1841 / 327 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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144 dlasse sind vielleicht nur ein zei— gen sich nur in den mittleren Slgsen n , 3 chen, daß man ihn dort am been fem r nud der Mutter sprache wandtheit im mündlichen und che , nur an Uebersetzungen aus en n. „rache, Grinnasien haben sich üicber den Religte ns chelnnmen vernghmen lafen nd chenfgliz in nenester r n dh stch:ig aufgedeckt. Wir vermeiden hier alie Mangel desselbhen mn chef dersem Gegenstand. mehr, als bei ir eine Erbͤrterung. nn (' e her sonlichteit der einzelnen Lehrer in Frage gend einem andere! ir Hirbelsnde init der ganzen Gestalt unseres mn g erb, al ibsen Lebens so nahe zusammenhängen, daß eine , . telnchtung kaum die richtigen Gesichtspunkte fassen kann j welchem Gluͤcke die allgemeine Methode eines Unterrichts Gegckstandes in jedem einzelnen Falle gehandhabt wird,; hangt wesentlich von den einzelnen Lehrern ab, z n. ist unm ghich r über im Allgemeinen zu sprechen. Glänzende Lehrgaben fin ein e schenk des Himmels, und ein Unrecht wäre es, sie von jedem Schul⸗ mann zu fordern; aber gaͤn licher Mangel derselben zeigt eine so ge ringe Selbstkenntniß in der Wahl des Berufes an, daß ingn, um dem ungusbleiblichen Nachtheil, den die Gymnasien durch unfaͤhige Le hrer ausgesetzt werden, zu entgehen, sie ohne alle Nachsicht entfernen sollte, selbst wenn sie sonst sich große Verdienste um die Wissenschaft erwor. ben hätten. Neben den Lehrgaben beruht die Wicksamkeit Lines Schulmannes aber hauptsaͤchlich auf seinen Kenntnissen und seinem Berufseifer, und an beides lassen sich eher allgemeine Ansprüche knüpfen, als aun das Lehrer-⸗Talent, Welche Hingabe für ihren Beruf die mei sten Preußischen Gymnasigl- gehrer haben, wird Niemanden entgangen seyn, der sie in ihrer amtlichen Thaͤtigkeit kennen lernte; uͤber ihre allgemeine Bildung und die Virtuositaͤt, welche nicht wenige in ihren speziellen Faͤchern erlangt haben, muß man schon aus der bedeutenden Stellung, die sie in der Literatur einnehmen, eine sehr guͤnstige Mei nung fassen. Es wird wenige Lehrer-Kollegien au den Gymnasien geben, die nicht einen oder mehrere ausgezeichnete Philologen in, sich faßten, feltener möchten Maͤnner in diesem Stande zu finden seyn bie sich in den anderen Wissenschaften durch hervorstechende Leist ungen gerade auszeichneten; am fuͤhlbarsten ist vielleicht noch der Mangel vortrefflicher Lehrer fuͤr die Naturwissenschaften, obwohl gergde solche sehr noͤthig scheinen, um dieser Seite des Gymnasial-Unterrichts eine frische, belebende Kraft zu geben. 414 . Wir beruͤhren endlich noch die Disziplin unserer Gymngsien, weniger aus innerem Antrieb, als weil uns einige sehr auffallende Bemerkungen von Herrn Ingerslev dazu nöoͤthigen. Dieser ver heht nichk, daß er in diefer Beziehung mehr zu tädeln, als zu lo ben gefunden habe, und bezieht diesen Tadel theils auf maunig fache Storungen des Unterrichts, deren Quelle Theilnghmlosigkeit und Unaufmerksamkeit der Schuüͤler waren, theilsaber auch Auftritte, in denen sich Keckheit, Ungebundenheit und Ungehorsam der Schuͤler gegen die Lehrer zeigte. Gegen bestimmte Erfahrungen ist mit un bestimmter Gegenrede nichts gethan, und es bleibt nichts uͤbrig, als die geruͤgten Maͤngel so sehr auch Einzelnheiten verallgemei nert seyn mogen anzuerkennen und zur Abhuͤlfe zu schreiten, So weit die Quelle einer erschlafften Disziplin Unaufmerksamkeit der Schuͤler ist, laßt sich von Verbesserung der Lehrmethode Besei⸗ tigung der Üebelstaͤnde erwarten; auch lehrt die Erfahrung, daß gerade in den unterrichts-Gegenstaͤnden, deren Behandlung wir noch als mangelhaft bezeichneten, Unordnungen der erwaͤhnten Art am häufigsten vorkommen. Wo sich aber ein wilder, unbaͤndiger Geist der Jugend gegen die Autoritaͤt der Lehrer regt, da muß man die Unterrichtszweige, denen vorzugsweise eine sittlich bildende Kraft beizumessen ist, also vornehmlich der Religions- Unterricht und alle historische Unterweisung, besonders hervorheben und in eine solche

Stellung bringen, daß sie ihre volle Wirkung ausüben. Das beste Zuchtmittel ist immer der Unterricht selbst. Steafen, und zwar strenge Strafen, muͤssen freilich in einzelnen Fallen angewandt wer pen und sind oft vom besten Erfolge. Moralische Ermahnung und religioͤse Zusprache dagegen, wenn sie oft und ohne Erfolg benutzt werben, schaden mehr, als sie nützen; sie bet isben das Gewissen, statt es zu erwecken. Vorgernücktere chuͤler, die durch mehrfache Strafen nicht zu geistiger Thaͤtigkeit und zur Einsicht in ihr wah rez Verhaͤltniß zur Schule zu bringen sindz thaäte man besser, von derselben ganz zu verweisen; sie muͤssen fuͤr diese unschaͤdlich gemacht und durch dieselbe schon fuͤr die zukunft von einer Lebensstellung ausgeschlossen werden, in der sie bei ihrem Mangel an geistiger und sittlicher Bildung doch nur Unheil in weiteren Kreisen verbreiten wuͤrden. , . . n .

So weit uͤber das, was unsere Gymngsien erstreben und was sie erreichen, und möchte der redliche Wille, der guten Sache zu nuͤtzen, diesen Bemerkungen im Publikum Eingang verschaffen. Es durchzieht sie in mannigfachen Wendungen nur ein Grundgedanke alt genug, doch nicht immer verstanden, allgemeinster Art, und doch so oft in der Anwendung beschraͤnkt: ;

Wir lehren und lernen fuͤr das Leben, nicht fuͤr die Schule. Rt.

1460

Preise der vier Haupt-Getraide-A1Arten in den fuͤr die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktstaͤdten im Monat Oktober 1841, nach einem monatlichen Durch— schnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.

Namen der Städte.

Weizen Roggen

Gerste Hafer

Gy 1 m 2 Namen der Staͤdte. Weizen Roggen Gerste Hafer

Koͤnigsberg

Memel. w.

Insterburg. Rastenburg Neidenburg Tanzig.... Elbing Konitz Graudenz Kulm Thorn Posen Bromberg Fraustadt Rawitsch Kempen ..

Berlin

Brandenbur

Kottbus

Frankfurt a.

Landsberg a Stettin Stralsund Kolberg. Stolpe .. Breslau Grunberg Glogau . . . . Liegnitz Görlig ..... Hirschberg Schweidnitz . Glatz J 9. Neisse 10. Leobschuͤtz. .

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Aachen ...

Malmedy

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Durchschnitts-Preise 12 Preußischen Staͤdte ..

5 Posenschen Staͤdte. . . . 9 Brandenburgischen und Pommerschen Staͤdten. 11 Schlesischen Staͤdte 8 Saͤchsischen Städte. é Westphaͤlischen Staͤdte. 14 Rheinischen Staͤdte

2 M 1811 M 23 Nov.

Lustdruck .. 332

Lusftwärime .,... 4 Thaupunkt . * Dunstsüttigung 5

Wind. W olkenzuts.

Tagesmittel:

Amsterdam, 20. Nor.

Kanz. Bill. 25 17. Hräme Sch. . Ant wer pe

Hamburg,

London, Passive 5. Austę.

Engl. Rus. . Bra

̃ .

80. 10. Anl. de 1841 in our. 80. 85

223. Passive 1.

Wien, 19.

1 Baut - Actien 1590. Anl. de 1834 137.

9

Donnerstag

6 Uhr. 2 Uhr

Beobachtungen.

eteorologische

Abends

orgens Nachmittags Nach einmalige

Reohachtung.

Go Par. 331,74 Par. 335 Guellwärme 8, 2 9g, S8 R 4 7,0? R. 4

7, 19R. 4 3,27 R. 3 pCt. 71 pCt. trie. trühe. trijhe.

W. W. W. . W. .

334,12 Par... 4 6,97 R... 4

* * * 9 Flusswürme 3,7

kodenwärme 4,0) -

Ausdünstung 0,029 Rb. Niedersehlag 0,036 Hh Würme wechsel 9,8,

86 pCt

Auswärtige HEörsen. Niederl. wirkl. Scnuld 5I I.

; Span. 20. Passive 5. Ausg. .

59 1. . 29 Oesterr. 4

n., 19. Nov. Ziual. .Neue Anl. 205 G.

22. Nov. Bank- Actien 1610 Br. Engl. Russ. 108. w 885. Belg. 100. Neue Anl. 214.

Sch. 103. 2 * 51 5 4 Port. 30. 353 18. 81 . 19 M. 25 Per 3

8. 575. Columb. H. Mex, ,. ö . Chili

Nov. 59 Rente fi eour. 116. 20. 35 HKente fin cour,

59 Neapl. 106. 60. 55 Span. Heute

o 991 20 19 , ,, . 23 3

Nov. 53 Met. 1063. . de 1839 108

09

Königliche Schauspiele.

Nov. Im Schauspielhause: König Lear,

. ,,

Trauerspiel in 5 Abth, nach Shakespeare, von Kaufmann.

Freitag, 26. Nov. Im Opernhause: Ouvertüre. Hierauf Konzert fuͤr Violine (Nr. 2.), komponirt und vorgetragen von Herrn Camille Sivori, Schuler Paganini's und Mitglied der philharmonischen Akademie zu Florenz. Dann: Der schwarze Domino, komische Oper in 3 Abth., Musik von Auber. (Dlle. Tuczek: Angela. Dlle. Gruͤnbaum: Brigitte. Mad. Pohlmann Kreßner: Ürsula) Und: Thema und Variationen auf der G Seite (Priüre de Moise), komponirt von Paganini, vorgetra gen von Herrn Camille Sivori. .

Im Schauspielhause: 1) llenri llamelin, comédie en 3 actes, par Mr. Souvestre. 2) Un monsieur et une dame, vaude

ville nouveau en 1 acte.

RKönigstädtisches Theater. Donnerstag, 25. Nov. in 3 Akten, von J. Nestroy.

Der Talisman. Posse mit Gesang Freitag, 26. Nov. Der Postillon von Vogelsdorf. Parodi rende Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Schickh. Musik von Riotti.

Sonnabend, 27. Noõv. (Italienische Opern -Vorstellung.) ()tello, il Moro di Venezia. Opena 16 3 Atti. Musica del Maestro Rossini. (Signor Francesco Ciaffei: Rodrigo. Salvatore Natale: Jago.)

Signo:

Verantwortlicher Redacteur D Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei

Allgemeiner Anzeiger für die Preuszisehen Staaten.

In uUnterzeichnetem ist so eben erschienen und an J. Wich ers alle Buchhandlungen versandt worden, in Berlin an E. S. Mittler (Stechbahn 3):

Das 4Ate Heft der Deutschen ;

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Oktober Dezember. .

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Deutschland und England. glauben und Aufklaͤrung. Prüfungen.

Gedanken über Aber ͤ Ueber Staatsdienst

Deutsche Memoiren und Brieswechsel. Ge⸗ und Fuͤllen und

lehrten⸗ und Geschäͤfts Bildung in Deutschland

Das Deutsche Eisenbahnsystem, als Mittel zur von

Vervollkommnung der Deutschen Industrie, des Professor Deutschen Zollvexeins und des Deutschen National— Verbandes überhaupt. Reform des Choralwesens, Geschichtliches, Wün— sche und Vorschlaͤge. Die Englische Parlaments— Untersuchung von 1810 und die Deutsche National

Industrie. Kurze Notizen. Stuttgart u. Tuͤbingen, Oktober 1841. . J. G. Cottascher Verlag.

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Zweite, nach der Methode des Herrn Segondat bear- fassers ist

ĩ ch fur groͤßere Holz-Bimenstonen eingerich- und da sich dieselbe zu

beitete, au

Vollblut

Ohne Druck

1841. broch. 1

Bei C. F. Amelang in Berlin ider g ĩ * J rschie ebe d ist daselbst so wie in ö . 685 . erschien so eben und selb]

V ö 14 . t allen Buchhandlungen des In

, hh t der

n a4 so wie

unserer Hausthiere überhaupt, Ailtdeutsche und Normannische Kunst. nebst Belehrungen uͤber die Krankheiten der Pferde uͤber die Geburtshuͤlfe derselben. Fuͤr Landwirthe und jeden Pferde⸗-Besitzer, J. F. C. Dieterich s, an der Königl. Allgemeinen . . und Ober-Thierarzte zu Berlin, korrespondirenden Die Nevember-Meteore. Mitgllede der Koͤniglich Franzoͤsischen Central-Land / . wirthschafts- Gesellschaft zu Paris. Dritte günzli nu img earhbeit te Aull age. 21 Bogen in groß s. . Sauber geheftet 1 Thlr. 15 Sgr. Das vorliegende Werk, das schon in seinen fruͤheren Auflagen die gerechte Anerkennung seiner Gemeinnuͤtz n lichkeit fand, hat durch die von dem um die Veteri ist nair-Wissenschaft vielfach verdienten Herrn Verfasser unternommene ümarbeitung unstreitig noch bedeutend an Werth gewonnen, da er in dieser neuen Auflage seine bisher gesammelten reichen Erfahrungen und 11 ,, . ae mittheilt, . , . , , . 6stri , ger erscheinen mussen, als sie insbesondere die Zuch Str 23, in derselben in Küstrin, so wie in Ferd. der Vollbrun 9 ,, betreffen, ein Gegenstand, der in unseren Tagen das Interesse der ; ö Landwirthe, wie überhaupt jedes Pferde- Besitzers, im⸗ Vollstaͤnd., tabell. Berechnung des kubischen Inhalts mer mehr in Anspruch nimmt. aller vorkommenden viereckigen und runden Hoͤlzer. gene als klare und faßliche Vortr auch in dieser Auflage re gleich durch Schoͤnheit des

und Rechnungsfeh

Maschinen

Der eben so gedie⸗ ag des Herrn Ver⸗

Thlr. 10 Sgr. Dieterichs, J. F. C.,

Bruͤder S traße

ö zuwenden sind.

papier.

Kriegsschule

Druckpapier 2

Velinpapier. e Pferde. ral⸗Comitsé des

Reuscher, J., Das P richt im Schlußreiten nach

und Eivilstandes bearbeitet. thographirten Abbildung. papier. Sauber geheftet.

nicht zu verkennen,

; . . gaͤnzte Ausgabe. so ist mit Recht zu erwarten, daß sie sich einer nicht, Literaris che An zeigen. n ö. 3 Anleitung zur Holzrechnung, von minder beifaͤlligen Aufnahme zu n,. haben wird. In demselben Verlage erschienen fruͤher: Handbuch der allge meinen und besonderen, sowohl theo retischen als praktischen Arzeneimit⸗ tellehre fuͤr Thieraͤrzte und Landwir⸗— und Auslandes zu the. Oder: Allgemein verstaͤndlicher Unterricht! über die in der Thierheilkunde zu benutzenden Arzeneimittel, ihre Kennzeichen, Bestandtheile, Wirkungen und Bereitungsart; mit Bestim mung der Gabe und Form, in welcher die Heil⸗— mittel gegen die verschiedenen Krankheiten an— ö ; h Dritte verbesserte und 3 . k ch t 5 vermehrte Auflgge, gr, Geheftet 1 Thlr. 10 Sgr. Handbuch der speziellen Patholo gie und Therapie für Thierarzte, oder die Kunst, die inneren Krankheiten der Pferde, Rinder und Schafe zu erkennen und zu heilen heit! , n, ,. Zweite verbe j. rte Auflage. gr. 8. Weiß nach Gesundheit Schmachtende, diese Schrift nicht Thlr. 20 Sgr. . ; . Katechismus der . ucht. Oder: menschen empfehlen, so wird Niemand die geringe Vollständiger, leicht faßlicher Unterricht uber Ausgabe bereuen. die Zucht, Behandlung und Veredelung der Eine Schrift, welcher von dem Genen I! landwirthschaftlichen Vereins ist eingetroffen: in Bayern der erste Preis zuerkannt worden

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8. Weiß Druck

blos kaufen, sondern auch befolgen und seinen Mit

In W. Besser's Buchhandlung, Behrenstr. 44,

Kalender auf das Jahr 1842.

. 216 MS ier 8e ef t 15 S . ̃ * . 8 9 c '

gr. 8. Weiß K ae. Herausgegeben vom Hofrgth F. B. W. Hermann denen Race desselben, o wie guch die sichersten Merkmale, das Alter und die Fehler des Pfer⸗ des zu erkennen; nebst einem praktischen Unter⸗ . ,, , . Manege un en bewaͤhrtesten Huͤlfen gegen .. ö 13 . ,,. und Böͤzw illi teiten w. vll die Verlagshandlung dem Werthe dieser Zeichnungen Fuͤr Reit und Pferde-Liebhaber des Militair— moöͤglichst anzunaͤhern gesucht. Der Inhalt sorgt

Munchen in d. lith. artist. Anstalt.

Das Titelblatt in Holzschnitt ist nach einer Original-Zeichnung von P. v. Cornelius, und 12 Vig netten ebenfalls in Holzschnitt sind nach Sri gingl Zeichnungen von W. Kaulbach; das Uebrige hat

8. Mit einer li⸗ fuͤr den Hausgebrauch, ohne auf den Gemeinplatz zu

Maͤschinen Velin⸗ sinken, und fuͤr anderweitige Unterhaltung durch die 1 Thlr.

geschmackvollste und eleganteste Auswahl von Prosa ind Poesie. Eine Bellage bildet das Gedicht von Kobell: „die stoanern Jaͤger“ mit Randzeichnungen

rete und mit ausführlichen Rundholztafeln er— Drucks und Korrektheit sehr vortheilhaft auszeichnet, Königl. Hofbuchhaͤndler, Franz. Str. 21, zu haben: Preis eines gestempelten Eremplars in 4. geh. 1

Beilage

Beilage zur Allgemeinen P

1461

em, mmm, i.

Die Insel St. Vincent.

Der Dr. C. G. Roscher, welcher bekanntlich die Niger-Expe⸗ dition als Mineralog und Geognost begleitet, hat einer Karte der Kap⸗Verdischen Insel ') St. Vincent, die vom Capitain William Allen, Commandeur des Dampfbootes „Wilberforce“ gezeichnet und nach England gesandt wurde, folgende Bemerkungen hinzuge— fuͤgt, die wir dem November-Hefte des Nautical Magazine entnehmen.

Die Insel St. Vincent, an der Westkuͤste von Afrika, liegt zwischen Lat. 16 280 und 167 6 30“ N. und Long. 24 39 23“ und 255 21 20“ W. Grw. Sie hat im Allgemeinen ein gebirgiges Ansehen mit scharfen Piks; die Kuͤste ist felsig und er— hebt sich plotzlich, doch wird bei der Ebbe ein sandiger Strand entbloßt. Der allgemeine Charakter der Insel ist offenbar vulka— nisch; das Innere derselben wird von Bergketten von verschiede⸗ ner Hohe gebildet. Die Oberflache des Landes ist wellig und hat im Innern und in den hoͤheren Theilen eine Neigung zur Bil— dung von Tafelland.

Die Insel besteht aus feldspathhaltigem Basalt (seldspathie hasalt!), der Boden ist reich, in den Thaͤlern, sowohl auf dem Grunde als an den Seiten, sandig; im Suͤden sind die Thaͤler fruchtbar, namentlich in der Regenzeit, wo der Boden bewaldet ooded) und an einigen Stellen kultivirt ist. In der Tiefe von sieben bis neun Fuß unter der Oberflache der Thaͤler wird der Boden lehmig und es ist dort Wasser in Menge zu erhalten, wodurch man die Insel zum Anbau von Zucker, Indigo, Baum— wolle, Bananen, Orangen, suͤßen Kartoffeln u. s. w. faͤhig machen könnte. Durch Graben wuͤrden sich leicht Quellen auffinden las— sen, die hinreichend waͤren, nicht nur die Bewohner (etwa 560, sondern auch die ankommenden Schiffe mit Wasser zu versorgen.

Ein von Westen nach Osten sich erstreckendes Thal theilt die Insel in zwei Theile; in dem suͤdlichen Theile streicht ein Berg— zug von Westen nach Osten und ein anderer von Norden nach Süden; beide sind durch einen Berg (hill) verbunden. Der nörd— liche Theil der Insel besteht aus Bergzuͤgen, die von NO. nach SW. und von SW. nach NO. streichen. Nach Barometer⸗Be— obachtungen ist die mittlere Hohe der Berge 1250 Engl. Fuß und der hoͤchste Punkt 2410 Fuß uͤber dem Meere.

Auf einem Tafellande in 2100 Fuß absoluter Höhe werden Bohnen, die aus Westindien eingefuhrt worden, und Kuͤrbisse an— gebaut. Der einzige Baum, der auf dieser Höhe waͤchst, ist eine Euphorbie; doch findet sich auf dem hoͤchsten Theile Vegetation.

Das Wasser, welches von den hoͤheren Theilen nach der Kuͤste fließt, verliert sich im Sande und ist in der trockenen Jah reszeit nicht hinreichend, um einen Fluß zu bilden. Das Haupt thal wird durch einen Berg getheilt, der, wie bereits erwaͤhnt, die noͤrdliche und süͤdliche Abtheilung verbindet; das westwaͤrts flie⸗ ßende Wasser entspringt in einer Hoͤhe von 520 Fuß uͤber dem Meere; das Bett desselben besteht aus Kies, der mit Schlamm bedeckt und durch Kalk verbunden ist. Die Kuͤste bildet eine große Anzahl kleiner Buchten, die im Allgemeinen faͤhig sind, Schiffe aufzunehmen. Der Haupthafen ist Porto Grande, liegt an der Westseite der Insel und kann etwa 300 Schiffe aufneh— men; Wasser und Lebensmittel sind daselbst nicht leicht zu haben, doch ließe sich dem Mangel des ersteren abhelfen. Der Wind weht gewohnlich aus NO.; in der Regenzeit herrscht der Suͤdost Wind vor, der im Juli beginnt und mit dem 15. Oktober auf hört. In den letzten Jahren ist der Regen hinsichtlich der Zeit mäßig eingetreten, doch ist die Quantitat verschieden gewesen. Diejenigen Einwohner, welche der Neger-Race angehoͤren, haben durch den Verkehr mit Europaern viel von ihrem urspruͤng lichen Charakter verloren. Sie werden gewohnlich sehr alt; unter einer Bevölkerung von etwa 560 Seelen haben Mehrere ein Al ter von mehr als 100 Jahren erreicht. Sie sind sehr industrioͤs, im Allgemeinen gut gebaut und von einnehmendem Betragen. Die Einwohner sind den Portugiesen unterworfen, deren Sprache die herrschende ist; von der urspruͤnglichen Sprache findet sich nicht eine Spur mehr auf der Insel. Die einzigen Ausfuhr Artikel sind Haute, Fruͤchte und Fische. Die Haupt-Nahrunge mittel sind Begetabilien, Bohnen und Mais, die auf der Insel gedeihen; Bananen werden von St. Antonio eingefuͤhrt, Fische fangt man an der Kuͤste. Taback und Kleidungsstuͤcke werden am meisten begehrt.

Ein anderes Schreiben enthaͤlt noch Folgendes: Porto Grande auf St. Vincent eignet sich sehr gut zur Erholung und Akklima— tisirung der Mannschaft der fuͤr die Afrikanische Station bestimm ten Schiffe. Es herschen dort keine endemische Krankheiten, wie auf St. Jago, der Haupt-Insel der Gruppe; Das Klima gleicht dem der Insel Ascension (Lat. 77 56. S., Long. 142 20 W. Grw.) ohne so heiß zu seyn, und obgleich während des groͤßeren Theiles des Jahres kaum eine Spur von Vegetation auf der jnsel sichtbar ist, so ist doch stets ein hinreichender Vorrath von Lebensmitteln dort und auf der benachbarten Insel St. Antonio zu erhalten. An Wasser ist Mangel, doch kann man sich dasselbe in der Tarafal-Bucht auf der 23 Engl. Meilen entfernten Insel St. Antonio verschaffen. Die Abweichung der Magnet nadel war im Juni dieses Jahres JJ gung .

rege

897

witlenschakt, Nunslt und Literatur.

Zur vaterländischen Kunstgeschichte. Alterthüuͤmer und Kunst-Denkmale des erlauchten Hauses Hohenzollern. Herausgegeben von Rudolph

Freiherrn von Stillfried. (Royal-Fol.)

„Die Herausgabe einer Sammlung von Denkmalen aus der Ge schichte einer Herrscher Familie, unter deren weiser und gnaͤdiger Re WDie Kap Verdischen Inseln gehören in die Klasse der Cen tral⸗Vulkgne. Der Haupt⸗Vulkan ist auf der Insel Fuego (Lat. 1475 57 N., Lonz. 24, 20 W. Grw. ; er soll fruher in bestaͤndigem Ausbruch gewesen seyn, wie Stromboli, der Central-Vulkan der Li

parischen Inseln. Er hat eine Hohe von etwa sooo Fuß.

NR =ck.

gierung ein großer Stagt bluͤht, bedarf keiner Rechtfertigung. Die reine und heilige Begeisterung der Dankbarkeit fuͤr den Segen, wel chen ein edler Fuͤrstenstamm uͤber sein Land verbreitet und mit dem er seine Volker schirmt, ist es, welche zu Bemuhungen antreibt, aus denen Werke, wie das gegenwaͤrtige, hervorgehen. Der Freund des Vaterlandes bringt dem Freunde des Vaterlandes, was er gefunden, als er in der Muße eines ehrenvollen Friedens der Geschichte des er lauchten Geschlechts nachforschte, welchem unser Reich diesen Frieden verdankt. Fern von der Anmaßung, sich in die Reihen derer ein draͤngen zu wollen, welche durch große Entdeckungen die historische Wissenschaft oder durch schoöͤpferischen Geist die historische Kunst be reichert haben; nicht nach dem schwer zu erwerbenden Ruhme rin gend, mit welchem umfassende und tiefe Gelehrsamkeit die Häupter weniger Auserwaͤhlter kroͤnt, sondern nur nach dem Lohne der Theil nahme gleichgestimmter, treuer Verehrer des Preußischen Koöͤnigshau ses trachtend, erreicht der Herausgeber dieser Blaͤtter seinen Zweck, wenn ihm ein billiges Urtheil der Kenner zugesteht, daß seine Mit theilungen von Bekannten und Unbekannten sorgfaͤltig, treu und gus fuͤhrlich genug sind, um denen, welche die Wissenschaft beherrschen, zur Pruͤfüng, Bestaͤtigung und Erweiterung der bisherigen Ergebnisse der Forschung zu dienen und um die Freunde der Hohenzollerschen Geschichte wuͤrdig anzuziehen und, je nach ihrem Standpunkte, zu aͤhnlichen Bemuͤhnngen bescheiden aufzufordern.“

Diese Worte, mit denen der Herausgeber des obengenannten Werkes sein Vorwort beginnt, moͤgen auch dem Berichte uͤber die bis jetzt erschienenen Hefte desselben zur Einleitung dienen, wobei jedoch von vorn herein zu bemerken seyn duͤrfte, Herausgeber in der Feststellung des Standpunktes, welchen er und sein Werk ein nehmen sollen, mit zu großer Bescheidenheit verfahren ist, und daß

daß der

in der ernst wissenschaftlichen Behandlung eben so, wie in der feinen kuͤnstlerischen Beobachtungsgabe, deren Gepräge diese Mittheilungen tragen, in der That hoͤhere Anspruͤche befriedigt werden, als die hier ausgesprochenen.

Das Werk beschaͤftigt sich mit den Zeugnissen der verschiedensten Art, welche geeignet sind, die Geschichte des Hohenzollerschen Geschlech tes aufzuklren und von dem Wirken und den gesammten Lebensver haͤltnissen desselben eine möoͤglichst anschauliche Kunde zu geben. Ne ben den schriftlichen Urkunden, Siegeln u. dgl. werden auch die ar chitektonischen und die bildnerischen Denkmale, welche hierauf Bezug haben, in das Bereich dieser Mittheilungen gezogen. Die letzteren bestehen aus genauen bildlichen Darstellungen, denen jedesmal ein um⸗ fassender erlaͤuternder Text beigegeben ist; die aͤußere Einrichtung und Ausstattung, in Text und Abbildungen, ist durchweg in derjenigen Wuͤrde gehalten, welche der Zweck des Unternehmens erfordert. Die schriftlichen Urkunden werden stets in Faesimiles mitgetheilt; diese sind mit einer solchen Sorgfalt, mit so getreuer Nachahmung der Originale wiedergegeben, daß man sich zum Theil nur mit Muͤhe davon uͤberzeugt, daß man nicht das alte vergilbte Pergament in sei ner ganzen zufaͤlligen Beschaffenheit und mit seinen kleinen Beschaͤ digungen vor sich habe. Dergleichen ist keinesweges als muͤßige Spielerei zu betrachten, da namentlich die Lesbarkeit der Urkunde von dem aͤußeren Zustande, in welchem sie erhalten ist, abhangt.) Die Bau lichkeiten werden in geschmackvoll lithographirten Ansich ten, welche von ihrer gegenwartigen Erscheinung eine unmittelbgre Anschauung gewaͤh ren, vorgefuͤhrt, zugleich aber auch in Grundrissen und Durchschnitten welche uͤber die Elemente ihrer Construction belehren. In der Darstellung bildnerischer Arbeiten ist der jedesmalige Styl mit klarem und siche rem Takte aufs uͤberzeugendste aufgefaßt. Dies Alles gilt nicht blos von den groͤßeren selbststaͤndigen Blaͤltern, welche bildliche Darstel lungen enthalten, sondern auch von denjenigen kleineren Darstellun gen, in denen besondere Einzelheiten wiedergegeben und die, als Ra dirungen oder Holzschnitte, in den Text eingedrückt sind. Der Text verbreitet sich einfach und bestimmt, aber gestuͤtzt und begruͤndet durch einen ausgebreiteten litergrischen Apparat, uͤber all diejenigen Punkte, zu deren Erläuterung die einzelnen Denkmale Veranlassüng geben; ohne sich auf Speculation oder Hypothesen einzulassen, gewährt der selbe doch manch' einen sehr erfreulichen Lichtblick uͤber bedeutsame historische Momente

Was das Einzelne der Mittheilungen betrifft, so m einer kurzen Uebersicht des Inhaltes der drei bi Lieferungen genuͤgen; sie wird hinreichen, um die Wichtigkeit de Werkes und das vielseitige Interesse, welches dasselbe dem Freunde der Geschichte, des Alterthums und der Kunst gewahrt, zu bezeichnen

Das erste Heft (erschienen im Jahre 1838) enthält, außer dem Haupt-Titel und der Dedieation an Se. Majestaͤt den jetzt regie renden Koͤnig von Preußen (damaligen Kronprinzen), zunaͤchst zwei Urkunden, die als wichtige Beweisstuͤcke fuͤr die Abstammung des Preußischen Koͤnigs-Hauses von dem Geschlechte der Zollern, welche bis dahin mehr nur eine traditionelle Gultigkeit hatte, zu betrach ten sind. Die eine ist das Facsimile einer Urkunde vom Jahre 1210, in welcher Konrad, Burggraf von Nurnberg, als Graf von Zollern genannt wird (Coder vielmehr nur das Faesimile einer etwa um hundert Jahre juͤngeren Kopie jener Urkunde, die in einem zwar sehr genau gearbeiteten Kopial-Buche, jetzt im Großherzog lich Badenschen General-Landes-Archive zu Karlsruhe befindlich, enthalten ist). Die zweite ist das Facsimile einer Urkunde vom Fahre 1241, bei welcher Friedrich, Graf von Zollern, das Siegel der Burggrafen von Nurnberg fuͤhrt, woraus erhellt, daß schon damals von den Zollern die Wurde des Nuͤrnbergischen Burggrafthums gewissermaßen als Gemeingut der Familie betrachtet ward. (Daß die Kurfuͤrsten von Brandenburg fruͤher Burggrafen von Nuͤrnberg waren, ist bekannt) Die uͤbrigen Blaͤtter des er sten Heftes sind dem Kloster Heilsbronn, zwischen Ansbach und Nuͤrn berg, gewidmet. Zu diesem Kloster (gegruͤndet 1122) stand das Haus Hohenzollern in einem naͤheren, einflußreichen Verhaͤltnisse; die Kirche geweiht 1136) diente demselben auf lange Zeit gewissermaßen als Begraäͤbnißkirche. Die Geschichte des Klosters wird ausfuͤhrlich mit getheilt und von den Baulichkeiten, namentlich von der Kirche, deren ursprüngliche Anlage in der reinen Form der Basilika erscheint, auf mehreren Blaͤttern eine nahere Anschauung gegeben. Ein altes Glas gemaͤlde, im Chor der Kirche, das in sorgfaͤltiger Kolorirung vorge legt wird, zeigt die Bildnisse des Burggrafen Friedrich (st. 1297 und seiner beiden Gemahlinnen, so wie den Zollerschen Wappenschild.

Im zweiten Hefte sindet sich zuerst das uͤberaus kunstreiche Facsimile einer (nach 1125 abgefaßten) Urkunde, in welcher Adelbert von Zollern als Mitstifter des Klosters Alpirsbach im Schwarz walde (41095) genannt wird. Hierauf folgen die Geschichte und die bildlichen Darstellungen der Baulichkeiten des Klosters Alpirs⸗ bach, zu welchem die Zollern wiederum in einem naͤheren Verhaͤlt nisse blieben; namentlich ist auch hier die Kirche, geweiht 1099, ebenfalls eine Basilika und ausgezeichnet durch merkwuͤrdige archi tektonische Details, von großem Interesse. Den Beschluß des Heftes macht ein Glasgemaͤlde aus der Michaelis Kapelle al s Burg Hohenzollern, welches das Wappen der Grafen von Zollern, dem Grafen Friedrich (st. 1289) angehdrig, enthaͤlt. Gleich den ubrigen, in der Michaelis-Kirche befindlichen Glasgemaͤlden, stammt dasselbe aus dem zu Stetten, am Fuße des Zollerberges belegenen ehemali— gen Frauen-Kloster Marig-Gngdenthal, welches von dem genannten Grafen Friedrich gestiftet wurde.

Das dritte Heft bringt das Faesimile einer im Praͤfektur Archive zu Besangçon befindlichen Urkunde vom Jahre 1256, welche uͤber die fehr verwickelten Meranschen Erbstreitigkeiten, und namentlich über

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reußischen Staats-Zeitung MW 327.

die durch die letzteren veranlaßten Anspruͤche der Burggrafen von Nurnberg auf Franzöͤsische Besitzungen, besonders Burgund,; eine will⸗ kommene Aufklärung giebt. Die folgenden Blaͤtter führen uns nach der Burg Hohenzollern, von deren Schicksalen uns der ausfuͤhr⸗ liche Tert und von deren heutiger Beschaffenheit mehrere Ansichten Kunde geben. Von hoͤherem Alterthum ist dort nichts erhalten als drei Steinplatten mit Relief Bildern (dem Style nach, welchen die vortreffliche Nachbildung derselben sehr genau wiederzugeben scheint, der Periode um das Jahr 10090 angehdͤrig), die sich gegenwaͤrtig in der Michaelis-Kapelle befinden. Es ist das Bild des Erzengels Michael, des Schutzpatrons der Kapelle, und unter demselben eine Darstellung der heiligen drei Koͤnige, die ebenfalls als deren Patronen genannt werden; sodann zwei Figuren von Evangelisten, welche als die Bruch- stuͤcke eines großeren Werkes erscheinen. Den Beschluß macht die Darstellung eines mit Schmelzwerk verzierten Kupferbeckens im Stiftsschatze des Klosters Tepl in Boͤhmen. In den Verzierungen dieses Beckens sieht man sechs Medaillons mit musizirenden und tan⸗ zenden Paaren, in der Mitte einen Schild mit den Lilien des Fran⸗ zoͤsischen Konigs-Wappens; auf der Ruͤckseite aber, roh eingravirt, einen Wappenschild mit dem burggraͤflich Nuͤrnbergischen Lowen. Auf sehr geistreiche und umsichtige Weise bringt der Herausgeber auch diese Arbeit mit den Beziehungen des Zollerschen Hauses zu Frank

reich in Verbindung, als ein Erbstuͤck der Agnes von Meran, Ge

mahlin Koͤnig Philipp August's von Frankreich, und als milde Gabe der Elisabeth von Meran, Gemahlin des Burggrafen Friedrich von Nuͤrnherg, an das Kloster Tepl.

Ohne Zweifel hat das schoͤne Unternehmen bereits diejenige Theil⸗ nahme gefunden, deren es so wuͤrdig ist; wir sehen mit Begierde wei teren Mittheilungen aus dem reichen Schatze, welchen die Mappen des Yerglisgebers einschließen, entgegen.

F. Kugler.

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der Versa ung der Gesellschaft naturforschender Freunde am 16. Novemher hielt Herr r. Schultz einen Vortrag uͤber das Wasser vom Wilbbade Gastein und wies bei demselben ein gegen ge— wohnliches destillirtes Wasser staͤrkeres Leitungs Vermdͤgen fuͤr Elek trizitaͤt nach. Herr Lichtenstein zeigte eine von ihm bereits sett einigen Monaten beobachtete lebende Klapperschlange vor und brachte zu derselben ein junges Meerschwein, welches, von ihr gebissen, nach zwei Minuten unter heftigen Zuckungen starb. Herr Ehrenberg legte zuerst von Herrn Enslen sen. von Dresden aus eingesendete, sau beren Sepig-Zeichnungen auf dunkelem Grunde ahnliche Lichtbilder von Blattern, Blumen, Federn und Schmetterlingen auf Papier in natürlicher Große vor, uͤbergab sodann und verlas zum Theil einen Aufsatz des Heern Dre. Werneck in Salzburg, welcher, veranlaßt durch die neuliche Schrift des Herrn Hiebel uͤber die Grundformen der Infusorien in den Heilquellen, aus neuen, mit sehr sauberen Ab⸗ bildungen begleiteten Beobachtungen, die Bildung des Quell- und Sumpf -Ochers, als aus Gallionella serruginea, LIxgrocrocis ochracea und noch zwei anderen feineren gekoͤrnten Formen, vielleicht Alters zuständen der genannten, bestehend, bestätigt. Die dabei vorkommen den Infusorien halt Herr W. fuͤr zufaͤllig und spricht aus, daß seine Beobachtungen einer gengratio pontanea widersprechen. Versuche mit Schwefelleber Solutionen gaben ihm zwar Molekular-Bewegun gen der Theilchen, aber keine lebenden Organismen. Derselbe zeigte ferner die ihm zur Untersuchung uüͤbersandte Masse des neulichen Me⸗— teorstein Regens von Ivan in Ungarn vor, welche durch die in der Zubstanz von ihm beobachteten vegetabilischen Fragmente, die unter dem Mikroskope vorgezeigt wurden, sich ihm nicht als kosmischen, sondern terrestrischen Ursprungs sicher und deutlich zu erkennen gege ben hatte. Er legte auch im Namen seines Bruders, des Herrn Karl Ehrenberg, ein zwei Zoll großes Stuͤck von gelblichem, klarem Opal aus Zimapan in Mexiko mit anhaängendem Trachyt vor, welches Herr E. von dort mitgebracht und in ihm ein einen Zoll langes ge wundenes Gebilde erkannt hatte, das sich nur einer von der Opal Substanz ganz eingeschlossenen großen Serpula- oder Vermetus-Roöhre vergleichen laͤßt Endlich zeigte derselbe blaue, phosphorsaure Eisen— erde vor, welche in großer Menge in grobkoͤrniger Form sich in dem hier in Berlin beim Grundlegen zum neuen Museum am Packhofe jetzt aufgeschlossenen Infusorien Erde⸗Lager vorsindet. Herr Dr. Gi⸗ ar uber den durch einen bestaͤndigen Gemengtheil von Nephelin ugten Unterschied zwischen dichtem Basalt und koͤrnigem Dolorit.

1 Die Wiederbelebung des Sing⸗ st ; in Italienischer Sprache, welche im August 1825 diesem Theater die beruͤhmte Henriette Sontag zu fuhrte und demselben eine Epoche bereitete, die fuͤr die genannte Saͤngerin, wie fuͤr dies Theater selbst, reich an Genuß, Ruhm und Kraͤnzen war, zog in dem Maße an, daß das ganze Haus uͤberfuͤllt war und vielleicht eine eben so große Zahl, vergeblich Plaͤtze suchend, wieder nach Hause zuruͤckkehren mußte. Es waͤre ein unnuͤtzes Ge schaͤft, wenn wir diese neueste Vorstellung mit jener vor 16 Jahren vergleichen und im Ganzen wie im Einzelnen den Vergleich durch fuͤhren wollten; da die Jugend am meisten das Theater besucht, so kann man annehmen, daß bei weitem der groͤßte Theil der gegenwaͤr tigen Zuschauer von jener Vorstellung keine Anschauung gehabt und daher auch nicht im Stande seyn kann, die Vergleichung zu beglei ten. Genug, die in Rede stehende Auffuͤhrung hat das gegenwaͤrtige Publikum hoͤchlich Partieen außerordentlich erfreut. Namentlich brachte das F es ersten Akts einen allgemeinen Ju⸗ bel hervor, und noch ehe der Vorhang herunterfiel, schienen alle Anwesen den mit einemmale unisono die Wiederholung desselben zu verlangen welches sich indeß auf das Hervorrufen des ganzen singenden Personals beschraͤnkte. Und in der That leistete dasselbe in Fertigkeit und Zusammenklang etwas so Vollkommenes, als man es nur wuͤnschen kann; freilich thun die burlesken Mitklaͤnge dieses Finales dabei der komischen Wirkung große Dienste, aber diese Burlesken gehdren auch zur Sache und wurden, wie es sich gehort, mit einem eigenthuͤmlich Italienischen Feuer, Humor und Luxus ausgefuͤhrt. Was die neuen in dieser Opern-Vorstellung heute zum erstenmale anfgetretenen Sängerinnen und Sänger betrifft, so wollen wir uns uͤber ihr Talent im Gesang und Spiel und ihren vollstͤndigen Kunstwerth noch bis auf weitere Leistungen unser Urtheil vorbehalten. Genug, Signora Marziali (Isabella) hat die Italienerin, wie sie der Verfasser des Textes und der Komponist sich gedacht haben, an Feuer, rastloser Beweglichkeit und glücklichem Treffen der geltendsten Momente mit einer Fertigkeit gegeben, die den schlagenden Effekt nicht verfehlen konnten. Der neue Tenorist, Signor Ciaffei, hat eine tonreiche, schon vielgeuͤbte und meistens wohllautende Stimme. Ausgezeichnet war Signor Setti als Metasto, und Herr Negri als Taddeo ergoöͤtzte der Rolle gemaͤß durch Lazzies und burleske Späße dermaßen, daß ihm an dem ernenerten vortheilhaften Erfolg dieses Singspiels ein erheblicher Antheil ge buͤhrt. Es wird der Erwaͤhnung nicht beduͤrfen, daß auch am Schluß der Vorstellung der lauteste Beifall sich offenbarte

und abermals die Hauptpersonen hervorgerufen wurden.

piels: ie Italienerin in Algier