830 ist Alles in Frankreich zurückgegangen, nicht allein die Preß⸗ freiheit, die unter der Censur in ihrer vollen Blůthe stand, sondern auch die Freiheit der Wahlen, die Munizlpal-⸗Freiheiten, die parlamentarische Regierung. Wir hatten unter Karl X. und unter Herrn von Villese das allgemeine Stimmrecht, wer zwei⸗ felt darag? Und genoß nicht unter der Kaiserlichen Regierung die Presse einer vollkommenen Freiheit? Und stand es nicht un⸗ ter dem Konvente den Schriftstellern frei, sich wegen eines uͤbel toͤnendes Wortes auf das Schaffot schicken zu lassen? Der Auotidienne und dem National muß man es auf ihr Wort glauben, wenn sie sagen, daß seit 1830 die Preßfreiheit in Frank⸗ reich entschieden — sey! Aber man hoͤre weiter: „„cHeftige und unmoralische Cirkulare haben den richterlichen Beam⸗ ten das Signal dazu gegeben; man hat vergessen, daß die Politik nie⸗ mals auf die Justiz influiren muß.““ Heftige und unmoralische Cirkulare! Ihre Unmoralitaäͤt besteht ganz einfach darin, daß sie zu den richterlichen Beamten gesagt haben: Wenn es fuͤr Euch augenscheinlich ist, daß ein Journal das Gesetz verletzt hat, so neh⸗ met dasselbe in Beschlag! Die Jury wird vielleicht freisprechen; das ist ihr Recht, aber das Eurige besteht darin, der Justiz alles dasjenige zuzuweisen, was Euch in Eurem Gewissen als ein Ver⸗ gehen oder als ein Verbrechen erscheint. Weiter enthalten die Girkulare nichts. Welche Heftigkeit und welche Unsittlichkeit! Man hat vergessen, daß die Politik niemals auf die Justiz in fluiren muß. Man hat es vergessen, wer denn? derjenige, der bei Gelegenheit jedes Preßprozesses das Ministerium
und die Politik der Regierung vor die Jury verweisen wollte;
derjenige, der z. B. Angeklagten behauptete, daß die Jury die Regierung ver— ungen habe. Wir wollen keine laͤcherlichen Fragen machen; es ist unmoglich, daß die Politik sich nicht in einen politischen Pro⸗ eß einmische. Aber nur die Unterzeichner der Erklarung, nur sie Her es gewagt, die Jury mit einer Art von politischen Sou— verainetat zu bekleiden, die allen Staatsgewalten uͤberlegen seyn soll! Wir könnten fortfahren und alle Phrasen der Erklaͤrung eine nach der anderen vornehmen, aber wozu? Entweder reißt ein unerklaͤrlicher Schwindel Frankreich seinem Untergange ent⸗ gegen, oder alle Welt wird den Werth einer Erklärung zu Gun— sten der Preßfreiheit und unseres oͤffentlichen Rechtes, welche von der Gazette de France, der Quotidienne, dem National
und dem Charivari unterzeichnet ist, nach Gebuͤhr zu wuͤrdi⸗ gen wissen.
Die Haupt⸗Redacteure der 16 koalisirten Oppositions⸗-Journale haben sich heute abermals versammelt und einstimmig beschlossen, daß ihre Blatter während der ganzen kuͤnftigen Session keinen Bericht uͤber die Debatten der Pair s⸗Kammer enthalten und daß der Name keines Pairs in denfelben genannt werden solle. (Es fraͤgt sich, wer dabei am meisten verliert.)
In Folge der Erklärung, welche die Gesellschaft der Schrift⸗ steller gestern in den oͤffentlichen Blaͤttern hat erscheinen lassen,
hat heute Herr Granier von Cassagnac, der Mitglied jener Ge⸗ Dagegen sollen die
sellschaft war, seine Entlassung eingereicht. — von Chateaubriand und Laffitte ihre Zustimmung zu jener rklaͤrung eingesandt haben.
Die drei zum Tode Verurtheilten, Quenisset, Colombier und Brazier, sollen heute, wie es mit Bestimmtheit heißt, begnadigt worden seyn; die Todesstrafe ist in die Strafe der Deportation
verwandelt worden; man will wissen, daß sie noch heute nach dem Mont St. Michel abgefuͤhrt werden sollen.
Der National will wissen, daß der Baren von Rothschild thun? Es sind dies Antipoden, die niemals, selbst nicht auf dem
durch Koͤnigliche Ordonnanz vom 24sten d. zum Groß⸗Offizier der Ehren⸗Legion ernannt worden sey. —Börse vom 28. Dezember. Die Franzoͤsischen Renten waren heute bei Erdͤffnung der Boͤrse etwas angeboten. Die Spe⸗ kulanten schienen durch die Thronrede und besonders durch den auf die Einnahmen und Ausgaben bezůglichen Paragraphen nicht befriedigt zu seyn. Auch sieht man mit einiger Spannung der Abstimmung uber die Praͤsidentschaft entgegen. Am Schlusse der Boͤrse stellten sich die Course wieder auf 3 gestrigen Stand⸗ punkt.
rischen Abschweifungen seinem kleinen Werke uͤ
indem sie sich vereinigten, um eine Gesammt
lange unermeßliche Vortheil zur ung angewendet werden könnten.
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tigen, daß die Franzoͤsische Herrschaft in Al —— 2. r, 1
er sich ein dunkles Gefüätl von der Unnatkrüchtei obe, Unmda— sichtelt einer politischen Verschn 3 n ,,, en scheint. schmeung zwischen Eurapa und aß die ronrede, nachdem sie der Wied Eintracht der großen Europaͤischen Mächte err dr e gr nisse Frankreichs zu Spanien unberährt laßt, liegt in der Natur der Sache; und man hat Unrecht, sich darüber zu wundern Jene Verhaͤltnisse sind in diesem Augenblicke zu schwankend, als daß sie sich fägüch in einige offlzieile Worte fasfen lärßenenden so mehr, als das gute Vernehmen zwischen den Kabinetten don Pa⸗ ris und Madrid selbst in Folge der Sendung des Herrn von Gal⸗ vandy 3 1 völlig Ge estellt zu seyn scheint und. wie man hoͤrt, sich neue Schwierigkeiten erheben sollen. em unt ⸗ 2 — — * r . * a Vergl.
on treffender Wahrheit sind die Worte der Thron
über den nachtheiligen Einfluß des Treibens der — Parteien auf das materielle Wohlseyn des Landes. Am empfind⸗ lichsten macht sich das revolutlongire Treiben dadurch fü ibar, daß es die Krafte und den Eifer der Staatsgewalt fortwährend von den Interessen des Fortschritts ablenkt, indem es sie zu einem bestaͤndigen Kampfe um ihre Selbsterhaltung zwingt. Frankreich
nach der Freisprechung der Toulouser
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befindet sich in einer politischen Verfassung, welche der organischen Entwickelung nach keiner 277 ien re liche e g setzt, und welche daher den Versuchen i gewaltsamen Veraͤnde⸗ rungen kaum einen Vorwand laßt. Koͤnnie es sich entschließen, die innere Triebkraft seiner Institutionen ruhig fertwirken zu las⸗ sen und die jetzt in nu tzlosem Ringen auf der duarren Arena des Parteikampfes verschwendeten Krafte seinen bkonomischen und mo⸗ ralischen nteressen dienstbar zu machen. so wurde sein innerer Zustand gewiß rasch eine befriedigendere Gestalt 2 als er heute hat. Ueber die Thron Rede läßt das Publikum das gestern erschie= nene Manifest des Journalismus einigermaßen aus dem Auge. Die Journal-Presse wird schwerlich unzufrieden seyn uber die geringe Aufmerksamkeit, welche ihre gemeinschaftliche Demonstra⸗ tion gegen das Urtheil des Pairshofes findet; denn sie muß sich doch wohl selbst . daß ihre Arbeit, bei Lichte besehen, unter allen billigen Anforderungen geblieben ist. Gewiß ist es, daß der Verfasser derselben, Herr Leon Faucher, Redacteur des Courrier franegis, gern ein Geheimniß aus seiner Autorschaft machen mochte, ein sehr verzeihlicher Wunsch, dessen Erfuͤllung leider der Umstand entgegensteht, daß die Redacteurs der aͤbrigen Blatter es ihrer Selbstliebe schuldig zu seyn glauben, die literarische Verant⸗ wonrtlichkeit fuͤr jenes Dokument von sich abzuwaäͤlzen. Eine Pro⸗ testation in kuͤhner bestimmter Sprache und mit energischer Kurze abgefaßt und im ersten Momente an das Volk gerichtet, haͤtte vielleicht einige Wirkung hervorgebracht; die matte Differ— tation des Herrn Leon Faucher aber, deren breite Schatten⸗ partieen durch einzelne Theaterblitze nur noch verdunkelt wer⸗ den, ist auch nach ihrer Unterzeichnüng durch die große Mehrzahl der Journale nur ein völlig mißlungener Schritt zum Ziele.
Wie zu erwarten war, haben sich die verschiedenen Abtheilun— gen der Opposition, troß ihrer bisher affektirten Gleichguͤjtigkeit gegen die Kandidatur des Herrn Lamartine doch im letzten Au⸗ / genblick fuͤr die Unterstůtzung derselben ausgesprochen. Es ist un—
gewiß, ob die Praͤsidentenwahl noch heute zu Stande kommen wird, aber der Sieg des Herrn Lamartine scheint nicht zweifelhaft. Man ist hoͤchst gespannt, zu erfahren, wie das Ministerium den⸗ selben aufnehmen wird. Bis jetzt ist in den ministeriellen Blat— tern nech nicht die leiseste Andeutung von der Ansicht des Kabi⸗
*.
nets uͤber diese Eventualitaͤt gegeben worden.
*. Paris, 28. Dez. Die von sechzehn Journalen der Pariser Presse abgegebene Erklaͤrung uber Dupoty's Ver⸗ urtheilung ist in den Augen aller derjenigen, welche die politische Meinung dieser Blatter genen, naturlich ein Er⸗ cigniß. Wir unsererseits glauben aber nicht, daß die Presse so ernstlich bedroht ist, wie die Erklärung es zu ver— stehen geben will, und es erscheint uns schon als ein Ueberfluß, daß sie den Patriotismus der National-Garde des Königreichs
zum Schutze anruft. Zwei Journale von sehr verschiedener Mei⸗ nung, die Presse und der Constitutionn el, haben auf eine vollig unabhaͤngige Weise ihre Ansicht äber das gegen Dupoty er— lassene Urtheil ausgesprochen, ohne sich in 2176 Abschwei⸗ eff, luͤber die Unverletzlichkeit der politischen Schrift zulassen. le dh a rr und ihr Urtheil hat unter diesen Umständen ünverglei lich mehr Autorität als jene Gesammt-Erklaͤrung, die von den Redacteuren von Blattern, deren Ansichten einander geradezu ent⸗ gegengeseßt sind, angenommen und unterzeichnet worden ist. Man
fragt sich: Was hat die . . de France neben dem Na⸗ tional und die France neben dem Journal du Peuple zu
Felde der Opposition gegen die Regierung, einander begegnen sollten. Es ist merkwuͤrdig, die Namen der legitimistischen Journale
als Unterzeichner einer Protestation zu erblicken, in welcher man sich
auf die Constitution von 1791 beruft. Das ist eine arge Ketzerei von Seiten der Mode, der France, der Gazette de France und der Quotidienne. Die Lonstitution von 1791 ist es ja, die die legitimistischen Journale taͤglich mit Erbitterung bekämpften, der sie alles Unglück zuschreiben, welches Frankreich betroffen hati Sie bleiben sich da nicht konsequent. Warum bleiben diefe Blaͤt⸗ ter nicht auf ihrem eigenen Terrain? Warum greifen sie nicht das Urtheil gegen Dupoty mit den Waffen an, welche die Sache selbst darbieter? Dann ware es nicht noͤthig gewesen, sich auf die Constitution von 1791 zu berufen und stch in deklamato⸗ e ergehen, die an den Styl Alsieri's in
er die Tyrannei erinnern. Aber wenn die politischen Journale , gewesen sind, e ᷣ Erklaͤrung zu erlas⸗ sen, worin nur ein Oppositions-Gedanke sich befindet, so hat die Gesellschaft der Schriftsteller sich vollkommen lächerlich gemacht, indem sie der Erklärung eine Art Nachschrift hinzufüͤgte. Man
figuriren zu sehen, die Mitglieder des Comité's der Schriftsteller bewogen hat, auf eine so naͤrrische Weise eine Randglosse zu einem Dokument zu machen, das einen rein politischen 1 hat. Herr Arago, der Praͤsident, ist ein Politiker, der aber nicht der Presse angehbrt; Herr Cauchois-Lemaire ist ein vergessener In— valide vom Jahre 1830, den alle e. verschmähen und der gegenwaͤrtig Bächer schreibt, die Niemand liest; Herr *r ist ein Vaudevillist; Herr Viardot, ehemaliger Direktor des Thégitre des Italiens; die Uebrigen sind, mit Ausnahme von George
schaft figurirt, Feuilletonisten und Redacteure des Charivari. Wenn ö Leute, die ihr Leben hinter den Coulissen der Thea— ter zubringen, sich in die Politik mischen und sich selbst zu Ge— lehrten aufwerfen, dann gewinnen die . Sachen eine laͤ⸗ cherliche Seite und ein gewisser Theil des Publikums kann sie nicht mehr ernstlich nehmen.
Die unabhaͤngigen Journale, wie sie sich nennen, die indeß wesentlich von ihren Leidenschaften und ihrer Partei abhaͤngen, haben es nicht gewagt, die Namen ihrer Haupt-Redacteure zur Unterzeichnung herzugeben, sondern der bloße Name jedes Jour— nals steht unter der Erklaͤrung. Es ist wahr, daß diese morali⸗ schen, ab strakten Wesen weniger unter einander kontrastiren, als es wirkliche Namen, mit einein Worte, die Namen der Haupt⸗ Redacteure gethan haben wurden. In diesem letzteren Falle hätte man durch einander die Namens⸗ ren, der Herren von Genoude von der Gazette de France, Chambolle vom Sid ele, Leon Faucher vom Courrier, Lubis von der France, Lesseps vom Commerce, Marrast vom National, Vicomte von Walsz von der Me de, Blanc von der Revue du Progres u .. w. gelesen. Mehrere von diesen Redacteuren sagen sich taͤg⸗ lich in 8 Blaͤttern Injurien und sind nicht zweimal im Jahre nerlei Meinung. Man urtheile nun äber die Rufrichtigkeis Jener kerle r s rtiürungen und uͤber die Motive, welche sie hervorru⸗
n.
Grosibritanien und Irland.
Londron, 28. Dez. Die Todt u⸗Jury, welche uͤber d = glůcksfall auf der großen wen ch. . 2 —— * *
steller ein ⸗ Beide Blatter haben sich auf die Würdigung der .
muß glauben, daß die Manie, ihren Namen in den Journalen
Sand, die, man weiß nicht weshalb, in dieser mannlichen Gesess⸗ bracht, die dieser am 6. . bei Erbffnung des Kongresses
langem Zeugenverhbr folgendes Verdikt abgegeben: „Zufaͤlliger Tod in a fie und eine 2 von 1000 3 von der in m, dem Tender und den Wagen zu n . Wie verlautet, hat sie dies Verdikt auf nachstehende Gründe basirt: 1) Die 3 ist der Meinung, daß die Eisenbahn⸗Gesellschaft großer Tadel trifft, weil *.* die Passagier⸗Wagen so nahe an die Lokomo⸗ tive gebracht hat. Daß man sich große , u Schulden kommen lassen, indem man nicht genug Aufsicht angewandt, waͤhrend dies doch 531 noͤthig war.“ Mehrere Zeugen hatten nämlich ausgesagt, daß sie 4 verschiedenen Zeiten in dem Durchstich, in e g.. des Unglůcksfall fich ereignet hat, heruntergesunkenes Erdreich haͤtten liegen sehen. Dies wurde von den Ingenieur Brunel allerdings zugegeben, aber auch versichert, daß dergleichen Erdfaͤlle stets forgfaͤltig uͤberwacht uud die Erde an der Seite der Bahn so zusammengeklopft worden, daß sie keinen Schaden hatte anrichten konnen; wenn man sie eine Zeit lang so habe liegen lassen, so sey der Grund der, daß die Stellen, wo Erde heruntergefallen, erst hatten austrocknen muͤssen; durch Nachlaͤssigkeit sey also jenes Üngluͤck nicht 2 denn es sey dasselbe durch einen neuen, plötzlichen und unvor ergesehenen Erd⸗ fall verursacht worden, den, so wie die anderen, der viele Regen der letzten Zeit bewirkt 44 Herr Brunel gab bei dieser Gelegenheit die Maße des Durchstichs an; die Weite desselben am Boden 6. 140 Fuß, seine Tiefe 57 Fuß und seine obere Weite 268 Fuß. an hatte bekanntlich behaup⸗ tet, daß die Wande des Durchstichs zu steil absielen. Diese Be⸗ hauptung erschien dem Ingenieur nach jenen Verhaͤltnissen ganz unbegründet. Was den Platz anbetrifft, den man auf der 333 ten Eisenbahn bei Guͤterzügen den Passagierwagen angewiesen, so erkläͤrte Herr Brunel, daß man diese deshalb nicht hinten ange⸗ haͤngt, weil man die groͤßere Gefahr habe vermeiden wollen, daß, da die Guͤterzuͤge wegen ihrer Schwere meistens langsam gingen und sich daher zuweisen verspaͤteten, ein nach ihnen abgefertigter Passagierzug mit seiner Lokomotive gegen dieselben sioße; denn kaͤme einmal ein solches Einholen des einen Zugs durch den an⸗ deren vor, so waͤren die Passagiere des Guͤterzuges je⸗ denfalls geschüͤßter, wenn sie die Guͤterwagen hinter sich haͤtten und den Stoß nicht aus erster Hand erhielten. Es kann bei dieser . emerkt werden, daß man in Eng⸗ land fortdauernd viele Klagen über die Verwaltung der Eisenbah— nen fuͤhren hort; diese Leshm en reihen sich unter drei Rubri⸗ ken: 1) Gefahr fuͤr Leib und Leben durch Fahrlaͤssigkeit, wiewohl man in letzterer Zeit wenig mehr von bedeutenden Unglücksfällen vernommen; 2) zu hohe Fahrpreise (auf den meisten Englischen Bahnen bestehen nur zwei Wagenklassen, deren zweite gerade die Hälfte der ersten kostet. Wahrend die Wagen des ersten Ranges prächtig, ja prunkhaft ausgestattet sind, besteht die zweite Klasse, z. B. auf der großen westlichen Bahn, aus offenen Hohzkasten, zum Theil sogar ohne Thuren); * Unordnung und Verwirrung in Ladung und Vertheilung des Gepaͤcks und daher Unsicherheit des letzteren. Auf der großen westlichen Bahn zahlt dermalen ein Gewicht von 83 Pfund mehr als eins von 85 Pfund; 113 Pfund zahlen so viel wie zwei Centner und dergleichen mehr.
Privatbriefe aus Buenos⸗-Ayres melden, es daselbst aus Rom eine Paͤpstliche Bulle angelangt, die den Gouverneur Rosas foͤrmlich exkommunizire; dieser aber habe die Sache mit großer Gleichguͤltigkeit aufgenommen.
Der Toryistische Morning Herald scheint einer mildern— den Aenderung der Getraide⸗Zollskala nicht ganz entgegen 6 seyn. räth aber, als Repressalie die Korn- Einfuhr aus soichen Landern zu verbigten, welche Prohibitiv⸗Zöͤlle auf die Englischen Fabrikate gelegt hätten; dagegen soll man die Korn-Einfuühr von den Verei— nigten Staaßen und den Hafen des Mittelmeeres durch maͤßige Zollsaᷣtze beguͤnstigen, um so mehr, als der weite Transport eine Vergütung erheischen würde.
Nach amtlichen Erhebungen wurden in den vier Wochen, die am 11. Dezember schlossen, 5.50 139 Briefe durch das Londoner General⸗Postamt und 1,787, 325 Briefe durch die Distrikt⸗Posten befördert. Erstere Zahl übersteigt die der entsprechenden Perio— den in den Jahren 1839 und 1810 um 3 821,227 und 1,095,433, letztere Zahl um 765, 939 und 223, 120 Briefe.
Der durch seine Regiments⸗-Händel bekannte Oberst⸗-Lieutenant Graf Cardigan hatte sich bei Sir R. Peel um die durch den Tod des Grafen von Westmoreland erledigte Stelle eines Lord⸗Lieute⸗ nants von Northamptonshire beworben, in welcher Grafschaft er der größte Gutsbesitzer ist. Der Premier⸗Minister gab jedoch den Posten dem Grafen Exeter, und Lord Cardigan erhielt eine ab— schlagg⸗ Antwort.
erichten zufolge, die äber die Anpflanzung von Assam-Thee eingegangen sind, 'r dieselbe noch mit vielen Hindernissen zu kaͤmpfen. Die Aussuhr nach England hatte im Jaͤhre 1816 noch nicht mehr als 10 212 Pfd. betragen. Es sind Jetzt 7000 Acres mit Theestauden bepflanzt, von welchem Areal der dritte Theil 312.000 Pfd. liefern wird, wenn die Theestauden erst vollkommen , . sen sind und gut tragen. Die Verbindung zwischen Kalkutta und Assam wird durch ein kleines Dampfboot unterhal⸗ ten. Man erwartet im Jahre 1811 eine Ausfuhr von 4069090 Pfd. im Jahre 1812 von 80009 Pfd., im Jahre 1843 von 160,000 Pfd. und so weiter mit 80 000 Pfd. a Zunahme.
Das Paketschiff, Independence“ ist gestern Abend um 10 Uhr von New⸗Hork, von wo es am Sten d. abgesegelt war, in Liver⸗ pool eingetroffen. Es hat die Botschast des Praͤsidenten ö
an denselben gerichtet, und die diesmal nicht ganz so weitschweifig ist, wie sonst gewöhnlich. (S. Nord⸗Amerik a.)
T London, 28. Dez. Die Rede, welche Herr Christopher an die Pächter von Lincolnshire gehalten, worin er ungefaͤhr den Plan n. welchen Peel für die Modification des Getralde⸗ gesetzes haben dürfte, hat offenbar die Masse der Gutsherren , uͤberrascht. Denn diese (ich meine die Masse diefer Herren) bildete sich in der Trunkenheit ihres Triumphes ein, sie därfe nun den Staͤdtern Hohn sprechen, und die Regierung mit ihrer Mehrheit von 91 im Unterhause würde nicht mehr auf die Forderungen derselben achten, als auf die der Chartisten. Ja, einige n schere Londoner Journale suchten sie mit aller Anstrengung bei dieser Meinung zu , und nahmen es besonders der Times sehr übel, ch diese, wenn auch nur ganz leise, von der Unvermeidlichkeit einer solchen Veranderung sprach, obgleich dieses Blatt hierin ohne Zwelfel nur die Ueberzeügung aller denkenden Maͤnner im Lande aussprach, Herr Christopher behauptet zwar noch immer, was er so umstaͤndlich auseinander⸗
esetzt habe, sey ihm nicht von der Regierung oder auch nur einem
itgliede derselben vertraut worden, damit er es . ereitung der Gemnmůüͤther gelegentlich herausließe. Dennoch zwelfeln nur 1— dar⸗ an, daß ihm die Sache durch die dritte Hand su eben diesem Zwecke mit⸗ e worden, nnd zwar eben ihm, weil er fur einen der Führer . Klasse gehort. Wenn indessen selbst das K . ministe⸗ rielle Blatt, Re Tim es, 9 alte Ueber . bei der Gelegen⸗ heit wiederholt, daß es selbst keine Möglichkest sehe, wie eine
wandelbare Skala mit Vortheil furs ganze Land beibehalten werden könne, wobei es auch nach diesem Pen bleiben soll, so x. t wohl nicht zu erwarten, daß die Konsumenten 6 damit befriedigen werden. Ja, man behauptet sogar auf dieser Seite, die beabsich⸗ tigte Veraͤnderung in der Art, die de, w d,. wonach die 5 erhoben, zu bestimmen und wodurch es den Kaufleuten er⸗ chwert werden 6 die Preise kuͤnstlich zu steigern, warde dem
ublikum zum Nachtheil gereichen, indem es nur um so schwie⸗ riger werden wurde, die gie zur Einfuhr zu oͤffnen.
Es laßt sich indessen bei der üblen Stimmung, worin die Gutsherren sich befinden, erwarten, daß die Konservativen vor der Versammlung des Parlaments weit weniger Festmähler und Mee⸗ tings halten werden, als die n ge r gesf g, Partei. Letztere, be⸗ sonders die Anti- corn⸗law⸗ league, sählt sich um so mehr ermuntert, da sie sieht, daß ihre Bemuhungen doch schon gewirkt haben, indem. die, welche vor kurzem noch sich nicht einmal die Mühe geben wollten, ihre Einwendungen gegen dieses Gesetz zu untersuchen, jetzt, neo dem, daß sie die ganze Regierungs- Gewalt in Haͤnden haben, selbst eine allerdings wichtige Veraͤnderung darin vorzuschlagen bereit sind. Lobden muß nun besonders erkennen, daß er, den sie nur über die Ach seln anzusehen pflegten, mit seiner rauhen kuͤhnen Beredtsamkeit eine Macht geworden ist; und diese Entdeckung wird wohl seinen Eifer nicht erkalten lassen. Seine Drohungen, die Laͤndereien mit einer Steuer von 29 Millionen zu belegen, weil es eine Usurpation der Gutsherren sey, die nicht nur zu ihrem eigenen Vortheil den Ge⸗ traidezoll eingeflihrt, sondern auch die Abgaben, welche nach altem Rechte auf ihre Güter fallen sollten, auf den Gewerb- und Han⸗ delsstand geworfen habe, erregten bei allen Betheiligten Schrecken. Man 2 nur zu gut, daß solche Darstellungen, wobei jeder Ein⸗ zelne seinen persbͤnlichen Vortheil zu erkennen glaubt, Eindruck machen muͤssen; und wie leicht Meinungen wi Art zu fixen Ideen bei einer Nation werden und in ihrer Macht Alles mit sich fortreißen koͤnnen, hat ja die Erfahrung der neuesten Zeit
elehrt. Deswegen bemuͤhen sich denn auch die ministeriellen
laͤtter, dieser ini von vorn herein entgegen zu arbeiten; werden jedoch ihre Gegner dadurch nicht hindern, solche zu wie⸗ derholen und zu erweitern, so daß die Gutsherren um so schnel— ler zur Ueberzeugung kommen werden, man muͤsse mit dem Ge⸗ traidegesetze nachgeben.
35 Beilegung des Oxsorder oder vielmehr kirchlichen Strei⸗ tes, ist ein ür im Umlauf, beide Kandidaten fuͤr die streitige Professur zu bewegen, zuruͤckzutreten, und einem dritten neutralen Platz zu machen. Aber man glaubt einerseits nicht, daß die Ver— treter und . beider Herren, nachdem die Sache ein⸗ mal so weit gediehen, in diesen Ruͤcktritt willigen werden; ande⸗ rerseits meinen die meisten, daß, da dag Skandal einmal gege— ben, und der Kampf doch fruͤher oder spaͤter stattfinden muͤsse, es besser sey, die Sache lieber gleich zur Entscheidung zu bringen.
Es macht sich gegenwärtig bei uns auch unter dem Volke eine höͤchst erfreuliche Hinneigung zu Deutschland bemerklich. Ge⸗ wiß wird von den Englaͤndern keine Nation mehr geach— tet, als die Deutsche; denn selbst, daß diese jetzt unsere Nebenbuhlerin im Fabrikwesen wird, erregt keinen Unwillen oder kleinlichen Neid gegen sie, sondern nur den Wunsch, daß das Parlament Einrichtungen treffen moͤge, welche es unseren Fabri⸗ kanten möglich machen, mit jenen zu konfurriren. Aus diesem bruͤderlichen Gefuͤhl gegen die Deutschen läßt sich auch erklaren,
weshalb die Nachricht von dem Verkauf einiger Eilande in Neu⸗
Seeland an die Stadt Hamburg weder Elfersucht noch Besorg⸗
niß erregt; wenn auch die Sache nicht nur in Zeitungen, sondern
auch in Privat⸗-Zirkeln vielsach besprochen wird. Man goͤnnt es den Deutschen recht gern, daß sie Kolonieen haben sollen, doch wird die Nation gewiß die gestern in der Times ausgesprochene Ansicht theilen, daß es nicht rathsam sey, eine solche dicht bei un— seren Besitzungen zu gründen, wenn England nicht verstattet ware, solche, im Fall eines Krieges mit einer dritten Macht, zu besetzen und zu behaupten, da weder Hamburg, noch selbst das ganze Deutschland die Mittel besitzt, in einer so entfernten Besißung seiner Neutralität Achtung zu verschaffen. Dazu koͤmmt dann noch die Bemerkung, ob eine solche Kolonie mitten unter den Britischen nicht leicht zu einer Niederlage fuͤr Deutsche Schmugg⸗ ler werden wurde? Die Bestätigung des Kaufes koͤnnte demnach noch manche Schwierigkeiten finden, aber, wie gesagt, nicht aus Neid oder gar Haß gegen Deutschland, sondern aus Ruͤcksichten der Selbsterhaltung, welche jede Nation sich ja schuldig ist.
Niederlande.
Aus dem Haag, 29. Dez. Die Actionnaire der Hollaͤn— dischen Eisenbahn⸗Gesellschaft hielten heute in Amsterdam eine Ge⸗ neral⸗Versammlung, wo der Bericht über den Stand der Arbei⸗ ten verlesen wurde. Es geht daraus hervor, daß ein Theil der Bahn bis Rotterdam noch im Laufe des Jahres 1842 eroͤffnet werden wird.
Gleich dem regierenden Koͤnig hat auch der Graf von Nassau zur Bestreitung der Kosten fuͤr Ankertigung eines Denkmals fuͤr Rembrandt einen Beitrag von 1009 Gulden unterzeichnet.
Belgien.
Brüssel, 28. Dez. Die zweite Rathskammer des Gerichtes erster Instanz von Bruͤssel hat gestern in Betreff des Komplotts gegen die Sicherheit des Staates folgende Ordonnanz erlassen:
„Wir, die zweite Kammer 1c. Nach Einsicht der Aktenstüͤcke und des eingeleiteten Verfahrens geg 1) Graf van der Meeren, geb. zu Brüssel, General⸗Major in Disponibilitaͤt, inn. zu Postel; 2) van der Smissen, Ex⸗Brigade⸗General, geb. und wohnhaft ku Bruͤs⸗ sel; 3) J. P. Parys, Intendant der Gensdarmerie, geb, und wohn⸗ haft zu Bruͤssel; 4) H. J. van der Smissen, Cb. 4j Bruͤssel, Handels⸗ mann, wohnhaft zu Eiterbed 5) L. E. C. Graves, Gattin des T. D. van der Smissen, alt 19 Jahre, geboren zu Devon org
evon in England), wohnhaft zu Bruͤsel; 6 E. F. M. M. Erehen, pensionirter Militair, wohnhaft zu Brüssel; 7) St. Roxczynski, geb. zu Zwidau in Lithauen, Professor, wohnhaft zu Bruͤssel; 8 P. J. J. 3 arent, geb. zu Tongern, Ex⸗Oberst der Freiwilligen, wohl haft i Bruͤssel; 9) C. E. C. van den Plaz, Verleger des Journals Le Lyn, geb. und wohnhaft zu Bruͤssel; Smissen, geb. zu Cortenberg, ohne i , . u Brůssel; 1) P. A. Verpraet, geb. zu Charleroy, , D. im 1sten Jaͤger Regi⸗ ment zu Fuß; 12) J. van den Elsken, bekannter unter dem Namen Els ens, gengnnt Borremans, Er -Sberst, geb. und wohnhaft zu Bruͤssel, mehl fluͤchtig oder versteckt; 13) 3. C. R. Vanlgethem, geb. u Brüssel, Er Offizier, wohnhaft zu Frelles, jetzt süchtig oder ver= teckt; 1) N. C. mr. rj zu Lüttich, Ex⸗-Offizier der Freiwil⸗ ligen, zuletzt wohnhaft zu Bruͤssel, jeht fluͤchtig oder versteckt; 15) E. L. G. Feigneaur, Arzt, ger. und wohnhaft zu Brüässel; 16) H. S. WVesdepenningen, Advokat, geb. und wohnhaft zu Gent; 177 R. D. Dine, Gen ral. Cle gtengnt? Kommandant der ten Militair⸗Division; 18) 2. A. Castillon du Portal, geb. zu Metz, Infpektor der Socsct? du Renard, wohnhaft zu Brüffe 6 o!
Adjutant, Untero haft zu Brüel; 29 C. J. van 2 Angestellter, geb. und wohn⸗ haft zu Bruͤssel; 215 G. J. w Vandewalle, r. zu Gent, Com⸗ e 5
missionair, wohnhaft zu 1; 22) H. Kessels, geb. zu Brussel,
tet hat:
10) E. L. A. G. van der
C. T. Degugseo, geb. zu Fau⸗ ier des Guiden⸗Regiments, wohn ⸗
11
nd, sich im Lauf des August, September, Oktober 1841 und hin, zu Brüssel ünd in anderen Orten Belgiens, eines Komplotts und eines Attentats, dessen Zweck war, sey es die Regierung zu vernichten oder sie ober die Thronfolge umzugndern; sey es, die Bürger oder Einwohner aufzuregen, sich 34 die Königliche Antoritaͤt zu bewaff⸗ nen; sey es den Bürgerkrieg dadurch zu erregen, daß man die Buür⸗ er oder Einwohner gegen einander bewaffnete oder sie dazu bringe, ich gegen einander zu bewaffnen; sey es Verwuͤstung, Metzelei und Plünderung zu Bruͤssel und in anderen Staͤdten und Gemeinden Bel⸗ giens . veranlassen, schuldig gemacht zu haben, oder sich wenigstens u Mitschuldigen des oben bezeichneten Komplotts oder Attentats da⸗ urch gemacht zu haben, daß man dazu durch Geschenke, Versprechun⸗ gen, Umtriebe oder strafbare Kunstgriffe aufreizte, oder Instruetionen ab, dieses Verbrechen zu begehen, oder Waffen, Instrüectionen oder edes andere Mittel, um zu den besagten Verbrechen zu dienen, ver⸗ schaffte, wissend, daß sie dazu dienen sollten, oder daß man wissentlich den Urhebern des Attentats bei den Handlungen, welche das Verbre⸗ chen vorpereiteten oder erleichterten, behuͤlflich war nnd sie unterstüßte; in Erwägung des schriftlichen Antrages des Koͤniglichen Prokurators bei diesem Gerichte, vom 21. Dezember 1811; nach Anhdͤrung des Herrn Vietor Deleourt, Instructions⸗Richters: Was den Grafen A. 2 N. van der Meeren, J. D. van der Smissen, 8 C. C. Graves, Gattin des J. D. van der Smissen H. J. van der Smissen, J. P. Parys, E. F. M. M. Crehen, St. Roczynski, P. J. Parent, E. E. C. van den Plas, E. L. A. G. Graves van der missen, P. A. Verprget, J. van den Elsken, J. C. R. Vanlacthem, N. F. Chaumont betrifft; in Erwägung, daß de Anklage en diese Beschuldigten . k ist, und daß die Handlungen ge⸗ eignet . 9 . Fe die . 87, 88, 689g, gt, 58 und 60 des Strafgesetzbuchs bestraft zu werden; ; ar hn E. L. G. Feigneaur, H. D. Metdevenningen, N. J. Daine, L. A. Castillon du Hier nf, C. T. e, . C. J. van Swae und C. sz 2 E. Vandewalle betrifft; . d chuldig
.
e Anzeigen, welche gegen diese Be ten bestehen, nicht hinreichend sind, um ihre Verwei⸗ sung vor die Anklagekammer zu motiviren; ;
Was den H. Kessels betrifft; in Erwägung, daß gegen diesen Be⸗ schuldigten keine Anzeige besteht, die ihn betrifft;
Euimgndirender Major der Artillerie zu Lüttich, welche 3 1 allgemein geachtete Gouverntur von Rom und General-Di— rektor der Polizei. er Polize
Spanien. Madrid, 21. Dez. Herr Olozaga, diesseitiger außerordent⸗
licher Gesandter in Paris, ist hier angekommen.
Uebermorgen wird die erste vorbereitende Versammlung der Senatoren und Deputirten stattfinden.
O Madrid, 20. Dez. Das Beglaubigungs⸗Schreiben, welches der Graf von Salvandy mitgebracht fin ist von Sr. Majestat dem Könige der Franzesen an Ihre Majestät die Köͤ—⸗ nigin von Spanien gerichtet. Herr von Salvandy foll demnach nicht bei dem Regenten Spaniens, sondern bei der Königin selbst als Botschafter beglaubigt werden, und diesen Umstaͤnden und den ihm ertheilten Vorschriften gemaͤß, richtete er nach seiner Ankunft hierselbst an den Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten das Gesuch, der Königin porgestellt zu werden, um sein Beglaubigungs—⸗
Schreiben in ihre Hände uͤberreichen zu können. Alsein der Mi— nister⸗Praͤsident zeigte dem Grafen von Salvandy an, daß diesem
Gesuche nicht gewillfahrt werden konne. Die Kbnigin, sagte Herr Gonzalez in seiner Note, sey minderjährig und koͤnne demnach keiner⸗ lei Art von Regierungs⸗-Handlungen vornehmen; der Regent sey wäh⸗ rend der Hein ben ge en Isabella's IJ. Vertreter des Koͤnig⸗
thums, und nur an ihn duͤrfe das Beglaubigungs-Schreiben ge—
richtet und übergeben werden. Dieses Begehren des Regenten scheint man Franzoͤsischerseits als unbegruͤndet zu betrachten.
wund darin die Absicht Espartero's, sich uͤber die Konigin selbst zu
stellen, zu erblicken. Der Graf von Salvandy beharrt, wie ich vernehme, auf dem Satze, daß ein Botschafter die Person seines
Monarchen vertrete, und daher auch nur bei dem fremden Sou⸗ voeraine selbst, oder bei der die Regentschaft aus uͤbenden Person, falls diese zur Familie des Souverains gehöre, beglaubigt werden
könne. So waren in der That seit dem Tode Ferdinand's VII.
Näch Einsicht der Artikel 12s, 133 nnd 131 der Kriminal-Pro— / die hiesigen Franzoͤsischen Botschafter bei der Königin Regentin
zeß Ordnung; ö Verordnen, daß die Instructionzstuͤcke, welche das Vergeben konstatiren, ohne Verzug dem General⸗Prokurator bei dem zu Bruͤssel sitzenden Apellhofe uͤbersandt werden sollen; verordnen ferner, daß durch alle Huissters ader Ligenten der dffentlichen Gewalt 4) van der Meeren, 2) J. D. van der Smissen, 3) Parys, 4) H. J. van der Smissen, s) Graves, 6) Crehen, 7 Roczhnski, 8; Parent, 9 van den Plas, 10) E. L. A. van der Smissen, 11) Verpraet, 12) van den Elsken, 13) Vanlaethem, 14) Chaumont verhaftet und in das Justiz⸗Gefaͤngniß gebracht werden sollen, welches durch den zu Bruͤssel . Apellhof bezeichnet werden wird; befehlen dem Waͤchter des besagten Hauses, sie aufzunehmen, indem er sich in Allem nach dem gift richtet; fordern jeden Depositar der bffent⸗ lichen Gewalt, welchem die gegenwartige Ordonnanz notifizirt wer⸗ den wird, auf, zu ihrer Vollziehung Beistand zu leisten; erklaͤren, daß es nicht staithaft ist, Feigneaur, Metdepenningen, Daine,
beglaubigt, indem ihr Rang als verwittwete Königin und Köni— gin Mutter alle Zweifel, die man in Betreff der
tiquette haͤtte
erheben können, aus dem Wege raäͤumen mußte. Nun zeigt es sich aber, daß der General Espartero der Ansicht ist, seine Regen⸗ ten-Eigenschaft stelle ihn den gekrönten Häuptern gleich. Um diese Schwierigkeit zu loͤsen, hat man sich Franzoͤsischer⸗ seits auf ein Antecedent berufen. Dem Prinzen von Cellamare, Spanischem Botschafter in Paris wahrend der Minderjährigkeit Ludwig's XV., wurde es namlich zugestanden, sein ,,, . Schrelben an diesen selbst zu überreichen, während der Regent, 8 von Orleans, als stummer Zeuge zugegen war. Herr von alvandy wurde nichts dagegen einzuwenden haben, wenn Espar⸗ tero bei der Uebergabe ebenfalls als Zeuge zugegen waͤre, allein dieser beharrt m m rt? n, auf seinem Vorhaben. Die Franzd⸗
Castillon du Portail, Deguasco, van Swae, Vandewalle und Kes⸗ sische Botschaft hat demnach einen Courier nach Paris abgefertigt,
sels zu verfolgen; verordnen, daß die Beschuldigten Deguasco, van um neue Vorschriften einzuholen,
Swac, Vandewalle und Kessels unverzuͤglich in Freiheit gesetzt wer den sollen, wenn sie nicht wegen einer anderen Ursache . sind. Gegeben und gesprochen in besagter Rathskammer im Justi⸗ Palast zu Bruͤssel, heute den 27. Dezember 1841.
Unterz. van Damme. Otto. Delcourt.“
gets an der Tages⸗-Ordnung. Bei dieser Gelegenheit entspann f eine lebhafte Diskussion.
den und de
und es fraͤgt sich nun, ob Se. Majestät der König der Franzosen sich dazu derstehen wird, dem Ansinnen Espartero's nachzugeben und seinen Botschafter bei die—
sem, nicht aber bei Ihrer katholischen Majestaͤt zu beglaubigen,
wodurch gewissermaßen jugleich für andere Höfe und kuͤnftige
Die Herren Graf Vanderhey⸗
au ssy tadelten die Tendenz des jetzigen Ministe⸗
. die Richtschnur gege Im Se nat war gestern die Erörterung des Einnahme-Bud—
en werden wurde. Giebt aber das ranzoöͤsische Kabinet nicht nach, so wird Herr von Salvandy (vor— ausgesetzt, daß der Spanische Regent auf seinem Begehren beharre) von hier unverrichteter Dinge und als Privatmann zuruͤckreisen muͤssen. Als solcher begab er sich zu Fuß in die Wohnung des Re—
riums, dem sie vorwerfen, daß es nur um die Aufloͤsung der ui e ewt fen daß Auflös ** genten, und stattete diesem einen Besuch ab. Das Seltsamste ist
Kammer zu hintertreiben, zur Gewalt gekommen sey.
Baillet, Baron Delafaille und Vicomte Desmanet de Bieme vertheidigten das Verfahren und das Votum der Majo-⸗
ritàt des Senats. Der Minister des
ministeriellen Frage zwischen den Senat und das Köͤnigthum stel⸗
nnern fuͤgte hinzu, daß die Einmischung mehrerer Gemeinde-Räthe, die sich bei der
len wollten, eine wichtige Thatsache sey, die allein schon fuͤr das
jetzige Ministerium sprechen mußte. Nach einigen Worten des Grafen Duval de Beaulieu, um das Benehmen der Minoritaͤt zu jener Zeit zu rechtfertigen, wurde die allgemeine Erdrterung
geschlossen.
nun aber, daß Niemand weiß, wer gegenwartig Chef der hiesigen Franzoͤsischen Botschaft sey, da auf den Karten des Herrn von Salvandy zwar die Worte L Ambassadeur de France stehen, er aber als solcher nicht anerkannt ist. So fuͤgte denn auch der Zufall, daß Herr von Salvandy neulich in einem Konzerte Rubi⸗ ni's seinen Platz in der Entfernung zweier Schritte von dem der Königin angewiesen erhalten hatte, und sich derselben gegenuͤber befand, ohne nur ein Wort an sie richten zu können. Üebrigens erhaͤlt Herr von Salvandy die Besuche aller bedeutenden Spa—⸗
nier aus den höheren Ständen, und Jedermann läßt seinen per— söͤnlichen Eigenschaften Gerechtigkeit widerfahren.
Der Herzog
I R * . . . * . ] ü Das in Luͤttich erscheinende orangistische Journal l' Ind usstrie Leon Bauen kän senesn, und bee she zonder, arsgofft (pen
wird mit dem 1. Januar eingehen, um sich mit dem Lynx, einem Journal von der nämlichen Farbe zu Bruͤssel, zu vereinigen. Die Königliche Kanonengießerei zu Luͤttich hat seit dem An- fange des Jahres 1840 fuͤr das Ausland 1451 Feuerschluͤnde und 24547 Wurfgeschosse fabrizirt. stnde hat 150 Arbeiter beschäͤftigt; es wurden dazu mehr als er, f Kilogr. Metall und 2,314,000 Kilogr. Steinkohlen ver⸗ raucht.
Deutsche Bundesstaaten.
Bauberg, 24. Dez. Folgendes ist das Handschreiben, das Se. Majestaͤt der König an den Erzbischof von Bamberg bei Ge— legenheit des funfzigjaͤhrigen Priester-Jubilaͤums desselben gerich-
Mein Herr Eribischof von Bamberg! Ich vernehme, daß Sie am 2isten d. M. Ihr funfzigiaͤhriges Priester⸗ Jubiläum feiern, und Ich kann diesen Tag nicht vorübergehen lassen, ohne dieser Feier we⸗ nigstens mit diesen Zeilen beizuwohnen, die Ihnen zu der gluͤcklichen Erreichung dieses Tages auch Meine Theilnahme, Meinen herzlichen Gluͤckwunsch bringen sollen. Recht ehr haͤtte Ich gewuͤnscht, Fhnen zugleich heüte das Kreuz des Ludwig Ordens üͤberrei aber die Satzungen Jestatten bieses noch nicht. Mir dieses Vergnügen vorbehalten, namlich auf den 19. Marz näch stens, wo Sie Ihr inf gfahr g geistliches Staatsdiener Jubilaͤum begehen werden. Möge die Vorsehung Sie noch viele Jahre, der Kirche einen so wuͤrdigen, so ganz von seinem Berufe durchdrungenen / Pralaten. Mir cinen anhaänglichen Diener, erhalten Mit diesen Wünschen und. Gesinnungen bitte Ich Gott, daß Er Sie, Mein Herr Erzbischof von Bamberg, in Seine heilige Obhut nehme. P
Munchen, 10. Dezember 184. Ludwig.“
stern und heute
en zu lassen, Masestät In Baͤlde jedoch ist , .
selbst — wenn Eure Majestaͤt mir
obschen von schnurstracks entgegengesetzten Gesinnungen, sprechen mit gleicher Zufriedenheit von der Aufnahme, die ff lee
e bei Herrn
von Salvandy fanden. Man sagt, Herr Olozaga hatte diesem
Die Fabrication dieser Gegen- vor seiner Abreise von Paris auf das Bestimmtesse versichert, da Gelen . gan, er hier in Betreff seiner Beglaubigung nicht auf die 32
Schwierigkeiten stoßen wurde. Herr von Salvandy hat vorge⸗ außerordentliche Couriere nach Paris abgefertigt.
Portugal. Lissabon, 11. Dez. (Q. M.) Der Oesterreichi = sandte, Baron Marschal. hat am 5ten d. M. seine — bei der Koͤnigin gehabt und bei dieser Gelegenheit die folgende
Rede gehalten: „Der Kaiser, mein erhabener Her hat mir, inde
ö x ö. 5 7 ö * ; — * * m er mich bei Ew. Masestät beglaubigte, gegeben, Sie von der aufrichtigen Zuneigung zu versichern, welche
vor Allem den Auftrag
er fuͤr seine erhabene Nichte hegt, und? von chen er an der Befestigung Ihres Gedeihen des Landes nimmt, welches die goͤttliche Vorse⸗ hung Ihrer Sorge anvertrauen wollte. Die Rechte Ew auf die Krone von Portugal wurden von dem meinem Herrn, nie in Zweifel gezogen, und ich f zu gestatten geru ;
meiner zu erwähnen — hatte die Ehre, 9 8e 822 5 der erste Repraͤsentant einer fremden Macht zu seyn, welcher vor funfiehn Jahren Sie mit dem Titel einer K nigin dieses schoͤnen Königreichs begrüßte. Deshalb ist es für mich eine große Freude,
dem Antheil, wel⸗ Thrones und an dem
von neuem bei einer so feierlichen Gelegenhei sers u seyn ch genheit das Organ des Kai—
Die Koͤnigin erwiedertẽ: „Es sst mir àaußerst an⸗
genehm, heute den Vertreter Sr. Kaiserlich Königl. Apostolischen
Karlsruhe, 29. Dez. Die hier im Verlage von Ch. Th. Masestät, meinen ; Groos herauskominẽnde und von K. Mathy redigirte National- zu . , , ,
Zeitung hört mit dem 3isten d. M. auf, zu erscheinen. Redacteur hat einen Ruf als Lehrer nach der Schweiz erhalten, und der Verleger ist im Laufe dieses Jahres mit Tode abgegangen.
Detmold, 28. Dez.
treffende landesherrliche ers ding erschienen.
gen derselben sind im Wesentlichen den kuͤrzlich in Braunschweig veröffentlichten gleich.
Italien.
Nom, 21. Dez. (A. 3) Außer dem Monsignore de Corsi haben nunmehr folgende Prälaten durch den Kardinal Staats-. Secretair din Anzeige erhalten, der Papst habe geruht, sie mit dem Purpur zu bekleiden: ) Mons. Francesco Saverio Massimo, 2) Mons. Carlo Acton und 3) Monf. Fuigi Vannicells⸗Casoni,
r . eims, bei mi Die freundschaftlichen gen ne des Xin
Der gegen mich sind mir wohl bekannt, so wie das wahrhafte Inter⸗
esse, das er an dem Frieden und dem Glück meiner Unter? a nimmt; ich antworte aufrichtig auf diese Gefuͤhle, und es — — zum Vergnügen, Ihnen versichern zu koͤnnen, daß ich in der Wahl
Heute ist hier die, di Nachsteuer be.! Ihrer Person, dis Hr. ; 6 n . , 13 . gans Ihres Gebieters bei Die Bestimmun⸗ cinen Beweis der Kasset ichen ufricht ger rand, meinem Hofe,
Griechenland.
Athen, 109. Dez. (L. A. 3.) Die bedeutendste keit, welche dem guten Vernehmen zwischen 2 — 6 Türkei im Wege stand, ist jetzt beseitigt. In Folge der von den drei Schutzmaͤchten an Konig Otto erlassenen Noten hat die Grie⸗ chische Regierung die Bezahlung der Grund⸗Besitzungen ubernom⸗ men von denen die Tuͤrkischen Eigenthüͤmer entweder vertrie hen worden, oder die sie verkauft hatten, deren Kaufpreis sie aber big⸗