegeben findet. Mit Muͤhe verschaffte sich Baron Bandiera aus St. Jean d'Acxe ei⸗ nige Barken, die ihm zur Ausschiffung der Effekten dienen konn— ten, die aber nicht stark genug waren, um dle Last der Schiffs⸗ Artillerie tragen zu können, so daß er genoͤthigt war, die ganze Batterie uͤber Bord zu werfen, doch auf eine Art, daß er dieselbe leicht wieder aufnehmen konnte. Da am 28sten, ungeachtet der vielen Gegenstaͤnde, von deren Last die Fregatte befreit worden war, dieselbe noch immer nicht flott wurde, sah sich Baron Ban— diera veranlaßt, einen Expressen nach Beirut abzusenden, um den Englischen Commodore Mansell zu ersuchen, ihm einige Huͤlfe zu senden; doch zur allgemeinen Freude wurden die außerordentlichen IAnstrengungen der Mannschaft der „Venere“ noch an demselben Abende mit dem gluͤcklichsten Erfolge gekroͤnt, indem die Fregatte, ohne fremde Beihuͤlfe flott gemacht, und sogleich an einen besse ren Ankerplatz gebracht wurde, wo alle Effekten, namentlich di ganze Batterle, wieder eingeschifft wurden. Am 30 sten Morg kam das vom Commodore Mansell gesendete

das die Fregatte „Venere“! reits auf der dortigen

Dampfboot „Phoͤ— nix“ und einige Stunden spaͤter das Linienschiff „Cambridge“ an. Am 31sten ankerten auch die Franzoͤsische Corvette „Creole“, so wie die Fregatte des Tuͤrkischen Commodore neben der „Venere“, welche indessen keiner Huͤlfe mehr bedurfte, so daß der Contre— Admiral nur den Kommandanten dieser Fahrzeuge fuͤr ihre freund— liche Bereitwilligkeit zu danken hatte. Aus Vorsicht ließ anfaͤng— lich Baron Bandiera, auf Antrag des Kommandanten des „Tam— bridge“, die durch Dampfboot „Phoͤnix“ ins Schlepptau nehmen; da er sich jedoch bald uͤberzeugte, daß die Fregatte, trotz der bewegten See, kein Wasser aufnahm, so se er die Fahrt nach Smyrna allein fort, wo er, wie oben erwaͤh bereits gluͤcklich angekommen ist.

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Konstantin opel, 14. Sept. (Malta Chronicle.) Re— schid Pascha wird sich nicht uͤber Malta und Marseille, sondern die Donau hinauf nach Paris begeben; er vermeidet dadurch die Quarantaine auf Malta. Es begleiten ihn zwei seiner Sohne, und Nedim Efendi als erster, Bahir Efendi als zweiter Gesandt— schafts-Secretair. Er hat bereits die meisten Abschieds-Besuche gemacht.

Das Dampfboot „Nil“ ist am 10ten nach Alexandrien ab— gegangen; nach seiner Rückkehr werden Said Pascha und Sami PPascha, die Enkel Mehmed Ali's, sich am Bord desselben nach Aegypten einschiffen. Es heißt, das Dampfboot werde eine Summe Geldes von Alexandrien mitbringen, die Mehmed Ali noch vor der Abreise seiner Enkel von Konstantinopel dem Sultan zu zah— len wuͤnscht. .

Am vorigen Freitag fruͤh kam der Kapudan Pascha in der schoͤnen Dampf-Jacht des Sultans, „Messiri Bahri“ hier an und hatte sogleich eine Audienz beim Sultan, der ihn sehr freundlich empfing. Nach dem Besuche des Sultans in der Moschee hatte Tahir Pascha eine lange Unterredung mit dem Großwesir.

Lady Ponsonby ist ernstlich krank gewesen und mußte drei— mal zur Ader gelassen werden; doch befindet sie sich jetzt auf dem Wege der Besserung. Dieser Umstand hat die Abreise des Lord Ponsonby noch verzögert. Man hofft indeß, daß Lady Ponsonby in etwa acht Tagen so weit hergestellt seyn wird, um am Bord des „Acheron“ die Reise anzutreten.

Herr von Pontois wird, dem Vernehmen nach, im naͤchsten Dezember Konstantinopel verlassen.

D 5 Aegypten.

Alexandrien, 21. Sept. (L. A. 3.) Am 19. September hat jetzt auch die Vorstellung des Russischen General-Konsuls statt— gefunden, und gleich nach dieser Ceremonie verküͤndigten Artillerie— Salven von der Festung die Abreise des Vice-Köͤnigs. Doch auch in Kahira wird Mehmed Ali den Verlegenheiten nicht ent gehen, denen er durch seine Entfernung entfliehen wollte, denn die Koönsuln wollen ihm nachfolgen. Schon truͤben sich die Bezie— hungen zwischen diesen Herren und der Regierung. Oberst Bar— nett hat den Anfang gemacht, indem er in einer Note Erklaͤrun— gen verlangt uͤber die Fortdauer der Kriegsruͤstungen und das Fortbestehen der Monopole. Obgleich dieser Konsul eine Antwort vor der Abfahrt des Franzoͤsischen Paketboots verlangte, hat man sie ihm doch nicht gegeben, und in Folge dessen hat er eine lange und sehr lebhafte Unterredung in der Nacht vor der Abreise des Vice— Köoͤnigs mit diesem gehabt, in welcher Mehmed Ali viel versprochen und beide Theile sich endlich ziemlich versohnt getrennt haben. England braucht uͤbrigens nicht unzufrieden mit dem Pascha zu seyn. Nach vielen Bitten und wohl auch Drohungen hat es den Transit seiner Waaren uͤber Suez mit einer Abgabe von pt. des Werthes erlangt. Zwar verlangte Lord Palmerston noch die Errichtung mehrerer Englischen Comtoirs auf verschiedenen Punk— ten Aegyptens, doch hat der Vice-Kbnig davon nichts hören wol— len, und bis auf neue Ordre, oder so lange als die Umstände ihn nicht noͤthigen, auch hierin nachzugeben, werden Aegyptische Agen— ten allein den Transit Englischer Waaren beaufsichtigen.

9 ĩ J

Die

Alexandrien, 16. Sept. Die hier wohnenden Britischen Kaufleute haben auf die von ihnen an Mehmed Ali gerichtete Adresse folgendes Antwortschreiben erhalten:

„An die Englischen Kaufleute in Alexandrien.“ „Der Unterzeich nete ist beauftragt, den in Aegypten wohnenden Englischen Kaufsenten von Seiten Sr. Hoheit des Vice Königs die besondere Zufriedenheit desselben uͤber die ihm gestern uͤberreichte Adresse leb udrn ge,, Ge, bh begreift sehr, wohl die Freude, welche die ,, Englaͤnder darüber einfinden, daß die Britische Flagge Gch hes . . weht und Daß sie sich ihres natishnalen , er m da der Frieze, die Quelle alles Gulen are en Vorfällen bewilligte unbegraͤnzte Schutz würde durch alnbegran tes Vertrauen aufgewogen, und die Wachsamkeit der Negicrung fand eine nützliche Mitwirkung in dem geregelten Benehmen der Britischen Einwohner einem Be nehmen. das auch in Zukunft dazu beitragen wird, ein freundschaft⸗ liches Vernehmen zwischen den Fremden und der eingeborenen Be⸗ völkerung, zu deren Verbesserung es auch beitragen muß, herbei u⸗ fuͤhren. Indem Se. Hoheit den Dank und die guten er , , welche in der Adresse ausgesprochen worden, annimmt, erküart n. selbe, daß seine Gesinnungen gegen die hier wohn en den En ae nn Kaufleute sich niemals aͤndern werden. Indem der nner g sich des ihin gewordenen Auftrags hiermit entledigt, schätzs er sich gluͤcklich, dies Gelegenheit benutzen zu können, um den Englischen Kaufleuten seine tiefste Hochachtung auszudrucken.

Boghos Jussuf.“

Oesterreichische

1259

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗Mork, 16. Sept. Im Hause der Repraͤsentanten zu Washington sind wieder einmal ärgerliche Auftritte vorgefallen. Bei der Diskussion uͤber eine Bill griff ein Mitglied, Herr Stan⸗ ley, ein anderes, Herrn Wise, scharf an, worauf dieser, als der

Erstere zu reden aufgehört, auf ihn zuging, ihn Laͤgen strafte und

ihm einen Schlag versetzte. Es entstand zwischen den beiden Her— ren ein Kampf, der bald allgemein ward, indem sich die Mitglie— der von den entgegengesetzten Parteien mit der größten Erbitte— rung untereinander angriffen und sich bei den Kehlen packten. Endlich ward die Ruhe wiederhergestellt und der Streit zwischen den beiden Herren, der mit einem Duell zu enden drohte, freund—

schaftlich beigelegt. Fuͤr kuͤnftige Faͤlle solcher Art sind Verkeh—

rungen empfohlen worden. Nachrichten aus Tampico vom August zufolge, soll Santana Anstalten treffen, erst Tobasco und Yucatan, dann Texas

94

m

anzugreifen.

Ostindien.

Bombay, 1. September. Schach Sudscha's Truppen ha— ben, 800 Mann stark, unter Anfuͤhrung Britischer Offiziere ein aufruͤhrerisches Afghanenheer von 6069. Mann vollig geschlagen.

Den Aufrührern wurden 300, Schach Sudscha's Truppen nur 12 Mann getoͤdtet. .

Nussir-⸗Chan hat sich am 25. Juli in Kelat

unter Englischen Schutz genommen worden.

Nach Berichten aus dem Pendschab ist No-Nehal-Sing's

Wittwe, deren Sohn die Englaͤnder bekanntlich als rechtmaͤßigen Erben gegen den jetzigen Beherrscher zu unterstuͤtzen geneigt wa— ren, von einem todtgeborenen Knaben entbunden worden.

Der Krieg zwischen Siam und Cochinchina dauert fort. Die

Siamesen hatten ein Truppen-Corps der Cochinchinesen umzin—

del gelt, und dieses hatte sich auf das Versprechen, daß die Soldaten

eingestellt und ist

in ihre Heimath entlassen werden sollten, ergeben; der Koͤnig von

Siam verwarf, aber diese Bedingung und wollte uͤberhaupt per—

sönlich Cochinchina bis zur Vernichtung bekaͤmpfen.

RMiederländisches Indien.

. . Juni. Da die seit den

S Batavia, 8. zehn Jahren auf Ja

tungen entsprechen und nicht nur die auf dieselben verwendeten Capitalien gut verinteressiren, sondern auch ein gutes Produkt lie— fern, so ist man auf dieser Insel jetzt hauptsaͤchlich mit der An— lage neuer Thee-Plantagen beschaͤftigt. Wie die Erfahrung ge— lehrt, gedeiht der Thee im hiesigen Hochlande besser als in den Ebenen; weshalb man denn die neueren Thee-Plantagen nur in

letztverflossenen

den zehnten Theil aus, und die Maͤnner sind im Niedenrlaͤndi Indien meist genbthigt, in eine hier ubliche Ehe mit Malaxischen Frauen zu treten, in wescher sich nur die Frauen als rech ige Gattin⸗ nen betrachten, von Seiten ihrer weißen. Männer aber nur als Konkubinen angesehen werden. Man wuͤnscht . hier allge⸗ mein, daß junge heirathslustige Damen aus Europa hierher auswandern möchten, wo heirathslustige Manner welche größ⸗ tentheils Staats-Diener sind, und deshalb eine sichere Existen haben ihrer harren. Uebrigens sey hierbei auch erwahnt. 8. die hiesig n, der weißen Race angehörenden Damen meist nur ihrem Vergnügen leben, und es hier nicht gebraͤuchlich ist, daß sich dieselben um die Wirthschaft bekuͤmmern. Auch verlangt man nicht, daß weiße Frauen oder Jungfrauen auf der Straße zu Fuße gehen, denn hier zu Batavia fahren sie stets, und es gehoͤrt zu den Seltenheiten, eine weiße Dame auf der Straße ge⸗ hen zu sehen.

e *

. China.

Die gestern nach der Leipz. Allg. Zeitung gegebene Nach⸗

richt Ih 2 3 9. 3 19g gege = ; re, nn, ng grweist sich als authentisch; sie ist in einer im ou rn a des Debats vom 6. Oktober mitgetheilten telegra⸗ phischen Depesche aus Malta vom 30. September enthalten, die

woͤrtlich folgendermaßen lautet: „Der „Oriental“ ist heute fruͤh um

19 ihr, mit dem Capitain Brown am Bord, der Depeschen fur

die Köͤnigin von England uͤberbringt, hier eingetroffen. Die Eng⸗

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laͤnder haben die Vorposten von Canton in den Tagen vom bis zum 27. Mai forcirt. In dem Augenblick, wo sie Canton selbst angreifen wollten, kapitulirten die CThinesen. Diese haben 26 Millionen Dollars 2, ,) Fr.) bezahlt, und die Tatarische Garnison hat am 5. Juni die Stadt geraͤumt. Die Eunglise en Streitkraͤfte sind nach Hong Kong zuruͤckgekehrt. Am 18. Juni langte der Kommodore James Bremer in Macao an und ertheilte sogleich den Befehl zur Abfahrt des Geschwaders nach dem Nor— den, um, wie es hieß, Emoy anzugreifen. J Die naͤheren Nachrichten uͤber obige Ereignisse sind aus Mak ao vom 19. Juni datirt und melden Folgendes: „Wie schon beim Abgange der vorigen Post bekannt war, hatten die Chinesen sich im Mai eifrig geruͤstet und eine große Anzahl von Brandern in Bereitschaft gesetzt, um die Englischen Schiffe zu vernichten. Am 21. Mai waren diese Maßregeln so weit gediehen, daß Capitain

. ; . ,, ; * . , * / 5 ö 96 ö n ö ] Java angelegten Thee-Plantagen den Erwar- Elliot es noͤthig fand, an alle Auslaͤnder, die sich in den Fakto⸗

reien zu Canton aufhielten, die Aufforderung zu richten, daß sie vor Sonnenuntergang diese Stadt verlassen mochten. An demselben

Senhouse, der wahrend der Reise Sir J. Bremer's nach Kal— kutta die Flotte befehligte, von einem Dampfschiffe gezogen, etwa In der folgenden Nacht

. . 9. . 2m Tage traf das Britische Kriegsschiff „Blenheim“ unter Capitain

6 Englische Meilen von Canton ein.

Nor 86 2 89919a9no d 3 35 * 1199195 . 1 18990 j 5 j 5ꝑRi s⸗ s io so CEF j ö den hoher gelegenen, Gegenden angelegt hat, und noch immer das bemühten die Chinesen sich, diese Schiffe durch Brander zu zerstöͤren,

auf den hohen Gebirgen wachsende Alangalang (ein schilfartiges Rohr) niederbrennt, um für neue Thee⸗Anpflanzungen Plaß zu gewin— nen. Vor Allem lassen sich mehrere hier reich gewordene Chinesen der Theebau auf Java sehr angelegen seyn, da ihrer Meinung nach der soge— nannte schwarze Thee auf den hohen Bergen Java's eben so gut als in China gedeiht. Der Britisch-Chinesische Krieg traͤgt na⸗ tuͤrlich nicht wenig dazu bei, den Theebau auf Java zu vermeh— ren; denn erstlich sind mehrere hiesige sehr reiche Chinesen dadurch verhindert worden, mit ihren Schätzen nach der Heimath zuruͤck— zukehren, und diese haben nunmehr ihr Geld zur Anlegung von Thee— Plantagen benußt; und zweitens ist der Thee sest dem Anfange jenes Krieges hier immer theurer geworden. Durch die hier seit kurzem erst angelegten und noch immer sich vermehrenden Thee— Plantagen wird hoffentlich Java in wenigen Jahren im Stande seyn, den Theebedarf fuͤr ganz Europa zu erzeugen.

Im Javaschen Hochlaͤnde werden jetzt sehr viele Truppen an— geworben, die man alsdann eiligst erst nach Samarang und von da nach der Westkuͤste Sumatra's befördert. Allem Anscheine nach ist der Friede auf Sumatra nicht mehr von langer Dauer; denn das Gouvernement von Batavia kann die Absicht, seine Herrschaft bis an die Ufer des Indagriri-Stromes ausdehnen zu wollen, nicht mehr verbergen. Mit verschiedenen kleinen Fuͤrsten im Innern Sumatra's sind jetzt Unterhandlungen eingeleitet, die nichts Geringeres bezwecken, als jene jetzt noch unumschraͤnkten Fuͤrsten in salarirte Vasallen der Hollaͤnder umzuschaffen. Ge— lingt dies nicht mit Guͤte, alsdann wird Waffengewalt in An⸗ wendung gebracht, und auf diese Art wird das Protektorat des hiesigen Gouvernements sehr bald uber alle Gauen Sumatra's ausgedehnt werden.

Zu Saladiega, auf Java, haben die Afrikanischen Neger wie—

der drei Europaͤer ermordet. Die den Neger-Compagnleen des zu Saladiega garnisonirtenden 9ten Infanterie-Bataillons zuge— theilten Europaͤischen Offiziere und Unteroffiziere haben sich des— halb mit der Bitte an den General-Major Cochius gewendet, sie bei anderen Compagnieen zu placiren, indem bei der gegen— waͤrtigen uͤblen Stimmung der dortigen Neger der Europäer dort seines Lebens nicht mehr sicher sey. Uebrigens sollen die Afrika— nischen Neger im Felde sehr tapfere Soldaten seyn und bei Er— stuͤrmungen sich durch kein feindliches Feuer im Vordringen ab— halten lassen. Nur hören sie bei dergleichen Affairen auf kein Kommando ihrer Offiziere, und dringen gewohnlich mit wildem Gesehrei und in ungeregelten Haufen vorwärts.

Da die hiesigen Hollaͤndischen Besitzungen seit einigen Jah— ren bedeutend vergroͤßert worden sind, und in den neuerworbenen Laͤndern meist die Javaschen Reformen eingefuͤhrt und deshalb neue Kollegien und Aemter dort errichtet werden, die man gröͤß⸗ tentheils mit Europaͤischen Staats⸗Beamten besetzt, so ist gegen— waͤrtig das Avancement bei den Civil-Beamten im Niederländischen Indien sehr gut, und unsere Regierung ist sogar haͤufig in Verle—

genheit, um die vakanten Stellen mit faͤhigen Subjekten besetzen pitain Elliot eine Proclamation,

zu koͤnnen. Es werden daher sehr oft Militairs, ohne Ansehung ihres Ranges und Alters, aus dem Kriegsdienste in den Civildienst versetzt, wenn sich naͤmlich dieselben damit einverstanden erklaren, und fuͤr die Vakanzen im Civil-Staatsdienste qualifiziren. Nicht selten geschieht es daher, daß hier ein Soldat als Klerk (Kanzellist) in irgend einem Kollegium der Regierung angestellt wird und binnen kurzer Zeit im Civildienste avancirt, so daß derselbe schon in 1— Jahren zum Registrator, Postmeister, Secretair ꝛc.w befoͤrdert wird, in welchem Falle er dann einen hoheren Gehalt als ein Capitain oder Major bei der Armee genießt. Unterdessen wird das betreffende Individuum in seiner fruheren Militair— Charge, bei seinem Corps, auf der Kontrolle, unter der besonderen Rubrik „voor memorie“ immer noch gefuͤhrt, obschon dasselbe von seinem Corps weder Gehalt noch Kleidung erhaͤlt, und haͤufig mehr als 100 Meilen weit davon entfernt ist. Allein es kommt doch auch, und zwar nicht selten, vor, daß ein solcher auf der Ar—

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mee⸗Kontrolle voG9r memorie gefuͤhrter Civil⸗Staatsdiener, wenn man seiner im Cipildienste nicht mehr bedarf, nach seinem Corps zuruͤckgesendet wird, wo derselbe nun seinem Militair⸗Range nach entsprechende Dienste thun muß.

. Der Mangel an Europaͤsschen Damen ist auf Java noch recht fuͤhlbar; denn in den meisten Gesellschaften machen .

27. Mai bewilligt worden sind:

zahlt, so steigt sie auf 7 Millionen, geschieht die Bezahlung nicht ;

Befehlshaber der Flotte, Sir J. Sen

seyn, 15

was ihnen aber nicht gelang. Am 23. Mai waren saͤmmtliche Kriegs- und Transportschiffe an derselben Stelle eingetroffen. General-Major Sir Hugh Gough und Sir F. Senhouse bega— ben sich nach Canton, um die Stellung der Chinesen zu rekognos⸗ ziren. Um 11 Uhr Nachts wurde eine passende Landungsstelle gefunden. und sogleich begann man alle verfugbaren Streitkraͤfte auszuschiffen. Diese bestanden aus etwa 1060 Mann Marine—

Truppen und Matrosen und 2223 Mann Land-Truppen. Nach verschiedenen Gefechten waren am 27. Mai alle Außenwerke von Canton von den Eaglaͤndern eingenommen und die Tatarischen

Truppen nach Canton hineingetrieben. An diesem Tage sollte eben die Stadt selbst erstůrmt werden, als Capitain Elliot einen Waffen⸗ stillstand anordnete, indem die Chinesen Friedens-Anträge gemacht hat⸗

ten. Aus diesen Unterhandlungen ging eine Convention hervor, die von den Englaͤndern in folgender Weise mitgetheilt wird: „Ver—

trags-Bedingungen, die den Chinesischen Beamten in Canton am . ber . 1). Die drei Kommißffare des Kaisers muͤssen mit allen Truppen, die nicht der Provinz angehoö⸗— ren, binnen sechs Tagen die Stadt verlassen und sich mindestens 60 Englische Meilen weit entfernen. Binnen sieben Tagen muͤssen 6 Millionen Dollars, und zwar 1 Million am 27. Mai vor Sonnen-Untergang, bezahlt werden. 3) Einstweilen bleiben die Britischen Truppen in ihrer Stellung. Auf beiden Seiten duͤrfen keine weitere Vorbereitungen zu Feindseligkeiten stattfin⸗ den. Wird die verlangte Summe nicht binnen sieben Tagen J

zinnen 14 Tagen, so steigt sie auf S Millionen, und nach 26 Tage 5 9 Millionen. Ist Alles bezahlt, so ziehen sich die an ee e ent pen zur Bocca Tigris zuruͤck; Wangtong, so wie dle übrigen Festungswerke am Flusse werden den Chinesen übergeben und dur— fen ausgebessert, aber nicht wieder mit Waffen versehen werden bis die Angelegenheiten zwischen beiden Nationen vollsiaͤndig ge⸗ schlichtet sind. ) Binnen sieben Tagen muͤssen alle Verlufte welche im Jahre 1839 durch Plünderung der Faktorien und durch die Zerstöͤrung einer Spanischen Brigg verursacht worden, ersetzt werden. 5) Der Kwangschufu muß mit genuͤgender Vollmacht zum Abschlusse dieses Vertrags von den drei Kommissarien an General der Tartarischen Gaͤrnison, dem General-Gouberneur und dem Fugun von Kwangtung versehen seyn.“ Die verlangte Vollmacht wurde in folgender Weise ausgestellt: „Dischan Generalissimus, Lungwan und Yang-⸗-Fang, Mil. Kom misfate At⸗ singan, General der Garnison, Kekung, Gouverneur der beiden Kwang, und Eliang, Vice-Gouverneur von Kwantung, erlassen hiermit Instructionen an den Kwangschufu. Da der Bevollmäch⸗ tigte der Englischen Nation jetzt geneigt ist, Waffenstillstand zu beobachten und Friedens⸗Anstalten zu treffen, so wird der Kwang— schufu die Einzelheiten der friedlichen Vereinbarung und Enßd⸗ digung anordnen. Unter keinem Vorwande darf er sich en:⸗ ziehen. Dies sind seine Instructionen.“ Am 5. Juni erließ Ea⸗ worin er anküͤndigte z Can— ton von der Tatarischen Besatzung geräumt . . bereits 5 Millionen Dollars baar und für die noch uͤbrige 1 Mill. Doll. Buͤrgschaften empfangen habe. Da die Chinesen ihre Verpflichtungen also erfuͤllt hatten, kehrten die Britischen Streit⸗ küäͤfte wieder nach Hong-Kong zuruck. Troß dieses Verlustes, den die Chinesen erlitten haben, scheint die vollstaͤndige Crledigung des Zwistes doch noch so fern zu seyn, wie nur je. Schon am 10. Juni erließ Capitain Elliot eine Proclamation, worin er er— laͤkrte, daß es fuͤr Britische Handelsschiffe sehr gefaͤhrlich sey, in den Cantonfluß einzulaufen. Spaͤter brachen die Chinesen den abgeschlossenen Vertrag, indem sie im Widerspruch mit demselben an der Wiederbewaffnung der zerstbrten Forts zu arbeiten began⸗ nen. Jetzt ruͤsten sich daher die Englaͤnder zur Erneuerung der Fein dselig⸗ keiten. Auch ist gerade gestern Sir J. Bremer aus Ostindien zurück ö. kehrt, und man glaubt, daß derselbe sogleich nordwärts segeln und die Insel Emoy einnehmen wolle. Der Verlust der a,, bei dem Angriff gegen Canton wird auf 15 Todte und 112 Verwundete angegeben. Am 14. Juni starb außerdem der einstweilige Ober⸗ ouse, am Fieber. Sir H. berufenen Capitains Elliot ͤ soll , e pium,

der bekanntlich an des a ,, ,, . in Ching ernannt ist. silionen Dollars als Entschaäͤdigung fuͤr das

ottinger, telle zu