1841 / 349 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

w,

22

gleichmaßigen Grundsaͤtzen durch die Regierung selbst bewirkt wird), daß einige noch nicht allgemein bekannte Resultate 1 ausgezeichneter Sorgfalt bearbeiteten Rapperts hier eine Stelle

finden mogen.

iebsko ste

1) Uebersicht der Betr

1562 Sieben Personen wurden verwundet, darunter sechs Beamte der Eisenbahn wegen nicht gehöriger Vorsicht; der Passagier beim unzeitigen Aufsteigen. 1810: Neun Todte, darunter sechs bei der Eisenbahn Angestellte, deren Unfall durch ihre oder ihrer Gehuͤlfen Unvorsichtig— n keit herbeigeführt wurde; zwei Passagiere, welche wahrend

aus den mit

der Bewegung des Zuges aussteigen wollten, und ein Kind,

; Ausgabe pr Länge der

welches unmittelbar vor der Lokomotive üͤber die Bahn 5 N . f . s ! ; lief. zon neun Verwundeten sind gleichfalls sieben Ange—

e n, , e.

. Fuͤr unter 2

—— haltung und An

Strecken Beauffichti

in Mei⸗

len ).

Beaufsicht

gung der * Zuͤge.

Rthlr. Sgr. Rthlr. Sgr

ung der sport-Kosten.

Br* Dahn

hebung und

stellte der Eisenbahn, wovon drei beim Zusammenstoßen 3 22 Dee ff n m, m 9 s * ; eines Personen- mit einem Guͤterzuge verletzt wurden; die

Zusammen —ĩ beiden Nicht-Beamten passirten zur ungehoͤrigen Zeit die

genommen. 1 Bahn.

i s⸗ R eolksemr ĩ Hieraus ergiebt sich, daß (3 Selbstmoͤrder abgerechnet), bei 1

1835 , 6? ; 2 . 1830 19 24, x 12 1837 11,0 ö 6 10 1838 86H, 18 28 . ö. 1839 116,17 . 1616 1810 157,12 245 ! 15

den Belgischen Eisenbahnen 19 Angestellte der Bahn und 10 Jvassaagiere Nag eker r I Gro on 1 ö *

Passagiere das Leben verloren, während 13 Angestellte und 14 son— stige Personen verwundet ein Zusammenstoßen

fia fan satt E35 ** 59 4

züge fand statt, wobei afsagiere nicht verletzt wur— w 11

* 8 25 ö * 22

den Schienen geworfen wurde Zug

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1 I R no Nong G * 9191 Or M enbahnen des Koͤnigreichs der Niederlande.

157 121,49

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320.

94 ) 624,006 871.3

959. 53406 „398,

379 109,

2h87 77

von dessen inneren Angelegen— erfährt, als das Koͤnigreich b der Gränzen desselben herrschte agen des offentlichen Wohls eine ons Zusammen selter , t; uber seine Graͤnzen hinaus waren fast 58 121,139 das Am sterda mer Handelsblad, der Haarlemer Cou

6 71,3607 rant das Jour! de la Haye (duͤrftige Quellen, dann 97 „Z84,577 ließen die Kort einiger Deutschen Blaͤtter einzelne Licht s verschwiegene Dunkel fallen. Hierin sind namentlich die Hollaͤndischen

Irie sohr ek om -= 534 6 2 vi 265 =. Projekt suchen; nicht etwa darin, daß man nicht . ö

11

8 ) 92 lick 36 22 S, )(]. Ullctãte

ö. ! 5 4 ef . 1soroi- 659 1BoEamntsel P 2 14352, Ursae iserer großen Unbekanntschaft mit den

N ( 59 vy B . 11 vw Nor- . z und 900 ben so viel projektirt hat als an anderen Orten. Die Nieder

Nordlinie!l Wesilinie Ostlinie

Suͤdlinie

Verkehre eroͤffnete Eisen— von Amsterdam nach Haar— 875,000 Rthlr. gekostet hat. l Leyden, Haag und Delft terdam rbeitet; sie d etwa 10 Meilen lang

ihre Kosten sind auf 3,790,000 Rthlr. veranschlagt. Gleiche Wichtigkeit mit diesem fuͤr die innere Communication berechneten Schienenwege die demnaͤchstige Verbindung mit Deutschland die gleichfalls im Bau begriffene Eisenbahn von Amsterdam nach Arnheim, etwa 12 Meilen, welche zu 5,250,000 Rthlr.

düisgmnen G 1554

) Bezeichnung der Unglücksfälle, wel cl

Mol sek o ö 1 Belgischen Eisenbahnen vorgekommen sind.

1835: Ein betrunkener Arbeitsmann ist aus dem

und hat dadurch ein Bein verloren. Ein trunkener Mann ist getoͤdtet, weil er

** 3. 19 J . * 19 * *** =. * 2 * 541 1 der Abfahrt, ohne bemerkt zu werden, zwischen zwei Wa—

gen gekrochen war.

Drei Maͤnner sind an verschiedenen Orten r

denen Zeiten ums Leben gekommen, zwei, weil sie ungeach

tet erhaltener Warnung auf dem Wagen waren, der dritte, weil er (stocktaub) Aben des Zuges nicht bemerkte. weil sie aus dem Wagen stlegen, als der Bewegung war; sie waren betrunken.

Sechs Tedte, darunter zwei Conducteure, welche des Umhergehens von den Wagentritten sielen; ferner drei! bei den Lokomotiven beschaͤftigte Beamte, wovon zwei bei

einer Nachtfahrt umkamen, weil die Bruͤck nicht herabgelassen war; endlich ein Mädchen, rend der Zug bereits in Bewegung war, eir Drei Reisende wurden verwundet, weil sie

Zwei Andere sind verwundet,

veranschlagt sind. Wenn auch dadurch eine Annaherung an Rhein und Yssel bewirkt ist, so wird doch die Belgische Konkurrenz zu e den einem weiteren und rascheren Fortschreiten noͤthigen. In einer neuerlich erschienenen kleinen Schrift ist die Fortsetzung auf We— JJ el zu empfohlen; der Plan hat Manches fuͤr sich, indeß wuͤrde . en Actiongiren daraus wahrscheinlich nur dann Segen erwach en, wenn ein Anschluß an die Rhein-Weser und an die Rheini

, ö , 2 chen Bahnen erfolgte. Der

1 D L hᷣ

im Augenblicke . r , , * Verfasser jener Schrift haͤlt eine Wesel-Muͤnster (Weser) Bahn fuͤr die beste Grundlage des Nord— deutschen Eisenbahn-Systems und will, daß mindestens die Strecke Arnheim-Wesel mit Hollaͤndischem Gelde gebaut werde. Ohne fur jetzt auf eine Beurtheilung dieses Prosekts einzugehen, be merke ich nur, daß, falls (wie ziemlich gewiß scheint) eine Eisen— bahn zwischen Minden und Koͤln zu Stande kommt, im allge— meineren Interesse des nördlichen Deutschlands fuͤr die Deutsch— BVolländische direkte Bahn eine etwas nördlichere Neigung von wahrend Minden, etwa uͤber Osnahruͤck nach Arnheim, zu empfehlen. seyn duͤrfte, weil die Bahn nach Wesel der Minden-Koͤlner Bahn zu nahe liegen wuͤrde. Die Niederlaͤndische Regierung soll die A Mastricht in der Richtung nach Aachen einen Schienenweg zu h welcher bis zu dieser Stadt etwa 4 Meilen Laͤnge hätte. Der Niederlaäͤndische Theil von Limburg wuͤrde dadurch nament den Vortheil haben, daß die auf der Maas und dem Kanale

ind zu verschie

tritte geblieben ds die Ankunft

Zug bereits in

e der Sueppe welches, waͤh— isteigen wollte. zur unrechten

bsicht haben, von 1

Zeit aus- oder einstiegen; einige Eisenbahn-Arbeiter, welche 11h . [.

zu fruͤh einen Wagen abloöͤstenz; einige Reisen weil eine Lokomotive mit zu großer Schnel Zug setzte.

Zehn Personen ve stellte der Eisenbah verschiedener Art, zwei durch Explosion ein weil der Fuhrer das Sicherheits-Ventil nich

rloren das Leben; darun n

gehalten hatte); die beiden Passagiere wollten wahrend der

Fahrt den Wagen verlassen und resp. einstei

Zum Ueberfluß wird darauf aufmerksam ger

Meilenzahl durch die bedeutende Menge der Doppelbahnen so groß

sich darstellt.

——

(sechs wegen grober Unvorsichtigkeit

2 . 1 9 2 ; Herzogenbusch bergwärts gehenden, fuͤr Deutschland bestimm

1 de desgleichen i 6. ; J / n Waaren schon bei Mastricht

le sich vor den

n . den Wasserweg verlassen und 23 7 j s. h Mastricht- Aachen

Kölner Eisenbahn dem Rheine zugehen ter acht Ange 6 R

Bereits im Jahre 18. Ingenieur Brade um Kon zession zur Anlegung einer Eisenbahn von Utrecht uͤber Gorkum nach Breda und bis sche Gränze nachgesucht; dieses Gesuch ist neuerlich widerholt, bis jetzt jedoch noch nicht gewaͤhrt. Diesem etwa 11 Meile langen Schienenwege duͤrfte, falls die Eisenbahn von Antwerpen nach Hoogstraten ünd Graͤnze gebaut ist, eine sehr wichtige Zukunft vorausgesagt werden konnen, weil dadurch Amsterdam mit Bruͤssel und Paris in direkte Verbin— dung gesetzt wird (resp. 35 und 57 Meilen Entfernung). Eine Vereinigung des Amsterdam-Rotterdamer Schienenweges mit der

er Lokomotive,

1 t gehoͤrig offen

JsJen.

nacht, daß die

„MRthlr. Sgr. einer Frequenz von 9,967,000 Personen, binnen fast h Jahren auf

ebengedachten Bahn durch eine Zwischenbahn von Rotterdam nach Gorkum 65 Meilen) wurde dann wohl nicht ausbleiben. Eisenbahn⸗Projekte fuͤr die Provinzen: Nord⸗Holland auf der einen und Ober⸗-Issel, Drenthe, Friesland und Groͤningen auf der anderen Seite, sind mir bis jetzt nicht bekannt geworden. Inso— fern dadurch nicht eine Verbindung des Dollart und der Ems mit dem Rheine u. s. w. beabsichtigt wurde, haͤtten Eisenbahnen in den nordoͤstlichen Provinzen des Koͤnigreichs der Niederlande ohnehin nur fuͤr den inneren Verkehr eine vorzugsweise Wichtig— keit; in dieser Beziehung aber macht die große Zahl vortrefflicher Kanaͤle den Mangel weniger fuͤhlbar. Als ein Beweis dafuͤr, daß die dortige Regierung im Stillen Manches vorbereitet, darf betrachtet werden, daß unter dem 11. Maͤrz 1841 den General— staaten der Entwurf eines Gesetzes uͤber die Abtretung von Grund— Eigenthum zu öffentlichen Zwecken allgemeinen Nutzens vorgelegt und von denselben angenommen wurde. ö Stettin, den 7. Dezember 1841. 5

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Uhr.

1841. Morgens Nachmittags Nach einmaligem

14. Dez. 6 Uhr.

Beohachtung.

= 9 Guellwärme 5,2“ R.

333,6 Par. 4 5,92 R. 1 3 6 M 1

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heiter.

Luftdruck EFlusswärme 3,52 R Boden wärme , 37 H PDunstsättigun Lusdünstune 0,028 Rl Wetter zogen. Niedersehlas 0, 007 R Wind J. ö 9. Wärme wechsel 8, 3 Wolkenzug. .. s. 4 4,19. Tagesmittel: 333 ar. 46,7! 43,79 SI pCt. W

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Bill. 25 53 Span. 215 P

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IIamburg. ö Der zauk- Actien 1625 Engl. Russ 1085.

London 0. z ons. SR 88 Bel. 1017. Neue An ; 1loll. 998. 233 513.

5

57 Hort. 33 Chili . ( olumb 20 Mex 257 106 t 99 3

Actien -⸗— n. 48 1834 710. 46 1839 727?

Rönigliche Schauspiele. 16. Dez. Im Schauspielhause. Auf Begeh Schauspiel in 5 Abth., von Eduard Devrient. Freitag, 17. Dez. Im Opernhause: Viertes Konzert des

Herrn H. W. Ernst; und: Die Gesandtin, Oper in 3 Akten Musik von Auber. (Dlle. Tuczek: Antoinette; Dlle. Gruͤnbaum Charlotte Vor dem Beginn der Oper: 1) Ouverture. 2) Kor zertino (Ulle gro brillante, Andante espressivo und Rondo Valse) fuͤr die Violine, mit Orchester-Begleitung komponirt und vorge tragen von Hrn. H. W. Ernst. Nach dem ersten Akte der Oper Variationen von Mayseder, fuͤr die Violine mit Orchester gleitung vorgetragen von Hrn Ernst. Nach der Oper, auf vie les Begehren: Der Karneval von Venedig, komponirt und vorgetragen von Hrn. Ernst.

Im Schauspielhause: 1) Une position délicate, vaudevill. en 1 acte. 2) La premiere représentation de: rentrée, vaudeville nouveau en 1 acte, par Mr. Rougemont

Donnerstag,

ren: Treue Liebe,

Le dis- 01118 (16

3) Un monsieur et une dame, vaudeville en 1 acte. Sonnabend, 18. Dez. Im Schauspielhause: Patkul, poli tisches Trauerspiel in 5 Abth., von C. Gutzkow.

Rönigstädtisches Theater.

Donnerstag, 16. Dez. Zum erstenmale: Das Marmorherz Romantisch-komisches Volksmaͤhrchen, mit Gesang in 3 Akten von C. Haffner. Musik von A. Muͤller.

Freitag, 17. Dez. Endlich hat er es doch gi spiel in 3 Akten, nach einer Englischen Idee f Buͤhne bearbeitet, von Albini.

Sonnabend, 18. Dez. (Italienische Opern-Vorstellung.) Lu crezia Borgia. Opera in 3 Atti. Musica del M gnora Laura Assandri: Lucrezia.)

5 4 t gemacht. Lust

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aestro Donize 161

28: (891

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Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei.

Literarische Anzeigen.

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K ö oder: Schrecklich sind die Folgen des Brannt- wein ⸗Genusses, ö Branntweintrinker kann fich bessern und,

. a werden.

Fünf Erzaͤhlungen

zum Nutzen Aller, , Landvolkes, / mitgetheilt 3

von G. Haustadt, /

t 6 Lyhrer. /

8. geh. 3 Sgr. (Auf 12 Exp. eins frei;?

Beispiele lenken ab vom df e r, 6 Guten; das lehret die Erfahrung. Die in obigem Büchlein enthaltenen Erzaͤhlungen sind saͤmmtlich wahre Geschichten, durch deren Mittheilung der n. ausgeber vor einem Laster warnen, von demsesben abschrecken mochte, das fort und fort so manchen Juͤngling fruͤh ins Grab stuͤrzt, so manchen Mann um Ehre und Vermoͤgen bringt, so manche Familie in namenloses Elend kührd Aber auch zeigen moͤchte er, daß und wie Besserung und Gluüͤcklich⸗ werden moglich. Förderern der guten Sache wird bei Abnahme an Partieen gern ein wohlfei⸗ lerer Preis berechnet.

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ußische

Allgemeine

M 349

Inhalt.

Amtliche Nachrichten. . ö Frankreich. Paris. Lamartine's Praͤsidentschaft und die Spal tung unter den Konservativen. Vermischtes. Pairshof. Prozeß Quenisset. Brief aus Pzaris. (General BVugegud und das interimistische General- Kommando von Algier; Reformen in der Bekleidung des Heeres.) . . 5. dan e nnn. und Irland. London. Glückwunsch Adressen und Amendements dazu. Zurückhaltendes Benehmen der vori⸗ gen Minister. Amerik. Graͤnzfrage. . . Niederlande. Amsterdam. Unguͤnstiger Ausfall der Kolonial Aerndte und daraus entstehende Fingnz-⸗Verlegenheiten. 39 Belgien. Bruͤssel. Vergleichung des Franzdsischen und Belgischen Eisßifuhr⸗Tarifs. Deutsche Bundesstaaten. Hannover. Das Attentat gegen den Geheimen Kabinetsrath von Luͤtcken. Staͤnde⸗Versammlung. Stuttgart. Abgeordneten Kammer. Darmstadt. Adresse der zweiten Kammer an den Großherzog Bückeburg. Be kanntmachung wegen Anschließung von Schaumburg-Lippe an den Deutschen Zoll- Verein. . Oesterreich. Tirnau. Sprachbemuͤhungen der Ungarn. Epi demie in einigen Gegenden Ungarns. . Schweiz. Genf. Die Wahlen zur konstituirenden Versammlung. Spanien. Madrid. . . Türkei. Konstantinopel. Die Tuͤrkische Flotte segelfertig. Niederländisches Indien. Schreiben aus Surabaya. Cholera im Ostindischen Archipelagus; Hungersnoth; Seeraͤuberei; neu entdeckte Indigo⸗Pflanze; Eidechsen.)

Die Anwendung des in Frankreich gegebenen Gesetzes uͤber die Arbeit der Kinder in den Fabriken.

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Berka nnemachung . 9 Bei der diesjaͤhrigen Preisbewerbung der Zöglinge des Koͤ— niglichen Gewerbe-Instituts wurden folgende Preise zuerkannt:

J. Die silberne Denkmuͤnze oder der erste Preis: 1) Dem T. Schäfer aus Magdeburg, fuͤr die beste Loͤsung einer

Aufgabe der praktischen Mechanik, im Entwurf, in der Be⸗

rechnung und im Anschlage; ;

Dem E. Bährens aus Barmen, in der beschreibenden Geo—

metrie sowohl, als auch in der angewandten Mathematik;

Dem E. Riepe aus Hagen, in der Physik und Chemie;

Dem K. G. Vincent aus Stettin, im freien Handzeichnen;

Dem G. Ostendorf aus Kamin, im Maschinenzeichnen; Dem F. A. Reinicke aus Kottbus, im Modelliren.

Die eherne Denkmünze oder der zweite Preis: Dem G. Sch wink aus Berlin, in der Physik und Chemie; Dem W. F. Weith aus Stralsund, im freien Handzeichnen; Dem L. A. Veit-Meyer aus Berlin, im Maschinenzeichnen. Berlin, den 15. Dezember 1841.

Beuth.

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Abgereist: Se. Durchlaucht der stenberg, nach Karlsruhe.

Egon zu Fuͤr⸗

=

5

Zeitungs Nachrichten.

Ausland.

Frankreich.

Paris, 11. Dez. Wenn es bisher noch zweifelhaft scheinen konnte, ob die von der Presse angeregte Kandidatur des Herrn von Lamartine wirklich zu einem Konflikt zwischen den beiden Haupt-Frac— tionen der Majoritaͤt fuͤhren werde, so muß in dieser Hinsicht jetzt jeder Zweifel schwinden. Wenn das Journal des Dbats wirklich, wie Niemand bezweifeln wird, das Organ des Centrums und die Presse, wie eben so gewiß ist, das Organ des rechten Centrums der eigentlichen Konservativen ist, so deutet der Kampf, der sich zwischen jenen beiden Blaͤttern erhoben hat, auf eine sehr tiefe Spaltung zwischen den beiden Parteien, die sich nicht auf die oben erwahnte Kandidatur gruͤnden, sondern nur durch dieselbe zum Ausbruch gekommen seyn kann. Der nachfolgende Artikel der Presse ist ein Manifest in dieser Sache, welches fuͤr Jeden, dem es um die Kenntniß des inneren Zustandes der Parteien zu thun ist, von hoher Wichtigkeit seyn muß. Das genannte Blatt aͤußert sich folgendermaßen:

„Wir haben bei der Eroͤrterung die Gewohnheit und den Grund— saß, gerade auf die Sache loszugehen, zu wissen, was wir wollen, und es bestimmt, Vhne ümschweife und ohne Ruͤckhalt auszuspre⸗ chen, indem wir mit gleicher Freimuͤthigkeit eben so gut dasjenige sagen, was gegen uns ist, als das, was fuͤr uns ist. Deshalb hatten wir auch in unserem letzten Artikel die folgenden von dem Jour⸗ nal des Débgts triumphirend unterstrichenen Worte eingeschal—⸗ tet: „„Herr von Lamgrtine hat nicht gefagt, daß er nach der Praͤsidentschaft der Depuütirten“ - Kammer strebe; wenn er sich üerhaupt darüber geäußert hat, so hat er eher das Gegentheil gef agt. “!“ Diese von unserer Seite ganz freiwillige Erklaͤrüng machte der Erorterung ein Ende; das Fournal des Debats' haͤtte sich damst begnuͤgen koͤnnen, und wir wuͤrden alsdann kein Wort erwie— dert haben. Aber es hat der Versuchung nicht widerstehen konnen, un⸗ sere Erklaͤrung gegen uns selbst zu mißbrauchen, und versucht, un— serer zu spotten,. Wir werden ihm zeigen, daß es gefaͤhrlich ist, zu sruͤh zu triumphiren. i J Herrn von Lamartine's Namen vorschoben, seine Meinung daruͤber einholen muͤssen. Was beweisen, diese Worte? Daß wir und Ihr eine ganz verschiedene Weise haben, die Politik zu begreifen und die Lagen

Verlin,

Wir hatten, meinen die Débats, ehe wir

Freitag den 1I7een

zu beurfheilen. Wir haben niemals das Gegentheil behauptet, und diesen Unterschied zwischen Eurem Blatte und dem unsrigen aufrecht zu erhalten, werden wir uns stets zur Ehre gereichen lassen. Haben wir etwa im Dezember 1837 unter dem Ministerium des 15. April, welches ihr blindlings unterstuͤtztet, und welches wir aufzuklaͤren ver suchten, Herrn Guizot erst befragt, bevor wir seinen Namen vor schoben, bevor wir zu unseren Freunden sagten, daß sie, wenn sie Maͤnner von echtem politischen Sinne waren, nicht wieder Herrn Dupin, sondern Herrn Guizot zum Kammer Praͤsidenten erwäͤhlen würden? Und befanden wir uns damals im Irrthum? Hatten wir Unrecht? Haben uns die Ereignisse nicht leider zu sehr Recht gege ben? Haben wir nicht gesehen, wie Herr Guizot in eben jener Session von 1838, in welcher er damit begann, sich fuͤr Herrn Mols, gegen Herrn Thiers auszusprechen, sich spaͤter mit Herrn Thiers ver— band und die Bildung der Coalition vorbereitete? Was damals ge schah, war unvermeidlich. Es giebt in der Politik Fehler, die man nicht ungestraft begeht. Wenn man einen so ausgezeichneten Mann wie Herrn Guizot auf eine solche Weise und auf so lange Zeit bei Seite schiebt, wenn man seine Mitwirkung benutzen wollte, ohne ihm dieselbe anzurechnen, so war dies ein Fehler, der die verderblichsten Folgen haben mußte. Als wir zu jener Zeit eben diese Sprache fuͤhrten, welche Einwendungen machte man uns dagegen? Ganz dieselben, wie jetzt. Man sagte uns: Man muß sich wohl huͤten, die Ma⸗ joritaͤt zu spalten. Herr Dupin hat das Vertrauen der Kammer; wenn er sich einige Feinde zugezogen hat, so zaͤhlt er auch eine große Menge von Freunden, die man sich unbedingt entfremden wuͤrde. Der Versuch, ihn zu stuͤrzen, wuͤrde ein Akt der Undankbarkeit und der Brutalitaͤt seyn. Im folgenden Jahre wurde aber nichtsdestoweniger Herr Du pin nicht wieder erwaͤhlt, obgleich seine Kollegen ihn schon neun Mal hinter einander zu ihrem Praͤsidenten ernannt hatten, und obgleich seine Gegner selbst der unendlichen Klarheit, die er uͤber die verwik keltste Debatte zu verbreiten wußte, der seltenen Bestimmtheit seiner Auseinandersetzungen und der herben Festigkeit, mit der er in den schwierigsten Zeiten die Ordnung aufrecht zu erhalten wußte, die vollste Gerechtigkeit widerfahren ließen. Ein Jahr fruͤher wuͤrde die Ersetzung des Herrn Dupin durch Herrn Guizot den Freun den des Letzteren jeden gerechten Grund zur Klage und zur Reerimination geraubt haben; die Coalition wurde sich nicht haben bilden koͤnnen. Ein Jahr spaͤter diente die Ersetzung des Herrn Dupin durch Herrn Passy nur dazu, um zu beweisen, daß wir uns nicht geirrt hatten, als wir dem Ministerium vom 15. April riethen, Herrn Guizot zu dem Praͤsidentenstuhl zu verhelfen. Wir sagen nicht, daß die Umstaͤnde gegenwaͤrtig dieselben sind; sie gestalten sich im Ge⸗ gentheil ungleich guͤnstiger. Zwischen Herrn Dupin und Herrn Sauzet ist kein Vergleich moglich. Herr Dupin konnte sich auf große und unbestreit bare Verdienste berufen, die er der Sache der Ordnung und der Frei heit, so wie der Befestigung der Regierung, geleistet hat. Welcher Dienste kann sich Herr Sauzet ruͤhmen? Was hat er gethan? Als Großsiegelbewahrer des 22. Februar hat er nicht einmal die Amnestie verliehen, die er feierlich versprochen hatte; er uͤberließ dies seinem Nachfolger. Weder das Land noch die Kammern sind durch irgend eine Verpflichtung an Herrn Sauzet gebunden. Es war wichtig, dies festzustellen. Es ist wahr, wie wir gesagt haben, daß wir Herrn von Lamartine im November 1841 eben so wenig gefragt haben, wie wir Herrn Guizot im Dezember 1837 befragten. Die Parteien be fragen, die Journale rathen. Die Zeit, welche uns schon einmal dem Journal des Deébats gegenuͤber Recht gegeben hat, wird lehren, ob wir bei dieser Gelegenheit gut berathen waren. Die Lage des Herrn von Lamartine in Bezug auf Herrn Sauzet ist folgende: Herr von Lamartine hat die September⸗-Gesetze bekaͤmpft; Herr Sauzet, der Berichterstatter derselben, hat sie vertheidigt; diese ernste Meinungs-Verschiedenheit ließ indeß in Beider Gemuͤ ther keine Spur zuruͤck. Als Herr Sauzet im vorigen Monat aus Deutschland zuruͤckkehrte, besuchte er Herrn von Lamartine in Mon ceau. Es genuͤgt, diesen Umstand zu erwaͤhnen, um begreiflich zi machen, wie Herr von Lamartine die Kandidatur ablehnen und nichtsdestoweniger die Ernennung annehmen kann. Man sage nicht, daß dieser Unterschied spitzsindig sey. Die Ernennung, der man fremd geblieben ist, befreit von all den persdnlichen Ruͤcksichten, welche die Kandidatur auferlegen koͤnnte. Das Journal des Débats bleibt dabei, es fuͤr gerechter, politischer und moralischer zu halten daß Herr Sauzet, der 40 Stimmen repraͤsentirt, uͤber Herrn von La martine siege, welcher deren 200 repraͤsentirt. Wenn wir zugeben koͤnnten, daß es jemals nothwendig ware, einen Grundsatz einem Auskunftsmittel aufzuopfern, so koͤnnte es mindestens nur dann seyn wenn wir bei dieser traurigen Wahl die Gewißheit des Er folges haͤtten. Diese Gewißheit hat aber das Journal des Däbats nicht. Es weiß eben so gut als wir, daß die Er nennung des Herrn Sauzet keine Buͤrgschaft fuͤr die Mit⸗ wirkung der Herren Dufaure und Passy ist, daß sich diesel ben dadurch fuͤr nicht mehr und nicht weniger gebunden an das Ministerium halten. Also nicht einer Gewißheit, nicht einmal ei nem Versprechen, selbst nicht einer Hoffnung, oder einer Taͤuschung, sondern der bloßen Furcht, einer vagen Furcht soll ein doppeltes und beklagenswerthes Opfer gebracht werden, ein Opfer, welches ausschließlich Herrn Sauzet zu Gute kommt, denn die Herren Du faure und Passy werden dadurch eine kostbare Gelegenheit verlieren, sich einen Anspruch auf das Vertrauen der 200 Deputirten zu erwer ben, ohne deren Beistand keine ernste ministerielle Combination mög lich ist. Diese Gelegenheit unbenutzt gelassen zu haben, werden die Herren Dufaure und Passy spaͤter mehr als einmal bedauern.“ Der obige Artikel, der in dem gestrigen Blatte der Presse stand, scheint das Ministerium veranlaßt zu haben, einen Schritt gegen Herrn von Lamartine zu thun, um diesen zu vermögen, der irri⸗ tlrenden Debatte zwischen den Organen der Majorität vorlaͤufig wenigstens ein Ende zu machen und Alles his zur Entscheidung der Kammer hinauszuschieben. So allein laßt es sich erklaͤren, wenn den heutigen ministeriellen Abendblaͤttern die nachfol— gende Note, die nur im Einverstaͤndnisse mit Herrn von Lamartine abgefaßt seyn kann, zugesandt worden ist: „Die persoͤnliche Lage des Herrn von Lamartine in der Praͤsidentschafts-Frage ist fol— gende: Herr von Lamartine strebte keinesweges nach dem Ehrensißz in der Kammer. Das gerechte Gefuͤhl seiner Unerfahrenheit, die Besorgniß, zu irgend einer Uneinigkeit in der Majoritat Anlaß zu geben, seine achtungsvolle Zuneigung fuͤr Herrn Sauzet wuͤrden ihn verhindert haben, daran zu denken. Herr von Lamar— tine empfing vor 14 Tagen von einigen seiner politischen Freunde Briefe, worin ihm vorgeschlagen wurde, bei Erbffnung der Ses⸗— sion als Kandidat fuͤr den Praͤsidentenstuhl aufzutreten. Er er⸗ wiederte mit umgehender Post, daß er sich nicht um die Praͤsident⸗ schaft bemuͤhen wolle, daß er in der parlamentarischen Laufbahn die Staͤrke fuͤr seine Ideen und nicht Wurden fuͤr seine Person suche, und er dachte nicht weiter an die Sache. Wenige Tage darauf versammelten sich seine politischen Freunde und begannen,

Staats-Zeitung.

ohne auf seine ablehnende Antwort Ruͤcksicht zu nehmen, zu seinent Gunsten eine Polemik voller Talent und Wohlwollen, wohfuͤr er nur dankbar seyn kann, wenn er auch, die Gelegen⸗ heit dazu vielleicht nicht gewaͤhlt haben wuͤrde. Konser— vative Journale erklaͤrten sich in ehrenvollen, aber bestimm⸗ ten Ausdrucken gegen die Ernennung des Herrn von Lamar⸗ tine; die Kontröverse dehnte sich aus und wurde lebhafter. In diesem Zustande fand Herr von Lamartine die Frage bei sei— ner Ankunft in Paris. Er hatte zwischen drei verschiedenen We⸗ gen zu wahlen: entweder seine politischen und persöͤnlichen Freunde, welche sich in diese Sache fuͤr ihn eingelassen hatten, zu verleug⸗ nen oder die Kandidatur anzunehmen und sich um eine Ehre zu bewerben, nach der er in der That nicht strebte; oder endlich still— schweigend das Urtheil der Kammer abzuwarten und sich den Be— fehlen derselben zu fuͤgen. Seine Freunde verleugnen und ihnen durch eine Erklaͤrung voreiliger Weigerung das Terrain zu rau— ben, auf dem sie kämpften, wurde schlimmer als eine Feigheit, es würde eine Undankbarkeit gewesen feyn. Dessen war Herr von Lamartine unfaͤhig. Die Kandidatur annehmen? Das hhaäͤre eine Unwahrheit gegen seinen inneren Gedanken gewesen, der dieselbe nicht wuͤnschte, und er hatte dadurch vielleicht die Verantwortlich⸗ keit fuͤr eine Spaltung der Majoritaͤt auf sich geladen. Es blieb ihm daher nichts uͤbrlg, als den dritten Weg kinzuschlagen, und das hat er gethan: Schweigen, den Willen d abwar⸗ ten und ihm gehorchen.“

Der Messager erklaͤrt die w an den Fortificationen von Paris beschaͤftigte Banden organisiren, um in der Umgegend Die Arbeiter verhalten sich . und auf allen Punkten herrscht

Böorse vom 11. Dezember. sischen Renten machte heute keine neuen Doch blieben die Course waͤhrend der angeboten. de Pairshof. S

* ho. . Vor Erbffnung der Sitzung verbreitete s

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itzung vom Dez. i ich im Saale das Geruͤcht, daß es der Po— lizei gelungen sey, den als den eigentlichen Leiter des Komplottes genannten Dufour zu verhaften. Er soll es, der Anklage-Akte gemäß, gewesen seyn, der am 13. September Morgens bei Co— lombier die Patronen vertheilt und Quenisset die Kugeln zugestellt habe, mit denen er geschossen hatte; er soll es gewesen seyn, der den Angriff beschloß, und der seine Mitangeklagten dazu getrieben hatte, das Gefecht mit dem 17ten Regiment zu beginnen; von ihm endlich haͤtte Quenisset seine Instructionen und seine Befehle erhalten. Die Sitzung begann spaͤter als gewoͤhnlich, da der Praͤsident mit dem Verhoͤre Dufour's beschaͤftigt war. Um 2 Uhr wurden die Angeklagten eingefüͤhrt. Dufour war unter ihnen, von zwei Gendarmen begleitet, die ihm seinen Platz auf der ersten Bank mitten unter den Angeklagten anwiesen. Der Praͤsident eroͤffnete die Sitzung mir folgenden Worten: Ich muß den Hof davon in Kenntniß setzen, daß der Angeklagte Du⸗ four, dem es bis jetzt gelungen war, sich den Nachforschungen der Polizei zu entziehen, heute fruͤh verhaftet worden ist. Ich habe so gleich ein Verhoͤr mit demselben angestellt und ihn gefragt, ob er darein willige, unverzuͤglich in die begonnene Debatte einzutreten und an derselben Theil zu nehmen. Er hat mir bejahend geantwor⸗ tet. Ich habe ihn ferner gefragt, ob er bereits einen Vertheidiger gewahlt habe, und auf seine verneinende Antwort habe ich ihm Herrn Cremieuxr vorgeschlagen, der bereits mit der Vertheidigung Launois beauftragt ist. Ich frage jetzt Herrn Cremieux, ob er sich dieser Mission unterziehen will- Herr Cremieur: Ich nehme dieselbe an und werde suchen, mich derselben auf eine wuͤrdige Weise zu entledigen. Der Praͤsident begann nun das Verhoͤr mit Dufour. Auf die demsel⸗ ben gestellten Praͤliminar- Fragen erwiederte er: Ich heiße Louis Dufour, bin 40 Jahr alt, Künsttischler; und ich bin niemals Mit⸗ glied einer geheimen Gesellschaft gewesen. Frage: Es geht indeß aus den hier gemachten Aussagen hervor, daß ihr einer der thaͤt igsten Agenten der Gesellschaften waret? Antwort: Das ist falsch. Fr.: Wart ihr oft hei Colombier? Antw.: Ich habe zuweilen dort gefruͤhstuͤckt. Fr.: Habt ihr der Aufnahme Quenisset's beige⸗ wohnt? Antw.: Ich habe niemals irgend einer Aufnahme beige⸗ wohnt. Fr.: Es ist indeß hier ausgesagt worden, daß ihr eines Abends nach der Rede Petit's Quenisset und Boucheron die Augen verbunden und sie Beide in das Zimmer Launbis gefuͤhrt habt. Antw.: Ich bin niemals Mitglied einer geheimen Gesellschaft gewe⸗ sen, wie haͤtte ich daher Andere in solche Gesellschaften einfuͤhren koͤn⸗ nen. Fr.: Wart ihr nicht am 13ten Morgens bei Colombier? Antw.: Ich war da, um ein Glaͤschen zu trinken. Fr.: Wart ihr nicht bei einer Vertheilung von Patronen gegenwaͤrtig, und habt ihr nicht selbst dergleichen vertheilt? Antw.: Das ist eine Läge. Fr.: Als euch Quenisset fragte, was er zu thun habe, habt ihr ihm da nicht geantwortet: „Du kennst deine Ehefs, du wirst thun, was sie dir sagen. Erinnere dich nur daran, daß du nicht auf einen gemeinen Soldaten schießen mußt.“ Antw. Ich kenne Quenisset gar nicht. Wenn ich ihn gesehen habe, so kann es hoͤchstens ein oder zweimal des Morgens in Colombier's Laden gewesen seyn. Fr. Waret ihr nicht am 13. September mit Pistolen bewaffnet, und waret ihr nicht einer von denjenigen, die das Zeichen zum Angriff gaben? Antw. Nein, mein Herr; ich habe niemals einer geheimen Gesellschaft angehört, ich habe niemals einen Eid geleistet, ich bin nicht einmal Republikaner. Einer der Pairs. Warum hat sich der Angeklagte versteckt? Du four: Ich habe mich nicht versteckt. Man fragte nach Fromont Dufour, und so heiße ich nicht; uͤbrigens ist mir die Einsperrung ein Graͤuel. (Gelaͤchter. Der Praͤsident: Quenisset, erkennt ihr den An geklagten? Quenisset: Ja, ich erkenne ihn, obgleich er sich seinen Schnurrbart abgeschnitten hat. ufour: Er kennt mich; das ist kein Wunder, die ganze Vorstadt kennt mich. Der PLasident; Dufour, trugt ihr fruͤher einen Schnurrbart? uf our: Ja, ich habe ihn abgeschnitten. Der Praäsident: Boucheron, erkennt ihr Dufour? Boucheron: Ja, ich habe ihn bei Golem ler g. hen, er war bei meiner Aufnahme zugegen; er war . 23 äiugen verband. Dufour; Ich war es nter enn ch 'hhh' eurer Aufnahme zugegen gewesen waͤre, so würde I '

* . . = ; geführt haben. seyn. Ich würde euch auf bessere Wege , Ich habeè niemals irgend einer Sekte angehört. Es , . 30, oh Polizei Agenten; ich fordere sie bergus, mit el! 4. 2, , Colombier, erkennt ihr Dufour?

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