1841 / 336 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ĩ ĩ sechisch⸗ ischen Klerus phischen Erziehungs⸗Grundsatze dem Griechisch katholische . 3 n, e deshalb in 6 Vr, . worden, wurde kurzlich in Minister-Rath auf Furbitte fe . J lie Kairis beschlossen. Nichtsdestowen iger ist er 6. . e * Wuͤrde entsetzt, aus der Griechischen christlichen 6 s 4 * stoßen und ihm die Weisung ertheilt worden unyverzügli z Land zu verlassen; und ist dieser Beschluß der heiligen Syno e lein merkwůrdiges Aktenstůck geistlicher Rechtspflege in der neueren Griechischen Kfirchen⸗ Geschichte) am Sonntag den ?; dovember in allen Kirchen verlesen worden. Kairis ist demnach zur Aus—

j eses Befehls an Bord eines Kriegsschiffes gebracht , . . nach Italien unter Segel gegangen ist.

Syrien.

Beirut, 20. Okt. (A. 3.) Furchtbar blutig ist der Kampf Zischen den Drusen und Maroniten. Von hier aus sieht man zwischen den n arot ö , . ; deutlich die Rauchsaͤulen auf vielen Punkten des Gebirges auf— steigen. Man ist in großer Angst um Antura, das zu den bedeu— tendsten Kloͤstern des Gebirges gehort, und jetzt wegen der dorti⸗ gen stark besuchten Schulanstalt aͤberaus wichtig ist. Die Drusen sind in seiner Nahe, wenigstens sieht man die naͤchsten Ortschaften in Flammen aufgehen. Beirut wimmelt von Fluͤchtlingen aller Art, selbst die wehrhafte Mannschaft sucht sich zu retten, denn die Drusen sind den Maroniten noch schrecklicher, wie vormals die Aegypter. In Beirut selbst ist man in großer Angst und fuͤrchtet einen coup de main, wie eine Vereinigung der Drusen mit der hier liegenden unbezahlten und sehr unzufriedenen Tuͤrkischen Besatzung, wo alsdann eine allgemeine Pluͤnde— rung der Stadt nicht ausbleiben koͤnnte. Ins Gebirge wagt sich Niemand. Aus Damaskus haben wir die Nachricht, daß eine große Karawane rein ausgepluͤndert ward. Aehnsiche Neuig— keiten laufen aus allen uͤbrigen Theilen Syriens ein. Wahrlich, wir sind in einer hoͤchst traurigen Lage; erst jetzt sehen wir ein, was es heißt, ein starkes und kraͤftiges Gouvernement zu haben. O wir Thoren die wir waren, die Regierung des Sultans her— beizuwuͤnschen! Wie oft haben wir und alle Syrer, die etwas zu verlieren haben, die unseligen Ereignisse vom vorigen Jahr beklagt, und wie bestraft sich jetzt die unbegreifliche Kurzsichtig— keit der christlichen Staͤmme, die zur Zeit Ibrahims troßz man— chen Drucks die privilegirte Klasse in Syrien waren. Da alle Hoffnung auf zweckmaͤßige Huͤlfe und Beistand von Europa her aufgegeben werden muß, da die Tuͤrkische Regierung in ihrer elen— den Schwache gaͤnzlich unfähig ist, hier zu herrschen und die Anarchie zu bewältigen, die uͤberall in ganz Syrien, vom Tau— rus bis zur Aegyptischen Wuͤste, auf eine furchtbare Weise wuͤthet, so hoͤrt man jetzt im ganzen Lande nur einen Wunsch, nur ei— nen Ruf Ibrahim komme zuruͤck! So hart und furchtbar auch sein Druck war: gegen den, welchen die Anarchie ausuͤbt, ist er nichts; seine Habgier, Willkuͤr und Grausamkeit verschwindet, wenn man an die ruchlosen Thaten zahlloser Räͤuberschaaren denkt, die seit sechs Mongten ganz Syrien uͤberziehen, und vereint mit den geldgierigen Tuͤrkischen Vampyren, die Stambul unter aller— hand Titel ünd Namen auf dieses ungluͤckliche Land ausspie, alles verheeren, was noch nicht ganz zu Grunde gerichtet ist. Nicht nur sehen die hiesigen Paschas diese Anarchie mit Gleichguͤltigkeit an, sie unterstuͤtzen sie noch, freuen sich der Verwirrüng und fischen dabei leicht und ohne Muͤhe im Truͤben. Auch von Eng—

lischen Aufhetzungen wird viel und oͤffentlich gesprochen.

ö,, .

Paderborn, 27. Nov. Das hiesige Domkapitel hat (wie der Westphälische Merkur berichtet) in seiner heutigen Wahl— Versammlung den greisen Weihbischof Richard Dammers, bis— herigen Bischof von Tiberias in part., zum Bischof der durch den Tod des Freiherrn von Ledebur erledigten Didzese Paderborn er— wahlt. Herr Dammers feierte bereits im Jahre 1836 sein I0jaͤh— riges Priester-Jubiläͤum und ist jetzt 81 Jahre alt.

Minden, 27. Nov. (Westph. Bl.) Schon seit langen Jahren war es gewiß der lebhafteste Wunsch aller Freunde des Aufbluͤhens vaterländischer Industrie, unsere Ober-Weser mit Dampfboͤten befahren zu sehen, und jeder Ufer-Bewohner dersel—

ben muß trauern, wenn er den regen Verkehr der Dampfschiff—

Allgemeiner Bekanntmachungen.

Erledigter Steckbrief.

dregs Schwedler ist bereits ergriffen, der Steck

stalt, Behren-Stralse No. 38, stattlindenden statuten- mälsigen General- Versammlung mit dem Bemerken zu haben: eingeladen, dals die Verhandlungen um 105 Uhr Der steckbrieflich verfolgte Bediente Anton An- Vérmittags betzinnen werden.

ĩ Berlin, den 24. November 1841.

Direction der neuen Berliner Ilagel- Assekuranz

1496

fahrt auf dem Rhein, der Elbe und Mosel (woran nun auch naͤch— stens der Main Theil nehmen wird) mit eigenen Augen gesehen hat, unsere Ober⸗Weser daran noch ganz unbetheiligt zu . Um so interessanter, hoffen wir, wird daher die Nachricht seyn, daß sich in der neuesten Zeit wieder mehrfache Gelegenheit darbietet, durch die Mitwirkung ausgezeichneter, in der Dampfschifffahrt voͤllig erfahrener Männer eine solche auf der Ober-Weser ins Leben zu rufen, wenn sich eine lebhafte Theilnahme dafuͤr zu erkennen giebt. Zu diesem Zwecke ist eine Unterhandlung mit dem Praͤsi— denten der Kölner Dampfschifffahrts-Gesellschaft, Herrn Merkens in Koͤln angeknuͤpft, welcher mit der dankenswerthesten Bereit— willigkeit erklaͤrt hat, sich fuͤr unser Ober⸗Weser-Dampfschifffahrts— Prosekt interessiren und dasselbe nach besten Kraͤften foͤrdern zu wollen. Um dem Zwecke naͤher zu kommen, hat sich Herr Mer— kens unaufgefordert bereit erklart, einen Sachverstaͤndigen zur Untersuchung des Weser-Flußbettes, der Stromschnelligkeit, der Verkehrs-Verhaͤltnisse ꝛc. hierher senden zu wollen.

Dauer der Fahrten auf der Berlin -Anhaltischen Eisenbahn vo m 20. bis incl. 26. November e.

1) Zwischen Berlin und Cöthen:

Personenzug. Gũterzug. kürzeste Dauer 5 Stunden 13 Minuten. 5 Stunden 12 Minuten. lüngste . 6 = 23 - 6 . 15 mittlere = 5 . 31 5 47

2) Zwischen Cöthen und Berlin: Personenzug. Dauer 4 Stunden 45 Minuten

. Güterzug. kürzeste 5 Stunden 6 Minuten längste . 5 . 5 . 5 35 . mittlere ö l . 5 . 19 . JJ

Den 2. Dezember 1841.

Y M 2 Fonds. 8

Pr. Cour. ; Er. 8

Actien. Brief. Geld. Brieł.

123

87

St. Schuld- Sch. 4 101 1035 Hel. Pots. Eisenb. Pr. Eugl. Obl. 30. 4 102 101 do. do. Prior. Act. Präm. Sch. der Md. Lpz. Eisen. Seebandlung. . 80 lo. do. Prior. Act Kurm. Schuldv. 102 1017 RrlI. Auh. Bisenb. Berl. Stadt- Obl. 1033 1035 do. do. Prior. Act. Elbinger do. Diss Elb. Biseub. Danz. do. ilcn Th. do. do. Prior. Act We stp. Pfsandhr. Rhein. Eisenb. Gross. Pos. do. do. do. Prior. Act. Ostpr. Pfandhr. ! Pomm. do. Kur- u. Neum. da. Sehlesisehe do.

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Gold al mare Feiedrichs d'or

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Ant wer pen, 27. Nov. Ziusl. —.

Fraukfurt a. M., 29. Nor. OQesterr. S3, Met. 107 6. 47, 10909 X. 215 555 G8. 15 21 Rr. Nauk - Act. 1931. 1929. Partiel OblI. —.

Loose

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Risenbahn - Actien. St. de. liukes —.

Dresden 101 4.

Loose au 190 Fl. —. Preusd. PruömB Seh. Socꝛf d. 55 Span. Anl. 243. 24. *

Ufer Leipæig

Germain —. Versailles rechtes München- Augsburg —. Strassburg, - KHasel —.

Küln- Aachen 985 6.

Ham b urg, 30. Nor. Bank- Actien 1610. Kugl. Russ. 1083.

Paris, 27. Nor. 59. R 9 m ö 116 50 89. 35. Aul. de 1841 an 2 ö . ö ?!

2 1 Passive 5 7.

Wien, 27. Nor. 53 Met. 1063. k 2218 —. mant Aetien 1609. Aul. ae 1831 Ii). * 1835 iir. *.

39 Rente uin cour. 55 Neapl. 107. 25. 59 Span. Rente

Meteorologische Beobachtungen.

1841. 1. Dea,

Abends

Nachmittags 10 Uhr. .

2 Uhr

Morgens Nach einmaliger

6 Uhr. Reohaehtung.

Luftdeuck .... 332, i' Par. 333, oa Par. 333, 82 * par. Guellwärme 8, 27 R. I. ust wärme... 4 9, 19 RC 4 8,7 R. 4 5, 29 R. HFlusswärme 4,02 R. Thaupunkt ... 4 4,49 R. . 5 6* R. 4 4, 3 R. Bodenwärme 5,49 R. Duustskttigung 68S pCt. 78 pCt. 93 pot. Ausdünstung O, M91 Rh. Wetter trübe. malbheiter. trühe. Niederschlag 0, 0? Rh. Wind Kö. S0. 80. Würme wechsel 8,8“, Wolken zug... 80. 4. Tagesmittel: 333, 16“ Par.. 4 7,77 R... 4,80 R... S0 pct. SS0

Königliche Schauspiele.

Im Opernhause: Don Juan, Oper in 2 (Dlle. Tuczek: Zerline.)

Im Schauspielhause: Abonnement suspendu—. Représen- tation extraordinaire au béänésice de Mad. Saint-Aubin. Le spectacle se composera de: 1) La première reprèsentation de: Tiridate, ou: Tragédie et comèdie, vaudeville nouveau en L acte, par M. Fournier. 2) La premiere représentation des 24 et 3Zme actes de Kean, ou: Désordre et gäönie, comédie par Mr. A. Dumas. 3) La premiere représentation de: Cicily, ou: Le lion amoureux, vaudeville nouveau en Zactes, par ScWV¶*Vi.

Billets zu dieser Vorstellung sind taglich, von 9 bis 2 Uhr Vormittags, in der Wohnung der Mad. Saint-Aubin, Franzoͤfi sche Straße Nr. 60 und Abends an der Kasse zu haben.

Sonnabend, 4. Dez. Im Schauspielhause: Zum erstenmale: Die Stiefmutter, Lustspiel in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen des Scribe, von dem Freiherrn von Lichtenstein. Hierauf: 1) Romanze von Mercadante, gesungen von Herrn Ludovico Ricciardi. Mitglied der Italienischen Oper zu London. 2) Duett aus der Oper Tan cred, von Rossini, gesungen von der Koͤnigl. Kammersaͤngerin Dlle. Hähnel und Herrn Ricciardi. 3) Arie, gesungen von der Kaiserl. Koͤnigl. Saͤngerin Dlle Tuczek. 4) Duett aus der Oper Belisar, gesungen von Herrn Ricciardi und Herrn Böoͤtticher. Und: Erziehungs-Resultate, Luspiel in 2 Abthli, von C. Blum.

Sonntag, 5. Dez. Im Opernhause: Robert der Teufel, Oper in 5 Abth., mit Ballets. Musik von J. Meyerbeer.

Im Schauspielhause: Treue Liebe, Schauspiel in 5. Abthl. von Eduard Devrient.

Montag, 6. Dez. Im Schauspielhause: Das Glas Wasser, Lustspiel in 5 Abthl., nach Scribe, von A. Cosmar.

Freitag, 3. Dez. Abthl., Musik von Mozart.

KRönigstädtisches Theater.

3 Deꝛ 7.

Dez.

Freitag, Israel. Lustspiel in Sonnabend, 4.

Das bemooste Haupt, oder: Der lange Akten, von Roderich Benedix. ez. Italienische Opern-Vorstellung.) Lu cia di Lammermoor. Opera in 3 Atti. Poesia del Sgr. Sal vatore Cammarano. Musica del Maestro Gaetano Donizetti. (Signora Laura Assandri: Lucia.)

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Verantwortlicher Redaeteur Dr. J. W. Zinkeisen

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei

k uͤber die

Von

Duncker, Koͤnigl. Hofbuchhaͤndler, Franz. Str. 21,

moralische Bildung des Menschen.

Zur Empfehlung dieser 17 Bogen enthaltenden leicht faßlichen Darstellung darf nür auf das reich e hallige Inhalts-Verzeichniß und auf die klaren Ein leitungen hingewiesen werden, um jeden Landwirth von der Nuͤtzlichkeit dieses Rathgebers zu uͤberzeugen.

brief vom 23. Oktober er. daher erledigt. Berlin, den 26. November 1841.

Koͤnigliches Kriminalgericht hiesiger Residenz.

Bonseri.

Noth wendig er Verkauf. Schuhmachergefelle auf Wanderschaft begeben und

Stadtgericht zu Berlin, den 4. September 1841.

Das in der Kanonierstraße Nr. 20 belkegene Bordo⸗ wichsche Grundstuͤck, taxirt zu 51 14 Thlr. Es Sgr., soll

am 3. Mai 1842, Vormittags 11 uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die Erben des verstorbenen Besitzers und etwa⸗ nige unbekannte Realpraͤtendenten werden hierdurch dffentlich vorgeladen.

Zur Publiegtion eines in dem Raths-Depositorio besindlichen Testaments der verwittweten . von Luͤhmann, gebornen von Hackewitz und eines Kodi— zills zu demselben ist auf den 28sten künftigen Monats, Morgens 19 uhr, ein Termin ange— setzt, und es werden die Descendenten der verstorbenen Testatriein und uberhaupt Alle, welche bei dieser Pu⸗ blication jener letztwilligen Anordnungen ein Interesse u haben glauben, hiermit geladen, in praesxo guf hem Rathhause vor der verordneten Magistrats⸗-De⸗ putatlon sich einzufinden und der Verfolgung des Zwecks des Termins gewaͤrtig zu seyn, sub Praejudi- Jo für die Ausbleibenden, daß dennoch mit dem Pu— blications Akte werde verfahren werden.

Datum Greifswald, den 25. November 1841.

Buürgermeister und Rath hierselbst.

Die Herren Actionnairs der neuen Berliner Hlagel-

Taxe und tine Defcenden; dis Aufforderung, binnen c Mo—

Gesellschaft.

F dirt slr du g, Leonhard Ruf, im Jahre 1792 zu Donauwoͤrth eboren, hat sich schon vor etwa 35 Jahren als

seit dieser Zeit uber Leben und Aufenthalt keine Nachricht mehr in seine Heimath gelangen lassen.

Auf Antrag seiner Schwester und seines Kurgtors er⸗ geht hiermit an besagten Leonhard Ruf oder dessen legi—

naten, vom untenstehenden Datum an gerechnet, sich bei diesseitiger Behoͤrde einzufinden und das in bei⸗ laͤufig 600 Fl. bestehende Vermögen des Leonhard Ruf in Empfang zu nehmen, da derselbe außerdessen fuͤr verschollen erklaͤrt und obiges Vermögen seinen naͤchsten Verwandten, und zwar gegen Caution, hinausgegeben wuͤrde.

Donauwoͤrth, am 17. August 1841.

Koͤnigl. Bayer Landgericht.

R ausgetretenem Kaiserl. Koͤnigl. Oesterreich. Staaats— . Auditor.

2 Baͤndchen. Velinpapier. 15 Thlr. Dieses Werkchen ist von dem Herrn Verfasser nach eigener praktischer Erfahrung und Auffassung mit rein wissenschaftlich systematischer Grundlage auf das gruͤndlichste abgefaßt. Kraͤftige und gemuͤthliche Darstellung aller menschlichen Lebensverhaͤltnisse er wecken allgemein und lebhaft ansprechendes Interesse fuͤr jedes Alter und Geschlecht, so daß es als will« kommener Rathgeber und angenehm belehrender Wegweiser eine fuͤhlbare Luͤcke in der Deutschen Li⸗ teratur ausfuͤllt und Jedem eine erfreuliche Erschei⸗ nung seyn wird, der den Klippen auf der Lebens— bahn am leichtesten auszuweichen wuͤnscht. Fuͤr rein sittlich⸗moralische Ausbildung moͤchte es nicht warm genug empfohlen werden koͤnnen.

Bei Wilhelm Besser ist erschienen:

Literarische Anzeigen.

allen Buchhandlungen, zunaͤchst in der Stuhrschen, , . Schloßplatz 2, Potsdam, Hohenwegstraße 4, haben:

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zu haben; Die Zucht und Pflege der Pferde und des Rindviehes.

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Leipzig, in der Hahn schen Verlags-Buchhandlung ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlun gen zu erhalten, in Berlin in der Enslin schen Buchhandlung (Ferd. Müller), Breite Str. 23, in derselben in Kuͤstrin und in Ferd. Muller's Buchhandlung in Stargard:

Vollstaͤndiges Woͤrterbuch zu Xenophons Anahasis, mit besonderer Rucksicht auf Namen und Sach- Er klaͤrung bearbeitet von Dr Hr. Karl Theiss, Ober-Lehrer am Gymnasium zu Nordhgusen. 11 Bogen in gr. 8. 1841. Preis Thlr

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Am 1. Dezember erscheint und wird gratis aus— gegeben: VII Suppläment du catalogue de la nouvelle Bi- bligthèé que de Lecture frangaise, an- Ulaise et italienne. Chez J. J. Zedner, gin re, 20.

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Gesundheit, der Gewerbe und Kuüͤnste,“ In Umschlag geheftet 15 Sgr. .

Allgemeine

Berlin;

Inhalt.

Amtliche Nachrichten. ö . .

Frankreich. Paris. Die Praͤsidentschaft der Deputirten Kammer. Constitutionelle Streitfragen in Bezug auf den Prozeß Ledruͤ— Rollin. Vermischtes. ; K

Grostbritanien und Irland. London. Geschichtliche Namen unter den Befoͤrderten in der Armee und Marine. Amendement zu einer Glückwunsch⸗A dresse an die Koͤnigin. O Connell's Recht⸗ fertigung über sein Benehmen beim Lever des Lord-Lieutenants. Bittfchrlft um Entfernung der Lords de Grey und Eliot von der Irlaͤndischen Verwaltung und O'Connell's Aeußerungen uͤber Espar tero. Vermischtes.

Belgien. Bruͤssel. Unfall auf der Eisenbahn. Neue Gesetz Entwuͤrfe. Schreiben aus Brussel. (Die neuliche Truppen Bewegung an der Franzoͤsischen Graͤnze vor der Kammer; die Zoll— Verhandlungen zu Paris; die katholische Universitaͤt als Eivil Person.)

Deutsche Bundesstaaten. Stuttgart. Abgeordneten⸗Kammer. Naͤheres uͤber die Verwerfung der Stagts-Anwaltschaft im Straf prozeß. Wuͤrzburg. Wiedererscheinen des Fraͤnk. Couriers. Dresden. Schauspieler Pauli *

Italien. Rom.. Prof. Welcker aus Bonn.

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Die Regierung und die Op— position vor der Cortes; Rubini.)

Türkei. Konstantinopel. Divlom. Verhandlungen in Bezug auf Griechenland und die Tuͤrkischen Ruͤstungen. Der Muͤtzen⸗ streit der Maroniten und Drusen. Serbische Gesandtschaft in die Heimath entlassen.

Die Wiederbelebung der Griechischen Tragoͤdie.

Beilage. Ungarns Handel. Die Einberufung der General Conseils des Ackerbaues, des Handels und der Manufakturen in Frankreich.

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der Koͤnig haben dem Pfarrer Fahl zu Suͤssen— thal im Kreise Allenstein, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse Allergnaͤdigst zu verleihen geruht.

Der Koͤnigliche Hof legt morgen, am 4. Dezember, die Trauer auf drei Tage fuͤr Se. Durchlaucht den Prinzen Ludwig zu Anhalt-Cöthen, Fuͤrsten von Pleß, an.

Berlin, den 3. Dezember 1841.

Der Ober-Ceremonien-Meister Graf Pourtales.

Heute wird das 21ste Stuͤck der Geseß⸗Sammlung ausgege— zen, welches enthaͤlt: unter Nr. 2265. die Landgemeine-Ordnung fuͤr die Provinz Westpha— len. Vom 31. Oktober c., und 2206. die Verordnung uͤber die Einrichtung der Gemeinde— Verfassung in denjenigen Staͤdten der Provinz West phalen, in welchen die S taͤdte⸗ Ordnung bisher nicht eingefuͤhrt ist. Von dems. Tage. Berlin, den 4. Dezember 1841. GesetzSammlungs-Debits-Comtoir.

*

Zeitungs- UNachrichten. Ausland.

Frankreich.

Paris, 28. Nov. Die Frage wegen der Praͤsidentschaft der Deputirten-Kammer wird nunmehr ernstlich angeregt. Herr Sauzet scheint von allen Parteien aufgegeben worden zu seyn. Man erinnert sich nicht, daß er durch irgend einen besonderen Fall der Kammer Anlaß zur Unzufriedenheit gegeben haͤtte; er hat sich immer als ein unparteiischer Präͤsident gezeigt, und den— noch laßt man ihn ploͤtzlich fallen. Es duͤrfte dies leicht ein neuer Beweis dafuͤr seyn, daß eine politische Versammlung nichts weni— ger vertraͤgt, als Unparteilichkeit. Ein leidenschaftsloser Praͤsi⸗ dent gewinnt dadurch, wenn er der Kandidat der Regierung ge— wesen ist, nicht die Zustimmung der Opposition, und er sinkt in den Augen der Regierung, da diese ihn mehr oder weniger als ihr Werkzeug zu gebrauchen hoffte. In der Politik gefaͤllt der⸗ jenige keiner Partei, der sich zu keiner Partei schlagen will. Wenn Herr von Lamartine die ihm angebotene Kandidatur annimmt, so wird er ohne Zweifel zum Praͤsidenten der Deputirten⸗Kammer ernannt werden. Die Presse, zu deren intimsten Freunden Herr von Lamartine gehort, äußert sich uͤber dessen Kandidatur in folgender Weise: „Zwischen Herrn Sauzet, der ohne Festigkeit praͤsi⸗ dirt, der faͤr Niemanden ein Beistand ist, weil man durch bestaͤndiges Nachgeben nicht unterstuͤtzt; zwischen Herrn Sauzet, sagen wir, der nichts durch sich selbst ist, der den Praͤsidentenstuhl ausfuͤllt, ohne ihn zu besetzen, und zwischen Herrn von Lamartine wird wohl, kein Deputirter schwanken. Herr Sauzet wuͤrde nur eine Aussicht gehabt haben, die Praͤsidentschaft zu behalten, wenn Herr Dufaure als Konkurrent des Herrn von Lamartine aufgetreten waͤre, denn alsdann wurde Herr Sauzet fuͤr das Ministerlum ein Mittel gewesen seyn, der Alternative einer gleichentscheidenden Wahl zu entgehen. Da aher Herr Dufaure, geleitet durch Be— weggruͤnde einer seltenen Bescheidenheit, die die Achtung, welche seine Kollegen vor seinem Charakter und vor seinem Talente haben, nur noch vermehren wird, nicht als Kandidat auftreten will, so scheint die Ernennung des Herrn von Lamartine gewiß. Sie wird von allen denen gewuͤnscht, die von der Partei der 21 noch uͤbrig geblieben sind, und bei dieser Gelegenheit werden ssch die Herren Guizot, Duchatel und Villemain gewiß nicht von ihnen trennen.“

Mehrere Oppositions⸗Deputirte sollen sich gestern versammelt und mit der durch das Verdikt der Jury von Angers angeregten

Sonnabend

a n

Frage beschaͤftigt haben. Es waͤre beschlossen, heißt es, daß die Deputirten⸗Kammer gleich zu Anfang der Session befragt werden solle, ob ein Kandidat wegen Entwickelung seiner Meinungen im Schoße eines Wahl-Kollegiums gerichtlich belangt werden könne, falls er in Folge seiner Rede zum Deputirten ernannt worden sey; und ob alsdann ein solcher Deputirter nicht das Recht habe, seine Rede durch den Druck zu veroͤffentlichen, ohne sich einer ge— richtlichen Verfolgung auszusetzen? Die Argumentirung uͤber die durch jenes Verdikt angeregte Frage ist ubrigens von beiden Seiten sehr einfach. Die Opposition fagt, Herr TLedruͤ ist verur— theilt worden, weil er seine Rede hat drucken lassen; er ist aber freigesprochen von der Anklage, daß er sie vor seinen Waͤhlern gehalten habe; also hat die Jury den Grundsatz aufgestellt, daß es einem Kandidaten erlaubt sey, selbst eine an sich und unter anderen Umstaͤnden strafbare Rede ungestraft oͤffentlich vor seinen Waͤhlern zu halten. Das Ministerium dagegen geht von einem anderen Gesichtspunkte aus. Es sagt: Eme Rede koͤnne nicht zu gleicher Zeit strafbar und nicht strafbar seyn; das Gesetz muͤsse uͤberall dasselbe bleiben, sowohl in einer Wahl-Ver— sammlung, wie in der Presse. Die Jury habe die Rede fuͤr strafbar erklaͤrt und bestraft. Sie sey aber der Ansicht gewesen, daß Herr Ledruͤ⸗ Rollin den Ort, wo er sie gehalten, hong de als eine Privat-Versammlung betrachtet habe; denn als solche sey sie ihm bezeichnet worden und habe sie auch in einem Privathause stattgefunden. Eine politische Aeußerung oder Ansicht fey gesetzlich nur dann strafbar, wenn sie irgendwie in die Oeffentlichkelt uͤber— gehe. Diesen Grundsatz habe die Jury ausgesprochen, aber keines— weges den, daß ein Kandidat vor seinen Wählern ausnahmsweise das Recht habe, die Gesetze zu uͤberschreiten. Die Frage wird jedenfalls unentschieden bleiben muͤssen, da in logischer Hinsicht beide Theile Recht und beide Theile Unrecht haben, und da man unmoͤglich wissen kann, welche Absicht die Jury gehabt, oder ob sie uͤberall eine Absicht gehabt hat.

Unter den Personen, die gestern Abend von dem Khbͤnige in den Tuilerieen empfangen wurden, befanden sich auch Herr und Madame Thiers.

Zwei Agenten der Spanischen Regierung, die nach London geschickt worden waren, um eine neue Anleihe zu negoziiren, sind in Paris eingetroffen. Es heißt, ihre Unterhandlungen hätten gu— ten Erfolg gehabt, und die neue Anleihe solle im Januar k. J. emittirt werden.

Der Univers meldet, daß das Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheiten Verzierungen und heilige Gefäße, im Betrage von 203500 Fr. und fuͤr die kätholischen Kirchen bestimmt, nach Sy— rien gesandt habe.

Ein katholisches Journal meldet, daß die Franzoöͤsischen Pro— testanten im Begriff waren, Anstalten fuͤr barmherzige Schwestern ihres Glaubens zu errichten, deren Aufgabe es seyn solle, in den Gefaͤngnissen, Hospitaäͤlern u. s. w. die Kranken zu pflegen.

In mehreren Artikeln, welche der Courrier frangajis seit einigen Tagen uͤber die Orientalischen Angelegenheiten enthaͤlt, nennt er den neuen Englischen Botschafter in Konstantinopel bestaͤndig Lord Strangford. Welches Vertrauen verdienen nun wohl die Angaben eines solchen Journals, das nicht einmal uͤber die Na— men der Hauptpersonen genau unterrichtet ist. Sir Stratford Canning und nicht Lord Strangford ist der neu ernannte Botschaf ter in Konstantinopel. Lord Strangford spielt in diesem Augen— blick eine ganz andere Rolle. -

Der Erzbischof von Bourges ist mit Tode abgegangen.

Großbritanien und Irland.

London, 27. Nov. Unter den Befoͤrderten in der Armee und Marine befinden sich Einige, die bereits aus fruͤherer Zeit einen bedeutenden geschichtlichen Namen haben. Hervorgehoben werden in dieser Beziehung unter den zu Generalen befoͤrderten General⸗-Lieutenants der jetzige General⸗Feldzeugmeister Sir George Murray, der im Halbinsel-Kriege General-Quartiermeister im Stabe Wellington's war, die Generale Sir James Kempt, Lord Strafford (Byng), Sir William Grant und Lord Robert So— merset, welche auf der Halbinsel und bei Waterloo Divisionen oder Brigaden des Britischen Heeres kommandirten, Sir John Lambert, der die Truͤmmer des geschlagenen Britischen Heeres von den Linien vor New-Orleans zuruͤckfuͤhrte, und Sir Robert Thomas Wilson, durch seinen Muth, sein Talent und sein wech— selndes Geschick sowohl auf seiner militairischen als auf seiner po— litischen Laufbahn bekannt. Unter den zu General-Lieutenants Befoͤrderten bemerkt man Sir Maurice Eharles O'Connell, einen

Bruder des Agitators, Sir Hugh Gough, der die Truppen in China befehligt, den Kriegs-Secretair, Sir Henry Hardinge, ehe— maliger Adjutant Wellingtons, und Sir Willoughby Cotton, der sich neuerdings in Afghaͤnistan ruͤhmlich ausgezeichnet hat. Zu General-Majoren sind unter Anderen ernannt worden der Graf von Munster und Lord Frederik Fitz-Clarence, Soͤhne des Kböͤnigs Wilhelm 1IV., und der beruͤhmte Geschichtschreiber des Halbinsel-Krieges, Oberst Napier. Die Befoͤrderungen in der Marine haben nur wenige bekannte Namen getroffen. Unter Anderen ist Sir David Milne, der unter Lord Exmouth vor Al— gier kommandirte, vom Vice-Admiral zum Admiral ernannt, und die Contre-Admirale Sir John Ommanney, der jetzt ein Kom— mando im Mittelmeere hat, so wie der beruͤhmte Graf von Dun— donald (Cochrane) sind zu Vice-Admiralen. befoͤrdert worden. Eine öffentliche Versammlung der Einwohner des Londoner Stadttheiles Southwark wurde am Dienstag in der Stadthalle unter dem Vorsitze des Oberbailiffs gehalten, um eine Gluͤckwunsch— Adresse an die Kbnigin aus Anlaß der Geburt des Kron— prinzen zu votiren. Ein Herr Meynard schlug als Amendement zu der Adresse folgenden Zusaß vor: „Zugleich koͤnnen wir nicht umhin, Ew. Maijestaͤt kundzumachen, daß Tausende von tugend— haften und anstäͤndigen Frauen, Ew. Majestäͤt Unterthanen, die— selben natuͤrlichen Leiden auf Strohlagern aushalten muͤssen, ohne nur ein Kissen zu haben, um das Haupt darauf zu legen; daß Hunger und Elend die ganze Laͤnge und Breite des Landes durch— lehen; daß wir diesen Zustand der Dinge vor Allem der Klassen— bee let? G rin geben und daher Ew. Maje staͤt bitten, Ihre Mi⸗ nister anzuweisen, ein Gesetz zur Annahme zu bringen, wodurch jedem

Mann von 21 Jahren, der von Verbrechen rein ist, ein Votum bei Er⸗ waͤhlung der Unterhaus-Mitglieder zugestanden wurde.“ Herr Mey⸗ nard äußerte dann, irgend eine große Ursache muͤsse all dies Elend veranlassen, und sie hatten ein Recht, sich dem Throne zu nahen und der Königin den Nothstand der Mehrzahl ihrer Unterthanen vorzustellen. Schon die Schilderung ihrer Leiden zu lesen, müsse alles Blut in den Adern erstarren machen; wie schrecklich muͤsse es erst seyn, sie zu erdulden! Nach seiner Ansicht liege der Grund dieses Elends in der Klassen-Legislatur, und darum bitte das Volk seine Königin, ihre Minister mit Abaͤnderung dieser Legislatur zu beauftragen. Umsonst machte ein Herr Kirling dagegen bemerk⸗ lich, daß es unschicklich sey, in die Gluͤckwunsch-Adresse Klagen einzuschließen; das Amendement des Herrn Meynard wurde durch Haͤndeaufheben mit großer Mehrheit angenommen. Eine Kom⸗ mission, zu welcher die Unterhaus-Mitglieder Wood und Alder⸗ mann Humphery gehoren, wurde hierauf ernannt, um die Adresse der Koͤnigin zu uͤberreichen.

O'Connell hat bekanntlich in einer Versammlung der Dubliner Munizipalitaͤt sich gegen die Beschuldigung vertheidigt, als ob er sich bei dem letzten Lever des Vice-Koͤnigs unschickllch benommen habe. Er sagte, man werfe ihm vor, daß er nicht gleich beim Anfange des Levers zugegen gewesen sey; er habe jedoch die Lord⸗ Mayors-Wohnung zu gehöriger Zeit verlassen und sey, trotz des großen Gedraͤnges in den Straßen, um 12 Uhr an der Treppe des Schlosses eingetroffen. An der Treppe habe er einige Zeit gewartet, nicht damit die Umstehenden ihm Beifall zurufen sollten, sondern weil er nach der Angabe des Herrn Butler, eines in die— sen Angelegenheiten erfahrenen staͤdtischen Beamten, daselbst die uͤbrigen Aldermen und Raͤthe habe erwarten sollen. Da diese aber ganz vereinzelt angekommen waͤren, so hätte er auf sie nicht mehr laͤnger warten koͤnnen, sondern sey, der Marschall, der Schwerttraͤger und der Stabträͤger vor ihm her, zu dem Vice Koͤnig in den Saal gegangen, wo die Vorstel⸗ lung stattgefunden. Daß diese drei städtischen Beamten ihn bis vor den Vice-Köͤnig begleitet hätten, sey nicht auf seine Anord— nung geschehen. Man erzaͤhle ferner, der Vice-Koöͤnig habe ihn mit Verachtung empfangen; allein er koͤnne nur sagen, daß seine Vorstellung auf die gewöhnliche Weise stattgefunden habe; er habe sein bestes Kompliment gemacht und sey so an dem Lord-Lieute— nant voruͤbergegangen. Das sey Alles, was vorgefallen waͤre. Herr Butler, der Marschall, fuͤgte dieser Erklaͤrung des Lord— Mayors erlaͤuternd hinzu, die Anordnung dieser Vorstellung des Lord⸗-Mayors bei dem Vice-Könige sey ihm uͤberlassen gewesen. Der Lord-Mayor habe an dem Eingange des Palastes, wie ge⸗ wohnlich, auf die uͤbrigen Mitglieder der staͤdtischen Verwal— tung gewartet; da dlese aber nicht gekommen waͤren, so habe er dem Lord-Mayor vorgeschlagen, sich in das Em⸗ pfangszimmer zu begeben. Er habe allerdings die Absicht gehabt, mit dem Schwerttraͤger und dem Stabtraͤger vor der Thuͤr zuruͤckzubleiben, aber sie seyen so gedraͤngt worden, daß sie vor dem Lord-Mayor nicht haͤtten wegkommen können, sie haͤtten sich aber nicht ungehoöriger Weise bei dem Vice-Koͤnige eindraäͤngen wollen. Er waͤre der Letzte, der irgend etwas thun wuͤrde, was gegen die Achtung ware, die er der Regierung des Landes schul— dig sey. Der Lord-Mayor, O'Connell, beauftragte darauf Herrn Butler, sich nach dem Schlosse zu dem Kammerherrn zu begeben, ihm diese Verhaͤltnisse zu erlaͤutern und ihm zu erklaͤren, es sey der Wunsch des Mayors gewesen, dem Vice⸗Koͤnige alle Ehrer— bietung zu bezeugen, und wenn hierbei eine Ungehoͤrigkeit vorge— kommen waͤre, so sey es durch einen Irrthum von Seiten des Marschalls geschehen.

Der National-Repeal-Verein zu Dublin hielt vorgestern seine woͤchentliche Sitzung. Der Lord-Mayor O'Connell wurde beim Eintritte mit lautem Jubel begruͤßt und entschuldigte sein etwas spätes Kommen mit der Bemerkung, daß er den ganzen Morgen beschaͤftigt gewesen sey, Buͤrger zu creiren. Der Secretair verlas eine Adresse des patriotischen Frauen-Vereins zu Dublin, welche in einer neulichen Versammlung desselben, worin zwei Damen als Präsident und Secretair fungirt hatten, angenommen worden war. Dieser Frauen-Verein bezweckt die Aufmunterung der Ir⸗ laͤndischen Fabriken und die Aufhebung der Union. Der Lord⸗ Mayor beantragte, daß demselben der Dank des Repeal⸗Vereins ausgesprochen werde; immer klarer stelle sich jetzt heraus, wie sehr die Aufhebung der Unign von allen Klassen in Irland und von beiden Geschlechtern gewuͤnscht werde. Er äußerte weiter, daß in letzter Woche ein sogenanntes Lever stattgefunden habe; der Lord-Lieutenant habe ein Lever gehalten und zwar im Schlosse; er (O'Connell) habe auch ein Lever gehalten, aber nicht im Schlosse, denn kein Schloß koͤnne sein Aufgebot in Masse fassen. Der Haufe im Schlosse sey aus Maͤnnern gebildet gewesen, welche den Interessen des Irlaͤndischen Volkes feindlich seyen; dennoch habe sich ihre Anwesenheit in Dublin dem Verkehr sehr wohlthaͤtig er— wiesen, und man koͤnne daraus schließen, welche Vortheile die Auf— hebung der Union allen Verkehrzweigen bringen werde. Unter jener Versammlung seyen nicht weniger als 274 Geistliche gewesen, welche nicht die Liebe zum Lande und zu ihren Mit— buͤrgern, sondern blos Eigennutz und das Bewußtseyn dahin ge— fuͤhrt habe, daß Lord de Grey der Mann sey, welcher ihnen zur Behaltung ihrer Posten behuͤlflich seyn und das Irlaͤndische Volk zwingen koͤnne, auch ferner die Ausgaben fuͤr eine Kirche zu be— streiten, deren Glaubens-Bekenntniß es nicht theile. Nach einer Rede des katholischen Geistlichen Groves erhob sich O'Connell abermals und theilte den Anwesenden mit, daß das Comité naͤch⸗ stens dem Vereine eine Bittschrift vorlegen werde, welche die Koͤ— nigin ersuche, die Lords de Grey und Eliot wegen Heuchelei, Betrug und Beschimpfung Irlands von der Regierung zu entfernen. Waͤh⸗ rend Beide mit der Versicherung hergekommen seyen, gerecht zu regieren und Allen gleiche Gunst zu gewaͤhren, wurden die bigottesten Mitglieder der Orangistischen Partei von ihnen begůnstigt und ihr ganzes Verhalten sey aufs äͤrgste beschimpfend fur Irland. Der Lord⸗ Mayor vertheidigte nun in Bezug auf einen tadelnden Artikel der Morning⸗Ehroniele seine früheren feindlichen Aenßerungen uber Espartero, den er einen der schlümmsten Feinde bürgerlicher und religibser Freiheit und einen h ita ir e n gehen, gattf in⸗ den er zuͤglesch die Interventson Frankreichs in den Spanischen

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