1841 / 310 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

die Bestimmung der wahren Lage des magn gischen Suͤdrols und eine genauere Erforschung der antarlischen Regionen. Zugleich waren die Fuhrer der Expedition beauftragt, an verschiedenen Punkten auf ihrer Fahrt magnetische Beobachtungen anzustellen und magnetische Observatorien zu errichten. Die ersten Beobach- tungen dieser Art machten sie auf Madeirg, steuerten dann nach St. Helena und dem Kap der guten Hoffnung, errichteten auf beiden Stationen magnetische Observatorien und ließen daselbst Offiziere zur Anstellung von Beobachtungen zuruck. Sodann be⸗ suchten sie Kerguelens⸗Land und Sabrina, wo sie ebenfalls mag⸗ netische Beobachtungen anstellten, und erreichten um die Mitte Augusts v. J. gluͤcklich Hobart Town auf van Diemens- Land. Nachdem Capitain Roß dort ebenfalls ein magnetisches Observa⸗ torium eingerichtet hatte, schickte er sich an, seine Reise weiter fortzusetzen. Es war dies gegen Ende des Oktobers v. J. Ein Schreiben desselben aus Hobart Town vom 7. April 1811 ent— halt hoͤchst wichtige Nachrichten uͤber das suͤdliche Kontinent. Am 12. Dezember 1846 verließen die Reisenden Lord Auck— lands Inseln, verweilten einige Tage auf Campbells Insel, um magnetische Beobachtungen anzustellen, trafen, nachdem fie bereits viele Eisberge passirt waren, den Rand des Packeises ) und uͤber schritten am 1. Januar 1841 den suͤdlichen Polarkreis. Sie fan den das Packeis nicht so furchtbar, wie sie nach den Schilde— rungen Franzoͤsischer und Amerikanischer Seefahrer erwartet hat ten, indeß waren die Umstaͤnde so unguͤnstig, daß sie nicht in das Eis einzudringen wagten; auch trat noch ein heftiger Nordwest Wind ein, der die Operationen fuͤr einige Tage unterbrach. Am 5. Januar stießen sie, etwa 100 Engl. Meilen weiter ostwaͤrts, in Lat. 66 45. S. und Long. 174 16 O. Grw., abermals auf Packeis, und es gelang ihnen, ohne die Schiffe zu beschädi— gen, in dasselbe einzudringen und ihren Weg sudwaͤrts fortzusetzen. In den naͤchsten Tagen machten dicke Nebel, leichte Winde, eine hochgehende See und fast bestaͤndige Schneeschauer das Vordrin gen schwieriger; aber ein starker Eisblink“) gegen S. O. thigte sie, nach dieser Richtung vorzudringen, und am Morge ten, nachdem sie mehr als 200 Meilen im Packeise gesegelt ren, erreichten sie voͤllig freies Wasser und richteten ihren 6 nach dem Magnetpole. Am 11. Januar Morgens, als sie

und Long. 17275 36 O. Grw. befanden, entdeckten der Richtung, wohin sie steuerten, also zwischen den Schiffen

sie Land in und

weit von einander entfernten Punkten in eigends dazu bestimmten sogenannten magnetischen Haͤuschen (an denen, um siörende Einwir kungen zu vermeiden, durchaus kein Eisen befindlich ist) an gewissen Tagen im Jahre den Gang der Magnetnadel von Stunde zu Stunde zwei Tage hinter einander zu beobachten. In Folge dieses Vorschla ges ließ die Petersburger Akademie im Jahre 1850 in Petersburg, Kasan, Nikolajew und spaͤter auch in Sitka und Peking achtmal im Jahre gleichzeitige, zwei Tage hinter einander fortgesetzte Beobach tungen uͤber stuͤndliche Variationen der Declination anstellen. Außer dem wurden noch in Kathgrinenburg, Barnaul, Nertschinsk, Tiflis und Helsingfors magnetische Observatorien errichtet.

Im Jahre 1836 forderte Herr von Humboldt den Herzog von Susser, als Präsidenten der Königlichen Societät der Wiffenschaften auf, die Mitwirkung der Englischen Regierung zur Anssellung gleich zeitiger magnetischer Beobachtungen zu vermitteln. Die Bütische Regierung entsprach dieser Aufforderung mit einer bis Jetzt beishiel losen Liberalitaͤt; es wurde beschlossen, die oben erwaͤhnte Expedition unter dem Kommando des Capitains James Elark Roß gbzusenden, und die Herren Sabine und Lloyd mußten sich nach Berlin und Goͤttingen begeben, um mit den Herren von Humboldt und Gauß das Naͤhere in Betreff der gleichzeitigen Beobachtungen zu besprechen Diesen Konferenzen wohnte, auf Herrn von Humboldt's Wunsch, auch Herr Akademiker Kupfer aus Petersburg bel, welcher seinerfeits die Mitwirkung der Russischen Obfervatorien verhteß.

Das gli gra dieser Besprechungen in Berlin und Gottingen war nun die Errichtung einer großen Anzahl magnetischer Obser vatorien in den verschiedensten Gegenden der Erde, so daß nunmehr, mit Einschluß der bereits fruͤher errichteten, an folgenden Punkten dergleichen Observatorien existiren: In Europa: zu Berlin, Breda, Breslau, Bruͤssel, Dublin, Goͤttingen, Gotha, Greenwich, Ham merfest, Hannover, Heidelberg, Helsingfors, Kasan, Katharinenhurg, Koͤnigsberg, Leipzig, Mailand, Marburg, Nikolajew, Petersburg, Prag, Upsala; in Asien;: zu Aden (am Golf von Alden, unweit des Einganges zum Rothen Meere), Barnaul (im Russischen Gouver— nement Tomsk), Madras (in Ostindien), Nertschinsk (im Russischen Gouvernement gleiches Namens, Graͤnzort gegen Ching Peking, Dschemla (im Himalaya-Gebirge), Singapore (auf der Insel glei ches Namens am Suͤdende der Halbinsel Malakka), Tiflis in G gien; in Afrika: zu Algier, Kahira, am Kap der guten Hoffnung und auf St. Helena; in Amerika: zu Philadelphia, Sitka oder Neu - Archangel Lauf der Insel gleiches Namens in Georg's II Archipel) und zu Toronto (fruher Jork, am Ontario-See in Kanada in Australien: zu Hobart Town auf van Diemens Land.

M Packeis ist eine Masse Treibeis von solcher Ausdehnung, daß das Ende nicht abzusehen ist. Das Packeis heißt offen, wenn die Eisstuͤcke, obgleich nahe an einander, sich doch nicht berühren, und geschlossen, wenn die Stuͤcke in vollkommener Berührung mit ein ander sind.

„) Bei heiterem Himmel, oft sogar auch bei dichtem Gewoͤlk, wird die glaͤnzende Eisflaͤche zu einem Spiegel gegen die Atmosphäre und giebt die Erscheinung des Eisblin ks. Unter guͤnstigen üm staͤnden giebt der Eisblink eine vollständige Karte von Dem Eife und dem darin vorhandenen offenen Wasser auf. 20 30 Seemeilen in der Runde, und der geuͤbte Polar⸗-Schiffer ist im Stande, die Gestalt und muthmaßliche Größe saͤmmtlicher Eisfelder innerhalb dieser Graͤnzen zu bestimmen. Ein Eisfeld zeigt den hellsten Eisblink mit einem An strich von Gelb; Treibeis von großer Ausdehnung ein reineres Weiß und neu entstandenes Eis ein grauliches Licht. Jede offene Stelle im 96 zeichnet sich aus durch ein tiefes Blau oder einen schwarzblauen i , (arrv nennt dies a water sz mitten im Eisblink. Schnee

edecktes Land vexursasht uch einen Eisblink, der jedoch gelber er scheint, als von Eisfeldern. Das Ganze ist offenbar Wirkung einer

ungewöhnlichen Strahlenbrechung, welche durch der versc . i ö vergtur der uͤber dem Eife und doe Wonen ich die er schteden Tem

entsteht. ; dem Wasser befindlichen Lufischichten

eor⸗

1374 dem magnetischen Suͤdpol. „Obgleich dieser Umstand“, sagt Ca⸗ pitain Roß in seinem Schreiben, „damals mit großem Bedauern wahrgenommen wurde, da er einen der wichtigeren Zwecke der Ex— pedition vereitelte, so verschaffte er doch England die Ehre, das suͤdlichste bekannte Land entdeckt zu haben, eine Ehre, die Rußland auf so edle Weise erworben und zwanzig Jahre besessen hatte.“

Das Land erhob sich in mächtigen Piks von 9000 12,000 Engl. Fuß (6000 11,000 Preuß. Fuß) Hohe, die ganz mit ewi— gem Schnee bedeckt waren. Die Gletscher, welche sich von den Berggipfeln herabsenkten, erstreckten sich mehrere (Engl.) Meilen weit ins Meer hinein und zeigten senkrecht abgeschnittene Waͤnde. Als die Reisenden sich einer kleinen Bucht näherten, um zu lan den, fanden sie die Kuͤste mehrere Meilen weit so dicht mit Eis— bergen und Packeis besetzt und eine so heftige Brandung, daß sie genoͤthigt waren, ihre Absicht aufzugeben und eine bequemere Stelle aufzusuchen. Sie steuerten deshalb suͤdlicher, und am 12. Januar Morgens landete der Capitain Roß, der Commander Crozier und eine Anzahl Offiziere von beiden Schiffen, um das Land im Na— men Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin Victoria in Besitz zu nehmen. Die Insel, auf der sie landeten, liegt in Lat. 7157 56. S. und Long. 1715 7. O. Grw. und besteht ganz aus vulkanischen Ge steinen.

Da die Ostküste des Hauptlandes sich hier suͤdwaͤrts, die Nordkuͤste aber sich nordwestlich erstreckte, so hoffte Capitain Roß, wenn er so weit wie moglich suͤdwaͤrts steuere, den magnetischen Südpol, der sich nach den Beobachtungen, etwa in Lat. 765 S. befinden sollte, zu passiren und dann, dürch Einschlagen eines west⸗ lichen Courses, die Umschiffung desselben zu vollenden. Die Rei— senden setzten daher ihre Fahrt laͤngs der Kuͤste dieses Landes fort und erreichten am 23. Januar Lat. 749 15. S. Es ist dies bekanntlich der suͤdlichste Punkt, den der Britische Capitain Weddell in den Jahren 1822 1824 erreichte und bis wohin außer ihm noch kein Seefahrer vorgedrungen war.

Unter heftigen Suͤd⸗Winden, dichten Nebeln und bestaͤndigen Schneeschauern setzten sie die Untersuchung der Kuͤste fuͤdwaͤrts ort und landeten am 27. Januar abermals auf einer Insel in O. Grw., die ebenfalls ganz

einen bestand. Als sie am naͤchsten Morgen weiter suͤdwaͤrts steuerten, erblickten sie einen Berg, der Flammen und Rauch ausstieß und dessen Hohe sie zu 12,409 Engl. (12,012 Preuß. Fuß) bestimmten. Dieser Vulkan, in Lat. 77“ 32 und Long. 1677 0— hielt den Namen „Erebus und ein oͤstlich von demselben liegender, etwas hoher, er loschener Vᷣulkan, den Namen „Terror“ ‘). Har j

Das isptland behielt sein suͤdliches )

at. 762 S. und Long.

21 (k 190 z vulkanischen Gest

* X .

6 1

89). Girw. weniger Das 9a Streichen bei, aber die Reisenden wurden durch eine, in OSO. Richtung sich erstre kende Eisbarriere in ihrem weiteren Vordringen aufgehalten. Die Eisbarriere erhob sich senkrecht mindestens 150 Fuß und rag daher weit uͤber die Mastspitzen beider hiffe hinaus, so d unmoöͤglich war, jenseits derselben etwas zu sehr erblickte man in SS JI

.

k

. 9 6 V 4 Reihe

R akor- 7 . hoher Berge

Indem sie dieser Eisb— re fole chter am 11 Punkt, der Seefahrer d Am 9. Februar, und Long. 191) Grw. zwang sie liegende Packeis, umzukehren. Dies indeß nur mit Huͤlfe eines starken Suͤdwindes, indem Lar auf dem sie bis

Barriere der schmale Wasserweg (Lane), dahin vorgedrungen waren, sich schnell mit Eis bedeckte. In der Entfernung von z Engl. Meile von dem Eiswalle fanden sie auf weichem, blauen Thon grunde eine Tiefe von 318 Engl. Faden (1568 Preuß. Fuß). . Bei einer Temperatur von 289,5 C. (— 235 R.) sich das Eis so schnell an der Oberflaͤche, daß jede fernere Unter— suchung der Barrierre unmoͤglich war; die Reisenden richteten daher ihre Fahrt westwaͤrts, einen Versuch zu machen, sich dem magnetischen Suͤdpol zu naͤhern. Sie erreichten auch wieder den Parallel von 769 S., und obgleich es ihnen gelang, einige hundert Meilen weiter vorzudringen, als be suche, so zwang sie doch das Packeis in Lat. Long. 164 FSrw. ilt zu machen. ie mals 160 E t 1 Preuß. netischen Neigung war 880 40 1099 24 O. Sie sind folglich dem um einige hundert Meilen naͤher gekommen, als Vorgaͤnger, und bei den zahlreichen Beobachtungen, den schiedenen Punkten angestellt laßt sich die Lage desselben fast eben so genau bestimmen, sie den Pol selbst erreicht haͤtten. Alle Bemuͤh Reisenden, r die Schiffe aufzufinden, um am 28. uar, an welchem Lage auf allen magnetischen Stationen beobachtet wurde, auch ellen, waren frucht— os, denn uͤberall, wo die Kuͤste Einschnitte zeigte, in denen an anderen Kuͤsten gewohnlich Haͤfen vorkommen, fanden sie mehrere hundert Fuß dickes Eis. Sie richteten daher, von einem starken Suͤdwinde beguͤnstigt, ihren Cours nordwaͤrts, untersuchten meh— rere Tage hindurch die westlich streichende Kuͤste, bis sie am 25.

Fis Rot bildete

um noch

J

Meilen)

chung

einen sicheren Ankerplatz Februgt

Auffinden eines so gewaltigen Feuerberges in so hohen Breiten ist gewiß eines der interessantesten Resultate dieser Expedition. Nach den von den Reisenden vorgenommenen Hoͤhen-Bestimmungen stellt sich der Ere bus den Riesen Vulkanen der Andes -Kette in Suͤd Amerika an die Seite, und zwar nimmt er seine Stelle ein zwischen dem Volegn de Pasto, oder Tuqueres, in der Reihe der Vulkane von Quito (12, 600“ und dem Volcan de Antuco (12, 000“ in der Vulkan Reihe von Chili. Er ist hoͤher als der Pie de Teyde auf Teneriffa 11,430“, als der Volcan de Colima, der westlichste der Mexikanischen Vulkan⸗Reihe (11,260), hoͤher als der Aetna auf Sicilien (10, 260— und als der Mouna Wororai (49,120) auf Hawai, der groͤßten der Sandwich-Inseln oder des Hawai-Archipels.

) Das

Februar in Lat. 702 40 S. und Long. 1655 O. Grw. einen Punkt erreichten, wo die Kuͤste sich ploͤtzlich gegen S. W. wen— dete, und Alles, so weit das Auge reichte, sich mit ungeheuren Eismassen bedeckt zeigte, die durch frisch gefallenen Schnee so zu einem Ganzen verbunden waren, daß jeder Versuch, hindurch zu dringen, unmöglich war. Die Reisenden kehrten daher nach von Diemens⸗Land zuruͤck.

Das große Suͤdland, welches die unerschrockenen Seefahrer entdeckten und dessen Zusammenhang sie von Lat. M —79 * 6. verfolgten, nennt der Capitain Roß, zu Ehren der Jöoͤnigin von Großbritanien, Vietoria-Land. R —ck.

——

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger

Reohachtung

1811. 5. Nov.

Abends 10 Ubr.

Nachmittags

Uhr

Morgens 6 Uhr. 2

3 13,31“ . Par. 312, 84 ö. Par. 313,1 ö 4 (s R. 4 6,5) R. 4 2, 20 R. O4 7R.; 4 2, 3 R. 8 , 0 m. heiter. beiter. 6980. 080.

ü J 30 Luftdruck . ... duellwürme 7,3

9 E 9 Lustwärme ... 51

Thaupunkt ...

FPlusswärme . 1449 R. Bodenwärme 6,8? R 81 pCt. Ausdünstung 0,031 Rh heiter. Niederschlag 0. 980. Wärme wechsel 4 616?

, R... 70 pCt. Oso0

Dunstsättigun

Wolkenzug. .. 2

313 08 Par. . ?

oso.

LTagesmittel:

d , Den 6. November 1841.

Pr. Cour. ; ö . 4ctien. ö Brief. eld.

FEOndS. Cour.

krief. Geld.

BrI. Pots. Eisenb. 5 do. do. Frior. ct

t. Chuld- Sch Pr. Engl. Obl. 30. räm. Med. I. pz. Eisenh. Scehandlung. 79 do. do. Prior. Act, 102 kKurm. Schuld. 102 1013 nrI. Anh 1013 Rerl. Stadt -Obl 1035 103 do. do. Prior. Act. 102 klbinger do. 3 Huss Rll. FEisenb. 92 ĩ 185 do. do. Prior. Act 102 101 102 101. Rhein. Eisenb. 947 93 105 1045 do. do. Prior. Act. 101 102 1017 102

1014 102

103 12 122 h

102 110

102 Sch. der 102 103

Eisenh.

Danz. do. in Th. Westp. Pfandhbr. 3 Grossh. Pos. do.

Ostpr. LPfandb al naäarcco

old . Friedrichsdo 1353 13 Andere Goldmün (

à 5 Th 85 2 3 1

Pr. Cour.

Pomm 40 1005 109

Kur- u. Neum. d09.

1007

Schlesische do

Kurz 2 Mt IE urz

2 Mt

100 ThHIr 100 TbIr. 100 I.

SRhI

Breslan . w in Couraut im 14 ThlI. Fus M. W X.

Leipzis Erankfurt a.

Petersbur ö . ? H I

Börsen. Schuld Ausg.

Aus wärtiæe Amsterdam, 2. Nov. Niederl. wirkl. Kanz. Bill. 25 . 55 191536. rassive Präm. Sch Lol. 1052.

E rank furt a. M. 3. For. Genn. 55 Met. 273 555 kr. 15 214 Let. 1848. 1816. zu 500 FI. 137. 136 do. 45 Anl. 102 Holl. 49133. 495

Lisenbalin Actien. St.

linkes —. München- Augshurg dresden 190 G. Köln- Aachen 96 Rr.

HLam burg, 4. Nov. Banse 2. Nov. Cons. 39 8853. Bel

9 1065. 58 IHHoll. 997. Bras. 57

Spar 8

Germain

Actisn Londo 10nd 01 .

146 Ausg.

Sch.

Rönigliche Schauspiele. 7. Nov. Im Opernhause: Der Feensee

Sonntag, nach Scribe, von Gruͤnbaum. Musik von ?

Oper in 5 Abth., Ballets von Hoguet. .

Preise der Plätze. Ein Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Im Schauspielhause: Herrmann und Dorothea, idyllisches s Ü Abth., nach Goͤthe's Gedicht, vom Dr. Ein Herr und eine Dame, Lustspiel in von C. Blum. Schau spielhause: Royalisten, (Herr Seydelmann:

Familien-Gemaälde in C. Toͤpfer. Hierauf̃: 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen,

Montag, 8 Nov. Im Schauspiel in 4 Abth., von E. Raupach. Cromwell.)

Mio Vle

Oliver

Ränigstädtisches Theater.

Sonntag, 7. Nov. Der Vater der Debuͤtantin, Posse in Akten, nach Bayard, von B. A. Herrmann. Hierauf: Zum er— stenmale: 1mal 1 ist 8, oder: Kuͤnstlerlaune. Lustspiel in Akt, fuͤr Herrn Just geschrieben, von Gebhard. C Herr W. Just: Heiter.)

Montag, 8. Nov. Italienische Opern⸗Vorstellung): Lucia di Lammermoor. Opera in 3 Alti. Poesia del Sgr. Salvatore Cammarano. Musica del Maestro Gaetano Donizetti. (Signora

Laura Assandri: Lucia.) *

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei.

Bekanntmachungen. gr t e r 3 . Der Klempnergeselle Eduard Ma guns Schmidt sungsfalle wird

*

hat sich freiwillig in die hiesigen Gefaͤngnif

liefert, und es wird deshalb der gegen ihn erlassene Geschwisterkinder f

ri . 3 lassene Gesch indern, auf dere Steckbrief vom 15. Oktober (. als erledigt hiermit ergeht, ig enn ort Em hi! Land- und Stadtgericht zu Parchwitz.

Bek Nachdem heute

aufgehoben. otsdam, den 14. November 1544. Koͤnigl. Stadtgericht hiesiger Residenz.

Königl.

, gti on. im

welcher seit 1815 von seinem Leben und Aufenthalt

am 16. August 1842, im Gerichtslokal zu den und das Weitere zu gewaͤrtigen. der ꝛe. Ei

2 ti Fahre 15612 mit der Saͤchsischen Armer nase s⸗ Der Schlossergesell Christian Benjamin Engelmann, land ins Feld ee , g ie che, . . 1813 verschollen ist, in

—— d. . ö 8

6 2 2

gestellen, oder schriftlich zu mel⸗ Im unterlas⸗

Antrag die Citation

———

a nn tmach

n n . Gottloh h

Januar Citation bekannt gemacht.

Vormi 8 „, Anspruͤche zu haben vermeinen, sie moͤgen sich nun eh ri scrsff lich , haben oder nicht, bei Vermeidung der To— deserklaͤrung n hei . der ö so⸗ z . 6e Engelmann fuͤf todt erklart wohl des Verlustes der Wiedereinsetzung in deu vori⸗ und in allen Buchhandlungen sst zu haben: se inge und sein Vermdͤgen, bel gern 9 zol ah ten, . vorgeladen worden sind, den 28. Dezbr. 9 3 1s41 an Kanzleistelle zu erscheinen, das Vermoͤgen in Empfang zu nehmen, die Erben und Glaͤubiger aber, sich zu rechtfertigen und ihre Anspruͤche anzu melden und zu bescheinigen, den 8. Febr. 1842 der Akteninrotulation und den 9. Maͤrz 1842 der 1 Publication eines Erkenntnisses sub poena publicati Hagse von hier, welcher sich zu gewaͤrtigen, so wird solches mit Verweisung auf die bei hiesiger Kanzlei aushaͤngende Ediktal ; it. Auswaͤrtige haben wegen guch ein Vermdgen von 5 Tha⸗ Annahme künftiger Ausfertigungen einen Mandeln

er Anzeiger für die Preuszisch en Staaten.

Literarische Anzeigen. Bei W. Besser in Berlin (Behrenstraße Nr. 4)

Der 79ste Jahrgang des Gothaischen genealogischen Taschenbuchs g uf 1619 Mit 7 Bildnissen. Preis 1 Thlr. und der 15te Jahrgang des Genealogischen Taschenbuchs der Deutschen graͤflichen Haͤuser J

Allgemeine

Prenßische Staats-Zeitung.

Inhalt.

i achrichten. ö 1 Paris. England und Amerikg nach Mac Leod s Frei⸗ prechung. Vermischtes, Brief aus Paris. (Stand der Zoll Verhandlungen mit Belgien in Folge der juͤngsten Ereignisse in Bruͤssel und der Herrn Lehon Bibliotheken. ; . ö * leerer und Irland, Abschieds Audienzen der neuen Ge sandten. Naͤheres über die Feuersbrunst im Tower. Neue Munizipal⸗Wahlen, Frankreichs Vermittelungs-Anerbieten in Betreff fernerer Differenzen mit den Vereinigten Staaten. Ver mischtes. Schreiben aus London. (Brand des Tower; zn nehmende Nahrungslosigkeit unter den arbeitenden Klassen, und Verhaͤltniß der Aristokratie zu derselben; die Amerikanischen Haͤndel. ; ; Belgien. Bruͤssel. Ruͤckkehr des Koͤnigs. Noch Einiges uͤber das Komplott. Eroͤffnung einer neuen Eisenbahnsteecke. Schweden und Norwegen. Christiagnig. Storthings Handels-Verhaͤltnisse mit Spanien. Gesetzgebung in der Juden. Erdfall. Dänemark. Kopenhagen. Deutsche Bundesstaaten. Weimar. Hesterreich. Schreiben aus Wien. Spanien. Madrid. Vermischtes. . Portugal. Gesetz uͤber Aufhebung des Differenz Zolles. tritt Spanischer Insurgenten. Vermischtes. Türkei. Konstantin opel. Feuersbrunst in Varna. Vereinigte Stagten von Nord-Amerika. Hauptpunkte der Vertheidigung Mac Leod's. Mac Leod's bevorstehende Abreise. Niederländisches Indien. Schreiben aus Batavia. (Wach sende Macht der Hollaͤnder auf Sumatra; die Sklaverei im Nie— derlaͤndischen Indien; katholische Kirche zu Padang; Raͤuberbande im Hochlande von Java.) =. Wissen schaft, Kunst und Literatur. Kunst-Ausstellung in Leipzig. Königstaͤdtisches Theater. Italienische Oper Parising onizetti.

Wahlen. Berreff

Hoffeste. Wartburg.

Ueber

von

3

t 4 2

Amtliche Nachrichten.

8 * A* 7 22

KRronit des Tages. Se. Majestät der König haben dem Kanzlisten Reich Polizei-Präsidium hierselbst den Rothen Adler⸗-. vierter

Allergnaͤdigst zu verleihen ger

poim beim Klasse

oͤnigliche Hof legt morgen, den Sten d. M., die Traue

ge fuͤr die verwittwete Fuͤrstin von Hohen zollern⸗ Sigmaringen, geborene Prinzessin Salm⸗Kyr burg, an. Berlin, den 7. November 1841.

von

Der bisherige Land- und Stadtgerichts-Aktuar, Referendarius eidsieck, ist zum Justiz-Kommissarius Land- und dtgerichte in Rahden bestellt worden.

Ausland.

Frankreich. Paris, Wegen des gestrigen Allerheiligen-Tages sind, mit Ausnahme des Courrier francais und der Ga die hiesigen Blaͤtter, heute nicht er—

5 7 2. Nov.

zette des Tribunaux die schienen.

Der Courrier frangais bemerkt, daß durch die Freispre⸗ chung Mac Leod's noch nicht alle Ursachen zu einem Konflikte zwischen Großbritanien und den Vereinigten Staaten gehoben wären. Es bleiben noch zwei Fragen zu erledigen. Zuerst die wegen der Verbrennung der „Carbline“, ein Unternehmen, dessen Verantwortlichkeit die Englische Regierung auf sich genom⸗ men habe, und wofuͤr sie den Vereinigten Staaten irgend eine Entschäͤdigung schuldig sey. Dann kaͤmẽ die Graͤnzstreitigkeit, die sich allerdings leicht beilegen ließe, wenn beide Theile vernuͤnftig wären. Bis jetzt aber haͤtten weder England noch Amerika in irgend einen Vergleich gewilligt. Der Konig von Holland, der zum Schiedsrichter erwaͤhlt worden sey, habe ein Urtheil erlassen, welches durchaus den Charakter der ünparteilichkeit truͤge, aber kaum sey dasselbe bekannt geworden, als man von beiden Seiten zes Atlantischen Meeres ein furchtbares Geschrei erhoben haͤtte,

keine der beiden Parteien habe sich demfelben unterworfen. Der Morning Herald zeige an, daß England jetzt die Ver— mittelung Frankreichs annehme. „Wenn dies wahr ist“, fuͤgt der Tourräer hinzu, „so bekommen wir eine hohe Meinung von dem Muthe des Herrn Guizot, der nicht fuͤrchtet, sich in eine sast unlösbare Angelegenheit einzulassen, und der es unternehmen will, jene beiden Gebirge, namlich den Britischen Stolz und den Amerikanischen Stolz, zu vereinigen. Wenn wir unsererseits zu 'ner solchen Vermittelung gerathen hätten, so wuͤrden wir uns beeilen, diesen Rath zuruͤckzunehmen, nachdem wir den Mor— nüng Herald gelesen haben. Wer haͤtte es in der That denken können, daß die Englische Regierung, statt den Vorschlag Frank— reichs dankbar aufzunehmen, uns Bedingungen vorschreibt, unter denen allein es in denselben einwilligen koͤnne? England verlangt namlich, daß wir ihm, bevor es uns erlaube, seine Angelegenhei⸗ ten mit Amerika zu ordnen, in Betreff Spaniens völlige Ge— nugthuung geben. Unter diesen Umstaͤnden wird Herr Guizot gut, n sein freundschaftliches Anerbieten zuruͤckzunehmen und die Aufforderungen jenes unersäͤttlichen Ehrgelzes abzuwarten.“

Von einer anderen Seite wird gemeldẽt, daß Herr Bulwer, der erste Secretair der Englischen Botschaft, gestern eine lange Konferenz mit Herrn Guizot' gehabt habe, in wescher er dem Fran⸗ dsischen Kabinette den Tank' der Britischen Regierung fuͤr das Vermittelungs⸗ Anerbieten, welches von demselben bei Gelegenheit der Mac Leodschen Angelegenheit gemacht worden sey, abgestattet und zugleich erklart habe: daß die Freisprechung des Angeklagten

erlheilten Vollmachten; staͤdtische

Mo den Sten November

.

fuͤr den Augenblick die zwischen den Kabinetten von Wasphington und London eingetretenen Differenzen beendige, daß man sich Aber fuͤr die Zukunft vorbehalte, das Anerbieten Frankreichs anzuneh— men, wenn die Graͤnzfrage neue Schwierigkeiten veranlassen sollte.

Es scheint gewiß, daß mehrere der Häupter der in Brüssel entdeckten Verschwörung kurzlich in Paris gewesen sind, und daß sie einen Theil ihrer Munition und mehrere Kanonen aus Frank— reich bezogen haben.

Man behauptet, daß das Franz sische Ministerium binetten der Europäischen Großmächte den Vorschlag ge habe, einen Kongreß zu eröffnen, um die Angelegenheiten Sp zu ordnen. Die Antwort des Londoner Kabinettes sol eingelaufen seyn und sehr ausweichend lauten.

Böoͤrse vom 2. November. Die gestern hier eingetrof nen Nachrichten aus den Vereinigten Staaten haben eine große Lebhaftigkeit in dem Geschaͤfte hervorgerufen. Alle Spekulanten a la haisse suchten sich eiligst zu decken, und es trat eine rasche Steigerung in den Renten ein. Die Zproc. Rente ging auf 80. 45 und die neue Anleihe auf 81. 35. Man uͤberlaͤßt sich jetzt der Hoffnung, daß die Staatspapiere wieder auf die Höhe gelangen werden, auf welche sie vor dem Juli-Traktate standen.

uesten Ereignisse in Bruͤssel 1Bestrebungen nach einer moͤglichst engen kommerziellen Annaherung zwischen Frankreich und Belgien einen neuen Anstoß geben. Denn obgleich man hier, zumal im der offi⸗ ziellen Welt, jene Vorf scheinbar auf die leichte Achsel nimmt und selbst im Tone Spottes von ihnen zu reden versucht, so taͤuscht man sich doch in Wahrheit keinesweges uͤber deren Be— deutung; man weiß sehr gut, daß die entdeckte Verschwöͤrung auch ein Symptom der heutigen Stimmung des Belgischen Volks ist, das nicht ohne Nachwirküng bleiben durfte. Daher fuͤhlt man denn auch sehr lebhaft die Nothwendigkeit, den politischen Interessen, welche Frankreich mit dem heutigen Belgien gemein hat, durch die Unterstuͤtzung des bedrohten Verfassungs-Prinzips dieses Filial—

Ft Paris, 2. werden ohne Zweifel

Staates einen Haltpunkt zu sichern, der ihnen entschluͤpfen könnte. Auf diesen Zweck läßt sich natuͤrlich bei der heutigen Lage der allgemeinen Staats-Angelegenheiten nur in mittelbarer Weise hin— wirken. Denn Frankreich, welches zuerst das Prinzip der Nicht— Intervention aufgestellt und dasselbe mit so vieler Energie verthei— digt hat, Frankreich kann jetzt unmoglich so weit gehen, die oͤffent— lichen Zustände eines Nachbarvolks direkt gegen innere Revolutionen oder Reactionen gewaͤhrleisten zu wollen. Dagegen bleibt es ihm unbenommen, das moralische Schutzverhaͤltniß, in welches Bel— gien schon durch seinen Ursprung zu dem maͤchtigen Frankrei verseßt ist, durch Verengung aller der Bande zu verstaͤrken, welche zwischen zwei selbststaͤndigen Staaten moͤglich sind.

Am naͤchsten liegt hier natuͤrlich das Streben nach der Her beifuͤhrung einer gewerblichen und Handelsgemeinschaft, deren Idee ohnehin in Frankreich bei der großen Menge sehr populair ist, und die auch in Belgien, in Folge der letzten Ereignisse, manche neue Anhaͤnger unter denjenigen gewinnen duͤrfte, welche die Unabhaͤngigkeit ihres Vaterlandes lieber von Suͤden aus bloß— gestellt sehen, als dessen Wiedervereinigung mit den Schwester— Provinzen des Nordens zugeben wollen. Auf der anderen Seite ist es indessen moͤglich, daß sich ein and

konnte, seitdem ihm dieser durch einen zwar mißlungenen Versuch naher gelegt worden ist. Gewiß ist es, daß die Ueberzeugüng von der Unhalt— barkeit der jetzigen Lage Belgiens immer mehr Boden unter dem Bel— gischen Bolke gewinnt, daß man immer deutlicher und immer allge meiner die Nothwendigkeit einsieht, die gegenwärtige Isolirung des Landes um jeden Preis aufhören zu machen. Es ist wahr, daß ein um fassender Handels-Vertrag mit einem der drei Laͤnder, von dene: Belgien eingeschlossen ist, hinreichen wuͤrde, um ihm den zum Le— ben und Gedeihen nothwendigen Spielraum zu geben; allein es fragt sich, ob Belgien von einem dieser Nachbarn einen solchen Traktat auf Bedingungen erlangen kann, die ihm zusagen und fuͤr seine Trennung von Holland hinläͤnglichen Ersatz geben. Auf jeden Fall laͤßt sich, in Bezug auf 5

1

in seinen neuen, dem Grafen Lehon gegebenen Instructionen fuͤr die Zoll— Verhandlungen schon Ruͤcksicht auf diese Gestalt der Dinge genommen zu haben; denn es bevollmaͤchtigt darin seinen Gesandten zu den bedeutendsten Zugestaͤndnissen. Belgien erklaͤrt sich bereit, das Tabacks-Monopol einzufuͤhren, um Frankreich gegen den Schmuggel zu sichern, un ter welchem der Fiskus am empfindlichsten leidet; es erbietet sich, nicht nur den Eingangszoll, sondern auch die Accise auf Franzoͤsi⸗ sche Weine beträchtlich herabzusetzen; es will endlich auch seinen Nachdruck zum Opfer bringen, namlich insofern derselbe Frank— reich benachtheiligt, und vorbehaltlich der Entschaͤdigungen, welche es in der Ausbeutung der Deutschen und Englischen Literatur finden koͤnnte. Dagegen verlangt Belgien hauptsaͤchlich die Zu— lassung seines Eisens auf den Franzoͤsischen Markt, verzichtet aber fuͤr jetzt auf die Beguͤnstigung seiner Steinkohlen. .

Es fragt sich nun, ob die Franzoͤsische Regierung auf diese Grundlage hin einen Traktat abschließen kann; denn daß sie sehr geneigt dazu seyn werde, laͤßt sich nicht bezweifeln. Die Schwie— rigkeiten, welche ihr entgegenstehen, kommen nicht aus der oͤffent⸗ lichen Meinung, die im Gegentheil in diesem Punkte mit der Re— gierung vollig einverstanden ist, sondern aus der reichen Industrie, welche die Belgische Konkurrenz zu fuͤrchten hat. Der Wider stand der Industrie ist, vorzuͤglich des parlamentarischen Einflusses wegen, durch den er sich geltend machen kann, von Bedeutung, und man muß in diesem Augenblicke doppelte Ruͤcksicht auf den— selben nehmen, weil man am Vorabende der Erbffnung einer Session steht, in welcher das Ministerium ohnehin nicht auf eine zuverlaͤssije Majoritaͤt zählen kann. Dazu kommt dann aber noch der Umstand, daß die Aufloͤsung der Kammer und neue Wahlen nach dem Schlusse der naͤchsten Sitzung bevorstehen, ein Umstand, welcher der Regierung die moͤglichste Schonung aller der Einfluͤsse, von denen die Zusammensetzung des Parlaments fuͤr die naͤchsten fuͤnf Jahre abhaͤngt, zur unerlaͤßlichen Pflicht macht. Wie lebhaft also auch in Paris, nicht weniger gls in Bruͤssel, der

1841.

K

Wunsch und das Interesse einer Steigerung der zwischen Frank⸗ reich und Belgien obwaltenden Solidaritaͤt sey, es ist immerhin zweifelhaft, ob irgend ein wichtiger Schritt zur kommerziellen Gemeinschaft zwischen beiden Laͤndern gethan werden konne, und die Lage der Sache verbietet keinem Dritten rechtmäßige Hoff⸗ nungen.

Eine auf Vortrag des Ministers des offentlichen Unterrichts erlassene Königliche Ordonnanz hat vor einiger Zeit die Abfassung und den Druck eines Katalogs aller in den staͤdtischen Bibliothe⸗ des Landes befindlichen Handschriften verordnet. Dieses Un⸗

dem man sich besonders fuͤr die einheimische Ge⸗ E Ausbeute versprechen darf, wird mit großer keit unter der Leitung von Mannern, wie die Herren Libri betrieben, und es steht zu erwarten, daß binnen kur⸗ Band des Katalogs wird erscheinen koͤnnen.

Großbritanien und Irland.

London, 2. Nov. men mohl und giebt fast tag sonen Audienzen.

1 ord Cowley,

Gort es⸗ er Lord Burghersh, hrer Majestaͤt beurlaubt. erste Nachricht von dem m Tower erhielt die Koͤnigin durch den Herzog von Wellington; der Ober-Kammerherr besichtigte dann auf Ihrer Majestaͤt Befehl die Brand-Ruinen und stattete der Königin dar⸗ er Bericht ab. Die Königin Wittwe befindet sich noch unwohl

in Sudbury-⸗Hall, doch ist auch sie in der Besserung.

Aus den näheren Berichten uͤber den großen Brand im Tower ergiebt sich, daß zwar nicht die ganze Masse der Gebäude, aus denen derselbe besteht, aber doch das bedeutendste derselben, welches unter dem Namen „das große Magazin und die kleine Ruͤstkam⸗

flammen geworden ist. In 2

mer“ bekannt war, ein Raub der F

diesem Arsenale befand sich außer einer großen Menge von Tro— phaͤen aller Art, den Zeugnissen der Siege Großbritaniens in allen Meeren und Laͤndern, ein Vorrath von 200,009 Flinten, welcher ganzlich zerstbrt ist, so daß sich der durch das Feuer an— gerichtete Schaden, wie schon erwähnt, auf 1 Million Pfd. St.

Dig Vle

e 2 z

l e

1

beläuft. Das abgebrannte Gebaͤude lag noͤrdlich von dem soge— nannten weißen Thurm, war von Mauer- und Quadersteinen schoͤn erbaut und bei 60 Fuß Breite; der Bau war unter der ü begonnen und unter Wilhelm III. beendet worden. Lestlich neben diesem Ge— baͤude Peters ⸗Kirche ind oͤstlich d errichtete uwelen-Thurm, in welchem die Regalien und Kron-Juwelen aufbewahrt werden. Das Feuer, durch welches das Gebaͤude zerstöͤrt wurde, brach am 30. Oktober um halb 11 Uhr Abends aus und wurde zuerst durch die vor dem Juwelen-Thurm aufgestellte Schildwache bemerkt; letztere gab durch einen Schuß Allarm, und alsbald sammelte sich da

taill o 1

die gen die Flammen mit großer nannten runden Thurmes he Tower ⸗-Spritzen, neun an wegen augenblicklichen Mangels an Wasser, theils der ße Hoͤhe des Thürmes konnte nur wenig aus⸗ Mittlerweile war das Feuer von dem gesehen worden, es stroͤmten Tausende denschen herbei, und n erschienen aus allen Ge— . i 5erst nach einigem Verzug in das Thor da der kommandirende Offizier gen schien, ob dies seinen Instructionen ge— en könne. Um 11 Uhr war der runde Thurm brannt, und man hoffte, das Feuer werde nicht wei— greifen, indeß bald bemerkte man, daß es sich bereits as Dach der anstoßenden Ruͤstkammer verpflanzt habe, und man suchte nun wenigstens so viel wie moͤglich von den in dersel⸗ ben aufgespeicherten Waffen-Vorraͤthen zu retten. Als die Flamme den in der Mitte des Gebaͤudes stehenden Glockenthurm ff, stieg sie zu einer gewaltigen Hoͤhe senkrecht in die Luft derbthete den izen Horizont, so daß die Bewohner der . ßte Besorgniß geriethen. Menschenmenge drängt abe t an die Thore des ower hinan, daß man chten mußte, sie gesprengt zu sehen, daher ein 4 n starkes Bataillon des Fuͤsilier-Re— deigezogen werden mußte.

11 NMorst arina zur Verstaͤrkun e 1 Uhr war das Feuer von dem oberen Stockwerk

aud liegt erbaute

11606 1891

K neu errie

die theils wegen

1 Die 0 h

Za hl 9 b er

elegenen

Un

X

8

Von diesem Moment an nahm de

begann zu fuͤrchten, daß der ganze Tower demselben werde zum Opfer werden; die Hitze war so groß, daß man es auf dem brei— ten Wege zwischen der Ruͤstkammer und dem weißen Thurm nicht auszuhalten vermochte, und ehe es moglich war, die Feuerspritzen von dort hinwegzuschaffen, waren bereits mehrere derselben angebrannt. Um 1 Uhr brach der Glockenthurm mit fuͤrchterlichem Geprassel zu— sammen, und die Flammen wandten sich darauf nach dem weißen Thurm zu und später nach der Kirche und dem Juwelen-Thurme. Letz⸗ terer wurde daher erbrochen, und die Regalien und Kron-Juwelen wurden in das Haus des Gouverneurs gebracht. Um 2 Uhr hatte das Feuer seine hoͤchste Hoͤhe erreicht, und erst nach 3 Uhr begann es ganz allmaͤlig abzunehmen, so daß die Spritzenleute sich wieder näher heranwagen und ihre Anstrengungen mit groͤßerer Wirk⸗ samkeit auf das brennende Gebaͤude richten konnten. Kurz vor 5 Uhr fiel ein Theil des ausgebrannten runden Thurmes zusam— men und zerschmetterte das Dach der unter demselben liegenden Kaserne, jedoch ohne Jemand zu beschaͤdigen. Das Feuer brannte im Innern des zerstoͤrten Gebaͤudes noch vorgestern, Sonntags, den ganzen Tag uͤber fort; alle Gegenstaͤnde, welche es enthalten hatte, waren indeß vollig zerstoͤrt, und von allen Trophäen er= blickte man nur den ungeheuern Anker eines der in der Schlacht von Camperdown eroberten Hollaͤndischen Schiffe, welcher auf der linken Seite der großen Treppe des Gebaͤudes aufgestellt war. Unter den zerstoͤrten Gegenstanden befanden sich mehrere zur Zeit

leine Nachricht gegeben, so wie seine unbekannten lern verlassen hat, ingleichen gie die, welche im hier oder in der Nahe zu bestellen. Preis 13 Thlr.

Erben, werden aufgefordert, sich Falle seines Todes als Erben, Glaͤubiger ober sonst! Justiz⸗Kanzlei Köͤnigsbruͤck, am 3. August 1841.