1841 / 286 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Inland.

Gestern 24 8 khr 2 serli eichenbegängniß des Ober-Landes⸗Bau-Direktors . . el, Li irdischen Ueberreste des verehrten Mannes, den wir freilich schon seit beinahe einem Jahr als einen Dahingeschiedenen zu betrachten gewohnt waren, sollten der Gruft . werden; so wenig nun dieser Tod uaͤberraschend seyn konnte, so erschuͤtternd blieb er dennoch, weil Alle, die sich hier zur Kunst bekennen, von dem Gefuͤhl durchdrungen sind, den Mann verloren zu haben, der der Mittelpunkt und die Seele der hiesigen Kunst war und der zugleich durch den Adel seiner Ge⸗ sinnüng, durch das Harmlose und Liebreiche seines Wesens ihre Herzen an sich fesselte und sie mit unsichtbarer Macht zu einem Ganzen verband. Solche Gefuͤhle fuͤr den wahrhaft unvergeßli⸗ chen und unersetzlichen Mann hatten die große Zahl seiner Ver⸗ ehrer zu dem letzten Geleit versammelt, und wo Liebe und Ver⸗ hrung sich in solcher Allgemeinheit aussprechen, muß auch auf die entfernter stehenden der Eindruck maͤchtig und erhebend seyn. Der Zug setzte sich von dem Trauerhause, der Kbniglichen Bauschule, aus in Bewegung. Er wurde erbffnet durch ein Musik-Chor und es gingen vor dem Sarge, gefuhrt von ihren Lehrern und Marschaͤllen, die Schuler des Königlichen Gewerbe⸗-Instituts und die Schuͤler der Akademie der Küuͤnste. Ihnen schloͤssen sich die Meister der Baugewerke von Berlin und Deputationen von denen zu Potsdam an, gleichfalls mit Mar⸗ schaͤllen und unter Vortragung ihrer Insignien, welche mit schwar— zem Flor uͤberzogen waren. Ihre Ordnung war folgende: Die Maurer, die Zimmrer, die Tischler, die Schlosser, die Glaser, die Maler, die Vergolder, die Stuccateure, die Tapezierer, die Toͤpfer, die Klempner, die Kupferschmiede, die Brunnenmacher, die Stein— setzer. Alle diese Gewerke haben den belebenden, Alles ins Schone bil⸗ denden Einfluß des Mannes, der das Handwerk der Kunst annaͤ— herte und mit ihr auf das innigste verschmolz, erfahren, und es darf gesagt werden, daß ihnen Allen das Verdienst bekannt und anschäulich war, zu dessen letzter Ehre sie sich hier vereinigt hat— ten. Den Gewerken folgte ein zweites Musik-Chor; nach dem— selben gingen die Beamten der Königlichen Museen, die Subalter—⸗ nen voran; darauf. die Kuͤnstler-Vereine, dann die Schuͤler der Bau-⸗Akademie, gefuͤhrt von ihren Lehrern; darauf der sehr zahl⸗— reiche Architekten-Verein, dem sich Bau⸗Beamte von hier und Potsdam angeschlossen hatten. Dem Leichenwagen selbst voran gingen die Subaltern-Beamten der Ober-Bau⸗Deputation; die Orden des Verewigten wurden von einem Architekten getragen, begleitet von Marschaͤllen. Der. Leichenwagen, zu dieser Feier besonders erhoͤht, trug den unverhuͤllten, mit Blumen und Lerbeer⸗ kraͤnzen geschmuͤckten Sarg; er war von 12 Architekten als Mar⸗ schaͤllen umgeben, die Zipfel des Leichentuches trugen der Geheime Dber-Baurath Guͤnther und Prof. Wach, als Repraͤsen— tanten der Architektur und Malerei. Dem Sarge folg— ten zunächst die Angehörigen, darauf die Behoͤrden. Unter letzteren sah man die Ober⸗Bau-⸗Deputation, den Senat

Berlin, 13. Okt.

1268

Herrn Professor, Geheimen Medizinalrath Dr. Sachs; in der philosophischen Fakultat auf den Herrn Professor Dr. Drumann uͤber.

Am Sten d. M. starb hier der Grheime *r und Ober⸗ Landesgerichtsrath Wilhelm Theodor Herbig, Ritter des Rothen Adler⸗Srdens dritter Klasse mit der Schleife, nachdem derselbe siebenunddreißig Jahre im hiesigen Ober⸗Landesgerichts⸗Kollegium und als Direktor des hiesigen Inquisitoriats amtlich gewirkt hat.

Breslau, 11. Okt. Es ist in oͤffentlichen Blaͤttern schon mehrfach der Verschoͤnerungen gedacht worden, welche un— sere Stadt durch eine Menge großer und geschmackvoller Neu— bauten erhält. Vor Allem erfreut sich der Paradeplatz hinter dem Koͤniglichen Palais dieser Gunst. Die Ruinen des sogenann— ten e af. sind niedergerissen, um einem im naͤchsten Jahre aufzufuͤhrenden Gebaͤude faͤr das General-Kommando des sechsten Armee⸗-Corps Platz zu machen. Das baufaͤllige Inquisitoriats— Gebaͤude wird gleichfalls niedergerissen werden, und hoffentlich se⸗ hen wir bald an dessen Stelle das neue Stadtgerichts-Gebaude erstehen. Fuͤr das Inquisitoriat wird ein neues Gebäude an der Suͤdseite des Paradeplatzes, jenseits des Stadtgrabens und un⸗ fern der neuen Kavallerse-Kaserne, des Selenkeschen Instituts und des Dianabades errichtet werden. Das neue Inquisitoriat wird die Stadt ausschließlich der Gaade Sr. Majestät des re— gierenden Köͤnigs zu verdanken haben, so wie sie das in der Voll— endung begriffene neue Theatergebaͤude, welches die Ostseite des Paradeplatzes begraͤnzt, der Munifizenz des hochseligen Koͤnigs zum großen Theil verdankt. Dieses wird, wie nunmehr unabaͤn— derlich bestimmt ist, am 13. November d. J., an dem Geburts⸗ tage Ihrer Majestät der Königin, feierlich erbͤffnet werden. Das— selbe ist von dem Baurath Langhans in einfach edlem Style er⸗ baut und mißt in der Breite 1277 Fuß, in der Laͤnge 174 Fuß, in der Höͤhe 87 Fuß. Es vereinigt nicht gewohnliche Vorzuͤge in sich, uͤber welche wir nach der Eroffnung, deren Andenken an das Geburtsfest unserer erhabenen Koͤnigin geknuͤpft wird, naͤher berichten werden.

Trier, 8. Okt. Nachstehendes ist eine genauere Berechnung des Schadens, den der in der Nacht vom 26. zum 27. Juni stattgehabte Orkan und Hagelschlag in den Kreisen Saarburg,

Wittlich und Berncastel angerichtet:

Weinbergen 331,458 Rthlr. 20 Sgr.

Feldfruͤchten 533, 679 5

Wie nee, . 38,250

Gemuͤsen 69,800

Hanf und Flachs 23,107

Wohnhaͤusern, Dächern,

Fenstern : c. Obst und Obstbaͤumen. Waldungen ...... J uͤberhaupt 1,075,089 Rthlr. 8 Sgr. 6 Pf.

Zur Unterstuͤtzung der Beschaͤdigten hat das Koͤnigl. hohe Mini— sterium des Innern eine allgemeine Haus-Kollekte in der ganzen Monarchie mittelst Verfuͤgung vom 9. September bewilligt.

w ö

58,1 16 5, 792 ö .

und die Professoren der Akademie der Künste, den Rektor und Professoren der Universitaͤt. Mitglieder der Akademie der Wissen⸗ schaften und noch eine große Zahl von Leidtragenden . sammtlich zu Fuß. Den unabsehbaren Zug der nachfahrenden Wagen eroff— neten der Staatswagen Sr. Majestaäͤt des Königs, so wie die der Kbͤniglichen Prinzen. Am Grabe sprach der Architekt Prof. Stier im Namen seiner Kunstgenossen eine Gedaͤchtniß⸗Rede und der Bischof Hr. Roß sprach Gebet und Segen. Der Letztere hatte bereits im Trauerhause die Leichen ' Rede ge⸗ halten, woselbst auch die musikalische Abtheilung der Akademie Fer Künste, unterstuͤzt von Mitgliedern der Sing-Akademie, einen Gesang angestimmt. Das Leichenbegaͤngniß wurde von mildem, wenn auch nicht freundlichem Wetter beguͤnstigt; die Einwohner Berlins, das in allen Straßen Zeugniß giebt von dem Geist die— ses Meisters, bewiesen auf dem Zuge uͤber den Opernplatz, die Uinden und die Friedrichsstraße hinauf nach dem Kirchhofe vor dem Oranienburger Thore eine ernste Theilnahme. So ruht denn der edle Mann von seiner rastlosen Thaͤtigkeit jetzt an derselben Staͤtte aus, wo auch Fichte und Hegel begraben liegen; sein Geist aber wird frisch und lebendig unter uns fortleben und fortwirken.

Känigsberg, 19. Okt. Das Prorektorat der hiesigen Königlichen Universitaͤt ging heute auf den Herrn Geheimen Me— dizmnalrath, Professor 3c. Hr. Burdach; das Dekanat in der theo⸗ logischen Fakultaͤt auf den Herrn Professor r. von Lengerke; in der juristischen Fakultät auf den Herrn Professor, Tribunals⸗ rath Pr. Schweikart; in der Medizinischen Fakultät auf den

Bekanntmachungen.

d

Alle diejenigen, welche an die Verlasenschaft des in Pritzwalk wohnhaft gewesenen, im Jannar d. J. zu Berlin verstorbenen Justiz-Kommissarius Her. mann Julius Karl Adolph von Baerenfels aus irgend cinem Grunde Rechtens Forderungen und Anspruͤche haben und geltend machen zu koͤnnen glauben, wer⸗

.

den auf den Antrag des fuͤr die nachgebliebenen, mit Preußische . Versicherungs⸗ Anstalt.

ek anntmachung. . Mit dem 2. September ist der erste Abschnitt der

der Witwe des Verstorbenen in hiesige Provinz ver= zogenen, minorennen Kinder des denati vom Söͤnig(. B Hofgericht verordneten Vormundes zu deren Anmel-

dung und Beglaubigung in einem der auf

, .

am 10. Dezember er. zu erkennenden Praͤklusion, hierdurch aufgefordert. Die vollstaͤndigen Proklamen sind in den Stralsundischen Zeitungen, worauf hier Bezug genommen wird, inserirt. Hartum Greifswald, den 14. September 1841. Kdͤnigl. Preuß. Hofgericht von Peãynmern und Ruͤgen. (L. S.) v. Möller, Praeses.

gen, so

w Mit Hinweisung auf die den Stralsundischen Zei⸗ tüsigen vollstaͤndig inserirten Ladungen vom heutigen Tage, werden alle und jede, welche an die im Greifs⸗ walder Kreise und Wusterhuser Kirchpiele belegenen, zur Berlassenschaft des hier verstorbenen Kommerzien Paths Balzer Peter von Vahl gehbrenden, von de-. Es en lärben an den Johann Gustän Melms verkguflen Jusblal- Güter Ssielow und Brünzuw * b. Forde tungen und Anspruͤche zu haben glauben, zu deren umneldung und Verification in einem der auf m 8. Sttob er, ben 11. November oder den

30, Novemher or.

Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht an⸗ stehenden Liquidations-Termine, bei Vermeidung der am 21. Dezember ar. zu erkennenden Praͤklusion, hiermit aufgefordert.

Hatum Greifswald, den 28. September 1841. Koͤnigl. Preuß. Hofgericht von Pommern u. Rügen.

N Sammelperiode dieses Jahres den 12. u. 36. Oktober, den 19. November er, und wenngleich noch nicht alle Morgens 10 Uhr, vor dem Koͤnigl. Hofgericht anbe⸗ Agenturen eingehen konnten, s raumten Liguidatians- Termine, bei Vermeidung, der Büchern der Anstalt n, nett III. .

. ir bin. 8 a . erhäͤltniß der Betheiligung in den Klassen heraus⸗ stellt, ein Umstand, der ] eln Anstalt beitraͤgt. .

Wir bemerken zugleich, daß der starke Andrang in der letzten Zeit es uns wieder, wie in den vorigen

Köln, 8. Okt. Vorgestern gegen Abend brachten uns die Wellen des Rheins eine freundliche Beisteuer zum Dombau. Vom lang andauernden Boͤllerdonner unserer Koͤlnischen Dampf— schiffe begruͤßt, langte die, uns vor einigen Monaten angekuͤndigte, gewaltige Ladung von Bausteinen, welche die Bemuhungen der Stuttgarter Freunde unserer herrlichen Kathedrale aus allen Theilen 2vuͤrttembergs und Schwabens in Heilbronn zusammen— gebracht hatten, in einem großen Rheinschiffe hier an, auf welches man sie in Mannheim uͤbergesiedelt hatte. Heute fand die feierliche Uebergabe derselben statt. Das provisorische Comité des Kölner Dombau-Vereins hatte auf einem Dampfschiffe ein Festmahl bereitet, bei welchem die beiden Abgeordneten des Stuttgarter Vereins, die Herren Stadtbaumeister de Milas aus Heilbronn und Albert Schott aus Stuttgart, erschienen und ein Schreiben ihrer Kommittenten, so wie ein von Gustav Pfizer auf diesen Anlaß verfaßtes schoͤnes Gedicht uͤberreichten. Bei dem Mahle selbst, an welchem die er— sten Militair- und Eivil-Beamten von Köln Theil nahmen, wurde zunaͤchst ein Toast auf das Wohl des erhabenen Beschuͤtzers des Kölner Dombaues, Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von, Preußen, als— dann das Wohl Sr. Majestät des Königs von Wuͤrttemberg und endlich das aller Foͤrderer des großen Deutschen Unternehmens ausgebracht, dem die gegenwartige Feier galt.

Der hiesigen Zeitung zufolge, fuhren auf der Eisenbahn zwischen hier und Aachen in den Tagen vom 29. September bis

nahme in diesen vier Wochen hat 29,678 Rthlr. 35 Sgr. be⸗ tragen.

Meteorologische Beobachtungen.

Nachmittags Abends 2 U., 0 vn.

Nach eiumaliger Beobachtung.

1841. 12. Oktober.

Luftdruck. ... X35, 1 bar. 31, 92 par. 331,79 bar. 8S, s n. 13,80 R. 4 8,00 RR. 4 7,99 R. 4 S, 27 R.; 4 7, 10 Rz. 87 pCi. 77 pCt. 88 pCt. regni. bezogen. bezogen. Wind 8W. S8 W. 8VwW. Wärme wechsel 13,9. Wolke nzusg. .. Sw. * 6,55. Tagesinittel: 3314,94 Par. 10,29 R... 4 7,7! R... S4 pCt. Sw.

Morgens

6 Uhr.

¶Quellwürme 8, 10 R. Flusswärme 10,59 R. Bodenwärme 11,07 R. Aus dũnstung Q, od 1, Rh. Niedersehlag 0,070 Rh.

Luftwärme ... Thaupunkt .. Dunstsâttigung Wetter

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 9. Okt. Niederl. wirtl. Sebuld 51. Kanz. Bill. 25 8. 55 Span. 18. Ausg. —. 2iual. Prüm. Sch. . Pol. Oesterr. —. Antwerpen, S8. Okt. Ziusl. 5. Hamburg, II. Okt. Bank- Actien 1600 Br. Londo n, S. Okt. Cons. 35 895. Belg. 1023. Neue Aul. 214. Passive 53. Ausz. Seh. 10. 23 lloll. 513. 583 Dort. 30. 35 18. Engl. Russ. 1122. Bras. 59. Columb. 205. Mex. 25. Peru 15. Chili 65. Paris, 8. Okt. 55 Reute iu eour. 115. 10. 35 Reute fin 79. 75. 59 Noapl. in cour. 105. 15. 53 Spau. Reute 21. Petersb urg, 5. Okt. Lond. 3 Met. 395. Hamb. 35. Poln. à Par. 300 FI. . do. 500 FI. —. do. 200 FI. 25 9 Wien, 8. Okt. 55 Met. 1066. 44 83. 34 21 15 —. Baule - Actien 1551. Anl. de 1834 137. de 1839 1093.

55 40. 1003

16 Preuss,

Passive.

Neue Anl. 18. Engl. Russ. 1083.

cour Passive 5 5.

Paris 412.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 14. Okt. Im Schauspielhause: Werner, Schau— spiel in 5 Abth., von C. Gutzkow.

Zu dieser Vorstellung sind Schauspielhaus-Billets, mit Mitt— woch bezeichnet, guͤltiß.

Freitag, 15. Okt. Im Opernhause: Zur Feier des Aller— hoͤchsten Geburtsfestes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs: Ouvertuͤre von Gluck. Hierauf: Rede, gesprochen von Mad. Crelinger. Und, zum erstenmale: Der Guitarrespieler, Oper in 3 Abthl., nach dem Fran— zoͤsischen des Scribe, bearbeitet von J. C. Gruͤnbaum. Musik von F. Halevy. (Dlle. Tuczek, vom K. K. Hof-Opern-Theater zu Wien: Sara de Villareal.)

Im Schauspilelhause: Zur Feier des Allerhöͤchsten Geburts— festes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs: Rede, gesprochen von Fraͤul. Ch. von Hagn. Hierauf: Prinz Friedrich von Homburg, Schau— spiel in 5 Abthl., von H. von Kleist. (Neu einstudirt.)

KRönigsstädtisches Theater.

Donnerstag, 14. Okt. Zum erstenmale: Die Vorleserin. Schauspiel in 2 Akten, nach Bayard. Hierauf auf Begehren: Mitten in der Nacht. Posse in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen.

Freitag, 15. Okt. Zur Feier des Allerhoͤchsten Geburtsfestes Sr. Majestaͤt des Königs: Si eseguira una Cantata allegorica dalli Primarj Artisti della GCompagnia Italiana con Cori. Composla espressamente per tale festa. Parole del Signor Zanetti. Musica del Maestro Sperati. (Fest-Kantate von Zanetti. Musik von Sperati. Ausgefuͤhrt von der Ita— lienischen Opern-Gesellschaft. ) Hierauf, zum erstenmale: Otella, il Mors di Venezia. Opera in 3 Atti. Muasica del Maestro Rossini. (Signora Laura Assandri, Primadonna der Italieni— schen Oper zu Paris, neu engagirtes Mitglied: Desdemona, als Debuͤt.) (Die neue Decoration des ersten Aktes ist von dem Decorations-Maler Herrn Buocher aus Mailand.)

Der Anfang dieser Vorstellung ist um 6 Uhr. wird um 5 Uhr geoͤffnet.

Sonnabend, 16. Okt. (Italienische Opern-Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt: Otello, il Moro di Venezia. ;

Der Anfang dieser Opern-Vorstellung ist um halb 7 Die Kasse wird um halb 6 Uhr geoͤffnet. ;

1

Die Kasse

Uhr.

C

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

zum 3. Oktober 23,249 Personen. In den 14 Tagen vom 6. bis zum 19. September waren 23,132 Personen gefahren. Die Ein—

9 89 yum 89 4. *. 6. 6 Allgemeiner Anzeiger für die Preußisehen Staaten. Jahren, ganz unmoͤglich macht, die Aufnahme⸗Do⸗ 13. der Statuten vorgeschrie⸗ benen Zeit von 2 Monaten nach der Einzahlung aus— zureichen, und wir daher die Interessenten ersuchen, der Verzögerung wegen nicht beunruhigt zu seyn; doch steht es Jedem frei, sich an uns zu wenden, und werden wir gern Auskunft ertheilen, wo man sie wuͤnscht. Schließlich machen wir noch darauf aufmerksam, die diesjährige Ge⸗

kumente in der durch 8.

Dr. Odebrecht.

daß mit dem 2. November (. sellschaft ganz geschlossen wird.

Anstalt. geschlossen worden, Abrechnungen der sind bereits in den eingetragen: Summa.

,,

aber bereits hier einge⸗

Nr. 4, und

sich ein immer guͤnstigeres

Berlin, den 23. September 1814. Direction der Preußischen Renten⸗Versicherungs⸗

Dampfschifffahrt

zwischen Magdeburg und Hamburg. Waͤhrend des Monats Oktober fahren unsere Dampf⸗ 1 schiffe nur fuͤnfmal wöchentlich mit Passagieren und O, 635 4,525 1,902 1,134 5390 191 18,929 Einlagen, Gütern, und fallen die Fahrten

mit 476,688 Thlr. Einlage-Kapital.

Noch nicht eingetragen, . ind die Deelarationen von 41,238 Einla⸗ daß die ganze Summe fuͤr das Jahr 1841 zur Zeit betraͤgt

30,158 Einlagen und . 20,808 Thlr. Einlage⸗Kapital.

Im Jahre 1839 war zur selben Zeit die Zahl der Einlggen nur etwaz über 14,900, und belanntlich belief sich die Anzahl der Einlagen pro 1839 über- haupt auf 26,214.

Im Jahre 18610 kamen die Einlagen, mit der Auf⸗ geldsperiode zusammen, auf 33,735. ; zeigt sich mithin ein fortwaͤhrendes Steigen

am Montag und Freitgg so wohl hier als in Hamburg aus. Dagegen wird jeden Freitag ein Dampfschiff mit angehaͤngtem Schleppkahn von Hamburg abgehen, welches auch Passagiere zu ermäßigten Preisen mitnimmt, Bei dem gebesserten Wasserstande ist uͤbrigens auf prompte Guͤterbeförderung sicher zu rechnen.

Auskunft und Fahrbillets ertheilen in Berlin die Herren Herrmann C Meyer, Werderschen Markt in Leipzig Herr Ferd. Sernau, Grimmaische Straße Nr. 24/6 758.

Magdeburg, am 1. Oktober 1841. Die Direction der vereinigten Hamburg⸗Magdebur—

ger Dampfschifffahrts⸗ Compagnie.

ö . Capt. Bohn,

jedes gross ca. 500 Tons und mit eleganten Kasäiten

verschen, haben am 28. August ihre regelnmätsigen

Fahrten begonnen und werden von nun an jeden

Freitag Abend von ILIamburg und ILull ihre Falr—

ten sortsetzen.

Da bei der Erbauung dieser Schiffe, der erstem Dampsschisse unter Deutscher Flagge für eigentliche Seesahrten, hauptsächlich auf Erleichterung des Ver- kehrs und Unterdrückung der bestehenden Monopole Rücksicht genommen ist; auch Alles dabei angewandt worden, was zur Schnelligkeit und Stärke der Schisse beitragen konnte, so dars gewils erwartet werden., dals die Mitglieder der Iamburger Börse socꝗolil, wie- das Ilandel treibende Deutsche bublikum üherhaupt. dies vaterländische Unternehmen vorzugsweise durch- Zuwendung ihrer Güter unterstützen und gern daz beitragen werden, die Unahhängigkeit des Deutschen lHlandels auch aul diese Weise zu sördern.

Lur VWahrnalime der Geschäste sind von der Dis rection ernannt:

in Hlamburtz Ilerr Rob. M. SIoman jr.,

in Ilull IIerr Joseph Sanderson, mit denen wir die Frachten und Passage zu regulirem ersuchen.

Ilamburg, den 1. September 1841.

. 9

Die Fracht von Hlull nach Hamburg ist bis aul Weiteres auf Ein Penny Sterling und süns und zwanm zi pro Cent p. Cub. Fuls für Twist und Manusak- tur- Wuaaren sestgesetzt, und ist ferner in Hlull die Einrichtung getrofsen worden, dals im Fall sich mehr VWagaren vorfinden sollten, als mit diesen ben

M R,

wesentlich zur Kraͤftigung der 4 k sahrts - Gesellschast . ..

Die Dampsfschisse der Hanseatischen Dampsschiss-

Capt. Bridge,

schiffen befördert werden können, und daher das Engatziren von Segelschiffen nothwendig würde, sol- che abseiten der Hanseatischen Dampsschisssahrts-Ge-

n 6 sellschast zur lausenden Fracht angeschasst werden

können.,

Rob. M. Sloman jr.

geltend, die heute von dem Moniteur Weise besprochen wird: ten hat den neuen Zoll-Tarif sanctionirt, durch welchen auf alle

um, eine Combination zu finden, welche

ohne das Uebel zu vermehren, welches durch jene ; ö 16. unserer vorzuͤglichsten Industrieen 32 ö. . versichert, daß zuvobrderst der Amerikanischen Regierung tat von 1831 aufgekuͤndigt werden wird. Nach Erfuͤllung diefer Praͤliminarien wird Frankreich seine Wuͤrde und seine Interessen

zu Rathe ziehen.“

Allgemeine

che Stagts-Zeitung.

Inhalt.

Amtliche Nachrichten. .

Rußland und Polen. Warschau. Einfuͤhrung des Russischen Muͤnzfußes im Königreich Polen.

Frankreich. Paris. Der Amerikanische Zoll-arif. Erklaͤrung des Journal des Dabats uͤber die Bewegung zu Gunsten der Kdoͤnigin Christine. Vermischtes. Briefe aus Paris. (Einige Aufklärungen uͤber die Ereignisse in Spanien.)

Großbritanien und Irland. London. Hof Nachricht. An gebliche Ernennung des neuen Gesandten fuͤr St. Petersburg. Entscheidung gegen das Mitstimmen von Pairs bei Unterhaus— Wahlen. Disposition uͤber die Chinesische Entschaͤdigungs Zah— lung. Theepreise. Getraide⸗-Zoll. Vermischtes.

Niederlande. Generalstaaten⸗Budget.

Deutsche Bundesstaaten. Stuttgart. Neue Oper von Bene⸗ diet. Luxemburg. Bittschrift der Fabrikanten ꝛ6, den An⸗ schluß an den Zoll⸗Verband betreffend.

Oesterreich. Wien. Die Gemahlin des Herzogs Alexander von Württemberg . Desterreichische Nationalbank,.

Italien. Neapel. Des Köoͤnigs Reise nach Sieilien. schiff. Verbindungen. ; .

Spanien. Fortgang der Insurrection in Navarra. O Donnell's Proclamattonen an das Heer und die Einwohner von Pampelona.

Türkei. Von der Tuͤrkischen Graͤnze. Urtheil gegen die Ver— schworenen in Bucharest. .

Nord-Amerika. Das Kabinet noch nicht organisirt. tung zur neuen Praͤsidenten Wahl. Prinz von Joinville.« Leod's Angelegenheit. re

Mexiko. Finanz-⸗Zustand und Besorgniß vor einer Umwaͤlzung.

Niederländisches Indien. Schreiben aus Mun tok. (Aufstand der Chinesischen Bergleute in Banka-Kotta. Einiges uͤber die Schwierigkeiten des Verkehrs mit Europa.)

Inland. Muͤn st er. Professor Schluͤter F. Denkmuͤnze auf Niebuhr.

Dampf

Vorberei Mac

Koͤln. Mlssisen.

Frankreich und der neue Amerikanische Zoll-Tarif.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig hahen Allergnaͤdigst geruht:

Dem Ober-Buchhalter bei der Regierungs-Haupt-Kasse zu Oppeln, Kriegsrath Storch, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen; und

Dem Professor in der medizinischen Fakultaͤt der Universitaͤt Bonn, Dr. Weber, zu gestatten, das vom Großherzoge von Ba— den Königl. Hoheit ihm verliehene Ritterkreuz des Ordens vom Zaͤhringer Loͤwen anzulegen.

Koͤnigliche Bibliothek.

Wegen der laͤngeren Dauer der baulichen Einrichtungen im Innern der Kbniglichen Bibliothek kann die selbe erst am 1. No⸗ vember d. J. fuͤr das Publikum wieder, geoͤffnet und es konnen bis dahin nur in dringenden Fällen Buͤcher aus derselben verab— folgt werden.

Berlin, den 12. Oktober 1841.

Angekommen: Der Aber⸗Jaͤgermeister und Chef des Hof— Jagd⸗Amts, General⸗Major Fuͤrst zu Carolath-Beuthen, von Carolath.

Zeitungs - Uachrichten. Ausland.

Nussland und Polen.

Warschau, 10. Okt. Die hiesigen Blatter publiziren zwei Kaiserliche Verordnungen vom 15ten v. M. in Bezug auf das Muͤnzwesen und die Geld-Valuta des Koͤnigreichs Polen. Durch die eine derselben wird festgesetzt, daß fortan das Russische Pfund

lin, I5ten Oktober

Freit

T

a9 den

Die heute auf telegraphischem Wege eingetroffenen Nachrich— ten (siehe Spanien) sind von der äußersten Wichtigkeit, indem sie zeigen, daß der Aufstand in Pampelona keine vereinzelt dastehende Insurrection, sondern nur der Anfang zur Ausfuhrung eines um— fassenden Revolutions-Planes war. Das Journal des Dé⸗

IcHwvos 1e j si j f ie se )s ĩ . bats, welches sich bisher vorsichtig uͤber diese Angelegenheit geaͤu⸗ ert hat, tritt auch wahrscheinlich deshalb jetzt offener mit seinen Sympathien ur die Sache der Königin Christine hervor. Es sagt heute: „Der National beschuldigt die Franzoͤsische Regie— 1 . 3 2 1 6 5 39. 1. rung, ö. Plaͤne O' Donnell's begunstigt zu haben, und nimmt keinen Anstand, zu erklaren, daß ein solches Benehmen zu allen

Arten von Repressalien von Seiten der Spanischen Regierung ermaͤchtige. Diese Sprache ist mindestens seltsam für ein Jour— nal, welches sich National nennt, und sie rechtfertigt, was wir immer gesagt haben, daß der National, ein so guter Franzose er auch seyn mag, doch noch ein besserer Republikaner ist. Was die Vermuthung betrifft, die den Zorn des radikalen Blattes so lebhaft erregt, so halten wir sie für durchaus ungegruͤndet. Die Regierung hat, mit Recht oder Un— recht, den Beschluß gefaßt, sich nicht in die inneren Angelegenheiten Spansens zu mischen; sie bleibt ihrem Sysleme getreu, und da sie nicht eingeschritten ist, um den Fall Marie Christine's zu ver— hindern, so ist es nicht wahrscheinlich, daß sie setzt interveniren werde, um sie wieder auf den Thron zu setzen. Abgesehen davon aber, hat die Franzosische Regierung stets viel Achtung und Theil— nahme fuͤr die Koͤnigin an den Tag gelegt, und es ist sehr wahr— scheinlich, daß sie dieselbe mit Vergnuͤgen an die Spitze der bffent— lichen Angelegenheiten in Spanien zuruͤckkehren sehen wurde. Die Sympathieen sind frei, und die Franzoͤsische Regierung kann eben so gut ihre Neigungen haben, als der National die seinigen hat.“

Der Graf von Toreno begab sich gestern auf erhaltene Ein— ladung nach St. Cloud, wo er eine, anderthalbstuͤndige Audienz beim Koͤnige hatte. Nach Paris zuruͤckgekehrt, verfügte er sich zu der Königin Marie Christine und blieb nebst Herrn Martinez de la Rosa bis gegen Abend in dem Hotel der Koͤnigin. Auch Herr von Salvandy ward gestern in St. Cloud vom Könige empfangen.

Die Regierung publizirt nachstehende telegraphische Depesche aus Toulon vom ten d.: „Der General Lamoricisre ist am Z0sten d., von Maskara, dessen Verproviantirung er gluͤcklich be— werkstelligt hat, nach Mostaganem zuruͤckgekehrt. Der General— Gouverneur ist am Iten d. wieder in Mostaganem eingetroffen. Er hat von seiner Expedition nach dem Schelif uͤber 306 Gefan— gene und eine betraͤchtliche Beute mitgebracht. Diese Details uͤberbringt der Capitain des „Fulton“. .

die Normal-Einheit des Muͤnzgewichts und der Silber-Rubel die Normal⸗Muͤnzeinheit fuͤr alle im Koͤnigreich zirkulirende Muͤnzen seyn soll; durch die andere, daß alle Regierungs⸗Rechnungen und alle Rechnungen von Instituten, die unter dem Schutz der Regie— rung stehen, in Silber-Rubeln und Kopeken gefuͤhrt und daß auch alle gerichtliche Kontrakte in diesen Geldsorten abgeschlossen wer— den sollen.

Frankreich.

Paris, 9. Okt. Auf die bisherige Windstille in der Poli— tik folgt jetzt ploͤtzlich eine Bewegung, die neue Verwickelungen hervorzurufen droͤht. Außer den Spanischen Angelegenheiten macht sich auch eine Frage zwischen Frankreich und Nord-Amerika parisien in folgender „Der Praͤsident der Vereinigten Staa

Waaren, die bisher frei eingeführt werden durften, oder die ge⸗ ringere Abgaben bezahlten, ein Zoll von 26 pCt. gelegt wird. 1 ,, ö. die Regierung Maßre⸗— geln zu ergreifen. Jene Maßregeln sind in diesem Augen— blicke Gegenstand ihrer lebhaftesten Sorgfalt; es ö sich . / . t x . geeignet ist, di ika⸗ nische Regierung ihre kommerzielle Str her .

Man der Trak⸗

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Boͤrse vom 9. Oktober. Der Artikel des Moniteur parisien in Betreff des neuen Amerikanischen Zoll-Tarifs gab heute an der Böͤrse zu vielen Kommentaren Anlaß, und es fan⸗ den in Folge derselben ziemlich bedeutende Verkäufe von Renten statt. wodurch die Courfe derselben um 25 30 Centimen herab— gedruͤckt wurden. Die Spanische aktive Schuld ward zu 20 ausgeboten. Es hieß, die Koͤnigin Christine habe Paris verlaf— sen. Nach schrift 4 Uhr. In diesem Augenblicke verbreitet sich das Geruͤcht, daß die Regierung Nachrichten so ernster Art von der Spanischen Gränze erhalten habe, daß es nothwendig werden duͤrfte, binnen kuͤrzester Frist Truppen an die Pyrenaͤen zu senden. .

*r Paris, 9. Okt. Die Theilnahme der ministeriellen Blaͤtter an der Soldaten-Empbrung zu Gunsten der Königin Christine giebt sich in der auffallendsten Weise kund. Das Jour— nal des Dabats behandelt Espartero schon wie eine gefallene Macht, die Presse sucht seinen Sturz durch die wunderlichsten Raisonnements als unvermeidlich darzustellen, die halb offiziellen Abendblaͤtter endlich wissen ihren Nachrichten von der Spanischen Graͤnze eine Wendung zu geben, welche die Christinische Bewe— gung als etwas Großes, Populaires, als eine Sache von unfehl— barem Erfolge zeigen soll. Diese Blatter nehmen zuweilen den Mund so voll, daß sie, statt Eindruck hervorzubringen, nur laͤcher— lich werden. So behauptete gestern eines derselben, daß allein die Bezwingung O'Donnell's in der Citadelle von Pampelona we— nigstens sechs Monate und eine Armee von dreißigtau— send Mann erfordern wuͤrde, daß die National-oWGarde, mit welcher der General Ribero die Stadt gegen die Ci— tadelle behaupte, nur sechzig Mann zahle, daß O'Donnell

seinen Gegner in zehn Minuten erdruͤcken koͤnne, fobald er nur

wolle, u. s. w. Dergleichen Uebertreibungen, die man ins Blaue hinein macht, sind jeder, ich will nicht sagen rechtmaͤßigen, sondern überhaupt jeder ernstlichen Sache unwuͤrdig, und das Publikum wird dadurch zu der Annahme berechtigt, daß sich hinter jenen Phrasen eine sehr armselige Wirklichkeit zu verbergen suche.

Ueber den Ausgang dieses neuen Revolutions⸗Versuches wird die Zukunft entscheiden; das Unternehmen selbst ist in den Augen aller Unbefangenen gerichtet, von allen unparteiischen Stimmen verurtheilt. Man sseht darin nur eine Personen-Frage.

Ob die Regierung von Spanien Christine oder Espartero heiße, die moralische und materielle Lage des Landes wird darum nicht verbessert werden, die oͤffentlichen Kassen werden nach wie

vor leer bleiben, der Ungehorsam gegen die Staatsgewalt wird sich

nach wie vor von Zeit zu Zeit in den Provinzen regen, die Eor— ruption der Verwaltung, die Schlaffheit der Justiz u. s. w. werden die alten bleiben, und die Factionen werden in herkömmlicher

Weise fortfahren, den Staat zu bedrohen und zu erschuͤttern. Das erste Beduͤrfniß Spaniens, die erste Bedingung feiner Wiedergeburt, ist jetzt Ordnung und bffentliche Sicherheit. Die Reglerung Espartero's versprach in dieser Hinsicht wenigstens etwas, weil sse sich auf die Armee stuͤtzt. Unter solchen Umstaͤnden laßt sich nur wenig zur Rechtfertigung oder auch nur zur Entschuldigung eines Aufruhrs sagen, der das bereits gewonnene, wenn auch unbedeu— tende Resultat gegen neue blutige Verwickelungen einsetzt.

X Paris, 9. Okt. Die neuesten Spanischen Militair⸗-Auf— staͤnde verlangen einige Erlaͤuterungen. Bekanntlich herrscht seit der Verminderung der Garden und namentlich seit der Verab—

er,, 2 8 ; der gewuͤnschten Fueros wegen feindlich, / anderen Fabrikorten ist sie

hiesige Spanische Gesandtschaft

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und diese aus der Gefangenschaft befreit zu erklaͤren,

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schiedung oder der Herabsetzung mehrerer Ober-Offiziere auf hal—

ben Sold ein gewisses Mißvergnuͤgen in der Spanischen Armee,

die sich ohnedies mit dem System der Exaltados wenig befreun⸗

det hat. In den Baskischen Provinzen zeigt sich die Bevoͤlke⸗

rung gegen den Regenten Espartero und die Central-Regierung feind in Catalonien und in K der Englischen Contrebande üͤberdrůssig. ö e 46. vmptome faßten die Anhaͤnger der Koͤnigin G bristine auf. Sie bildeten also in der Naͤhe dieser Fuͤrstin zu Paris ein leitendes Comité, deren faͤhigster Kopf unstreitig Herr Jaa Bermudez war. Dieses Comité sammelte Geld, bildete eine Kasse, rief einflußreiche Maͤnner zu sich, besprach sich mit den mißvergnugten Generalen, gab denselben Instructionen und bil— dete also ein Insurrections-Projekt, dessen Ausbruch jetzt ganz so Wsolgt ist, wie, es vorher in Paris ausgearbeitet worden war. Dieser Plan soll nun auch zugleich mit den Provinzen in Madrid einen Versuch wagen, Espartero zu stuͤrzen. Die Massen des Komplotts sind Soldaten der ehemaligen Garde, Kavalleristen oder gewonnene Truppen. Einige Spanische Große, mißvergnuͤgt, durch Arguslles und dessen Partei verdraͤngt worden zu seyn, schůͤren das Feuer mit an. Sich des Regenten zu entledigen, ist der erste Zweck, sich dann der zwei Infantinnen zu bemaͤchtigen . der zweite Punkt, den man zu erreichen sucht. Sobald die Insur— genten im Besitz der Koͤnigin Isabella II. und ih h

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j 1 6 hrer Schwester sind, soll die Königin Mutter und Regentin Christine nach Spa— nien zuruͤckkehren. .

Bereits dieser Tage wollte die Koͤnigin Christine von Paris abreisen, jedoch ist dieser gewagte Schritt noch verzögert worden. Auf den General Ribero hatten die Insurgenten auch gezaͤhlt oder geglaubt, zahlen zu koͤnnen, bis jetzt bietet dieser aber in Pampe— long dem General O'Donnell noch die Spitze. Mehrere der Karlistischen Offiziere, die einst bei Bergara mrt Marots von der Sache des Don Carlos abfielen, haben sich jetzt fuͤr die Regentin Christine erklart. Es leidet keinen Zweifel, daß von Paris aus bedeutende Summen nach Spanien gesandt werden. Wahrscheinlich wird Espartero in Madrid die Cortes berun— sen, wenn er nicht von den Exeignissen überrumpelt wird. Fur einen langen Bürgerkrieg und Guerillas-Streifzuͤge ist Spanlen zu ermuͤdet. Man erwartet also mit Ungeduld Nachrichten. Auch kreuzen sich die uübertriebensten Angaben. ; Man berechnet, daß die Bewegung am Sten oder hten in Madrid begonnen haben soll. Die Englischen Quellen sprechen nach Briefen aus Bayonne von einem Anrücken der Liberalen um dem General O'Donnell in der Citadelle von Pampelona jede

Zufuhr abzuschneiden und ihn so zur Capitulation zu zwingen. Die das Ministerium Gulzot zu kl ö ö ü . ,n Anschuldigungen an . e . , . ich ,, .

huldigun . , igen R aupt-Oppositions-Journale, de— nen sie täglich Mittheilungen macht, aus denen eine Unterstützun. der Christinos von Seiten der Französischen Regierung . gehen scheine. J 39 . ö Der Englische Geschaͤftsträͤger ad interim ist der Spanischen Vorfaͤlle wegen nach London abgereist, um sich einige Instructio⸗ nen persdnlich zu erbitten. Auf die Eintrach zwischen Frankreick und England werden die letzten Ereignisse in Spanien n,, stigen Einfluß haben, da die Bewegungen der Ehristinos 5 gegen das Englische Element in Spanien gerichtet sind ö

Die Vorfaͤlle in Spanien bieten also wieder ein weites Feld zu politischen Verwickelungen. Im Fall die Koͤnigin Ehrsstirn, ihre Plaͤne durchsetzt, wird England dieses mit Unzufriedenheit

sehen, im Fall Espartero siegt, wird seine Regierung dem jetzigen In beiden

Systeme in Frankreich einen toͤdtlichen Haß schwoͤren. Fallen sind Spannungen unvermeidlich.

Grostbritanien und Irland.

London, 9. Okt. Ihre Majestät und der Hof wollen ih⸗ ren Aufenthalt in Schloß Windsor noch um einige Tage ,, . gern und werden erst naͤchsten Mittwoch oder Donn erstag im Buckingham⸗Palast erwartet. ö . H de Nothesay soll nun zum Botschafter in St. Petersburg ernannt seyn und im Begriff stehen, sich auf seinen Posten zu begeben.

Daß die Britische Pairie, trotz aller Parlaments⸗Reform großen mittelbaren Einfluß auf die Unterhaus-Wahlen uͤbt ist be⸗ kannt. Streitig im Englischen Recht ist die Frage, ob ein Pair unmittelbaren Einfluß dabei uͤben, d. h. als Waͤhler slimmen důrfe Bei der letzten Wahl fuͤr Westminster hatte Lord Dinorben mit⸗ gestimmt, sein Votum ward angefochten, und der Wahl⸗Revisor⸗ Herr Arnold, hat nun entschieden wie folgt: Das ö vertritt den bürgerlichen Theil des Volkes allein Nur Diel dan. meinen sind befugt, bei der Wahl von Mitgliedern dieses Hauses zu stimmen, Da ein Pair kein Mitglied der Gemeinen ist. s st er nicht zum Stimmen berechtigt. Sr. Herrlichkeit Name 6 daher von der Waͤhlerliste gestrichen. In dem gleichen Falle Lord Normantons, eines Irlaͤndischen Pairs, ist dieselbe Entscheidun erfolgt. i

Waͤhrend einerseits berichtet wird, das von den Chinesischen Behoͤrden in Canton an den Capitain Elliot ausgezahlte Geld werde nach England geschickt werden, behaupten andere Berichte der Capitain Elliot habe bereits auf seine eigene Hand mit einem Theil desselben das Englische Handelshaus Dent in China fuͤr das hm weggenommene Opium entschaͤdigt, und zwar mit 500 Dollars fuͤr die Kiste, waͤhrend er in einem Schreiben an Lord Auckland, den General⸗Gouverneur von Ostindien, vorschlage, die ubrigen Inhaber von Opium-Scheinen mit 300 Dollars für die Kiste zu entschaͤdigen. Nun wird ihm aber das Recht ganz bestritten, jenes Geld zu diesem Zwecke zu verwenden, und man sagt, es haͤtte durchaus nach England gesandt werden muͤssen, um 'r als Pri⸗ sengeld vertheilt zu werden. Auch wird daruber Beschwerde ge⸗ fuͤhrt, daß Capitain Elliot eine Millon von der Entschaäͤdigungs⸗ Summe in Anweisungen auf fremde Handelshaͤuser und selbst in

Schuld-Verschreibungen von Hong⸗Kaufleuten angenommen habe,