1841 / 333 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Königliche Schauspiele. . . .Der schwarze Do⸗ Dienstag, 30. Nov. Im Opernhause—⸗ 7 6 1 2 e * be ö . mino, komische Oper in 3 Abth., von Scribe. 3 ir, gr,. Im Schauspielhause: Le verre eau, 14 4 g sz ** (. ose, par Scribe.

gauses, comédie en 5 actes et en Pro se 1 . 3 . Rittwoch, . Des. Im Schauspöeihanse Sin brkr und , . a, , . eine Dame, Lustspiel in 1 Alt, von Cr , Zeitgeist, Posfenspiel in 4 Abth, von E. Raupach. (Vlle. E. Stich: Herth ö f ö k , . 2 Im Schauspielhause: Egmont, Trauer— ziel in 3 Abth', von Gothe. ; 6 3 Im Schauspielhause: bonnement zuspendu. ag, J5. T ez. K 2. x Re ä gen arion ewirzordinaire au bèntésice de Mad. Saint- Luhin. 1 cle se composera de: 1) La premiere reprèsentation 9. Ebi, ..- ou: Tragédie et comédie, vaudeville nouveau . icte, par M. Fournier. 2) La premiere représentation des 24 et 3mel' actes de Kean, ou: Désordre et génie, come die par Mr. X. Dumas. 3) La premiere représentation de: Cigily, Le lion amoureus, vaude ville nouveau en Zactes, par Scrihe.

De D2caðV-t

911

1181

Billets zu dieser Vorstellung sind täglich, von 9 bis 2 Uhr Vormittags, in der Wohnung der Mad. Saint-A Aubin, Franzbsi— sche Straße Nr. 60, zu haben. Die Abonnements⸗Billets blei— ben bis Donnerstag den 2Tten d. M., Mittags 2 Uhr, reservirt.

Anzeige.

Mittwoch, 1. Dez. Im Opernhause. Mit Allerhoͤchster Ge— nehmigung: Große militairische Musik Aufführung, zum Besten der in Unruhstadt (Karge) durch Brand verungluͤckten Einwoh— ner, veranstaltet und dirigirt von W. Wieprecht, Königl. Kam— mermusikus und Direktor der gesammten Musik-Choͤre des Königl. Garde⸗-Corps. Saͤmmtliche Infanterie- und Kavallerie⸗Muszk— Chöre der hiesigen Garnison, so wie ein sehr zahlreicher Maͤnner⸗ Chor verehrter Dilettanten, werden mit der Königl. Schauspielerin Fraͤulein Ch. v. Hagn, der Dlle. Tuczek und dem Koͤnigl. Säͤn— ger Herrn Bader mitwirken.

Anfang dieser Vorstellung 7 Uhr.

Die Abonnements und freien Entreen sind ohne Ausnahme

nicht guͤltig.

del

Der Billet-Verkauf findet im Billet-Verkaufs-Buͤreau des Königl. Schauspielhauses statt.

Rönigstädtisches Theater.

Dienstag, 30. Nov. Zum erstenmale: Der große Verbre cher. Posse in 2 Akten, nach Varin, von B. A. Herrmann. Vor— her: Die Launen des Zufalls. Lustspiel in 3 Akten, frei bearbeitet von C. Lebrün. (Neu einstudirt) (Herr Kruse, vom Stadt Theater zu Posen: Karl von Hitzig, als Gast.)

Mittwoch, 1. Dez. (Italienische Opern-Vorstellung.) 1. Hlisii d'amore. (Der Liebestrank.) Opera hbussa in 2 Atti. Musica Maestro Donizetti. Donnerstag, 2. Dez. 3 Akten, von J. Nestroy. .

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W.

Der Talisman. Posse mit Gesang in

Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober Hofbuchdrückerei

e mm , ——— ——

Allgemeiner

'S eok . Montag, Bekanntmachungen. ken tag

d Alle diejenigen, welche an den auf den Gutsbe sitzer Fr. Homeyer auf Duwendieck vererbten N

ä

ergebenst einladen 12 Uhr, fach- zu erdffnen laß seines Adoptiv-Vaters, des unlaͤngst verstorbe

nen Johann Christian von Homeyer, in specie an das tionaire zu versehen, bemerken wir, dazu gehdrende, gegenwaͤrtig verkaufte Voigtsdorffer Fabrik sich 99 einem nach . ; ben diae 9 385 & e, m, echtsbäaründete! aßi 3. r zipien ausgefuͤhrte r 1 e ( g lebendige und todte Inventarium rechtsbegrundete . , , . don 2 rargard sind so eben erschienen und in allen 1 4 2 1. . . Rohzucker anng J . Dampf -Apparaten neuester Erfindung versehen ist. Was die Gebaͤude anlangt, 1 2 z 6 Sandstein neu erbaut und sowohl zu dem Zwecke, als auch fuͤr irgend ein anderes Fabrit

Forderungen und Anspruͤche zu haben vermeinen, werden auf den Antrag des Ersteren zu deren An meldung und Beglaubigung in einem der auf den 14. Dezbr. d. Fs., den 11. oder 1 B 789nnar R JJ. Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht an

Zentner

sichenden Liquidations-Termine, bei Vermeidung schaͤft, namentlich Kammgarn Is. zu erkennenden Praͤ⸗ zweckmaͤßig und entsprechend, . 66 gnügen bereit, auf frankirte Anfragen nahere Be schreibung zu ertheilen.

der am 15. Februar k. klusion und mit Hinweisung auf die den Stralsun dischen Zeitungen vollstaͤndig inserirten Proklamen, hierdurch aufgefordert.

Datum Greifswald, den 13. November 1811. Koͤnigl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Ruͤgen.

Pirna, den 24. Die Pirnaer

9 e n ,, n,,

Anzeiger für di 2

Schiller's leicht ersehen und ihre Stelle schnell auf

abgehalten werden. h bis zu gedachtem Tage

Zucker Raffinerie Gesellschaft

am 17. Fanggr 1812, Indem wir daher Kauflustige finden kann. Mittags

daß die betreffende en neuesten und zweck- ler) in Berlin, 0 bis 30 tausend in E

und mit Buchhandlungen zu haben:

eingerichtet hh nge h Reinecke Fuchs. Fuͤr

P. nn sind solche massiv von jetzigen Ge

ten 8 12 Bhgen.

J. (Neumann), hdren?

Satori, Maäͤhrchen lungen, der illuminirten

Spinnerei, vollkommen und wir sind mit Ver

November 1841. . ' er i ö Diese beiden Kinderschriften

(L. S.) br ch,,

Nothwendiger Verkauf. Behufs Aufldsung der Gemeinschaft. Stadtgericht zu Berlin, den 19. Mai 1841. Das in der Mohrenstraße Nr. stuͤck der Erben der Wittwe von Reichenbach, Friede rike Susanne gebornen von Schmettau,

15,730 Rthlr. N sgr. 2 pf., soll

am 7. Januar 1842, Vormittags

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

36 belegene Grund⸗

2

Etwanige unbekannte Realpraͤtendenten werden hier- uͤber die unentgeltliche Ansammlung , . t scherung natuͤrlicher Kraͤfte von Andraud und Tefl du Motay. Deutsch von Dr. Ch. H. Schmidt. Mit

durch oͤffentlich vorgeladen.

Die Berliner ch 1 4

J

der Einlagen sich über 41 000 gehäuft hat, die Auf handlung, große Anerkennung. Der Kuͤrze halber nahme-Deelarationen aber groͤßtentheils erst gegen nur, was die Zeitschrift Helios 181s, Nr. 15, daruͤber z ö. . „Bald wird der Dampf seine große Rolle aus November) abgegeben worden sind, so ist gefpielt haben, und eine Kraft wird an dessen Stelle kreten, welche uͤberall schon vorhanden und fast ko stenfrei zu haben durch hoͤchst anziehende Versuche dargethan und ihre die Anwendbarkeit im Großen um so weniger zu bezwei feln, als sie saͤmmtlich auf dem sicheren Grunde ma themat. Berechnung beruhen. Darum verdient die ser hochwichtige Gegenstand die allgemeinste Beach

Septe 2 Septem sagt:

den Schluß der Sammelperioden (resp. 2. ber und 2. es uns bei der groͤßten Anstrengung und bei dem beschraͤnkten Raum in unserem gegenwaͤrtigen Ge— schaͤfts Lokal nicht moglich, die Aufnahme -Doku⸗ mente (Renten ⸗Verschreibungen und Interims Scheine) in der im S. 43. der Statuten bestimmten Frist von 8 Wochen beschaffen und an die Interes senten ausreichen zu lassen; jedoch sind die Einrich tungen so getroffen worden, daß wir hoffen duͤrfen, bis zur Mitte Januar k. J. mit der Anfertigung, resp. Versendung der letzten Aufnahme⸗Dokumente an die Agenturen fertig zu werden. Die Interes henwegstt. 1. senten wollen daher, dieser Verzögerung wegen, sich ö nicht beunruhigen, indeß bleibt es Jedem uͤberlassen, sich an uns zu wenden, und werden wir gern die noͤthige Auskunft ertheilen. die auswaͤrtigen Interessenten, die Aufnahme-Do kumente von den Agenturen abzufordern, indem mehrere Anfragen und Beschwerden an uns gerich . ö tet wurden, waͤhrend die Dokumente schon laͤngst z 8 bei der betreffenden Agentur zur Aushaͤndigung be reit lagen. Die Agenten der Anstalt sind naͤmlich nicht verpflichtet, die Dokumente den Interessenten zuzusenden, es sey denn, daß solches besonders ver langt worden waͤre, in welchem Falle die Zusendung nur auf Kosten der Interessenten geschehen kann. Berlin, den 25. November 1811. = Direction der Preußischen Renten- Versicherungs— Anstalt.

tung.“ Vorräthig zu

lin bei E. S.

Preußische Renten-Versicherungs-Anstalt. „Die verschiedenen Nachtraͤge zu den Werken Schil. ler's, welche in der juͤngsten Zeit erschienen sind, und

. 3 Die unterzeichnete Direction bringt hiermit zur dffentlichen Kenntniß, daß in den Monaten Januar und Februgr k. J, die Zahlung der fuͤr das Jahr 844 fälligen Renten von den voll st andi gen Einlagen der Jahres⸗Gesellschaften 1839 und 4516, sowohl hier bei der Direction s-Kasse, als bei saͤmmtlichen Agenturen, nach Bestimmung des 8. 26. der Statuten stattfinden wird. Renten Coupons sind mit dem im 8. 27. der Statu werden sollen.“ ten vorgeschriebenen Lebens -Atteste zu versehen; es wird in letzterer Beziehung gber noch bemerkt, daß, wer mehrere Ev upon smfür Ein ezersen n g kek cher Zeit abhebt, auch nur Ein geben lh e

das ungemeine

Jedem, der ein of fent lich es Siegel fuͤhrt, = un

Charakters ausgestellt werden koͤnnen. Berlin, den 26. November 1811. Direction der Preußischen Renten-Versicherungs Anstalt. ö

tragen fehlen, Sammlung

aus.

] n Verkaufs⸗Anerbieten. hrifü

Auf Grund gefaßten Beschlusses beabsichtigt die lich war,

Das

halbiger Bietungs⸗Termin

21 * 26. 5 * ; 5 Literarische Anzeigen. ueber die komprimirte Luft als univer“ . unentgeltliches Ersatzmittel der Dampfkraft Die

tarirt zu Locomotion, sowohl

11 uhr, Landwirthschaft, Vertheidigung der Festungen, auf sich Taxe und Bergbau, Bohrversuche, sch blitzschnellen Beförderung der Briefe u. s. w. Nebst einer Anweisung zur Verfertigung des Malzes und zum Hopfenbau.

Abbildungen. 15 S gr.

Preußische R Nersicher s3⸗-Anst polaytechn. Zeitung 18141. Nr. 9 Preußische Renten-Versicherunge Anstalt. 6 Blaͤtter fuͤr Literatur, April 1841

; 3 , , . gan schw. Archiv 183 Da in der Jahres-Geselschaft für löl dir zahl Lein des Gegenstandes, wie dem Werthe seiner Be

handlung, Berlin, Schloßplatz ?, und Potsdam, Ho

ch i 1c Y 5 Aus . im Einverstaͤndniß und unter Mitwirkung der Familie

Schillers herausgegeben von Erste Abtheilung vierter Band: ̃ Nachlese und Varianten Sammlung zu Schillers prosagischen Schriften der ersten bis dritten Periode nebst einer chronologischen Inhalts- Anzeige sämmt licher Gedichte und prosaischen Schriften Schiller's.

Taschenformat.

Alles an den Tag legt, was Schiller's geistiges Wir⸗ ken und seine Person betrifft, machen es der Familie des zu fruͤh Dahingeschiedenen zur Pflicht, in der rechtmäßigen Verlags-Buchhandlung der Schillerschen Werke Supplemente zu denselben herauszugeben, welche des National 39 n / Die faͤlligen viel als moglich in seinem eigenen Geiste veranstaltet Bei uns ist erschienen und bei Ferd. Duͤmmler in Berlin, Linden 19, zu haben:

Bucher

Durch vorstehende Worte kuͤndigte der nun verstor⸗ bene Herr Appellationsgerichtsrath Ernst von Schil ler in Koͤln im Namen der von Schillerschen Familie mg . bei das Werk an, dessen vierten Band wir hiermit dem zubringen noͤthig hat, und daß dergleichen Ältesie von Publikum anbieten. del . Diese Sammlung enthalt nicht nur Gedichte, Auf ter Beidrückung desselben und, dem Vermerk de Amts- saͤz und Varianten, die den bisher erschlenenen Nach

Fichnet sich durch ihre Anordnung und durch die strenge Verbindung alles in gegenwaͤrtigem Bande enthaltene ge chronologische 5 mach Jahr und, wo es moöͤg— Ften chu , n , 2 ch Monat und Ta ir ils zum Pirnger Zucker⸗Raffinerie⸗-Gesellschaft die hier errich⸗ besseren Verstaͤndniß der Werbe gibi ö tete Fabrik mit oder nach n sernr 4 3 es J. . Leser . flien und Apparate zu verkaufen und es soll ein des-schen er den Zusammenhang ber e h s theile dieser Sammlung u , .

zu haben:

ö ische 6 3. s 1 9 J pneumatischen ,. abe und Aufspei⸗

Mit

̃ Taß ; In Umschlag geheftet. I ih d e .

Braun 1. u. a. m. spenden der Wichtig

W. Besser, Behrenstr. 44: DJ . . Veterinair 7 . hd nh . . oder ist. Wie? ist in obiger Schrift

de mit frischem

,

naturlich 8. brosch Preis haben in der Stuhrschen Buch

In der Buchhandlung des

die

Supplemente lrwold, ; nm berg i. d. Neum. Nachlaß 8 .. der

seinem

arl Hoffmeister.

Velinpavier. broch. 38 Bogen.

Preis 9. S . ö . ; ; res 20. Ggr, . So eben ist erschienen: Interesse, welches Deutschland fuͤr

Preis 20 Sgr. ublichen Rabatt.

Dichters wuͤrdig seyn' und fo bei Danzig

F ü 1 f .

Deutscher

, Eine bedeutende Muster und

eth e

sondern auch ne Schiller's

von Briefen

Einzelnen zu einem Ganzen von , ; ; G8 Inhalts- Verzeichniß aller

(Gr. 12. Gebunden.

r r theils ein Leitfaden seyn, durch wel⸗—

mit den ganzen Werken

Stuttgart und Tuͤbingen, Oktober 1841. ihre Gebote auf ünserem Comtoir gefaͤlligst J. G. Cottascher Verlag. und sich am Nachmittage, des gedachten Tages der darauf zu fassenden Entschließung der Ae e ber g mrrnss, , mnng erh, mh Breite Str. 23, i Betriebszustande Kuͤsttrin und in Ferd. Muller s

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selbst durch ihren Inhalt und ihre Ausstattung, und bitten wir daher, dieselben einer Ansicht zu wuͤrdigen.

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ö . l Bierbrauerei iin ihrer Anwendung auf feststehende Maschin en auf wie solche in Brauereien, großen und kleinen Haus . bei Eisen bahnen als gewdohnli haltungen mit wenig Umstaͤnden und Kosten auf das shen Landstraßen, auf Schifffahrt, Luftschifffahrt, . voriheilhafteste zu betreiben ist; und die Kunst Branntwein weinen gesunden kräftigen Haustrunk, ö ö teh.

Wichtige Schrift fuͤrLandwirthe und jeden s ö. 4a 26 Pelzmalzes, Thie en Pelzmalze

Im Verlage von L. Fort in Leipzig ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben

8

gründliche Anweisung, w

Wasser einfach und wohlfeil zu heilen 10 Sgr.

Unterzeichneten folgende so eben erschienene Werke zu haben: . . ] In Unterzeichnetem sind so eben erschienen und in in

Zugleich ersuchen wir allen Buchhandlungen vorraͤthig zu finden, in Ber- JJ Mittler (Stechbahn 3

.

Geh. 1 Thlr. 10 Sgr

gl meinen , u n g sR Ffuͤr die Gegenwart durch die Geschichte und. Ser lenlehre bedingt, von Aug ust Arnold, Direktor des Gymnasiums zu Koͤnigsberg i. d. N. Gehz ?“ Sgr. A. Eyssenhardt, Linden 43.

Ueber die Zustände der Schafzucht und des Woll en handels im Jahre 1840 bis Ende Oktober 1811. nung finden. Mit mehreren Abhandlnngen, unter anderen uͤber die Verhandlungen in Potsdam. ö : Bei mehreren Exemplaren gegen

Bestellungen werden erbeten von Joh. Phil. Wagner in Neustadt

ö e di chte Von A. von Haller bis auf die neueste Zeit.

Sammlung mit Ruͤcksicht auf den Gebrauch in Schulen. Herausgegeben

Schwab. Zweite vermehrte Auflage. Preis: 17 Thlr.

In dieser neuen Auflage hat der Herr Herausgeber eine maͤßige Anzahl neuer, aber bereits mit Achtung und felbst mit Ruhm gengnnter Dichter hinzugefuͤgt. Auch ist hier und da im Interesse der Poesie und mit Ruͤcksicht auf die Jugend ein Tausch getroffen und

Breites durch Kuͤrzeres ersetzt worden. Da außer dem ungeachtet der vermehrten Bogenzahl und der eleganten Ausstattung der Preis derselbe geblieben ist, so darf diese Sammlung auf den Beifall, der ihr schon in der ersten Auflage in so reichem Maße zu Theil geworden, auch fernerhin Anspruch machen.

in derselben in Leipzig Weidmannsche Buchhandlung Buchhandlung

Den außerhalb Berlin wohnenden Herr

die Jugend bearbeitet. schaften werden auch in diesem Jahr solche Werke

die sich zu Festgeschenken besonders eignen, als: Deutsche, Englische und Franzdͤsische Kin der und Jugendschriften, Deutsche und Eng einslische Taschenbuͤcher, Kalender, Gedichte beliebte Romane, Memoiren, Reisen re. Mit s nach Wunsch zur Auswahl zugesandt werden. desfallsigen naͤheren Bestimmungen beliebe man Unterzeichneten baldigst durch die Post mitzutheilen Berlin, im Novbr. 1841. Alexander Duncker

Du

Die dem

sich von

Königl. Hofbuchhaͤndler

Bei C. F. Amelang in Berlin (Bruͤderstraße Nr. 11 erschien so eben und ist daselbst, so wie in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes, zu haben: . e

der Kunst 1 nebst einer Zusammenstellung der wichtig sten Destillir⸗Apparate des In- und Auslandes. Mit Beruͤcksichtigung der neuesten Entdeckungen und Verbesserungen in diesem Fache nach den jetzigen Anforderungen der Wissenschaft umgearbeitet und mit gruͤndlichen Anweisungen zur Bereitung der Preßhefe, der wirksamsten Kunsthefen, des Filz oder des Branntweins aus Staͤrke und aus eigenthuͤmlich bereitetem Kartoffelmehl versehen Berlin bei von Friedrich Schwarze. 2 . Dritte gänzlich nen umgearbeite te, vermehrte und ver hesserte Aullage Erster Theil. XVI und 496 Seiten in gr. 8yo auf feinem Maschinen Velinpapier. Mit Ku pfertafeln in Quer Folio, 23 ausgefuͤhrte Figu ren enthaltend. Geheftet 2 Thlr. 225 S

.

Sgr. t hiere Dessen Zweiter und letzter Theil. VIll und 314 Seiten in gr. Svo. auf feinem Maschinen-Ve linpapier.

Mit 25 Kupfertafeln in Quer-Folio auf welchen 153, nach richtigem Maßstabe sauber ausgefuͤhrte Figuren die in Deutschland, Frank reich, Rußland, England und Schweden erfun denen Brenn- und Destillir Apparate darstellen Geheftet 3 Thlr. 77 Sgr.

Mithin komplet 6 Thlr

Von des verstorbenen Geh. Raths Hermbstaäͤdt weit verbreiteten Werke, uͤber die Kunst Branntwein

sind

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durch die Lehre Platones vermittelt, von August zu brennen, ist abermals eine neue Auflage noͤthig 8 Direktor des Gymnasiums zu Konigs- geworden und die Bearbeitung derselben in die Hande

eines Mannes gekommen, der seine Befaͤhigung dazu auf jeder Seite in einem hohen Grade an den Tag legt und so dieses Werk nun gewiß auf die hoöchste Stufe seiner Vollkommenheit gebracht hat, wozu be sonders auch die sinnreiche Zusammenstellung der wichtigsten Destillir Apparate, sowohl des In⸗ als des Auslandes, wie man dies schwerlich in anderen ahnlichen Werken finden wird, ein wesentlicher Bei ' strag ist. Der innere Gehalt dieses Werkes wird

Jhdurch die vielen beigegebenen sorgfaͤltig ausgefuͤhr

ten Kupfer sehr erhoͤht, und es wird dasselbe ohne Zweifel als eines der umfassendsten und gediegensten ber den berührten Gegenstand gerechte Anerken

5 m

1

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Im Verlage von Duncker &. Humblot ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen:

portofrei

End u ard Hein el s r c des . Preußischen Staates und Volkes . für alle Staͤnde bearbeitet. gr B 6eh. Ausg. in Heften. Ste (letzte) Lief. des 3. Bds. Thlr. Ausg. in Banden. Band 3. 23 Thlr. (Alle 3 Baͤnde geh. Subser. «Preis 6 Thlr.) Jeder der bis jetzt erschienenen drei Theile ist nun— mehr auch einzeln unter folgenden Titeln zum Sub seriptions- Preise zu haben, als: Band J. Geschichte des Ritterstaates in Preußen bis zum Ende der Ordensherrschaft. 1. Thlr. Band II. Geschichte der Markgrafschaft Branden— burg und des Herzogthums Preußen bis zum Ausbruch des dreißigjaͤhrigen Krieges. 2 Thlr. Band III. Geschichte der Herzogthuͤmer Kleve, Juͤlich und Berg bis zur Vereinigung mit dem Kurfüͤrstenthum Brandenburg. 25 Thlr.

91 mrine

Preußische Staats-Zeitung.

Inhalt.

Amtliche Nachrichten.

Rußland und Polen. Warschau. Ankunft des Bailli v. Ta tischtscheff. Ableben eines Kammerherrn Stanislaus August's. Frankreich. Paris. Prozeß des Herrn Ledruͤ⸗Rollin. Ver mischtes. Brief aus Paris. (Plan eines ausgedehnteren Eisen

ba hnnetzes. ).

Grostbritanien und Irland. London. Englands Verhaͤltniß zu Spgnien. Unterscheidung der Thronerben. Lord Strang ford's Erklaͤrung hinsichts der falschen Schatzkammerscheine. Be sitzer solcher Scheine. Vermischtes.

Niederlande. Mastricht. Finanzen.

Dentsche Bundesstaaten. ben aus Frankfurt. (Boͤrse; Vermischtes.)

Oesterreich. Wien. Befinden des Herzogs von Bordegur. Abreise des Herrn v. Tatischtscheff.

Schweiz. Genf. Stellung der Katholiken im Kanton. scheinliche Folgen einer Verfassungs-Aenderung.

Spanien. Madrid.

Moldau und Wallachei. Verordnung des Fuͤrsten der Wallachei gegen grundherrliche Bedruͤckungen.

Türkei. Konstantinopel. Chosrew Pascha's neuer Einfluß. Angeblicher Vorschlag Frankreichs wegen Abtretung Thessaliens an Griechenland und Antwort des Reis Efendi. Smyrna. Naͤt heres über den blutigen Kampf der Drusen und der Maroniten.

Juland. Bromberg. Praͤsident Wißmann 4

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Berlin. Ehrenbezeigung. Rom. Kunst-Bericht.

Dresden. Hof Trauer. Schrei

Wahr

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnaͤdigst geruht:

Dem Land- und Stadtrichter, Justizrath Wilde zu Uecker— munde, so wie dem Ober-Post-Kommissarius und Hof-Post-Secre— tair Voigt den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; desgleichen dem Ansager Booß zu Strasburg das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen;

Den Regierungs-Rath Gossow zu Breslau zum Geheimen Regierungs- Rath; den Rendanten der Regierungs-Instituten— Haupt-Kasse, Neugebauer zu Breslau, den Haupt-Kassirer Trautvetter bei der Regierungs-Haupt-Kasse in Liegnitz und die Regierungs-Secretaire L'Hiver in Breslau und 3Zschéöck in Oppeln zu Rechnungs-Räthen; ferner den Regierungs-Secretair und Ober-Praͤsidial⸗Buͤreau-⸗Vorsteher Gleis in Breslau und den

Regierungs-Secretair Krause in Oppeln zu Kanzlei-Raäthen zu

ernennen;

Den beiden Landschafts-Syndiken Schulze zu Angerburg und Ungerbuͤhler zu Mohrungen den Charakter von Justiz Rathen

Dem Prinzlichen Hofarzte Dr. Klaproth hierselbst den Ti tel als Hofrath; und

Dem Ober-Thierarzte Dieterichs hierselbst den Titel als Professor beizulegen; so wie ferner

Die anderweite Wahl des bisherigen Provinzial-Landschafts und Feuer-Societaͤts-Direktors, Gutsbesitzer von Gralath auf Sulmin, zum Provinzial-Landschafts- und Feuer-Societaͤts-Direk— tor Zeitraum von Weihnachten 1840 bis dahin 1846 zu bestaͤtigen—

Berlin, den 29. November. „Ihre Majestät die Koöͤnigin ist von der Reise nach Muͤnchen zuruͤckgekehrt.

D

Der bisherige Privat-Docent Dr. F. Schulze in Greifs—

Der Minister des Innern und der

des Danziger Landschafts-Departements fur den sechsjährigen

wald ist zum außerordentlichen Professor in der philosophischen

Fakultat der dortigen Universitaͤt ernannt worden.

Die Köͤnigl. Akademie der Kuͤnste hat den Zeichner und Li— thographen Julius Bruͤckner in Magdeburg, Inhaber des li thographischen Instituts Bernhard Kehse und Sohn, nach vorge legten Proben seiner Geschicklichkeit, zu ihrem akademischen Kuͤnst— ler ernannt und dessen Patent unter heutigem Datum ausge fertigt.

Berlin, den 27. November 1841.

Direktorium und Senat der Königl. Akademie der (gez) Dr. G. Schadow.

Kuͤnste. Angekommen: Der Kaiserl. Russische Geheime Rath und Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Mi nister am hiesigen Hofe, Freiherr von Meyendorff, von Schwe rin in Mecklenburg. Abgereist: Der Erb-Land-Mundschenk des Herzogthums Pommern, von Heyden-Linden, nach Stettin.

.

Zeitungs - Nachrichten.

Ausland.

Rußland und Polen. Scr awvèe, 26 8.

; Warschau, 36. Nov, Der QAber-Kammerherr des Kaiserl. Russischen Hofes und Wirkliche Geheime Rath, Bailli von Ta— tischtscheff, ist von Wien hier angekommen.“ . ,

Vor einigen Tagen starb hier im 79sten Jahre der ehemalige Kammerherr des Königs Stanislaus nislaus Nowakowski.

seines Alters August, Sta—

Frankreich. Paris, 25. Nov. Der am 23sten d. in Angers erdffnete Prozeß

des Herrn Ledrü-Rollin und des Courrier de la Sarthe

erlin, Mittwoch den 1sen D

.

hat eine so große Anzahl von Zuhoͤrern herbeigelockt, daß eines aͤhnlichen Andranges zu dem Gerichts ö erinnert. Als Vertheidiger des Herrn Led Herren Berryer, Odilon Barrot, Marie u Herr Haureau, verantwortlicher Herausgeber des Courrier de la Sarthe, ward von Herrn Marrast, Haupt Redacteur des National, vertheidigt. Nach z ublichen Formalitaͤten ward die Anklage-AUkte cher die von Herrn Ledruͤ-Rollin vor seinen Rede die Grundlage bildet. In dieser Rede ist es merkwuͤrdig, wie Herr Ledruͤ die Parteien behandelt, dan Spitze theilweise dieselben Manner stehen, die als seine Verthei diger vor Gericht erschienen sind. Er entwirft nämlich eine Schil derung der Parteien in der Kammer, um zu zeigen, daß die d. mokratische Partei sich von allen anderen aus der Juli-Revolu tion hervorgegangenen Parteien durch eine ;

Lokale in Angers

aufrichtige Liebe zum

man sich nicht

Rollin hatten sich die nd Arago eingefunden.

mitangeklagten

Beseitigung der vorgelesen, in wel— Waͤhlern gehaltene zuvorderst

deren

1

Volke auszeichne, und sagt bei dieser Gelegenheit unter Anderem:

„Welches sind die Grundsaͤtze der Partei Thiers? haupt hat es gesagt und geschrieben. Er erblickt in der volution nur eine kontrahirte Charte an die Stelle eine Pairie ohne Erblichkeit an die Stelle einer erblichen Er betrachtet Frankreich als unwiderruflich gebunden

Ihr Ober

Juli⸗Re

einer oktroyirten; Pairie. durch die

schimpflichen Vertrage von 1815, das Bündniß mit dem Englaͤnder

als eine nothwendige Stuͤtze; und seiner Ansicht nach durfte der große Sieg der drei Tage nur einen Dynastie-Wechsel zum Resul tate haben. Was das Volk betrifft, welches jenen Sieg davonge tragen hat, so betrachtet man es als eine Leiter, die zertruͤmmert wird, wenn man sich ihrer zum Hinaufsteigen bedient hat Sollen wir von der Fraetion Barrot's sprechen, die nur noch eine Nugnce der Partei Thiers ist? Wenn sie auch weniger verderbt, als diese, und einem gewissen nebelhaften Liberalismus mehr ergeben ist, be schaftigt sie lich deshalb mehr mit der Zukunft des Volkes, deren laute Stimme ihr Furcht einflöoßt und die sie durch Zulassung der Kapazitaͤten zu ersticken versuchen will? Und die legstimistische Partei, die sich etzt den Anschein giebt, als ob sie im Ramen des Volkes aufträte, kann sie wohl aufrichtig an die Interessen und an die Rechte jenes Volkes denken, welche sie so lange Zeit unterdruͤckt hat? Es ist al⸗ lerdings wahr, daß sie, um in die politische Realitaͤt einzutreten, unsere Prinzipien und unsere Sprache nachahmt. Aber die Worte

sprechen dem Gedanken Hohn; jene Partei gleicht dem Fuchse, den die Noth dazu treibt, sich in die Haut des Lowen einzuhüllen. Für

jene veralteten und bastardartigen Parteien ist das Volk also nur gleich sam

ein Wort, nur der Komparse des thegtralischen Prosñsps, der Sklave des Alterthums, der den Wagen des Triumphators be gleitet. .

Fuͤr uns, m. H., ist das Volk Alles. Sein Elend und seine

Schmerzen mildern, das ist unser Zweck. Durch die politische Frage

hindurch gehen, um zur

der Gang, der die demokratische Partei, genuͤber, auszeichnet.“ . In dem übrigen Theile seinen Rede suchte Herr Ledruͤ⸗Rollin besonders darzuthün, daß man, um das Elend des Volkes wirklich zu mildern und um ihm diejenige Souverainetät zu verschaffen, die man ihm jetzt fast spottweise beilege, mit partiellen Reformen nichts mehr gethan werden köoͤnne, sondern daß man es auf eine tief eingreifende soziale Veraͤnderung und, mit einem Worte, auf Abschaffung der sogengnnten Repraͤsentativ-Regierung absehen muͤsse. Er spricht das Wort Republik nicht aus, aber seine ganze Rede ist ein Plaidoyer zu Gunsten einer republikanischen Staats— form. Das von dem Praͤsidenten angestellte kurze Zeugen Verhoͤr beschraͤnkte sich darauf, zu ermitteln, ob Herr Ledrüͤ in Mans bei offenen Thuͤren oder nür Angesichts seiner Waͤhler gespro— chen habe. Es ergab sich, daß sich unter den Zuhbrern auch Per sonen befunden hatten, die nicht zu dem Wahl-Kollegium gehoͤr ten. Dieser Umstand ergiebt sich aber als unerheblich. Der General-Prokurator wies in einem kurzer Requisitorium auf die Strafbarkeit der inkriminirten Rede hin und suchte dar zuthun, daß sie die offenbarste Aufreizung zum Haß und zur Ver— achtung der Regierung, so wie zum Umsturz der bestehenden In— stitutionen, enthalte. Er sagte am Schlusse, sich zu (. schworenen wendend: „Wir verlangen von Ihnen, im Namen der Justiz, eine große Genugthuung. Ihr Verdikt wird eine uner meßliche Bedeutung haben; die Parteien haben ihre Blicke auf Sie gerichtet; sie erwarten Ihr Urtheil als ein Signal, und sollte Sie sich dahin entscheiden, daß den Kandidaten bei Gelegenheit der Wahlen Alles erlaubt sey, so wuͤrde sich ein Siegesgeschrei erheben, und bei den naͤchsten Wahlen wuͤrden sich dle Fruͤchte Ihrer Entscheidung offenbaren. Ich kann ohne Uebertreibung sa gen, daß die Jury des Maine- und Loire-Departements die Macht in Haͤnden, hat, die Sicherheit des Staates zu gefährden. Möge unsere Stimme, die der Ausdruck einer innigen Ueberzeugung iff, von Ihnen vernommen werden, oder aber der Himmel schuͤtze uns, unsere Jastitutionen und unser Land.“ Der Praäsident ertheilte hierauf dem Vertheidiger des Angeklagten das Wort, aber Herr Ledruü-Rollin verlangte vorher selbst noch einige Worte zu sprechen, um sich uͤber seine Grundsaßtze zu erklären. Er habe nicht, sagte er, wie der General-Prokurator ihm vorwerfe, zu einer Revolution anreizen, sondern vielmehr durch Befoͤrderung einer Radikal-Reform eine Revolution verhindern wollen. Millionen Menschen, die im

allen anderen Parteien ge

den Ge⸗

Es gaͤbe in Frankreich 12 tiefsten Elende schmachteten. Diesen Ungluͤcklichen muͤßte gehol fen werden, und er habe sich nur damit beschaͤftigt, die gecignet— sten Mittel zu einer solchen Abhuͤlfe aufzufinden; die Kammer thue nichts, um dieses Ziel zu erreichen, und er habe geglaubt, daß irgend etwas geschehen muͤsse; aber er habe immer nuͤr von einer friedlichen Reform gesprochen und allerdings hinzugefuͤgt, daß, wenn man eine solche friedliche Reform verweigere, sene 13 Mil— lionen Ungluͤcklicher eine Revolution machen wurden. Er vertheidigte sich dagegen, daß er, wie der General-Advokat insinuirt habe, der Sekte der Kommunisten angehöͤre. Er sage es laut, daß er ein Freund des Eigenthums sey, weil er dasselbe fuͤr die Grund— lage jeder Sittlichkeit halte. Er sey nicht allein kein Kommunist, sondern er hasse die Kommunisten, weil man den Demokraten nur allzu oft die abgeschmackten Meinungen derselben zur Last lege. Demnaͤchst erhob sich Herr Odilon Barrot, der zu Eingang seiner Rede erklärte, daß er nicht, wie man schon aus dem In— halte der inkriminirten Rede abnehmen koͤnne, hier sey, um die

sozialen Verbesserung zu gelangen, das ist

bleiben, die sich zu

Doktrinen des Angeklagten, sondern um einen Grundsatz zu ver—

OKezember

theidigen, der die Freiheiten des Landes seit 5) Jahren beschütze, und ohne welchen die constitutionelle Ordnung nicht bestehen koͤnne. ; Man will fuhr Herr Odilon Barrot fort, „in dieser Sache offenbar einem Kandidaten das Recht bestreiten, seinen Wah lern aufrichtige Rechenschaft von dem zu geben, was er will und was er denkt. Das liefe darauf hinaus, daß der Waͤhler dem Kan⸗ didaten seine Stimme geben solle, ohne eine vollstaͤndige Kenntniß von den politischen Grundsaͤtzen desselben zu haben. Diez wurde zit einer volligen Unwahrheit des Repraͤsentativ-Systems fuhren. Nur dadurch, daß der Kandidat ein aufrichtiges, politisches Glaubens- Bekenntniß ablege, koͤnnen die Wahler in den Stand gesetzt werden, eine ihrer Ansicht nach gewissenhafte Wahl vorzunehmen. Wenn Herr Ledrü⸗ Rollin nicht gewaͤhlt worden waͤre, so wurde dieser Pro⸗ zeß schwerlich eingeleitet worden seyn; da man ihn aber vor Gericht gell hat, nachdem lt worden ist, so trifft die Anklage Uicht allein ihn, sondern auch, und im vermehrten Grade die Wuͤhler, die einen Mann von solcher Gesinnung zu ihrem Deputirfen ge⸗ macht haben, und es steht hier gewissermaßen und recht eigentlich n Wahlkörper vor Gericht. Dies ist, m. H., eine sehr ernste That⸗ sache und bedenken Sie, was, wenn der Grundsatz von Ihnen ge⸗ billigt würde, bei, den allgemeinen Wahlen daraus werden könnte. Erwagen Sie, meine Herren Geschwornen, diesen Gedanken ruhig und reiflich, und ich zweifle nicht, daß Sie durch Ihr Verdikt die gefaͤhrdete Wahlfreiheit retien werden.“ ö.

Herr Arago, der hierauf das Wort nahm, gab seiner Rede folgenden pomphaften Eingang:

„Meine Herren, wenn ich mich ohne Bedenken den Beschaͤfti⸗ gungen entrissen habe, die mein Leben ausfüllen, wenn ich gestern nicht vor meinen beruͤhmten Kollegen der Akademie eine interessante Korrespondenz analysirt, wenn heute das statistische Bureau ohne Führer ist, wenn morgen eine administrative Kommission feiern muß, o geschieht es, weil ich glaubte, mich dahin begeben zu müͤssen, wo die Freiheit gefaͤhrdet schien. Man hat behauptet, daß sich in dieser Sache entgegengesetzte Fahnen koalisirt hatten; dies ist aber nicht der Fall; denn Niemand von uns hat eine Fahne aufgesteckt. Unter der Minderjaͤhrigkeit Karl's 18. gelang es Hospital, zwei Armeen, die katholische und die protestantische, die bereit waren, fich zu be kaͤmpfen, gemeinschaftlich gegen die Engländer zu fuͤhren. Es han⸗ delt sich hier nicht um die Eroberung einer Stadt, fondern um die Aufrechthaltung eines constitutionellen Grundfatzes, dessen Sieg wich tiger ist, als die Einnahme einer Stadt.“ ; .

Der Redner suchte nun zuvoͤrderst seinen Klienten von dem ihm fruher gemachten Vorwurfe zu reinigen, daß er einer der Maͤnner sey, die den Umstaͤnden gemaͤß ihre Politik änderten Er fuͤhrte einige Zuͤge aus dem fruheren Leben des Herrn Ledrů an, um zu beweisen, daß er sich immer zu derselben politischen Meinung bekannt habe. Auf die von Herrn Ledruͤ gehgstene Rede uͤbergehend, machte er darauf aufmerksam, daß der Reändi⸗ dat, wenn er vor seinen Wählern stehe, gar nicht frei sey ich nur uͤber gewisse Dinge auszusßrechen, und anbere init S'ise l weigen zu uͤbergehen. 2

„Wollen Sie einen Beweis

ein

35 fuͤg ke der Red 43 inz 4 „d f hei ei nter Wahlversammlung alle Fragen . k . Eten Wahlkollegium von Paris, wo ich als Waͤhler auftrat, fordern nich einer der Anwesenden auf, zu erklaren, ob ich Republikaner waͤre, r nicht. Interpellation war dem Waͤhler von der NRegie⸗ rung angerathen worden; ich erwiederte ihm, daß Aristoteles ein Büch über die 32 Arten moglicher Republiken geschrieben habe, und fragte ihn, welche er meine. Der Waͤhler, der wahrscheinlich niemals von Aristoteles hatte sprechen hoͤren, schwieg und verschwand.“ Herr Arago fuͤhrte hierauf Stellen aus Reden an, die er in der Deputirten-Kammer gehalten habe, um zu beweisen er dort weit aͤrgere Dinge gefagt haͤtte, als Hert Ledruͤ vor einen Wählern. Nun verlange aber die Rede vor den Waͤhlern noch eine weit umfassendere Aufrichtigkeit, als eine Rede vor den Teputirten, und wenn man das Glaubens-Bekenntniß eines Kan— didaten vor Gericht stelle, so bliebe, wenn man logisch zu Werke gehen wolle, nichts Anderes uͤbrig, als gegen die Deputirten auf Jleiche Weise zu verfahren. Es gaͤbe keine aͤrgere Verletzung der Rede⸗Freihelt, als den gegenwartigen Prozeß. Er räume äbrigens en, daß diese gerichtliche Verfolgung nicht durch das Ministerlum hervorgerufen worden sey; vielmehr sey das Kabinet unwillig uͤber eine solche Unbesonnenheit gewesen, und es waͤre ohne Zweifel dersucht, zu den General-Prokuratoren zu sagen, was Herr von Talleyrand zu einem angehenden Diplomaten gesagt habé: Vor g ch Dingen keinen Eifer, mein Herr, keinen Esfer!“ Herr Berryer, der das Wort fuͤr Herrn Haureau na zegann folgender Weise: K, M.. H. Es giebt unter denen, die sich mit Politik beschaͤftigt haben, keinen Mann von Muth, der nicht die Ehre in Anspruch ge nommen hätte, hier zur Vertheidigung der Wahlfreiheit aufzutreten Niemals habe ich vor meinen Wählern meine Meinungen und meine Hosnungen verheimlicht. Der Moniteur ist gerecht in Bezug auf mich, wenn er meinem Namen die Qualification legitimistischer Deputirter“ beisetzt, und den Waͤhlern, die mich mit ihren Stim men beehrt haben, ist dies nie unbekannt gewesen; eben so weni durfen ihnen die Meinungen und Wuͤnsche der Kandidaten unbeken ibe politischen Gesinnungen bekennen, welche den einigen entgegengesetzt sind. Ich habe von meinem Oppositions Standpunkte aus eingesehen, daß eine unumschraͤnkte Wahlfreiheit noth . wendig sey, und ich behaupte besonders, daß die Preßfreiheit nicht minder nothwendig ist. Welches Verbrechen wird denn nun den Herrn Hauregu zur Last gelegt? Daß er das Glauben zbetenntniß ines Kandidaten aufgenommen und zur Kenntniß des Publikums g' bracht hat. Unter der Restaurgtion, in. H., ist niemals der Fall vor. gekommen, daß ein in einem Wahl Kollegium abgelegtes Glaubens bekenntniß gerichtlich verfolgt worden ware, und seitdem hat sich eine ungehenre Thatsache ereignet. Die Juli-Revolution hat obne Zweifel nicht blos eine Qynastie an die Stelle der anderen, sondern einen Grund satz au die Stelle des anderen setzen wollen. An die Stelle des vormali⸗ gen Prinzips der Monarchie ist das Prinzip der National Souverainetaͤt getreten., Was will man jetzt thun Man will sich den Folgen jenes Prin zips entziehen, welches verlangt, daß das Volk souverain sey. Das ver⸗ aunmelte Wahlkollegium beruft einen Kandidaten; die Pflicht dessel ben ist es, sich offen und vollstaͤndig auszusprechen. Ihr fürchtet sagt Ihr, Unordnungen. Ihr habt also große Furcht dor der Frei heit, wenn Ihr die Waͤhler nicht als die einzigen kompetenten Rich⸗ ter uber das betrachtet, was vor ihnen gesagt wird. Wenn man das Gegentheil entschiede, so hieße dies allen rechtlichen Mannern, die ei nem der vielen Systeme, durch welche wir seit 50 Jahren hindurch gegangen, treu geblieben sind, die Kandidatur untersagen. Es giebt für die schlechten Doktrinen, die Angesichts eines Wahlkollegiums ent⸗

Diese