1841 / 329 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

it viellei icht erreicht, doch es ist Grad der Vollkommenheit vielleicht noch nicht , , feen

nicht zu zweifeln, daß sie, wenn man sie kräftig schüler!wöhe er Absatz im Auslande sicherte, binnen kurzem sich zie r e, T erf fr heben würden. Die Erzeugnisse auf der Ausstehung lieke den unwiderleglichsten Beweis.

Wollen waaren.

VI. Tuche und andere . sehr gebluͤht; die Haͤu

Di hat bei uns lange Zeit ser 66 Hire, harten sie so hoch viboh en. und I. gin an der folgende Verbesserungen barten unsere uche ihrer 2. . 6 . ihrer Haltbarkeit wegen ànßerst gesucht, gem scht doch diese * . hat aufgehört, ein ziemlich allgemeiner Verfall ist gefolgt und auch hiervon ist der Grund nur in der Abschneidung mehrerer Verkaufe wege zu suchen. Rußland, Italien, Spanten, Franfreich mechen ne Einfuhr unserer Tuche entweder druch direktes Verbot oder, was das selbe ist, durch uͤbermaͤßige Steuern unmoglich; Brasilien, Mexiko, China wurden unsere Produkte welche in keiner Weise die Konkur ren; Französischer, Deutscher und. Englischer Fabriken scheuten, gern aufnehmen, doch wenige Fabrikanten haben die Mittel, um in so ent legene Reiche Handel zu treiben, wozu ansehnliche Betriebs Kapitale erforderlich sind. Von Suͤd Amerika z. B. weht nur zweimal des

Jahres guͤnstiger D

Wind, so daß der Fabrikant, welcher Tuche dorthin schickt, gendthigt ist, sechs Monate oder gar ein ganjes Jahr zu war en, che er die Vortheile seines Geschaͤfts zieht. Wie viele Fabrikan ten wären dies im Stande? Auf diesen Handelsweg, wie er bis jeh ist, läßt sich demngch nicht bauen. Somit handelt es sich vorzuͤglich darum, Gelegenheit zum Absatz zu verschaffen oder die Verbindung mit entfernteren Laͤndern bequem zu machen; dies ist das einzige Mit⸗ tel, diesem Betriebszweige die alte Bluͤthe wiederzugeben. Ein zwei— ter Grund des Verfalls ist die umgehung des Zolles, welche, ungegch⸗ tet der darauf gesetzten Strafe, noch sehr haufig stattfindet. Die Franz, sischen Tuch, und vorzuͤglich Beinkleiderstoffe. werden in Bel⸗ gien vielfach eingefuhrt; der Unterschleif wird dadurch moglich ge⸗ macht, daß die Fabrikanten die Einfuͤhrung der feinen Spanischen Wolle, die sie aus Frankreich beziehen, nicht sorgfaͤltig genug üuͤber wachen, . ö . Die Tuchmacherei ist bei uns um so wichtiger, als eine sehr große Anzabl von Handwerkern, Frauen und selbst von Kindern, die in den lr kzen arbeiten, durch sie ihren Lebens- Unterhalt finden. Die ganze Üümgebung von Verviers müßte es als großes Ungluͤck betrachten, wenn diefelbe einginge. In dieser Hinsicht hat sogar die Verwaltung und die Gesetzgebüng uͤber ihr zu wachen, und es steht zu hoffen, daß sie Mittel suchen wird, dem Verfalle derselben zu steuern, d; b. daß sie die bezeichneten Ursachen desselben wegzuraͤumen trachten wird: den Unterschleif und den Mangel an Absatz.

Gleichwohl hat sich die Tuch-Fabrication, vermbge der Ausdauer der Fabrikanten, fortwaͤhrend vervollkommnet. Wir haben in den Sälen der Ausstellung wahrhaft uͤberraschende Arbeiten gesehen.

Lange Zeit sind die Englischen Flanelle berühmt gewesen. ueberall, selbst in Frankreich, wollte man nur Englische Flanelle, heute ist es anders: Verviers hat uͤber England den Sieg davongetragen. Man betrachte die Flanelle, welche Herr Biolley ausgestellt hat, und man sage, ob sie nicht das Vorzuͤglichste, was unz England je ge sandt, Kbertreffen. Wir haben mehrere Stuͤcke gefunden, die allen Forderungen, welche man an Flanelle machen kann, entsprechen. Saͤmmtliche Produkte Biolleyes aber liefern den Beweis daß seine Fabrik, weit Mntfernt, still zu stehen, seit der letzten Ausstellung von 1835 die glüͤcklichsten Fortschritte gemacht hat und eine Zierde Bel giens ist.

VII. Filztuch.

Herr Stembert hat mehrere Stuͤcke Filztuch ausgestellt. Wir glauben nicht, daß diese Erfindung eine Nevolution in der industriel fen Welt hervorrufen wird; so weit man es in xieser Kunst auch bringt, es wird immer unmdglich bleiben, dem Fütztuch die Weich heit und Milde der gewebten Tuche zu geben. Die von Stember eingesandten Proben beweisen dies; sie haben bes weitem nicht den Glänz der von Biolley und Simonis gefertigten Tuche, dazu kommt, daß ste sich sehr rauh, derb, grob und steif anfuͤhlen, welches Letztere ohne Zweifel durch die vielen Appreturen, die der Filz erheischt, be wirkt wird. Wir wuͤrden uns nicht zufrieden geben, wenn wir ge noͤthigt wären, lauter Kleider von diesem Stoffe zu tragen, der, un geachtet seiner Wohlfeilheit, nicht einmal eine Erspgrniß gewaͤhrte, denn seine Haltbarkeit muß weit geringer seyn, als die der gewebten Tuche; je gröber und steifer ein Tuch ist, desto. leichter zerreißt es. Dies Tuch kann trefflich seyn zu Decken fur Tische, Pianofortes u. dal, doch wir glauben nicht, daß es sich zur Bekleidung je mit Vor⸗ theil wird verwenden lassen.

VIII. S

Wir kommen jetzt auf einen anderen Gewerbzweig, der ebenfalls von Bedeutung ist und eine ernste allseitige Besprechung verdient, zur Seiden Fadrication. In der Provinz Antwerpen bestehen seit lan zer Zeit Selden- Fabriken; man beschaͤftigte sich vorzuͤglich mit Ar keiten in schwarzer Seide. Zur Zeit des Kaiserreiches waren 1500 bis 2000 Stuͤhle im Gang, doch die Ausfuhr hat sich sehr vermin dert, seit Frankreich durch seine hohen Zölle unseren Waaren den Zu tritt verweigert; man fuͤrchtete nicht ohne Grund die Konkurrenz unserer schoͤnen schwarzen Seidenzeuge, welche in Folge der wieder⸗ holten Verbesserungen, die wir in die Fabrication derselben gebracht bäben, ohne Zweifel den Vorzug vor den Franzdsischen Seiden er⸗ halten warden. Bisher hatte man sich nur mit der Bereitung schwarzer Seidenzeuge beschaͤftigt, die farbigen sandte uns Lyon,

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welches zu allen Zeiten seiner Seidenwagren wegen beruͤhmt war und uns einen jaͤhrlichen Tribut von mehreren Millionen guflegte.

Es erregt daher allgemeine Freude, zu schen, daß sich in Bel⸗ gien Manufakturen zur Bereitung farbiger Seidenstoffe gebildet ha⸗ ben, ünd diefe Unternehmen verdienen Aufmunterung. Die Fabrik der Frau de Rest zu Lierre bestand kaum einen Monat, und sie schickte Waaren zur Ausstellung, die um so beachtenswerther sind ie weniger Zeit ihnen zur Bereithng gegönnt war. Wir sind von der Schönheit derselben wahrhaft uͤberrascht gewesen und versichern, daß sie mit den besten Stoffen aus Lyon wetteifern konnen; wenn Frau de Rest, wie nicht zu zweifeln ist, ihre Fabrik noch noch vervoll kommnet, so kann sie des gluͤcklichsten Erfolges sicher seyn. ö.

Wir müssen noch auf einen Fortschritt der Belgischen Industrie hinweisen, der bedeutend ist, wir meinen die Bereitung solcher Sei denzeuge, die man Plüsch nennt, und die man seit einigen Jahren mit Erfolg jn Herrenhuͤten verwendet. Diese Belgischen Fabrikate stehen, wenn nicht uͤber denen, die wir bisher aus Deutschland und Frankreich bezogen, doch denfelben mindestens gleich. Die diesjahrige Ausstellung liefert den Beweis davon; die Huͤte haben ein so schoͤnes Acußere und fuͤhlen sich so weich an, daß wir glauben, die Lyoner Fabriken koͤnnen uns nichts Schoͤneres und Haltbareres liefern.

Die Fabrication seidener Zeuge findet im Ganzen in unserem Lande wenig Aufmunterung. Doch die Erzeugnisse der inlaͤndischen Manufakturen beweisen, daß wir bei der Konkurrenz mit Frankreich und anderen Laͤndern nichts zu fuͤrchten haben, und wir duͤrfen uns Gluͤck wuͤnschen zu den Anstrengungen, welche unsere Geschäftsmaͤn— ner machen, uns von den Tributen zu befreien, welche wir bisher dem Auslande gezahlt. Ihrer Guͤte nach wuͤrden unsere Stoffe sicher den Vorzug vor den fremden erhalten, wenn sie nicht durch den hohen Zoll der Nachbarlaͤnder bei uns zuruͤckgehalten wurden. Gleichwohl sind die Lyoner Fabriken im Vortheil, insofern sie sich das Material leichter verschaffen konnen. Es ist zu bedauern, daß der Berfuch, den man seit einigen Jahren in Belgien gemacht hat, Maulbeerbaäͤume anzupflanzen und Seidenwuͤrmer zu ziehen, nicht den Erfolg gehabt hat, den man hoffen konnte, da es in Deutschland un fer durchaus nicht günstigeren Verhaͤltnissen gelungen ist, und es steht zu hoffen, daßman bei der noͤthigen Ausdauer es noch durchsetzen wird. Gegenwaͤrtig jedoch sind wir noch gendthigt, das zur Berei tung der Seidenzeuge erforderliche Material aus Mailand und Lyon zu beziehen. Dazu? kommt, daß dasselbe beim Eintritt in Belgien einen? Zoll von 30 Fr. und mehr fuͤr den Ballen entrichten muß, wodurch unsere Fabrikanten noch mehr im Nachtheil sind. Ferner befindet sich in den Ballen roher Seide, die wir aus Frankreich em pfangen, eine ziemliche Masse Abfall, wodurch die Kaufleute an sich bereits einen nicht unbedeutenden Verlust haben, wenn sie sich dessel ben jedoch entledigen wollen, so muͤssen sie bei der Ausfuhr wiederum z pCt. zahlen. Die Aufhebung dieser verschiedenen Zölle würde un sere Fabrikanten in eine guͤnstigere Lage versetzen, weil sie ihnen ge stattete, den Abfall sowohl als das Material selbst wieder auszufuͤh ren, welches ihren Beduͤrfnissen nicht gemaͤß ist. Einen anderen Schutz verlangen sie nicht, dies, meinen sie, genugt zur erfolgreichen Fortsetzung ihrer Fabriegtion. Wenn es sich so verhält, so zweifeln wir nicht; daß das Ministerium und die Kammern sich beeilen wer den, diesen geringen Schutz einem Geschaͤftszweige angedeihen lassen, der alle Beachtung verdient, indem er vermsöge seiner Erzeugnisse setzt schon einen so hohen Rang einnimmt und einst eine ergiebige Quelle fuͤr den Wohlstand des Landes zu werden verspricht.

Schluß folgt.

Meteorologische Beobachtungen.

1811 Morgens 21 Nen

Nachmittags Abends Nach einmaliger

Reohachtung.«

Luftdruck .... ar. Quellwärme 8,

Luftwärme ...

Thaupunkt ..

Flusswärme 3,82 R.

kodenwärme 4,19 H.

Ausdinstung 0,030 Rh.

Niederschlaßz G6, 0O049 mh.

Würme wechsel 4 69 2,1.

539 pCt. NW.

90 pCt. ne blis. Wind.... NNVV. X. Wolkenzug. .. NRW.

2 * * B,,

Dunstsättigung trüle.

Tagesmittel:

. .

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 21. Nor Niederl. wirkl. Sch. 51 anz. Bill. 25.

Antwerpen, 20. Nor.

Frankfurt a. M., 22. Nov.

zins. —. Neue Anl. 207. Oesterr. 5 Met. 1073 6. 4 993 6. 255 15 244 Er. Bank- Act. 1914. 1912. Partial - Obl. —. Loose 1 509 FI. 1383. 1385. 100 FI. . Preuss. Prkim. Sch. S0; 6. do. 13 Anl. 102 Br. Poln. Loose 75 G. 5* Span. Anl. 22 224 257 Holl. 495. 49.

Eisenhalin - Actien. 8t. . München Lachen 98 (5. KEank-Actien 1610 Br.

206

253 553 6. Loosc zu

2 6

Versailles rechtes Ufer —.

Leipzig

Germain —.

do. linkes Lugshbhnurg Strassburg - Basel —.

Dresden 101 G. Köln Hamburg, 23. Nov.

Eul. Nuss 108.

LoOnudon,; 19. Nov. Cons. 3 . 59. Bel 1065. Neue Anl. 21 2. J

1 9 j .

Enel. Russ. 1I23. Bras. 575. Columb. 185. Mex. 24 K 13. Chi 7 Paris, 20. Nov. 55 20

80 30. Anl. de 1841 sin eour. 81 5

24)

59 Neapl. 107. 55

Passive

Rente fin eour. 8 535 35 Rente fin cour.

Span. Reute

St. Schuld- Sch. = 101 5

Petersburg, 65. Nor. Lond. 3 Met. 38155. Hamb. 34 * Paris 407. Loln. à Par. 300 FI. 70. do. 500 FI. 737. do. 200 EI. 255.

Wien, 20. Nor. 55 Met. 1064. 43 995. 33 215 13 —. nank- Actien 1586. Aul. de 1831 1387. de 1839 109

. r Den 25. November 1841.

Pr. Cour.

krief. Geld.

Er.

Brief.

901. Gel..

Actien.

* 1 Fonds. *

1213 102

ͤ 1037 1083

Pr. Engl. Obl. 30. 102 101 Prüm. Seh. der Seehandlun. 807 80 Kurm. Schuldv. ? 102 101 3 Berl. Stadt- Ob. 4 1033 Elbinger do. Danz. do., in Ih. Westp. fan dhr. 3 102 Grossh. Pos. d0. 4 105 105 Ostpr. Lsaudbr. 3 1023 ö Fomm. d0. 5 102 101 ö 10Jü9 dit

HBrl. Pots. Eisenb. do. do. Prior. Act. Mg(d. Lp. Risenb.

ö

102! 101

0. do. Prior. Act, Brl. Anh. Eisenb. do. do. Prior. Act. 3 PDüss Elb. Kisenb. 48 o. do. Prior. Act Rhein. Eisenb. do. do. Prior. Act.

1

891 ö. *

Gold al marco

10. 5] Friedrichs d'or

Kur- u. Neum. do. 3 ö Andere Goldmün-

Sehlesische do. z 9 zen à 5 1h

Disconto

Pr. Cour. IV e C, S E = 254 Thlr. zu 30 Stor riet. Geld

Amsterdam ...... 250 1. Hur o. 250 *I. 2 Mt. Hamnburk ... d 300 Mk. 2 PHlt. London 1 18. 3 Mt. ii 300 r. 2 Mt. Wien in 20 Rr. 150 11. 2 Mt. Aunsburg ... w. 2 Mt. Breslau... . 22 160 Thlr. 2 Mt. Leipzix in Courant im 11ũrulI. Fuss. 100 pr. 8 Fago 9 5

do.

Frankfurt a. M. W z. .... 100 1. Mt. Hetersburs . 1 8RpI. Woch.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 26. Nov. Im Opernhause: Ouverture. Hierauf Konzert fuͤr Violine (Nr. 2.), komponirt und vorgetragen von Herrn Camille Sivori, Schuler Paganini's und Mitglied der philharmonischen Akademie zu Florenz. Dann: Der schwarze Domino, komische Oper in 3 Abth., Musik von Auber. (Dlle. Tuczek: Angela. Dlle. Gruͤnbaum: Brigitte. Mad. Pohlmann Kreßner: Ürsulg) Und: Thema und Variationen auf der G Seite (Priere de Moise), komponirt von Paganini, vorgetra gen von Herrn Camille Sivori.

Im Schauspielhause: 1) IUenri Hamelin, comédie en 3 actes, par Mr. Souvestre. 2) Un monsieur et une dame, vaude- ville nouveau en 1 acte.

Sonnabend, 27. Nov. Im Schauspielhause: Schauspiel in 5 Abth., von Eduard Devrient,

Sonntag, 28. Nov. Im Opernhause. Auf Begehren: Der Feensee, große Oper in 5 Abth.— Musik von Auber. Ballet von Hoguet. (Dlle. Grünbaum: Margarethe.)

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 19 Sgr. u. s. w.

Im Schauspielhause: Das Glas Wasser, Lustspiel in 5 Abth., nach Scribe, von A. Cosmar.

Montag, 29. Nov. Im Schauspielhause: Die Herrin von der Else, Lustspiel in 5 Abth., von C. Blum.

Treue Liebe

Rönigstädtisches Theater. Der Postillon von Vogelsdorf. Akten, von J. Schickh.

Parodi

Freitag, 26. Nov. Musikt

rende Posse mit Gesang in 3 von Riotti.

Sonnabend, 27. Nov. (Italienische Opern-Vorstellung.) Otello, il Venezia. Opera in 3 Atti. Musica del Maestro Rossini. (Signora Assandri: Desdemona. Signor Francesco Ciaffei: Rodrigo. Signor Salvatore Natale; Jago.)

Sonntag, 28. Nop. Die Muͤllermeisterin, oder: Die Folgen einer Erbschaft. Gemaͤlde aus dem Leben, mit Gesang, in 3 Al ten, von Schickh. Musik von Hebenstreit.

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. . 1010 di

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei

Bekanntmachung.

Der Laufbursche Johann Wilhelm Carl Herrmann von Velten ist durch ein rechts⸗ kraͤftiges Erkenntniß des Königl. Kammergerichts des Adels fur verlustig erklaͤrt worden.

Berlin, den 11. November 1811.

Kdnigliches Preußisches Kammergericht.

m s chung. „In ihren letztwilligen Verordnungen „hierselbst, ein Legat ausgesetzt, wovon dieselbe, da bereits am „durch in Kenntniß gesetzt wird.“

Koͤnigl. Preuß. Kammergericht.

Inhaber von

aul gehörige Legitimation Einlalskarten. Düsseldorf, den 15. November 1841.

Einladung zur 9ten General- Ver Sam mlumg der De

Düsseldorf- Elberfelder Eisenbahn- Fasbenden. 2 ! Wilhelmi. Gesellschast.

berts. Die diesjährige General- Versammlung der Düssel- dorf - Elberfelder Eisenbahn- Gesellschaft wird

X * . 5 der Bahn und der B k ann tm 1 chM Un 9 en. sung der noch ersorderlichen Betriebsmittel: einer Tage eine erhohte Feier zu geben und wo mdglich der Nachwelt ein bleibendes Denkmal ihrer Dankbarkeit haben: zu stiften. Um nun auch denjenigen ehemaligen Schuͤ lern und Schuͤlerinnen, die entfernt von unz leben und in deren Herzen sich gewiß eben so die Gefuͤhle der Dankbarkeit gegen diese achtbare Schul Anstalt lebendig erhalten, Gelegenheit zu geben, sich mit uns ju diesem edlen Zwecke zu verbinden, erachten wir uns fuͤr verpflichtet, sie hierauf aufmerksam zu ma chen, und , . dabei: daß die Unterzeichneten auszuweisen. jedem sich Meldenden mit Vergnuͤgen naͤhere Auskunft 8 Leipzig, im Oktober 1841. ,, Caroline Kneisel, geb. seyn; indeß hat der Herr Verfasser da auch wesent Kunze, Stadtraͤthin, ̃ Nikolaistr. Nr. 19. Caroline v. Mucke, geb. Schmidt, Ritterstr. Nr. 36.

das sich danach ergebende Vermehrung des Gesellschasts-Kapitals, entave der durch Lusgahe neue] Prioritäts ctien ode! durch eine Anleihe;

3 Vorschlag einer

tuten wegen des Linssulses;

I) Anschluls der Eisenbahn von Köln nach Minden. In den Vollmachten der nicht persönlich erscheinen den Actionaire sind die Nummern de Primitiv- Mctien 58 nau anzug ben, und E 8 haben zi . cdlie, Vollma— 1 , , hat das geber und Bevollmächtigten verstorhene Fraͤulein Margarethe von Wildermeth Tu dem Ende können ieh die Bevollmächtigten, soC̃'ertheilen werden. „ihrer Kgmmerfrau, der unverehelichten Schröder wie auch die persönlich erscheinenden Actionaire, ! Tage vor „ihre Wohnung nicht zu ermitteln gewesen ist, hier der Direction melden, um die Eintrittskarten in Em Grimmaische Str. 24. psang 21 nehmen, welche (lie Jah! de vertretenen

Berlin, den 16. November 18411. Nummern nachweisen werden.

zol he der Ve Sammlung beiwol nen wollen, erhalten

PIeif er. II oOIfmann. Aug. von der

= . . mr =, . e ——

*

Erfordernils

Lbänderung des 5

genügend

Gu stav Rus, der General- Versammlung bei Kanfmann,

H. A. Taͤschner, Apotheker,

Ketien, welche blols als Engel-Apotheke am Markt.

Prioritats

Anzeiger für die Preuszischen Staaten.

kahnhöse und die Beschaf-sdie hier lebenden ehemaligen Schuͤler und Schuͤle⸗ Be ; e . rinnen dieser Anstalt, zusammenzutreten, um diesem erschienen und in der Gropiusschen Buch

Bei Emil Baensch in Magdeburg ist so eben und

kunsthandlung, Koͤnigl. Bauschule Laden Nr. 12, zu

Kirchenhistorische Mittheilungen in der Geschichte des evangelischen Kirchenwesens der Altstadt Magdeburg. Von Aemil Funk. . 18 Bogen Sktav. brosch. 15 Thlr. Das vorliegende Werk wird zwar, zunaͤchst jedem rger, der sich fuͤr die Geschichte seiner Va üerstädt, interessirt, eine willkommene Erscheinung lich den Standpunkt der allgemeinen evangelischen Kirchengeschichte und des protestantischen Kirchenrechfts überhaupt im Auge gehabt. Nicht nur die vielfachen fuͤr die generelle Geschichte der evangelischen Kirche so wichtigen Momente in der Stadtgeschichte des 16ten und 17ten Jahrhunderts sind hervorgehoben,

Literarische Verwaltungs Rath: v m 8

Blankarts. Schmitz.

Das 29 Bogen starke

Spee. Eng. Ruhrmann.

Heydt.

ö Direktor und Professor Spil j Fameke, dem Dr. med.

Bibliotheken,

Sonnabend den 18. Dezember 4. ].

Vormittags 10 Uhr, in dem Schlegerschen Hause am An die ,,,, Schüler und Schüle . rinnen der Leipziger Raths-Frei⸗S 6, Nr en.

, Der, auf den Jos 9 hs -Frei⸗SchuleL siraße Nr. 10, zu haben 1) Vortrag der Direction über die Fertigstellung! Jubilaͤᷣum der hiesigen Raths-Frei-Schule veranlaßte

hiesigen Bahnhose, stattfinden. l ig e en etan ge der Berathung werden seyn:

gert werden sollen⸗ Auctions ⸗Kommissarius

pril 1842 fallende 50jdhrige

Anzeigen. 1 Verzeichniß der von dem In der Preußische Regenten in ihren Staaten in u chsliu s. , 13. 5 ( Sas De J J. Wirkl. Geheimen Rath von Staäͤgemann, dem ht eil haber

, . lecke, dem Grafen von auch die vorzugsweise und aus bisher meist unbenutz Schmidt, de Reuscher und von mehreren Anderen hinterlassenen ] . 18 1sun, . welche Anfang Januar 1812 verstei, interessanten Materiglien fuͤr die Geschichte des evan sollen, ist bei dem gerichtl. Buͤcher— gelischen Kirchenrechts. A 1

fuͤr Berlin, Rauch, Schuͤtzen- punkten glaube ich auf das Werk des Verfassers, dem

sondern auch aus der niederen Stadtgeschichte man nigfaltige Belaͤge beigebracht fuͤr die Art und Weise,

kirchlicher Hinsicht eingewirkt haben. Endlich ist aber

dem Prediger ten Quellen behandelte Geschichte der einzelnen In stitute der staͤdtischen Kirchen-Verfassung sehr reich an

Aus allen diesen Gesichts= naturlich seine Stellung den Zutritt zu allen Quel

len der Stadtgeschichte verschaffte, aufmerksam machen zu muͤssen.

9 ing

Preußische Staats-Zeitung.

329.

Inhalt.

Amtliche Nachrichten. . ; . Frankreich. Paris. Die Presse uber die von Englau in An⸗ spruch genommene See- Polizei. as Joo n n al des Deébats über die angebliche Minisfer Krisis. Nachrichten aus Algier. Vermischtes. Briefe aus Pariz. (Politik der Regierung in Bezug auf die Reform Frage; Duͤvergier de Hauranne und die Linke; die bevorstehende Session und die naͤchste Krisis. Der Pro zeß des Herrn Ledrü⸗-⸗Rollin s . 4 Großbritanien und Irland,; * on don. Der junge Prinz und feine Amme. Streit zwischen Gegnern der Korngesetze und Ehartisten. Beitrag aus Amerika fur den Repeal- Verein. Fernere Zeitungs Polemik uͤber die Spanischen Angelegenheiten. = Lord Elgin r. Vermischtes. . . Belgien. Bruͤfsel. Belgiens Handel im Vergleiche mit dem von Frankreich. Schreiben aus Brüssel. Die Adresse und die Opposition; die Geistlichkeit und ihre Anspruͤche in der Frage- über den offentlichen Unterricht; die Truppen-Bewegungen an der Fran zoͤsischen Graͤnze.) . ö . Dentsche Bundesstaaten. Munchen. Testament der Koͤnigin Karoline. Mainz. Rheinfloͤse durch Dampf gezogen. Schweiz. Genf und Bern., Die Wirren in Genf. Spanien. Madrid. Vermischtes. Barcelona. staͤnde. 4. Serbien. Bestrafung der letzten Unruhestifter. . ö. Aegypten. Alcrandrien. Freie Schifffahrt auf dem Nil Entlaffung der Europaͤer aus dem Dienste des Paschas. Ruͤ⸗ stungen. . Die Bevolkerung von Großbritanien im Jahre 1841.

Dortige Zu

Die Bruͤsseler Industrie-Ausstellung vom Jahre 1811. (Schluß. Wissenschaft, Kunst und Literatur. Die „militairischen Briefe eines Verstorbenen.“

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der König haben der verwittweten Hauptmann von Zeromska gebornen von Lettow zu Stolp bei Bütow Allergnäͤdigst zu gestatten geruht, den Namen und das Wappen des adeligen Geschlechts von Pomeiske ihrem Familien-Namen und Wappen beizufuͤgen und sich in Zukunft: von Zeromska geborne von Lettow Pomeiske nennen und schreiben zu duͤrfen. 6

Der Justiz-Kommissarius Siewert zu Neustadt in West— preußen ist zugleich zum Notarius im Departement des Ober— Landesgerichts zu Marienwerder ernannt worden.

Angekommen: Der Erb-Land-Mundschenk des Herzog— thums Pommern, von Heyden Linden, von Neu⸗Strelitz.

Der Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmaͤch tigte Minister am Kaiserl. Tuͤrkischen Hofe, Graf von Königs marck, von Konstantinopel.

3zeitungs Nachrichten.

Ausland.

Frankreich.

Paris, 21. Nov. Die Presse enthalt folgenden Artikel: „Ein hiesiges Journal beklagt sich uber eine ernste Thatsache, die wir nicht ungepruͤft übergehen koͤnnen, und hinsichtlich welcher wir die Widerlegüngen oder die Berichtigungen der ministeriellen Jour— nale erwarten. Ist es wahr, wie man behauptet, daß der See— Minister den Englischen Kreuzern an der Afrikanischen Kuͤste das Durchsuchungs-Recht hinsichtlich unserer Handelsschiffe bewilligt habe, und daß dabei die Unterdrückung des Negerhandels zum Vorwand genommen worden sey? Wenn dies wahr ist, so wuͤn⸗ schen wir zu wissen, kraft welchen Traktats man der Englischen Marine jenes demuͤthigende Recht, welches Frankreich ihr stets verweigert hat, bewilligt? Wir wußten wohl, daß die Ausüͤbung der See -Polizei, unter dem Vorwande, den Sklavenhandel zu beaufsichtigen, stets einer der gehei⸗ men Zwecke der philanthropischen Manifestationen gewesen war, die England seit dem Jahre 1807 kundgegeben hat; wir wußten wohl, daß es England gelungen war, sich von allen Maͤchten un— tergeordneten Ranges jenes Durchsuchungsrecht einräumen zu lassen; aber wir wußten auch, daß Frankreich einen solchen An— spruch immer auf energische Weise zuruͤckgewiesen hat. Wir kann⸗ ten die Antwort, welche Herr von Talleyrand im Jahre 1814 auf eine dahin zielende Note des Herzogs von Wellington er— theilte. Wir wußten, mit welcher Festigkeit Herr von Talleyrand spaͤter auf dem Wiener Kongresse dem Lord Castlereagh abermals erklärte, daß er keine andere See-Polizei zugestaͤnd;, als eine solche, welche jede Macht uͤber ihre eigenen Schiffe ausuͤbte; wir wuß⸗ ten endlich, daß, als England auf dem Kongreß zu Verona mit demselben Anspruch wieder hervortrat, Herr von Chateau⸗— briand denselben mit folgenden Worten zuruͤckwies: „Wenn die Franzbsische Regierung jemals in das Durchsuchungs-Recht willigte, so wuͤrde dies die verderblichsten Folgen haben. Der National-Chgrakter der beiden Voöͤlker widersetzt sich einer solchen Maßregel. Frankreich erkennt die Freiheit der Meere fl alle fremde Flaggen an; es verlangt fuͤr sich nur die Unabhängigkeit die es jedem anderen einraͤumt, und die seiner Wurde gez iemt. Man sieht daraus, daß Frankreich bestaͤndig im Namen der Frei⸗ heit gegen jenen Anspruch der listigen Diplomatie Englands pro— testirt hat. Wohlan! Sollte England dasjenige, was ihm Frank— reich in dem gedruͤcktesten Zustande auf energische Weise verwei⸗ gert hat, seitdem erlangt haben? Wir koͤnnen es nicht glauben,

Berlin, Sonnabend

5 . Wen

aber die Regierung darf in dieser Hinsicht keinen Zweifel bestehen lassen.“

Ueber die Geruͤchte, welche in den letzten Tagen hinsichtlich einer Ministerial-Veranderung zirkulirt haben, äußert sich das Journal des Débats in folgender Weise: „Wir kennen in der Welt kein leichteres Metier, als das des Propheten, wenn man so vernuͤnftig ist, fur Rechnung der Opposition zu prophezeihen. Es giebt augenscheinlich Journale, die ihre Zeit damit hinbringen, Ministerieen zu machen und aufzulbsen, ministerielle Krisen zu erfinden, sie als sehr ernst darzustellen und am folgenden Morgen zu erklaren, daß die Krifis vorüͤkergegangen sey, ohne das Mini— sterium zu toöͤdten. Wenn die Opposition ihr leichtes Gepäck von Ideen, ihr Woͤrterbuch voll Schmähungen erschoͤpft hat, so nimmt fie die Zuflucht zu ihrem letzten Mittel: sie verkuͤndet, daß das Ministerium sich in einem Zustand der Krisis befindet. Bei die— sen Worten erwacht der Constitutionnel; er bemaͤchtigt sich der Krisis; er schildert ihre Symptome, publizirt Buͤlle⸗ tins uͤber die Verwickelung des Uebels, und dann in dem Augenblick, wo er das berühmte Wort aussprechen will, Nehmet meinen Minister! ist er genbthigt, einzuräͤumen, daß die Krisis beendigt sey. Er entschaͤdigt sich allerdings fur dieses Ge— staͤndniß, indem er dabei bleibt, zu glauben, daß die Krisis nur einstweilen unterdruͤckt sey und in der kuͤnftigen Woche wieder erscheinen werde. Dies ist sein Trost, und es ware unmenschlich, ihm denselben zu rauben. Die Opposition hat in den letzten Ta⸗ gen einen Feldzug der Art gegen das Ministerium unternommen; sie hat wieder einmal eine ministerielle Krisis erfunden, indem sie die Thatsachen entstellte, die Gegenstaͤnde vergroͤßerte und der ein— fachsten und natuͤrlichsten Eroͤrterung den Anschein eines hefti— gen Kampfes gab. Dies ist weder sehr neu, noch sehr pi— kant. Es ist wahr, daß die Minister zusammengetreten waren, um das Budget zu reguliren. Dies ist zu keiner Zeit und in kei— nem Lande ein sehr leichtes Werk, und es hat sich dabei das große Wunder ereignet, daß die Minister 3 Tage lang das Reglement des Budgets erdrtert haben. Mehrere Artikel gaben zu ernsten Besprechungen Anlaß; es machten sich entgegengesetzte Meinun— gen geltend, und daraus schloß der Constitutionnel auf eine minisferielle Krisis.“ (Das Journal des Däbats vergißt hier, daß sich nicht darauf, sondern auf den raͤthselhaften Artikel der Presse, welche laut den Sieg des Herrn Humann über den Conseils⸗Praͤsidenten verkuͤndigte, die Geruͤchte von einer ministe— riellen Krisis gründeten, und dies war nicht so unnatuͤrlich, wie es die Débats jetzt glauben machen moͤchten.)

Man schreibt dem Constitutionnel aus Algier vom 13. d.: „Wir sind gestern von der dritten Verproviantirung Me⸗ deahs zuruͤckgekehrt. Der General Changarnier, der uns kom—⸗ mandirte, ist so gluͤcklich gewesen, auf den Feind zu stoßen, und hat ihn die Erbitterung, mit der er uns verfolgte, theuer bezahlen lassen. Das Convoi war gluͤcklich nach Medeah hineingebracht worden, und unsere Kolonnen traten den Ruͤckmarsch nach Algier an, ohne den Feind gesehen zu haben, aber fest uͤberzeugt, daß er unserer Spur folge. Ünsere Arriere-Garde war so eben vom Olivenge hölz aufgebrochen, als etwa 3000 Kabylen, theils Kavallerie, theils Infanterie, sich zeigten und zum Angriffe bereit schienen. Bald wurde auch das Gefecht durch ein lebhaftes Gewehrfeuer erbff— net und mehrere Stunden mit großer Erbitterung fortgesetzt. Es wurden den Feinde gegen 300 Mann getoͤdtet und 40 Pferde ab— genommen, der General Bedeau, der ; dirte, hat sich bei dieser Gelegenheit neuer urch seine um— sichtigen Anordnungen das volle Vertrauen der Soldaten er worben.“

Gestern Abend fand eine zahlreiche Versammlung politischer Personen bei dem Grafen Mols statt. Die Straßen, welche nach seinem Hotel fuͤuͤhren, waren mit Equipagen angefuͤllt.

Reschid Pascha, der neuernannte Botschafter der Turkei bei dem Hofe der Tuilerieen, ist in Paris angekommen. Das Journal des Dabats bemerkt uͤber ihn: „Reschid Pascha hat nicht die Vor— urtheile seines Landes; er ist ein Mann unserer Zeit, sowohl durch

die Arriüre-Garde komman

seinen Geist, als durch seine Erziehung; er ist erst 38 Jahre alt. Die politische Laufbahn Reschid Pascha's war schnell und glaͤn— zend. Noch sehr jung machte er sich in Konstantinopel durch Tuͤrkische Poesieen bekannt, die dem Sultan sehr gefielen und der Ursprung seines Gluͤckes wurden. Bald darauf in das Ministe— rium der auswaͤrtigen Angelegenheiten berufen, zeichnete er sich daselbst aus und ward in der Folge nach einander zum Botschaf— ter in Paris und in London ernannt. Reschid Pascha ist der Urheber des in der Tuͤrkei eingefuͤhrten Reform-Systems, und er war der erste Turkische Staatsmann, der die Nothwendigkeit ein— sah, das Asiatische System aufzugeben und in das Europaͤische Völkerrecht einzutreten.“

Das Journal des Dabats belobt heute Espartero wegen der Energie, die er gegen die Exaltados in Catalonien an den Tag lege, und beklagt es nur, daß er zur Aufrechthaltung Marie Chri⸗ stinens nicht dieselbe Energie gezeigt habe, die er jetzt zeige, wo es seine eigene Existenz gelte.

Aus London wird geschrieben, Lord Aberdeen habe dem Fran— zöͤsischen Ministerium erklart, daß er zur Bildung eines Kongresses fuͤr Arrangirung der Spanischen Angelegenheiten nicht einwillige, und daß, wenn diese Maßregel von den ubrigen Europaͤischen Mächten getroffen würde, er mit aller. Kraft dagegen protestiren würde. Lord Aberdeen hat ferner erklart, daß eine Franzoͤsische Intervention in Spanien nothwendigerweise eine a ndere zur Folge haben werde.

Der Messager erklaͤrt die von einem Journal veroͤffent— lichte Angabe fuͤr ungenau, wonach neuerlich mehrere Franzosen auf Befehl des General Rosas in der Provinz von Santa⸗Fe auf willkuͤrliche Weise eingekerkert worden waͤren.

Das Träuerspiel „Arbogaste“, wegen dessen Auffuͤhrung der Verfasser, Herr Viennet, beinahe 19 Jahr lang mit der Direc— tion des Theater français prozessirt hatte, ward gestern zum erstenmale aufgefuͤhrt und mißfiel dermaßen, daß der dame des Verfassers nicht genannt wurde. Herr Viennet hat sich diese Ungerechtigkeit des Publikums so zu Herzen genommen, daß er krank geworden ist.

November

O Paris, 21. Nov. Es hat sich kurzlich zwischen dem Courrier fran gais und dem Journal la Presse ein Streit daruͤber entsponnen, ob die Regierung beschlossen habe oder nicht, die zweiten Listen der Jury den Wahllisten beizufügen und dadurch den Kapazitaͤten das Wahlrecht einzuräͤumen. Der Courrier frangais behauptete, diese Maßregel sey vom gegenwärtigen Ka⸗ binet als eine nothwendige Konzession, zu Gunsten der Herren Du⸗ faure und Passy, ganz bestimmt adoptirt worden; das Journal la Presse hingegen versicherte, diese Frage sey zu wichtig und dabei nicht reif genug, um von der Regierung unbedingt entschie⸗ den zu werden. Es ist der Muͤhe werth, zu wissen, welches von die⸗ sen beiden Blaͤttern besser unterrichtet ist, denn die Frage, um die es sich handelt, ist eine Lebens⸗-Frage sowohl fuͤr die Regierung uberhaupt, als fuͤr das gegenwartige Ministerium insbesondere. Ich sage fuͤr die Regierüng, weil die Zulassung der zweiten Liste der Jury der Anfang der Wahlreform waͤre, mithin des Sieges der Opposition uͤber die Regierung; fuͤr das gegenwartige Ministerium, weil sie dessen Stellung der Opposition gegenüber bestimmt. Nach dieser Voraus⸗ setzung begreift es sich von selbst, daß die Juli⸗Dynastie einen solchen Schritt nur in der äͤußersten Noth zugeben kann und will, und da die persbnliche Politik Ludwig Philipp's in jedem Kabinet vorherrschend bleibt, mag dasselbe Thiers, Guizot oder Molé heißen, so ist auch zu erwarten, daß das gegenwaͤrtige Kabinet eben so wenig als der Koͤnig hierin Zugestandnisse zu machen geneigt ist.

Diese meine Behauptung beruht auf Erkundigungen, die von Personen herruͤhren, deren Stellung es ihnen moglich macht, die Absichten der Regierung ziemlich genau zu kennen. Man ver⸗ sichert auch sogar, daß das Kabinet so wenig daran denkt, auf die obenerwähnte Zulassung der Jury-Listen einzugehen, daß es weit lieber wuͤnscht, die Kammer aufzulösen, wenn die Opposition stark genug werden sollte, es mit Nachdruck wahrend der naͤchsten Ses— an zu verlangen. Die Auflöͤsung der Kammer ist aber unter den gegenwaͤrtigen Umständen ein so gewagter Schritt, daß Nie—⸗ mand das Resultat davon im voraus berechnen kann. Wenn es also schon so weit gekommen ist, daß die Regierung vorzieht, zu neuen Wahlen, die eben so leicht fuͤr sie als gegen sie ausfallen koͤnnen, zu schreiten, anstatt den Wahl-Reformisten die fraglichen Zuge⸗ staͤndnisse zu machen, so muß man annehmen, daß von der Zulassung der zweiten Jury⸗-Listen im Kabinet nie ernstlich die Rede seyn konnke, und daß demnach die Oppositions-Presse zu fruͤh ihr Sie gesgeschrei daruͤber erhebt. Wie es heißt, rechnet das Kabinet in

iefer Angelegenheit ganz vorzuͤglich auf die Unterstuͤtzung des rechten Centrüms und der konservativen Partei uberhaupt, da die beiden Häupter derselben, Graf Molé und Herr von Lamartine, die um ihre Meinungen darüber befragt wurden, den Ansich— ten der Regierung bespflichten. Dagegen haben diese beiden Chefs der Konfervativen erklart, daß, wenn die Proposition Remilly neuerdings wieder vor die Kammer gebracht werden sollte, sie einen Gesetzentwurf wegen Ausdehnung der Inkompati— bilitaͤten zu unterstuͤtzen bereit waren, da die täglich sich vermeh—⸗ rende Anzahl öffentlicher Beamten in der Kammer der Regierung mehr zum Hinderniß, als zum Nutzen gereiche. Also kein Zuge⸗ staͤndniß in Bezug auf die Wahl-Reform, aber Bereitwilligkeit, die Zahl der bffentlichen Beamten in der Kammer einzuschraͤnken, ist das Programm der Regierung und der Konservativen fur die nächste Session.

Andererseits betrachtet man den letzten Artikel des Herrn Duvergier de Hauranne als das eigentliche Programm der Lin⸗ ken. Ich fuͤr meinen Theil glaube, daß man diesem Werk des Herrn Duvergier eine Bedeutung giebt, die es nicht hat. Dieser gewesene Doöctrinair kann niemals das Organ der Linken

weil es zu notorisch ist, daß er nie den An⸗

der Mehrzahl seiner Partei, sondern nur seinen eigenen sixen Ideen folgt, wodurch mehr seinen Freun—⸗ den, als seinen Gegnern schadet. Herr ier ist ein Mann, der von der Leidenschaft sich hinreißen läßt, mithin, wenn seine Sympathieen auf ein res Ol ch wenden, heute mit Fuͤßen tritt, was er gestern erhob. Von ihm soll einst Herr Guizot 9 Beide noch auf einem freundschaftlichen Fuß mit einan „C'est un ami bien plus emharrassanl, qu utile.

Ich bin fest uͤb gt, daß die Linke ihren Angriffsplan noch lange nicht entworfen hat. Sie rechnet zweifelsohne auf die Un⸗ terstuͤtzung der Herren Dufaure und Passy; aber es cirkulirt hier seit einigen Tagen ein Brief des Herrn Dufaure an seinen Schwie⸗ gervater, worin Letzterer ersucht wird, allen ehrgeizigen Projek⸗ ten und feindlichen Absichten gegen das Kabinet, die dem Herrn Dufaure von der Pariser Presse zugeschrieben werden, aufs be⸗ stimmteste zu widersprechen. Ich hoͤre zu gleicher Zeit, daß das Ministerium die Kandidatur des Herrn Sauzet als? raͤsidenten der Kammer, wie vor einem Jahre, unterstuͤtzen wird. Wenn nicht unvorhergesehene Ereignisse eintreten, so durfte die naͤchste Session, von der man schon so viel prophezeit, eben so ruhig als die letzte voruͤbergehen. Alle Konservativen haben das groͤßte Interesse, das gegenwartige Kabinet nicht der Personen, sendern ihres Prinzips wegen, nach Kraͤften zu unterstuͤtzen. Bleibt das Kabinet wie es ist, während der nächsten Session, so hat die Regierung die noͤthige Zeit, ihre Versichtsmaßregeln fuͤr die naͤchsten Wahlen mit Erfolg zu treffen, um dadurch dem konserva tiven Element in der neuen Kammer die Oberhand zu sichern. Wir naͤhern uns vielleicht der stäͤrksten Krisis, die je die Juli⸗ Dynastie seit 1830 zu bestehen hatte; denn als solche kann man das Resuitat der nächsten Wahlen ohne Bedenken bezeichnen. Bleibt dabei das konservative Prinzip vorherrschend, so ist die Macht der Opposition auf immer gebrochen, und der traurige Kampf, welcher bis jetzt die Regierung an einer durchgreifenden Reform in der Staatsverwaltung hinderte, beendet; Frankreich geht dann einer gesicherten, besseren Zukunft entgegen.

X Paris, 21. Nov. Bekanntlich hat der. Gerichts bef von . 2 8 . emen. 6 He X * Angers den Herrn Ledru⸗-Rollin wegen seiner vor den e ern von Mans gehaltenen Rede angeklagt. Der Ausgang . reo⸗ zesses, welcher den Bsten vor dem Assisenhef seteft aden wird. ist fuͤr die Regierung von Bedeutung. Daß die Herren Araze,

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