1841 / 346 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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die groͤßten Anstrengungen und durch das Verbrennen der Waͤl— der das erste Ackerland abzugewinnen vermochte, stellten der neuen Kolonie Hindernisse entgegen, mit denen wohl wenig Kolonieen zu kämpfen gehabt haben. Durch die Thaͤtigkeit und den redli⸗ hen Willen des Statthalters und seiner Nachfolger wurden diese alle glücklich überwunden, und die neue Kolonie ward so der Mit— telpunkt aller jener Ansiedelungen an den dortlgen Kuͤsten entlang, welche sich immer weiter ausbreiteten und ihrer Lgge wegen, wie durch treffliche Häfen, von so großer Wichtigkeit fuͤr England sind. Der wohlgesicherte Hafen von Port⸗Jakson allein ist so bedeutend, daß die ganze Kriegs-Marine von Alt-England daselbst eine nau— tisch sichere Aufstellung finden wurde, wenn es gaͤlte, sie in den dortigen Gegenden der Erde um eines Riesenplanes willen zu⸗ sammenzuziehen. Aber wie hat sich daselbst seit jenen Anfaͤngen der Kultur durch die unerschuͤtterliche Beharrlichkeit von Englands Weltplaͤnen und die Nachhaltigkeit seiner Handels⸗-Interessen ge— genwaͤrtig alles verändert.

Sydney.

Am westlichen Ende des anmuthigen, von begruͤnten Sand—

stein-⸗Felsen umschlossenen Jakson-Hafens, in welchen man zwischen zwei hohen und steilen, eine Viertelmeile von einander entfernten Landspitzen hineinfährt, liegt in einer noch anmuthigeren Bucht (Sydneykowe) die jetzige Hauptstadt der Kolonieen von Neu⸗Suͤd⸗ wallis, die Stadt Sydney. Naht man ihr, so erblickt man erst eine Menge schoͤner Landhäuser umher und die weißen Häuser der Lootsen; dann tritt die eigentliche Stadt selbst hervor. Zwischen den beiden sich in den Häfen erstreckenden Bergruͤcken der Syd— neybucht liegt sie da in dem Umfange von einer halben Meile durch die kleine Thal-Niederung und an den Berghalden entlang ausgebreitet. Die Häuser, aus weißen Sandsteinquadern oder aus Backsteinen errichtet, erheben sich nett und zierlich, durch freund— liche Garten von einander getrennt, und die vordere Einfassung derselben meist mit Geraniumhecken geziert. Die Straßen breit, vor Allem die Hauptstraße der Stadt, die Georgsstraße, welche sich nach Westen uͤber eine Viertelstunde lang hinstreckt; stattliche Kirchen in gothischem Styl, Wohlthaͤtigkeits-Anstalten, Regierungs— Gebäude, Kasernen, Schiffswerfte mit Kais, Speicher der Kauf leute, schoöne Wohnungen von Privaten und einzelne groͤ⸗ ßere öffentliche und Privatgärten verleihen dem Ganzen ein reiches schmuͤckendes Ansehen; das Fort Philipp endlich, dessen Telegraph zugleich die ein- und auslaufenden Schiffe signalisirt, giebt dem Ganzen die echt nautische Haltung und dominirt die Stadt. Im Hafen selbst wimmelt es von Fahrzeugen aller Art. Kaum ist der Fremde daselbst angelangt, so wird er von einer Menge von Böten umringt, die ihm Fruͤchte und andere Erfrischungen anbie— ten; Traͤger Und Wagen fuͤhren die Ankommenden und ihr Ge⸗ paͤck in die zahlreichen gut eingerichteten Gasthaäuser der Stadt, und auch an Miethswohnungen, fuͤr ein Pfund Sterling die Woche, fehlt es durchaus nicht. Unterrichts-A1nLstalten der verschiedensten Art, fuͤr die Kinder der gebildeteren Klasse der Einwohner, wie fuͤr die Kinder der Armen, der Verbrecher und der Ureinwohner des Landes sind errichtet, theils von der Regierung des Landes ausgehend, theils durch besondere, zum Theil auch religibse Ver— eine veranlaßt; eine Seeschule fehlt eben so wenig, wie in der Kaledonischen Akademie ein naturwissenschaftlicher Verein zur Er— forschung des Landes. Bank, Sparkasse und Sternwarte ergaͤn— zen die mannigfaltigen Interessen des Nuͤtzlichen, wie die Mittel der Wissenschaft. Drei Zeitungen verkuͤnden die Neuigkeiten des Tages; Lese⸗Vereine, Buͤchersammlungen und Zeitschriften begeg— nen dem geistigen Beduͤrfniß der wissenschaftlichen Einsicht, wie der angenehmen Unterhaltung, Gewerbe aller Art genuͤgen den ma— teriellen Beduͤrfnissen der Einwohner und dem Komfort der Eng— lischen Sitte, welche auch hier, wie natuͤrlich unter einer Bevoͤl— kerung, deren groͤßter Theil aus Englaͤndern besteht, bei weitem uͤberwiegt.

Aber auch an Fremden fehlt es hier nicht. In reger Mannigfal— tigkeit bewegen sich Fremde aller Volker durch die Straßen, welche der Handel, die Aussicht auf guten Erwerb und selbst die Annehmlich— keit des Klima's hierher gelockt haben. Selbst Chinesen halten sich hier auf. In diesen Verkehr der Fremden erblickt man nicht selten im bunten Gemisch Bewohner von den verschiedenen In— seln der Suͤdsee in ihren eigenthuͤmlichen Trachten hin und her sich ergehend; Otahaiti und Neu-Seeland bieten, der Englischen und Nord-Amerikanischen Marine besonders so treffliche Matro— sen, daß man sie auch hier zahlreich erblickt, und nicht selten ver—

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nimmt man beim Lustwandeln am Strande in der Stille des Abends, im äußersten Gegensatz gegen einander toͤnend, die sanfte Weise eines Otahaitischen Liedes und den wilden, furchtbaren

Schrei des Neu-Seelaͤndischen Schlachtgesanges von den Schif— fen heruͤber. Jenes bunte Gewuͤhl der sich Begegnenden wird noch mehr gesteigert durch die Anzahl von kleinen Haͤndlern, die eine Menge praͤchtig gefiederter Papageien zur Schau und zum Kauf bieten, und in 'reichster Fülle und seltener Schoͤnheit die Goldfruͤchte des Suͤdens, wie das Obst und die Erzeugnisse unse⸗ rer Garten von der Pfirsiche bis zu der Melone herab, sammt der Purpurtraube unserer Herbstgelaͤnde, das Jahr hindurch den Voruͤbergehenden darbieten. Nur die Verbrecher, die man nach der Dauer ihrer Strafzeit in grauer oder gelber Strafjacke, mit rothen, schwarzen und gelben Nummern bezeichnet und zum Theil mit Ketten belastet durch die Straßen einherziehen sieht, geben diesem Bilde wieder einen duͤsteren Hintergrund und wecken den Ernst des Betrachtenden auf.

Bevdlkerung.

Die Bevölkerung von Sydney, welches im Jahre 1839 zwanzigtausend Einwohner zahlte, so wie die von Neu⸗Suͤdwallis äberhaupt, läßt sich gegenwärtig in vier Abtheilungen theilen. Der er sten Abtheilung gehbren alle diejenigen an, welche sich hier als Freie und freiwillig zu irgend einem Zwecke niedergelassen haben. Sie bilden mit den Beamten den eigentlichen Kern und Adel des Landes, und sie sind es auch zunächst, durch welche ein besserer Zustand fuͤr die Versunkenheit der Berbrecher herbeigefuͤhrt wer— den kann; die zweite Abtheilung bilden diejenigen, welche um ir⸗ gend eines Verbrechens willen hierher gebracht und nach Verlauf shrer Straßzeit freigelassen wurden und oft dabei auch von der Regierung mit Ländereien beschenkt werden, oder auch sich selbst durch früher Erspartes, oder durch das bisher verborgen gehal— tene Gut ihres Unrechts, durch guͤnstige Heirath oder loͤbliche Fuͤhrung und neu gewonnene Lust an der Arbeit zu heben wissen. Nicht selten jedoch ist ihre Besserung sehr unvollkommen, und nur ihre Kinder bieten und erfuͤllen die Hoffnung eines geregelteren, wohlgeordneten Daseyns. Die dritte Abtheilung machen diejeni— gen Berbrecher aus, welche noch ihre Strafzeit abzuhalten haben, und diese zerfällt wieder nach dem Maß ihrer Besserung oder der Schwere ihres Verbrechens in verschiedene Unter⸗Abtheilun— gen, so daß die leichtesten und durch ihre Fuͤhrung das meiste Vertrauen erweckenden Straͤflinge fast nur noch einer gemilder— ten polizeilichen Aufsicht oder der Obhut ihrer Dienstherren in der Stadt oder auf den Pflanzungen unterworfen sind, während die schwersten und verworfensten Verbrecher stets in Eisen gehen und zu den anstrengendsten Arbeiten in den Hafen, an den Land— straßen und in den Kohlengruben benutzt werden. Aus den letzten gehen auch besonders diejenigen sich selbst rantionirenden Verbrecher hervor, welche unter dem Namen der Buschklepper in die Wal⸗ dungen und in das Innere des Landes entfliehen, und sich jeder Gewaltthat gegen die Civilisation, wie nicht selten in der äußer— sten Noth, in die sie diese Lage in dem so vielfach noch unwirthbaren Lande verfetzt, gegen sich unter einander dahingeben. Dl witer te

Abtheilung umfaßt endlich die Eingebornen, welche, wie wenig es

auch noch ist, doch zum Theil mit den Eingewanderten in einen naheren Verkehr zu treten anfangen.

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Die beiden ersten Klassen finden ihre Hauptnahrungs-Quellen im Handel, im Anbau des Landes, in der Viehzucht und in den Gewer— ken. Der Handel ist in immerwaͤhrendem Steigen begriffen. Im Jahre 1826 kamen funfzig Schiffe nach Neu⸗Suͤdwallis, und der Han

del mit Sydney hat daran den groͤßten Antheil, und es wurden auf

ihnen von alt-England Waaren zum Betrag von 310, 0900 Pfd. Ster— ling eingefuͤhrt, einschließlich 30,900 Pfd. aus den Britischen Ko— onieen; allein im Jahre 1839 betrug die Einfuhr 2,236,171 Pfd. Sterling einschließlich 257,721 Pfd. von den Fischereien und anderen Handels-Gegenstaͤnden um und von Neu⸗Seeland, war also fast um zwei Millionen Pfund gestiegen und 563 Britische Schiffe, zu im Ganzen 135,474 Tonnen Ladung, wovon 18,911 Tonnen allein dem Handel nach Sydney angehörten, waren dabei in Thaͤtig— keit; dagegen betrug die Ausfuhr, die natuͤrlich, den dortigen Ver— haͤltnissen entsprechend, viel geringer seyn mußte, im Jahre 1826 106,009 Pfd. Sterling, mithin doch schon etwa der Einfuhr, und im Jahre 1835 918,776 Pfd. Sterling. Die Kolonie selbst hat Schooner von 30 bis 60 Tonnen, Briggs von 260

bis 300 Tonnen, welche zum Theil dort aus Cedern⸗ Mahagoni und Kasuarienholz gebaut werden. Die großen! Kaufleute erhalten ihre Wagren gegen Wechsel und lassen auch den kleinen Kaufleuten dieselben gegen Wechsel ab, welche sie dann erst, wenn die Waaren verkauft werden sind, bezahlen. Auf diefe Weise werden die Geschaͤfte leicht ohne baare Geld-Auslagen abgemacht, und das meiste in Umlauf befindliche Geld besteht in Päpiernoten von Kaufleuten und Grund⸗Eigenthuͤmern, welche sich jedoch schon seit laͤngerer Zeit durch eine Bank groͤßere Ein⸗ heit und Sicherheit des Umsatzes bereitet haben. (Schluß folgt.)

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Uhr.

Nachmittags Nach einmaliger

2 Uhr.

1841. Morgens 11. Dez. 6 Uhr. 328,72 bar. 330, 0 Har. 331, s80 Par. Quellwärme S&,27 R.

= 3,9? R. 4 2,37 R. HFlusswärme 3,02 R. 4 2,39 R. 1 1,3 R. Boden wärme 41 RB 81 pCt. 88 pCt. Aus dünstung 0,029, Rh Regen. trübe. Niederschlag 0, o21 Rh. W. W. Würmewechsel 41,2, . k 330, 09“ Par.. 4: d

Beobachtung.

Lust druck Luft wärme ... Thaupunkt Dunstsättigung Wetter.

Wind

Wolken zug

Tagesmittel:

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, S. Dez Niederl. wirkl. Schul 51 5s 86 .

Kanz. Bill. 25 5 7 Span. 22 6 Pass. —. Ausg. Lins!

9 Präm. Sch. Hol Oesterr. —.

Antwerpen, 7. Dez. iusl. 6. Neue Anl. 22. HHam burg, 10. Dez. Bank- Actien 1615. Engl. Russ. 108

106 J

Wien, J. Der. 55 met. 10685. 143 956. 33 . 2356 1 Rank. Actien 1620. Anl. de 1831 1142. de 1839 110.

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Königliche Schauspiele.

Montag, 13. Dez. Im Opernhause: Vor hundert Jahren, Sitten-Gemaͤlde in 4 Abth., von E. Raupach. Hierauf: Konzert des Herrn H. W. Ernst. Ouvertuͤre. Fantasie uͤber den Marsch und die Romanze aus Othello, fuͤr Violine, mit Orchester-Veglei tung, komponirt und vorgetragen von Herrn H. W. Ernst. Adagio und Polonaise für Klarinette, komponirt von J. Muͤll⸗ ler, vorgetragen von dem Accessisten der Koͤniglichen Kapelle, Herrn Schubert. Caprices fuͤr Violine uͤber ein Thema aus dem Piraten, mit Orchester-Begleitung, komponirt und vorgetra— gen von Herrn H. W. Ernst. Arie von Mercadante, ausgefuhrt von Dlle. Tuczek. Andante Spianato. Hierauf: Der Karneval von Venedig, komponirt und vorgetragen von Herrn H. W. Ernst.

Dienstag, 14. Dez. Im Opernhause: Alceste, große Oper in

3 Akten, mit Ballet. Musik von Gluck. Im Schauspielhause: Specta- le demandé: 1) Un secret, drame vaudeville nouveau en 3 actes. 2) La seconde repre sentation de: Tiridate, ou: Comédie et Tragédie, vaudeville nouveau en 1 acte, par Mr. Fournier.

Mittwoch, 15. Dez. Im Schauspielhause: Zum erstenmale wiederholt: Die Stiefmutter, Lustspiel in 1 Akt, nach Scribe, von dem Freiherrn von Lichtenstein. Hierauf: Der Zeitgeist, Possen spiel in 4 Abth., von E. Raupach.

Königstädtisches Theater. Italienische Opern Vorstellung.) Ita

Montag, 13. Dez. Musica del Maestro

liana in Algeri. Opera buffa in 2 Atti. Rossini. Dienstag, 14. Dez. Der Talisman. W .

Posse mit Gesang in 3 Akten, von Nestroy.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen

Ob

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei

Allgemeiner

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Bekanntmachungen. Erledigter Steckbrief.

Der mittelst Steckbriefes vom 8. Dezember d J. verfolgte Maurergeselle Johann Hein rich Mül ler ist ergriffen ünd wieder eingebracht worden, da her jener Steckbrief erledigt ist.

Charlottenburg, den 10. Dezember 184.

Koͤniglich Preußisches Stadtgericht.

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. 6. . . . Aufkuͤndigung Schlesischer Pfandbriefe. Den Inhabern Schlesischer Pfandbriefe machen wa 3

wir bekannt, daß die speziellen Verzeichnisse der im Johannis-Termine kuͤnftigen Jahres durch Baar= zahlung des Nennwerthes, und der durch Umtausch einzuldsenden Schlesischen Pfandbriefe bei allen Schle⸗ munde sischen Landschaftskassen und bei den Boͤrsen zu Bres⸗ lau, Berlin und Leipzig ausgehaͤngt, auch mit den oder. Anzeigern der drei Schlesischen Regierungs- Amts gestellten Justi blaͤtter und mit den beiden hiesigen Zeitungen gus— gereicht worden sind. Indem wir die erforderliche e Aufkuͤndigung dieser Pfandbriefe ergehen lassen, for-⸗am 2. dern wir die Inhaber derselben, unter Hinweisung vor auf die Allerhöchste Kabinetsordre vom 6. August in

der am 26. Friedrich und 2) der am 19. Juli 1775 geborne Johann Jacob hause und Garten versehen. Heinrich, Gebruͤder Stahlkopf wollen sich an den Herrn von Karstedt auf Fretz

von denen der Erstere, fuͤr welchen sich im Deposito des Koͤniglichen Pupillen⸗Kollegiums hierselbst etwa freien Briefen wenden, das zu verkaufende Etablisse ment aber jederzeit nach geschehener Meldung e n Zulhaben ' Wilhelm Beer (Behrenstr. 4)

140 Thlr. befinden, im Jahre 1807 aus dem Ar ment, n J l Fabriken-Inspektor Laspeyres zu Neustadt a. d.

menhause in Prenzlau sich heimlich entfernt; der Letztere aber, für welchen in dem gedachten Deposito in Augenschein nehmen. 5 Thlr. befindlich sind, schon vor laͤnger als 10 Jahren von hier heimlich fortgegangen und seit den angegebenen Zeiten keine Nachricht von sich ge⸗ geben haben sollen, werden guf den Antrag ihres Vor⸗ 5 nebst ihren etwa zuruͤckgelassenen unbekannten Erben und Erbnehmern hierdurch aufgefordert, sich handlungen zu haben, in Berlin bei E. S. Mitt hhriftlich oder perfoͤnlich, oder durch einen beiuns an- ler (Stechbahn 3 st z-Kommiffarius, von denen die Justiz kaäthe Zitelmann, Boehmer und Kruͤger in Vorschlag tasie Gemaͤlde und Fasten gebracht werden, bei uns und zwar spaͤtestens in dem 23. September 1842, Vormitt. 11 Uhr, dem Ober⸗Landesgerichts-Referendarius Kolbe, brosch. unserem Geschaͤfts-Lokale anberaumten Termine

Februar 1774 geborne Bogislaus

rechtigkeiten und Vorraͤthen gegossener Spiegel ver⸗ kaufen; dieselbe liegt 12 Meilen von Berlin, am tern Dossefluß, welcher die Werke treibt, Eisenbahn, welche Berlin mit Hamburg verbinden le soll, in einer fruchtbaren und freundlichen Gegend schaͤfts Reglement fuͤr Justiz⸗Beamte hat, wird ein und ist mit einem sehr schoͤnen herrschaftlichen Wohn⸗ wo b

Hierauf Reflektirende Vielen sehr willkommen seyn.

Geschaͤfts-⸗Reglement füuͤr die Subal

75 Sgr.

3. August 1841. 8. geh. welches das neue Ge

„Meile von der . . - Bei dem großen Inter

wohlfeiler Abdruck desselben in bequemem Format

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dorf bei Wittstock muͤndlich oder schriftlich in vorto⸗ .* , 1 en; . r,, n n nr, n, , . Heinrsch Leo, Geschichte der Franzoͤsischen Revo

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Die Buch- und Kunsthandlung von E. II. Schröder, Unter den Linden 23 im Jagorschen Hause,

Im Verlgge der

Herausgegeben von F. E. Thlr. 117 Sgr.

1840 (G. S. 1840. XVII. 216.) zugleich auf, ge⸗ zu melden und weitere Anweisung zu erwarten, wi-erschien, eleg. brosch. 2 Thlr.

dachte Pfandbriefe mit den zugehörigen Zins-Ne⸗ drigenfalls die genannten beiden Gebrüder Stahl cognitionen, sonst aber in eoursfreiem Zustande, bei kopf werden fuͤr todt erklaͤrt und ihr Vermögen den⸗

Vermeidung eines auf ihre Kosten zu vergnlassenden jenigen wird ausgeantwortet werden, welche sich als van

offentlichen Aufgebots, schon in dem naͤchsten, an ihre naͤchsten Intestat- Erben legitimiren werden. z ü ! Stettin, den 4. Oktober 1841. ö * . ö zahlungs⸗-Termine, entweder bei der Genergl Land Königliches Ober-Landesgericht. Erster Senat. 8 *

Weihnachten dieses Fahres eintretenden Zins

schaft, oder bei einer der Fuͤrstenthums-Landschaften

Memoiren eines

einzuliefern und dagegen die dafuͤr auszureichenden

Einziehungs-⸗Retognitionen in Empfang zu nehmen, Verkauf der Spiegel⸗Manufaktur bei Neu⸗ stadt a. d. Dosse.

welche demnaͤchst in dem Johannis- Termine kuͤnf⸗

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Literarische Anzeigen. . 1age J. F. Ca st schen Buchhdlg. in scher Meister, ihr Lager der neuesten und werthvoll Stuttgart ist so eben erschienen und in allen Buch⸗ sten Kupferstiche, Stabilstiche, Radirungen und Li

Jahren 1810 1841. 2r Theil. Pipitz. gr. 8. eleg. Englische, Französische und Deutsche Almanache für

Dessen Ir Theil, welcher zu Anfang dieses Jahres

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Buͤreaus der Koͤnigl. Gerichte vom

tigen Jahres durch Bagrzahlung und ve g rh ngeldst wer⸗

Ausreschung von Pfandbriefen werden e den. Breslau, am 9. Dezbr. 1846.

Schlesische General-Landschafts⸗Direction.

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Mittler, Logier, Jonas zu haben:

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CG. G. Lüderitzsche Kunsthandlung, Linden 30.

Allgemeine

Rußland. St. Petersburg.

Frankreich. Paris. Vermischtes. Pairshof. Prozeß Que nisset. Briefe aus Paris. (Geruͤcht uͤber die Anlage einer Ei tadelle im Innern von Paris; General Bugeaud und das Budget don 6 Die Praͤsidentschaftsfrage; Lord Cowley; Reschid Pascha.

Großbritanien und Irland. London. Titel des Thronerben. Geruͤchte von Veränderungen im Ministerium. Erklaͤrung hinsichtlich der Chinesischen Ranzion. Projekt gußeiserner Ka⸗ sernen für Westindien. Noth unter den Seidenwebern in Spi talfields. Nachrichten von der Niger-Expedition. Ueber schwemmungen. Große Feuersbrunst zu St. Johns. Aufre⸗ gung in Kanada. Vermischtes. Brief aus London. (Aus⸗ wanderungs-Plan; Thaͤtigkeit der Anti⸗Korn-Law-League; Nach⸗ richten aus Asien.)

Viederland. Am sterdam. Zucker⸗-Fabrication in Holland.

Belgien. Bruͤssel. Einnahme-Budget.

Deutsche Bundesstaaten. Schreiben aus Dresden. LLiszt's Konzert. Hannover. Bischofswahl in Hildesheim. Schreiben aus Frankfurt. (Boͤrse; Personal-Nacheichten; Ver mischtes.)

Spanien. Vermischtes. Schreiben aus Madrid. (Die Soͤhne des Don Carlos in Genug; Staͤrke der Truppen an den Pyrenaͤen; Vermischtes.

Portugal. Vermischtes.

Türkei. Salonichi Bankerotte.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Ueber die bevor stehende Kongreß-⸗Erdffnung. Besorgnisse hinsichtlich der Ruͤckzah lung der Schulden einzelner Unionsstaaten. Vermischtes.

Mexiko. Regierungswechsel.

Brasilien. Verkuͤrzung des verlangten Kredits.

Griechische Emissaire in Maeedonien.

* . mi

Zeitungs Nachrichten.

Ausland. Rußland und Polen.

St. Petersburg, 7. Dez. Der Ober-Kammerherr von Tatischtscheff ist aus Wien hier eingetroffen.

Die Newa war wieder völlig frei von Eis und die Isaaks— bruͤcke am 5. Dezember von neuem aufgestellt worden. In der vorigen Nacht kam jedoch wieder so viel Treibeis an, daß die Bruͤcke abermals abgenommen werden mußte. An der neuen Anitschkow-Bruͤcke ist bereits das zweite der schoͤnen, vom Baron v. Klott gearbeiteten ehernen Rosse auf seinem Piedestal errichtet.

Frankreich.

Paris, 8. Dez. Die provisorische Zuruͤckberufung des Ge— jeral Bugeaud erklart man sich jetzt dadurch, daß das Ministe— rium bei der Diskussion des speziellen Budgets fur Algier in der Deputirten-Kammer eine Niederlage zu erleiden fuͤrchte, da die Ausgaben fuͤr jene Kolonie in diesem Jahre auf 100 Millionen Franken gestiegen sind; es habe daher gewuͤnscht, daß der General

igeaud bei dieser Gelegenheit in der Kammer zugegen sey, um

einen Theil der Verantwortlichkeit fuͤr jene Summe auf sich zu

hmen.

Im Commerce liest man: -Das Publikum erinnert sich vielleicht noch, daß wir bei der Diskussion des Fortifications— Gesetzes als eine natuͤrliche Folge desselben die Nothwendigkeit hervorhoben, eine Festung anzulegen, worin die Kriegs-Munition und der Mundvorrath gegen eine etwaige Empoͤrung der belager— ten Bevoͤlkerung gesichert sey. Wir glauben nun anzeigen zu : daß die Regierung den Plan zu einer inneren Citadelle hat entwerfen lassen, um darin die großen Kriegsvorraͤthe, deren eine Stadt wie Paris bedarf, sicher unterzubringen. Man hatte Anfangs fuͤr die Citadelle die Insel St. Louviers ausersehen, aber wieder darauf verzichtet, weil die Seine diesen Platz nicht mehr vollig. umgiebt, indem ein Arm derselben ausgefuͤllt worden ist. Die fuͤr die Vertheidigung des Koͤnigreichs ernannte Kom— mission, welcher der Plan vorgelegt worden war, hat sich uͤber den Ort fuͤr die Citadelle noch nicht einigen koͤnnen.“

Ungegchtet der Erklarung des Messager, gestrigen Blatte des Constitütionnel enthaltenen Angaben in Bezug auf den Handels-Traktat zwischen Belgien und Frankreich falsch seyen, behauptet das letztere Blatt dennoch in seiner heu— tigen Nummer die Richtigkeit seiner Mittheilungen. Ein hiesiges Blatt bemerkt hieruͤber: „Aus den von uns eingezogenen Erkun— digungen ergiebt sich, daß die Kommission, welcher Herr Rossi präsidirt, in der That mit der Vorbereitung mehrerer Handels⸗ Traktate beauftragt ist, unter denen sich jedoch derjenige, uͤber welchen in diesem Augenblick zwischen Belgien und Frankreich unterhandelt wird, nicht befindet, indem derselbe speziell den Herren Deffaudis und Maisonneuve uͤbertragen worden ist, hier— auf bezieht sich wahrscheinlich das von dem ministeriellen Journal dem Constitutionnel gegebene Dementi.“

Herr Conte, Direktor der Posten, beschaftigt sich unausgesetzt mit seiner umfassenden Reform des Postwesens, die mit dem naͤch— sten 1. Januar ins Leben treten durfte. Am 1. Januar 1841 be⸗ schaͤftigte die Post-Verwaltung

53 Post-Direstricen mit einem Gehalte von 1,446,1(12 Fr.

612 Post⸗Direktoren. . . . . 914,888 IAsso 1565 Beamte, zusammen mit einem Sehaste von TJ i ihn Fr.

Dies giebt im Durchschnitt 1510 Fr. fuͤr jedes Individuum.

Durch eine Kbnigliche Ordonnanz vom 2. Dezember ist das Bisthum Cambrai zu einem Erz-Bisthum erhoben und dem Bischof von Rhodez verliehen worden.

Die Regierung hat die Nachricht erhalten, daß die Rhone in Avignon bereits anfaͤngt wieder zu fallen, und daß man die niedrigen Stadttheile bals vom Wasser befreit zu sehen hoffte.

Die Kommission, welche von dem Minister des Innern be⸗ auftragt war, unter den eingesandten Modellen zu einem Grab—

daß die im

Berlin, Dien

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lich verworfen und beschlossen, den Minister zur Ausschreibung eines neuen Konkurses zu ersuchen. . Der Capitain Coz, welcher mit der Brigg „Marne“ aus New-⸗-Pork in Havre angekommen ist, hat ausgesagt, daß die Fregatte „Belle Poule“ und die Kriegsbrigg „Cäsare“ am 15ten November NewYork verlassen und sich nach Lissabon begeben wurden. . . Pairshef. Sitzung vom 7. Dezember. Das Zeugen Verhoͤr wird fortgesetzt. Du rville erscheint zunaͤchst. Frage. Ihr wißt, daß die geheimen Gesellschaften sich bei Colombier versammelt haben, und daß ihr selbst ein Mitglied dersel ben gewesen seyd? Antwort: Ich hatte schon genug als Mit glied meiner Familie zu thun. Der General -Prokurator: Kennt ihr Quenisset schon lange? Durville: Zwischen 3 und 6 Wochen. Quenisset: Er kennt mich wenigstens schon 2 Jahre. Wenn er sagt, daß er nicht in die Gesellschaft aufgenommen worden ist, so kann ich das Gegentheil beweisen. Er hat in der Nacht, da er aufgenommen wurde, sich in den Straßen herumgetrieben und einen Munizipal-Gardisten insultirt. Er begegnete mir am folgen den Morgen in der Rue St. Martin und zahlte mein Morgen Schnaͤpschen. Fr. Welche Personen waren gegenwaͤrtig? Que nisset: Dufour, Auguste, Just; man stieg zuerst in das schwarze Kabinet hinab, welches im Keller lag, und Durville fuͤgte seinem Schwure die Worte bei: „Ich bin ein treuer Buͤrger, ein wackerer Republikaner, ich bin 1832 im Triumph eingeholt worden. Bou cheron: Ich kenne den Zeugen seit s Jahren und bin ebenfalls bei seiner Aufnahme zugegen gewesen. Der Zeuge Durville: Das ist Alles falsch; ich kann 50 Personen nennen, die fuͤr mich sprechen werden. Quenisset: Was, ihr, schlechter Zahler? Ihr werdet nicht einen Einzigen finden; ich aber stelle euch 3009 entgegen! Der Zeuge tritt ab, und es erscheint die Witiwe P̃aQwaͥlrour: Sie sagt aus, daß sie den Angeklagten Chasseur kenne, weil er oͤfter allein oder in Gesellschaft zu ihr gekommen sey, um seine Flasche zu trinken. Auch habe sie nichts gegen ihn, als daß, durch seine Aus sagen veranlaßt, ihr Name jetzt in den Zeitungen figuriren muͤsse welches ihr sehr unangenehm sey. Auf die Frage des General— Prokurators, ob nicht die Mitglieder der geheimen Gesellschaft sich bei ihr versammelt und republikanische Agenten gewaͤhlt haͤtten, ant⸗ wortete sie mit nein, da sie nur ein Trinkzimmer gehabt habe, wel ches Jedermann ungehindert haͤtte besuchen konnen. Dur, der bei der oben erwahnten Wittwe Pailroux in Dienst gewesen und jetzt krank ist, sagt in seiner schriftlichen Aussage, daß un gefaͤhr 20 Maͤnner in einer oberen Stube getrünken haͤtten. Waͤhrend der Instruction mit den Angeklagten konfrontirt, hat der Zeuge Quenisset und August Petit erkannt. Eben so sagt er aus, seine Herrin habe ihm verboten, von Allen, die mit Launois (Chasseur kaͤmen, Geld anzunehmen. Witiwe Pagilroux. Das ist Alles falsch. Ich will die Wahrheit sagen. Waͤhrend der 3 Wochen, da sener Mensch bei mir diente, ist Herr Chasseur nicht in mein Haus gekommen; es sind nur ungefahr ein Dutzend Maͤnner dagewefen die ich alle nicht kenne. Duru ist ein Betruͤger. Der Praͤsident. Duru ist ein schlichter Landmann; unmdglich kann er so feine Luͤgen ersinnen; ihr selbst aber habt eure fruͤhere Aussage widerrufen denn ihr sagtet, es haͤtte nie eine Versammlung bei euch stattgefunden. Die Zeugin bleibt bei ihrer Aussaaen nichts zu wissen, und der General⸗Prokurator fordert nun uenisset auf, dem Gerichts hofe zu sagen, was sich bei der Wittwe Poilroux zugetragen habe. Dieser sagt aus: Ich war von Martin aufgefordert, ihn zu Colom— bier zu begleiten. Als ich mich wieder von dort entfernen wollte, sagte er; „Du bist ein guter Kerl, fuͤr den wir kein Geheimniß ha ben; wir wollen dir den Angriffsplan mittheilen. Wir gingen! nun zu dieser Dame, die ich noch nicht kannte, die mir aber als die schwarze Dame bezeichnet wurde. Dufour war noch nicht da, aber er kam bald, Fournergt dagegen wartete schon. Wenn man nach dem Aufwaͤrter klingelt, war Alles still bis dieser sich wieder entfernt hatte. Der General-Proökurgtor; Was wurde in dieser Versammlung vorgenommen? Quenisset: Auguste nahm das Wort und sagte: Wir sind drei; bis auf fo we nige hat die Polizei uns auseinandergesprengt. Wir muͤssen wieder stark werden, und deshalb sind wir hier. Matthieu verlangte dann die Bildung eines Comité, und Mallet trug auf die Ernennung re volutiongirer Agenten an. Dieser Vorschlag wurde angenommen; Dufour verlangte darauf Papier zum Aufschreiben der Namen, und ich gab ihm meine Schreibtafel. Dufour schrieb, und Just zog die Zettel. Der erste war mit Auguste, der zweite mit Chasseur bezeich net; Beide wurden zu revolutionairen Agenten ernannt. Der Ge neral-Prokurgtor zu Auguste Petit: Was habt ihr hierauf zu sagen? Petit: Er hat die Unwahrheit gesagt. Fr. Seid ihr belt der Wittwe Poilroux gewesen? Antw. Breimal' Fr. Mi

Martin, Mallet und Chasseur? Antw. Das weiß ich nicht mehr. Fr. Ihr versammeltet euch im oberen Zimmer; was machtet ihr da? „Antw. Ich weiß es nicht mehr; es kamen auch noch andere Personen hin, die sich Kommunisten nannten und uns den Vorwurf machten, daß wir stets zuruͤckblieben. Petit sagte noch aus, daß er sich nur dort befunden habe, um zu hoͤren, und als der Genergl Prokurator ihm vorhaͤlt, daß alle bei der Instruction auf ihn bezuͤglichen Dokumente bewei sen, daß er eigentlich die handelnde Person gewefen, entgegnet er daß er nicht der Redner sey, zu welchem man ihn machen wolle. . Enault, genannt Manceau, sagt aus: Ich kenne Quenisset. Am 10. September haben wir auf dem Gräveßlatze Arbeit gesucht, und am 11ten besuchten wir mehrere Schenken, unter anderen die Co— lombiers, den Quenisset fragte, was es Neues gaͤbe. Der Zeuge glaubt sich zu erinnern, daß Quenisset ihn auf den folgenden Tag nach dein Carré Saint Martin bestellt habe. Quenisset: Ich that dies, weil Colombier gesagt hatte, es befanden sich dort ganze Haufen von Enthusiasten, denen es nur an Anfuͤhrern fehle, und daß man ihnen solche geben muͤsse. Es erschien jetzt der Zeuge Claude Rollin, 68 Jahr alt, und sagte, daß er mit Colombier in einem Hause wohne, bei dem er oft ein Glaͤschen getrunken. Ich bin nur aus und eingegangen, fuhr er fort, und habe mich nicht um die Leute bekuͤmmert, die ihn besuchten. Doch habe ich Quenisset mehreremale dort gesehen, den ich kenne, weil wir öfter zufammen arbeiteten. Ich bin in meinem Alter nicht mehr der Mann, auf den Straßen herumzuschlendern, und lege mich gleich nach dem Essen schlafen. Kein Mensch hat mir etwas von Patro— nen gesagt, und auch Colombiers Frau hat nicht zu der meinigen gesagt, daß bei ihr Patronen gemacht wurden. Que nisset; und doch habt ihr mir das selbst gesagt. Rollin? Bas ist falsch! Meine Frau hat mir gesagt, daß fie Kugeln göffen bei Colombier. (Gelaͤchter. Der General-Prokurator: Habt ihr einer Vesammlung beigewohnt, worin man eine Rede gehalten Rollin: Moͤglich. Man hat in meinem Alter ein schwäches Ge⸗ daͤchtniß. Fr.? Haben nicht Quenisset und Boucheron euch ande—

bereits erwaͤhnt worden, waren der Meinun 5 ac

6 1 n der , daß, ungeachtet al⸗

er dd eine Talente ihm gesicherte Berechtigung zu diefen An—

‚. pruͤchen, sein jetziges Auftreten noch zu fruͤh sey * 2 61 59* 19 so sꝙ * ö .

gewiß, daß er dies auch selbst fuͤhlen wuͤrde, denn man hatte stets

. s nr r. ö * ö 9 Monument fuͤr Napoleon eine Auswahl zu treffen, hat sie saͤmmt⸗

ren Tages schwoͤren lassen, nichts von dem zu verrathen, was hr

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841.

gehöͤrt⸗ Antw.: Ja. Fr.: Kennt ihr Farasse? Antw.: Ja, 86. , . nie ge agt, was er in den Versammlungen mache. us, daß 2 9 ö ,, , Dugi St. Michel, sagt Nachsuchung zu halten, . in, g. ,, ,. 3 Just in . , . revolutiongire Schriften habe!! peer dern,. Schublade der Kommode graues Papier gefunzen h sz zu Patronen zugeschnitten gewesen sey, fo wie 6 Pakete Pulver, Salpeter u s. w. Die jungen Leute 9 n ben , mmer schlichen, fegen! engen dente die m denn,, stimmte bei. Auch fand ich ein Riccept . . ge,, 44 Die Aussagen einiger anderer zeugen *, —— deutend. Herr Chevalier, Profeffo ,, folgen im anz inh. mit dem Es cadronchef der irie! Herrn en ,,, 5. 66 . Pistol zu untersuchen, welches zu dem A a, , n ,,,, r, suchen⸗ s zu dem Attentat gedient hat. Es ist für ein Kavallerie Pistol Nr. 1 erkannt und war mit groben Pulver geladen. Der Maler Elemen ey sagt aus: Ich kamm am 3H Ain gust mit meiner Flinte nach Hause, die ich zu Colombier brachte der mein naͤchster Nachbar ist. Quenisset nahm ssie in die an, unt sagte; Sie ist leicht! Wenn sie mein waͤre, wollte ich sie con ge brauchen; er fuͤgte noch hinzu, daß er nicht nur mit den Waffen der Infanterie, sondern auch mit denen der Kavallerie umzugehen wisse, da er bei den Dragonern gestanden habe. Aus dem weiteren Verhör des Zeugen ergiebt sich, daß dieser auch Launois und 3 und er geraͤth dadurch in Widerspruͤche. Er widerruft frůherẽ Aus 2. gen, die er nur gemacht haben will, um jeden Verdacht einer Theil. nahme von sich abzuwaͤlzen. Quenisset erklart ihn für einen falschen Zeugen, der ihn haͤtte uͤberreden wollen, mit ihm nach Ame' rika auszuwändern, wo es keine Bastillen, aber desto mehr brave Re publikaner gaͤbe. Die Sitzung wird um 6 Uhr geschlössen. . . t Paris, 8. Dez. Der Commerce, welcher den Plan der Befestigung von Paris von Anfang an mit unermuͤdlicher Energie und Ausdauer bekaͤmpft hat, will wissen, daß die Regie— rung damit umgehe, auch im Innern der Stadt unter dem Na— men eines Zeughauses eine Citadelle zu bauen. Dieser Nachricht liegt etwas Wahres zum Grunde. Es ist natuͤrlich, daß Paris als Festung ein großes Arsenal fuͤr das unermeßliche zu seiner Ausruͤstung erforderliche Kriegsmaterial noͤthig hat, und die Kriegs— verwaltung beschaͤftigt sich mit der Ausarbeitung eines Planes und der Aufsuchung eines Platzes fuͤr die zu diesem Zwecke be stimmten Gebäude. Aber von einer Befestigung derfelben kann in der gegenwartigen Lage der Dinge und in der gegenwaͤrtigen Verfassung der Geister nicht die Rede seyn, denn es ist offenbar, daß man die Pariser nicht uͤberzeugen wird, es sey zweckmaͤßig, das Zeughaus der Stadt gegen ihre eigengn etwaigen Angriffe sicher zu stellen; eine Citadelle in der Stadt wuͤrde sich vielmehr unfehlbar allen Blicken als eine neue Bastille darstellen, Paris wuͤrde nie seine Einwilli— gung zu ihrer Auffuͤhrung geben, und wider den Willen von Pa— ris ist heutzutage die Durchfuhrung einer Unternehmung dieser Art nicht wohl denkbar. Jenes gewagte Projekt würde aber am wenigsten in dem gegenwartigen Augenblicke zum Vorschein kom— men, wo die dͤffentliche Meinung uͤber die Befestigung von Paris eine Wendung genommen hat, welche durch die geringste Veran— a ng nr allgemeinen und heftigen Opposition werden kann, und durch die schon jetzt, nach dem Urtheile guter Beobachter, die Vollendung des fraglichen Werkes ziemlich problematisch gewor⸗ den ist. , . Der General Bugeaud ist nie so populair gewesen als gegen⸗ waͤrtig, wo man, ungeachtet der beruhigenden Versicherungen der offiziellen Blaͤtter, seine Stellung als Gouverneur von Algier be⸗ droht glaubt. Obgleich sich in diese ing viel Geist des bloßen Widerspruchs mischt, so scheint sie doch durch den bisheri— gen Gang und die bisherigen Ergebnisse der Berwaltung des Ge— nerals Bugeaud einigermaßen gerechtfertigt. Wenn es ihm nicht gelungen ist, bedeutende militairische Resultate zu erlangen, so hat x doch fuͤr die buͤrgerliche Organisation der ihm anvertrauten Provinz und zur Vorbereitung einer endlichen Kolonisirung mehr gethan als irgend einer seiner Vorgaͤnger. Eines seiner großen Verdienste besteht darin, daß er einige Ordnung in das Rechnungswesen P bracht hat, in welchem bisher die köolossalsten Unregelmaͤ ßigkeiten an der Tagesordnung waren. Dadurch hat sich denn der General-Gouverneur aber auch unter den hohen Beamten in Algerien heftige Feinde gemacht, die unter der Hand alles Moͤgliche thun, um sich seiner sästigen Kontrolle zu entledigen. In diesem Verhaitnisfe liegt eine Art der Rechtfertigung jener Zwelfel, ob sich der Urlaub 88 G ö nerals Bugeaud nicht doch zuleßzt in eine Abberufung verwandeln werde. Trotz der Sparsamkeit, welche sich der Gouverneur e ersten Verwaltungs-Regel gemacht hat, soll das Afrikanische Aug⸗ gabe-Budget fuͤr das nunmehr beinahe abgelaufene Jahr schon setzt hundert Millionenzuͤbersteigen. Es ist nicht allein keine hid sicht vorhanden, daß dasselbe fuͤr 1843 werde vermindert werden sondern man muß sich sogar auf eine bedeutende Vergrbßerun desselben gefaßt machen.

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8 3 . zleich 21 * 7 ĩ ĩ e Paris, . Gleich zu Anfang, als sich hier de Heruͤcht von der Praͤsentation des Herrn von Lamartine zr

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Hraͤsidentschaft der Deputirten-Kammer verbreitete, waren nicht Ille seine Freunde und Anhänger fuͤr die Kandidatur. Viele, wie

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Sie waren

2 . von ihm geruͤhmt, daß er unter den Franzoͤsischen Notabilitäten

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6st der einzige sey, der sich zu gedulden weiß und den richtigen Zeitpunkt abzuwarten versteht. : Partei, die reinen Konservativen, ihre Zukunft an die sei⸗ lige nd Verabredungen zufolge, ihre poͤlitische Rolle erst in (ine

Deshalb haben die Maͤnner seiner

8. * . 2 geknuͤpft und, den fruͤher getroffenen Vorbereitungen

keine Kollision mehr gerathen wuͤrden. Als daher unlaͤngst ane. große Fraction der konservativen Deputirten sich zu jenem erwaͤhnten Vorschlage versammelten, so war dies, bei der zur Zeit stattfindenden Abwesenheit des Herrn von Lamartine, ohne sein Wissen geschehen. Sie stuͤßten den Vorschlag auf Gruͤnde, die von uns fruher hier angefuͤhrt wurden, und waren des vollkom⸗ menen Sieges fuͤr den Kandidaten gewiß. ̃

Diejenigen aber unter seinen Freunden, welche die gegenwaͤr⸗

. Zeit verlegt, wo sie mit dem gegenwaͤrtigen Kabinet