1841 / 341 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ter, deren Erhaltung 0 * Contributions- oder Schatzungs⸗Einrichtung und die hierauf sich gruͤndenden Edikte de non dismembraudis pra diis- gesichert war. Dieses System ist seit dem Eintritte der Fremdherrschaft, mithin schon über 30 Jahre, aufgehoben. Es ist seit jener Seitz theils durch Dismembrationen aller Bauergůter, theils durch Marken— und Gemeinheits⸗Theilungen. eine Menge neuer Besikungen ent⸗ standen, welche den älteren öfters an Große gleichkommen und. in Bezug auf die Theilnahme am Gemeinderechte nicht unberuͤcksich⸗ tigt bleiben koͤnnen, weil sie jetzt ein bedeutendes Element in den Landgemeinden bilden und ihre gleichmäßige Heranziehung zu den Gemeindelasten unerläßlich ist, um die sehr gesteigerten Beduͤrfnisse der Gemeinden befriedigen zu koͤnnen. Die Observanzen, auf welchen die fruͤhere Verfassung fast uberall beruhte, sind, so weit sie in Folge der neueren Kommunal-Gesetzgebung nicht mehr in Ausuͤbung bleiben konnten (und dieses ist zum groͤßten Theil der Fall) durch die Laͤnge der Zeit verdunkelt und nur noch bei We— nigen im lebendigen Andenken. Ohne ein neues und umfassen— des Gesetz war daher die Verfassung nicht zu ordnen; dagegen ist bei Abfassung der Landgemeinde-Ordnung als Gesichtspunkt hoͤch— ster Bedeutung im Auge behalten worden, die noch vorhandenen lebenskräͤftigen Elemente der fruheren Verfassung festzuhalten und neu zu begruͤnden, die Gemeinden, so weit es die veränderten Verhaͤltnisse gestatten, auf ihre historische Grundlage zuruͤckzufuͤhren.

Die Ortsgemeinde ist, wie das dringende, von dem Provin— zial-Landtage anerkannte Beduͤrfniß es erforderte, als die erste Einheit in der Kommunal-Verfassung, wieder hergestellt worden. Ein Vorsteher, von dem Land-Rath aus der Mitte der Gemeinde gewaͤhlt, verwaltet ihre inneren Angelegenheiten. Die Gesammt—⸗ . der bedeutenderen Grundbesitzer die Meistbeerbten an deren Stelle in groͤßeren Gemeinden eine Versammlung gewaͤhl— ter Gemeinde-Verordneten tritt, bilden die gesetzliche Verkretung der Gemeinde. Die Frage, ob es angemessen sey, aus mehreren Gemeinden Aemter zu bilden, als Zwischenstufe zwischen dem Orts— Gemeinde- und dem Kreis-Verbande, zur Handhabung der Polizei und fuͤr solche Kommunal⸗-Zwecke, welche eine groͤßere Verbindung erfordern, hat zu wesentlicher Meinungs-Verschiedenheit Anlaß gegeben. Nach Erwaͤgung aller Verhaͤltnisse hat jedoch die Bil— dung von Aemtern unter einem geschäftskundigen Vorsteher (Amt— mann) als eine unentbehrliche Institution anerkannt werden muͤs— sen. Gerichts-Obrigkeiten und Domainen-Beamte, wie sie in den oͤstlichen Provinzen bestehen, sind, mit wenigen Ausnahmen, in Westphalen nicht vorhanden. Die Zwischen-Instanz zwischen dem Landrath und den Orts⸗Behoͤrden des platten Landes, von welcher die Polizei gehandhabt und die Gemeinde-Verwaltung be— aufsichtigt wird, mußte daher in dieser Provinz auf eine organische Weise begruͤndet werden. Dazu bot sich die Herstellung der Amts— Verfassung als eine geeignete Form dar. Sie ist in Wesiphalen keine neue Schoͤpfung, sie hat schon fruͤherhin bestanden. Die Amts-Behöbͤrden hatten die Polizei und die uͤbrigen administrativen Geschäfte zu verwalten; ihnen stand auf die LKommunal-A1Angelegen— heiten eine leitende Einwirkung zu. Die Bildung von Aemtern ist zugleich fuͤr solche Kommunal-Angelegenheiten, welche zur Er—

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reichung ihres Zweckes eine grbͤßere Verbindung erfordern, wie

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in dem herkbmmlichen Bestande durch die theilweise die Armenpflege und der Wegebau, von großem Nutzen.

Auch sind bereits durch die jetzige Buͤrgermeisterei⸗Verfassung manche Anstalten ins Leben gerufen, welche fuͤr alle zur Bůrger— meisterei gehörigen Ortsgemeinden ein gemeinsames Interesse ha— ben und ohne nachtheilige Störungen nicht wieder aufgeldͤst werden koͤnnen. Immer aber mußte das Gesetz die Selbsistaͤndigkeit der Ortsgemeinden als Hauptgesichtspunkt festhalten; alle Kommunal— Angelegenheiten sind daher zunaͤchst Gegenstand ihres Gemeinde— Verbandes. Das Amt bildet der Hauptsache nach einen Ver— waltung s-Bezirk einen Kommunal-Verband nur da, wo eine Gemeinschaftlichkeit der Interessen fuͤr alle Gemeinden des Amtes klar hervortritt.

Von vielen Seiten ist die Ansicht geltend gemacht worden, daß der Amtmann als der nächste Vorstand und Verwalter aller Ortsgemeinden seines Bezirkes zu betrachten und nur als Vertreter desselben in Verhinderungsfaͤllen und fuͤr einzelne Geschaͤfte ein Orts⸗Vorsteher zu bestellen sey. Die Landgemeinde⸗Ordnung erkennt jedoch den Orts-Versteher als den eigentlichen Vorstand der Ge— meinde an. Diese Stellung, wie der Charakter einer selbststaͤndigen Corporation sie bedingt, ist unerlaͤßlich, um die besonderen Inter— essen der einzelnen Gemeinden gehoͤrig zu sichern. Dem Be— denken, ob bei dieser Einrichtung eine angemessene Behandlung der schwierigeren Zweige der Gemeinde-Verwaltung sichergestellt werden koͤnne, ist vorgebeugt worden, indem neben der Polizei— Verwaltung, welche dem Amtmann fuͤr den Umfang des Amts— Bezirkes zusteht, auch das Etats⸗-, Kassen- und Rechnungswesen seiner unmittelbaren Leitung uͤberwiesen wurde. Im Uebrigen aber ist die Stellung des Amtmannes zu der Orts-Gemeinde auf die einer leitenden und aufsichtfuͤhrenden Behörde beschraͤnkt geblieben.

Die jetzige Verfassung gestattet den Gemeinden kein Wahlrecht ihrer Vorsteher und Gemeinde-Beamten. Auch unter der fruͤheren Verfassung stand den Landgemeinden ein Wahlrecht nur ausnahms— weise zu, und wo es bestand, war es beschraͤnkt und von geringer Bedeutung. Die Vorsteher der Aemter waren uͤberall landes— herrliche Beamten. Die Landgemeinde-Ordnung hat in Ueberein stimmung mit den vorgefundenen Verhaͤltnissen die Ernennung des Orts-Vorstehers und des Amtmannes der Staats-Behoͤrde vorbe halten. Der Orts-Vorsteher wird jedoch aus den Mitgliedern der Gemeinde genommen, und auch bei Ernennung des Amtmannes soll auf angesehene Grundbesitzer des Bezirkes besondere Ruͤcksicht genommen werden.

Gegen eine unbedingte Selbf waltung hat sich der Landtag bestimmt erklaͤrt und auf Beibehal— tung der bisherigen Kontrolle des Kommunal-Haushalts durch die Staats⸗Behöoͤrde angetragen. Dieser Antrag ist durch die Eigen— thuͤmlichkeit der Landgemeinden und durch die Analogie der Unter— ordnung begruͤndet, in welcher sie zum großen Theile auch vor Eintritt der Fremdherrschaft zu den landesherrlichen Behörden standen. Zur Erhaltung der erforderlichen Kontrolle war es aber nicht nöthig, die gegenwaͤrtigen Formen, welche mit weitlaͤuftigen

sistaͤndigkeit der Gemeinde-Ver— m

Schreibereien verbunden sind, beizubehalten, es stellte sich vielmehr ohne Gefaͤhrdung des Zweckes eine wesentliche Vereinfachung als zulaͤssig dar. Bei der zwangsweisen Vereinigung der Rittergzuͤter mit den Gemeinden, welche die fremdherrliche Gesetzgebung ver—

fuͤgte, war das Rechtsverhaͤltniß außer Acht gelassen worden. Die Befugniß der Rittergutsbesitzer, ihr Ausscheiden aus dem Gemeinde— Verbande zu verlan Jen, mußte daher als durch ihr urspruͤngliches Recht begruͤndet anerkannt werden. Dagegen schien es nicht noth— wendig, die Trennung durch das Gesetz anzuordnen, wo die Ge— meinschaft zur Zufriedenheit beider Theile besteht. Die Sonderung wird daher nur stattfinden, wenn beide Theile damit einverstanden sind, oder wenn, auf den einseitigen Antrag eines Theiles, von der Staats-Behoöͤrde anerkannt wird, daß genuͤgende Gruͤnde zur Rechtfertigung desselben vorliegen. Auch nach der Trennung blei— ben diejenigen Anstalten gemeinschaftlich, welche ein gemeinsames Beduͤrfniß des Rittergutes und der Gemeinde befriedigen und ohne Nachtheil fuͤr einen von beiden Theilen gemeinsam bleiben koͤnnen.

Die Frage, inwiefern bei Einfuͤhrung der revidirten Städte Ordnung eine Beschraͤnkung hinsichtlich der kleinen Städte zu treffen seyn mochte? ist im Jahre 1833 den Ständen der Pro⸗ vinz Westphalen zur Begutachtung vorgelegt worden. Der Land— tag hat sich dahin erklart, daß viele der kleineren und mittleren Staͤdte, theils wegen Beschränkung ihrer Geldmittel, theils wegen Mangels der zur Bildung eines Magistrats und eines Stadt— verordneten-Kollegiums erforderlichen Anzahl qualifizirter Personen, außer Stande seyn wuͤrden, die Städte Ordnung anzunehmen, und daß ihrem Interesse der Anschluß an die Landgemeinde⸗-Ord— nung weit mehr entsprechen werde. Mit Ruͤcksicht hierauf ist durch die Allerhoͤchste Kabinets-Ordre vom 18. Maͤrz 18335 wegen Einfuͤhrung der revidirten Staͤdte-Drdnung in der Provinz West— phalen bestimmt worden, daß, wenn an einzelnen Orten Bedenken entgegenstehen sollten, mit der Einfuͤhrung der Staäͤdte⸗Ordnung vorläufig Anstand zu nehmen und weitere Instruction einzuholen sey. . Die Einfuͤhrung der Staͤdte-Ordnung ist hiernaͤchst in 57 Staͤdten erfolgt, in 40 Staͤdten aber nach dem Wunsche der jeßigen Gemeinde-Behoͤrden ausgesetzt worden. Die jetzt ema nirte Verordnung bestimmt nun, daß die revidirte Städte-Ord nung in den Städten von 2500 Einwohnern, oder mehr, in wel chen sie bisher nicht gilt, eingefuͤhrt werde. Staͤdte dieses Um fanges bieten der Regel nach genuͤgende Elemente fuͤr die selbst staͤndigere, aber auch komplizirtere Verwaltung dar, wie sie die Städte-Ordnung bedingt. In den kleineren Staͤdten dagegen wird die Landgemeinde-Ordnung zur Anwendung kommen, mit einigen Modisicationen, wie sie die staͤdtische Eigenthuͤmlichkeit er fordert, die auch in diesen kleinen Staͤdten zu beruͤcksichtigen blieb. Uebergaͤnge von der Staͤdte-Ordnung zur Landgemeinde-Ordnung und von dieser zur Staͤdte-Ordnung koͤnnen auf den motivirten Antrag der Verordneten-Versammlungen, nachdem diese gehoͤrig konstituirt sind, genehmigt werden.

Die Einfuͤhrung beider Berordnungen wird mit der Aende rung mancher Verhaͤltnisse verbunden seyn, die seit einer Reihe von Jahren in der Provinz bestanden haben. Die neue Gemeinde Verfassung ist aber so ausschließlich aus dem Gesichtspunkte er wachsen, die wahren Eigenthuͤmlichkeiten in dem Gemeindeleben der Provinz anzuerkennen und, wo sie bisher zuruͤcktraten, neu zu beleben, daß der Uebergang in das neue Verhaͤltniß sich leicht ver mitteln wird, wenn ihm der unbefangene Wille aller Betheiligten foͤrdernd entgegenkommt.

Allgemeiner Anzeiger

Bekanntmachungen.

Ober-FSchlesische Eisenbahn. Vierte Einzahlung.

z, Sarnen et ire der Sber-Schlesischen Ei— ; z s 410 l 1 1 1 7. yHerren Actionaire der Ober Schlesischen Ei genau anzugeben, und es haben sich die Vollmacht Gesuche und Beilagen vom akademischen Senate fuͤr ö ö

* 8

e 2

8. 13. der Statuten hierdurch aufgefordert:

die vierte Einzahlung .

Zehn Prozent . 4

vom 2. bis 15. Januar 1842, von 8 Uhr Morgens Straße Nr. 43, zu leisten.

Inhaber von

tuten wegen des Zinssulses;

1) Anschluls der Eisenbahn von Köln nach Minden nisse aus allen in der philosophischen Fakultat vor⸗ In den Vollmacliten der nicht persünlit h erscheinen geschriebenen Gegenstaͤnden den Actionaire sind die Nummern der Primitiv-Actien Kandidaten, welche nach Einsicht und Pruͤfung ihrer E M Arndt

. ö ; e gg. . *r 8 psang zu nehmen, bis 1 Uhr Mittags, in unserem Buͤregn, Ohlauer d Prioritäts Actien,

Die ;

nbahn ö Gesellschaft werden mit Bezugnahme auf gehen und Bevollmächtigten genügend auszuweisen. qualisizi rt anerkannt werden, vom Rector magnilico

13 Lu dem Ende können sich die Bevollmächtigten, so zur Konkurs Pruͤfung eingeladen, welche an den un ; )

. ö 87 . / persönlich erscheinenden Actionaire, abaäͤnderlich festgesetzten Tagen, naͤmlich den 30. Maͤcz .

auf den Betrag der ausgegebenen Quittungsbogen mit ,, . J mund

Direction melden, um die Eintrittsarten in Em- lich in obbenanter Sprache abgehalten wird. Wirkliche Professoren derselben Lehrkanzel an den

Universitäten der Allerdurchlauchtigsten Beschuͤtzer der

welche blols als Freistadt Krakau, welche zugleich das philosophische und in der Stuhr schen Buchhandlung, Berlin

s der Konkurs⸗-Pruͤ⸗ Schloßplatz Nr. 2, Potsdam, Hohenwegstr. Ne. 4, soꝑ

welche die Zahl der vertretenen

X ,, e. . ö . Die vierte Einzahlung von Zehn Prozent wird auf olche der Versammlung beiwohnen wollen, erhalten Doktor-Diplom hesitzen, sind von

. . 9. 6 fer 87 8 g . 3 * den Quittungsbogen durch unseren Haupt-Rendan⸗ . , PDũüsseldors, den

Ver w altung«

ten Herrn Simon bescheinigt werden, weshalb die Herren Actionagire die nach den Nummern geordne ö ten Quittungsbogen mit der Zahlung kostenfrei ein . zureichen haben. Auf jeden Quittungsbogen werden * an Zinsen vom 1. Oktober bis 31. Dezember a. «. ö fur die bereits geleisteten drei Einzahlungen neun Anrechnung verguͤtigt.

Die Herren Actionaire werden uͤbrigens auf 5. 15. unserer in der General-Versammlung vom 22. Maͤrz 2. c. definitiv angenommenen und voön Sr. Majestaͤt dem Koͤnige unterm 2. August a. «.

sen, wonach bestimmt worden:

„Zahlt ein Aetionair einen eingeforderten Einschuß masstven mit Ziegeln gedeckten vor nicht, spätestens am letzten Zahlungs tage (für die erbauten Wirthschtftz öebanden, zu welchem WBrau— ! en von,

(. y z C . 34253 6y J 2 e, . j Roy 88er . =. . 6 83 eF*n . vierte Einzahlung der 15. Januar 1812), so ver- ret, Brennereh, Fischerei, Jagd und ein bedeutendes und in deren Herzen sich gewiß eben so die Gefuͤhle fällt ez fuͤr eden, dletten, Betrag Perm 0g Thlr, schlagbare; Hol; besen Wrtß' allein fich auf Wh der Dankbarkeit gegen diese achtbane Schul nftalt bei welchem der Verzug eintritt, in eine Conven Thlr' belauft, ] 5

ö . . ; h lII06 Im . Silbergroschen den Herren Actionairen durch .

. K. Ritterguts⸗-Verkauf. . ; ee .

ein 8 S hi K nn . ch die hier lebenden ehemaligen Schuͤler und Schuͤle Ein 8 Stunden von Dresden, haet an der nach die hier lebenden eh ; Schu 61 9 * eußischen, rinnen dieser Anstalt, zusammenzutreten, um diesem durch alle Buchhandlungen Berlins und des Preuß

Tage eine erhohte Feier zu geben und wo mdglich der Staats zu haben:

21 h 2 5 20. ö * *. Mal =. 9 eibendes Denk ihrer D Eßzarkeit schaftlichen im schönsten Style erbauten Schlosse, Nachwelt ein bleibendes Denkmal ihrer Dankbarkeit!

(Gesetz Samm⸗ (S ssesren Farenden 6 ,, , , . w , , , , ; Uns Schlesien fuͤhrenden Chaussee, jedoch im Pr lung 1841. Seite 233) bestaͤtigten Statuten verwie— gelegenes freies Allodial'- Rittergut mit einem herr

15. November 1841 Rath Baum. k uchsius

Sybel. B lan karts. nen. Eller.

Schmitz. Ruhrmann. 1 VOn de IIC ydt.

ö Das auf den 16. April 1842

ß lern und Schuͤlerinnen,

Morgen Hof, 22 Morgen Garten

für die Preußzischen Staaten.

3) Vorschlas einer Abänderung des §. 7. der Sta- lerhoͤchsten Schutzhoͤfe gelegenen Universitaͤt von der Gropiusschen Buch betreffenden Fakultaͤt erlangte Doktor⸗Diplom, 4) Zeug-Bauschule Laden 12, zu haber

An die ehemaligen Schuler rinnen der Leipziger Raths 1 fallende 50jährige drich Wilhelm des II.

und Kunsthandlung,

6 6 ch t

Alsdann werden jene

verminderte und doch vermehrte Ausgabe.

Geheftet. Preis 2 Thlr

Leipzig, im November is4.1.

Weidmann sche Buchhandlung

Bei Leopold Freund in Breslau ist erschienen

fung frei und beduͤrfen nur die uͤbrigen Bedingun- wie in allen Buchhandlungen Deutschlands, zu haben? gen zu erfuͤllen, um besagte Lehrkanzel zu erhalten. Krakau, den 29. November 1841. ; Secretair der Jagellonischen Universitaͤt. . 6Gies Czaputowiez.

Studenten-Musen-Almanack if Enthaltend Gedichte von im Jahre 1841 in Breslau Studirenden.

Mit allegorisch verziertem Titel. Elegant in Futteral und Goldschnitt gebunden. Preis 1 Thlr. Anekdoten und Charakterzuͤge aus dem Leben Fri 2 Heft. Preis 2 Sgr.

und Schuͤle Frei ⸗-Schule.

Jubilaͤum der hiesigen Raths-Frei-Schule veranlaßte

Bei C. Flemming in Glogau ist erschienen und

m 6

30 Jahren neu zu stiften. Um nun auch denjenigen ehemaligen Schuͤ Kochbuch fuͤr Maͤdchen und Hausfrauen, die utfeent von uns ehen oder deutliche Anweisung, nahrhafte und wohlschmek'

kende Speisen auf gute und doch sparsame Art zu bereiten.

lebendig erhalten, Gelegenheit zu geben, sich mit uns Nebst einem Anhange, allerhand nuͤtzliche und fuͤr

z . a6 66 6 nm . 14 . ö. ; . . 65fJem 2Bweo⸗n v ß s. rache * n. - ö ö h 1 ; ; . tiong!- Strafe von funf Thalern, welche die fand, 630 Morgen Acker, zur Haͤlfte der beste Weizen- zu diesem edlen Zwecke zu verbinden, erachten vir jede Hauzwirthschaft wichtige Mittheilungen und Vor

Gesellschaft; außer der ruͤckstaͤndigen Rate und den poden, 236 Morgen 2schuͤrige Wiesen, 7

/

gesetzlichen , . gerichtlich von ihm ein Holzung, 33

zuziehen befugt ist.

Es steht ihr aber auch frei, sofern triftige Gründe gen Kutungen, ,, ; nr s isches * D ) f Scha

vorhanden sind, den Actionair ohne prozessualisches Wege und Triften, das Recht mit der ganzen Schaä⸗

5 , , , ,. n äh var? ferei die angraͤnzenden Koͤnigl, Forsten zu behuͤten, s „(Kailksgnun,

resp. den bereits geleisteten Einzahlungen fuͤr ver— 470 Thlr. jahrlich feststchende bare Gefaͤlle und nur Grimmaische Str. 2.

Verfahren seines Rechts aus der Zeichnung und

gr , ige, , 60 Thle. jahrlich summarische Abgaben gehbeen, soll 2 zlordern und nach er- mit allen Vorräthen und bedeutenden Inventarium C he ö fuͤr 75009 Thlr. durch den Amtmann Heine zu Engel-Apotheke am Markt. Halle a. d. S. besonders ploͤtzlich eingetretener Fa⸗— .

elf er Ablieferung zu kassiren.

Breslau, den 17. November 1841.

Der Verwaltungs-Raih der Ober— Schlesischen Eisenbahn⸗Gesellschaft.

——

geben werden.

milien-Verhaͤltnisse halber verkauft resp. sofort üͤber⸗

4

Morgen Teiche, welche bis aufschen, und bemerken dabei; daß die Unterzeichneten

2

einige kleinere akle besäet werden, 126 Mor- jedem sich Meldenden mit Vergnügen naͤhere Auskunft 33 Morgen Graͤben und 34 Morgen ertheilen werden. 2

Gu stav Rus, Kaufmann,

S A TDöschMner, Apotheker,

blut llengst

Einladung zur 9gten General- Ver sammlung! der

Gesellschaft.

dorf -Elberfelder Eisenbahn- Gesellschalt wird Sonnabend den 18. Dezember d. J.,

hiesigen Bahnhose, stattfinden.

Jauptgegenstände der Berathung werden seyn: dem fixen jahr

1) Vortrag der Direction über die Fertigstellung telst Konkurs . der Bahn und der Bahnhöse und die Beschaf- Diejenigen fung der noch ersorderlichen Betriebsmittel:

der durch Ausgabe neuer Prioritäts-Actien oder durch eine Anleihe;

. ) . Konkurs Düsseldorf -Elberfelder Eisenbabn- für die Lehrkanzel der Etementar? M at he matik an der Fagellonischen universitaͤt. k . Von Seiten des akademischen Senats zu Krakau I. Mandane von Pot S065 Die diesjährige General- Versammlung der Düssel- wird hiermit kund gemacht, daß die Lehrkanzel der Elementgr⸗Mathemalik an der Jagellonischen Univer⸗ ; ) . ; sitaͤt, welcher Gegenstand in Poölnischer oder Lateini Vormttiags 10 Uhr, in dem Schleterschen Hause am scher Sprache wöchentlich durch 7 Stunden nach dem dorschriftsniaͤßigen Verfasser vorgetragen wird, mit Linterzeichneten erhalten. lichen Gehalte von 5000 Poln. Fl., mit Pruͤfung besetzt werden wird. welche um diese Kanzel einkommen ö . wollen, haben ihr Gesuch an den Rector magnislicus 2) das sich danach ertzebende Ersordernils einen spaͤtestens bis 45. Februar 1812 postfrei einzufchicken Vermehrung des Gesellschafte-Käabitals entwe- und mit nachstehenden Zeugnsssen und urkänden zu belegen; 1) Taufschein, 2 Lebenslauf, 3) das an der Krakauer oder an einer in den Landern der drei ail

. 6. . Ausschreibung

gezogen von!

Vol. IV. pag. 31), V.

ber 1841.

ktober 1841. Caroline neil geb. liche Haushaltungen fich ganz vorzuͤglich eignen des Kunze, Stadtraͤthin, . ) z Nikolaistr. Nr. 49. Cgroline v. Mücke, geb. Schmidt, Ritterstr. Nr. 36.

Leipzig, im Ok

Mr. Want 1833 (ird. General- Stud. Book . VWhisker od. Getus, M. von. Ur Fre er Blacklock a. d. Altisidera v. Dick- Andrews, deren im Fruͤhlinge dieses Fahres von mir angekuͤndiglen G. Camilla v. pöecuer, Camilla r. Trentham, etc., bisher jun Besitz teten Sternguschen Gedichte hiermit anzeigen zu kon Sr. Königl. Hoheit des Grolsherzoss v. Mecklenhurg- nen. Ich. gebe sie in einer Ausstattung⸗ die hin sicht⸗ Schwerin. soll hillig abgestanden werden, und kön- lich der aͤußeren Eleganz nichts zu wuͤnschen übrig nen darauf Rellektirende nähere Nachweisung vomslassen kann und die dem schoͤnen Inhalte angemes

13 Morgen uns fur verpflichtet, sie hierguf aufmerksam zu ma- schriften enthaltend. Herausgegeben von Th. Blok.

. 2te Aufl. Preis 3 Thlr. Die uͤber dies Werk erschienenen Beurtheilungen nennen es eines der besseren und besonders fuͤr huͤrger

Kochbuch.

Bei Emil Baensch in Magdeburg ist so eben erschienen und in allen soliden Buchhandlungen zu haben, in Berlin bei E. S. Mittler (Stechbahn 3):

I nn.

Der bekannte, durchaus fehlerfreie braune Voll— G e ch te

von

. d

Hochst elegant kartonirt 15 Thlr. Zur Freude gereicht es mir, das Erscheinen der

Wood und von den Musenfreunden mit Ungeduld erwar

sen. Der verstorbene Veteran Tiedge in Dresden,

Grabow in Mecklenburg- Schwerin, an 4. Dezem- der gefeierte Saͤnger der Urania, hat sich uͤber diese von Suckow, Landdrost.

Poesieen, die er im Manuskripte gelesen, brieflich und muͤndlich auf das guͤnstigste gegen den jungen

Literarische Anzeigen. W eibnachts⸗Geschent. In unserem Verlage ist erschienen und in der

Verfasser ausgesprochen, und uͤberfluͤfsig waͤre daher jede weitere Empfehlung von meiner Seite. Sie werden sich die Gunst bei den Lesern erwerben, de— ren sie in jeder Beziehung so wuͤrdig sind.

Frankreich.

Prenßische Staats

Amtliche Nachrichten. Nusland und Polen.

St. Petersburg. Ernennung eines Kadiaskers von Taurien. Merkwuͤrdige Witterung. . Paris. Das Journal des Debats und die Ses sion. Marschall Clausel in Algier. Vermischtes. Pairs hof. Prozeß Quenisset. Briefe aus Paris. (Herr von La— martine, die Praͤsidentschaft und die Parteien. Herr von Sal vandy und die Spanischen Angelegenheiten; Stimmung in Bezug auf den Prozeß Quenisset; ein neues Napoleonisches Blatt.)

Grosibritanien und Irland. London. Begnadigung von Straͤf

lingen. Fortschreitende Genesung der verwittweten Koͤnigin.“.

Beschwerden der Whigblaͤtter uͤber O'Connell. Oesterreichischer

Gesandter in Lissabon. Dr. Wackerbarth's Glaubenswechsel.

Vermischtes. Brief aus London. (Die Dotation und das

Wappen des Prinzen von Wales; der Wettkampf zu Oxford.)

Belgien. Bruͤssel. Repraͤsentanten⸗Kammer.

Schweden und Norwegen. Christiagnia. in Norwegen.

Deutsche Bundesstaaten. Augsburg. Schreiben des Koͤnigs an den Bischof von Augsburg. Stuttgart. Abgeordneten Kammer. Antraͤge des katholischen Bischofs von Rottenburg. Brief aus Leipzig Der Entwurf zu den Statuten der Saͤch sisch Bayrischen Eisenbahn⸗Compagnie.) Darmstadt. Staͤnde Versammlung.

Sesterreich. Wien.

Schweiz. Bern. Die Ereignisse in Genf und Wallis. Tscharner zum Schultheiß von Bern und zum Bundes -Praͤsidenten erwaͤhlt.

Spanien. Madrid. Vermischtes.

Inland. Strasburg (West Preußen). Kreistag

Vieinal- Straßen.

Religions⸗Freiheit

P fl ge der

Das Wirken des Industrie⸗Vereins fuͤr das Koͤnigreich Sachsen.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Berlin. Fremde Virtuosen.

Amtliche Uachrichten.

2 P 3 8 Kronik des Tages. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Geheimen Kommerzien— reutler zu Neu-Weisstein in Schlesien die Schleife zum Irden dritter Klasse Allergnaͤdigst zu verleihen geruht.

Zeitungs achrichten.

Ausland. Rusland und Polen.

St. Petersburg, 2. Dez. Se. Majestaͤt der Kaiser ha— ben von den drei Kandidaten, die durch die muhammedanische Geist lichkeit von Taurien praͤsentirt worden, den Kadi des Distriktes Simpheropol, Söit-Halil-Efendi, zum Kadiasker von Taurien

Unser Winter beginnt auf eine hoͤchst sonderbare seltene Weise. Die Schlittenbahn bildete sich schnell. In der Nacht vom 15. auf den 16. November hatten wir 14 bis 160 Frost, am 16ten starkes Thauwetter, am 17ten trat wieder gelinder Frost ein, der jedoch selten uͤber 3 stieg, bis bei einem Grade Frost das Eis auf der Newa stehen blieb. Am 23sten begann das Thau— wetter und hielt sich meistentheils auf 2“ Warme; am Ijssten war starker Nebel; in den Naͤchten vom 25sten auf den 2bsten und vom 26sten auf den 27sten regnete es, und dennoch hat sich das ziemlich duͤnne Eis auf der Newa gehalten, doch war es wegen des Aufwassers unmoͤglich, die Isaaks-Brücke zu stellen. Noch ein bemerkenswerther Umstand ist der, daß, so lange wir Frost hatten, es zur Nachtzeit waͤrmer war als am Tage. Auffallend war in dieser Zeit der Thermometerstand; am 24sten und 25sten fast unveränderlich? Grad Waͤrme, am 26sten und 27sten andert— halb Grad Warme, am 28sten zeigte das Thermometer nur einen halben Grad Waͤrme und sank am 29sten gegen 8 Uhr Mor— gens auf den Gefrierpunkt. Den 29sten hatten wir einen wun— derschoͤnen Tag; Abends leuchtete der zollmond, und das Ther— mometer zeigte um 7 Uhr Abends anderthalb Grad Kaͤlte.

Frankreich.

Paris, 3. Dez. Das Journal des Débats laͤßt heute nicht undeutlich merken, daß es hinsichtlich der naͤchsten Session einige Be⸗ sorgnisse hegt. Wer diese Besorgnisse veranlaßt, mag aus dem nach— stehenden Artikel abgenommen werden. „Wir verhehlen uns nicht“, agt das Journal des Deébats, „daß man große Anstrengun⸗ gen machen wird, um die Kammer zu agitiren. Es giebt eine Partei, wir täͤuschen uns, nein, es giebt einen Mann, der sich 6 wird, die Dinge zu verwirren, so viel in seinen Kräften . 9 . dies der vormalige Praͤsident des 1. Maͤrz, es ist Herr. hier. Seit Herr Thiers von der konservativen Partei abgefallen it we er zu gleicher Zeit verwendet und im Zaum ge⸗ halten wurde, strebte w nach dem Unmbglichen, d. h. er strebt danach, etwas durch sich selbst und durch sich allein zu ser Nun hat aber Niemand in Frankreich, wie viel Hein zu 3 besitzen moge, dies: Macht. Herr Thiers nu gte fa ., er bei seinen verschiedenen Versuchen als Cut is asss f 9 Kreise durchlaufen war, welche das linke Ten trum bid de linken Seite nähern, der er jetzt auch unbedingt an . * mit einer solchen Partei kann er nur an dem , 336 rung arbeiten. Mag er sich dessen nun bewußt er ö 51 so wird dies doch das Gesetz seines Benehmens wahrend 6. in sten Session seyn; sein Streben wird dahin gehen, zu i und nicht zu ersetzen; er wird dadurch stark und gefaͤhrlich. 29 Herr Thiers wohl fuͤhlt, daß er gegenwartig unmöglich ist er sagt es selbst, aber es ist noch viel wahrer, als er' glaubt so wird man keinen Anstand nehmen, ihn als Werkzeug der Zerstb⸗

Allgemeine

D

rung zu gebrauchen. Man wird vielleicht um so lieber seine Ver⸗ bindung aufsuchen, da man seine Konkurrenz nicht fuͤrchtet. In dieser Lage ist die Rolle, die Herr Thülers spielen wird, leicht vorauszusehen. Er wird allen Mißvergnuͤgten, allen Uneinigen, allen Erbitterten und allen Streitenden die Hand reichen; er wird aller Welt eine Combination nach ihrem Gese anbieten und laut erklären, daß er entschlossen sey, nicht dieselbe einzutreten, sondern ihr uneigennuͤtzige Dienste zu seisten Thiers allen ministeriellen Kandidaten d Gewalt emporzuklimmen, sich vorbehalt dem Anderen, wieder hinabzustuͤrzen, da ern er nung ist, daß die Unmoͤglichkeiten in unserem Lande nur eine Sache der Zeit sind. Da der Zweck der Intrigüe klar vorlie— so hangt es von dem jetzigen Ministerium und von der konservn— tiven Partei ab, den Sieg derselben zu verhindern; vom Mini sterium, indem es sich fest entschlossen zeigt, den vorbereiteten Hin— dernissen muthvoll zu widerstehen, von der konservatioen Partei, indem sie sich nicht spaltet und dem Feinde gegenuber immer be— reit ist, in geschlossener Reihe zu bleiben.. Der Marschall Clauzel ist von seiner Reise nach Algier zu— ruͤckgekehrt. Waͤhrend ? urde ihm von vie ben. Bei dieser Gelegenheit den hiesigen Blaͤt— tern folgende Stelle herausgehoben wird: „Wenn es min waͤhrend der beiden Male, wo ich an der Spitze der Verwaltung von Al— gier stand, nicht gelang, den unermeßlichen Wohlstand zu entwik— keln, dessen Keim die Kolonie in ihrem Schooße traͤgt, so lag dies daran, daß die Mittel, um zu einem solchen Resultate gelan— gen zu können, niemals zu meiner Verfuͤgung gestellt wurden. Ihr jetziger General-Gouverneur, der in jener Beziehung gluͤck— licher als ich, und der ein Mann von Muth, Talent und Energie ist, wird hoffentlich jenes Ziel erreichen, wenn der boͤse Wille, gegen welchen ich beständig zu kämpfen hatte, nicht auch seine Bemuhungen neutralisiren wird.“

Der Constitutionnel sagt: Man spricht noch immer von einer bevorstehenden Pairs-Ernennung. Keiner der zahlreichen Deputirten, die nach dieser Wuͤrde streben, soll fuͤr jetzt, heißt es, damit bekleidet werden. Es waͤren deren zu viel, und wollte man Einige auswaͤhlen, so wurde man Gefahr laufen, viele Andere un— zufrieden zu machen. Die Kreirung soll sich zunaͤchst auf einige Diplomaten und auf mehrere kuͤnstlerische und' literarische Nota— bilitaͤten beschraͤnken. Man nennt unter Anderen Herrn Paul Delaroche. Dies wuͤrde sicher eine wuͤrdige und edle Wahl seyn.“ (Diese Ernennung waͤre nicht ohne Beisplel, da schon ein anderer Maler, Herr Horace Vernet, zum Pair von Frankreich ernannt: worden ist.)

In einem hiesigen Journal liest man: „Wir erfahren heute fruͤh mehrere Thatsachen, die beweisen, wie sehr die Mit— glieder des Kabinets die herannahende Session fuͤrchten. Wir wissen aus sicherer Quelle, daß der Herzog von Broglie, der vor einigen Tagen in Paris angekommen ist, sich nur, in Folge meh— rerer aus Paris erhaltenen Botschaften, entschlossen hat, seinen Aufenthalt in Coppet zu verlassen. Kaum war er in Paris an— gekommen, als er die Besuche der Herren Guizot und Duchatel empfing. Man behauptet, daß der Herzog von Broglie gebeten worden ist, sich mit den Chefs des 15. April

il zu verstaͤndigen, um wo moͤglich eine Annaͤherung zu bewerkstelligen und ihnen begreiflich zu ma chen, daß die Spaltung der Konservativen der Triumph der lin ken Seite und des Herrn Thiers seyn wuͤrde. Es scheint indeß, daß man sich von diesen Schritten keinen bedeutenden Erfolg verspricht.“

Vor den Assisen des Departements der Rhone-Muͤndungen haben am 23sten d. die Debatten uͤber das republikanische Koöm— plott begonnen, welches am 23. Maͤrz d. J. in Marseille aus— brach. Es stehen 51 Angeklagte vor Gericht. Man glaubt, daß die Verhandlungen uͤber 14 Tage dauern werden. Ein Resumé derselben wird spater erfolgen.

Vorgestern Abend gab der Herzog von Orleans abermals eine musikalische Soirée, zu der die ganze vornehme Pariser Welt ein geladen war. Als eine wichtige Bemerkung erzaͤhlen die Journale, daß Herr Thiers sehr viel und in einem ssehr vertraulichen Tone mit dem Grafen Mols gesprochen habe.

Der Vicomte von Germiny, Schwiegersohn des Finanz-Mi— nisters Humann, ist zum Staatsrath, und der Linienschiffs-Capi— tain Leray, der das Geschwader vor Tunis kommandirte, zum CTontre-Admiral ernannt worden.

Boͤrse vom 3. Dez. Zu Anfang der heutigen Börse war die Rente ausgeboten; aber einige Kaͤufe, die gleichzeitig im Par— quet und in der Coulisse stattfanden, befestigten plotzlich die Course und veranlaßten eine steigende Bewegung. Man wollte wissen, daß die Regierung zufriedenstellende Nachrichten aus dem Orient erhalten habe. Da aus Madrid vom 26. November niedrigere Notirungen kamen, so gingen auch hier die Spanischen Papiere etwas zuruck.

Paicrshof. Sitzung vom 3. Dez. Der Andrang zu der heutigen Sitzung war großer als bei den letzten Prozessen ähnlicher Art, und der Sitzungssaal war schon fruͤhzeitig mit Neugierigen an gefuͤllt. Gleich nach 12 Uhr wurden die Angeklagten eingefuhrt und ihnen ihre Plaͤtze in folgender Ordnung angewiesen: Quenisset, Boucheron, Colombier, Brazier (genannt Just), Petit (genannt Auguste), Jarrasse (genannt Jean Marie), Launois (genannt EChas⸗ seur) und Dupoty saßen auf der ersten Bank. Hinter ihnen auf der zweiten Bank saßen Boggio (genannt Martin), Mellet, Martin, Fouge—⸗ ray, Bouzer, Considere und Bazin, Der Angeklagte Prioul ist Krank heits halber nicht anwesend. Die Vertheidiger sitzen in folgender Ordnung vor den Angeklagten; Die Herren Pallier, Garein, Chair d'Estanges, Blot-Duquesne, St. Laurent, Barre, Cremieux, Ledruͤ Rollin, Celllez, Perret, Madier von Montjau, Pinede, Real Riviere, Desmarets und Plocque. Nachdem die Angeklagten Platz genommen hatten, ward der Hof eingefuͤhrt. Der Ka nzler ermahnte die Angeklagten, die Debatten ruhig und mit Achtun

anzuhoren; er verlas sodaun ein Verzeichniß von Pairs, die durc

Krankheit abgehalten wuͤrden, den Sitzungen beizuwohnen. Hier⸗ auf wurde züm namentlichen Aufruf geschritten. Wahrend dieser Operation bemerkte man einen Kreis von Pairs, die sich ehrfurchtz⸗

Zeitung.

ezember

1841.

voll um ein sehr bejahrtes Mitglied gesammelt hatten. Herr von Argaut sagte zu demselben: „Es ist sehr lange her, seit wir nicht die Ehre hatten, Sie hier zu sehen.“ Der ehrwürdige Greis ant⸗ wortete auf den Namen: Marschall Moncey. Waͤhrend des na⸗ mentlichen Aufrufs zeichnete sich Quenisfet mehrere Notizen auf. Dieser Angeklagte tragt eine Blouse; die uͤbrigen Angeklagten sind ebenfalls nachlaͤfsig gekleidet, mit Ausnahme Bupoty'z, dessen An⸗ zug sehr anstaͤndig ist. Herr Hebert fungirt als General ⸗Proku⸗ rator und Herr Baudy als dessen Substitut. Nach Beendigung des namentlichen Aufrufs richtet der Praäͤsident an die Angeklagten die üblichen Fragen, hinsichtlich ihres Namens, Geburtsortes und . . ézräoterguf, wurde die Anklage-Akte verlesen, die wir ihrem wesen

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tlichen Inhalte nach bereits mitgetheilt haben. Demnaͤchst n der Praͤsident das folgende Verhör mit Quenisset: Rg C, Wart ihr ez nicht, der am 13. September d. J. von

Wraberstre aus einen Pistolenschuß auf die Prin

dieselben an der Spitze des 17ten Linien Regiments us Änzogen' Antwort: Ja, Herr Praͤsident. Ich bin ent= en, Ihnen und dem Hofe die volle Wahrheit zu sagen. Fr.: ihr nicht fruͤher im 13ten leichten Regimente gedient? An tw? J. Fr.: Zu welcher Zeit seyd ihr in jenes Regiment eingetreten? Ant w.: Im Jahre 1832; ich habe 3 Jahre gedient. Fr.: Seyd ihr nicht wegen Insubordingtion verurthéllt worden? Antw.: Ja. Ich ward wegen Gewaltthaͤtigkeit gegen die Wache zu fuͤnfjaͤhrẽger Eisenstrafe verurtheilt; meine Strafe ward spaͤler durch Se. Maiestaͤt auf 3 Jahre gemildert. Fr.: Seyd ihr nicht aus dem Gefaͤngnisse entsprungen? Antw.: Jaz ich hielt meine Verurtheilung fuͤr un⸗ gerecht. Fr.; Veraͤndertet ihr nicht damals euren Namen? Antw.: Ja, ich nannte mich Pappard und erhielt auf diesen Namen nen Paß nach Paris. Der Angeklagte erzählte hiecauf, durch die Fragen des Praͤsidenten geleitet, die (bereits mitgetheilten) Details über seinen Eintritt in die geheime Gesellschaft, die ihre Sitzungen bei dem Weinhaͤndler Colombier hielt. Bei Abgang der Post dauerte das Verhoͤr des Quenisset fort

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chlo

Paris, 3. Dez. Die Praͤsentation des Herrn von La— martine zur Präsidentschaft in der Deputirten-Kammer fuͤr die bevorstehende Session hat mehrere Tage hinter einander unsere Journale beschäftigt. Zuerst hatten die kleineren Blätter davon gesprochen, daß die Konservativen diesen Plan hegten, und selbst die Journale der Opposition, wie der Courrier fran gais und der Sizele, hatten sich beifaͤllig uͤber diese Idee geaͤußert. Hier— auf gestuͤtzt, trat endlich das Journal la P resse mit diesem Vor— schlag hervor. Die Art aber, wie dieses Blatt den Gegenstand behande te, erregte großes Aufsehen. Es gab deutlich genug zu er⸗ kennen, daß er keinesweges vom Kabinet ausgegangen sey, da man diesem mit der Bildung einer neuen Coalition drohte, wenn es sich dem Vorschlage nicht beigeselle. Man vermuthete daher, daß die ses Journal seine Inspirationen wleder von seinem fruͤheren Patrone empfange. Nach den Diskusssonen, welche nun die Jour⸗ nale der verschiedenen politischen Nuancen erhoben, wollte man auf die Gefahr schließen, welche das Kabinet in jedem Falle be— drohte: denn, sagte man, nimmt Herr von Lamartine die Kandi— datur an, so muß ihn dieselbe Majoritaäͤt zum Praͤsidenten erhe⸗ ben, die das Kabinet im vorigen Jahre gestuͤtzt die ehemaligen 221, die Doctringire und die Frackion Dufaure —; nimmt er sie nicht an, so erhaͤlt ihn eine Majoritaͤt aus seinen zahlreichen An— haͤngern unter den Konservativen, der Fraction Duͤfgure und den beiden Parteien Thiers und Barrot. Dann aber koͤnnte es leicht geschehen, daß man ihm den Auftrag gaͤbe, ein Kabinet zu bilden, da er sich ganz in demselben Falle befaͤnde, in dem Herr Passy war, als er nach der Coalition von Herrn Thiers losgerissen und von der Kammer zum Praͤsidenten gemacht wurde, blos damit er von da in ein Ministerium gelange. Uebrigens sahen die soge⸗ nannten reinen Konservativen in der Praͤsidentschaft des Herrn von Lamartine die endliche Verwirklichung einer Combination, die sie laͤngst vorbereitet haben, einer Combination, die Herren Molé und Lamartine mit den Herren Dufaure und Passy zu einem Kabinet zu verbinden. Alle vier sollten sich aus dem jetzigen Kabinet den Herrn Soult und Duperré zugesellen.

In dieser Combination wollte man auch den Grund der Un⸗ einigkeiten finden, in welche die Letzteren mit Herrn Guizot und Duchatel gerathen. Auch die Herren Salvandy und Lacave La— plagne wurden schon mit unter die kuͤnftigen Minister genannt, da Herr Salvandy, ungeachtet seiner Abreise nach Madrid, zur Session wieder zuruͤckkommen follte. Zu solchen Diskussionen hatte die Praͤsentation des Herrn von Lamartine zum Praͤsidenten der Deputirten-Kammer Anlaß gegeben, in der Presse wie in den politischen Kreisen. Da trat ploͤtzlich der Patron des Consti⸗ tutionnel mit seinem Manifest in Bezug auf diese Frage hervor. Er antwortete zuerst auf einen vorangegangenen Artikel des Jour⸗ nals la Presse, in dem es die Linke zu diesem Kampfe heraus⸗ forderte und dadurch den Beschluß der Konservativen zu erkennen gab, die Coalition der Linken, in Bezug auf diese Frage, zuruͤckzu— weisen. Dann wies er auf das schaͤrfste nach, daß dem Kandi— daten dieser Praͤsidentschaft, ungeachtet seines glaͤnzenden poetischen Talents, alle politische Faͤhigkeit, welche eine solche Stelle ver— lange, durchaus abgehe, und that, als ob er die Ansicht der ihm zugehdrenden beiden Journale, des Courrier frangais und des Sincle, die sich guͤnstig uͤber die Kandidatur ausgesprochen, gar nicht theile.

Nach dem Journal des Débats, das keinen Grund findet, warum man den gegenwartigen Praͤsidenten der Deputirten— Kammer, Herrn Sauzet, verdraͤngen sollte, war der ganze Plan ein gegen das Kabinet gerichtetes Mandvre. Wahr sst es aller— dings, daß es eine bekannte Taktik des Herrn Thiers ist, den Tourrier frangais und den Sicle in einem zu parlamen— tarischen Zwecken unternommenen Kampfe gleichsam als die Vor⸗ streiter zur Sondirung der verschiedenen Parteien vorangehen zu lassen, und daß er dann, sich selbst reservirend, im Constitution⸗ nel durch ein entscheidendes Wort den Ausschlag giebt. Was nun aber Herrn von Lamartine selbst betrifft, so findet seine poli⸗ tische Tauglichkeit noch ziemliche Anerkennung; es giebt sogar Leute, die ihm eine große politische Zukunft vorhersagen; nur sind sie der Meinung, daß seine Zeit noch nicht gekommen sey.

Ft Paris, 3. Dez. Die endlich erfolgte Abreise des Herrn Salvandy nach Mabrst 'ist ein sicherer Beweis dafuͤr, daß das