1841 / 336 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

wendige Stellung in der Harmenie des Sun enn 9 . der Poesie der Griechischen Tragbde die n. e n, in Rhythmen, Worten, Vildern, rührendem und leiden 9 . Ausdruck, . 2 . , so git der berth ihre fut renn der ganzen Dichtungs art auf die melisch⸗orchestisch. Bestimnunß ö . Wo diese Hyporchemen keinen Tanz (eelen, ö.. J „asmen höchster Leidenschaft nicht als „Bravour 1 r ee der, erscheinen e n,, , . und nur um desto fuͤhlbarer, als leere hindern , . siemals kam den Griechen auch nur die Ahnung der wahrhaft dramatischen Entwickelung einer tragischen That . Sinn; so wenig als wir eine solche von einem geistlichen Oratorium rwarten oder fordern. Wer hieran zweifeln wollte, konnte sich aus der Poetik des Aristoteles, des groͤßten der Griechischen en⸗ Fer, vor dessen durchdringendem Blick alle Schaͤtze der tragischen Kunst ausgebreitet lagen, vom Gegentheil üibgzeugen. Nur, Ka⸗ tastrophen, nicht Handlungen werden vorgefuͤhrt. Der Dichter faßt die Begebenheit im Moment der Entscheidung, die, schon vollig vorbereitet, ungufhaltsam hereinbricht. Nur darauf beruht die Einfachheit des Planes und die tragische Gewalt des Ein— drucks, selbst bei mangelhafter Darstellung. Die Charaktere sind fest bestimmt, aber nur durch die Forderung der Situation oder die mythische Ueberlieferung; spricht doch Aristoteles der Tragoͤdie Charaktere uberhaupt ab! Gesinnungen und Leidenschaften sind bis zum Gipfel getrieben; aber nicht genetisch, wie das Drama verlangen wurde, nur rednerisch oder lyrisch entfalten sie sich. Laßt man dle musikalische Bestimmung fuͤr pa ssionirtes Rezita— tiv und gesungene Arie beidiesem hoöͤchsten poetischen Schwunge hinweg, und laͤßt man den Inhalt derselben Worte blos gespro— chen werden, so regt sich sogleich die Forderung tieferer Aufdek— kung des geheimen Getriebes der menschlichen Brust, die das ge— sprochene Wort in ganz anderer Art aufschließt, als der patheti⸗ sche Gesang; wo dagegen die Musik ihre Schwingen, gleichsam als hoͤhere, geistige Exponenten, der Rede darleiht. Keine noch so gewaltige Stimme kann den klangreichen Rhythmen in Kreon's Klage⸗-Gesang, als durch seine Schuld Gattin und S ohn, von ih⸗ ren eigenen Haͤnden getbdtet, als blutende Leichen ausgestellt, rechts und links vor seinen Augen daliegen: IIC! oO Po oO] 0 . u Gy, Eco Ye d. 6

Aychrn, 4d ινί u. s. w.

in blos gesprochener Rede jemals ihr Recht anthun. hingerissen von der pathetischen Gewalt des Moments, aber blei⸗ ben unbefriedigt, weil die poetische Entwickelung fehlt und die weg⸗ gelassene musikalische sie nicht ersetzt. Allein wie vollkommen wir die Griechische Musik uns nach dem, was wir von ihler Wir- kung lesen, zu denken berechtigt sind, ihre Gebundenheit andie Orchestik, so sehr sie der Ausbildung des rhythmischen Melos zu statten kam, schloß die Moglichkeit der Vereinigung mehrerer Stimmen zu höherem har monischen Zusammenklange fuͤr immer schlechterdings aus. Jed Schoͤnheit des gefuͤhlvollsten Sologesanges, die hinreißendste Ge walt eines von auserlesenen Stimmen unisono vorgetragenen Maͤnnerchores durfen wir den Griechen zugestehen. Die gultig— sten Zeugnisse beweisen dies. Allein der geistigere Reiz vielstim⸗ miger Harmonie, womit die selbststaͤndige Musik erst anhebt, blieb ihnen eben so verborgen als das wahrhafte Drama, welches erst nach dem Verstummen des verwegenen komischen Chores in den untergeordneten Gattungen der Charalter⸗Komdodie und des bůr⸗ gerlichen Familien⸗Schauspiels, dessen Vorhandenseyn bei den Al⸗ ten wenig beachtet worden ist, einige Entwickelung Ih ele; ob⸗ wohl in den Mimen des Sophron schon fruͤher ein Anfang ge— geben war, der zwar platonische Dialogen, aher kein eigentliches Drama hervorrief. In der Tragbdie hatte Euripides, von der geheiligten Form sichtbar eingeengt, umsponst darnach gerungen und kam als Verderber der Majestaͤt des Kothurns in böͤsen Ruf, obwohl er beim Volke mit Recht fuͤr den tragischsten Dichter galt Ce e Gr ss). Selbst die Schauspielkunst wurde durch den Gebrauch der Mas— ken, ganz im Einklange mit der geschilderten und nothwendigen Richtung des Griechischen Theaters, festgehalten in den Gebieten des Ideal-Pathetischen oder des Burlesk-Komischen, welche beide das feinere Mienenspiel in ihrer Großartigkeit verschmaͤhen durften. Erst als die Roͤmische Sitte, Theaterspiele nicht blos an den Fe⸗ sten der Goͤtter und fuͤr das ganze gottesdienstlich versammelte Volk, sondern bei Privatanlaͤssen, Leichenbegaͤngnissen (ludis fu nebrihus), Amtserlangungen und dergleichen, auf kleineren Thea⸗ tern aufzufuͤhren, vor denen die Zuschauer Anfangs nur stehend Platz fanden, das Weglassen des Chores und der Masken auch in der Tragoͤdie gestattete, konnten Meister der tragischen S chau⸗ spielkunst, wie Aesopus und Roscius, sich ausbilden und ihre Vir⸗ tuositaͤt in vollem Glanz ohne Mas ke zeigen (Cicero de orat. j. III. c. 59). Ein aͤhnliches Beispie! wird selbst in Athen er⸗ waͤhnt, was bei der ungeheuren Größe des dortigen Theaters Verwunderung erregen muß, da dasselbe, nach der auch von Boeckh wiederholten Versicherung, 30,000 Zuschauer faßte; und wahrscheinlich blieb dieses Beispiel nicht das einzige. Je⸗ denfalls konnte bei den Griechen eine solche Freiheit nur

Wir werden

9

in der spielenden Willkuͤr der Komddie Platz sinden und muß als Aus— nahme gelten, die ohne Folgen blieb. Denn Maske, Kothurn, ideale Kostumirung, Chortanz und Gesang, Gesang von der Bühne wiein der Orchestra, bei durchaus lyrischem Schwunge der Poesie, gehoͤren in der Griechischen Tragödie so wesentlich zusammen, daß Eines das Andere fordert und bedingt; und daß, sobald Eines veraͤndert oder hinweggedacht wird, auch alles Ue— brige seine Nothwendigkeit einbußt.

Um so . muß man es Herrn Kapellmeister Mendelssohn anrechnen, da er seine ungewohnliche Aufgabe mit dem reinsten Kunstgefuͤhl gelost hat. Bei einem nicht tanzenden Chor und we— der maskirten, noch singenden Schauspielern, wodurch Alles dem Gebiet der antiken Kunst entruͤckt war, hat er mit vollem Recht sein Vorbild nicht im Aristorenos und“ Aristides Quintillanus gesucht. Seine Tompositionen der schwierigen Choͤre, der Wechselreden zwischen. Scenikern und dem Chor, so wie der Instrumental-Begleitung einzelner Reden, sind, was die geistige Fassung der. antiken Gedanken im Sinne unserer heutigen Kunst betrifft, für ahnliche kuͤnftige Versuche normgebend. Leider war die gewahlte Uebersetzung, deren vielfache Maͤngel Boeckh, als guͤltigsten. Kenner, zu so gerechten Klagen derahlaffen, nur zu oft fur eine klare und fließende musikalische Betonunt von unuͤberwindllcher Sproͤdigkeit; weshalb guch die Instrumental-Begleitung nicht für alle Reden . worden ist, obwohl dieses den rezitirenden Schauspielern die rich—

Vollendetes leisten.

wahrscheinlich durchgeführt

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ordnenden Regisseurs, Herrn Stawinsky, loben, Masken und Kothurn verzichteten; obwohl Boeckh mit Recht etwas mehr theatralische Pracht in Anspruch nimmt, die das Stuͤck, dessen saͤmmtliche Hauptpersonen Königlichen Ranges sind, durchaus erfordert. Allein in antiquarischen Aeußerlichkelten, die wegen Mangels ihrer Korrelaten gleichguͤltig geworden sind, durfte man ohne Gefahr, pedantisch zu werden, nicht weiter ge— hen; Anderes verboten fär diesmal die Umstände oder die beson— deren Forderungen des fuͤr den ersten Versuch so zweckmaͤßig ge— waͤhlten Stuͤckeß. Wenn von Einigen das orchestische Element vermißt worden ist, so bedenken diese nicht, daß man weder un— seren edlen Saͤngern die Einuͤbung eines Chortanzes zumuthen durfte, noch daß der tragische Tanz der Greise, wie derselbe von den Alten ausgefuhrt wurde, selbst unseren geuͤbtesten Taͤnzern kaum gelingen durfte, ohne Gefahr, komisch zu werden. Schwerlich wissen jene Tadler, daß der Tanz der Greise, welcher auch in beiden Gedipus vorkam, und dessen Name sogar sich erhalten hat, beim Aufschreiten des Chores wunderbarerweise mit Kruͤcken geschah, ohne darum aufzuhoͤren, ein ernster Tanz zu seyn. Ohne Zweifel bestand derselbe mehr in scheinbar muͤhsamen, schmerz— haften Bewegungen des ganzen Korpers, die nach dem Takte der

Musik gleichmäßig von allen Choreuten morphastisch ausgefuͤhrt

wurden, als in eigentlichen Tanzschritten; wodurch bei sinniger Anordnung, die man den Griechen wohl zutrauen darf, ein tra— gischer Eindruck allerdings erreicht werden mochte. Ich habe dies nur erwaͤhnt als ein anschauliches Beispiel, an welchen gefährlichen Klippen jeder Versuch antiquarisch genauer Imitation selbst der mit Sicherheit nachzuweisenden antiken Einzelheiten scheitern muͤßte. Man duͤrfte dabei nicht besser fahren, als wenn man eine Gesell— schaft nach dem alt-klassischen Kochbuche, das unter dem mythisch gewordenen Namen des Roͤmischen Gourmands Apicius erhalten sst, mit einem Sumen oder einem antiken Salacaccabia bewirthen wollte, wo eine falsche Lesart die ganze Mahlzeit in Gefahr braͤchte; oder wenn man uns zumuthete, nach der echten Weise der Sophokleisch-Platonischen Zeit, die Speisen, statt aller ande— ren Wuͤrzen, blos mit Essig, Kuͤmmel und Kaͤse zu genießen, was als rein Hellenische Sitte, bevor Alexander's Heereszuͤge den Orient aufschlossen, sich nachwejsen laͤßt. Uebrigens konnte man, um zu dem Chor der Greise zuruͤckzukehren, sich es gefallen lassen, daß er nicht tanzte; schienen doch jene eisgrauen Männer, wie wir sie, obwohl hoͤchst geschmackvoll, kostuͤmirt sahen, fuͤr die gluͤhenden Gesaͤnge an Eros und Bacchus, die sie so meisterhaft vortrugen, nach den schneeweißen Locken und Baͤrten zu urtheilen, die ihr ganzes Gesicht verdeckten, schon weit zu bejahrt und lebenssatt zu seyn: wie hatten sie tanzen sollen? Nach allen Seiten hin zeigt es sich immer mehr, daß eine peinliche Reproduction des Antiken nicht die Aufgabe seyn kann, wenn die Wiederbelebung der Grie— chischen Tragödie fuͤr die heutige Kunst fruchtbringend werden soll. Eben deshalb ist die Ruͤge von Kleinigkeiten: daß auf Kreon's Koͤniglichem Scepter sich ein Adler haͤtte befinden sollen und der— gleichen, nicht der Rede werth. Die Wichtigkeit des gemachten Verfuches liegt ganz anderswo!

Bei unseren Theaterspielen sind dieselben Kuͤnste wirksam,

einst bei den Griechen. Noch immer sind es Poesie, Musik, Tanz und Schauspielkunst, die sich, unterstuͤtzt von allen anderen schoͤnen Kuͤnsten, vereinigen sollen, um uns zu erfreuen. Auch muͤssen wir eingestehen, daß die Meister jeder derselhen zum Theil Stehen nicht Schiller und Gothe auf dem Gipfel tragischer und dramatischer Poesie, und ist nicht Shakespeare unter uns einheimisch geworden? Entwickelt nicht in der Musik, um der alteren Genien, die in unsterblichen Werken fortleben, nicht zu gedenken, Meierbeer in seinen neuesten Werken einen Reichthum dramatischer Mittel, daß Deutschland sich ruͤhmen darf, einen musikalischen Shakespeare in ihm zu besitzen? Entfalten nicht die Zierden unseres Ballets eine Schoͤnheit, Gewandtheit und Anmuth, die nur der Leitung eines Attischen Choragen be— durften, um unuͤbertrefflich zu seyn? Erneuert in der Schau— spielkunst nicht unser Seydelmann vor uns die Wunder, die von Roscius und Garrick erzaͤhlt werden, und stehen ihm nicht weibliche Talente wuͤrdig zur Seite? Haben nicht auf unserer Buͤhne Fleck und Iffland gewirkt? Allein die Kuͤnste vereinzeln sich! Selbst wo sie in einem und demselben Kunstowerke zu gemein— schaftlicher Wirksamkeit sich vereinigen sollten, strebt jede nach isolirter Virtuositaͤt, um fuͤr den Moment allein den Platz auszufuͤllen, welchen sie zur Erreichung vollendeter Schbnheit nur mit allen zugleich sollte einnehmen wollen. Die Poesie entfremdet sich der Musik immer mehr und in solchem Grade, daß sie nicht selten jedes Maßes entbehrt und dies sich zur Ehre rechnen mochte. Die Musik glaubt dagegen meistens der Beseelung durch poetische Gedanken sich so ganz entziehen zu duͤrfen, daß sie sich an leerer Kuͤnstlichkeit begnuͤgt oder, wo sie durch größere Tonmassen wirkt, nur fuͤr organisirten Laͤrm gelten kann. Allein am nachtheiligsten wurde jene Vereinzelung der schoͤnen Kunste fuͤr den Buͤhnentanz und die Schauspielkunst. Obwohl das Ballet einen Bestandtheil fast aller Opern ausmacht, sondert es doch sich voͤllig ab; selbst die Musik wird gewöhnlich von einem anderen Komponisten be— sorgt und bildet nicht selten zu dem Uebrigen einen ganz unver— mittelten Gegensatz. Dies hat zur Folge, daß der Tanz in noch aͤrgerem Maße aller Beseelung entbehrt, als die Musik, und daß jene gewandten, kunstgebildeten Gestalten, deren Ebenmaß an an— tike Statuen erinnert, sich in Bewegungen und Stellungen zei— gen muͤssen, die ihre eigene Schoͤnhelt beleidigen. Die Schau— spielkunst dagegen hat bei den Meisten so gaͤnzlich aller Vered— lung durch Poesie, Musik und Tanz abgesagt, daß, selbst wo sie ernsthaft wirken will, die gemeinste Natuͤrlichkeit ihr Vorbild bleibt:

„'s ist eben als saͤh' man zum Fenster hinaus“,

wie Gbthe sich ausdrückt. Selbst das musikalische Sprechen der Verse wird fuͤr die meisten zur unuͤbersteiglichen Schwierigkeit. Bei der Darstellung der Antigone hoͤrte man die Trimeter nur aus Einem Munde musikalisch anklingen; obwohl man deutlich wahrnahm, daß fuͤr so gebildete Kuͤnstler, wie dort mitwirkten, es nur an Gelegenheit fehlt, um bald in diesem Erforderniß, wie in allem Uebrigen, meisterhaft zu seyn.

Hier nun ist es, wo die Griechische Tragoͤdie, nicht als an— tiquarisches Problem, sondern als Vorbild harmonischer Vereini— gung aller Buͤhnenkuͤnste, vor uns hintritt und was den von des Koͤnigs Majestaͤt befohlenen Versuch ihrer Wiederbelebung so wichtig macht. Es ist dies der Punkt, zu welchem alle bisher vorgetragenen Bemerkungen mir nur den Weg bahnen sollten und zu dessen weiterer Ausführung ich mir noch einmal die bf—

wie 4

fentliche Aufmerksamkeit in Anspruch zu nehmen erlauben werde.

Berlin, den 24. November 1841. ; C. H. Toelken.

daß sie auf

Meteorologische Geobachtungen.

Abends 10 Uhr.

Nach einmaliger Beobaehtung.

Nachmittags 2 Uhr

Morgens 6 Uhr.

333, 92 Par. 334, os“ par. 331,4 0 Par. 4 5,0 R 4 S, 19 R. 4 5,49 R. 4 1,19R. 4 4,99 R. 4 4, 20m.

S3 pCt. 79 pCt. 90 pot. bezogen. halbheiter. heiter.

orn. SW. Ws w. Ws w. Wärmewechsel 8,37,

olkenzus. .. W Sw. 8 . I, 0. Tatzesmittel: 334, 7“ Par... 4 6,22 R... 4 4,40 R. .. SI pCt. Wsw.

Guellwärme 8,19 R. Flusswärme 4,02 R. Bodenwärme 5,17, n. Ausdünstung 0, 031 Rh. Niedersehlag O.

Luftdruck . ... Luftwärme .. Thaupunlet... Dunstsůttiguus Wetter

,,,, Den 3. Dezember 1841.

Cour.

ö . . 49 8 Actien. 8 Cour. ief. Geld.

Fonds. * . geld.

Brl. Pots. RBisenb. 5 do. do. Prior. Act. 43

103 1011

122 162

St. Schuld- Sch. 4

Pr. Engl. Obl. 30.

Sch., der Seehandlung.

Kurm. Schuldv.

Berl. Stadt - Obl.

Elbinger do.

Md. Lpa. Eiseub.

do. do. Prior. Act.

9 2 Präm. 804 4 1025 1017 Brl. Anh. Eisenb. 1041 1033 do. do. Prior. Act. 4 1013 Düss Elb. Eisenb. 5 89 5 1013 9 1

921 93

do. do. Prior. Act. Rhein. Eisenb.

do. do. Prior. Act.

Danz. do, in Th. Westp. Pfandbr. 33 Grossh. Pos. do. Ostpr. Pfandbr.

Pomm. do.

101 / 101 1012 167

Gold al mareo ; Fri drichsd' or Kur- u. Neum. do. 3

Sehlesische do.

100 Audere Galdinün-

zen à 5 Th.

Disconto

Auswärtige Börsen.

Niederl. wickl. Schuld 51. Pass. 55. Tinsl. 5 Oesterr. 105 5

Amsterdam, 29. Nov. Bill. 255. 5 Span. 22 1. Seh. —. 4

Hanz. Aus.

Prüm.

Anl. 22 55.

Antwerpen, 28. Nor. Zinsl. —. Neue

ank furt a. M., 30. Nov. Oesterr. 53 Met. 1073 d. 43 10076.

55 G. 15 21 Br. Bank Act. 1946. 1944. Loose zu 500 FI. 141 h 141 Preuss. Prüm. Sch. So G. do. 15 Anl. 102 Er. Poln. Loose 753 6. 5 Span Anl. 245. 245. 2433 Holl. 50 35. 503.

19

9

0

Eisenbahn- Actien. Leipzig - Dresden 101 . G. Köln- Aachen 98 6

lIamburg, 1. Dez. Bank- Actien 1610 Er. Engl. Russ. 108).

26. Nov. Lond. 3 Met. 383. Hamb. 345, Paris 406.

Petersburg, E 2 723 8 —9*1 do. 500 FI. 737. do. 200 FI. 253.

Poln, à Par. 300 FI. 70.

Rönigliche Schauspiele.

Sonnabend, 4. Dez. Im Schauspielhause: Zum erstenmale: Die Stiefmutter, Lustspiel in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen des Scribe, von dem Freiherrn von Lichtenstein. Hierauf: 1) Duett aus der Oper Tancred, von Rossini, gesungen von der Koͤnigl. Kammersaͤngerin Dlle. Hähnel und Herrn Ricciardi. 2) Arie von Pacini, gesungen von der Kaiserl. Koͤnigl. Sängerin Dlle Tuczek. 3) Romanze von Mereadante, gesungen von Herrn Ludovico Rie— ciardi, Mitglied der Italienischen Oper zu London. Und: Erzie— hungs⸗Resultate, Lustspiel in 2 Abthl., von C. Blum.

Sonntag, 5. Dez. Im Opernhause: Robert der Teufel, in 5 Abth., mit Ballets. Musik von J. Meyerbeer.

Im Schauspielhause: Treue Liebe, Schauspiel in von Eduard Devrient.

Montag, 6. Dez. Im Schauspielhause: Das Glas Wasser, Lustspiel in 5 Abthl., nach Scribe, von A. Cosmar.

5 Abthl.,

Rönigstädtisches Theater.

Sonnabend, 4. Dez. (Italienische Opern-Vorstellung.) Lu cia di Lammermoor. Opera in 3 Atti. Poesia del Sgr. Sal vatore Cammarano. Musica del Maestro Gaetano Donizetti. (Signora Laura Assandri: Lucia.)

Sonntag, 5. Dez. Eulenspiegel, oder: Schabernack uͤber Schabernack. Wiener Lokal-Posse mit Gesang in 4 Akten, von

Nestroy.

Montag, 6. Dez. gehren: Otello, il Moro di ĩ Maestro Rossini.

J. .; (Italienische Opern-Vorstellung.) Auf Be Venezia. Opera n ti,. Mn sia del (Signora Laura Assandri: Desde mona.)

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 2. Dezember 1841. . Zu Lande: Weizen (weißer) 3 Rihlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 3 Rihlr. 10 Sgr., auch 2 Rthle. 16 Sgr. 11 Pf. Roggen 1 Rthlr 20 Sgr., auch J Rthlr. 15 Sgr.; große Gerste 1 Rihlr. 1 Sgr. 3 Pf.; auch 28 Sgr. 9 Pf.; kleine Gerste 1 Rihlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 24 Sgr. 5 Pf.; Hafer 26 Sgr. 3 Pf., auch 20 Sgr. 4 Pf. ; Erbsen Rihlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 17 Sgr. Eingegangen sind

117 Wispel.

n 3 ustz a sser: Weizen (weißer) 3 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf., auch 3 Rthlr. 7 Sgr. Pf, aüch 3 Rihlr. 3 Sgr. 9 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 22 Sgr. 6, Pf.; Hafer 2. Sgr. S Pf, auch 21 Sgr. 3 Pf. Eingegangen sind 328 Wispel 3 Scheffel.

. Mittwoch, den 1. Dezember 1841. Das Schock Stroh 9 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf, auch 9 Rthlr. Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 21 Sgr. 3 Pf.

Kartoffel ⸗Preise. Der Scheffel Kartoffeln 15 Sgr., auch 8 Sgr. 9 Pf.

Branntwein⸗Preise.

Die Preise von Kartoffel-⸗Spiritus in der Zeit vom 25. November bis inel. 3. Dezember d. J. waren: 14 147 Rthlr. pro 200 Quart 54 pCt. oder: 10,800 pCt. nach Tralles. Korn-Spiritus ohne Geschaͤft.

Berlin, am 2. Dezember 1841.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Der

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung MW 3356.

Ungarns Handel.

9 Von der Türkischen Gränze. Im November. Der Geist merkantilischer Speculation, der in Deutschland, beson— ders etwa seit einem Jahrzehend, die so unendlich großartigen Er— scheinungen der Kanal⸗-Anlegungen, Eisenbahnen und Dampfschiff— fahrten ins Leben rief, faͤngt an, sich auch in Ungarn zu regen, einem Lande, das bisher mit merkantilischem Geiste nur stief— vaͤterlich ausgestattet zu seyn schien, und da eine ausgebreitetere Verbindung durch Eisenbahnen von Ungarn aus nach dem We— sten vorlaͤufig nicht herzustellen ist, so war es wohl nur natuͤrlich, daß der kaufmaͤnnische Trieb seine spekulativen Blicke dem Orient zuwenden und hier ein besseres Verkehrsmittel suchen mußte. Der Handel Ungarns mit der Tuͤrkei vermittelst der Save wird kaum jemals ein groͤßeres als lokales, hoͤchstens fuͤr Kroatien wichtiges Interesse in Anspruch nehmen; indessen durfte dieser Anfang der einen Provinz des Ungarischen Landes leicht auch die anderen zu tiefer greifender Nachahmung aufmuntern, und da nachstehende, in der Mitte des Oktobers gehaltene Rede des Kroatischen Edeln und Kaiserl. Kämmerers Inkey von Palin auch in anderer Beziehung von Interesse ist, so moge sie hier einen Platz finden. Nachdem die diesfallsigen hydrometrischen Arbeiten den Kommis— sions-Mitgliedern zur Pruͤfung vorgelegt worden waren, begann Herr von Palin wie folgt:

„Diese so zahlreiche Versammlung der edelsten und wuͤrdigsten Zuhdrer des Landes wozu sich auch noch der treffliche Umstand gesellt, daß dieser wuͤrdige Herr zu meiner Linken (Ismail Aga Bimbaschi), welcher mit Wissen der hohen Pforte gegenwaͤrtig ist; eben so dieser edle Herr General zu meiner Rechten (Baron Hauer), wie diese Vereinigung der allerdings Hochachtung und Zutrauen einfloͤßenden hier beisitzenden Mitglieder dieser Kaiserl. Kommission, zeigt schon im voraus den hochgestellten großartigen Zweck, die Wichtigkeit der Verhandlungen, welche dieser Königl. Kommission obliegen, aber auch die gegruͤndete Hoffnung, ja sogar Gewißheit des Erfolges. Die Aufgaben unserer Berathung sind: l) die Urbarmachung uͤber 20 Quadratmeilen des besten Bodens, welche sich in den beiderseitigen Save-Niederungen befinden; 2) die Befoͤrderung der Schifffahrt auf der Save und somit auch die Verbindung des Ungarischen Handels mit dem Adriatischen folglich auch mit dem Kuͤstenlande welcher eigentlich auch den wichtigsten Theil des Handels fuͤr die zur Ungarischen Krone gehoͤrigen Laͤnder ausmacht ie. Das zweite und noch wichtigere Ziel unseres Strebens ist die Schiffbarkeit und folglich Befoͤr— derung des Handels fuͤr das gesammte Ungarisch-Kroatische Vater— land. Die Ungarn, die juͤngste unker den Völkerschaf— ten Europa's, die von der Hochebene Mittel-Asiens in die weiten Ebenen der Donau herabkamen, hat—⸗ ten vorerst nur das Ziel, diese Eroberungen zu er— weitern und sich eine bleibende Wohnstätte zu ver— schaffen; somit ging jede Tendenz blos allein dahin, den militairischen Geist zu bilden. Dieses System wurde dann durch das Eindringen der Tartaren und anderer aus Asiatischem Stamm, endlich auch der Muselmaͤnner, stets erhalten. Eben so diese Slavischen Laͤnder-Bezirke des einst so maͤchtigen Roͤmischen Illyriens hatten in jener Zeit durch innere Zwistigkeiten der innewoh— nenden Kroatisch-⸗Bosnisch-Dalmatischen Abtheilungen, durch Ei— fersucht ihrer Zubane und Bane, welche sich zu Alleinherrschern aufwarfen, sich meistens den kriegerischen Zwecken gewidmet und somit den Handel ganz außer Acht gelassen, spaͤter dann, mit Un— garn vereinigt, mit dem damaligen allgemeinen Feinde zu kaͤmpfen gehabt. Und somit wurde unser armes, durch dies stiefmuͤtterliche Schicksal gedrucktes, vereinigtes Vaterland lange in gaͤnzlicher Kindheit und Unkultur zuruͤckgelassen, waͤhrend die Nachbarlaͤnder allmaͤlig in der Civilisation vorwaͤrts ruͤckten, bis endlich der mäch— tige Trieb des Vorwartsdringens der Kultur auch dies vereinigt Vaterland ergriff und wir nun, bei anhaltender Ruhe und nach besorgter Sicherheit des Eigenthums, das Edlere der mensch! Bestimmung zu erringen und zu erstreben anfingen. war zu jeder Zeit ein Haupthebel der Civilisatlon, alleinige Mittel, mit entfernten Staaten in Verkehr zu kommen und von ihnen zu lernen. Der Mangel des Handels ĩ Vaterlande ist Ursache, daß man noch vor 10 bis 12

er wannd

eben so

der Ungarn noch Kroatien im Auslande kannte und davon die wunderlichsten Maͤhrchen schrieb.“

Die Einberufung der General⸗Conseils des Acker⸗ baues, des Handels und der Manufakturen in Frankreich.

Ehe wir uns mit dem Zweck, welcher die Einberufung dieser drei Conseils veranlaßt hat, beschaͤftigen, wellen wir ein Wort über den Ursprung und die Zusammensetzung derselben sagen. Die Errichtung eines General-Conseils fuͤr den Handel geht bis in die Regierungszeit Ludwig's XIV. zuruͤck; seit jener Zeit ist es, obwohl geringe Veränderungen in seiner Verfassung stattgefunden, stets berufen worden, sein Gutachten uͤber bie ihm von der Re— gierung vorgelegten Fragen abzugeben. Im Jahre 1831 aͤnderte eine Koͤnigliche Ordonnanz diese Institution, indem die Conseils für den Handel, die Manufakturen und den Ackerbau gemeinsame Bestimmungen, Functionen und Zusammensetzung erhielten. Nach ö Ordonnanz hahen Lie Confeils jaͤhrlich eine Sitzung zu hal— ten, worin sie die Vorschläge ihrer Mitglleder, die entweder in ihrem Namen oder im Namen der Handels-Kammern“), der be— rathenden Manufaktur⸗Kammern ) uͤnd der Ackerbau⸗Gesellschaf⸗ ten gemacht werden, berathen und ihre Wüunsche in dieser Vqie⸗ hung aussprechen. Sie geben auch ihr Gutachten ab uͤber alle Fragen, die der Handels-Minister ihnen vorzulegen fuͤr angemes— sen findet. Gemischte Kommissionen von zwei oder drei dieser Conseils koͤnnen einberufen werden, wenn der Minister es fuͤr zweckdienlich haͤlt.

Das General-Conseil des Handels wird von den Handels— Kammern entweder aus ihren eigenen Mitgliedern oder aus Per— sonen ihres Bezirks ernannt. Es besteht aus 52 Mitgliedern. Das General-Conseil der Manufakturen hat 59 Mitglieder, von denen 20 von der berathenden Kammer fuͤr Kuͤnste ünd Manu— fakturen, die uͤbrigen durch den Minister ernannt werden. Die 30 Mitglieder des Ackerbau-Conseils werden saͤmmtlich von dem Minister ernannt. Die Functionen der Mitglieder dieser drei Conseils waͤhren drei Jahre und werden ganz unentgeltlich ausgeuͤbt.

Den zum 16. Dezember einberufenen drei Conseils wird der Handels-Minister mehrere wichtige Fragen vorlegen. Sie werden aufgefordert werden, ihr Gutachten uͤber eine Modifizirung der Eingangs-blle auf Kolonial-Sucker und auslaͤndisches Schlacht— Vieh abzugeben. Die erste dieser beiden Fragen beschaͤftigt die Kammern und die Verwaltung seit sieben oder acht Jahren, und je laͤnger es dauert, desto mehr verwickelt sie sich. Die Rivali— taͤt, welche zwischen dem Rohr-Zucker und dem Ruͤben-Zucker herrscht, wird dem einen oder dem anderen dieser Produkte ver— derblich werden, und die Zeit, wo es moͤglich gewesen ware, diese beiden Kulturarten neben einander bestehen zu lassen, ist voruͤber. Man hat sich uͤbrigens niemals auf den industriellen Standpunkt versetzt, um diese Schwierigkeit zu loͤsen, und die Verwaltung hat in ihren den Kammern vorgelegten Gesetzen sich stets durch die siskalischen Interessen beherrschen lassen. Dieser Umstand hat nicht wenig dazu beigetragen, die gedruckte Lage herbeizufuͤhren, uͤber die beide Zucker-Arten sich gleichzeitig beklagen. ; ;

Das Gutachten der Conseils uber diesen Gegenstand wird indeß dem Handels-Minister, im Falle er die Absicht hatte, in der nächsten Session den Kammern Veränderungen vorzuschlagen, nicht viel nuͤtzen. Was wird in der That geschehen? Das Ge— neral-Conseil fuͤr den Ackerbau wird den inlaͤndischen Zucker ver— theidigen und sehr wahrscheinlich eine Herabsetzung der auf dem—

) Die in den Haupt-Handelsstaͤdten errichteten Handels-Kam mern bestehen aus einer gewissen Anzahl Personen, die ein Gewerbe betreiben oder betrieben haben. Ihr Zweck ist, sich uͤber die ortlichen Handels⸗Interessen zu berathen, um die Verwaltung uͤber die Maß— regeln aufzuklaͤren, die auf den Wohlstand wie auf die Entwicke lung der Industrie von Einfluß seyn koͤnnen. f

. berathenden Kammern fuͤr Kuͤnste und Manufakturen den Staͤdten errichtet, die vorzugsweise Manufaktur -Städte nd; haben analoge Functionen, wie die Handels-Kammern fuͤr die Handelsstaͤdte.

selben lastenden Zoöͤlle verlangen. Das Handels⸗-Conseil wird da⸗ gegen eine Verminderung der Zoͤlle auf Kolonial-Zucker, oder eine Gleichstellung beider Produkte, oder endlich eine Unter⸗ druͤckung des inlaͤndischen Zuckers fordern. Die Kaufleute von Havre haben bereits die Initiative in 3 auf diesen Gegen⸗ stand ergriffen, indem sie den Handels-Minister eine Petition uͤbersandten, worin sie das wirkliche oder angebliche Elend der Ko⸗ lonieen schildern. Mit den Zöllen auf Schlachtvieh wird es sich eben so verhalten. Das Ackerbau-Conseil wird den bestehenden Tarif auf das Aeußerste vertheidigen, wahrend das Manufaktur⸗ Conseil, im Interesse der Industrie und der Arbeiter, die erleich⸗ terte Einfuhr des fremden Schlachtviehs in Frankreich verlangen wird. Ueber einen Punkt werden uͤbrigens die General-Con⸗ seils sich verständigen, namlich uͤber die Herabsetzung der staͤdti⸗ schen Octroi-Zoͤlle. Da jedoch der Schatz h von dleser Abgabe erhält und der Augenblick nicht dazu geeignet ist, die Steuern zu reduziren, so duͤrfte diese Modifizirung nicht den Beifall des Ministers erhalten.

. Die drei Conseils repraͤsentiren Interessen, die in sehr vielen Fallen sich nicht demselben System unterordnen lassen. Die Ma⸗ nufakturen verlangen die freie Einfuhr der Rohstoffe; dem wider⸗ setzt sich der Ackerbau, er will, daß sein Getraide, seine Wolle, seine Garne, sein Schlachtvieh gegen die Konkurrenz des Aus⸗ landes geschuͤßt werden. Doch will er nicht, daß dieser Schutz, den er fuͤr sich in Anspruch nimmt, auch auf andere Industrie⸗ Zweige ausgedehnt werde, und er wuͤrde es sehr gern sehen, wenn der Preis der Manufgktur-Waaren durch die auslaͤndische Kon⸗ kurrenz erniedrigt wurde. Man begreift, daß dlese respektiven Stellungen der drei Tonseils keine Einstimmigkeit in Betreff der ihnen vorgelegten Zoll-Fragen gestatten. Die Industrie z. B. ver⸗ langt seit langer Zeit die Herabsetzung der Zoͤlle auf fremdes Eisen und fremde Steinkohlen. Das Ackerbau⸗Conseil, welches viele Besitzer von Waͤldern und Steinkohlen-Gruben unter seinen Mitgliedern zaͤhlt, widersetzt sich dieser Maßregel, die von einer großen Anzahl Mitglieder des Manufaktur-Conseils gefordert wird

Indem der Handels-Minister die Aufmerksamkeit der Con-

seils ganz besonders auf den gegenwartigen Zustand einiger In⸗ dustrie⸗-Zweige lenkt, die gegen die aͤhnlichen Produkte des Aus landes theils durch erhohte Zoͤlle, theils durch ein absolutes Ver— bot beschuͤtzt werden, scheint er den Weg zur Abschließung eines Handels-Vertrages mit Belgien bahnen zu wollen; denn die In⸗ dustrie-Zweige, welche er zur Unterstuͤtzung seiner Empfehlung auf⸗ fordert (die Eisenhuͤtten, die Leinen- und Baumwollen-Waaren⸗ Fabriken, die Glashuͤtten, die Gerbereien u. s. w.) gehoren eben zur Zahl derjenigen, gegen die man auf der anderen Seite der Graͤnze reklamirt. Um einen Zoll-Tarif zu reformiren, muß man sich auf den Standpunkt der allgemeinen Interessen versetzen und alle Einzel⸗ heiten einem reiflich durchdachten System zu koordiniren wiffen. Dies ist niemals in Frankreich geschehen. Man hat bald den Privat-Interessen nachgegeben, bald nur die fiskalischen Beduͤrf⸗ nisse in Betracht gezogen. Oft hat man auch die Steuern er— hoͤht, um einen zum Untergange bestimmten Industrie⸗ Zweig zu heben, indem man die Handarbeit gegen die Maschinen oder die Unfruchtbarkeit des einheimischen Bodens gegen die Fruchtbarkeit der fremden Regionen beschuͤtzte. .

lleber einige andere Punkte werden die drei Conseils sich ohne

; chwierigkeit verstaͤndigen: naͤmlich die Revision der Gefetze und Vexordnungen uͤber das Huͤtungs⸗ und Trift-Recht, uͤber bie Wie⸗ rbeholzung der Berge, uͤber die Austrocknung der Teiche und iber die ländliche Polizei. Ein Gesetzentwurf Über Erfindungs⸗ Patente, der in der letzten Session der General⸗-Conseiss , beitet wurde und seitdem der Gegenstand gruͤndlicher Untersuchun⸗ gen gewesen ist, wird ihnen von neuem vorgelegt werden, um so⸗ dann in . w zu werden.

Dle Sesslon der Conseils wird einen Monat, v 16 e⸗ zember bis zum 16. Januar, waͤhren; sie een, g,, ö. deß wird das Wesentlichste ihrer Berathungen, theils durch Mit glieder, die irgend ein Interesse durch die Blatter vertheidigt zu sehen wuͤnschen, theils durch die Regierung, die gewisse Ideen oder . Maßregeln geltend machen will, taͤglich der Presse uͤber⸗ lefert.

Bekanntmachungen.

Der weiblicher Handarbeiten slenz,

Verkauf

10. Dezember c. 8 n h 6

gm,

mittagsstunden dem ges und die

ö

Eingang RR Berlin, den 30. November 1844.

k I

Oeffentliches Aufgebot der bekannten und; unbekannten Anspruchs-Berechtigten an, verschiedene, von dem ehemaligen Ritter P gedinge zu Polch herruͤhrende Immobilien, und aus dem Verkaufe eines Theils der selben, so wie aus den Revenuͤen erloͤsten

. Geldern.

Nachdem auf das von uns unter dem 29. Fe bruar 1832 erlassene oͤffentliche Aufgebot alle bis da hin unbekannt gebliebene Interessenten, welche sich fuͤr berechtigt hielten, aus irgend einem Rechtsver haͤltnisse einen Anspruch an die unten naͤher bezeich neten, von dem zur Zeit der Deutschen Reichs-Ver fassung zu Polch, im jetzigen Kreife Mayen, Regie— rungs- Bezirks Koblenz, bestandenen Rittergedinge oder sogengnnten Polcher Dingtage herrührenden, demnaͤchst in den Besitz des Koͤniglichen Domainen Fiskus und in neuester Zeit in den des Königl. Preu ssischen Kammerherrn und Landraths, Grafen' von Boos⸗Waldeck, und des Handlungshauses Franz Fors boom zu Frankfurt am Main uͤbergegangenen Immo⸗— bilien und Gelder, welche aus dem Verkaufe eines Theils derselben, so wie aus den Revenuͤen, erloͤst und in die Koͤniglichen Kassen geflossen sind, zu machen, aufgefordert sind, ihre vermeintlichen Anspruͤche in

reien

r 9 9 2 . 9 ; Mn & 8 Allgemeiner Anzeiger für di gemerne zeiger . Ministers und Chefs der zweiten Abtheilung des niglichen Haus Ministeriums vom 22sten desselben Monats, und anderer Gegenstaäͤnde zum Besten derfsliche bis jetzt bekannte oder unbekannte Interessenten, verarmten Weinbauer an der Mosel wird welche aus irgend einem Rechtsgrunde an die vorge⸗— in den Vor-dachten Besitzungen des ehemaligen Polcher Dingta⸗— davon aufgekommenen Revenuͤen noch großen Speisesaal Seiner Königlichen Ho-sjetzt einen Anspruch zu haben vermeinen, auf, zur heit des Prinzen von Preußen stattfinden. Wahrnehmung und Ausfuͤhrung ihrer Rechte sich in im Palais in der Behrenstraßes nerhalb einer dreimonatlichen Feist bei uns zu melden.

„Die Objekte, auf welche sich dieses Aufgebot be zieht, sind folgende: der Wald Hochpochten, groͤßtentheils aus Buchen Gemeinde Polch gelegenen Gartens, Hochwald bestehend, enthaltend 2791 Morgen die Koͤniglichen Kassen geslossen ist;

103 Ruthen, gelegen im Banne Uelmen, Kreis Kochem, Regierungs-Bezirk Ko blenz, graͤnzt gegen Osten an die Gemarkungen . der Gemeinden Sppenberg, Laubach und Muͤllen- und unbekänute Realpraͤtenden bach, gegen Suͤden an die Gemarkungen von stercessenten, Alfeln und Auderath, gegen Westen an Laͤnde-spruͤche innerhalb des anberaumten Praͤklusivtermins nes uns anzuzeigen, mit allen diesen, dem beh

Fiskus gegenuͤber, als ausgeschlossen erachtet werden, und zwar lediglich durch den Ablauf des das Forsthaus sammt dem dazu gehdrigen Maus selbst, ohne daß es eines weiteren Verfahrens oder nuar 1812, Vormittags um 10 uhr, vor dem Dagegen bleiben densel⸗Kammergerichts Assessor Wohlers, im Kammerge⸗

n. i,, . in *nberaumten Liquidations Termine 8 den Besitz der le en Be ie Art ihrer F : ,,,, en, den Betrag und die Art ihrer Forderung an⸗— d in die Koͤniglichen Kasse geflossenen Gelder ausgezahlt wurde, ae, nennen Aufgebot soll sowobl

und Waldungen von Uelmen Norden an die Gemarkungen der Gemeinden Üülers— feld und Liersthal;

felder Hofe, bestehend aus einem Wohnhause nebst Praͤklusivbescheides bedarf. Scheune und Stallung und verschiedenen Grund- ben ihre persdnlichen und din stuͤcken, enthaltend 123 Morgen 130 Ruthen an diejenigen Personen, die 10 Fuß, gelegen in dem Walde von Hochpochten; der Puͤtzfelderhof, bestehend aus einem Wohn hause nebst Scheune und Stallung und verschie denen Grundstuͤcken, haltend 117 Morgen 95 Ru ) ; then 19 Fuß, gelegen in dem Walde von Höchpochten, durch die Allgemeine Preußische Staats- Zeitung, als der Hoͤchsterhof, bestehend aus mehreren Wirth ö schaftsgebaͤuden und verschiedenen Grundstuͤcken, haltend 122 Morgen 55 Ruthen 60 Fuß, gele gen in dem Walde von Hochpochten;

* .

von Ladenberg Excel in,

fernerhin saͤmmt⸗ legen;

gelegenen Modumsfelder; 8

. ; . der Gemeinde 9 welche es

und gegen

vorerwaͤhnten Realitaͤten und denen ein Theil der Gegenwaͤrtiges oͤffentliches

durch die Amtsblaͤtter der

ab, (an welchem dieses Aufgebot zum

e Preuszischen Staaten.

haltend 37 Morgen 58 Ruthen 60 Fuß theils an dem Walde von Hochpochten ge⸗

die Kaufgelder der von dem Koͤniglichen Domai nen⸗Fiskus am 9. Oktober 1822 an den Steuer Empfaͤnger Koch, als Meistbietenden, oͤffentlich verkauften, in dem Banne der Gemeinde Uelmen

der Thel der Kaufgelder eines von der Franzd sischen Domainen⸗Verwaltung am 23. April 1812 sitze de l s. z

u, r dnn nen- erwaltung am 23. April sts sitzen, oder welche demselben etwas bezahlen oder 6m Lothar Friesen und Caspar Schmalbach, als : 4 die Meistbietenden, oͤffentlich verkauften, in der das Mindeste davon verabfolgen zu lassen, vielmehr

die aus den seit dem 4. Juntus 1815 von obi gen Obiekten erfallenen Revenuͤen geloͤsten Gelder. Diesem zufolge sollen alle vorgedachte, bekannte iten und uͤbrigen In unterlassen werden, ihre An- genen gleich vergntwortlich und geht außerdem sei

urch d zer saͤmmtlichen Koͤniglichen Rheinischen und Westphaͤlischen Regierungen, . drei verschiedenen Malen, jedes Mal nach einem Zwischen. raume von vierzehn Tagen, bekannt gemacht werden, der Gierolbsrother Hof, bestehend aus einem der dreimonatliche Präkfustotermin aber von Wohnhguse nebst Scheune und Stallung und

theils Bekanntmachung.

Nachdem über den Nachlaß des am 3. Dezember 1635 hierselbst verstorbenen Ober⸗Graͤnz-⸗Controlleurs, Hofraths Johann Daniel Ferdinand Rumpf, wegen Unzulaͤnglichkeit desselben zur Befriedigung saͤmmt⸗ licher Glaͤubiger, der erbschaftliche Liquidations Pro— zeß erdffnet und zugleich der offene Arrest verhängt worden ist, so werden Alle, welche dem Verstorbe—⸗ nen gehörige Gelder, Effekten oder Dokumente be⸗

liefern sollen, hierdurch aufgefordert, an Niemand welches in dem Koͤnigl. Kammergerichte ungesaͤumt davon An jeige zu machen und die bei ihnen befindlichen Gel— der und Sachen, jedoch mit Vorbehalt ihrer Rechte, an das Kammergerichts-Depositorium abzuliefern. Wer dieser Anweifung zuwider handelt, ist der Masse auf Höhe des Zurückbehaltenen oder Verschwie⸗

sivtermins etwanigen Pfandrechts oder des sonst von ihm Kdniglichen behaupteten Rechts verlustig. ; 3 1 2 8 2 1 ro S8 2 1 Werden, Zugleich werden die saͤmmtlichen Glaͤubiger hier— Termins durch vorgeladen, sich in dem auf den M. Ja⸗

zu gestel⸗

zugeben und die vorhandenen Dokumente urschrift— lich vorzulegen.

Auswaͤrtigen werden die Justiz⸗Kommissarien Be⸗ cher, Nauds und Justizrath Jung als Bevollmäͤch— tigte vorgeschlagen. ; 2

Die Ausbleibenden haben zu gewaͤrtigen, daß sie aller ihrer etwanigen Vorrechte fur verlustig erklaͤrt und mit ihren Forderungen nur an dasjenige, was nach Befriedigung der sich meldenden Glaͤubiger von von dem Tage der Masse etwa übrig bleiben mochte, werden ver⸗ dritten Male wiesen werden.

in dem Amtsblatte der hiesigen Koͤniglich Regie⸗ erli 25. S Am ; Koͤniglichen Regie Berlin, am 25. September 1841. rung erscheinen wird, zu laufen anfangen toni s. Kammergericht. Koblenz, den 29. Oktober 1841. . . . a Koͤnigliche Regierung.

w eee. 3 nerhalb einer Praͤklusivfrist von drei Monaten anzu⸗

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei. kehh en, 36 wir , auf Grund der . . Kabinets Ordre vom 8. September d. J.,

Gesetz Sammlung, Seite 288, und einer darguf er⸗ gangenen Verfuͤgnng des Herrn Geheimen Staats

verschiedenen Grundstuͤcken, haltend 92 Morgen 5 Ruthen 75 Fuß, gelegen in dem Walde von SBPochpochten; 3 die Zervasmuͤhle, bestehend in einem Wohnhause, einer Delmuͤhle und verschiedenen Grundstuͤcken,

r Dillation der ungewohnten Verse sehr wesentlich erleichtert tige Mo Dies ist indeß ein Punkt, auf den ich mir erlau—

2 wurde. ͤ 32 zurückzukommen. Eben so sehr wie den genialen

die geschmackvolle Besonnenheit der Ge— Koͤniglichen Schauspiele und des an

Edikt al- Cttati on. Der am 16. August 1766 geborene Carl Friedrich

Beilage

komponisten muß man neral-Intendantur der