1841 / 350 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

im Verkehre des sudbstlichen Europa's. Obgleich eine Entwicke— lung der Ursachen, welche dieses Land bis jetzt hinderten, jenen seinen natkrlichen Beruf zu erfüllen, die Gränzen dieses Aufsatzes ühen—= schreiten wurde, kaͤnn ich doch nicht umhin, durch inige desfa!l sige Andeutungen die nachfolgenden Bemerkungen ben 8e Hoff⸗ nungen, welche Ungarn auf ein tuͤchtiges System von Eisenbahnen zu begruͤnden Urfache hat, im voraus gi erlauter). ö

Der Verkehr Ungarns mit dem Auslande bewegte sich seit lange von und zu dem Centralpunkte, Pesth, vornehmlich auf fol—

Wegen: . ö und Debreczin nach Siebenbuͤrgen und der Moldau. , ö. ; .

2) Ueber Ketskemet, Szegedin und Temesvär nach dem suͤd— lichen Siebenbürgen und der Wallachei.

3) Ueber Maria-Theresianopel, Neusaltz, Semlin und Belgrad nach der Tuͤrkei.

4 Ueber Veszprim, Kanisa und Tsakathurn nach Steyermark; ferner uͤber Pettau nach Triest.

5) Üüeber Komorn, Raab und Preßburg nach dem noͤrdlichen Steyermark, Oesterreich, Maͤhren, Boͤhmen und Schlesien.

6) Ueber Miskoltz, Kaschau und Esperies, dann Bartfeld oder Kaͤßmark nach Galizien und Polen.

Der Verkehr von Wien aus geht zu den Bergstaͤdten uͤber Preßburg nach den Landestheilen am rechten Donau-Ufer uͤber Oedenburg.

Von diesen alten Handelswegen haben in neuester Zeit meh— rere ihre fruͤhere Wichtigkeit verloren, waͤhrend auf anderen der Verkehr zugenommen hat.

Debreczin ist fortdauernd der Vereinigungspunkt fuͤr die Landes-Erzeugnisse des oͤstlichen Ungarns, und wenn es auch im— mer mehr zur Kommandite von Pesth herabsinkt; so wird die Straße dorthin doch um so weniger veroͤden, weil die Donau— Konkurrenz derselben nicht sehr schadet.

Die Straße nach Temesvär hat durch die Dampfschifffahrt auf der Donau sehr gelitten; welches auch hinsichtlich des Weges auf Semlin der Fall ist.

Der Verkehr nach Triest hat sich in etwas dem Hafen von Fiume zugewendet, aus Gruͤnden, welche unten, wo vom Projekte einer Karlstadt-Sisseck-Eisenbahn die Rede ist, dargelegt werden sollen. Den Landweg uͤber Resburg hat die Donau⸗Schifffahrt gleichfalls sehr beeinträchtigt, obgleich die Masse des Verkehrs in dieser wie in der entgegengesetzten Richtung sehr zugenommen hat.

Die Straße nach Galizien endlich war in fruͤherer Zeit eine der wichtigsten, wie eine Reihe einst bluͤhender Städte an dersel— ben bezeugen; jetzt ist sie weder fuͤr die Ein- noch fuͤr die Aus— fuhr von Erheblichkeit.

So lange Ungarn keine Eisenbahnen und keine lange gute sonstige Landwege besitzt, werden die Wasserstraßen, namentlich die Donau, eine hervorragende Wichtigkeit behaupten; neben denselben aber sind fuͤr den großeren Verkehr jetzt nur die Straßen uͤber Debreczin und nach dem Adriatischen Meere hervorzuheben.

Fuͤr den kleineren Binnen-Verkehr bestehen eine Menge Maͤrkte, und als die wichtigsten Plätze, wo dergleichen gehalten werden, mochten außer Pesth, Debreczin und Preßburg, noch etwa Szegedin, Tirnau, Weitzen, Oedenburg, Raab, Fuͤnfkirchen, Ka— schau, Temesvär, Agram, Warasdin und Semlin zu bezeichnen seyn. Als einige Hindernisse des Aufbluͤhens des Verkehrs sind zu nennen:

1) Die geringe Neigung, welche der eigentliche Ungar fuͤr die

damit verbundenen Arten der Beschaͤftigung hat.

2) Die Graͤnzsperren nach allen Seiten, namentlich der Man⸗

gel an Gegenseitigkeit zwischen den Oesterreichischen und Un⸗

garischen Zoll-Systemen; dann auch die Beschraͤnkungen und Hindernisse, denen die Donaufahrt unterliegt. ö

Der hoͤchst mangelhafte Zustand fast aller Landstraßen, wel— cher namentlich zur Regenzeit manche Theile des Landes fak— tisch isolirt. Die Landwege werden in ihrer jetzigen Be— schaffenheit so lange bleiben, als die Bau⸗Verpflichtung nicht auf andere Weise und allgemeiner vertheilt wird; als die jetzige Art des Geschaͤftsbetriebes hinsichtlich derselben nicht geandert wird; als man nicht mehr bemuͤht ist, taugliches

Material herbeizuschaffen, woran es allerdings in einigen

Theilen des Landes etwas mangelt.

) Die unzureichenden Abwaͤsserungs⸗-Anstalten, so wie im All⸗ gemeinen die geringe Sorge, welche man auf die Verbesse⸗ rung der kleineren Wasserstraßen bisher verwendet hat.

5) Einzelne Verfassungs⸗ und Verwaltungs-Einrichtungen, welche die Bildung eines fuͤr die Industrie und den Verkehr in mancher Beziehung unentbehrlichen kraͤftigen thaͤtigen Mit— telstandes verhindern.

6) Der Mangel mancher Einrichtungen und Bestimmungen, durch welche in anderen Ländern das Aufbluͤhen der Indu— strie und des Verkehrs wesentlich gefoͤrdert ist; ein Schritt in dieser Beziehung ist durch das neue Kredit- und Wechsel— Gesetz geschehen. ;

Hinsichtlich der im Bau begriffenen oder projektirten Eisen⸗ bahnen ist Folgendes zu bemerken: Der im Jahre 1836 geschlos— sene 25ste GesetzArtikei erwaͤhnt mehrerer Eisenbahnen, stellt solche unter den Schutz des Gesetzes und erklärt sie zum Genusse der darin zugesicherten Beguͤnstigungen befaͤhigt. Dahin gehören die Schienenwege von Pesth nach Wien bis zur Ungarischen Graͤnze, von Pesth gegen Maͤhren und Schlesien und von Pesth nach Siebenbuͤrgen. Der Umstand, daß die Richtung obiger Bahn zwischen Pesth und Wien genauer nicht bezeichnet war, veranlaßte einen heftigen Kampf zwischen zwei konkurrirenden Projekten. Die jetzige Wien-Raab-Bahn-Gesellschaft (vergl. den ersten Artikel) bewarb sich um die Konzession zum Bau einiger Schie— nenwege am rechten Donau-Usfer, und zwar von Wien uͤber Neustadt nach Oedenburg 105 Meile, von Wien nach Preßburg 95 Meile und entweder von Oedenburg oder von Pokzneusiedl über Wieselburg nach Raab C M.). Eine Kanal-Verbindung der Donau und der Theis sollte sich hieran reihen. Diese Bahn erhielt eine Koͤnigliche Konzession, waͤhrend die am linken Ufer beabsichtigte sog. Tentral-Eisenbahn sich des Beifalls der Mehr⸗ zahl des Ungarischen Landtages erfreute; der Bau an beiden ist noch nicht begonnen, well diese Differenzen noch nicht gehoben sind, und die zu besorgende Konkurrenz beide Gesellschaften zweifelhaft macht. Die nebst ihren Zweigbahnen auf etwa 70 Meilen berech— nete Central-Eisenbahn soll nicht mehr als 7,0900000 Rthlr. kosten ist aber auch vorläufig, wenigstens theilweise, auf den Vetrieb mit Pferden projektirt. Die Strecke zwischen Wien und Preßburg soll von Genserndorf ab mit der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn in Verbindung gebracht werden; von Preßburg soll die Eisenbahn uͤber Ersekujvär, Parkäny und Weitzen nach Pesth und von dort nach Debrerzin laufen. Beide Gesellschaften haben Tarif-Vor— schlaͤge eingereicht, und zwar verlangt die am rechten Ufer resp. 7, 53. und 4 Sgr. pro Person und Meile, waͤhrend die am linken Ufer von Wien bis Preßburg resp. 55, 41 und 21 Sgr. von Preßburg bis Pesth aber sogar nur resp. , 316 und 2 Sgr. pro Person und Meile begehrt.

Zu bauen begonnen und im Juni 1840 mit Pferdekraft theilweise dem Betriebe eröffnet ist die Eisenbahn, welche die Städte St. Georgen, Böoͤsing, Modern und Tirnau mit Preß⸗ burg verbinden soll. Sie wird 6,8 Meilen lang und war auf ein Anlage-Kapital von 374,009 Rthlr. berechnet, jedoch haben, vielleicht wegen der großen Menge Restanten, im laufenden Jahre dazu 70,000 Rthlr. angeliehen werden muͤssen.

Ein Projekt der neuesten Zeit ist die Karlstadt-Sissek Eisen—⸗ bahn, welche langs der Kulpa bei Dubowacz bis Gadin (IJasska) dann nach Ausperg, Odra, Busewicz (Lekenik; zur Save fuͤhren soll; ihre Laͤnge wuͤrde 11, Meilen betragen. Ein zweiter Vor— schlag ist die Richtung von Karlstadt auf Domagovich, Zdenchina, Bresovicz, Odrapfahr, Bus jevecz, Lekenik, Sissek, mit etwa 11,2 Meilen Laͤnge und von Odrapfahr aus einer Seitenbahn von 1,25 Meilen nach Agram.

Nach dem letzteren Projekte lehnt die Bahn bei Sissek sich nicht an die Kulpa, sondern zieht vorbei und erreicht bei Gla— dove die Save, um an dieser Stelle den Strom zu passiren, dem—⸗ naͤchst die Bahn uͤber Pakracz, Posega und Déakovar nach Vu— kovar (27 Meilen) fortsetzen zu koͤnnen, dadurch mit der Donau

Meteorologische Beobachtungen.

in unmittelbare Verbindung zu kommen und die Schifffahrt auf

der Save zu umgehen. Von Sissek aufwaͤrts soll noch eine Sei— tenbahn zur Verbindung mit der projektirten Wien-Triester Bahn, uͤber Steinbruͤcke, Sztuͤpnik, Szamobor u. s. w. angelegt werden; oder, falls die Wien-Triester Bahn nicht zu Stande kaͤme, konnte die obengedachte Fluͤgelbahn von Agram bis Oedenburg verlaͤngert werden (360 Meilen), um dort der Wien-Raaber Bahn sich anzu— schließen.

Alle diese Projekte, so wie ein ferneres noch, welches von Steinbruͤcke aus (s5 oben) eine Verlaͤngerung der Eisenbahn nach Prewald und Triest beabsichtigt, haben den nämlichen Zweck; naͤm⸗ lich Ungarn mit dem Adriatischen Meere in sichere, rasche Verbin⸗ dung zu setzen. Diese Angelegenheit scheint so außerordentlich wichtig, daß die betreffenden Verhältnisse etwas genauer dargelegt werden muͤssen.

Die einzigen

sind: die Donau (

Wasserstraßen fuͤr Ungarns Ausfuhr-Handel ffuͤr den Zweck der vorliegenden Betrachtung

thalwärts) und das Adriatische Meer. Auf die Donau hat man von jeher die groͤßten Hoffnungen gebaut, und die einzelnen Stimmen, welche sich gegen die Wahrscheinlichkeit der Verwirk⸗ lichung dieser Hoffnungen erhoben, haben keinen tiefen Eindruck gemacht. Ohne in diesen Streit einzugehen und abgesehen davon, daß für jetzt noch sehr wenig Aussicht zur Beseitigung der Hin— dernisse einer guten wohlfeilen freien Donaufahrt, vorhanden ist; laßt sich doch nicht in Abrede stellen, daß dieser Wasserweg, so nuͤtzlich er Ungarn ist und noch mehr werden kann, als große Straße zur Ausfuhr Ungarischer Erzeugnisse manche Schwierig— keiten darbietet, deren Hebung nicht abzusehen ist. Denn wie wird es moͤglich seyn, bei den großen unvermeidlichen Kosten dieses Weges und bei dem dadurch verursachten Zeitverluste nach den Haͤfen des Adriatischen und Mittelmeeres auf der Donau mit Vortheil Waaren zu versenden? Werden selbst in den Haͤfen des Schwarzen Meeres Ungarische Produkte regelmäßig die Konkur— renz mit gleichen Erzeugnissen des suͤdlichen Rußlands, der Mol— dau und Wallachei bestehen koͤnnen? Der zweite Weg fuͤr den Ungarischen Exporthandel ist der von Sissek uͤber Karlstadt nach Fiume oder Zengg. Die Save, an welcher Sissek liegt ist, obgleich der Verbesserungen sehr beduͤrf⸗ tig, bis Rugliza bei Agram mit großen Flußschiffen zu befahren; sie steht direkt und indirekt, mittelst der Donau, der Theis, der Drau, des Marosch, des Franzenkanals u. s. w., mit dem groͤßten Theile von Ungarn in Wasserverbindung. Die Kulga fließt von Osten herkommend bei Sissek in die Save und beruͤhrt Horväth, Karlstadt und Sissinecz. Ihr Zustand ist das hauptsaͤchlichste Hinder— niß bei Versendungen nach der Seekuͤste; denn sie ist im Som— mer gewoͤhnlich wegen Wassermangels, im Herbste und Fruͤhjahre wegen haufiger Ueberschwemmungen, im Winter wegen des Eises nicht zu passiren, mithin nur selten ordentlich fahrbar. Ist man bis Karlstadt gelangt, so fuͤhren von dort aus drei gute Kommer— zialstraßen uͤber die Gebirge nach dem Adriatischen Meere, na— mentlich: die Louisenstraße (18 Meilen lang) nach Fiume, Buc— cari und Porto Re, die Josephina nach Zengg. Diese Kunst— straßen haben bis jetzt den Hoffnungen, welche man fuͤr den Un— garischen Ausfuhrhandel von ihnen hegte, deshalb vorzuͤglich nicht entsprochen: weil sie regelmäßig nur nach der See zu Transporte haben, weil die Wasserwege aus dem Innern Ungarns keine ra— sche, zeitige, wohlfeile Forderung gestatten, weil sie zu Seehafen fuͤhren, wo, mit Ausnahme des allerdings bedeutenden Holzhan— dels, fast nur Kommissisns-Geschaͤfte fuͤr Triest getrieben werden, Einfuhr-Artikel als Ruͤckladung aber selten sich vorfinden, weil, des häufigen Umladens wegen, die Kosten des Transports bis Triest zu hoch kommen u. s. w. ö

Aus dieser fluͤchtigen Darstellung duͤrfte als Resultat sich er— geben, daß eine hoͤchst wuͤnschenswerthe wohlfeile, sichere und ra— sche Verbindung Ungarns mit dem Adriatischen Meere am hesten erreicht werden duͤrfte: durch die oben näher angedeutete Eisen— bahn von der Donau bei Vakovar uͤber Sissek nach Karlstadt und von dort nach den Ungarischen Hafen am Adrjatischen Meere, oder, falls die Wien-Triester Bahn gebaut wird, uͤber Sissek nach Steinbruͤcke u. s. w. zum Anschlusse an diese Bahn.

In Beziehung auf die Donaustrate noch die gelegentliche Be— merkung, daß vor einigen Jahren der Vorschlag gemacht wurde, von Tschernowoda oder Rassowa, welche an der Donau etwas unterhalb

Silistria liegen, nach dem Schwarzen Meere in der Richtung auf

Kostendsche einen Schienenweg anzulegen (etwa 7 Meilen lang), um dadurch die Donaukrüͤmmung abzuschneiden und die Russi— schen Donau⸗Muͤndungen zu vermeiden.

In entfernterer Zukunft duͤrften fuͤr Ungarn noch einige Ei— senbahnen liegen, deren großer Nutzen erst dann recht überzeugend sich herausstellen wird, wenn dieses von der Natur so reich aus— gestattete Land in die Lage gekommen ist, die Geschenke der Na— tur so zu benutzen und zu verwerthen, daß sie einen hohen Grad von Wohlstand erzeugen. Zu der Zeit wird man die Komitate: Trentschin, Arva, Liptau, Zips, Sarosch u. s. w. durch Schie⸗ nenwege mit der Ungarischen Centralbahn oder mit der Bochnia⸗ Lemberg Bahn in Verbindung setzen; man wird auch von Sie⸗ benbuͤrgen aus sich einen Abzugweg zu eroͤffnen suchen, vielleicht mittelst einer durch die Militairgränze zur Donau gefuͤhrten Ei⸗ senbahn, oder mittelst einer Bahn, die den kuͤrzeren Weg zum Sereth einschlaͤgt.

Stettin, den 9. Dezember 1841.

26

Berlin -Anhaltische Eitenbahn.

Berichtigung. Im gestrigen Blatte der Staats ⸗Zeitung ist bei der Angabe der Dauer der Fahrten auf der Berlin⸗Anhalt⸗ schen Eisenbahn uͤberall statt: „laͤngste Dauer“, k ür zeste Dauer und statt: „kürzeste Dauer“, längste Dau er zu lesen.

1841. 16. Dex.

Luftdruck. ...

Luftwärme ...

Morgens Nachmittags Nach einmaliger

Abends 6 Uhr. 2 Uhr.

10 Uhr.

Beohachtung.

336,21 bar. Z35, o Par. 335/61 Par. Quellwärme 8, 27 R. 1 1,30 R. * 29 U 2,87 R. Flusswärme 2,8? R. * 0,30 R. , * 1,89 R. Boden wärme 4,7 R.

SI pot. 79 pCt. 87 pCt. Ausdünstunsg C os 1. Mbh. Wetter heiter. trübe. regnig. Niedersehlag O, 017 Rh. Win dl XW. WNW. Ww. Wärme wechsel 3,5“, Wolkenzeusg. .. n, 4 1,19.

LTagesmittel: 335,92 Par.. 4 2,20 R.. 4 1,29 R... S2 pct. WN.

Thaupunkt ... Dunstsãttigung

J Den 17. Dezember 1841.

Pr. Cour.

Brief. Geld.

Cour.

ö Pr. Geld.

Actien. 8 Brief.

St. Schuld- Sch. d 10477 1041] Brl. Pots. Eisenb. Pr. Eugl. Obl. 30. 4 1023 1013 do. do. Prior. Act. Präm. Sch. der Mg. Lp. Eisenb. . ö ö. K 5 80 16 do. kae Act. Kurm. Schuldv. 3 1022 Brl. Anh. Eisenb. Berl. Stadt- Obl. 103 ) do. do. Prior. Act. Elbinger do. Düss Elb. Eisenb. Danz. do. in Tb. Westp. Pfandbr. Grossh. Pos. do. Ostpr. Pfandbr. 1013 Pomm. do. 101 Kur- u. Neum. do. 3 25 Schlesische do. 1003

81

102 107 1022 1047

d

2 D , , = 3

do. do. Prior. Act. 101

Rhein. Bisenb. do. do. Prior. Act.

Gold al marco

Friedrichs d'or Andere Goldmün- zen à 5 Ih.

Disconto

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 13. Dez. Niederl. wirkl. Schuld 51 . Kanz. Bill. 25 65 55 Span. 21 5. Ausg. —. JLinsl.

Präm. Sch. Pol. —.

Fass.

Oesterr. —.

A nt werp en. 12. Dez. Zinsl. —. Neue Anl. 217.

Erankfurt a. M., 14. Dez. 2556 6. 13 243 Bir. Bank- Act. 1971. 1969. Preuss. Prüm. Sch. SI G. do. Anl. 102 Br. Anl. 24. 233. 25 3 Noll. 50 f§. 50x.

Eisenbahn- Actien. Leipzig- Dresden 101 6.

Oesterr. 59 Met. 108 6. 15 100 . Loose zu 500 Fl. 1433. 1 13 Poln. Loose 76 53 G. 5 Span.

Köln- Aachen 98 (.

IIamburg, 15. Dez. Bank- Actien 1I528 Br. Engl. Russ. 108.

Faris, Anl. de 1841

. 26 244 Passive 5.

11. Deæ. 53 Rente sin our. 116. 80 33 Rente fin cour. 78. 35 79. 53 Neapl. sin cour. 106. 30. 53 Span. Rente

sin cour 5

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 18. Dez. Im Schauspielhause: tisches Trauerspiel in 5 Abth., von C. Gutzkow. ;

Sonntag, 19. Dez. Im Opernhause: Czagr und Zimmer mann, komische Oper in 3 Abth. Musik von Lortzing. Ballet von Hoguet. .

Im Schauspielhause: Auf Begehren: Treue Liebe, Schau spiel in 5 Abth., von Edugrd Devrient. ̃ .

Montag, 26. Dez. Im Schauspielhause: Zum erstenmale: Der alte Herr, Lustspiel in 2 Abth., vom Verfasser von „Luͤge und Wahrheit.“ Hierauf: Erziehungs-Resultate, Lustspiel in 2 Abth.“, von C. Blum.

Patkul, poli

KRönigstädtisches Theater.

Sonnabend, 18. Dez. (Italienische Opern-Vorstellung.) Lu crezia Borgia. Opera in 3 Atti. Poesia del Sgr. Romani. Musica del Maestro Gaetano Donizetti. (Signora Laura Assan- dri: Lucrezia.)

Sonntag, 19. Dez. Zum erstenmale wiederholt: Das Mar morherz. Romantisch⸗-komisches Volksmaͤhrchen mit Gesang in 3 Akten, von Karl Haffner. Musik von Adolph Muͤller.

Montag, 20. Dez. (Italienische Opern-Vorstellung.) Ntello, il Moro di Venezia. Opera in 3 Atti. Musica del Maestro Rossini. (Signora Laura Assandri: Desdemona.)

Bei dem herannahenden Schluß des Jahres werden alle Die jenigen, welche Forderungen an das Koͤnigsstaͤdtische Theater ha ben, aufgefordert, sich mit ihren desfallsigen Rechnungen und An spruͤchen, vor Ablauf dieses Monats, in den Vormittagsstunden, bei dem Rendanten der Hauptkasse zu melden und, nach Befund der Richtigkeit, sofortige Zahlung zu gewaͤrtigen.

Berlin, den 13. Dezember 1841.

Die Direction des Königsstaͤdtischen Theaters.

Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 16. Dezember 1841.

Zu Lande: Weizen 3 Rthlr. 16 Sgr., auch 3 Rthlr.; Rog gen J Rihlr. 20 Sgre, auch 1 Rthlr. 15 Sgr. 6 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf, auch 1 Rihlr.; kleine Gerste l Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 2 Sgr. 9 Pf.; Hafer 25 Sgr., auch 20, Sgr.; Erbsen 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf.; Linsen 2 Rthlr. 223Sgr. 6 Pf, auch 2 Rihlr. 109 Sgr. Eingegangen sind 19 Wispel.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Rthle, 10 Sgr., auch 3 Rthlr⸗ 7Sgr. 6 Pf, und 3 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf. z Roggen 4 Rihlr 24 Sgr. 5 Pf., auch 4 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf.; grotze⸗ Gerste t Rthlr. 4 Sgr. 3 Pf, guch 1. Rihir; Hafer 22 Sqi, 6 Pf. auch 21 Sgr. 3 Pf. Erbsen 4 Rthlr. 20 Sgr. auch 1 Rihlr. 18 Sgr. 9 Pf. Eingegangen sind 524 Wispel 17 Scheffel.

Mittwoch, den 15. Dezember 1841.

Das Schock Stroh 2 Rthlr. 29 Sgr, auch 9 Rthlr.

Centner Heu 4 Rthlr. 5 Sgr., auch 21 Sgr. 3 Pf.

Rare ffel⸗Preise. Der Scheffel 15 Sgr., auch 10 Sgr.

Branntwein ⸗Preise. . Die Preise von Kartoffel Spiritus in der Zeit vom 2. bis incl. 16. Sezember d. J. waren; 11459 14 Rthlr. pro 200 Quart 2 5! pEt. oder: 10,80 pCt, nach Tralles. Korn⸗Spiritus ohne Geschaͤft. Berlin, am 16. Dezember 1841. ; Die Keltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Der

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Dec e r schen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei. Beilage

Frankreich.

Paris, 12. Dez. Der Conseils⸗-Praͤsident und Kriegs⸗Minister, Marschall Soult, hat von dem General Negrier, der in der Provinz Konstantine den Ober-Befehl fuͤhrt, einen vom 22. November datir— ten Bericht erhalten, uber die Art und Weise, wie die Festlichkei⸗ ten am Schlusse des Ramadans zu Konstantine begangen worden sind. Man hatte dazu die Häupter der unterworfenen Stamme eingeladen. Am 15. November dem ersten Tage des Monates Chaoual war das von den Arabern Nid-Leguir benannte Fest. Es sollte so gefeiert werden, wie zur Zeit vor der Franzöͤsischen Herrschaft. Der Bericht erzaͤhlt: „Um 7 Uhr Morgens kam ich aus dem Schloß, begleitet von den Franzoͤsischen Autoritaͤten, den stdtischen Vorstehern und den Arabischen Haͤuptlingen. Frank— reichs Fahne eroͤffnete den Zug, den, wie zur Tuͤrkenzeit, sieben Kanonenschuͤsse ankuͤndigten; unter großem Volksgedraͤnge gelang— ten wir auf die Hohen von Coudiat-Aty an den Ort, wo das Fest be— gangen wird. Ein Zelt stand bereit, die Behoͤrden aufzunehmen, ein Theil der Garnison paradirte vor dem Zelte, fuͤr die Kampf— spiele einen Raum von 300 Metres freilassend. Auf ein gege— benes Zeichen defilirten die Reiter der Araber-Staäaͤmme; es war ein schoͤnes Schauspiel, alle diese Maͤnner in reicher Waffenpracht voruͤberziehen zu sehen. Nicht mit gleichem Gepraͤnge waren sie vor ihren ehemaligen Herren, den Tuͤrken, erschienen; sie wußten wohl, daß der Dey nach dem Feste Rechenschaft verlangte, wenn sie Gold und Kostbarkeiten hatten sehen lassen. Diesmal herrschte großer Jubel unter ihnen; in den Gruppen hoͤrte man singen von der guten Zeit, die wiedergekehrt sey fuͤr Konstantine, von den Reitern mit goldenen Sporen, die noch immer des Lan—

* seyen. Die Festlichkeiten dauerten zwei Tage, die Ztaͤmme zeigten durchweg eine guͤnstige Stimmung fuͤr Frank— reichs Sache. Vor dem Aufbruch zur Heimkehr zogen die mann— haften Reiter an mir voruͤber; ihre Häupter nahmen Ab—

forderte sie auf, treu zu bleiben und an Frank— r Die Araber haben sich bei diesem Anlaß wieder

J pes 8012 0e W 10613

Uben. 227 wir nicht gekommen sind, wie ihre Marabuts aus— zu pluͤndern und auszurotten, sondern um sie zu zu civilisiren. Im Kontrast mit diesem Bericht olgende von uns neulich bereits erwahnte Aeußerung, die ein zoͤsischer Bataillons-Chef noch unlaͤngst von einem alten Araber gehoͤrt haben will: „Wenn je ein Arabisches Kind in unseren Bergen ein Fraͤnkisches Wort lernt oder ausspricht, so werde ich hm selbst den Kopf abschlagen. Eure Schulen in Algier sind ein Tropfen im Meer? Was wollt ihr mit Euren Sitten inseren Landen? Mit Eurer Civilisation? Unsere Weiber hleiert und schamhaft, die Eurigen frech und luͤstern. oldaten trinken hitzige Getraͤnke, wir Araber Wasser. sere Juͤnglinge sich auch berauschen lernen? Der Ara— . Geld nehmen, aber er wird Euch verrathen, sobald FHluͤck den Ruͤcken wendet. Es dienen Euch Verräther, inge Ihr sie besoldet. Solche Pfeiler sind auf Sand gebaut. Krieg kann lange waͤhren, aber herrschen werdet Ihr nie die Soͤhne unserer Stamme, denn unsere Frauen können

der Graͤnze der Wuͤste neue Streiter gebaͤhren.“

(Rhein- und Mosel-Zeitung.) Die Franzoͤsische und mitunter die Deutsche Presse haben von den Bemuͤhungen prochen, mit denen ein hier lebender Arzt und Reisender, der

Dr. Barrachin, thaͤtig und energisch die Emancipation der Christen

im Orient betreibt, wie er denn auch zu der Bildung des Comité or und der Herausgabe einer Revue orientale erste Anregung gegeben hat. Der wackere Mann scheint, wie allen Reformatoren eine Zeit lang geht, auf viele Hindernisse, Verken nungen, Neid, Eifersucht, Bedenklichkeiten u. s. w., zu stoßen und t vielen Opfern sein Unternehmen beharrlich fortzusetzen. Um ehrender fuͤr die Verfasserin und ihn selbst ist folgender Brief, der an ihn gerichtet wurde, der in Abschriften zirkulirt, und den ich Ihnen heute mittheile, statt von den immer fortgesetzten und unentschiedenen politischen Intriguen des Augenblicks zu spre Das Schreiben lautet folgendermaßen:

riental

mi

Derr Doktor, so fern ich der Politik stehe, so habe ich doch mit dem groͤßten Interesse Ihre Broschuͤren uͤber die Emancipagtion der christlichen und isrgelitischen Bevolkerungen des Orients gelesen. Die Gesinnungen, welche Sie in diesen Publicationen gusgesprochen, sind von der Art, daß sie Geist und Herz aller Freunde der Humanitaͤt ruͤhren muͤssen. Um mich Ihrem Werke beizugesellen, so weit es die Beschraͤnktheit meines Vermdgens erlaubt, stehe ich nicht an, Ihnen

n Theil der Caution, den Sie zur Begrundung der Revue rien rlendthig haben, darzubieten; doch will ich, mein Herr, nicht dar uf allein den Beweis von Interesse, den Sie mir eingefloͤßt, beschraͤn ken. Wittwe des Doktor Lattier de la Roche, des Entdeckers der Methode, den Augenstaar ohne Operation zu heilen, will ich vor mei ner Abreise nach dem Suͤden, wo ich vom Klima einige Linde rung der Krankheit, an der ich leide, verlangen will, Ihnen diese Methode, wie sie mein Mann mir hinterlassen hat und die Niemand auszuuͤben autoxrisirt ist, uͤbergeben. Ich erklaͤre daher durch die sen Brief, daß ich Sie vollstaͤndig in die Methode einweihe, die mein Mann, der Doktor Lattier de la Roche, entdeckt: ich erklaͤre, daß Sie dieselbe vollkommen besitzen, und ich ermaͤchtige Sie, sich uͤberall und in jeder Weise, die Sie fuͤr gut befinden, als sein einziger Nachfol ger zu erklaͤren; außerdem uͤbermache ich Ihnen mit der Bitte, sie bekannt zu machen, die letzten Beobachtungen, die der Tod ihn zu beendigen verhindert. Indem ich Ihnen die medizinische Verlassen schaft des Doktor Lattier de la Roche uͤbergebe, gebe ich Ihnen zu gleich den Beweis meiner Achtung fuͤr Ihren Charakter und meines Vertrauens in Ihren Eifer und Ihre Talente. Seyn Sie uͤberzeugt, mein Herr, daß, wo mich auch meine traurige Gesundheit eine Zu flucht zu nehmen zwingen wird, ich stets mit der groͤßten Freude von Erfolgen erfahren werde, die Sie, hoffe ich, in jener doppelten Mis sion, der Sie sich unterziehen, erringen werden, naͤmlich, den Un— gluͤcklichen das Augenlicht wiederzugeben und unterdruͤckte Volker zur Freiheit zuruͤckzurufen. . 2 ich ri ft; Ich setze die Zahl der Jahre nicht fest, nach de ren Ablauf Sie diese Methode zu veröffentlichen gehalten sind; ich stelle dies wie alles Andere Ihrer Loyalität anheim.“ [ 2 f .

Ich fuͤge diesem Briefe nichts hinzu, als die Bemerkung, daß nach der Ansicht der Aerzte die Ausübung dieser Entdeckung dem Urheber derselben 20 30000 Fr. jährlich einbrachte und ferner— hin dem Besizer abzuwerfen im Stande ist, daß deren Verkauf daher der Wittwe Lattier eine hoͤchst bedeutende Summe abgewor⸗ fen haͤtte.

1571

Preußischen Staats⸗-Zeitung M 350.

Großbritanien und Irland.

London, 11. Dez. Am 6. Dez,. hielt in Dublin die Asseciation fuͤr Aufhebung der Union ihre gewohnliche Wochen-Versammlung. O'Connell sprach in der Rede, welche er dort hielt, wieder sehr heftig gegen Espartero und sagte unter Anderem: „Die Morninz Thronicle, welche die Partei Espartero's nimmt, taͤuscht sich, wenn sie ihn als den Vertheidiger der Freiheit hinstell. Man behauptet, in Spanien herrsche die Kirche uber den Staat. Im Gegentheil, seit dem Ministerium des Kardinals imenes ist die Kirche in Spanien dem Staat unterworfen. Der Kardinal be— lastete die Kirchenguͤter mit einer Steuer von 70 pCt. Espartero hat nun wohl gemeint, die uͤbrigen 30 pCt. gaͤben der Kirche ein zu gewaltiges Einkommen, und er nahm ihr auch dieses. Ja, er ließ es nicht einmal dabei bewenden. Er ließ die Priester, welche gegen solche schmachvolle Beraubung protestirten, in den Kerker wer— fen. Und endlich befahl er sammtlichen Bruͤderschaften, die doch zu dem Zwecke, dem Volk eine moralische und religibse Erziehung zu geben, gebildet waren, sich aufzulosen, unter Androhung der schwersten Strafen. Man verfolgte sogar Individuen, welche fuͤr die Gesellschaft der Glaubensverbreitung unterschrieben hatten. Was wuͤrde man in England dazu sagen, wenn Jemand eingeker— kert wuͤrde, weil er fuͤr eine Bibel-Gesellschaft subskribirte. Wenn die Morning Chroniele diesen Espartero zu unterstuͤtzen fort— faͤhrt, so wird sie sich und die Whig-Partei in Irland kompro— mittiren. Wir wollen nicht, daß die Kirche vom Staat beherrscht werde. Ich will auch nicht, daß die Kirche uͤber dem Staat stehe. Allein meiner Meinung nach darf die Kirche nicht von dem Staat besoldet werden.“

In Bezug auf fruͤher nach New-Yorker Graͤnzhaͤndel in Britifch-Guiana schreibt die Times: neuesten Blaͤtter aus Trinidad sprechen von der Graͤnzfrage in Britisch-Guiang, welche die Bewohner der benachbarten Kolonieen aufgeregt hat, und erwaͤhnen dabei, daß die Zeitungen von Ca— raccas mit Angriffen auf Paez, den Praͤsidenten von Venezuela, angefuͤllt sind, als dessen Laͤssigkeit die Besetzung der Canos (Ei— lande) Barima und Amaracuro im Orinoco Schuld gegeben wird. In Angostura, heißt es, seyen die Kaufleute nicht wenig und nicht ohne Grund uͤber die Ansiedelung der Englaͤnder an einem Kanal des Orinoco beunruhigt, welcher direkt zu ihrer Haupt-Handels— stadt an diesem Strome fuͤhrt. Wie es scheint, haben die Briti— schen Waaren unter der von Herrn Schomburg aufgepflanzten Englischen Flagge bereits einen Markt gefunden an dem Britischen Ufer des Stromes, von wo ohne Zweifel (denn es zu ver— hindern soll unmoͤglich seyn) ein unermeßlicher Schmuggelhandel nach Venezuela wird begonnen werden, zum Ruin des gesetzmäͤßi— gen Handels von Angosfura und der daraus von der Regierung Venezuela's bezogenen Einkuͤnfte.“

Nachdem fuͤr 18,910,900 Pfd. Schatzkammer-Scheine als echt gestempelt worden sind, ist diese Operation nunmehr geschlossen.

Der Globe bemerkt zu der Verurtheilung des Herrn Smith wegen Verfaͤlschung von Schatzkammerscheinen: „Dieses Urtheil muß fuͤr die unschuldigen Inhaber verfaͤlschter Schatzkammer— scheine befriedigend seyn, denn es verstaͤrkt ihre Anspruͤche an die Regierung, indem es die Thatsache feststellt, daß die Verfaͤlschung in dem Ministerium selbst vorging, und von Maͤnnern, die beauf— tragt waren, echte Schatzkammerscheine zu verfertigen, einzutragen und auszugeben. Wenn dieselben durch das schlechte Benehmen von amtlichen Personen in Verlust gebracht wuͤrden und die Re— gierung fuͤr diese Handlungen ihrer Beamten nicht verantwortlich seyn sollte, so wuͤrde alles Zutrauen zu den Staatspapieren zer— stoͤrt werden.“

Mehrere Kriegsschiffe mit Truppen am Bord sind bereits von Portsmouth nach China unter Segel gegangen, und der Rest der dorthin bestimmten Verstaͤrkungen soll binnen wenigen Tagen folgen; ihn begleitet der neuernannte zweite Befehlshaber der Truppen in China, Lord Saltoun.

Am Sten ist einer Versammlung Mexikanischer Fonds-Inha— ber von Seiten der Herren Baring die Mittheilung gemacht wor— den, daß sie bereit seyen, ihnen die fuͤr Rechnung der Mexikani— schen Regierung in ihren Haͤnden befindlichen Fonds, zum Belaufe von 16,06 Pfd., gegen Bezahlung einer Provision auszuliefern.

Aus Sidney hat man Nachrichten vom 26. August. Der dortige Markt war mit Europaäͤischen Waaren so uͤberfuͤllt, daß sie zum Theil 27 pCt. unter dem Einkaufspreise verkauft werden mußten. Auf Neuseeland ist die Legislatur eroͤffnet worden; ihr erstes Geschaͤft war die Auflegung von Einfuhrsteuern; Bri— tisches Gut geht frei ein; fremdes zahlt 10 pCt.

Herr Bishop, vielleicht der erste jetzt lebende Britische Ton— setzer, ist gegen drei Mitbewerber, die Herren Donaldson, Graham und Dr. Wesley, zum Professor der Musik an der Universitaͤt Edinburg ernannt worden.

Die vormals dem Fuͤrsten Stanislaus Poniatowski gehörige kostbare Daktyliothek ist jetzt Eigenthum des Herrn Tyrell in Lon— don. Der Eigenthuͤmer gestattet Kuͤnstlern nicht nur auf das li beralste Zutritt zu diesem unvergleichlichen Kunstschatz, sondern will auch die geschnittenen Steine, in Serien geordnet, durch genaue Gyps-A1bdruͤcke verbreiten lassen.

Dänemark.

Kopenhagen, 10. Dez. Nach den im Kalender angefuͤhr— ten statistischen Angaben betrug die Bevölkerung am 1. Februar 1840 in Dänemark 1,283,027 Seelen, in Schleswig und Holstein Ss0I, 208 Seelen und in Lauenburg 45,342 Seelen, zusammen 2, 129,577. In den noͤrdlichen Nebenlaͤndern: auf Island am 2. Februar 1835: 56,935, auf den Faͤrdern am 18. August 1834: 6928, in Groͤnland am 31. Dezember 1834: 7552 Seelen. Auf den Daͤnisch-Westindischen Inseln befanden sich nach einer am 1. Oktober 1834 vorgenommenen Zahlung 43,178 Seelen. Die Bevoͤlkerung des Dänischen Reiches mit Ausnahme der Ostindi— schen Kolonieen und der auf der Kuͤste von Guinea kann man

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also fuͤr den Augenblick zu circa 2,290,000 Seelen anschlagen.

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Inowrazlam, 10. Dez.

wir hier eine seltene Lufterscheinung. Der Himmel war

Am 5ten d. M. hatten 91

n Abend

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schwarz mit Wolken bedeckt, als ein blitzaͤhnlicher, langer Feuer⸗ strahl, von Westen nach Osten ziehend, sich zeigte, der die Erde mit einem starken, mehrere Sekunden waͤhrenden, hellen Lichte er⸗ leuchtete. Nach dem Verschwinden dieses Lichtstrahles erfolgte ein donnerähnliches, gleichmäßiges Rollen in der Luft, welches, nach eingezogenen Nachrichten, auf mehrere Meilen Entfernung gehört worden ist. Nach Mittheilung eines hiesigen glaubhaften Buͤr⸗ gers hat derselbe in eben der Zeit unfern Bromberg (5 Meilen noͤrdlich von der angegebenen Richtung) eine Feuerkugel durch die Wolken brechen, in geringer Entfernung von seinem Wagen zur

Erde fallen und kurz vorher erloͤschen sehen.

Wisslenschalt, Kunst und Titeratur.

Die Pommersche ökonomische Gesellschaft.

. Die Pommersche oͤkonomische Gesellschaft, deren Mitgliederzahl fortwaͤhrend in erfreulicher Zunahme begriffen ist und welche sich abermals um einen Zweigverein vergrößert hat, indem ihr kuͤrzlich auch die dkonomische Gesellschaft zu Ueckermünde in Vorpommern beigetreten ist, hielt am 29. November d. J. ihre General-Versamm⸗ ung in Stettin.

Auch diesesmal schenkte der Ober-Praͤsident der Provinz Pom⸗ ö . von Bonin, der Versammlung die Ehre seiner Ge⸗ genwart.

Die- gewöhnliche Frühiahrs-Versammlung war ausgefallen, da der Prasident der Gesellschaft, Herr Geheime Ober-Regierungs⸗Rath von Beckedorff, durch anderweitige Geschaͤfte abgehalten worden war, gegenwaͤrtig zu seyn.

Nach der Erdͤffnungs⸗Rede des derem auch einen Ueberblick von der in staagtswirthschaftlicher Hinsicht ger Bd. V. der allgemeinen landwirthsck finden wird, wurden unter mehrerer auch folgende Beschluͤsse gefaßt: a Der in der General-Kasse befindliche Ueberschuß soll theils zum Ankguf verbesserter Ackergeraͤthe v idet werden, um selbige als Praͤmien an baͤuerliche, sich durch und Industtie auszeichnende Wirthe vertheilen zu koͤnnen, sollen davon die Kosten bestritten werden, welche die chemischen Untersuchungen erfor— dern, die man von Seiten der verschiedenen Zweigvereine ruͤcksichtlich des leider immer mehr überhandnehmenden Kartoffelschorfs anzustellen beabsichtigt. w) Saͤmmtlichen Zweig⸗Vereinen soll aufs neue empfoh⸗ len werden, sich die Gruͤndung oder Beguͤnstigung von Muster wirthschaften fuͤr baͤuerliche Wirthe in ihren Kreisen bestens ange⸗ legen seyn zu lassen, und ihre Vorschlaͤge zu Konkurrenzen und Preis-Aufgaben fuͤr kleinere Landwirthe daldigst einzureichen, wie solches von dem Stettiner, Stolper und Regenwalder Zweige be⸗ reits geschehen ist. c) Die fuͤr die Provinz so wichtige Angele⸗ genheit wegen Beschaffung eines Meliorations-Anleihe⸗Fonds, uͤber welchen die gewuͤnschte Verstaͤndigung mit der General-Landschafts Direction noch nicht vollstaͤndig bewirkt worden ist, soll dem Regen⸗ walder Vereine zu weiterer Bearbeitung fuͤr den Zweck der baäldi⸗ gen Vereinbarung mit jener Behörde uͤbertragen werden.

Bei dem kurzen Berichte, welcher uͤber die Thaͤtigkeit der ein zelnen Zweige im verflossenen Fahre zu erstatten war, wurde na⸗— mentlich die Wirksamkeit des Vereins fuͤr die Kreise Stolp, Rum melsburg und Schlave ruͤhmend erwaͤhnt, von welchem eine Hagel und Mobiliar⸗Feuer⸗Assekuranz gegruͤndet, ein betraͤchtlicher Trans port Oldenburger Fersen und Bullen eingefuͤhrt, ein Actien⸗ Verein zur Anschaffung brauchbarer Mutterstuten zu Stande gebracht und die Einrichtung einer ebenfalls auf Actien in Ruͤgenwalde zu etablirenden größen Maschinen-Flachsspinnerei aufs lebhafteste und wirksamste unterstuͤtzt worden ist

Herrn Praͤsidenten, die unter An hohen Wichtigkeit des Ackerbaues , und welche man in Heft 2

n Monatsschrift abgedruckt

Von dem General⸗Seeretair nd zwanzig die Landwirthschaft welche in der Versammlung diskutirt Zeit nicht hinreichte, um sie saͤmmtlich ein n Eroͤrterung zu unterziehen davon nur sechs zur Diskus sion ausgehoben, und zwar die folgenden: 1) Bei welcher Aerndte— Methode hat im verflossenen Sommer der Roggen in Stroh und Koͤrnern am wenigsten durch die nasse Witterung gelitten? Auf welcher Bodenart, nach welcher Vorfrucht, angung und bei welcher Saatzeit (fruͤh oder spaͤt m Rost dieses Jahr am meisten und am wenigsten W loggen, Gerste, Hafer, Erbsen und Wicken, u z Arten dieser Früchte zeichneten sich besonders darit Was fuͤr Erfahrungen hat man bei uns in diesem Jahre uͤber der und wie viel Pfund man 1 Ist, wie vielfaͤltig behauptet der Trockenfaͤunle der Kartoffeln nene Kartoffeln aus den Samen -Aepfeln dieser Frucht zieht: -. 5) Ist man mit den it Jin, . gefuͤhrten Englischen Schweinen zufrieden, und wie viel Pfund Fut⸗ ter (nach Roggen-Werth berechnet) sind erforderlich, um 100 Pfund Fleisch und Fett bei denselben zu erzeugen, wie viel dagegen bei den Landschweinen, sofern die Thiere beider Racen in demselben Alter gemaͤstet werden? 6) Bewaͤhrt sich die Aufzucht der Kaͤl⸗ ber nach Vorschrift des Herrn von Riedesel? Die Resultate der Diskussionen uͤber diese sechs Fragen wird man in einem der naͤchsten Hefte der allgemeinen landwirthschaftlichen Monatsschrift zur Oeffentlichkeit bringen.

Am Schlusse der Verhandlungen wurde der Vice-Praͤsident der Gesellschaft, Herr Baron Senfft von Pilsach, da derselbe außer der Zeit sein Amt niedergelegt hatte, bewogen, dasselbe noch bis zur naͤchsten Fruͤhjahrs⸗Versammlung beizubehalten. Der Praͤsident, dessen statutenmaäͤßiges Biennium zu Ende gegangen war, wurde einstimmig wieder gewahlt. Zuletzt wurden auch nöch uͤber die kuͤnf— tige Wahl des Praͤsidenten der Pommerschen oͤkonomischen Gesell schaft Beschluͤsse gefaßt. Sp.

aft waren einige und 1de bezeichnet, uͤber da jedoch die

wund gruͤndlichen

109 Pfund Samen? dem Schorf und

dadurch abzuhelfen, daß man

) Wir geben diesen Bericht, wie er uns zugeschickt worden ist, glauben uns aber bei dieser Gelegenheit die Bemerkung erlauben zu duͤrfen, daß dergleichen Berichte fuͤr ein groͤßers Publikum, wie wir es vor Augen haben muͤssen, an Werth und Interesse bedeutend gewinnen wuͤrden, wenn sie, anstatt einer bloßen Aufzaͤhlung der verhandelten Gegenstaͤnde und gestellten Fragen, wenigstens das Wesentlichste aus den Verhandlungen selbst und den Beantwortun gen jener Fragen, so weit es fuͤr weitere Kreise und ein politisches Blatt uͤberhaupt passend ist, geben wollten.

Anmerk. der Redact.