1841 / 357 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

spiel der vor wenigen Jahren an der Südspitze Australiens gegruͤnde⸗ ten Ansiedelung, berechtigt zu noch gunstigeren Voraussetzungen. Der * einem staͤdtischen . geeignete 6. in Melbourne ward im urchschnitt zu 299 Pfd. St., der Aere in dem durch einen Halb messer von 5 Englischen Meilen um die Stadt gebildeten Weichbild ae . St. 5 She, in weiterer Entfernung zu 16 Sh. 1 Pee. ver steigert. ; . uns Für den Walfischfang in der Suͤdsee liegen die Chatham Inseln so bequem, daß sich . bereits fuͤr diesen Zweck Niederlassungen ebildet haben. Sie von Bremischen Walfischfangern auf ihren See ö verzeichneten Routen deuten auf die diesen Inseln benachbar⸗ ten Gewaͤffer als auf den eigentlichen, nach den Jahreszeiten wechseln⸗ den Aufenthalt des schwarzen Walßischez. Auch das tropische Meer ebiet des Physeter macrocephalus, welcher das kostbarere Sperm⸗Oel 5 ist von dort aus in küͤrzerer Zeit erreichbar, als von Adelgide, Port Philipp, Hobarttown, Siduen oder Wellington. Fuͤr den Vor⸗ theil, welchen eine bleibende Niederlassung in jenen Gegenden vor ei⸗ ner auf mehrere Jahre zu berechnenden Ausruͤstung in Europa ischen Haͤfen diesem Geschaͤftszweige gewaͤhrt, redet das Beispiel Englands, delches ibn fast ausschließlich seinen Australischen Kolonieen uͤber— lassen hat. . . . . ö Nicht minder gunstig ist die Lage des wohlgesicherten Hafens an der Westkuͤste der gioͤßeren Insel fuͤr den Austausch der Beduͤrfnisse mit diesen unglaublich rasch aufbluͤhenden Niederlassungen. Die in jenen Breitengraden vorherrschenden westlichen Winde machen diesen Hafen zu einer Station fuͤr die Fahrt von jenen Niederlassungen durch oder aus der Cooksstraße nach Valparaiso oder um das Cap Horn, waͤhrend der oͤstliche Passat den Seeweg von Pangma und Neu⸗-Cali⸗ fornien nach der Eooksstraße ihm nahe voruͤber fuͤuͤhrt. Warum sollte dieser Hafen nicht die Niederlage der mannigfaltigen Erzeugnisse jener tropischen Inselwelt des Stillen Meeres werden, welcher er unter allen von Europäern bewohnten der naͤchste seyn wuͤrde? Warum sollten nicht Schiffe von dort aus, diese zum Theil fuͤr den Markt von Ma nilla, von Canton, von Batavia und Sincapore geeigneten Erzeug⸗ nisse auf der Ruͤckfahrt nach Europa mit oͤstlichem Monsun gegen die auf Europäͤischen Markten gangbareren Chinas und der Indischen Inseln zn vertauschen? k Zuerst durch die Ausfuhr Deutscher Arbeitskräfte, welche der an sich werthlosen Inselgruppe bald einen fuͤr jeden Vorschuß entschaͤdi⸗ genden Werth verleiben wuͤrde, spaͤter durch das Beduͤrfniß der dort angesiedelten Bevdlkerung, wuͤrde somit einer monatlichen Packetfahrt um die Erde die Ausfracht gesichert seyn, waͤhrend sich dem kauf⸗ maͤnnischen Unternehmungsgeist fuͤr die Ruͤckfracht, sey es nun auf dem Wege um das Cap Horn oder durch die Sundastraße und um das Cap der guten Hoffnung die mannigfaltigsten Aussichten erdffnen. Nichts hindert die Deutsche Rhederei, wie auf der Ruͤckreise die Chi nesischen und Indischen, so auf der Hinreise die Brasilischen Hafen von Rio de Janeiro, Desterro, Rio Grande do Sul, diejenigen von Montevideo Und Buenos Ayres, auf der Fahrt um das Cap Horn Behufs Erreichung des oͤstlichen Passats die Haͤfen der Amerikanischen Westkuͤste von Valpgraiso bis Pangmg, ja bis Neu⸗Californien, auf der Fahrt um das Cap der guten Hoffnung diejenigen Suüͤd⸗Afrikg's, Australlens und Neu-Seelands, in den regelmaͤßigen Kreislauf einer solchen Packetfahrt zu begreifen. .

Den Aussichten, welche eine Antipoden Kolonie dem Deutschen Handel gewaͤhrt, schließen sich diejenigen auf Erweiterung der Erd⸗ kunde und Verbreitung christlicher Bildung an. Theilt man die Erde nach dem Vorherrschen des maritimen und kontinentalen Elements in zwei Haͤlften: so liegen die Chatham-Inseln gerade in dem maritimen Pol, welcher zugleich als der Brennpunkt der den inselceichen großen Ocean umschließenden unermeßlichen Kuͤsten⸗Entwickelung zu betrach— ten ist. Die Bevdlkerung der Chatham -Inseln gehoͤrt jenem bildungs— faͤhigeren braunen Menschenstamm an, welcher von den Sandwich Inseln bis Neu-⸗Seeland wenig von einander abweichende Mundarten derselben wohlklingenden Sprache redet, deren Gesetze der Scharfsinn Wilhelm von Humboldt's und Buschmann's ergaͤnzender Fleiß neuerdings in den Kreis Deutscher Wissenschaft eingefuͤhrt. Schon sind die Urkunden der geoffenbarten Wahrheit in die Sprache Neu⸗-Seelands uͤbersetzt. Schon besitzen die Sandwich⸗-Insulaner geographische Elementar bucher, deren Benennung fuͤr die Hansestaͤdte im Deutschen Bunde: Die „Anaseatike Kanakäuhale“ in „Geremania Huipuia“, bald auch den Staͤmmen der Nati Toma und der Nati Motunga auf Warre kauri grlanßf werden duͤrfte. Deutsche Missions Kolonicen wuͤrden somit sowohl der Lage als der Sprache wegen fuͤr die Civilisatien Polynesiens keine passendere Metropole waͤhlen koͤnnen, als die Deutsche Antipoden⸗Insel. ö

Doch um der Volkseigenthuͤmlichkeit, um dem Handel, um der Wissenschaft und der christlichen Bildung Deutschlands diese Staͤtte zu erwerben, bedarf es der Zuversicht zu dem weltgeschichtlichen Beruf des Deutschen Volks, vor allem aber jenes Muths, welchen die sich zu Anfang einer neuen Laufbahn haͤufenden Schwierigkeiten zu erpro ben und zu kraͤftigen bestinimt sind. Auf ein solches, durch vaterlaͤn⸗ disches Bewußtseyn getrggenes, muthiges Vertrauen macht der Vor schlag Anspruch, die Gruͤndung einer Deutschen Colonisations-Ge sellschaft an den Ankauf der Chatham-Inseln zu knuͤpfen.

Bereits vor Erlaß der vorstehend , ,. Ankuͤndigung

wurde am 12. September d. J. in Hamburg mit einem Bevoll— mächtigten der Neu-Seelaͤndischen Gesellschaft in London, eine

1606

vorläufige Uebereinkunft abgeschlossen, deren Ratificationen vor dem 12. Marz 1842 auszutauschen sind. Durch diese Ueberein— kunft hat die gedachte Neu-Seeländische Gesellschaft einer in Deutschland zu bildenden Colonisations-Gesellschaft die von ihr den Eingeborenen abgekaufte Gruppe der Chatham Inseln unter der Bedingung abgetreten, daß der zehnte Theil der Kaufsumme von 10,000 Pfd. St. innerhalb zweier Monate nach dem Rati— sicationstausche, neun Zehntel in Jahresfrist nach Ueberlieferung des rechtlichen Besitzes ausgezahlt werden. Das Depositum wuͤrde verfallen, wenn zwei i. nach dem Ratifications-Aus—⸗ tausche kein binnen Jahresfrist nach demselben abzusendender Agent der Deutschen Gesellschaft mit der Befugniß, die Inseln in Besitz zu nehmen, auf denselben erscheinen sollte. Die Neu-See— laͤndische Gesellschaft verspricht uͤberdies, der Uebersiedelung Deutscher Auswanderer, von welcher jedoch Verbrecher ausdruͤcklich ausgeschlossen sind, jeden in ihren Kräften stehenden Vorschub zu leisten, sofern daraus fuͤr sie keine Kosten entstehen. Es sind Verhandlungen angeknuͤpft, welche der Hoffnung Raum lassen, daß einer Procla— mation der Souverainitaät eines oder mehrerer Deutschen Staaten uͤber diese Inselgruppe, kein Hinderniß im Wege stehe.

So ist also jedem in die Deutsche Colonisations-Ge— sellschaft Eintretenden, durch einen Beitrag von 100 Rthlr. in Gold, der Anspruch auf ein Actien-Kapital von 10,000 Rthlr. er— worben, dessen Realisirung durch die in der Ankuͤndigung ange⸗ fuͤhrten nahe liegenden Beispiele Britischer Ansiedelungen im Suͤd— meere mehr als wahrscheinlich gemacht werden. Denn der Deutsche Ansiedler, insbesondere der laͤndliche, ist in fremden Welt— theilen, wie Schreiber dieser Zeilen aus eigener Anschauung be— zeugen kann, wegen seiner Ehrlichkeit, Berufstreue, Ausdauer und Nuͤchternheit, naͤchst dem Schottischen, unter allen Europaͤischen Einwanderern der geschaͤtzteste, und gelangt bald zu einem ruhigen und gesicherten Wohlstande fuͤr sich und seine Familie.

geh Auskunft uͤber diese von unserm Landsmanne, dem Dr. Ernst Dieffenbach, voriges Jahr naturgeschichtlich untersuchte Inselgruppe, welche den unschaͤtzbaren, dem Europaͤischen weit vor— zuziehenden Neuseelaͤndischen Flachs (Phormium tenax) bereits her— vorbringt, so wie uͤber die in der Bildung begriffene Deutsche Colonisations-Gesellschaft, sind wir bereit, Suchenden nachzuweisen.

Ils.

m . . Den 23. Dezember 1841.

Pr. Cour.

krief. Gelid.

Hr. Cour. Rrief. Geld.

Fonds. 8 Actien. h

1227 1025 108 1021 1015

Brl. Pots. Eis enb. do. do. Prior. Act.

St. Schuld- Sch. 4 1043 101 Pr. Bug. Obl. 30. 4 1025 1013 Präm. Sch. der Mad. Lpz. Eisenb. Seebandlung. 609m 804 Kurm. Schuldr. 1063 102 nerl. Stadt - 0Obl. 4 103 103 Elbinger do. 2 Düss Elb. EBisenb. Dauz. do. in Ih. 17 do. do. Prior. Act. Westk. Hfandhr. 35 102 Rhein. Eisenb. Grossh. Eos. do. do. do. Prior. Act. Ostpr. Pfandbr. . 33 102 Kur- u. Neum. do. 3 1023 Schlesische do.

do. do. Prior. Act. Brl. Anh. Bisenb. do. do. Prior. Act.

841 1013 1011 101

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300 M̃e. 300 M. 2 Mt. . 1 300 Er. 2 Mt. 150 FI. 2 Mt. 150 FI. 2 Mt. 100 Thlr. 2 Mt. 993 1090 Thlr. 8 Tage 100 1900 11. 2 Mt. 1ẽ8Rbl. 3 Woch.

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Auswärtige Börsen. Niederl wirk!l. Sch. 51 .

Amsterdam, 19. Dex. Tinsl. 55. Neue Anl. 21 5.

Antwerpen, 18. Dez.

Frankfurt a. M., 20. bea. Oeeterr. 3 Met. 1073 6. 43 I00tz . 2535 56 6. 15 24 Rr. Bank-Act. 1968. 1966. Loose zu So FI. 1447. 144. Preuss. Präm. Sch. 805 G. do. 45 Anl. 1025 Br. HFoln. Loose 76 . 53 Span. Anl. 21. 233. 238 Moll. 50 K. 50.

Eisenbahn- Aetien. Leipzig - Dresden 101 3 G. Köln- Aachen gS 6. Ham bu r, 21. Dez. Bank- Actien 1625. Kut. Russ. 108. Paris, 18. Dez. 5H Rente fin eour. 116. 65. 33 Rente fin cour. 78. 20.

Anl. de 1841 sin cour. 78. 80. 55 Neapl. au compt. 105. 60. 53 Span. Rente

24 * 9 1. 20. 81 45 999. 35 751. de 1839 109.

Fassive —.

Wien, 18. Dez. 55 Met. 106. 15 —. Bank-Actien 1623. Anl. de 1834 142.

263

Königliche Schauspiele.

Freitag, 24. Dez. Kein Schauspiel.

Das Billet-Verkaufs-Buͤreau bleibt an diesem Tage bis 2 Uhr Mittags gebffnet. r

Sonnabend, 25. Dez. Im Opernhause: Der Feensee, große Oper in 5 Abth., Musik von Auber. Ballets von Hoguet.

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran— ges 1 Rthlr. 10 Sgr. 1c. ꝛc.

Im Schauspielhause: Werner, Schauspiel in 5 Abth., von C. Gutzkow.

Sonntag, 26. Dez. Im Opernhause: Robert und Bertrand, pantomimisches Ballet in 2 Abth., von Hoguet. Vorher: Der Kapellmeister aus Venedig, musikalisches Quodlibet in 1 Aufzug.

Im Schauspielhause: Das Glas Wasser, Lustspiel in 5 Abth. nach Scribe von A. Cosmar.

Montag, 27. Dez. Im Schauspielhause: der Else, Schauspiel in 5 Abth., von C. Blum.

Dienstag, 28. Dez. Im Opernhause. Zum erstenmale: Be— lisar, Oper in 3 Akten, aus dem Italienischen, mit Ballet. Mu— sik von Donizetti.

Die Herrin von

Königstädtisches Theater.

Freitag, 21. Dez. Kein Schauspiel.

Sonnabend, 25. Dez. (Italienische Opern Norma. Opera in 2 Atti. Boesia del Sgr. Romani. del Maestro Bellini. (Signora Laura Assandri: Norma. nora Carmela Marziali: Adalgisa.)

Sonntag, 26. Dez. Das Marmorherz. sches Volksmaäͤhrchen mit Gesang in 3 Akten, von C. Musik von A. Muͤller.

Montag, 27. Dez. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Otello, il Moro di Venezia. Opera in 3 Atti. Musica del Maestro Rossini. (Signora Laura Assandri: Desdemona.)

Dienstag, 28. Dez. Der Talisman. Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Muͤller. ;

Vorstellung.) i. Musica Sig⸗

Romantisch⸗komi⸗ Ha ffner.

An die Leser.

Die vierteljährliche Praͤnumeration der Staats-Zeitung betraͤgt 2 Rthlr. Preuß. Cour. fuͤr das Inland. Bestellungen fuͤr Berlin werden in der Expedition selbst (Friedrichs-Straße Nr. 72) gemacht und jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Praͤnumerant erhaͤlt das Blatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor dem ange— gebenen Datum, frei ins Haus gesandt. Aus— waärtige, des In- oder Auslandes, bewirken ihre Be— stellungen rechtzeitig bei den resp. Post-Aemtern; wer dies versaͤumt, kann nicht mit Gewißheit die Num— mern erwarten, die vor der hier eingegangenen Anmel— dung erschienen sind. /

Fuͤr einzelne Nummern des Blattes ist der Preis 24 Sgr.

Dem heutigen Blatte der Staats-Zeitung liegt der Titel fuͤr den laufenden Jahrgang bei.

m

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei.

Diese ausgezeichnete Jugendschrift der beruͤhmten

die

w ü * 12 9 9 5 J Literar 1 ch e An zeigen. Verfasserin kann ich mit Recht Aeltern, die ihren 62

In Friedr. Volke's Buchhandlung in Wien ist erschienen und durch alle Buchhandlungen, in Ber- tuͤ lin bei E. S. Mittler (Stechbahn 3), zu haben: pfehlen.

9 3

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Mit Mendelssohn⸗Bartholdy's Portrait, in Stahl

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schoͤnen, allegorischen Umschlag gebunden. Pr. 2 Thlr.

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Schdnheiten und Wahrheiten und eine Biographie Mozart's; der poetische Theil eine treffliche Blumen lese Deutscher Dichtkunst.

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wurde, ist es gelungen, die rühmlichst bekannten Schriftsteller und Tonkuͤnsiler für diefes Unterneh— men zu gewinnen. Musik⸗Beilagen und geschmackvolle Ausstattung ma chen das Buch zu einer nicht blos fuͤr das musika lische, sondern für das gebildete Publikum uͤberhaupt werthvollen und angenehmen Erscheinung.

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J. Holsch er. redigirt

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im Verlag von Franz Varrentrapp in Frank furt am Main erscheinenden

Katholischen Kirchenzeitung,

Dr. Julius V. Hoeninghaus, Ritter des Paͤpstl. Ordens denen Sporn ꝛc. 2 ö M ö . msRitter de Paͤpstl rdens vom goldenen Sporn c. seyn, durch Verbreitung der K. K. 3. dem fühlbaren Gleichwie dem Interesse der Mitwelt eine politi sche Zeitung als unentbehrlich gilt, so ist dies in 39. noch hoͤherem Grade der regen Theilnahme an den 3 * . c es

Ereighisen im kiechlichen rich. eine Vn hlicht Berichterstattung, durch se , . ö ö.

t Diesem Begehren komme fuͤr das ka Stoffes, se wie durch Werdophelung des Kitcratur , . ö tholische Publikum die K ische Kirchen zei⸗ dlal 4 e e 75 s , nn, m, hiano. Ih ,, , lerischen Anzeigen gewidmet bleibt, werden, neben der 2. So willet du zehen. 2) Stzr. die Stagten' und Lander alier fuͤnf Weltthelle um ; ĩ l 1 Lied der Brautjungfern mit Piano. bum mit der goldenen Gelehrten-Medaille belohnt Coeur Köniz s. 4 Männerstimmen z Thlr.

und wohlthaͤtige Wirksamkeit des hochwuͤrdigen Kle rus ans Licht stellt, die verdiente Achtung und Liebe fuͤr denselben foͤrdert, andererseits, durch Vertheidi⸗ gung der katholischen Sache gegen die unaufhoͤrlichen feindlichen Angriffe, den kirchlichen Sinn befestigt und belebt, ein fuͤr das großere Publikum besonders dienliches Blatt. Die so vielfach und nicht ohne Grund beklagte großere Verbreitung der schlechten, im Dienste der Luͤge und Verleumdung stehenden Journale wird daher fuͤr jeden Wohlgesinnten Motiv

Nachtheil der Einwirkung jener entgegenzutreten. Durch eine bereits vorbereitete zukuͤnftige schnellere blattes, welches fortgesetzt Rezensionen und buchhaͤnd—

Hoffnung auf eine etwas freiere Bewegung in an staͤndiger und wissenschaftlicher Besprechung, Redac—

seitherige, freundliche d Verlagshandlung sich bestreben, einer h u ; ,, ,, . Sw stion und Ver agshandlung. ) str ellen er⸗ enn . wen,, . e . hoͤhten Anspruch auf die fei n . , h ö 8 ö . 9 h . . 6 unterstüͤtzt durch eine werthvolle, immer fruchtbarere ,, . h 3M nn g, 6 , 5 Original-Korrespondenz-Verbindung in In- und Kirchen zfttung, (0M Ninmmern; in gr. 4M zhehst 2! Nuslande, hofft sie, auch in ihrem, init is begin— Literaturblaͤttern, monatlich registr, Umschlaͤgen ꝛc.) nenden, fünften Jahrgange nicht ohne Segen zu für den ganzen Jahrgang ängefetzt bleibt, wozuüä all.

ohne Erhohung des seitherigen Preises, auf 5 Thlr.

Buchhandlungen, in Berlin E. S. Mittler (Stech⸗

Bei dieser generellen Organisation und bei der bahn 3) und loͤbl. Postaͤmter Bestellungen annehmen, Bedeutung der durch das Gewicht ihrer Verbindun- die moͤglichst zeitig erbeten werden. gen gedeihlichen eigenthuͤmlichen Leistungen der Ka⸗ tholischen Kirchenzeitung kann es nicht fehlen, daß sie in der Auswahl unter der Menge der heutigen . 2 4 ; kirchlichen Blätter unbedingte, Aufnghme ünde in Musikalien zu den billigsten Preisen bei jedem wohlgeordneten Lesezirkel, so wie sie sich jeder mehr ausschließlich wissenschaftlichen theologischen e anf Zugleich aber ist sie in ibrer entschieden kirchlichen n. und indem sie einerseits dadurch, daß sie die sch

Ed. Bote & G. Bock,

Jägerstralse Noe. 42, Buch- u. Musikhdlz.

Ecke der Oberwallstr.

ne, ruͤhmliche

die Angeklagten erster wird, allem Vermuthen nach, eine neue Köni li Ir

ĩ eine iche Ordonnan Prozeß über die Angeklagten zweiter Kc h! . 6 will wissen, daß der Pairshof einen ganzen Tag äber“ die wegen der Strafbarkeit des Angeklagten Dupoty erörtert habe Ueber das Resultat verlautet indessen nichts. 24

die Schwankungen des Ministeriums, in Betreff der Prz = Halte gras . Aufschluß: . . amartine ward zuerst von einem Blatte vorgeschobe e

seitdem zu erscheinen aufgehört hat, ,,,, Deputirten drei lange Artikel widmete. waͤhrte dem Ministerium zu Anfang eine gewisse Freude; es war

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

er ln

Inhalt.

Amtliche Nachrichten.

Juland. Berlin. Widerlegung von Geruͤchten uͤber die Anfrecht⸗ haltung der Sonntagsfeler., .

Frankreich. Pgris. Neue Verhaftungen auf Veranlassung des Prozesses Quenisset. Lamartine's Kandidatur zur Praͤsidentschaft. J Vermischtes. Brief aus Paris. (Lamartine und die Opposition.

Grosibritanien und Irland. London. Rangverhaͤltniß zwischen Prinz Albrecht und dem Pringen von Wales.“ Verh lt isse zu Teras. Reduction des Zolls auf Sicilianisches Onvenszl. Ueber die Franzoͤsische Armee⸗ Verminderung. Vermsschtes

Belgien. Bruͤsfel. Angriffe auf das hlt serl rn in der Repraͤ sentanten⸗Kammer. Brief aus Brüffel. Frankreich.)

Dänemark. Baptisten. Dentsche Bundesstaaten. Schreiben aus Leipzig. (Neue Zeit schrif ten. Stuttgart. Antrag des Abgeordneten Knapp.

Karlsruhe. Nebenius. Braun schweig. Verhandlun gen der Staͤnde. Nachsteuer in den dem Zoll⸗Verein beitreten⸗ den Gebieten. Lugem burg. Mission der Herren Simons und Th. Pescatore. Berichtigung in Betreff der Mordthat in Die⸗ kirch. Brief aus Lutembürg. ęZoll⸗Verhaͤltnisse.)

Schweiz. Genf. Wahlen zum Verfassungs-Rath.

Kopenhagen. Bevölkerung der Hauptstabt.

Die gegenwartige Stellung des Belgischen Ministeriums

Nekrolog.)

Beilage. Juland. Berlin. Vertrag zwischen Preußen und den uͤbrigen Vereinsstaaten, und Braunschweig.

E. G. Graff.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tagts.

Se. Majestaͤt der Konig haben Allergnaͤdigst geruht: Dem Superintendenten und Schul-Inspektor Eh walt zu Danzig den Rothen Adler-Orden dritter Klasse; so wie dem Ma—

schinenmeister Grund auf dem Gradirwerk Elmen bei Magdeburg

den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen, und

Dem Kreis-Wundarzt Thormann zu Karthaus bei Danzig die Annahme der ihm von Sr. Majestaͤt dem Könige von Han— nover verliehenen Krieges-Denkmuͤnze zu gestatten.

zgereist: Se. Excellenz der Ober-Burggraf des Köonig— Preußen, von Bruͤnneck, nach Trebnitz.

ö

c

Berlin, 24. Dez. Es hat sich hier das Geruͤcht verbreitet, als seyen in neuester Zeit die bestehenden Vorschriften wegen Auf⸗ rechthaltung der Sonntags-Feier mit besonderer Strenge gehand— habt, und als sey eine sehr bedeutende Summe an Strafgeldern von solchen Contravenienten seit kurzem aufgekommen. Wir können hiergegen aus guter Quelle versichern, daß dieses Geruͤcht in ho— hem Grade uͤbertrieben ist, und daß z. B. am letzten Sonntage die Zahl der zur amtlichen Ahndung gebrachten Eontrabentions— Faͤlle sich nur auf 27 beläuft, mithin nicht größer ist, als sie fruͤ— herhin gewohnlich gewesen.

Ueberdies ist zu bemerken, daß es sich nach wie vor nur um die Wahrnehmung der seit langer Zeit bestehenden, im September d. J. republizirten lokal- polizeilichen Vorschriften über die Aufrechthaltung der Sonntags-Feier handelt. Außerdem ann aber auch nicht außer Acht bleiben, daß sich in den letzten Jahren und in der neuesten Zeit namentlich die Zahl der Laͤden und Verkaufẽsstellen im Allgemeinen so bedeutend vermehrt hat daß selbst eine Vermehrung der Contraventions-Faͤlle gegen das Verbot des Handels-Verkehrs wahrend der gottesdlenstlichen Stun— den, wenn solche periodisch stattfaͤnde, sich leicht erklaren ließe.

Zeitungs Nachrichten. Ausland.

Frankreich.

Paris, 19. Dez. Die Zahl der in Folge der aͤgli

—ĩ ; ; 41 Folge der nachtraͤglichen

Gestaͤndnisse Dufours und Colombiers verhafteten Personen be—

Kauft sich auf Roder 8. Es heißt heute allgemein, in Bestaͤtigung

der gestern ausgesprochenen Ansicht, daß der Pairshof seine gegen⸗

waͤrtigen Berathungen nicht unterbrechen und das Urtheil uͤber Alsdann

Kategorie sofort fällen werde. Man Frage Der Constitutionnel giebt uͤber das Benehmen und uͤber Der Name des Herrn von

und welches dem Lobe jenes Dieser Inzidenzpunkt ge⸗

Verhandlungen mit

Freitag den AAsen

gerade in dem Augenblick, wo dasselbe mit dem Theil des linken

Tentrums unterhandelte, dem Herr Sauzet angehört. Es hoffte, mit Huͤlfe jenes Geruͤchtes, das wie eine Drohung aussah und doch dabei zu wenig Konsistenz hatte, um eine Spaltung hervor⸗ zurufen, die Herren Passy, Dufaure und ihre Freunde leichter zur Nachgiebigkeit uͤber die Reform⸗Frage veranlassen zu koͤnnen. In— deß bemaͤchtigte sich ein wichtigere. Journal, welches die , der vormaligen Partei des 135. A h . und dadurch ward das Ministerium erschreckt. Es erblickte als unver⸗ meidliche Folge dieses Konfliktes eine Aufloͤsung der Majoritàat. Das . ournaldes Débats vertheidigte Herrn Sauzet und drückte sich über seinen Konkurrenten in einer suͤßsauern Weise aus. Der Streit wurde immer lebhafter, als die Ankunft des Herrn von Lamartine und die von ihm publizirte Note demselben plotzlich man weiß nicht, warum oder wie, ein Ende machten. Gegen wärtig schwankt das rechte Centrum zwischen seinen Sympathien für Herrn von Lamartine und seinem Wunsche, dem Ministerium jene, heterogene Majorität zu erhalten, durch die es lebt. Wenn die 30 Stimmen des ministeriellen linken Centrums nicht unum⸗ gaͤnglich nothwendig waren, so wurde man Herrn Sauzet schnell fallen lassen; aber wenn man ihm treu bleibt, so will man wenig⸗ steng, daß seine Partei und er den Konservativen ein glaͤnzendes Undͤterpfand geben sollen. Dieses Pfand besteht in dem Aufgeben seder Reform⸗Idee, in dem Versprechen, sich eng an das Mini— sterium anzuschließen, um jeden Vorschlag in Betreff der parla⸗ mentarischen Inkompatibilitäͤten oder sonst einer Veraͤnderung des Wahlsystems entschieden zuruͤckzuweisen. In diesem Sinne haben sich mehrere Konservative ausgesprochen, und wir unserer⸗ seits freuen uns, daß man die Frage so entschieden gestellt hat; denn wir haben die feste Ueberzeugung, daß Herr Sauzet und seine Freunde weder ihren Grunbsaͤtzen, noch ihren Verpflichtun— gen werden untreu werden.“ 2 . Gestern Abend um 8 Uhr ward ejn großer Minister-Rath n, den Tuilerieen gehalten. Es muͤsse n Gegenstaͤnde von Wichtig— keit verhandelt worden seyn, da die Sitzung beinahe 3 Stunden dauerte. Man spricht abermals von einer Minister⸗Veraͤnderung, die noch vor Eröffnung der Session stattfinden solle, ein Ge— ruͤcht, das gewiß sehr der Bestätigung bedarf, da die Regierung jedenfalls vor allen Dingen und ehe an eine neue Combination gedacht wird, die Stimmung der Deputirten-Kammer zu erfor— schen sich bemuͤhen wird. , Durch eine Koͤnigliche Ordonnanz vom 15ten d. wird dem Senegal ein außerordentlicher Kredit von 180,900 Fr. bewilligt, um den durch Ueberschwemmungen daselbst angerichteten Schaden einigermaßen zu ersetzen. .

Am kuͤnftigen Montage werden sich, unter dem Vorsitz des

Ministers der offentlichen Bauten, Abgeordnete saͤmmtlicher Fran— zöͤsischen Eisenbahn-Gesellschaften versammeln, um über diejenigen Vorschlaͤge zu berathen, die im Interesse der Compagnieen an die Kammer gerichtet werden sollen. Herr Michel Chevalier wird in diesen Konferenzen als Secretair fungiren. „Der Moniteur Algerien vom Ften d. enthalt einen aus fuͤhrlichen Bericht uͤber den Zustand der Arbeiten an dem von dem General Bugeaud angeordneten Umlaufsgraben, der die Ko— lonisten des Sahel vor den Angriffen der Araber schuͤtzen soll.

Der Koͤnig Otto hat Herrn Guizot das Großkreuz des Erloͤser-Ordens und Herrn Piscatory das Commandeur⸗ Kreuz desselben Ordens uͤberreichen lassen.

Es verbreitet sich hier das Geruͤcht, daß der Graf Pahlen nicht wieder nach Paris zuruͤckkehren werde, und daß Rußland in der Folge statt eines Botschafters nur einen bevollmächtigten Mi— nister, und zwar in der Person des Herrn Butenief, in Paris akkreditiren werde. In diesem Falle wuͤrde auch Herr von Ba— rante nicht nach St. Petersburg zuruͤckkehren, sondern ebenfalls nur ein bevollmaͤchtigter Minister dorthin gesandt werden.

Der bekannte Komponist Blangini ist vor einigen Tagen in Paris gestorben.

. Paris, 18. Dez. Die Oppositions-Blaͤtter versichern wiederholt, daß von Seiten ihrer Patrone dem Herrn von Lamar— tine kein Vorschlag in Bezug auf die Praͤsidentschaft gemacht wor⸗ den sey. Sie begehen dadurch wissentlich einen Irrthum. Die Opposition hat dem ausgezeichneten Deputirten von Macon förm— lich das Anerbieten gemacht, seine Kandidatur zur Präsidentschaft zu unterstuͤtzen. Herr von Lamartine hat diese Unterstuͤtzung ab⸗ gelehnt. Dies ist die reine, aus den besten Quellen geschoͤpfte Wahrheit. Man begreift es, daß die liberalen Blaͤtter den Unfall, der ihre Partei bei dieser Gelegenheit betroffen hat, zu verhehlen suchen. Auf ein Ableugnen mehr oder weniger kommt es ihnen uͤberdies nicht an. Herr von Lamartine, der vorzuͤglich mit den Sturz des Herrn Thiers herbeigeführt hat, konnte die Unterstuͤtzung des Herrn Barrot, der sich mit seinem Anhange der Politik des Praͤsidenten vom 1. Maͤrz angeschlossen hatte, nicht fuͤglich anneh⸗ men; das waͤre weder konsequent noch wuͤrdig und ganz gegen seinen Charakter gewesen.

Was wird aber die Opposition dieser Kandidatur gegenuͤber thun? Herr Dufaure, den das Ministerium einen Augenblick an die Stelle des Herrn Sauzet setzen wollte, hat diese mißliche Ehre abgelebnt. Es bleiben daher nur noch zwei Kandidaten uͤbrig: Herr Sauzet und Herr von Lamartine. Der Erstere wird vom Ministerium unterstuͤtzt werden und schon deshalb nicht die Stim⸗ men der Opposition erhalten, selbst wenn keine anderen Motive zu seiner Verwerfung vorhanden waren. Die Opposition wird neben den Herren Sauzet und von Lamartine keinen eigenen

Kandidaten dufstellen können, well dies das Mittel waͤre, die Er⸗

waählung des ersten der beiden gegenwartigen Kandidaten zu be⸗

wirken; sie wird daher ihre Stimmen gezwungen dem Herrn von Lamartine geben, indem dies der einzige Weg ist, die Wahl dessel⸗ ben durchzuseßen und dadurch dem Ministerium einen toͤdtlichen Schlag zu versetzen.

pril repraͤsentirt, jener Kandidatur,

von Seiten des

Dezember Abends

Die Heftigkeit, womit die ministerielle Presse die Kandidatur des Herrn von Lamartine angreift, kommt diesem trefflich zu stat⸗ ten und hat der ministeriellen Partei mehr als Eine Stimme abwendig gemacht. Der Univers weist die Unterstuͤtzung zuruͤck, welche die Opposition dem Herrn von Lamartine scheint gewaͤhren zu wol⸗ len; er sagt, daß eine solche Unterstuͤtzung keinen anderen Zweck habe, als die konservative Majorltaͤt uud einen ihrer treusten und energischsten Chefs, naͤmlich Herrn von Lamartine selbst, zu schwaͤ⸗ chen und zu vernichten. Wir theilen diese Meinung nicht, oder, besser gesagt, wir glauben, daß der Univers sich nicht auf den rechten Standpunkt versetzt hat. Die Opposition hat Herrn von Lamartine angeboten, seine Kandidatur unbedingt zu unter⸗ stuͤtzen; das ist positiv wahr, was auch der Eourrier fran ais dagegen sagen mag. Herr von Lamartine hat diesen Beistand foͤrmlich abgelehnt; das ist eine ganz elemen⸗ tare Politik, und jeder vernuͤnftige Mann, auch wenn er nicht sein bekanntes ausgezeichnetes Gefuͤhl fuͤr Schicklichkeit besaͤße wuͤrde in seiner Lage eben so gehandelt haben. Welches nun auch das Benehmen der Opposition seyn mag, sie wird weder die kon— servative Partei, noch die eigenthuͤmliche Stellung oder den per— i en Charakter des Herrn von Lamartine beeintraͤchtigen. Man, weiß zu gut, daß die Opposition, indem sie einen solchen Schritt that, ihre eigenen Angelegenheiten und nicht die der kon— servativen Partei befoͤrdern wollte; und dessenungeachtet ist es

klar, daß man sie nicht verhindern kann, ihre Stimmen Herrn von Lamartine zu geben, und diese Stimmen haben, nach der Antwort, die der Opposition zu Theil geworden ist, we⸗ 39 fuͤr Herrn von Lamartine, noch fuͤr die konservative Partei etwas Kompromittirendes. Man kann sich daher nicht vdllig uͤber diesen Punkt beruhigen, und, wir wiederholen es, die 6 sind zu deutlich vorgezeichnet, als daß das Votum der Yppesition zu einer fuͤr Herrn Lamartine unguͤnstigen Auslegung Anlaß geben koͤnnte. Er ist in den Augen keiner Partei unpopu— lair, und wenige politische Personen genießen einer so allgemeinen Achtung wie er. Er ist konservativ, äber sein System schließt den Fortschritt nicht aus, sofern derselbe ohne Unruhen und Unord— nungen stattfindet und die Moralitaͤt und die Wohlfahrt des Lan— des befördert; er ist ein Feind der Intriguen, und alle seine Hand- lungen sind bestaͤndig lauter und entschieden gewesen. Er ist waͤh⸗ rend der Coalition offen der Chef der Konservativen gewesen, und er war es auch, der ungegthret gewisser Abneigungen Ind ber noch zu neuen Erinnerungen an eben jene Coalition, woran der hej der Doctrinairs einen so lebhaften Antheil genommen, Herrn Gui⸗ zot die 221 zufuͤhrte. ö 3

Großbritanien und Irland.

Läundon, 18. Dez. In verschiedenen Blattern, doch bis jetzt nicht in ministeriellen, wird behauptet, die Koͤnigin wuͤnsche die zustimmung des Parlamentes zu einem hoͤheren Rang und Zitel fuͤr den Prinzen Albrecht, damit ihr Sohn, der Prinz von Wales, nicht bei ihren Lebzeiten den Vorrang vor seinem Bater habe, wie es sonst der Fall seyn wurde, da dieser Titel den höͤch⸗ sten Prinzlichen Rang in England in sich schließt. Ihre Masestãt soll den Titel „Koͤnig Gemahl, Majestaͤt“, vorgeschlagen8 haben, nach dem Beispiel, welches Portugal jetzt in dieser Hinsicht dar? bietet. Der Koöͤnigstitel wuͤrde dem Gemahl der regierenden Köoͤ⸗ nigin keinen Zuwachs an Macht und keine neuen? zraͤrogatiben sondern nur eine hoͤhere Wuͤrde verleihen. . .

Graf Aberdeen hat kuͤrzlich der Deputation einer Gesellschaft zur Abschaffung des Sklavenhandels erklärt, daß der Vertrag in Betreff der Anerkennung der neuen Republik Texas noch nich: ratifizirt sey und auch nicht so leichthin werde ratifizirt werden; daß Mexiko die Unabhaͤngigkeit dieses Landes noch nicht aner! kannt habe, und daß die Ernennung eines Konsuls fuͤr Texas on letzten Englischen Ministeriums ein voreiliger Schritt gewesen sey.

Durch einen Seheimeraths-Befehl ist der Einfuhr-Zoll von Olivenoͤl, welches im Königreich beider Sicilien gewonnen wird, auf 4 Pfd. 4 Shill. und 6 Pfd. 6 Shill. herabgesetzt worden, se nachdem es in Britischen oder Sicilianischen Schfffen einge! fuͤhrt wird. Die fruheren Ansaͤtze waren 8 Pfd. 8 Shill. und 0 Pfd. 10 Shill. .

Die Verordnung wegen Verminderung der Franzoͤsischen Ar— mee hat hier großen Eindruck gemacht und wird von den Jour⸗ nalen viel besprochen. Der Globe meint, daß diese Maßregel ganz natuͤrlich den Weg zu entsprechenden Heeres⸗Verminderungen der anderen Machte bahnen und somit die Bevoͤlkerungen von ei— nem Theile ihrer Abgaben befreien, dadurch aber unter den Han— delsklassen mehr Geld in Umlauf bringen werde. Zugleich ent⸗ ferne die Maßregel des Franzoͤsischen Kabinets alle Kriegs⸗Be⸗ sorgnisse und muͤsse demnach das Vertrauen aller Inhaber von Stagtspapieren steigern, was allmaͤlig in noch höherem Grade der Fall seyn werde, wenn nicht etwa neue Ursachen zur Besorg⸗ niß dazwischen treten sollten. Die Times bemerkt, daß die jetzt nicht laͤnger zweifelhafte Entwaffnung Frankreichs nur ein gerin⸗ ges Steigen der 3proc. Rente veranlaßt habe; die hohe Wichtig⸗ keit der Maßregel des Franzoͤsischen Kabinets leuchte uͤbrigen von selbst in die Augen.

; Das Schiff „Hendrik Hudson“ hat nach London eine der groͤßten Raritaͤten- Sammlungen, namlich das Chinesische Museum des Herrn Dunn von Philadelphia uͤberbracht, wofür die Fran—

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zoöͤsische Regierung dem Eigenthuͤmer 65,000 Pfd. geboten haben

soll. Es sind hier Proben von allen Wissenschaften, Kuüͤnsten und Gewerben der Chinesen zu sehen, und die Sammlung füllt äber 00 Tonnen Gehalt des Schiffes. Die Britischen Zoll-Behoörden lassen dieselbe frei passiren. ;

Belgien. Brüssel, 18. Dez. Im Verfolg der gestrigen Sitzung der Repraͤsentanten-Kammer erhob sich bei Erörterung des Budgets