1841 / 286 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Auf die Thee-Preise haben die Chinesischen Nachrichten be⸗ deutenden Einfluß geäußert; sie sind wieder um 13 pCt. gewichen, was aber voreilig jn n 4 3 der Krieg mit China wohl ̃ u Ende seyn duͤrfte. 9 3 e ien ed, Durchschnitts⸗Preis von Weizen ist am 1. Oktober auf 68 Sh. 6 Pee. und der Zoll auf 16 Sh. S Pee. gegangen, und es ist alle Aussicht vorhanden, daß er in der naͤch sten Wache noch hoͤher gehen wird, so daß die Spekulanten, die zu 1 Sh. verzollt haben, Zeit genug uͤbrig behalten, ihre Vor⸗ raͤthe ohne Konkurrenz neuer Zuführen zu verkaufen. Aus folgenden Mitgliedern des Geheimen Raths ist ein Co- mité fuͤr den oͤffentlichen Unterricht gebildet worden: aus dem Grafen Wharncliffe, Sir R. Peel, Herzog von Buckingham, Herrn Goulburn, Sir J. Graham, Lord Stanley und Lord So⸗ erset. 3. sHer Visconde Barbacena ist aus Rio-Janeiro hier eingetrof— fen, um als Brasilianischer Gesandter nach dem Haag zu gehen. Sir Charles Bagot ist auf seinen neuen Gouverneur-Posten in Kanada abgegangen. ; j Lord Howard de Walden verläßt Lissabon, um die Erbschaft seines Bruders, des Herrn Ellis, anzutreten, der am gelben Fieber in Jamaika gestorben ist.

Niederlande.

Aus dem Haag, 10. Okt. Bei der gestrigen weiteren Erörterung des Ausgaben-Budgets in der zweiten Kammer wur— den die Ausgaben des Kolonial-Departements mit 144 gegen 3 und die des Finanz⸗Ministeriums mit 34 gegen 18 Stimmen ge— nehmigt. Das Budget des Kriegs-Ministeriums fand zwar auch in dieser Sitzung lebhaften Widerspruch, doch wurde es am Ende von 29 gegen 22 Stimmen angenommen. In der darauf folgenden Abend-Sitzung zeigte der Finanz-NMeinister an, daß mit Genehmigung Sr. Majestaͤt des Koͤnigs eine Posi— tion des Budgets, wonach 5,500,000 Fl. zur vorlaͤusigen Verfuͤ⸗ gung der Reglerung gestellt werden, ganz wegbleiben könne, was auf beide Jahre die Summe von 11 Millionen betrage. Der Finanz-Minister hehielt sich die nähere Erläuterung dieses Gzegen- standes fuͤr die nächste Sitzung vor, wo auch neue Antraͤge in Bezug auf das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten ge— macht werden wurden.

Mesritz sind aus Bruͤssel zurückgekehrt. Sie bringen in der That geeignete Vorschlaͤge zur definitiven Regulirung der noch obschwe- benden Dlffferenzen, doch sollen sich dieselben weniger auf die Um. wandlung der Belgischen Schuld, als auf andere Gegenstͤnde be- ziehen.

Denutsche Bundesstaaten.

Stuttgart, 4. Okt. Am gestrigen Abend wurde uns der Genuß zu Theil, die in Londen mit so vielem Beifall aufgenom⸗ mene romantische Oper „der Zigeunerin Warnung“, von unserem Landsmann Julius Benedict komponirt, bei überfüͤlltem Hause zu hoͤren. Da hier nicht der Ort seyn kann, ins Einzelne dieses Werkes einzugehen, so moge die Bemerkung genügen, daß die Freunde der Deutschen Musik von den vielen edeln und seelenvol— len Melodieen der Arien, Duette, Terzette 14., so wie von den eigenthuͤmlichen, charakteristischen Choͤren, welche diese Oper ent— hält, uͤberrascht und ergriffen wurden.

Mehrere Gemeinden des Großher—

Luxemburg, 6. Okt. meind is an Se. Majestät den Koöͤ—

3qthums hatten bereits Bittschriften ä, d eg ger oo gerichtet, um den Anschluß, an den Deul— schen Zoll-Verband als ein dringendes Beduͤrfniß des Landes dar— zustellen, als hier am 2ten d. M. eine Versammlung der augese⸗ hensten Fabrikanten, Gewerbtreibenden und Grundhesitzer des Groß— herzogthums stattfand. Einstimmig wurde in dieser Versammlung nachstehende Bittschrift an unsern Souverain heschlossen: . „Wir unterzeichnete Grundbesitzer, Gerber, Eisenhuͤtten , Fayence⸗ rien, Handschuh⸗ und Papier- Fabriken-Besitze: hatten bereits am 22. Juni die Ehre, eine Bittschrift an Se. Majestaͤt zu richten, welche die mcisten von uns unterschrieben, und die Wuͤnsche der ersten Luxem burger Geschäftsleute enthielt; . e, n,, . Diese Künsche, Sire, gingen dahin, um einen bestimmten Vei tritt zum Deutschen Zollverbande für das Geysherzogthum zu bitten, waz allein dem leidenden Zustande der Luxemburger Indu trie im All⸗ gemeinen ein Ziel setzen und insbesondere die ber reffenden Industrie zweige der Unterzeichneten dieser Bittschrtft vor gaäͤnzlichem uin be⸗ wahren konne. Letztere waren auch bei Ew. Majestaͤt jüngster An- wesenheit um Höchstdieselben versammelt, um Ihnen, Sire, die Ge fühle der Ergebenheit und Erkenntlichkeit fur die emmshungen aus⸗ zuörncken, denen sich Höoͤchstdero Regierung in der Angelegenheit, den in Berlin obschwebenden Unterhandlungen ein guͤnstige Richtung zu eb erzogen hatte. . ,, 9 By schrift vom 22. Juni, niedergelegten Wuͤnsche der Unterzeichneten wurden durch Herrn Wilhelm Pesegtore mund lich vervollstaͤndigt, dem Ew. Maiestaͤt ein geneigtes Ohr in dieser Auge legenheit zu leihen geruhten, indem derselbe zugleich aus Hoͤchstdero huldvollen Aeußerungen die guͤnstigsten Vorbedentungen in Bezug der vortheithaften Beendigung der Unterhandlungen mit dem Deutschen Zoll Verein glaubte entnehmen zu koͤnnen. Die Versicherungen, welche Ew. Majestät uns zu geben geruhten,/ machten einen tiefen Eindruck auf alle diejenigen, welche das Gluͤck hatten, Hoͤchstdero wohlwollende Worte zu vernehmen, und ließen hei Niemand den ge⸗ ringsten zweifel uͤher das zukunftige Handelssystem des Großherzog-⸗ ihums übrig. e ,, . . Jede fernere Besorgniß in dieser Beziehung wurde um so leichter aus dem Gemuͤth der Ünterzeichneten entfernt, als vorgenannte De⸗ putatton noch mehr durch die Erklarung Ew. Majestät beruhigt wurde, daß die einzige Schwierigkeit, die sich unserem Beitritte zum Deut-

schen Zollverbande entgegengestellt haͤtte, die sey, die Ausführ unseres Leders nach Deutschland mit einer be onderen Abgabe belegen zu wol

len, eine Schwierigkeit, welche Ew. Majestaͤt, ohne irgend ein Opfer für unsere Geeber, zu beseitigen hofften.

Die Unterzeichneten erwarten daher mit dem größten Vertrauen in die förmlichen Versicherungen und die hohe Einsicht Ew. Majestaͤt, den Beschluß der fortdauernden Unterhandlungen in Berlin, welche selbst noch nach Höchstdero Aufenthalt in unserer Mitte mit dem groͤß⸗ ten Interesse durch die Regierung Ew. Majestaͤt fortgesetzt wurden.

Die Unterzeichneten würden bereit gewesen seyn, mit der ganzen Kraft lhrer Ueberzeugung als Vertheidiger jener allgemeinen und blei⸗ benden Interessen des Großherzogihumz; aufzutresen, wenn sie ein weniger zroßes Vertrguen in das endliche Nesultat dieser Unterhand— lungen gefetzt und nicht dig vollständige Gewißheit in sich genährt hätten, daß die Regierung Ew. Majestaͤt darüber hinlänglich aufge— klaͤrt sey. . ;

erzeugung, Sire, ist die, daß keine andere Handelsver— i, . der Unterzeichneien in einem so höhen Grade sichern können, als der Anschluß des Großherzogthums gu den Deut⸗ schen Zollperband. Indem wir uns also auf die Versicherung Ew. Majesfat siützsen, erfleuten wir uns quch noch einer so gr aßen Wohl⸗ shat der Initiative, welche schon Höchstöero erhabener Väter genoin⸗ men hatfe und die wir stets alz das Resultgt (ines hohen Gedan⸗

E durchdachten Prüfung der wahren, durch die po⸗ kJ achten liebten. Diese . .

fit e rg, ul erf fl, l g li mißverstanden seyn⸗ Sie glauben

1270

es nicht, wissen aber, daß die unerwartete, wiewohl noch nicht offizielle Nachricht der Nichtratisiegtion des am 8. August zu Berlin beschlossenen Vertrags, die industrielle und handeltkeibende Klasse in die groͤßte Bedraͤngniß verfetzt hat, indem diese seit langerer Zeit ihre Unternehmungen und Hoffnungen auf die folgerechtesten Naison⸗ nements und vorhergegangenen Thatsachen basirte und mit Ruhe die Folgen der durch Ew. Majestaͤt Regierung selbst gethanen ersten Schritte erwartete. Wird Ew. Majestaͤt dulden, daß unser Land, kaum befreit von einer revolutiongicen Qual, so betruͤbend in ihren Folgen, noch langer in einer ungluͤcklichen Ungewißheit verbleibe, welche alle Quel len unseres Wohlergehens versiegend macht.

Die Unterzeichneten verzweifeln noch nicht, Sire. Sie wissen, daß das Wohlergehen des Großherzogthums allein in Ew. Majestaͤt Absicht liegen kann; daß dieses Wohl, welches unter dem Schutze Ew. Majestaͤt steht, nach der gegenwartigen politischen Stellung des Landes nur durch eine innige Handels mit den verschiedenen Staaten des Deutschen Zoll-Verbandes hervorgerufen werden kann. Wenn eine so vollstaͤndige Berschmel⸗ zung unsexer Handels-Interessen auch mit Feankeeich und Belgien unter nicht weniger guͤnstigen Bedingungen als diejenigen sind, welche man uns von Seiten Deutschlaͤnds angeboten hat, moͤglich ware, so wurden wir, Sire, eine Meinungs⸗ Verschiedenheit uͤber eine Materie von solchem Lebens -Interesse wohl begreifen; aber koͤnnen wir uns, ohne die lebhaftesten Besorgnisse unserer Zukunft, dem ungewissen Wechsel möglicher Verbindungen aussetzen, welche aus der Annahme⸗Verweigerung des unterm s. August zu Berlin geschlossenen Traktates hervorgehen muͤssen. Dieser Traktat, die Frucht einer langen und peinlichen Erwartung, sollte er vernichtet seyn, nachdem er, in seinem von den Gegnern des Vereins gefürch— tetsten Theile bereits auf eine Art ins Leben getreten ist, welche uns auf eine unumstoͤßliche Weise das ungegruͤndete der unseren Acker bauern eingefibßten Besorgnisse beweist.

Die Ergebnisse der theilweisen Ausfuüͤhrung des Traktates vom

letzten 8 Auqust haben die Gegner des Deutschen Zoll Verbandes ganze Welt, daß die groͤßte ?

gezwungen, ein sogenanntes moöralisches Interesse anzurufen, welches auch nur darin besteht, alle Thatsachen zu entstellen und unseren Landleuten den Traktat vom 8 August in der Art vorzuspiegeln, als habe derselbe nur den Zweck, uns die Militair⸗ und Gemeinde⸗Or ganisation Preußens, wo nicht gar die ganze Regierung dieses Lan— des aufzudringen.

Die Unterzeichneten haben niemals in diesem Traktate und wer den in demfelben niemals etwas anderes erblicken koͤnnen, als eine Handels-Frage; aber nirgends sind die moralischen Interessen voll staͤndiger gesichert, als da, wo die materiellen Interessen vollstaͤndig befriedigt sind. Die Beispiele und die wahren ueberlieferungen,

wenn es noͤthig ware, bezeugen.

lüeberdies wissen wir, Sire, nicht weniger die aus der vorge— schrittenen Civilisation neuerdings hervorgegangenen Beduͤrfnisse zu schaͤtzen, und indem wir uns unter den gegenwaͤrtigen Verhaͤltnissen bemühen, die zahlreichen Arbeiter, welche wir beschaͤftigen, zu beru⸗ higen und in der Achtung zu erhalten, welche dem Herrscher und den Gesetzen des Landes gebührt, tragen wir, Jeder nach seinem Wirkungskreise, bei, die moralischen Interessen des Landes auf die moͤglichst festeste Basis zu gruͤnden, ohne welche die Ausdehnung der politischen und buͤrgerlichen Rechte so zu sagen ohne allen Werth sind.

Unser Land, Sire, bedarf im hoͤchsten Grade der Ruhe und der Gewißheit fuͤr die Zukunft in Betreff seines Handels und seiner Industrie.

Diese Zukunft, Sire, sowohl als die Nationalität des Luxembur

teressen muͤssen nothwendigerweise in der Handels-Verbindung mit

Deutschland eine Stuͤtze, eine Kraft und Dauer finden, welche weder unsere Abgesondertheit noch ein Handel -Kontrakt mit anderen benach barten Staaten jemals sichern koͤnnen.

Aus der festen Garantie so theuerer Interessen waͤre natürlicher weise und ohne die geringste Stoͤrung und Erschuͤtterung die Anhaͤng lichkeit der Luxemburger an ihre Institutionen, an ihre Sitten und

eine unerschuͤtterliche Treue für ihre Fuͤrsten hervorgegangen.

q Unsere Institutionen, Sire, wuͤrden sich um leichter unter solchen Bedingungen haben entwickeln konnen, als unsere mit dem Deutschen Bunde bestehenden Verhaͤltnisse, dem allgemeinen Vereini⸗ gungs-Prinzip, welches uns an Deutschland bindet, gemaͤßer, und daher wohlthüuender fuͤr das Ganze gewesen waͤren. .

Wenn Ew. Majestaͤt, geleitet durch hoͤhere Ruͤcksichten, welche zu ergruͤnden uns vielleicht nicht zusteht, es fuͤr gut erachtet haͤtten, die Sanetion vom 8. August aufzuschieben, fo wuͤrden wir Hoͤchst dieselben demuͤrhigst anflehen mit allen Ew. Majestaͤt zu Gebote ste henden Mitteln ünserer gegenwaͤrtigen Abschlossenheit so bald als moöͤglich ein Ziel setzen zu wollen, indem wir jene nicht laͤnger wuͤr den ertrggen konnen, ohne Ew. Majestaͤt durch fortdauernde Klagen zu belaͤstigen.

gers, sind keine eiteln Namen oder Theorien, und diese großen In

Es wolle daher Ew. Majestäͤt einen zeitweisen Anschluß des Groß- beabsichtigten langeren Aufenthalt in Sicilien abkuͤrzen und

herzogthums an den Deutschen Zoll-Verband mit aller der bisher an den Tag gelegten vaͤterlichen Sorgfalt allergnaͤdigst in Erwaͤ— gung ziehen.

Dieser Wunsch, Sire, ist nur der treue Ausdruck einer Mei⸗ nung, die Ew. Majestät selbst in Anregung brachte, als vor Kurzem Einer von uns die Ehre hatte, sich uͤber diese Frage muͤndlich mit Hoöͤchstdenselben zu unterhalten, und zwar in der Audienz, welche Ew. Majestaͤt unterm 2. August e. allergnaͤdigst bewilligten.

Der zeitweise Verband des Großherzogthüms mit dem Douganen System Deutschlands wurde ubrigens in keiner Weise die wahren In teressen des Landes beeintraͤchtigen, wahrend auf der anderen Seite ein solcher Versuch den unermeßlichen Vortheil darbdte, die industriel len und kommerziellen Beduͤrfnisse desselben besser wuͤrdigen zu lernen.

Wenn die Unterzeichneten auch auf diese letzte Hoffnung Verzicht leisten muͤßten, so würde ihnen nichts uͤbrig bleiben, Sire, als ihre einstimmigen Wünsche Ew. Majestaͤt dahin vorzutragen, daß ein be schleunigter Anschluß an das Zoll-System Frankreichs ihrer mißlichen Lage ein Ende bringen möchte.

Selbst eine ganz vollstaͤndige Verschmelzung der Handels-Inter essen mit dem Koͤnigreich Belgien würde nichtsdestoweniger den gänzlichen Untergang der beiden Hgupt-Industrieen des Landes: namlich der Gerberei und des Huͤttenwesens, nicht verhindern konnen. 4 Wir hoffen daher, Sire, daß die ganze Koͤnigliche Sorgfalt Ew.

Majestaͤt sich kuͤnftig dahin richten werde, unserer Induͤstrie und

unserem Handel die Oeffnung der Markte Frankreichs, in Erman

gelung derer Deutschlands, bewirken zu wollen.

li A

einer etwaigen Zukunft opfern, welche,

11

wunschen wir eben so lebhaft zuruͤck als

che Zeiten, Sire, seyn mogen sie wie—

ndere; aber, welche auch unsere Wuͤnsche

et . ft opfern, wenn auch nicht sehr ngewiß, wenigstens einer schwierigen und vielleicht weit hinausge—

schobenen Realisirung unterliegen duͤrfte, und unsere Aufopferungen zu beschleunigen, wahrlich nicht im Stande seyn wuͤrde.

1 0

der entstehen zu sehen, so koͤnnen wir dennoch nicht unfere Existenz

tragen die Freiheit genommen, allergnaͤdigst in Erwägung

Wolle Ew. Majestaͤt die Wuͤnsche, welche wir hiermit vorzu— . ĩ ziehen, nd sich erinnern, daß in den Adressen, welche Höͤchstdenselbenn hnlaͤngs selbst von Seiten der Gegner unseres Anschlusses an den

Deutschen Zoll⸗Verband vorgelegt wurden, auf das bestimmteste er

k

laͤrt war, daß der in Rede stehende Anschluß immer noch vorzuͤg⸗

licher sey, als unsere Abgesondertheit.

Wenn nun durch die Verweigerung der Ratification des Trak⸗

BVerschmelzung tates vom 8. August eine glückliche Uebereinstimmung in den Wünfchen

aller Luxemburger entstanden seyn wird, so duͤrfte wohl Ew. Ma jestaͤt

h

unwuürdig achten, und Hoͤchstdieselben werden, wir wagen es

. 1

. .

t 2 fen, die Nothwendigkeit der Wiederaufnahme der Verhandlungen zum Zwecke, unseres Anschlusses an den Deutschen

ohe Weisheit, obige Vorstellung einer allergnaͤdigsten Aufnahme nicht fur zu hof J 1 Zoll⸗Verband, er ennen, wenn uns nicht die Franzoͤsische Regierung etwas Gleichgel endes dagegen bewilligt.

Dies sind die Wuͤnsche, Sire, der Mehrheit der Einwohner Ih— es Geoßherzogthums; es sind dieselben Wuͤnsche, wie sie Ew. Ma

jestat bereits durch einen großen Theil der augesehensten Einwohner des Landes vorgetragen worden sind, so wie die einer von ihr selbst angeordneten kommerziellen Untersuchung; es sind endlich die Wüͤnsche, wie sie Höchstdenselben von dem regelmäßigen konstituicten und kon

;

V

e

Land verfolgt, noch nicht seine ganze Strenge hat, so moge unser Schicksal sich verwirklichen,

ultirlen Lande vorgetragen worden waͤren.

Wenn das Schicksal, das seit langer Zeit unser ungluͤckliches an uns ausgelassen aber es erfahre die lnzahl der Luremburgec ein besseres Loos

(Folgen 133 Unterschriften.)

sen G erdient haͤtte.“ Oesterreich.

en, 9. Ort. (E. A. 3) Aus Pettau ist die Nachricht ingetroffen, daß die in morgangtischer Ehe mit dem General—

Major Herzog Alexander von Württemberg vermählte Gräͤsin Ko

henstein in Folge eines Sturzes vom Pferde, indem sie den Mi— litair⸗Exercitien ihres Gemahls beiwohnte, zu früh entbunden wurde und im bluͤhendsten Alter starb. Ihre Leiche wurde nach Sieben⸗

die Gemahlin des Erzherzogs

t

l

Paragraphen. J dieselben aus Ruͤcksicht

erlaͤssen worden seyen.

1

( ; 66 ; 66 g. bürgen in das Erbbegraäͤbniß der graͤflichen Familie Die Herren Stagtsrath Borret und General-Inspektor van welche uns unsere Vater übertragen haben, wurden diese Wahrheit, fahn grabn 9 ' j

Rheday ge— um seine Schwester, Palatin, zu besuchen.

Die neuen Statuten der National-Bank, welche dieses Insti⸗ ut bei Gelegenheit der nunmehrigen Verlaͤngerung seines Privi— egiums bis zum Ende des Jahres 1866 erhlelt, bestehen aus 60 Der Kaiser sagt im Eingange des Patents, daß auf die seit dem Bestande der Bank ge— vonnenen Erfahrungen und nach Anhörung der Bank-Direktoren Im 8§. 13, welcher von der neu zu krei⸗ Bestimmung: „Als Giro—

ührt. Der Herzog ist nach Pesih gereist,

enden Giro-Bank handelt, heißt die

Bank uͤbernimmt sie Banknoten oder bankmaͤßige S ilbermuͤnze

—ĩ l

zur Einkassirung bestimmte Wechsel in Bank-Valuta auf

woruͤber durch Anweisung und Abschrei—

w

ind aufende Rechnung,

bung auf dem zu diesem Behuf eroͤffneten Folium verfuͤgt wer— den Bank-Gouverneur und sein Stellvertreter werden vom Kaiser er— nannt. In gleicher Weise ernennt derselbe, wie das Patent sich

kann.“ Auf Pfaͤnder sind die Prozente 6 vom Hundert. Der

ausspricht, die Direktoren, nach den ihm vom Ausschuß vorgeleg— ten Wahllisten. Der Gouverneurs⸗-Stellvertreter muß beim An tritte seines Amtes 12, und jeder Direktor 6 Actien eigenthuͤmlich besitzen, welche waͤhrend der Dauer desselben unveraͤußerlich sind. Der 5§. 42 spricht von der Wirksamkeit des nunmehrigen zweiten

Kaiserlichen Kommissars bei der Bank, welcher namlich das Es. kompte- und Darlehn⸗Geschaͤft, in Absicht auf die Zweckmäßigkeit

der eingereichten Effekten und auf die Unparteilichkeit des Verfah— rens in der Kredit-Bewilligung zu uͤberwachen hat.

Italien. .

Neapel, 29. Sept. Zwei Königl. Dampfschiffe,

„Ferdinando II.“ und „Nettuno“ haben gestern fruͤh unseren Ha— . 8

fen verlassen.

Auf ersterem befanden sich Ihre Majestaͤten der

Kdͤnig und die Koͤnigin, nebst deren Gefolge, um uͤber— Messina

Aber laͤßt es sich von Frankreich, dessen Handels- System bisher so politisch und rationell gewesen, erwarten, daß es fuͤr uns das thun wird, was es anderen Landern, wo seine Weine und mehrere

andere Produkte seiner Industrie so bedeutenden Absatz finden wuͤr den, verweigert?

mit dem Deutschen Zoll-Verein und der Nichtausfüͤhrung des un term 8. August zu Berlin geschlossenen Traktates, foͤrmliche Zusiche rungen bereits erhalten haben.

/ /

unter Heil, Sire, nur von Frankreich oder Deutschland ab.

versehrtheit bestand,

beiden großen Abtheilungen vieses Königreiches.

Wenn dem so ist, Sire, und wenn die Versprechen der Franzd⸗ sischen Diplomatie sich nicht auf eine Abtragung derselben durch Belgien begruͤnden, das uͤbrigens fuͤr uns nichts thun kann, so be— wahren wir uns die Hoffnung einer gluͤcklicheren Zukunft. So wie es notorisch ist, daß Frankreich und Deutschland allein das politische und kommerzielle Dafeyn Belgiens bestimmen, so gewiß haͤngt auch

Al das Königreich der Niederiande noch in feiner ganzen Un— hing Belgien nicht von seinen Nachbarn ab, und das Großherzogthum'theilte mit ihm die schaͤtzenswerthen Han— dels Vorzüge, zutspringend aus der innigen Verschmeljung der Diese gluͤck⸗

Wir wollen an den guten Willen Frankreichs glauben; allein Ew. Majestaͤt werden ohne Zweifel von Seiten der Franzssischen Regierung, in der Voraussetzung des Bruches der Verhandlungen

nach Palermo zu gehen. Hoöͤchsidieselben werden jedoch ihren bey lang sich spaͤter wahrscheinlich nach Wien begeben, um daselbst der Ver maͤhlung der Tochter des Prinzen von Salerno mit dem Bruder Ihrer Koͤnigl. Majestaͤt beizuwohnen.

Heute traf das in England erbaute neue Dampfschiff „Pa

lermo“ hier ein; es hat den Weg von Palermo hierher in 1? Stunden zuruͤckgelegt, also mehr den 12 Miglien in einer Stunde. Unverzuͤgllch sieht man auch den von Unserer Regie rung in England bestellten sechs Dampfschiffen entgegen, von denen ein Theil den Postendienst zwischen Neapel und Scilien versehen, gleichzeitig aber auch fuͤr den Transport von Passagie ren benutzt werden wird. Diese erleichterten Verbindungsmittel sind fuͤr Sicilien von der größten Wichtigkeit und werden auch ihren wohlthätigen Einfluß daselbst nicht verfehlen. Da nach den heutigen Briefen aus Genug der König von Sardinien verweigert hat, zwei Fregatten herzugeben, die zum Her ausziehen des „Pollux“ als durchaus nothwendig erachtet werden, um das erforderliche Gegengewicht zu haben, so wird dessen Ret— tung mehr und mehr zweifelhaft; man wird am Ende dieses Vor⸗ haben ganz aufgeben oder das Fruͤhjahr abwarten muͤssen.

Spanien.

Paris, 8. Okt. Der Messager enthaͤlt nachstehende te— legraphische Depeschen aus Bayonne, die des Witterungszu— standes wegen erst heut angelangt sind:

Bayonne, 7. Oktober. Am Ften forderte O'Donnell, als er ein Bataillon Verstaͤrkung erhielt, die Stadt auf sich zu erge⸗ ben. Ribeiro verweigerte es, und die Citadelle eröffnete das Feuer. Man hoͤrte noch in der Nacht den Denner der Kanonen. Die Brigade Concha zu Trafalla hat sich fuͤr Espartero ausgesprochen.

Bayonne, J. Okt. Am Iten Morgens hat sich Bilbao zu Gunsten der Königin Christine erklärt. Die Bevoͤlkerung, die National-Garde und die 160 Mann starke Garnison haben sich einstimmig ausgesprochen. Der Kommandant der Provinz, Santa Cruz, hat allein sich geweigert.

Bayonne, 3. Okt. Der General Alcala hat von Bergara auf Tolosa eine ruͤckgaͤngige Bewegung gemacht. Man glauht, daß er nach San Sebastian zuruͤcklehren wird. Am Aten fruͤh war zu Madrid Alles ruhig. Die Bewegung pflanzt sich in Biscgya und Alava fort.

Der General O'Donnell hat am Tage seiner Schilderhebung in Pampelona zwei Proclamationen erlassen, die eine an die Ar— mee, die andere an die Einwohner von Navarra und an die Bas— kischen Provinzen. Diese beiden Proclamationen sind heute in der Presse erschienen, und man folgert daraus, daß sie in Paris abgefaßt worden sind. Die heute hier eingetroffenen Journale

von der Spanischen Graͤnze enthalten dieselben noch nicht. Die

erste jener Proclamationen lautet folgendermaßen:

„Soldaten! Die erhabene Fuͤrstin, deren Name euch sieben Jahre lang zu Schlachten und zum Siege fuͤhrte, die in ihrem Eifer fur das Gedeihen Spaniens, den Spanischen Proskribirten die Thore des Vaterlandes wieder oͤffneten, die Wiederherstellerin der Feeiheit in die sem ungluͤcklichen Lande, sie, die in Valencia eine ehrenvolle Verban nung der Verletzung der Constitution vom Jahre 1837 vorzog, die Mußter eurer Königin wird zu uns zuruͤckkehren. Vergebens hat ein üundankbarer Mann, in Verbindung mit dem Abscheulichsten, was die Revolution hervorgebracht hat, sich an die Stelle der erlauchten Chri stine setzen wollen, Es war unmoͤglich. Ihr seyd ein Jahr lang Zeugen seiner gehaͤssigen Tyrannei gewesen. Unfaͤhig, die Nation zu regieren; schwach, dem Auslande gegenuͤber; undankbar gegen die Armee, deren Blut er nicht geschont hatte, um sich zu erheben, habt ihr ihn im Schoße des empörten Spaniens die despotischsten und unmoxralischsten Handlungen begehen sehen. Waͤhrend die Revolution und ihr Chef die beschworene Eonstitution in Stuͤcken zerrissen und sich die brutale Festigkeit, mit der sie einer Mutter den Trost raub ten, ihre Tochter selbst in der Liebe zum Volke zu erziehen, zum Ruhme anrechneten, ließen sie in Carthageng die Nationalfahne mit Fuͤßen treten. Die Spanische Armee stirbt Hungers zum Lohne fuͤr ihre Feldzůͤge, diejenigen ihrer wuͤrdigen Offiziere, welche ihrer Wunden halber den Dienst verlassen mußten, hofften endlich auf einige Ruhe mittelst Anstellungen im Civildienste; aber man hat sie bei Seite geschoben; man ist so weit gegangen, sich uͤber ihre Wunden lustig zu machen, und die Aemter aller Art sind an eine Meute vertheilt worden, die sich bei den Stra ßen⸗Unruhen eine schaͤndliche Beruͤhmtheit erworben haben. Das Leben selbst der Koͤnigin und der Infantin, ihrer Schwester, ist in Gefahr, ja, Soldaten, das Leben jener erhabenen Kinder, welches uns gegen das Wiedererwachen der Anspruͤche des Don Carlos sicherstellt. Hie erlauchte Königin, der durch die Verraͤtherei eines Ehrgeizigen die Regentschaft auf eine Zeitlang entrissen wurde, kehrt nach Spanien zuruͤck, um das geheiligte Unterpfand zu reklami— ren, welches das Vaterland ihr durch das Organ der con stituirenden Cortes anvertraut hat. Ihr werdet in ihrer Begleitung die Generale finden, die euch so oft zum Siege geleitet haben, und deren Blut, vermischt mit dem eurigen, auf mehr als einem Schlacht felde geflossen ist. Was mich betrifft, ich zweifle nicht an eurer Treue. Soldaten! Zu lange seyd ihr das Spielwerk des Ehrgeizes rines Mannes gewesen; eilet jetzt herbei auf den Posten, den die Ehre euch zur Beschuͤtzung auweist. Hauptquartier zu Pampelona, den 2. Oktober 1841. Leo pold O'Donnell.“

Die zweite, an die Einwohner von Navarra und die Baski— schen Provinzen gerichtete Proclamation erinnert im Eingange an die Versprechungen, welche den Baskischen Provinzen, bei Gele— genheit der Convention von Bergara, hinsichtlich ihrer Fueros er— theilt worden waͤren. Es heißt dann weiter:

„Der Mann, der euch, so lange ihr die Waffen in Händen hattet, so viel versprach, der General Espartero, der euch in Ber gara auf eine heuchlerische Weise liebkoste, hat die Mutter seiner Königin betrogen, die Spanische Nation mit Schmach uͤberhauft, sich verraͤtherischer Weise der Regentschaft des Königreiches bemaͤch—

des Thrones ettrer G5niagin gern hroönes enrer Koöontgtih

(Cat ( Gez.)

de tigt, eure Fueros de facto vernichtet und er wird damit enden, sie euch ganz zu rauben. Unter seiner Herrschaft sind die geheiligtsten Gesetze des Staates verletzt worden; die erhabene Fuͤrstin, ihrer Tochter beraubt, hat sich genöthigt gesehen, auf fremdem Boden einen Zufluchtsort gegen die Revolution zu suchen. Schon wird die Re— ligion unserer Vaͤter auf eine unverschaͤmte Weise angegriffen, und jener Mann, Verraͤther und Betruͤger zu gleicher Zeit, erwartet neir vom Zufall die Gelegenheit, um die unschuldigen Kinder, welche seinem Ehrgeiz im Wege stehen, von dem Thron ihrer Vor fahren herabzustuͤrzen. Die Koͤnigin Donna Marie Ehri stine von Bourbon wird zu uns zuruͤckkehren; die Majoritaͤt der Nation und der Armee erwartet sie mit Ungeduld, und ihr theilt die selbe gewiß. In Spanien kann kein Kambf zwischen der Anarchie und der Vertheidigung des Thrones stattfinden. Wir werden siegen; aber wir werden ohne Blutvergießen siegen. Unter der Regierung einer Koͤnigin, welche den Spaniern so viele Beweise von Liebe gege ben hat, werden eure ehrwuͤrdigen Fueroz unverkuͤrzt aufrecht erhal ten werden; das Schicksal der Geistlichkeit, der man auf re volutiongire Weise die Guͤter entreißen will, die ihr rechtmaͤ⸗ ßig gehoren, wird, wie es in einem wesentlich katholischen Lande seyn müß, sicher gestellt werden. Basken und Ravarresen! Da ich bis zur Ankunft der Koͤnigin in ihrem Namen den Oberbefehl uͤber die Baskisch⸗Navaxrresischen Provinzen fuͤhre, so werden die Einwohner in mir einen festen Vertheidiger ihrer Rechte und einen General fin den, der bekannt dafuͤr ist, niemals sein Wort gebrochen zu haben. Moͤgen die Freunde der Koͤnigin zu mir eilen; moͤgen sie sich der Ar mee in die Arme werfen, die, aufrichtiger als jener Mann, der sie bei Bergerg kommandixte, sie von Herzen begruͤßen wich. Was mich be trifft, ich werde alle diejenigen, die anders handeln, fuͤr Verraäͤther halten. Der interimistische General Lieutenant Vice König und (General-Capitain von Navarra und der Baskischen Provinzen. (gez.) Leopold O'Donnell.“

Türkei.

Von der Türkischen Gränze, vom 3. Okt. (Deut—⸗ sche Bl.) Nach Berichten gus Bukarest ist das End-Urtheil des außerordentlichen Divans uͤber die Theilnehmer an der letzten Verschwöͤrung gegen das Leben des Hospodars und seiner Familie nunmehr publizirt. Das Verbrechen wurde als Aufruhr erkannt, nachdem die Raͤdelsfuͤhrer eingestanden hatten, daß sie die liche Ordnung mit Gewalt und Blutvergießen umzustoßen und eine andere Regierung herzustellen beabsichtigt und zu diesem Zwecke auch bereits Vorkehrungen getroffen haben. Nach dem Theil VI. Cap. J. 5. 2 des Landgesetzes wurden durch Stimmen— Mehrheit 4 der Theilnehmer zu zehnjaͤhriger Salinen-Arbeit, 5 zu

o zu drei⸗

op sosn- geseßz⸗

r Ziahriger Einkerkerung und der minderjährige Baltgesk jähriger Einsperrung verurtheilt. Die Auslaͤnder, naͤmlich Murgo aus Siebenbürgen und der Franzose Vaillant, welche inzwischen das Land verlassen hatten, sind fuͤr immer aus demselben verbannt worden, mit der Drohung, daß sie im Falle heimlicher Wiederkehr dem Strafgericht uͤbergeben werden wurden.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

Nem⸗zsork, 25. Sept. Die Nachricht, daß der Senat bereits das vom Praͤsidenten ernannte neue Kabinet bestatigt habe, war voreilig; er hat vielmehr gegen einige Mitglieder Aus— siellungen gemachk, und die Verwaltung ist daher noch nicht wie— der vollstandig organisirt. ; . lilder sich, schon eine starke Partei gegen die Wlederee⸗ wahlung des Praäsidenten Tyler, und von der Bank Partei wird Herr Clay als Kandidat auf estell

Die Anwesenheit d 6 h . x 4 gane e, , nen von Join ville ain New⸗NVork bem Chin ea nf! 59 hat dem Franzoͤsischen Botschafter und ö li g, i mg, prizatim Besuche abgestattet und die hier ge⸗ baute Russische Dampf-Fregatte in Augenschein genommen.

Die Besorgnisse, daß die Sache Mac ö, e . mit England fuͤhren könnte, haben sich sehr el z Ver re wird in wenigen Tagen stattfinden, doch H nach! . bestimmt, an welchem. Die Anwalte von beiden ö, s ee. rigst damit beschaͤftigt, Zeugen aufzutreiben. .

Mexiko. er en, 2. Aug. Die Finanz-Schwierigkeiten in Mexiko haben so zugenommen, daß entweder, wie man glaubt, ein

1271 neues System angenommen werden oder die Regierung sich in kurzem völlig bankerott befinden muß. Dem Kongresse waren

Vorschlaͤge zur Herabsetzung der neuen Consumtions-Steuern vor— gelegt worden, der langsame Fortgang der Berathung aber zeigte, daß die Mitglieder zu einer den Handel guͤnstigen Abaͤnderung wenig Lust hatten. Im Allgemeinen sind die Aussichten trüb, und man glaubt, daß in kurzem eine neue Regierungsform unter dem Einflusse militairischer Gewalt entstehen werde, wobei der General Santana die Haupt-Rolle spielen durfte. Bereits ist in Guadalaxara ein Aufstand, angeblich zu Gunsten der Herabsetzung

gelegenheit des Herrn H.... aus Berlin und seiner S wieger⸗ nöutter aus Bonn geschlossen. Die Geschwornen sprachen des Nachts um 10 Uhr das „Nichtschuldig““ aus.

Der Verein Deutscher Philologen und Schusmänner hat auf

iner diesjährigen vierten Verfammlung in Bonn beschlosfen, das Andenken des um die Wissenschaft und besonders um die Rhei⸗

der Consumtions-Steuer, eigentlich aber, wie man argwoͤhnt, auf

Santana's Betrieb, ausgebrochen.

Niederländisches Indien.

D Mꝛüntok (auf der Insel Banka), 12. Mai. Ganz un— erwartet traf am 30sten v. M. die Nachricht ein, daß sich an 1500 Chinesische Bergleute in dem Distrikte Banka-Kotta (auf der In— sel Banka gelegen) seit dem 26. April gegen die Hollaͤndische Re— gierung empoͤrt, einige Regierungs-Beamte dort ermordet und die Gouvernements⸗Magazine in Brand gesteckt hatten; auch außer⸗ dem noch die Redoute von Banka-Kotta belagerten, in der sich eine etwa 5) Mann starke Besatzung befand, die sie er der Anfuͤhrung des . Sem chr 6. . 6 .

ö ; = . 1 zege Insurgen⸗ ten vertheidigte. Gleich nachdem man Kunde von diesem Auf⸗ stande erhalten, wurden die nöthigen Anstalten getroffen, den Auf⸗— ruhr baldmöglichst zu unterdroͤcken. Zu dem' Ende mußte am 1. Mai ein etwa 150 Mann starkes Infanterie-Corps von hier nach Banka⸗Kotta abgehen, wo dasselbe am 2ten d. M. ankam, und die Insurgenten, welche nur mit wenig Feuerwaffen, meist aber mit Lanzen, an denen drei mit Widerhaken versehene Spitzen sind, und mit Wurfspießen bewaffnet waren, nach einem kur— zen Gefechte nach allen Seiten hin in die Gebirge und Waldun— gen zerstreute. Die rebellischen Chinesen, an deren Spitze sich ein gewisser Hn-koo befand, suchten in der darauf folgenden Nacht unsere Truppen zu uͤberfallen, was aber mißlang, weil die Chine— sen, wie dies in allen fruͤheren Gefechten auch der Fall war, ihre Naͤhe durch ihr immerwaͤhrendes Geschwaͤtz verriethen, und' des— halb durch Trauben- und Kartaͤtschen-Feue in die Flucht getrie— ben wurden. Am Aten, FJten und 6ten d. M. fanden wieder Ge— fechte zwischen den Insurgenten und den Niederlaͤndisch⸗Indischen Truppen statt, in welchen die Ersteren von den Letzteren immer geschlagen wurden. Unterdessen war aber der Mangel an Lebens— mitteln bei den Insurgenten sehr groß geworden und die selben suchten deshalb mit dem Capitain Kassa, dem Kommandanten der Hollaͤndischen Truppen, um einen Waffenstillstand und Frlseden zu unterhandeln, welcher den Chinesen aber erst alsdann bewilligt und zu Theil wurde, als sie am Ften d. M. ihren Anführer Hn— koo den Hollaͤndern ausgeliefert und 10009 Fl. Kriegs-Eontribu— tion erlegt hatten. Hn-koo ist am Sten d. M. hier, in Muͤntok, angekommen und wird wahrscheinlich naͤchster Tage aufgehangen werden, wenn er naͤmlich nicht Vermoͤgen genug besitzt, um fich damit von dem Haͤngen loszukaufen.

Ueber die Ursachen dieser Insurrection vernimmt man jetzt Folgendes: Da seit einiger Zeit Reis, Salz und andere Lebens— mittel auf Java immer theurer geworden find und die Regierung diese Lebensmittel erst von Java nach Banka bringen laßt, weil diese hier nicht zur Genuͤge erzeugt werden, so hat die Regierung seit dem 1. April d. J. fuͤr gut befunden, den Kaufpreis fuͤr Reis, Salz und Dingting (getrocknetes Fleisch) um 50 pCt. zu erhoöͤ— hen; dagegen aber den Einkauf-Preis— fuͤr, Zinn um Fl. pro Pikol (2 125 Pfd.) herunter zu setzen. Ich muß nämlich bemerken, daß die hiesigen Bergleute, welche meist von Borner hier eingewanderte Ehinesen sind, das aus den auf Banka sehr zahlreichen Zinnminen ausgebeutete Zinn zu fesigesetzten Prei⸗ sen in die Regierungs-Magazine abliefern muͤssen, dagegen aber auch noch verpflichtet sind, die erwahnten Lebensmittel eben auch zu den festgesetzten Preisen aus den Gouvernements-Magazinen zu beziehen. Da nun im April d. J. der Kauspreis für die Lebens— mittel so bedeutend erhoͤht, dagegen aber der Ablieferungspreis fuͤrs Zinn herabgesetzt worden ist, fo wollten sich die Bergleute im Distrikt Banka⸗-Kotta dieser neuen Ordnung nicht fuͤgen und nah— men ihre Zuflucht zur Gewalt, die sie nunmehr schwer büßen muͤssen.

Mit Bedauern bemerkt man hier, daß die auf Banka und in andern Buiten-Etablissements (unter diesen Namen versteht man im Niederlaͤndischen Indien alle hiesige Hollaͤndische Be— sitfzungen außer Java und Madura) lebenden Europäer und na— mentlich unsere Deutschen Landsleute mit ihrem Vaterlande in laxer oder fast gar keiner brieflichen Verbindung stehen, was sei⸗ nen Grund meist darin hat, daß man hier glaubt, daß die nach Europa zu sendenden Briefe bei der Ankunft in Batavia erst er— brochen und alsdann sehr oft von dort gar nicht nach Europa be⸗ foͤrdert wuͤrden. Ob und in wie weit das gegruͤndet ist, weiß ich freilich nicht; Antwort aus Europa erhaͤlt, weshalb man denn auch öfters auf alle briefliche Verbindung mit der Heimath verzichtet. Uebrigens fuͤhle ich mich gedrungen hierbei zu erwaͤhnen, daß man im Nie— derlaͤndischen Indien eine ganz eigenthuͤmliche Orthographie ange— nommen hat, wodurch namentlich die Deutschen Namen eigen⸗ maͤchtig verandert und unkenntlich gemacht werden. So . werden hier die Punkte uͤber ä, ö, ü weggelassen, das Ende der Namen durch ein s und der Anfang derselben durch ein van ver⸗ mehrt oder andere Hollaͤndisirung mit dem Deutschen Namen vor— genommen, so daß man ohne es zu wollen, ost anders als in sei— nem Vaterlande heißen muß, weshalb wohl auch so mancher von Europa. nach den Niederlaͤndischen Indien seinen Herrn nicht findet, da er der hier uͤblichen orthographischen Veranderungen ermangelt. Aus eben dieser Art und Weise eigen⸗ maͤchtig die Namen verandern, kommt es denn nun aber äuch nicht selten vor, daß reiche Leute hier verstarben, daß dieselben kein Testament gemacht haben, ihr Nachlaß doch dem Fiskus und dem Fonds des Samarangischen Waisenhauses an— heim faͤllt, waͤhrend doch die in Europa lebenden Anverwandten derselben auf das Vermbgen dieser Leute die gerechtesten Anspruͤche haben, die aber wegen der hier üblichen Namen⸗Veraͤnderung ihr Recht nicht leicht nachweisen konnen. .

H

Münster, 9. Okt. Ein biederer, wuͤrdiger Mann ist gestor⸗ ben: Johann Christoph Schlüter, Doktor der Philosophie? Rit— ter des Rothen Adler-Ordens, Professor an der philosophischen Fakultat der hiesigen Akademie und derzeitiger Rektor derfelben. Der Tod entriß ihn gestern seinem Wirkungskreise und seinem mehrwoͤchentlichen, mit Ergebung getragenen Leiden.

Köln, 10. Okt. (Düsleld. Ztg.) Gestern wurden nach viertaͤgiger Dauer die Assisen-Verhandlungen in der bekannten An—

gesendeter Brief

nische Friedrich-Wilhelms⸗Universitat unendlich verdienten B. G. Niebuhr durch eine Medaille zu ehren, und diese von demselben Jothaischen Kuͤnstler Herrn Helfricht praͤgen zu lassen, dem der Verein die beiden Medaillen mit den wohlgetroffenen Bildnissen von F. A. Wolf und C. O. Mäller verdankt. Der Subsersp⸗ tions-Preis fuͤr jedes Exemplar betragt einen Thaler. Portofreie De stellungen darauf nimmt Herr Dr. A. Capellmann in Dãssel⸗ dorf an.

2

Frankreich und der neue Amerikanische Zoll Tarif.

== Paris, 9. Okt. Die Modification des von dem Ame—⸗ rikanischen Kongresse angenommenen und von dem Praͤsidenten sane⸗ tionirten Tariss hat hier einen peinlichen Eindruck gemacht. Es st in der That eine wichtige Angelegenheit fuͤr Frankreich, daß in den Vereinigten Staaten alle Waaren, die bisher frei, oder gegen eine mäßige Abgabe zugelassen wurden, nunmehr mit einem Zoll von A) pCt. vom Werthe belegt werden. 9 Dieser Zell trifft namentlich unsere Seidenwaaren, unsere Weine, unsere Vatist- und Leinenzeuge, unsere verarbeiteten Haͤute, Kraͤmer- und Mode-Waaren, die Gegenslaͤnde der Pariser In⸗ dustrie, wie Bronze-, Gold- und plattirte Waaren, Möbeln u 5 w Die Ausfuhr von Seidenwaaren stieg im Jahre 1839 auf 16 Hil⸗ lionen Franken, diese ganze Quantitat licferten die Staͤdte Lyon Avignon und Nimes, die daher auch die Folgen dieser BVerande⸗ rung lebhaft empfinden. Außerdem, daß der Zoll von 20 pCt. die Waaren vertheuert und den Austausch unvermeidlich vermsn⸗ dert, hat derselbe auch noch einen nachtheiligen moralischen Ein— fluß, indem er das Vertrauen in die Zukunft schwaͤcht und eine Reaction gegen die Prinzipien bildet, die seit einigen Jahren die Prehibitiv-Theorieen schienen verdrängen zu wollen. Frankreich obgleich dem System der hohen Zölle sehr ergeben, hatte nichts destoweniger den Vereinigten Staaten mehrfache Beweise gegeben,

2 ( P

daß es die Hanzels-Verbindungen zwischen beiden Ländern erleich⸗

Jahre 1831, welcher, um eine alte Streitigkeit zu beendigen, den

allein es spricht dafuͤr, daß man hier nur sehr selten

8 Kartel nicht annehmen wird und ungeachtet, Rinn an.

/ einigten Staaten und

tert zu sehen wuͤnsche. Es ist dies dle erste Nation, fuͤr die wir die Differenzial-Zoͤlle auf die Schifffahrt abgeschafft haben, und der Traktat vom Jahre 1822 setzt die in unsere Hafen einlaufen— den Amerikanischen Schiffe auf gleichen Fuß mit den unsrigen. In Folge dieser Bestimmung haben die Amerikanischen Kaufleute seit ener Zeit den groͤten Theil der fuͤr unsere Fabriken bestimm⸗ ten Baumwolle auf ihren eigenen Schiffen in Frankreich einge⸗ fuͤhrt, und wir haben bis setzt, obwohl wir es gekonnt hatten nichts gethan, um mit ihnen zu konkurriren. Der Traktat von

Vereinigten Staaten eine Entschaͤdigung von 25 Millionen Fr. bewilligte, setzte auch eine Reduction der Zoͤlle auf Baumwell von langem Stapel fest und machte denselben dem Zoll auf Baum⸗ wolle von kurzem Stapel gleich. In demselben Vertrage wurde bestimmt, daß innerhalb zehn Jahren der Zoll auf Franzosische Weine nicht uber eine Summe hinausgehen durfte, die west nie— / driger ist, als der durch das letzte Gefeß und seit dem 1. Ofto— ber dieses Jahres festgesetzte Zoll von 20 pCt.) Die Amer aner waren auch auf diese Bewegung eingegangen und hatten in den Jah⸗ ren 1838 und 1839 beträchtliche Reduktionen vorgenommen, die s6 gluͤcklich gewählt waren, daß ihr Handel mit England und. Frankreich in sehr ansehnlichen Verhaͤltnissen zunahm und fuͤr Frankreich einen Werth von mehr als 20666 Millionen Fr. repra⸗ sentirte, wobei nur die respektiven Produkte beider La nher . h. der spezielle Handel in Betracht gezogen wurde ). Im . 1839 stieg die Ausfuhr unserer Erzeugnisse auf 121 Hife wovon 60 Millionen auf Seiden- und Wollenzeuge kamen ae. die Ausfuhr der Vereinigten Staaten auf 86 Millionen worn ter 62. Millionen fuͤr Baumwolle und 13 Millionen für Tab in Blättern. Der Handel zwischen der Union und Großbritanie ist noch weit bedeutender und die Storungen werden daher J 4 noch weit sühlbarer seyn. ; ö Jedermann fragt sich jekt, welche Repressalien Frankreich er—⸗ gieifen wird; denn in solchen Faͤllen glaubt man immer aͤhnliche Maßregeln ergreifen zu muͤssen, wie sie gegen uns ergriffen wor⸗ den. Der erste Gedanke ist naturlich eins Erhöhung der Zblle auf Amerikanische Erzeugnisse und namentlich auf Baumwolle oder Taback. Allein, was wuͤrde daraus fuͤr uns folgen? Eine Vertheuerung eines Rohstoffes, den wir in sehr großen Quantita⸗ ten verarbeiten und folglich eine uͤbermaͤßige Preiserhbhung der daraus verfertigten Waaren, d. h. der Baümwollen⸗ Zeuge und Diese Preiserhoͤhung warde zunaͤchst

des Baumwollen-Garnes. das. Inland betreffen, dann aber auch ein Hinderniß fuͤr unseren Absatz im Auslande seyn; dort wurde die Konkurrenz mit Eng⸗ land noch furchtbarer fuͤr uns werden, als sie jetzt ist, ohne von deu Zeugen der Schweiz und Sachsens zu sprechen. Es waͤre dies allerdings eine harte Strafe fuͤr die“ Amerikaner und ein Theil ihrer Baumwolle wurde allerdings in Frank⸗ reich unverkauft bleiben; allein indem wir ihren Inter- essen Schaden zufuͤgen, wuͤrden wir auch zugleich die unsri⸗ gen kempromittiren, und die Erhohung unseres Zoll-Tarifs wurde uns zulcßzt nur eine theuer bezahlte Befriedigung unserer Eigen⸗ liebe gewaͤhren. Wir wissen nicht, welches die Absichten Englands in dieser Beziehung sind; es scheint uns uͤbrigens, daß es, wie immer, in dem entstandenen Konflikt seine Interessen wahrneh⸗ men und das von den Vereinigten Staaten ihm uübersandte Zoll⸗ J Es wird wahrscheinlich daffelbe hun, was auch Frankreich thun muß, nämlich die Einfuhr von Baumwolle aus, anderen Landern als aus Nord-Amerika erleich⸗ tern,. Se müssen auch wir verfahren. Bei dem gegen⸗ wärtigen Zustande der Dinge wird die Baumwolle der Ver⸗ Unigten Staaten durch unseren Tarif beguͤnstigt; man hebe diese Beguͤnsligung auf, indem man die Zobͤlle auf die Baumwolle an—

„Artikel 7. Von der Auswechselung der Ratisteationen dieser Conventionen an (diese Auswechselung geschah am 2. Februar 1332) werden die Franzoͤsischen Weine zur Consumtion in den Ver—

zwar gegen Zoͤlle zugelassen, die fuͤr das Gallon Rothwein in Faͤssern 6 Eents; für das Gallon Weißwein in Faͤssern 20 Cents nicht uͤbersteigen duͤrfen.

Der spezielle Handel umfaßt nur die ausgeführten Franzdsischen Wgaren und diejenigen eingeführten fremden Wagren, welche in Frankreich verbraucht werden. Unter a!lge⸗ meinem Handl begreift man dagegen alle Waaren, die in Frankreich eingefuhrt oder von da ausgeführt werden, ohne Ruck sicht auf ihren Ursprung, ihre Abstammung oder ihre Bestimmung, sie mögen konsumirt, in renn s niedergelegt oder nur durch Frankreich durchgefuhrt werden.