1841 / 322 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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truͤgerischen Praktiken begannen schon vor sechs Jahren; den Be⸗

in ssitio ie des Herrn Auguis, ist noch itti Schei ̃ Eine andere Acquisition, die des H 9 trag der von ihm also emittirten Scheine konnte Smith selbst

nicht ganz vollendet. Jedermann kennt Herrn Auguis und seine Anspräche auf literarische und finanzielle Bedeutung. In einer Notiz uber Dante hat er die Namen von zwei Städten mit den Namen von zwei Kardinälen verwechselt, was übrigens, 5 anderer Weise, auch dem Minister des öffentlichen * . Herrn Villemain, in seiner Geschichte Cromwell's , m. Au allein aus diesem Umstande fehr selten geworden it. chr, w n rute n der MDeyputirten-Kammer bei der Diskussion der guis ist ferner in der Deputirt , nn Budgets der geborene Verfolger J davi „gs. wobei er nicht auf die eine oder die Kapstel in den Budgets, wobei er n . . andere Weise Ersparungen, Neductionen ö ö ung 1 auf eine Summe von zehn Wm blienen 2 , rung von hundert Thalern erlangte, 9 me. 1 . en 1 vn. Leider hat er aber auch nicht einmal diesen Trest, denn die im Allgemeinen nicht sehr sparsame Kammer ist vollig geichgultig gegen die Monomanie des Herrn Auguis. Um indeß diesen Juälereien ein Ende zu machen, hat man sich in Unterhandlungen mit Herrn Auguis eingelassen, der fuͤr einen Augenblick vergaß, daß er auch das Compte rendu unterzeichnete, noch dazu Sohn eines Mitglieds des Konvents und des Republikanismus drin⸗ gend verdaͤchtig ist. Man kam uͤberein, ihm eine Stelle als Kon— fervator bei der Koͤniglichen Bibliothek zu geben. Nach sehr kur— zer Zeit erhielt der bekehrte Deputirte seine Ernennung zum Con— zervateur- Adjoint bei der Königlichen Bibliothek. Das war es aber nicht, was der Deputirte verlangte; denn zwischen den beiden Stellen, der des wirklichen Konservators und der des Adjunkten, ist ein ungeheurer Unterschied, sowohl in den Emolumenten, als in der Hierarchie. Auch hat er sich entschieden geweigert, eine so unbe— deutende Stellung, die mit seinen Verdiensten so wenig im Verhaͤltniß stehe, anzunehmen. Es scheint uͤbrigens, daß der Zorn des Herrn Auguis nicht vollkommen ist und daß Herr Villemain ihn noch durch andere literarische Functionen zu bekehren hofft. Dies Alles ist zugleich sehr ernst und sehr spaßhaft. Ernst, weil man daraus ersieht, welcher Art die Moralitaͤt der Kammer ist; spaßhast, weil es ein großes Kapitel zur Anekdoten-Geschichte unserer Zeit liefert. Die Bewegung, welche in den Praͤfekturen und Unter⸗-Praͤ fekturen stattfindet, hat ebenfalls den Zweck, gewisse Feindseligkei ten zu vermindern. Man opfert wie gewoͤhnlich die Verwaltung der Politik. Es giebt Praͤfekten, die wieder versetzt werden, ehe sie ihr Departement kennen gelernt haben. Und weshalb geschieht eine solche Versetzung in den meisten Faͤllen? Wegen einer gut oder schlecht ausgefallenen Wahl, wegen einer mit mehr oder wenige Geschick— lichkeit unterdruͤckten Emeute und in der letzten Zeit wegen der mit mehr oder weniger Gluͤck ausgefuͤhrten Zaͤhlung. Die admi— nistrativen Fahigkeiten kommen heutiges Tages weniger in Betracht, Ein Praͤfekt ist vor allen Dingen eine politische Person, oder soll es wenigstens feyn; er muß der Regierung den Triumph bei den Wah— len sichern und zurUnterdruͤckung der feindseligen Parteien mitwirken. Zur Zeit des Kaiserreichs war derjenige Praͤfekt der beste, welcher dem Kaiser die meisten Rekruten lieferte; man verwaltete subsi diarisch und die Dinge waͤren in dieser Beziehung ziemlich gut gegangen, wenn nicht der Schatz bestaͤndig leer gewesen und die Fonds ihrer eigentlichen Bestimmung entzogen und zum Kriege verwendet worden wären. Damals war die Gewalt der Praͤ— fekten sehr ausgedehnt; sie hatten eine gute Existenz und ihrer Stellung angemessene Einkuͤnfte. Unter der Restauration hatten sie auch noch eine bedeutende Stellung, obgleich die Auftraͤge, die sie von der Regierung erhielten, um die Wahlen zu leiten, oft ihrem Ansehen Eintrag thaten; indeß waren diese Auf— trage weniger unangenehm, weniger bestimmt, als gegen— wärtig. Die ausgedehn eren Wahl- Bezirke machten keine so große Thätigkeit von Seiten der Regierungs-A1Agenten noͤthig, um den Kandidaten der Regierung den Sieg zu verschaffen. Und dann war es absolut nöthig, sich mit der Verwaltung, d. h., mit den materiellen Beduͤrfnissen des Landes zu beschaͤftigen. Das Kaiserreich hatte Frankreich in einem Zustande der Erschoͤpfung und des Verfalls gelassen, der sich nur mit dem Zustande, worin es sich am Schlusse der Regierung Ludwig's XIV. befand, vergleichen laßt. Heut zu Tage verhindern der Friede und eine wenn auch durch zu große Centralisirung mangelhaft organisirte Verfassung jenes Elend und machen die vollkommene Absorbirung der Praͤfekten durch die politischen Interessen weniger fuͤhlbar. Es bereitet sich eine Ernennung von Pairs vor, von denen die Meisten aus dem diplomatischen Corps und Einige auch aus der Deputirten-Kammer werden genommen werden. Diese En nennung hat einen doppelten Zweck: einmal soll sie die Masjoritaͤt der ersten Kammer verstärken, die, seit dem Votum uͤber die Be— festigung von Paris wenn auch nicht zweideutig, doch wenigstens ziemlich schwach geworden ist, und dann die Ehrgeizigen befriedigen, die sich im Palast Bourbon zu beengt fuͤhlen.

Großbritanien und Irland.

London, 13. Nov. Man glaubt, daß der Hof um die Mitte des naͤchsten Monats sich wieder nach Windsor begeben werde, doch wird dies natuͤrlich von dem Gesundheits-Zustande der Koͤnigin abhängen. Nach der Geburt der Königlichen Prin— zessin, die am 20. November vorigen Jahres erfolgte, blieb der Hof noch einen Monat im Buckingham-Palast. In den Koͤnig— lichen Gemaͤchern zu Schloß Windsor werden in Folge der Geburt eines Prinzen verschiedene neue Einrichtungen vorgenommen werden.

Dem Court-Cirkular zufolge, haben der Lord-Mayor und die Lord⸗Mayorin von London vorgestern Nachmittag in Be— gleitung des City-Remembrancer und zweier Sheriffs ihren Staats— Besuch im Buckingham-Palast abgelegt und nach Genuß der uͤb— lichen Weinsuppe dem Prinzen Albrecht ihre Gluͤckwuͤnsche darge— bracht. Hernach wurde ihnen und einem Theil des diplomatischen

Corps, welches sich ihnen angeschlossen hatte, der Neugeborene vor— gezeigt. Die Ammz des jungen Prinzen ist eine Mistreß Brough ö. ö die fruͤher als Hausmaͤdchen in Schloß Elaremont iente.

Der ehemalige QOber-Intendant des Chinesischen Handels, Ca— pitain Elliots ist nebst Sir Gordon Bremer in Falmouth ange— kommen. Die gestrige Times enthaͤlt wieder einen sehr heftigen Artikel gegen den Ersteren, in welchem sein Venehmen in China als ohne Parallele in den Annalen amtlicher Unfaͤhigkeit bezeich— net wird.

Bis gestern sind 255709 Schatzkammerscheine, 15,865,300 Pfd. St. an Werth, echt befunden und als solche gestempelt worden.

Aus den langen Verhören, denen Beaumont Smith im Polizeiamt von Bow-Street in Beiseyn mehrerer Minister un— terworfen worden, geht hervor, daß die von der Regierung in Um— lauf gesetzten Schatzkammerscheine und die von Smith erschliche— nerweise ausgegebenen das Produkt eines und desselben Kupfer— stechers und derselben Platte sind. So oft namlich eine Lieferung Scheine noͤthig war, erging eine Ordre auf eine großere als die erfor— derliche Zahl, und aus diesem Ueberschuß versorgte sich Smith zu sei⸗ nen eigenen Zwecken. Smith schrieb die Nummer darauf, eine andere Hand aber fuͤllte die Namen aus; alle von ihm emittirten gefäͤlschten Scheine uͤbergab er in die Haͤnde Rapallo's. Diese be—

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nicht angeben, uͤbrigens bezeichnete er sich als den alleinigen Ur—⸗ heber des Betruges und betheuerte die Unschuld aller übrigen Beamten des Kontrol-Amtes. Gestaͤndnisse.

Dies waren Smith's wiederholte Der Morning Herald bemerkt, das Publikum werde daraus ersehen, daß, wenn anders die gefaͤlschten Scheine von der Regierung bezahlt wurden, durch die Fahrlaͤssigkeit der von den Whigs angeblich reformirten Schatzverwaltung die Staats⸗ Kasse einen bis jetzt noch unberechenbaren Verlust, als dessen Mi— nimum aber man 300,009 Pfd. St. annehmen duͤrfe, erlitten habe. Das genannte Blatt tadelt die Entfernung des Herrn Ellis, eines einsichtevollen und gewissenhaften Beamten, aus dem Kon⸗ trol-Amt, um dem schon alterschwachen Sir John Newport Platz zu machen, und vor Allem Lord Mounteagle's, des Ober-Contro— leurs, Amtsführung selbst und faͤhrt fort: „Was Rapallo be— trifft, dessen Name in dieser Sache so oft genannt worden, so sagte Aldermann Wilson im Polizeigericht, er wuͤrde es abgelehnt haben, denselben auf so magere Beweise hin an das Kriminalge— richt zu verweisen, wenn nicht der sehr verdaͤchtige Umstand vor— laͤge, daß Rapallo, der so enorme Geschafte in Schatzkammerschei— nen machte, keine Buchrechnungen daruͤber fuͤhrte. Rapallo ist dasselbe Individuum, dessen Name bei der eben so verbrecherischen als thoͤrichten Boulogner Expedition Ludwig Napoleon's genannt wurde. Auch ein Israelit Levi soll nicht weniger als 60 060 Pfd. der gefälschten Schatzkammerscheine in deposito gehabt haben. Hoffentlich werden Sir R. Peel und Herr Goulbürn in jenes wichtige Departement ein wenig konservative Wachsamkeit und Administrationsfaͤhigkeit einfuͤhren, woran kaum zu denken ist, so lange die Sache von Lord Mounteagle abhangt.“ Die Pruͤfung der Scheine im Schatzamt wird uͤbrigens ziemlich lange Zeit er fordern, da deren fuͤr nicht weniger als 22 Millionen Pf. St. zu vergleichen sind. Ein Individuum soll mit 46,0900 Pfd. Gewinn aus gefaͤlschten Schatzkammerscheinen durchgegangen seyn.

Die Morning Chronicle, welche unter dem vorigen Mi— nisterium das Haupt-Organ fuͤr die auswaͤrtigen Angelegenheiten war, und die fortwährend die Regentschaft Espartero's vertheidigt, behauptet durchaus, Graf Aberdeen, der jetzige Minister der aus wärtigen Angelegenheiten, werde in Bezug auf Spanien die Po litik seines Vorgängers fortsetzen. Indem sie sich dann aufs hef— tigste gegen die Idee einer Intervention in Spanien und gegen die Spanische Politik der erieen erhebt, erinnert sie das Tory— Ministerium daran, wie Invasion des Herzogs von Angou

lame ihrer Zeit auch von den

x

Toryistischen Staatsmaͤnnern, von Wellington und Peel bis Canning, verdammt worden sey. Die Morning Po st andererseits, ein Blatt, welches bekanntlich zu dem jebigen Ministerium in sehr nahen Beziehungen stehen soll beharrt in ih0 rer feindseligen Sprache gegen Espartero verkuͤndet dessen baldigen Sturz durch die Anarchisten, billigt vollkommen das Verhalten Ludwig Philipp's und erklaͤrt sich gegen Olozaga's ganzes Auftreten, bei welchem sich der spreizende Hochmuth und die bodenlose Unwis— senheit des fruͤheren Spaniens mit dem Bastard- Liberalismus und der Halbeivilisation des nenen Spaniens vereinten, und das ganz geeignet sey, Ludwig Philipp aufs Aeußerste zu treiben; die Spanischen Radikalen thaͤten alles Moͤgliche, um Ludwig Philipp zu kompromittiren, und Alles, was aus der Sendung Franzosi— scher Kriegsschiffe nach Barcelona entstaͤnde, käme auf ihr Haupt. Morning Post und Courier melden gestern wieder aufs Bestimmteste, Olozaga habe offiziell und entschieden die Wegwei— sung Christinens aus Paris verlangt, doch glaubt der Courier nicht, daß Olozaga bereits auf die erhaltene bestimmte Verwei gerung dieses Begehrens seine Pässe verlangt habe.

Blätter aus Montevideo bis zum 28. August enthalten Berichte aus Paraguay. Bei Lebzeiten des Diktators Francia war jenes Land bekanntlich von anderen ganz abgesperrt. Seit seinem Tode aber hat das Volk seine Freiheit wieder erlangt und freundschaftliche Verbindungen mit den Nachbarstaaten angeknuͤpft; auch ist es fremden Konsuln erlaubt worden, sich im Lande nie— derzulassen. Nicht weniger als 900 Personen, die unter Francia's Herrschaft in Kerkern schmachteten, haben nach seinem Tode die Freiheit wieder erhalten.

Seit vorgestern hat sich die Ansicht der Ruinen des abg brannten Zeughauses im Tower bedeutend verändert, indem die noch stehenden Mauern von Arbeitern theilweise niedergerissen worden sind. Noch immer brennt das Feuer unter den Truͤm— mern an mehreren Stellen sort, und es hat selbst waͤhrend der letzten Tage durch die Trockenheit des Wetters zugenommen. Von Seiten des Generals Hill war schon am 5. November ein Belo bungs-Schreiben an den Commandeur der Garde-Brigade fuͤr die beim Brande geleisteten Dienste ergangen. Die Untersuchung uͤber das angebliche Mißverhalten der Truppen in der Brandnacht, welche Unter Anderem gedroht haben sollen, auf die Spritzenleute zu schießen, wenn diese darauf bestaͤnden, vorzudringen, ehe die Truppen Ordre erhalten hätten, sie durchzulassen, dauert inzwischen noch fort.

Aus den Provinzen laufen noch immer Nachrichten von Feu ersbruͤnsten ein.

In einem ihrer letzten Blätter sucht die Morning Chro— nictle nachzuweisen, daß die Vermehrung der Franzoͤsischen Ma rine nicht von den Exreignissen des vorigen Jahres ausgegangen sey, sondern mit weit aͤlteren Plaͤnen zusammenhaͤnge. Sie glaubt daher nicht an die vorgebliche Entwaffnung und erklaͤrt, jeder Bri tische Minister, der eine Gleichstellung der Franzoͤsischen Streit— kräfte im Mittelmeere mit den Britischen gestatte, verdiene des Hochverraths angeklagt zu werden, denn Frankreich könne von Algier und Toulon aus 100, 0010 und 590,000 Mann zu jeder Zeit einschiffen, während England sich nur auf seine Schiffe verlassen koͤnne.

Der Courier meldet, daß zwei der Tory⸗-Partei angehoͤrige Katholiken, Sir Clifford Constable und Sir John Gerard, von denen der Erstere reichbeguͤtert ist und vor der Reform-Akte Par— laments-Mitglied war, Pairs wuͤrden erhoben werden.

Die Times, welche fruͤher selbst durch ihre Leidenschaftlich— keit gegen den Katholizismus und gegen Irland sich hervorthat, rügt jetzt aufs schäͤrsste die fanatischen Aeußerungen, welche in die—

ser Hinsicht in einer am 4. November in Exeter-Hall gehaltenen Versammlung der hiesigen protestantischen Association vorge— kommen.

Die Nachricht, welche der Cork Examiner verbreitet hatte, als ob Lord Holland im vorigen September in Rom zur katholi⸗ schen Kirche übergetreten sey, wird jetzt von anderen Blaͤttern fuͤr ungegruͤndet erklart. J

Die Fabrikanten in Birmingham empfangzn jetzt viel . stellungen aus den Vereinigten Staaten. Während. das . Leodschen Prozesses waren dieselben suspendirt werden, . . gleich nach dessen Beendigung ab. Da der. Tower⸗Brand den

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nuͤgende Beschaͤftigung geben wird, so stellen sich in Birmingham fuͤ den Winter die Aussichten wieder guͤnstiger.

dortigen Gewehr-Fabrikanken und ihren zahlreichen Arbeitern ge—

.

Der Morning Chroniele zufolge, haben dieser Tage zahl— reiche Fallissements in Glasgow stattgefunden. .

Der Globe erklaͤrt die Angabe des Courrier frangais, daß die Englische Bank bei der Franzoͤsischen wieder eine Anleihe negozüren werde, fuͤr durchaus grundlos.

Dieser Tage ist von dem Werft zu Sheerneß eine Dampf Fregatte von 10690 Tonnenlast abgelaufen, bewaffnet mit zwei Stuůcken. Geschuͤtz, die Kugeln von J Pfund, und 14 anderen, die Achtundsechzigpfuͤnder abschießen. Sie kann 300 Tonnen Stein— eh len Für eine Fahrt von vierzehn Tagen und außer der Schiffs Mannschaft 300 Soldaten mit Waffen und Bagage an Bord nehmen. .

In kurzem sollen die Briefe von London nach Edinburg in der unglaublich kurzen Zeit von 26 Stunden befoͤrdert werden

Zu Oxford wurde dieser Tage unter dem Vorsitz des Vice— Kanzlers eine aus etwa 60 Mitgliedern der Universität bestehende Versammlung gehalten und darin die Eroͤffnung einer Subseri tion beschlossöen, um die Zeichnungen Michel Angelo's und Ra phael's, welche in der Sammlung des Sir T. Lawrence waren fuͤr die Universität anzukaufen, die jetzt eine neue Galerie bauen laßt. Es wurden auf der Stelle 500 Pfd. St. unterzeichnet, und man zweifelt nicht, die noͤthige Summe zusammenzubringen.

Einer der tapfersten Englischen Veteranen, Oberst-Lieutenant Mac Donald, ist Gouverneur von Sierra Leone geworden.

Belgien.

Brüssel, 13. Nov. In der gestrigen Sitzung der Repräͤ sentanten Kammer hat der Finanz-Minister das allgemeine Staat Budget fuͤr 18142 auf das Bureau niedergelegt. Die Einnahmen sind darin auf 105,850,712 Fr., und die Ausgaben auf 1053826,! 81 Cent. angeschlagen. Das Ausgabe-Büdget ist in folgender

ise eingetheilt: Oeffentliche Schuld 31,173,652 Fr. 34 Tent.; tationen 3,295, N58 Fr. 95 Cent.; Justiz-Ministerium 10,818,896 Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheiten 1,060,509 Fr.; Marine-Ministerium 960,849 Fr.; Ministerium des Innern F, 082,462 Fr. 95 Cent.; Ministerium der bffentlichen Arbeiten 10, 552,942 Fr. 17 Cent.; Krieges-Ministerium 29,500, 0090 Fr. Finanz-Ministerium 11,208,885 Fr.; Ausfaͤlle und 1,872,000 Fr.

296 L

3 , 3 2 Ruͤckzahlung

Dänemark. Kopenhagen, 12. Nov. (Hannov. Land-Militairwesen Reformen eintreten zu wuͤnschenswerth anerkannt. Bekanntlich ist eigene Koͤnigliche Kommission, unter dem Vorsitze Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen, in Odense versammelt gewesen. Jetzt ist durch ein Königliches Rescript verfuͤgt, daß diejenigen Ofsi ziere, welche den Abschied wuͤnschen, vor dem Gesuch eingeben sollen. Es wird denen, welche halten, die volle Gage nebst Kantonnements-Verguͤ

w 4 3 2114 ö 41 , ö. 131 5 196k F 3 Doch wird, falls sich eine uͤbergroße Anzahl zum Abschiede

lassen

zu diesem

So z nBG0, 1. Dezember ih 8 den

ö.

den sollte, natuͤrlicherweise eine Auswahl vorbehalten. Aus ser Verfuͤgung ist abzunehmen, daß es die Absi : hebliche Reduction in der Armee vorzunehmen. unterscheidet sich durch mehrere Einrichtungen von dem Krieg wesen anderer, besonders Deutscher Staaten. Die Militairpflich beschraͤnkt sich auf den Bauernstand; frei sind die Staͤdter

alle auf dem Lande Geborenen, deren Eltern nicht zum Baue stande angehoͤren. Mag diese Einrichtung auch den heutigen sichten nicht entsprechen, so zeigt sie sich doch vortheilhaft fuͤr di Handhabung der Disziplin in den Regimentern, so wie sie Aufkommen der Städte, woran unser Land nicht reich ist, gewisser Hinsicht gedeihlich seyn muß. andere Ei besteht darin, daß unsere Kavallerie, welche

anerkannt worden, blos so viele eigene Pfer

thuende Mannschaft bedarf; daß dagegen zur : beurlaubte und zum Exerzieren einberufene Mannschaft die Pferd. von den Gutsbesitzern gestellt werden muͤssen. Diese 4 muͤssen von den Pflichtigen in Bereitschaft gehalten, duͤrfen abe inzwischen benutzt werden. Auffallend ist es, daß

jaͤhrlich nur auf etwa vier Wochen zu den Regimentern

nen Pferden unsere Kavallerie bei den in das z vermag, was allgemein anerkannt wird. Es scheint gar kein Be duͤrfniß, in dieser Einrichtung eine wesentliche Aenderüng eintreten zu lassen. Ein dritter Punkt ist die Geringfuͤgigkeit der Gage der Offiziere bis zum Obersten. Jedermann sieht die Nothwen digkeit ein, daß die Gage dieser Offiziere erhoͤht werden muß; da her die Ersparungen, welche man bei dem Land-Militairwesen erreichen beabsichtigt, durch die Erhöhung der ze fast werd aufgewogen werden; man wird einige Regimenter reduziren vielleicht in der Verwaltung ersparen, um nur die Gage erhöͤhen zu koͤnnen, ohne das Budget der Armee zu stei Daher be findet man sich auch in der Nothwendigkeit, denjenigen Offizieren welche ihren Abschied bei den bevorstehenden neuen Einrichtungen

suchen werden, ihre volle, nicht bedeutende Gage als Pension an

? 1 2 liche in ö

Unsere Arme

serde

Mam ß Mandver

Deutsche Bundesstaaten.

München, 11 (A. Z.) Der hoͤchst beklagenswerthe Fall, der wohl seit Wochen als unabwendbar vorhergesehen ward, dem wuͤnschenden Herzen aber doch noch fern erschien, ist nunmehr eingetreten. Geslern Abend 8 Minuten nach 10 Uhr entschlum merte zu einem bessern Leben Ihre Majestät die verwittwete Kbnigin Karoline Friederike Wilhelmine, geborne Prinzessin von Baden, geboren den 13. Juli 1776, vermaͤhlt den 9. Maͤrz 1797, Wittwe seit dem 13. Oktober 1825. Ihre Majestaten der Koͤnig und die Koͤnigin, und das gesammte Königliche Haus, so wle Se. Majestat der König von Preußen und, Teen Lurchlguchtigsie Gemahlin, über welche gerade an ihrem Geburtstag die Vorse hung die schwere Prufung ver haͤngte⸗ sind in die erschüͤtternd te Trauer verfetzt, an der alle Bewohner unserer 8 tadt theilnehmen.

Die Mhänchner pol, Ztg. sagt üͤher den Hintritt der ver— Kbnigin Majestaͤt: „Der Koͤnigliche Hof und die t sind durch diesen Trauerfall in dle tiefste Be hruͤdniß versehzt. Ah wohl, schan seit langerem die hohe Dahinge schiedene sichtlich Ihrer Aufloͤsung entgegenging, so hoffte man boch noch immer auf laͤngere Erhaltung Ihres so theuren Le— bens. Unausldschlich wird das Bild der edlen Koͤniglichen Frau in dem Andenken aller Bayern fortleben, mit unvergaͤnglichen Zuͤ— gen der Dankbarkeit und erehrung eingegraben seyn in die Her— zen jener Tausende von Bedraͤngten, deren Leiden Sie mit ruͤh— render Hingebung und Aufopferung zu heben und mindern be— dacht war. Wie man vernimmt, hatte Sich Se. Majestaͤt der Köͤnig im Augenblick der Gefahr sogleich in die Koͤnigl. Herzog— Maxburg begeben, und verweilte dort bis zu dem Eintuͤtt des schmerzlichen Ereignisses, Der, bestehenden Trauer-Ordnung ge— maß wird der Koͤnigliche Hof fuͤr drei Monate Trauer anlegen,

Ma bv.

wittweten ganze Hauptstadt

wovon sechs Wochen der tiefen Trauer bestimmt sind, wenn Se—

Majestaͤt der Koͤnig nicht anders zu befehlen geruhen sollten. Das Khoͤnigl. Hoftheater wird fuͤr 14 Tage geschlossen' seyn.“

*

Augsburg, 15. Nov. Gestern Abend gegen fünf Uhr traf unter dem Namen eines Grafen von Teck Se. Majestät der Köͤ— nig von Württemberg hier ein, dem Vernehmen nach um Sr. Majestaͤt dem Koͤnig von Preußen und Sr, Majestät dem Koͤnig von Bayern einen kurzen Besuch in Muͤnchen abzustatten. Da aber mittlerweile die Kunde von dem in dem hohen Koͤnigshause eingetretenen tiefschmerzlichen Trauerfalle hier eingetroffen war, sah sich Se. Majestäͤt bewogen, die Nacht hier (in dem Gasthof zu den drei Mohren) zu verweilen, wo, wie wir hoͤren, heute fruͤh auch Se. Majestaͤt der König von Preußen erwartet wird, um Ze. Majestaͤt den König von Wuͤrttemberg hier zu sehen.

ie Kammer der

Stuttgart, 15. Nov. gesetzter Berathung irter

jeordneten kam 12. November bei fort traf-Prozeß-Ordnung zu den privileg standen. Der privilegirte Gerichtsstand der Mitglieder Königlichen Hauses wurde ohne Erinnerung angenommen. De gleichen der Gerichtsstand der vormals reichsunmittelbaren, j mediatisirten Fuͤrstlichen und Graͤflichen Haͤuser. Der Art. 3 des Entwurfs verweist auf die Koͤnigliche Verordnungen vom 31. Oktober 1829, und dies veranlaßte die Commission, welche diese nung nachträglich als zur Verabschiedung vorgelegt betrach— ete, zu dem Antrage, daß gegen deren Allegation, da in mater iel⸗ . Beziehung gegen die Einrichtung des Gerichtsstandes kein An— stand obwaltet, nichts zu erinnern sey. Knapp: Er habe in materieller Beziehung nichts einzuwenden, sey aber uͤber die for— melle Seite der Sache der Ansicht, daß durch eine Verordnung über den Gerichtsstand nichts habe bestimmt werden konnen, wel— chen Grundsatz die Kammer aussprechen moͤge. Duvernoy: urch die All Ent⸗

Stuttg. Bl)

Verord 21

erordnung hätte verabschiedet werden sollen, sey er mit Knapp einverstanden; denn es handle sich von einem Recht, wel— ches einer gewissen Klasse von Staatsbuͤrgern bleibend gegeben Habe die Regierung auch die Verpflichtung gehabt, der des-Akte gemaͤß, ein Gericht von Ebenbuͤrtigen zu geben, so sie doch deren Ausfuͤhrung zur Verabschiedung bringen sollen. die Debatte noch eine Zeit lang fortgedauert hatte, Frage zur Abstimmung gebracht: ob die Kammer an— daß die Koͤnigliche Verordnung vom 31. Oktober 1829

dischen Verabschiedung hätte unterstellt werden sollen it 67 gegen 9 Stimmen bejaht wurde. Knapp ort den Antrag, diesen Gegenstand zur weiteren Bericht⸗ die Kommission zuruͤckzuweisen. Es entspann sich tte zwischen den Abgeordneten Knapp, Duvernoy, 3, und dem Staatsrath v. Prieser, v. Scheurlen,

Rummel und v. dieser Gegensta

nach dem Kommissions-A1Antrage sogleich entschie Es wurde aber mit 42 gegen 33 Stimmen der rag der Kommission abgelehnt und der des Abgeordneten Der privilegirte Gerichtsstand des ehemali als auf die Deutsche Bundes-Akte anerkannt. Der auf die Novelle von 1822

ilegirte Gerichtsstand a

und ihrer Familien, welche nicht Mitglieder der vormaligen

Ritterschaft waren, wurde gleichfalls genehmigt, woge— 1 Duvernoy, v. Zwergern, Deffner, Doͤrtenbach, Redwiz schmuͤckle zu Protokoll verwahrten. Knapp und Duvernoy die Rechtsgleichheit ein Hauptgrundsatz der Verfas— und daß deshalb alle Privilegien, deren Aufhebung nicht

ts Vertrage entgegenstehen, beseitigt werden sollten.

9 RAM Nachdem

ge

Die Kommission beantragt, daß der nach den bestehenden Ge zen den hoͤheren Staats-Beamten verliehene privilegirte Gerichts eizubehalten sey. Knapp: Er gehoͤre selbst der Klasse

Beamten an, trage aber kein Bedenken, auf

befreiten Gerichtsstandes suͤr dieselben im

gebung anzutragen. Der Beamte soll mit den

Bürgern vor dem Richter gleich seyn, das Volk

mit Gunst an, die Zeit der Privilegien ziemlich nahe. Ueberhaupt habe die Gesetzgel

nicht so abgegränzt, daß deren Durchfuͤ

den Gerschtsstand zweckmäßig erscheine,

r Assessor eines Kollegiums vor einem ande

ri Rath gerichtet werden? Wenn man hier von

a Ehren-Vorzug ausgehen wolle, so sey dies Geschmackssache.

v. Werner theilt die Ansicht des Abgeordneten Knapp, weil Ausnah

von einer allgemeinen Regel auf die engste Graͤnze der Bun

zakte zuruͤckgefuͤhrt den sollten. von Scheurlen: Er sey bei

der Erweiterung des Ressorts der Bezirksgerichte davon ausge

gangen, daß diese fuͤr alle Staatsbuͤrger ihre Gerichtsbarkeit aus

haben und somit auch fuͤr die Beamten. Bis zum Jahr

be es in Wuͤrttemberg in Kriminalsachen keinen privile

ten Gerichtsstand gegeben, woruͤber er geschichtliche Thatsachen

Staatsrath von Prieser: Dieser Gerichtsstand gruͤnde

ch auf die verabschiedete Justiz⸗Novelle vom Jahre 1822; er theile die Ansicht der Kommission und fuͤge nur noch bei, daß die Unbefangenheit des Gerichts durch die Exemtion gewinnen werde. Freiherr von Linden: Jeder Staat ehre seine alten Sitten und Gebräuche, nicht sedes Jahrzehnt solle ein neuer Schritt zur Aenderung der Gesetzgebung gemacht werden. Der in der Bundesakte liegende Grundsatz wurzle auch tief, in unserem Lande. Was liege naͤher, als daß man dem Verdienst und der Intelligenz einen ähnlichen Vorzug gebe? Es handle sich hier nicht von einer Theorie, sondern es sey dies Sache der Ehre, und es habe sich kein Beduͤrsniß erwiesen, welches eine Ab— aͤnderung des bestehenden Rechtes fordere. von Zwergern: Viele Staatsbuͤrger im Lande, welche ihrer Intelligenz und ihren aͤußeren Verhaͤltnissen nach so hoch stehen, wie jeder Staatsdie— ner, haben gleiche Anspruͤche auf Ehre. Warum sollen jene nie— derer stehen und diese gegen den Grundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz ein Privileglum haben? Man solle fortschreiten, um die gesetzliche Gleichheit zu erlangen. Die Frage: soll der privi— legirte Gerichtsstand der Beamten beibehalten werden, wurde mit 46 gegen 27 8 timmen verneint.

. Die Motion des Bischofs von Rottenburg (uͤber die selbst— staͤndige Stellung der katholischen Kirche) wurde in der Sitzung vom 13 y ,, 3 an die (durch zwei Mitglieder zu verstärkende) staatsrechtliche Kommission verwiese n, Fön her Motion . mit 50 gegen 23 K 6466 .

In derselben Sitzung wurde der Gesetz-Entwurf uͤber Re— kruten Aushebung fuͤr 1512 (1000 Mann, statt wie bisher 3500) mit 62 Stimmen gegen 14 angenommen.

1

383826 1191

egien nicht

Hannover, 16. Nov. Durch Königl. Kabinets⸗Aus⸗ schreiben vom heutigen Tage wird der Zeitpunkt der Einberufung der Staͤnde-Versammlung auf den 2. Dezember d. J. festgesetzt.

5 1437

Leipzig, 18. Nov. (. A. 3) Die mannichfaltigen Ge⸗ ruͤchte, welche sich aber den Stand der Angelegenheiten der Zars— koje⸗Selo⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft in Petersburg, die auch in Deutsch⸗ land viele Actiondire zaͤhlt, verbreitet haben, lassen folgende aus sicherer Quelle kommende Mittheilung nicht unpassend erscheinen. Das bekannte beklagenswerthe Ereigniß, welches am 11. August 1840 durch Zusammenstoßen zweier Lokomotiven stattfand, hatte eine Minder-Einnahme und eine bedeutende Mehr-Ausgabe zur naͤchsten Folge. Hierdurch, so wie durch Anschaffung einer neuen und ganz vorzuͤglichen Lokomotive von Stephenson ward die Aus—

zahlung der während der fruheren Jahre mit 4 pCt. jaͤhrlich be— zahlten Dividende fuͤr das zweite Halbjahr 1840, so wie fuͤr das erste Halbjahr 1841 nicht moͤglich. Daraus folgt jedoch keines— weges, daß das Unternehmen selbst im Wesentlichen gelitten hatte, vielmehr hat sich das durch erwaͤhntes Ereigniß etwas ge schwaͤchte Bertrauen des Publikums im Verlaufe diefes Sommers wieder gehoben. Die Monate August und eptember dieses Jahres weisen eine Mehrzahl von 18,893 Passagieren gegen den— selben Zeitraum 1810 nach, und zahlreiche Landhaͤuser erheben sich in der Naͤhe von Pawlowsk und des Stations-Platzes zu Zars— koje-Selo von allen Seiten. Andererseits ist die Einfuͤhrung merklicher Ersparnisse bei der Verwaltung und bei dem Betriebe moͤglich geworden, wobei die Holzheizung den ersten Rane nimmt, da hierdurch allein sich die Ausgabe um mehr

Rubel Bank-Actien vermindern wird. Dadurch

moͤglich werden, daß noch Ende dieses Jahres,

habten außerordentlichen Ausgaben, eine Divider

3 pCt. vertheilt werden kann. Aus Allem

daß das Unternehmen von dem Zeitpunkt

des Publikums gaͤnzlich zuruͤckgekehrt ist und

regelmäßigen Gang genommen hat, einen betraͤcht

trag abwerfen muß, als der der vorhergehend

d Septem 2

Cöthen, 12. Nov. aurige Nachricht ein, daß seres Herzogs, der Fd d. M. mit Tode abgegangen sey. August 1783 in leß g en, und g unter Preußischer Hoheit befindlichen, in ⸗-Schlesien liegenden Fuͤrstenthums Pleß ser Herzog im 1830 teren erzogthume Coͤthen folgte. mählt war er nie. Das Fuͤrstenthum gelangt nun zweitenmale an unseren Herzog, welcher jetzt das einzige Fuͤrstenhauses ist 19 Fuͤr Schenkung an das Coͤthensche Har ein Bestandtheil Anhalts seyn, eine Sekundo Coͤthenschen Linie, und wird, wenn die jetzigen Ver— eiben, mit dem Erloͤschen des Coͤthenschen Stammes an

r unseres Herzogs, an die Grafen Hochberg kommen.

9 ssea n Kea Besitze des,

seinem aͤl⸗

v M oe K Bruder ) land 990

85644 8 18

ö Spanten.

Journal des Débats entkt

Barcelona vom 6ten d.:

J ;

nach Barcelona zurückgekehrt. Vorgestern hat er sein Hauptquar

tier in Montorel 7 Stunden von Barcelona

Zwei Tage lang er in Korrespondenz mit der Beaufsichti fand ein fast stuͤndlicher Courierwechsel statt

d gungs-Junta, und es lhrem ersten Entschlusse

l rand stant

Die Junta ist beharrlich bei

den General-Capitain nur ohne Truppen einzulassen.

da er durch Ueberredung nichts erlangen kom

glieder der Junta einzuschuͤchtern, indem er erklärte, daß er ge

zwungen seyn wuͤrde, die Stadt mit Gewalt zu nehmen. Unterdessen

werden die Demolirungs-Arbeiten mit vermehrter Thaͤtigkeit fortge

setzt; an mehreren Stellen hat man die Mauern unterminirt, um sie

schneller hinwegzuräͤumen. Dieser Zustand der Dinge dauerte

fort, als gestern ein außerordentlicher Courier anlangte, d

Dekret des Regenten uͤberbrachte, welches die Aufloͤsung nten anordnet. Die hiesige Junta versammelte sich sogleich

zeschloß, daß sie t nach vollslaͤndiger Demolir

tadelle den Befehlen des Regenten gehorchen wuͤrde.

diesen Beschluß dem General-Capitain

entschlossen ist, einige Wurf. ese

Bevor er indeß diese Maßregel

Adjutanten ab, um seine Familie

Wissen des Ayuntamiento aus der tadt gebracht

Hierauf näherte sich der General van Halen dem Platze.

der Nacht ließ er das Fort?

res Bataillon bemächtigte s rts Monjouy, als

Capitain Herr dieser beiden Forts war, forderte

neuereings auf sich aufzuloͤs und Demolirung—

zustellen. Die Junta aber

berief durch eine Proclamation

Proclamation brachte nicht die

Volk blieb ruhig, Die National-Garde hat sich

mehreren Punkten sind Pikets aufgestellt worden,

der Stadt sind geschlossen. Nachdem diese

regeln angeordnet waren, sandte die Junta abermals einen Par

lamentair an den General-Capitain, der sich an der Spitze vor

1000 Mann in Sacia befindet. Sie erklärte, daß sie ihm in die

Stadt einlassen wolle, wenn er sich der D

1 11351 ]

3 RM el Old

2 seyn nor as besetzen,

emolirung der Citadelle nicht widersetze, und seine Truppen in den Umgegenden kantoniren lasse. Die Antwort der General-Capitains ist nech nicht eingegan gen, aber man glaubt allgemein, daß er sich auf jene Bedingun gen nicht einlassen werde. Mittlerweile herrscht in allen Germuͤ thern die tiefste Besorgniß. Niemand kann das Resultat dieser surchtbaren Krise voraussehen. Vom 7. November. In der vergangenen Nacht hat sich die Junta versammelt, und end— lich eingewilligt, sich aufzulͤsen; aber sie will mit der Fortsetzung der Demolirungs-Arbeiten und mit der Repetition der den Kauf leuten auferlegten Contributionen beauftragt bleiben. Der Gene ral-Capitain befindet sich noch immer in Soria. Er hat neue Instructionen von der Regierung verlangt, und man glaubt, daß er nicht vor Empfang der Antwort in die Stadt einruͤcken werde. Barcelona ist ziemlich ruhig. An der Demolirung der Citadelle sind in diesem Augenblicke beinahe 3000 Arbeiter beschaͤftigt.“

Aus Valencia reichen die Nachrichten bis zum 4ten d. Diese Stadt ist dem Beispiele Barcelona's gesolgt. Am 31 sten Abends sammelten sich zahlreiche Gruppen und verlangten vom Ajuntamlento die Bildung einer oberen Beaufsichtigungs-Junta. Ein unter das Volk vertheiltes Programm enthielt die folgenden 7 Bedingungen: 1) Die Demolirung des Thurms der Citadelle, der die Stadt beherrscht; 2) das Auslbschen der Namen Ferdi— naud's und Christinen's auf allen offentlichen Denkmaͤlern; 3) die Absetzung aller der Beamten, die durch ihre Antecedenzien des öͤf— fentlichen Vertrauens unwuͤrdig sind; 4 die Entfernung aller der Individuen aus den Reihen der National-Garde, deren Meinun— en nicht notorisch liberal sind; 5) die Demolirung des Ir gusssttens —Gebaͤudes; 6) Verhaftung aller verdaͤchtigen

den man hier am 3Zeen oder Aten d. M. erwartete, ist noch nicht

aufgeschlagen. ö 356 1 geblieben,

Van Halen,

169 ö 510 3 Sy 166 suchte dle elt⸗

Personen; 7) die Einstellung der Arbeiten in den Ge⸗ faͤngnissen, als die Manufaktur⸗Industrie beeintraͤchtigend. Dem Volke ward sogleich gewillfahrdet, und es bildete sich noch an demselben Abend eine Beaufsichtigungs-Junta, zu deren Praͤ⸗ sidenten Herr Bertrand de Lis ernannt wurde. Es fanden Ver⸗ haftungen statt; die Junta loͤschte am folgenden Tage, im Ange⸗ sichte des Volkes, die Namen Ferdinands und Christinens an mehreren oͤffentlichen Gebaͤuden aus, und mit der Demolirung des Thurmes der Citadelle ward sogleich der Anfang gemacht. Als das Dekret des Regenten einging, erklaͤrte Herr Bertrand de Lis, daß die Junta aufgeloͤst sey; aber zu gleicher Zeit erklärte das Ayuntamiento, daß es sich der Ausfuͤhrung des obigen Pro⸗ gramms unterziehen werde. Bei Abgang der Post herrschte die größte Aufregung in der Stadt.

Griechenland.

Triest, 7. Nov. Neuere Berichte aus Athen bis zum 26. Oktober bringen sehr erfreuliche Nachweisungen uͤber den Fi⸗ nanzzustand Griechenlands. Der Bedarf fuͤr die Interessen des von den drei Maͤchten garantirten Anlehens von 60 Millionen sowohl, als auch des von Bayern gemachten Darlehens von 4 Mil⸗ lionen ist vollkommen gedeckt, und man hofft sogar noch etwas zu eruͤbrigen. Bei der ins Leben tretenden Griechischen Bank will sich Frankreich durch die Einlage ven 1 Million, Rothschild und Eynard mit 8,000 Drachmen betheilen, was allein schon hinreichen wuͤrde, mit den Operationen anzufangen.

Türkei.

D UIgemeine Zeitung berichtet aus Konstantino⸗ el: Es wäre dem jetzigen Tuͤrkischen Ministerium zu rathen, die religibsen Gefühle der Christen so viel möglich zu schonen und

ht durch ruͤcksichtslose, despotische Vorgange sich gerade diejeni— zen zu entfremden, die bisher bei jeder Gelegenheit die meiste Er⸗ gebenheit gegen das Gouvernement bewiesen haben. Unstreitig ist dies der Fall mit den schismatischen Armeniern, die gegenwartig zwei Parteien zerfallen sind. Man koͤnnte sie als die Partei der Reichen und die Partei der Armen bezeichnen. Jene, klein an Zahl von den Pforte-Ministern aus erklaͤrlichen Gruͤnden bevorzugt, wird in den Tagen der Entscheidung fuͤr die andere weit zahlreichere Partei, welche eigentlich die Armenische Nation repraͤsentirt, nur einen schlechten Ersatz gewähren. Die Vorgaͤnge bei der Wahl des neuen Patriarchen dieser Nation sind zu auffallend ungerecht, als daß man ihre Rechtfertigung versuchen sollte. Die Ausschlie—⸗ ßung der meisten Wahl-Berechtigten von dem Wahl⸗Akt, insofern man von ihren entgegengesetzten Gesinnungen uͤberzeugt war, die durch die Tuͤrkischen Minister selbst und durch die Mitglieder der reichen Armenischen Familien bewirkte Bestechung der Schwan⸗ kenden und das Resultat des Ganzen, die Wahl eines all— gemein gehaßten Individuums zum Patriarchen von Kon— stantinopel, mußten die überwiegende Mehrheit der Armenischen Nation empbren und jene Aufregung hervorbringen, welche sich in der in den letzten Tagen hier abgehaltenen Versammlung einer imponirenden Anzahl Familien-Häupter Luft machte und den merk— wuͤrdigen Entschluß zu Stande brachte, wegen des bei der Wahl des Patriarchen beobachteten Verfahrens bei den fuͤnf Maͤch⸗ ten zu reklamiren. Eine Deputation dieser Versammlung uͤberreichte den fuͤnf Repraͤsentanten eine Note, worin sie um Ab— huͤlfe und um die Verwendung der Maͤchte bittet, damit die ge— schehene Wahl des Patriarchen von der Pforte als nichtig wieder

3 * 3 ö. aufgehoben werde.

* * 2 2 Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. * o O2 NR Forr Tarst . t e- d o k, 25. Akt. Herr Forsyth, der unter der Praͤsi dentschaft van Buren) s Staats-Secretair war, ist am 2I1sten d. zu Washington gestorben. 88 ** ‚ᷣ , 92 8 4 * 9 . ĩ Nach Berichten aus Kanada war Mac Leod in Montreal angekommen und dort mit großem Jubel empfangen worden. Aus Mexiko sind neuere Nachrichten eingegangen, denen zufolge in vollem Aufstande war; von allen Seiten Hauptstadt. Bis zum 15. September noch kein entscheidender Schlag ber von einem Augenblick zum an—

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Frankfurt a. d. O., 18. Nov. Die fuͤr den idel nunmehr beendigte Martini-Messe ist zwar nicht zur zufriedenheit aller Verkäufer, aber doch fuͤr den Absatz mehrerer Bei einem Eingang von ohne die am Orte be⸗ Mode-Artikeln und Kur— gemacht. Auch mit Englischen, islaͤndischen Wollen- und Halbbaumwollen— Zeugwaaren war der Absatz gut; fuͤr Ganzbaumwollen-Waaren dagegen nicht zufriedenstellend. Seidene und halbseidene Waaren anden mittelmäßige Nachfrage. Leinwand und andere Leinen— waaren wurden nicht sehr gesucht. Bei Tuch und tuchartigen Waaren war der Absatz in den feineren Artikeln nicht ganz den Erwartungen gemäß; geringere Sorten gingen gut ab. In Stahl-, Eisen- und Messingwaaren, so wie in Glas-, Porzellan- Holz⸗ und Lederwagren war mittelmaͤßig gut; fuͤr Rauch⸗ waaren nicht minder betrachtlich.

Von rohen Produkten waren Rind- und Roßhaäute, auch Kalbfelle wenig, Schaaffelle viel auf dem Platze und wurden groͤßtentheils verkauft. Haasenfelle waren, bei vielem Begehr, we— nig hier, und wurden gänzlich geraͤumt. Hornspitzen fanden we⸗ nig, Hirschgeweihe viel Nachfrage; letztere wurden alle verkauft. Pferdehaare und Schweineborsten waren viel hier, fanden aber nur langsam Absatz. Federposen und Bettfedern waren viel vor— handen, erstere wurden zu niedrigen, letztere aber zu erhoͤhten Prei⸗ sen saͤmmtlich verkauft. Wachs und Honig war ziemlich viel hier; ersteres wurde gut und rasch verkauft, letzteres blieb, wegen zu hoher Preise, meist in den Haͤnden der Verkäufer. Flachs war wenig, Hanf in nicht unbeträͤchtlichen Quantitäten vorhanden und wurde Beides zu guten Preisen rasch abgesetzt. .

An Wolle waren 4121 Ctr. eingegangen und mochten mit den Bestaͤnden wohl gegen 5000 Ctr. auf dem Platze seyn, die zu besseren Preisen als zu der letzten Margarethen-Messe Kaͤufer fanden. .

Der mit der Messe verbundene Pferdemarkt enthielt circa 1100 Pferde, von welchen die guten Zug- und Wagenpferde ziem⸗ lich Abfatz fanden, und nach Berlin, auch nach Schlesien und Sachsen abgeführt wurden. Mit Luxuspferden, so wie mit or⸗ dingiren Pferden war wenig Verkehr.

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77000

der Absatz

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