1842 / 11 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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leuten, welche von der Eroberung unserer sogenannten naturlichen Graͤnzen traͤumen, daß es doch nicht so ganz ausgemacht ist, daß die Rheinlande in ihre Trennung vom Übrigen Deutschland ein⸗ willigen waͤrden, und daß man jedenfalls bezweifeln muß, daß eine Vereinigung mit Frankreich ihren natuͤrlichen Wuͤnschen ent⸗= spricht. Ich würde hinzufuͤgen, daß es aus diesem Grunde weder 3 noch gerecht von uns ware, wenn wir uns nach die⸗

er Selte hin ausjudehnen versuchten, und daß eine solche Erobe— rung uns selbst nachtheilig werden koͤnnte, indem sie die Einheit und Gleichartigkeit unseres Vaterlandes stoͤrte, und ein Volk mit uns zusammenkoppelte, welches sich nimmermehr mit den Franzo⸗ sen verschmelzen, welches in ihnen immer nicht sowohl. Mitbuͤrger als Herren und Unterdruͤcker sehen wuͤrde. Ich wuͤrde endsich sagen, daß die naturlichen Graͤnzen nicht durch Gebirge und Fluͤsse bestimmt werden, sondern vielmehr durch die Sprache, die Sitten, die Erinnerungen, durch alles das, was eine Nation von der an— dern unterscheidet.“

Groñbritanien und Irland

London, 5. Jan. Die Taufe des Prinzen von Wales soll nun, dem Windfor Expreß zufolge, auf dem 25sten d. M. 1 e. seyn. Die Koͤnigliche St. George's Kapelle wird von nächstem Montag an geschlossen seyn, weil die noͤthigen Vorbe⸗ reitungen zu der Tauf⸗-Teremonie darin zu treffen sind. Die er⸗ lauchten Taufzeugen und die übrigen zu der Handlung eingelade— nen 6 werden sich nicht, wie es fruͤher hieß, zu 36 nach der Kapelle begeben, sondern in Kutschen dahin fahren.

Die Morning Post sagt uber den Etikettestreit, der sich

wischen dem Franzoͤsischen Botschafter und dem Regenten von panien erhoben hat:

„Die Vorgange in Frankreich waͤhrend der Minderjaͤhrigkeit Ludwig's lll, Ludwigs XIV. und Ludwig's XV. sprechen klar und obne Ausnahme für Herrn von Salvandys Behauptung, daß naͤm⸗ lich ein Botschafter das Recht habe, seine Beglaubigungsschreiben dem So uvergin zu überreichen, selbst wenn dieser Souverain im Kindesalter sen. Die Französische Geschichte bietet Beispiele dar, in denen y, , . in Gegenwart der Regentschaft auf die Koͤnigliche Wiege niedergelegt wurden. Als Ludwig XIV. starb, war der Fuͤrst von Cellamare Spanischer Botschafter in Paris, und als derselhe dann neue , , n , m. fuͤr Ludwig XV. er⸗ halten hatte, überreichte er sie den Haͤnden des neuen Koͤnigs, der da⸗ mals erst 5 Jahre alt war, und dieser uͤbergab sie dem Herzoge von Orleans als Regenten. Im Jahr 1833 überreichte Baron Mortier als Franzbͤsischer Gesandter in Lissabon sein Beglaubigungsschreiben in Gegenwart Dona Marig's, der Koͤnigin von Portugal, die damals minderjaͤhrig war, dem Regenten Dom Pedro. Daß der Regent der Vater der Königin war, wurde nur aus Höflichkeit Veranlassung, ihm das Beglaubigungsschreiben zu überreichen, aber die Königin war zugegen. Wärend a Otto's Minderjaͤhrigkeit wurde dasselbe Verfahren beobachtet. er Franzdͤsische und andere Ge⸗ sandten überreichten ihre Beglendlg n an n fen dem Kbnig in Gegenwart der 26 * chaft. Ein schlagendes Beispiel ist aber der jetzige Kaiser von Brasilien. Der Regent Don Diego Antonio Feijo erbob aͤhnliche Praͤtensionen wie jetzt Espartero und der Brasilianische Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten richtete ein Umlaufsschrei⸗ ben an das diolomatische Corps, mit der Aufforderung, waͤhrend der Minderjährigkeit des Kaisers die Beglaubigungs Schreiben dem Re⸗ genten 9 überreichen. Das n , Corps protestirte gegen diese Maßregel. Graf Pontois schrieb als Franzobͤsischer Ge⸗ sandter an seine Regierung und verlangte Verhaltungs Befehle. Ihr Ueberbringer war Baron Achille Rouen, des Grafen Pontois Nach⸗ folger. Der König der Franzosen bestand darauf, daß das ge⸗ wöhnliche Verfahren beobachtet werden solle, und es wurde fuͤr um so wichtiger gehalten, dies durchzusetzen, da die Besorgniß vorwaltete, die Königliche Praͤrogative und Unabhaͤngigkeit möchte beeintraͤchtigt werden, wenn ihr etwas von der ihr gebührenden Ehre und Wuͤrde ent⸗ zogen wuͤrde. Die Brasilianische Regierung wich der Festigkeit des Fran⸗ zöͤsischen Kabinets, und die Beglaubigungs Schreiben wurden dem Kaiser perssnlich überreicht. Kürz, nur wenn ein Souvernin physisch oder moralisch unfaͤhig oder außer Stande ist, einen Gesandten zu empfangen, haben Ausnahmen , p. B. bei Georg III. in England. Zwar ist in Spanischen Blaͤttern hervorgehoben worden, daß vor Espartero's Regentschaft Franzoͤsische Gesandte bei der Regentin Marie Christine beglaubigt gewesen. Dies geschah aber, wie e Tn Pedro in Lissabon, nur aus Ärtigkeit gegen die doppelte Würde der Re⸗ gentin als Koͤnigin und als Mutter; die Beglaubigungs⸗Schreiben wurden jedoch stets in Gegenwart der Koͤnigin IJsabella überreicht. Die Hoͤflichkeit und Ruͤcksicht fuͤr einen n . chen Regenten int in einigen Faͤllen ausgedehnt worden, das Recht der Gesandten war jedoch stets an⸗ erkannt. Die Franzbͤsische Regierung wird ihren Botschafter deshalb un= terstuͤtzen gegen die von Espartero aufgestellten Praͤtensionen, da dieser die Attribute eines Souverains de jure und de facto fordert, statt Ver⸗ treter des Souverains waͤhrend der Minderjaͤhrigkeit zu seyn. Graf Salvandy hat die Wurde und Praͤrogative des er e, vert hei⸗ digt, weshalb der Koͤnig der Franzosen sein Verfahren auch gebilligt hat. Es ist seltsam, daß Espartero so viel Eifersucht auf seine person⸗ liche Stellung als Regent an den Tag legt, waͤhrend er nicht die lleinste Ruͤcksicht fuͤr die Würde der Krone ninimt. Wenn die Königin Isabella in ein Theater geht, laͤßt man sie die Königliche Loge betreten und wieder verlassen, ohne daß die „constitutionellen / Spanier irgend ein Zei⸗ chen der Achtung vor der Gegenwart des Koͤnigthums geben. Die Zu⸗ schauer behalten die Kopfbedeckung auf, und die Menge umgiebt sie, statt Ihrer Majestaͤt ehrfurchtsvo Bahn zu machen. Diese Nicht⸗ achtung und dieser Mangel an Loyalitdt hat sich selbst in Gegenwart des Regenten gezeigt, der jetzt fuͤr die Etikette so empfindlich ist, daß er den Souverain zu einem Richtwesen Lnonentity) machen, stch selbst aber zur Stufe der Könige erheben möchte.“

Der Standard bemerkt äber diefelbe Angelegenheit: Dies kann zu Folgen führen, die der Siegesherzog zu vermeiden fehr viel Interesse hatte. Ist Esparters weise, ' se wird er seine an⸗ maßenden Prätensionen so weit ermäßigen, daß er in eine Foͤrm⸗ lichkeit willigt, die durch so viele Ce fe i, sanctionirt ist. Wer hörte aber je, daß ein ilitgir⸗ Diktator seine eigene Wurde nicht fuͤr 2 ö. als die Wuͤrde seines Souverains?“

ach der Tim es hat Beaumont Smith übe ü i⸗ ligung bei dem Schatzkammerschein-Betrug . ken g e. definitiv Folgendes schriftlich angegeben: Er sey schon im Jahre 1820 mit Rapallo, Solari und einem oder zwelen ihrer . bekannt geworden. Bald darauf hätten seine Geldoerlesend'

; genheiten begonnen, und er habe sich verleiten lassen, einen Schatzkammer⸗ schein von 1000 ** zur 4 derselben zu borgen“ Er habe darauf eine Specuiation mit Rapallo und desfen Freunden gemeinschaftlich unternommen, zu dem Zwecke, seinen 3 ein Ende zu machen; der Versüch sey aber fehlgeschlagen und habe ihn nur noch tiefer verwickelt. Da habe er von dem Umstande Nutzen

ezogen, daß er zu jeder Zeit sich Schatzfammerscheine von bench ar

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bekanntlich erklaͤrt habe, daß er nur das Werkzeug Ande⸗ rer gewesen sey, und sie fragt, wie es komme, daß man gegen die von Smith namhaft gemachten Mitschuldigen nicht einschreite? Be anntlich ist aber Rapallo entflohen, und Solari soll, nach fruͤheren Angaben hiesiger Blaͤtter, seit Jahren todt seyn. Zugleich aͤußert die Times die Meinung, daß da der Betrug zwanzig Jahre gedauert und ein Residuum unechter Schabkammer⸗Scheine von 300, 000 Pfd. gelassen, die Zahl saͤmmtlicher wahrend jener Zeit in Umlauf gesetzten und spa⸗ ter wieder r unechten Scheine nicht weniger als fuͤnf bis zehn Millionen Pfd. betragen haben koͤnne, was ein sehr schlechtes Licht auf die Schatzkammer-Verwaltung werfe. Von der jetzt eingesetzten Kommission , . sich die Tim es nicht viel und meint, jeder Direktor der Englischen Bank wuͤrde nach selbststandiger Erwaäͤgung der Sache ein Mittel der Abhuͤlfe an⸗ 6 koͤnnen, wie es durch die Kommissionen in Vorschlag ge— racht werden solle.

Die Morning Chroniele meldet, daß das Haus Wingate, Sohn und Compagnie in Glasgow am 29sten v. M. seine Zah⸗ lungen eingestellt habe; die Passlva belaufen sich auf 120 000 Pfd. doch soll die Masse den Gläubigern gute Aussicht gewaähren. Das Haus hat eine Kommandite in Amerika; sein Sturz bringt den Fabriken in Paisley bedeutenden Nachtheil. Andere, spaͤtere Berichte sprechen noch von dem Fallissement eines Korn⸗Faktors und eines Fabrikanten in Glasgow, deren Passiva zusammen 100.000 Pfd. betragen sollen; die Namen werden nicht genannt.

Nach der Limerick Chronicle beabsichtigt das Ministe⸗ rium die Erhoͤhung des Porto auf 3 Pence.

Am Z3isten ist in einer unter O'Connells Vorsitz in Dublin gehaltenen Versammlung der Liberalen beschlossen worden, Lord Morpeth die Parlaments⸗Kandidatur fuͤr Dublin an die Stelle des verstorbenen Tory, Herrn West, anzubieten.

Die letzte Post aus Lissabon hat, außer der sicheren Aussicht

Anzahl habe verschaffen koͤnnen, denen nur die Unte 2 e dann durch Fälschung beigefuͤgt worden sey. Er . . 5h iduum von Rang oder Bedeutung im Staate be seinen nternehmungen betheiligt gewesen sey, sondern nur Rapallo Solar und noch Einer, in dessen in Bäringhall Street belegenem Comtoir ihre Jusammenkunfte a n, Den Betrag der verfaͤlschten Scheine ct er auf 30M, 000 oder 310 000 P und be in 214 ĩ n . . angen. e Times macht auf den erspruch aufmerksa ö. zwischen der schriftlichen Aus sage * is und .

e sey ganz in Fonds⸗Speculationen darauf

auf die Stabilität des Ministeriums, die Nachricht mitgebracht, daß dieses Ministerium sich allen Ernstes mit der Befriedigung der fremden Stagts⸗Glaͤubiger, zunaͤchst mit Zahlung der faͤlligen Dividenden beschaͤftige, eine Nachricht, welche ihre guͤnstige Ein⸗ wirkung an der Londoner Boͤrse nicht verfehlt hat.

Bekanntlich machte sich wahrend des vorigen Jahres im Kongresse der Vorsitzer des Comité's fur die auswärtigen Ange— legenheiten, Herr Cushing, durch seine Feindseligkeit gegen Eng⸗ land bemerklich. Jetzt ist dagegen John Quincy Men zu dieser nicht unwichtigen Stellung gewaͤhlt worden.

7 London, 4. Jan. Das neue Jahr eroͤffnet sich fuͤr uns auf eine bedeutsame Weise. Es schien, als wenn die letzten Tage des alten Jahres dazu ersehen worden waren, uns symbo— lisch Alles vor das Auge zu bringen, was in den naͤchsten Zeiten Volk und Regierung, Parlament und Kabinet, Legislatur und Diplomatie, Staat und Kirche anregen und beschäftigen muͤsse. In Bezug auf die Getraidegesetze haben die Aufdeckun gen des Herrn Christopher den Eifer der League, so wie der Whig-Partei überhaupt, nur um so kraͤftiger aufgeregt. 4 rufen sie, „die Frage, welche vorzuͤglich dazu beigetragen, das Melbournesche Ka⸗ binet zu verdraͤngen, hat dasselbe überlebt; das Geschrei der Guts⸗ herren No surrender (nichts von Capitulation) ist verhallt, und sie sind es nun, welche Bedingungen anbieten. Die Bresche ist

emacht; laßt uns also nur immerfort unsere Hebel ansetzen und

eben, die Steine werden immer lockerer werden, und wenn die

Zeit koͤmmt, muß der Hauptsturm aufs aristokratische Gebaͤude

elingen!“ „Seht“, heißt es ferner, mit was fuͤr Leuten 3 thun

6 gewissenlose Menschen, die, so lange wir als Bittende auftraten, uns selbst das Gehoͤr versagten, die noch vor wenigen Monaten ihr Getraidegeseß fuͤr unverbesserlich, fuͤr die Krone menschlicher Gesetzgebung erklaͤrten; und nun, wenn wir ö Furcht aufgeregt haben, selbst bekennen, daß nicht nur der Mechanismus, wodurch die Zölle bestimmt werden, verwerflich ist, sondern die Skala der Zoͤlle hoͤher als sie mit Recht verlangen koͤnnten!“ Mit dieser Erfahrung vom Nutzen des Aufregens und der heftigen De⸗ clamationen werden sich die Gegner der Tories also wohl nicht von der Times und anderen ministeriellen Blattern bereden lassen,

elindere Saiten aufzuziehen. Die unangenehme Lage des Mini⸗ . erhellt schon daraus, daß dessen Organe sich bewogen fh. len, von dem Bericht einer Deputation von dell rde. ber deren Unterredungen mit Sir R. Peel und Sir J. Graham, WaffeVn gegen die League zu borgen, obgleich der demokratische Sinn dieser Leute sich in jeder Zeile ausspricht und deren ganzes Streben, wenn auch gut gemeint, so utopisch ist, daß kein Staats⸗ mann in ihre Vorschlaͤge einzugehen vermoͤchte, so hoͤflich auch beide Minister mit denselben gesprochen zu haben scheinen.

. Man erkennt hier den großen Gegensatz, welcher sich in allen Ländern mehr oder weniger bemerkbar macht, naͤmlich zwischen den Arbeitern und Brodherren. Und so wie diese sich auf Un— kosten der Gutsherren zu erleichtern suchen, so haben sich bei die⸗ ser Gelegenheit jene an ein die Gutsherren repraͤsentirendes Mi⸗ nisterium gewandt, in der Meinung, dieses wuͤrde ihnen auf Kosten der Fabrikanten zu bestaͤndiger Arbeit und besseren Lohn k verhelfen wissen. Sie also sehen in einer freien * der

ebensmittel kein Heil, sondern im Gegentheil nur groͤßeren Druck. Alle Verbesserung im Maschinenwesen ist ihnen ein Greuel, so wie jede Einrichtung, wodurch die Kosten der . vermindert werden sollen. Daher soll durchaus die Arbeitszeit auf 10 Stun⸗ den beschraͤnkt und Weiber und Kinder sollen aus den Werkstuben verwiesen werden. Wie dieses in Bezug auf die Ausfuhr von Fa⸗ brikaten oder selbst auf die Einfuhr auswärtiger Erzeugnisse des Kunstfleißes wirken mag, damit befassen sie sich gar nicht. Indessen, da doch einmal ein Ueberschuß von Arbei⸗ tern da * so wollen sie, daß man denselben alle die unange⸗ bauten Laͤndereien im Lande gegen gewisse Bedingungen einraͤu⸗ me; und zwar mit der Drohung, wenn solches nicht geschehe, das immer wachsende Elend zuletzt, alles Bestehende umstüͤrzen wurde. Daß man in den letzten Jahren, tro den großen Verbesserungen in den Maschinen und der dargus erfolgenden Verminderung menschlicher Arbeit, viele tausend Arbeiter vom Lande nach Lama⸗ shire 6. ogen, erklaͤrten sie fuͤr ein Komplott zwischen den vorneh⸗ men Fabrikanten und den Kommissarien des Armenwesens. Die⸗ sen sey es dadurch gelungen, das neue System auf dem Lande einzufuͤhren, und jenen, den Arbeitslohn herunterzubringen. So vieles nun hierin salsch und uͤbertrieben seyn muß, so lehrreich ist doch dieser Bericht, selbst far Deutschland. Wohl mochte Grg⸗ hain mit Recht ausrufen: Mit der Idee, England zur Fabrik fuͤr die Welt zu machen, ists nun aus Und welche hien wird, mit diesen Kn , . vor Augen, den uns entfallenden Man⸗ tel aufheben und sich umha wollen?

9. Indessen, daß sich das Pariament wird ernstlich mit Abstel⸗

e doch Verminderung der bestehenden Uebel beschäͤftigen mäüssen, ist unbezweifelt; es steht jedoch zu befürchten, da

der P tei [ zu n, wenn 9 ar teigeist nicht geradezu sedes prattische Einschreiten zu ver⸗

mändlichen Aussage vor Gericht bestehe, vor welchem letzteren er

ndern vermag, das bloß de die Zeit rauben wird, wel unerlaͤßlich ist, um irgend eine Maßrcgel zur Reife zu

Wie man hbrt, ist über den Plan einer Auswanderung im Großen, welchen, wiz man gewiß erwartet, die Regierung de ne wird, unter den Liberalen selbst

Die Votschaft des Amerikanischen Präͤsidenten erregte an— fangs einige Besorgniß. Bei näherer Ansicht jrdoch bildete sich die Ucberzeugung, daß Alles, welches in derselben bedrohlich klang, blos fuͤrs Amerskanische Volk gesagt war, daß aber sowohl über die Verbrennung der „Caroline“ ünd den Graͤnzstreit, als aͤber die e von Schiffen, die unter Amerikanischer Flagge die Kuͤsten von Afrika beschiffen, seine Ansichten ziemlich mit denen unserer Regierung uͤbereinstimmen. Der Ce ( wi⸗ 6 Herrn Stevenson und Lord Palmerston und spaͤter

berdeen uber den leßzteren Gegenstand, welcher vom hr. t 2 n 2 . * deutet eben⸗ alls auf eine tun er tfrage, welche vor kurzem noch höͤchst bedenklich geschlenen. Und damit die Sache mit Klugheit und , behandelt werde, hat unsere Regie⸗ rung weislich den Lord Ashburton zum Gesandten ernannt, wel⸗ cher troß seinem aͤcht Englischen Sinn durch die enge Verbindung, worin das Haus Baring, dessen Haupt er ist, mit den Vereinig⸗ ten Staaten stehet, von diesen nichts anderes verlangen wird, als was mit deren Ehre und wahrem Vortheil verträglich ist. Die Wahl wird deswegen auch von allen Parteien rf und wird sicher auch den Amerikanern höͤchst willkommen seyn.

Ueber den Sklavenhandel wird in kurzem Br. Maddens Be⸗ richt erscheinen, welcher fuͤr unsere Regierung die Westküste von Afrika bereist hat. Aus diesem wird es sich leider zeigen, daß wenn die Amerikanische Flagge zu diesem schnoͤden Geschäft ge— mißbraucht wird, und auch manche Yankies damit betheiligt sind, auch Engländer und zwar manche sonst angesehene Häuser sich damit besudeln.

Ueber die Sendung eines Bischofs nach Jerusalem ist endlich von Seiten des Erzbischofs von Canterbury eine Schrift erschle⸗ nen), wovon die heutigen Times die Hauptpunkte mittheilen, und zwar mit deutlichen Andeutungen, daß die Puseyiten, welche dieses Journal jeßt mit repraͤsentirt, immer nicht damit zufrieden sind. Es heißt nun von mehreren Seiten, diese Partei sey mit diesem Praͤlaten hoöͤchst unzufrieden. Sie glaubte ihn nämlich anfangs gaͤnzlich auf ihrer Seite, wahrscheinlich, als sie noch nichts weiter zu bezwecken schienen, als die Verstaäͤrkung geistlicher Autoritaͤt. Er soll jedoch, besonders bei der Verfolgung des Dr. Hampden, als dieser von dem Whig⸗Ministe⸗ rium zum Professor der .. ernannt worden war, sehr weit gegangen seyn; und Dr. Pusey 4 Briefe in Händen haben, welche man bekannt zu machen droht, im Fall der Erzbi⸗ schof etwas Ernstliches gegen die Partei versuchen sollte. Da er indessen in Antwort 2 ein ihm vor ein Paar Tagen von den Gemeinden zu Cheltenham eingereichtes Gesuch, daß er die Leh⸗ ren der Vullhite mochte von den Bischoͤfen in corpore verdam⸗ men lassen, versprochen, die Sache aufs ernstlichste 1 aberlegen, so meinen andere, daß er nichts 1 haben könne, dessen Veroͤffentlichung er zu fuͤrchten habe.

Niederlande.

Aus dem Sgag, 5. Jan. In unseren Blattern wird jebt ein Federkrieg aͤber die Frage geführt, ob Holland dem von England gegebenen Beispiele folgen und den Sklaven auf seinen Kolonieen unter gewissen Bedingungen die Freiheit geben soll. Man denkt hierdurch am zweckmäßigsten den Desertionen vorzu⸗ beugen, die sonst unvermeidlich von den Niederländisch⸗Westindi⸗ schen Besitzungen nach den Britischen immer stattfinden.

Bekanntlich wurde im Jahre 1831 verfuͤgt, daß zum ewigen Gedaͤchtniß van Speyk's stets ein Kriegsschiff dessen Namen fuͤh⸗ ren solle. Da die Korvette, weiche damals so genannt wurde, jetzt nicht laͤnger See halten kann und der König es unpassend fand, daß dieser Name einem im Hafen bleibenden * e an⸗ gehöre, soll ein in Amsterdam auf der Werft befindliches Kriegs⸗ schiff ‚Medusa“ umgetauft und „van Speyk“ genannt werden.

Deutsche Bundesstaaten.

ann over, 1. Jan. (Frank f. O. P. A. 3.) Nachstehen⸗ des ist das Schreiben des Kabinets vom 21. Dezember 1841, die Gruͤnde der Nichtzulassung verschiedener Deputirten zweiter Kam— mer betreffend:

„Die löͤbliche , Staͤnde Versammlung hat in ihrem Vor⸗ trage vom Liten d. M., bei Uebersendung der von Seiten deg Se⸗ nators Dr. Meyer zu Lüneburg, des Dr. jur. Christiani daselbst und des Advokaten Buddenberg in Bersenbruͤck an das Erb⸗Landmarschall⸗ Amt des Kbnigsreichs ** Eingaben, uͤber die Gruͤnde sich Auskunft erbeten, weshalb die Deputirten⸗Vollmachten der genannten drei Reklamanten . r , so wie den Standen bis jetzt nicht mitgetheilt worden sind. Indem die löblichen Stande bei diesem Antrage von der Betrachtung geleitet sind, daß bei 667 ein offenbares Interesse dafüͤr obwalte, daß jeder gehdrig Gewaͤhlte auch baldthunlichst in die Versammlung eintrete und in derselben alle Corporationen und Interessen moöglichst vollstaͤndig vertreten werden, hat nun zwar die Sachlage inmittelst bereits insofern eine Ver⸗ asnderung erlitten, als der von der Wahl⸗Versammlung der Stadt Luͤneburg secundo logo gewäblte Sengtor Warnecke in die zweite Kammer eingetreten ist. Ich nehme gleichwohl keinen Anstand, den lbblichen Sinden bemerklich zu machen, wie sowohl der Sengtor Hr. Meyer für die Stadt Lüneburg, als auch der Pr. jur. Christiani für die Stadt Hameln deshalb zur Theilnahme an der allgemeinen Staͤnde Versammlung nicht zugelassen sind, weil sie den in ihrer Ei⸗ n als öffentliche Diener nach der Maßgabe des §. 96. des

andes⸗Verfassungs⸗Gesetzes dazu benbthigten Urlaub von der vorge⸗ setzten Ober- Behbrde nicht erhalten haben. Was hiernaͤchst den von den Osnabruͤckschen, nicht zur Ritterschaft gehörenden Grunddesitzern zum Deputirten e dn Advokaten Buddenberg anlangt, so sind e dessen Befaͤhigung nach den im S§. 90. des an, rg, ungs⸗

esetzes bestimniten Erfordernissen, neuerlich derartige Bedenken er⸗ hoben, denen die Regierung ihre weitere Beachtung nicht hat versa— gen bůrfen. Es ist inzwischen ** die von der 1 des Ad⸗ vokaten Buddenberg eingegangene Anzeige sofort verfügt, daß dem⸗ selben Gelegenheit gegeben werde, die angeregten Bedenken zu besei tigen, und behalte ich mir vor, von dem Ergebnisse der noch zu er⸗ wartenden Nachweisungen den löoͤblichen Standen demnaͤchst weitere Kenntniß zu geben. Hannover, den 21. Dezember 1841.“

Darmstadt, 6. Jan. (L. A. 8 Bisher erschien hler eine Anzahl von Zeitschriften und Zeitblättern: Die Allgemeine Kirchen⸗-Zeitung, die Allgemeine Schul-Zeitung, die Allgemeine Milltair⸗ Zeitung, die Zeltung fuͤr Alterthums⸗Wissenschaft, die Zeitung für die landwirthschaftlichen Vereine des Gro ogthums, die Verhandlungen des Gewerbe⸗Vereins des Großherzogthums nebst dem Monatsblatte dieses Vereins, die Gro *. Zei⸗ , der Hessische Hausfreund 1. Seit dem ange dieses 6 erscheinen hier zwei neue Zeitschriften: das „Vaterland, öchenschrift fur Unterhaltung und Volksbildung“, im Verlage des Buch lers Jonghaus und unter Leitung Duller's, und ) Sie fuhrt den Titel: Statement of proceedings wi nee

to the 366 rick of the United . of 5. 2 ——

published by authoritꝝ.

chdruckers Becker und unter seit kurzem hler

on beiden Zeitschriften sind be⸗

„Gutenberg“, im Verlage des Hofbu der Redacklon des Literaten Schne seinen Wohnsitz reits die ersten

Frankfurt a. M.. 7. Jan. Dle güů er durch die aufmunternden

n, die allgemein friedlichen Aussichten und an baarem Gelde auch an unserer Böͤrse in den estern aufgehbrt und es ist eine kleine Re⸗ d eine politische Nachricht ist nicht Schuld en und auch aus

st auch nicht die

er, der darum

enommen hat. ummern erschienen.

nstige Hal⸗ tung, welche sich seit den auswartigen den Ueberflu eigte, hat seit g eingetreten. daran, denn es trafen auch in den letzteren Ta gende Berichte ein, und es t ndete Besorgniß vorhanden, daß die friedlichen Verhältnisse Europa's in naher Zeit eine Stoͤrung erhalten wer—⸗ Im Gegentheil erkennt man es dankbar an, daß das Stre⸗ emeinsamer Berathung, wie in taaten dahin geht, dem Frieden Garantieen zu verleihen. Die mindere Abondanz des Geldes und vielfache Verkaͤufe zu Gewinn⸗Realisirungen in verschiedenen Effekten mußten einen r gen. Dieses war gestern und heute namentlich auch in den sändischen Gattungen der Fall, da diese auch von Amsterdam mit eren Coursen kamen. Die Kauflust, welche sich nach dem el des Jahres zu Amsterdam zeigte, wurde fast nur durch Kapltal-Anlagen hervorgerufen und da diese bewerkstelligt sind, scheinen die Hollaͤndischen Fonds an der einheimischen Boͤrse wie⸗ der in die alte Letargie zurückzufallen. lige Haltung der Wiener Boͤrse blieb hier un Gewißheit einer baldigen Besserung dieser Börse entgegensah. Die gestern aus Wien eingetroffenen hoöͤhern Course wirkten auch auf die Oesterreichischen Fonds sehr guͤnstig und namentlich waren wieder die 250 Fl. Loose leb doins erfuhren heute einen Ruͤckgang. her in der Hoffnun

Frankreich be leiseste, d.

ben der Großmaͤchte, sowohl in der Verwaltung ihrer einzelnen immer dauernde

ückgang der Course e

eitherige minder wil⸗ eachtet, da man mit

Die Spanischen Ar⸗ Die Spekulanten, die seit⸗ starke Einkaͤufe darin machten, daß die Zinsen der kapitalisirten Schuld alsbald bezahlt wuͤrden, haben sich in dieser ihrer Erwartung getaͤuscht und schreiten nun zu Verkaͤufen. Die olnischen Loose behaupten einen festen Cours. isenbahn-Actien, welche anfangs dieser Woche stark in die Hohe ingen, sind wieder im Weichen begriffen, da die Einkaͤufe aufge⸗ oͤrt haben und vielfach Gewinn-Realisirungen Das Geld zeigt sich hier momentan minder fluͤssig, und es hat der Diskonto im Course etwas angezogen. Der durch starken Frost auf dem Main eingetretene Eisgang hat der Schifffahrt st ein Ende und unsere Communication mit dem Contre— Rheinufer durch Absuaͤhrung der Mainzer Schiffbruͤcke schwieriger Auch die Frequenz der Taunus⸗Eisenbahn wird den Ein⸗ der strengeren Witterung verspuͤren.

Oesterreich. Jan. Die heutigen Berichte uͤber das Be—

finden Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Karl, jungsten Sohnes s Franz Karl, lauten sehr be⸗ er der junge Prinz befallen war,

Die Taunus⸗

genommen werden.

X Wien, 5.

Sr. Kaiserl. ruhigend; die

oheit des Erzher *. 8 24 wel

eint giü⸗ ehoben zu seyn. 1 Hr. e r hatte der Englische Botschafter am hie⸗ sigen Hofe, Sir R. Gordon, die Ehre, Ihren Kaiserl. Majestaͤ— ten die Notisicgtionsschreiben Ihrer Masestaͤt der Koͤnigin von rinzen von Wales zu uͤber⸗ estaͤt dem Kaiser die Be⸗ ber den juͤngsten stattge⸗

Großbritanien uͤber die G reichen und bei diesem Anlasse Sr. friedigung jener erlauchten Gebieterin fundenen Abschluß des Traktats zur wirksameren Unterdruͤckung des Sklavenhandels an den Tag zu legen.

Die Post aus Konstantinopel vom 22. Dezember bringt die Nachricht, daß der bisherige Minister der auswärtigen Ange⸗ legenheiten, Rifaat Pascha, von seinem Posten entfernt und durch den ehemaligen Handels⸗Minister, Mehmed Sarim Efendi, ersetzt worden ist. Der Präsident des Conseils im Finanz⸗Departement, lum Botschafter der hohen Pforte am Kaiserlich dofe und der bisherige Musteschar im Departe⸗ ment der auswärtigen Angelegenheiten, Ali Efendi, zum Botschaf— ter in London ernannt worden. Der Köni vollmaͤchtigte Minister, Baron Bourqueney, i in Konstantinopel eingetroffen.

Spanien.

O Madrid, 28. Dez. Herr von Salvandy wurde in To⸗ ledo mit ungewöhnlichen Feierlichkeiten aufgenommen. Als er am 24sten Nachmittags dort eintraf, befanden sich die Behbrden rade im Theater, verließen dieses aber, sobald sie von kunft unterrichtet wurden. der Militair⸗Befehlshaber machten ihm in Uniform ihre Aufwar—⸗ tung, und der Gefe politico begleitete ihn Abends eilf Uhr in die Kathedrale, wo gerade die sogengnnte Hahnenmesse (misa del gallo)

n lud Herr von Saldandy hrend die Bevölkerung der

Akif Efendi, ist Oesterreichischen

l. Franzoͤsische be⸗ am 1. Dezember

Der Gefe politico, der

Am folgenden Morge die Behörden zum Fruͤhstuͤck ein, w Stadt sich von allen Seiten herbeidraͤngte, um einen Franzoͤsischen Botschafter zu sehen. Herr von Salvandy bereut es nicht diesen Ausflug nach Toledo gemacht zu haben, der Eifer aber, mit dem oͤrden ihm entgegen kamen, scheint keineswegs den erung zu finden.

Ich muß hier einen Irrthum berichtigen, den ich beging, indem ich Ihnen meldete, der Regent bestehe darauf, daß dat Beglaubigungs⸗Schreiben des Botschafters an ihn gerichtet werde. Er willigt ein, daß dieser bei der Königin selbst beglaubigt werde, beharrt aber darauf, das Kreditiv in seiner eigenen Wohnung aus den Händen des Botschafters entgegenzunehmen. Vorschriften, denen man hier mit der größten Spannung entge⸗ ensieht, werden vermuthlich erst üͤbermor en schriftlichen Mitt

gelesen wurde.

die dortigen Be Beifall der Reg

Die neuen

en aus Paris eintref⸗ eilungen zwischen der panischen Regierung bleiben bis dahin un⸗ Herr von Salvandy kann nicht als Botschafter, und Herr Pageot nicht als Geschaͤftstraͤger unterzeichnen, indem Letzterer Ersteren naturlich als Botschafter und Chef betrachten muß. Paͤsse unterzeichnet jedoch gelegenheit wird von Franzoͤsischer diesseitigen Regierung als unbedeutend betrachtet. Regent hat keine geringe Vorstellung von der Wuͤrde des ihm übertragenen Amtes. Bei der vorgestrigen Eröffnung der Cortes ritt er nach dem Königlichen Palaste, und ließ sich eine ferden bespannte Karosse nachfahren. er in dieser seinen Sitz einnehmen w Koͤnigin zu fahren. e stieg er in die Karosse der Königin und In i, r, e . an 9 erhin die Koͤnigin Christin flegte. ünd der noch mit ihrem Namenzuge und der

ranzoͤsische Botschaft verlassen, so ung troͤsten, diesen Abgang dem⸗

Die gegenseiti Botschaft und der terbrochen; denn

Die ganze An⸗

err Pageot. eite als hoͤchst ernst, von der

prachtvolle mit acht dermann glaubte, da hinter dem Wagen der staunen der Me

lben Sessel, auf den sich

Allein zum Er—⸗

nigskrone geziert sst. ens die mit der Ho

koͤnnen wir ung

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naͤchst durch das Eintreffen anderer Missionen autgefůllt zu chen. Der Regent erklärte nämlich vorgestern

ersonen von Bedeutung, daß vielleicht schon binnen vierzehn Ta⸗ en die Königin Isabella ven allen Nordischen und Itallenischen lic ren anerkannt seyn würde. Ueber die diese Mächte betref⸗ fende Stelle der Thronrede sagt das Eco del Comer cio gestern, sie haͤtte fuͤglicher wegbleiben koͤnnen, und fuͤgt hinzu: „es scheint nicht anders, als daß wir immer betteln oder wenigstens hoffen, daß uns diejenigen anerkennen, welche es acht Jahre lang, sey es auf friedlichem, 9 es auf seindlichem Wege, aufschoben. . .. ir wollen nicht von Europa abgetrennt seyn, aber wir muͤssen uns nicht darnach draͤngen, von den Nationen, die uns ihre Anerkennung vorenthalten, diese f erlangen.“

Es scheint, daß auf 6. des Englischen Gesandten nach Barcelona der Befehl zur Auflosung der dort bestehenden Association der Wollen⸗Manufaktur⸗Arbeiter abgegangen ist. Da diese Assoclation nicht nur vollkommen organisirt, sondern auch von der Regierung als eine eigene Behoͤrde, mit der der Ge— neral⸗Capitain van Halen * unterhandeln hatte, aner⸗ kannt war, so duͤrfte die Ausfuͤhrung jenes Befehls auf Schwierigkeiten stoßen. Die Association, deren Mitglieder

einheimische zu ihren Kleidungen zu verwenden, droht in gedruck— ten Manifesten, der Regierung den nachdruͤcklichsten Widerstand entgegensetzen zu wollen. Eben so erllaͤrt das republikanische Jour⸗ nal die Schildwache von Aragonien fuͤr den Fall, daß die Regierung es unterdrücken wolle, Folgendes: „wir sind bereit und entschlossen, unsere Rechte mit dem Schwerdt in der einen, und mit der Constitution in der anderen Hand zu vertheidigen und die rohe Gewalt zuruͤckzuweisen. Sollte es dazu kommen, so haben wir hinreichende Kraft, um uns zu vertheidigen, und, falls wir in einem ungleichen Kampf unterliegen sollten, unseren Moͤrdern ins Gesicht zu spucken und sie Verraͤther, Niedertraͤchtige und Feiglinge zu nennen.“

digt; sie scheint in der That eine Nachahmung der Botschaften der Praͤsidenten der Nord⸗A Amerikanischen Freistaaten zu seyn. Der Senat ernannte gestern die Kommission, welche den Ent⸗ wurf der Adresse auszuarbeiten hat; sie besteht aus den Herren Gomez, Becerra, Tarrius, Capaz, Don Ramon Calatrava (Bruder des Ex⸗Ministers) und Quintana. Im Kongreß waren nur 116 Deputirte zugegen, so daß man das Buͤreau nur provisorisch niedersetzte. Zum (provisorischen) Praͤsidenten waͤhlte die Kam⸗ mer den Herrn Acunia mit 69 Stimmen gegen 30, die Herr Lopez erhielt; zu Vice-Praͤsidenten die Herren Wllom, Lillo, Sagasti, Viadera; zu Secretairen die Herren Caballero, Fernande Cano, Galvez Casiero und Monedero. Diese Ernennungen giebt das Eco del Comercio von heute fuͤr einen vollständigen Sieg der Gegner des Ministeriums aus. Arguclles hatte es ausgeschlagen, n e. zu seyn, weil ihm seine vormundschaftlichen Obliegen⸗ eiten zu viel zu schaffen machen.

Morgen wird sich der Kongreß definitiv konstituiren, da die

dazu erforderliche Anzahl von Deputirten bereits eingetroffen ist.

Aegypten.

Kahira, 1. Dez. (L. A. 53 Wir haben in einem fruͤhe— d Ali die Absicht zu haben scheine,

Suez zu befestigen; den Grund zu diesem Geruͤchte gab die Rach⸗

richt von einer Reise nach Suez, die Soliman Pascha, Herr Gal⸗

ren Berichte gesagt, daß Mehme

lick (der Ingenieur, der Alexandrien im vorigen Jahre mit eini— gen neuen Festungswerken versah) und Hakakyn Bey zu machen im Begriff standen. Wir vernehmen nun von wohlunterrichteten Personen, daß diese Reise wenigstens angeblich den Zweck hat, den

alten Kanal, der vor Zeiten das Mittelländische mit dem Rothen Meere verbunden haben soll, in seiner ganzen Länge aufzu— sinden und aufzunehmen und zu untersuchen, ob es thun— lich sey, denselben wiederherzustellen; sollte dies unausfuͤhrbar erscheinen, so wird man eine Straße durch die Wuͤste von Kahira nach Suez so herrichten, daß selbige von Dampfwagen der neuesten Erfindung, die keiner Eisenbahn beduͤrfen, befahren werden kann. Das eine wie dag andere Unternehmen soll von der Britischen Regierung unterstuͤtzt werden. Soliman Pascha ist zur Abreise bereit; Mundvorrath und Wasser fuͤr 50 Tage, Zelte 1c. werden übermorgen in die Wuͤste gesandt. Hundert Reiter werden dem Soliman Pascha theils zur Bedeckung, theils um Stationen zur Erleichterung der Communication mit Kahira zu bsiden, beigege— ben. Man wird die Armee zu den Arbelten in der Wäste ge— brauchen. Vielleicht hat man dennoch die Absicht, an den Käͤsten des Rothen Meeres Festungswerke aufzufuͤhren; es fällt uns auf, daß man Militair⸗Ingenieurs zu dieser Inspections-Reise wahlt. Wir leben in einem Lande, wo man immer ein Unternehmen mit einem andern so maskirt, daß es oft schwer ist, das Wahre herauszu⸗ finden. Man spricht auch von einem Projekte der Regierung, gr ß Wasser⸗Reservꝗirs in der Wuͤste anzulegen. Wir werden ald mit Gewißheit uͤber diesen interessanten Gegenstand berichten

koͤnnen.

Ibrahim Pascha ist fortwaͤhrend in Unter⸗Aegypten mit Bauten und oͤkonomischen Unternehmungen beschäͤftizt. Einige

Personen, die wohl ziemlich gut unterrichtet seyn mogen, vermu⸗ then, daß Ibrahim Pascha bei den Metzeleien der Maroniten nicht ganz fremd gewesen sey; als er nämlich die in seiner Ar— mee stehenden Syrier Erle; und in ihr Vaterland zuruͤcksandte, ließ er vielen zieren ihre Decoration und beschenkte einige der⸗ selben mit bedeutenden Geldsummen. Man will mehrere dieser * Ibrahim Pascha's unter den Drusen als Chefs be— merkt haben. Diese Vermuthung, die man auch nur vertraulich ausspricht, wollen wir jedoch eben so wenig als gegründet anneh⸗ men als die, daß die Pforte die Vernichtung der chri stlichen Be— völkerung des Libanon, die sich bisher immer de e u f gegen sie bezeigte, mit Vergnuͤgen sehe.

China.

In Marseille ist die Ostindische Post eingetroffen welche Zei⸗ tungen aus Bombay bis zum 1. . 9 fr wichtige Nachrichten aus China enthalten, welche bis zum 20. Qktober reichen. Die Britische Expedition gegen Emoy, eine Insel, die einen bequemen und sicheren Hafen besitzt und in einer weiten Bucht liegt, welche den Distrikt Fuhkien bildet, aus dem der meiste Thee herkbmmt, war von vollkommenem Er⸗ oh gekroͤnt worden. Die Englaͤnder hatten sich dieser Insel be⸗ maͤchkigt und daselbst angeblich nicht weniger als s Säcke Ge— schütz erbeutet. Der große Chincsische Kanal, der nach Peking führt, wurde von der Expedition blokitt. Auch ging das Gerücht,

daß die Mnsel Tschusan von den England .

Mit Ausnahme der im Pyren tretenen Distrikte kam das Großherzogthum und die Grafschaft 23 wieder an den rechtmäßigen Eigenthuͤmer.

Kur

fur den Herzo von Anjou erklaͤrte, erhielt Luxemburg im Jahre 1701 wieder 3

entsagte der Kurfuͤrst von Bayern, der seit 1711 in Besitz von

6 erzogthum Luxemburg und seine D gern,, ,, *)

Dle Franzbsische Partei im Großherjogthum Luxemburg be⸗

müht sich noch immer, dem Auslande glauben zu machen, als sey das Franzoͤsische dort die eigentliche Verkehrs⸗ oder Landessprache. Das Journal de Luxembourg giebt jwar zu, daß auch das Deutsche bestehe, erlaubt sich aber dabei die Franzoͤsische Sprache in die Kategorie der Deutschen zu setzen, und bezeichnet beide als die im Lande herrschenden Ratlonal⸗Sprach en.

Es wird deshalb angemessen seyn, zu erbrtern, ob die Ele⸗

mente einer Franzoͤsischen Nationalität, die jene Partei in den Luxemburgern charakteristisch ausgedruckt finden will, eine histo⸗ risch begründete Wahrheit haben und ob das Franzoͤsische, beziehe es sich auch nur auf die Sprache der Verwaltung und der Gerichte, den Verhaͤltnissen entsprechend sey.

Luxemburg wird schon durch seine älteste Geschichte an das

Deutsche Interesse geknuͤpft, und die Bewohner des Landes, welche

die Lüätzelburg (kleine Burg) und deren Umgegend spaͤter einnah⸗ men, sind Deutschen Ursprungs. Die Namen der Berge, Städte

a we g uren wspflichtcten .! eincn ande?! Stoss' (ais und Gegenden bestätigen dies. Ohne auf den Ursprung der Ge⸗

schichte des Landes zuruͤckzugehen, was hier zu weit fuͤhren wuͤrde, wollen wir nur einige der frühesten Besitzer desselben nennen, wie Pipin, Karl Martel und Siegfried, den Enkel Karl's des Großen.

So wie noch heut gen Tages eine Franzoͤsische Partei im Lande besteht, so, erzählt die Chronik, war es schon in den alteren Zeiten. Es erhielt sich immer eine Franzoͤsische Partei im Lande, die aus einer geringen Zahl unruhiger Einwohner bestand und mehr sich

selbst zum Schaden, als den Franzosen zum Vortheil wirkte.

Dessenungeachtet ist es dieser Partei niemals gelungen, die Deutschen Elemente zu vernichten und nicht zu allen Zeiten durfte der antideutsche Sinn laut werden. Die Burger von Luxemburg suchten mehr als einmal mit den .

: 1 n Tationalitaͤt ge de Eindring⸗ Die Thron-Rede hat die Erwartungen keiner Partei befrie⸗ in der Hand ihre Dfutsche Nattznglität gegen fremde Eindritz.

linge zu behaupten. Unter dem Burgundischen Hause strebte die Franzoͤsische Sprache, administrativ 9 werden, was Anlaß zu vielen Beschwerden gab, die, von Luxemburg ausgehend, ge⸗ gen Philipp den Guten gerichtet waren, woraus auch die Ab⸗ neigung gegen die Burgundische Herrschaft groͤßtentheils sich her— schreibt; denn die Luxemburger erklärten den Gesandten Herzog Philipp's von Burgund ganz offen, lieber einem Deutschen Fuͤr⸗ sten angehoͤren zu wollen, der mit ihnen eine Sprache rede, als dem Einflusse der Burgunder sich zu fuͤgen. Die Franzosen ha⸗ ben sich mehrmals in Besitz Luxemburgs gesetzt, sie konnten sich aber niemals lange behaupten, weil ihnen der kräftige Deutsche Sinn der Luxemburger Burger zu entschieden entgegentrat. Im Jahre 1513 verließ der großere Theil der Burger Hab und Gut und folgte der 4009 Mann starken Besatzung, welche eine Capi— tulation mit dem Herzog von Orleans abschloß, nach Bastogné, weil sie den Franzosen den Treuschwur nicht leisten wollten. Ein ähnliches Motiv Deutscher Anhaͤnglichkeit waffnete die Burger Luxemburgs im Jahre 1597 zur tapfersten Vertheidigung gegen

den Marschall Biron, der, aller angewandten Mittel von List und Heeresmacht ungeachtet, ohne Erfolg wieder abziehen mußte.

Im Jahre 1598, bei der Huldigung Albert's, Gemahls der

Donna Klara Isabella, Tochter Philixp's 1II., behaupteten die

Luxembtziger Stände das Recht, den Rittern des goldenen Vließes unmittelbar zu folgen und allein ihren Eid in Deutscher Sprache ablegen zu durfen. Zugleich erhielten sie ein Privilegium der Nicht—

/ prä udiz, das 1725 erneuert ward. Eben so leisteten die Luxem— burger Staͤnde im Jahre 1615 dem Nachfolger jenes Fuͤrfflichen Paares, Philipp III. einen Deutschen Huldigungseid.

Der. Pyrenäische Friede vom 9. November 1659 brachte viele Plätze und Städte an Frankreich. Dahin gehören: Die—⸗

denhofen (Thionville) Montmedy und Dampvilliers, nebst vielen WProbsteien, Herrschaften und Burgen. Bei der Huldigung Karl II.

(1666) ward der Eid der Luxemburger Stande ebenfalls in Deutscher Sprache verlesen und nachgesprochen. Als im Jahre 1680 die zu Metz etablirte Reunions-Kammer auf eine

das Völkerrecht verletzende Weise die ganze Provinz Luxemburg fuͤr Franzbͤsisches Eigenthum erklaͤrte, ünd das ganze Land nach und nach von Franzoöͤsischen Truppen besetzt wurde, waren es abermals die Buͤrger von Luxemburg, welche die Besatzung der Festung so kraͤftig gegen die Angriffe der Franzosen unterstůͤtzten, daß es diesen nicht gelang die Hauptstadt des Landes und noch etwa 30 Flecken und Dörfer der naͤchsten Umgegend einzunehmen. Alles Uebrige mußte die Gewalt des Koͤnigs von Frankreich an— erkennen; aber auch die dem Burgundischen Kreise nachgelassenen Orte wurden von den Französischen Autoritaͤten und Besatzungen

so willkuͤhrlich behandelt, daß sich der Haß gegen diese Herrschaft immer entschiedener aussprach. Aus Luxemburg gingen damals viele Denkschriften hervor, welche das erlitten Ünrecht in den hellsten Farben schildernd, an die hohe Verpflichtung aller Deut— schen Fuͤrsten, Staͤnde und Patrioten mahnten, die schwere Unbill nicht zu dulden und die ganze Provinz um jeden Preis wieder zu gewinnen.

Im Jahre 1684 erzählt die Chronik ausdruͤcklich, daß es der Franzdsischen. Armee, aller Anstrengungen und der bereits fast n zerstoͤrten Stadt Luxemburg. ungeachtet, nicht gelang, den

uth des Gouverneurs und der Buͤrger zu beugen; indem der— selbe zu sehr durch den eingewurzelten Haß der Letzteren gegen die Franzosen gestählt worden ware. Edelmann und Burger, Sffizier und Soldat, Herr und Knecht, Alle habe derselbe Geist beseelt und Jeder habe sich beeifert, seinen Posten ehrenvoll auszufuͤllen. Erst, nachdem alle Werke zerstoͤrt und die Hungersnoth auf den höͤchsten Gipfel gestiegen war, wurde eine Capitulation abgeschlos⸗ sen, in der die Franzosen die Aufrechthaltung der gewesenenen Rechte ꝛc. versprachen, wogegen sie jedoch nachher mannigfach fehl⸗ ten. Nach dem in demselben Jahre abgeschlossenen Traktat von Re⸗ ee blieben dann die Franzosen vorläufig im Besitz von uxemburg. Der Friede zu Rißwsck, den 28. Jaguar 1698, ent— B? den Franzosen wieder diese Feste, fuͤr deren Erweiterung und erstaͤrkung Ludwig XIV. . Summen verwendet hatte. ischen Frieden schon fruͤher abge⸗

m Spanischen Erbfolgekriege, in welchem sich Maximilian, rst von Balern und General-Gouverneur der Niederlande,

ranzoͤsische Besatzung. Im Frieden von Utrecht

) Bekanntlich hatte sich vor einiger Zeit zwischen dem Jour⸗

nal de Lupembonrg und dem FIournal de la Hane ein Streit über den angeblich allgemein eingeführten Gebrauch der Französtschen Sprache als amtlicher Geschaͤftssprache im Großherzogthum Lurem⸗ burg erhoben. erg Staate rg, 18116 No. 340 Niederlande) und 350 (Luxemburg. )] Der vorliegende uns ie,, Aufsatz

oll nur dazu dienen, die Frage mit Hülfe ihrer n en, ; Gres nmerk. der Redaetton.

orischen Momente