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Groñbritanien und Irland
London, 5. 23 Es ist die Rede davon, daß aus Anlaß der bevorstehenden Taufe des Prinzen von Wales ein Ritter⸗Or⸗ den fuͤr Maͤnner von bedeutenden literarischen Verdiensten gestif⸗ tet werden solle. ꝛ
Der Viertelsjahrsbericht uͤber das oͤffentliche Einkommen wird erst heute Abend erscheinen, das Ergebniß übrigens, wie man bereits weiß, sich als im Ganzen guͤnstig herausstellen. In den Zoͤllen duͤrfte sich, mit dem entsprechenden vorjaͤhrigen Quar⸗ tal verglichen, eine Zunahme von etwa 400, 09090 Pfd. St. erge⸗ ben, der Mehrertrag der Zoöͤlle fuͤr das ganze Jahr aber, mit 1810 verglichen, etwa 100 000 Pfd. St. betragen. Aus jenem ansehnlichen Quartal⸗-Zuwachs der Zölle darf man jedoch, dem Observer zufolge, nicht auf Zunahme des auswaͤrtigen Handels im Allgemeinen schließen, da dieser Zuwachs durch die Zunahme der Zoͤlle, welche fuͤr den einzigen Artikel Zucker bezahlt wurden, mehr als gedeckt, die Summe aller äͤbrigen Zölle aber einen Aus— fall ergeben wird.
Der Leeds Mercury meldet unter der Ueberschrift: „Wir— kung der Korngesetze“, daß, dem Vernehmen nach, die Bestellun⸗ gen der Ostindischen Compagnie fuͤr etwa 15,000 Stuck Tuch, welche gewohnlich einer ausgezeichneten Fabrik der Stadt Teeds zugingen, dieses Jahr einem Hause in Aachen, und zwar aus dem Grunde ertheilt worden seyen, weil die Kontinental? Fabrikate de⸗ nen von Leeds an Qualitat gleich staͤnden, sie an Farbe uͤber— trafen und bedeutend wohlfeiler seyen. da die Deutschen Fabrikanten das Haupt-Material, das Brod fuͤr ihre Arbeiter, um die Halfte wohlfeiler haͤtten, als ihre Englischen Konkurrenten.
Am 1. Januar 1812 betrug der Thee-Vorrath am hiesigen Markt 2,762, 54, am 1. Januar i841 aber 358, 331,000 Pfund. Im Jahre 1810 wurden in London 20019000 Pfund fuͤr den Tin⸗ heimischen Verbrauch abgegeben, 4682000 Fuͤstenwaͤrts versandt und 1,210,090 Pfund ausgefuüͤhrt. Im Jahre 1841 wurden 23 072,931 Pfd. fuͤr den einheimischen Gebrauch verabfolgt und 10190, 100 küstenwäͤrts verschickt oder ausgefuhrt. Es stellt sich
somit, blos insoweit London berheiligt ist, fuͤr voriges Nahr ein Mehr⸗ d , muͤssen, daß Herr von Mieg gestern Abend um 11 Uhr verschie⸗
dd mn von Thee im Betrage von etwa 8 Millionen Pfund eraus.
Der Globe erklaͤrt wiederholt und bestimmt die Behauptung mehrerer Blatter, daß zwei angesehene Lords, wovon einer sogar dem Kabinet angehdren soll, in den Schatkammerschein-Betrug verwickelt seyen, fuͤr durchaus grundlos; uͤberhaupt sey kein Mann in Stand und Ansehen bei dieser schmutzigen Geschichte be⸗ theiligt.
Am hiesigen Geld- und Fondsmarkt sucht jetzt ein Jeder moͤglichst anzubringen, was er an Baarschaften vorraͤthig hat. Man besorgt namlich, daß am Ende der Woche, wo die Januar— Dividenden mit ins Spiel kemmen, der Zinsfuß noch mehr fallen werde, da der matte Zustand des inneren Handels keine Gelegen—
heit zur Verwendung der beinahe 10 Millionen Pfd. St. darbie—
tet, welche durch die Dividenden mit einemmale auf den Geld— markt kommen werden. Die Rückzahlung der temporairen Dar— lehen an die Bank wird diesmal kaum 14. Million Pfd. St. er—
Dies sey leicht erklärbar,
46 wo Herr Wallack an Macready's Stelle getreten ist, der „Othello“ aufgefuͤhrt.
Belgien.
Brüssel, 7. Jan. Der Oesterreichische Gesandte, Graf von Dietrichstein, verläßt den hiesigen Pesten auf Ürlaub, während welcher Zeit der Legations-Scecretair, Freiherr von Handel, mit den Geschaͤften der Cee dr r,. beauftragt ist.
Deutsche Vundesstaaten. Dresden, 3. Jan. Der Herr Minister Baron von Man⸗ teuffel ist gestern Abend gestorben.
der aͤltesse Lehrer an der hiesigen Köͤnigl. Akademie der bildenden wurde am 14. Juli 1774 in Stuttgart geboren.
Dresdener Eisenbahn vollendet ist, standen die Actien nicht so hoch im Course wie heute, naͤmlich zu 25 pCt. Agio. eine naturliche Folge der endlich gewonnenen Ueberzeugung, daß die Inhaber wenigstens auf vierprocentige Zinsen bei der Per⸗ sonen- und Frachtfrequenz werden rechnen durfen. Dagegen stehen die vom Staate mit 14 pCt. Zinsen garantirten Actien der Leipzig⸗Bayerischen Eisenbahn bis 2 pCt. unter dem Nominal—⸗ werthe. Man scheint bis jetzt zu bezweifeln, daß sie jemals, wenn sie auch wohlfeiler gebauet wird, so hoch rentiren kann als die Leipzig-Dresdener Bahn.
Frankfurt a. M., 8. Jan. (O. P. A. 3.) Die erste bien.
jaͤhrige Sitzung der hohen Deutschen Bundes-Versammlung war
wegen des am 6. Januar eingefallenen katholischen Feiertags auf
den 7. Januar festgeseßt worden und fand an diesem Tage statt.
Am 6. Januar verstarb nach einer langwierigen Krankheit viele andere nach sich ziehen und die Einfuhrung einer größeren
benen Muchtar Bei, mit zwel Turkischen Dampfbbten „Tairl Bahri“ und „Peiki Schewket“ nach Syrien abgegangen. Auf diesen Dampfböten und guf dem am selben Tage gleichfalls nach Syrien abgegangenen Oesterreichischen Dampfbobte „Principe Metternich“ sind 1500 Mann Tuͤrkischer Truppen abgeschickt worden.
Gestern wurde (wie bereits in Briefen aus Wien gemeldet wurde) der bisherige Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Rifaat Pascha, seines Amtes enthoben und an dessen Stelle der
ehemalige Handels⸗Minister, Mehmed Sarim Efendi, zum Umure Charidschie Naziri, jedoch ohne die Würde eines Muschirs und
Kuͤnste, der Professor Ferdinand Hartmann, eben so ausgejeichnet als Kuͤnstler, wie allgemein geachtet und geliebt als Mensch. Er
Leipzig, 5. Jan. (Magd. Ztg.) Seitdem die Leipzig⸗ Das ist
den damit verbundenen Titel „Pascha“, ernannt. Diese Veraͤnde⸗ rungen jollen, den in Umlauf befindlichen Geruͤchten zufolge, noch
Sparsamkeit in den Besoldungen der Staats⸗Beamnten, namentlich in jenen der Großwuͤrdentraͤger, bezwecken.
In einem weiteren Berichte uber die im vorigen Jahre nach Yaris gekommenen Nachrichten von der Verbreitung des ar ismus unter mehreren Staäͤmmen des Volkes von Kurdistan meldet die Augsb. Allg. Ztg.: „Die Nachricht von dem Ueber⸗
ritt eines Theiles der Nestorianischen und Chaldaͤischen Christen
n Kurdistan zum Protestantismus bestaäͤtigt sich wenigstens in einem gewissen Maße. Diese Angelegenheit verwickelt sich durch eine Menge Umstaͤnde, welche sich theils auf die herkömmlichen Rechte der Europaͤischen Konsuln in Turkischen Ländern auf Be⸗ schuzung ihrer n n, m. theils auf die Firmane der Pforte über Glaubensveraͤnderung beziehen. Einige Englische Konsular— Agenten haben alle zum Protestantismus Üübergegangenen Rgjas unter Englischen Schutz genommen, wie es Franzoͤsische und Rus⸗ sische Konsuln mie kathölischen und Griechiscken Rajas thun.
In einigen Paschaliks bot, dies keine Schwierigkeiten, aber einige ᷣ y, mit Tuͤrkischen Pascha's von der alten Schule
Die hohe Bindes-Versammlung hatte in gedachter Sitzung aber⸗
/ mals die durch die schwere Krankheit veranlaßte Abwesenheit des ⸗ hat der Pascha von Mosul einen heftigen Streit darüber mit
dem Englischen Agenten, der selbst ein Raja ist.
Königlich Bayerischen Bundestags-Gesandten, Herrn von Mieg, zu bedauern. Leider sind wir in dem Fall, die Trauerkunde mittheilen zu
den ist. In ihm hat einer der edelsten Menschen, ein Mann, dem Rechtsgefuͤhl, Berufstreue, rasllose Thätigkeit und alle Eigenschas⸗ ten einwohnten, die den vollendeten Staäatskundigen auszeichnen, die Erde verlassen. Kreisen, denen der nun Geschiedene nahe stand, sichtbar geworden.
t Luremburg, 1. Jon. Das heute ausgegebene Ver—
thum Luxemburg bekannt. und kann in besonderen Fallen auch an Fremde ausgegeben wer—
auf einem gruͤn emaillirten Felde ein goldenes W unter der Kdͤ—
fordern. Ein starker Ankauf von Schatzkammer - Scheinen, angeb⸗
lich auf Rechnung des Bankerott-Gerichts, hat die Prämie deer Papiere abermals gesteigert. Günstig wirkt auf die Boͤrse der Umstand, daß aus dem Norden Europa's, da die Getraide-⸗Ankäufe aufgehört haben und es dort daher an Wechseln auf hier fehlt, bedeutende Baar⸗Rimessen einlaufen, was, wie man glaubt, wohl noch einige Monate fortdauern duͤrfte. Lord Melbourne hat vorgestern der Koͤnigin in Schloß Wind— sor einen Besuch abgestattet.
Sir R. Peel, der auf seinem Landsitze Drayton lebt, wurde dort am 2ten d. vom Her og von Cambridge besucht.
Die Regierung soll die Errichtung eines regelmäßigen Dampf-
schifffahrt⸗Dienstes zwischen der Suͤd-Amerikanischen Kuͤste im Stillen Ocean, Neu-Seeland und Australien beschlossen haben. Ferner wird berichtet, daß ein Englischer Ingenieur durch die
Behoͤrden von Panama zur Vermessung einer Eisenbahnlinie uͤber
die Landenge eingeladen worden sey und daß jene Behörden die Ausfuͤhrung der Bahn durch eine Englische Gesellschaft wuͤnschten, welcher sie ausgedehnte Privilegien verleihen wollten. Ein Schiff von Quebeck hat am 1. Januar drei ö, vom Mikmak-Stamme aus Kanada nach Liverpool gebracht. Sie werden sich von da nach London zum Kolonial-Minister begeben und haben Briefe des Obersten Halloran vom 68sten Regiment bei sich, welcher unlaͤngst zum obersten weißen Häuptlinge der Mikmaks gewählt wurde. Diese drei Indianer sind, die vielen Bänder an Rock und Beinkleidern abgerechnet, ganz Europaͤisch gekleidet, sehen wohlanständig aus und haben stark markirte Na— tionalzuͤge; der eine ist Häuptling des Stammes, und die beiden anderen sind zu seinen Begleitern ausgewählt worden. Der Häuptling spricht und schreibt das Englische recht gut, seinen Be— gleitern aber faͤllt es schwer, sich darin auszudrücken, obgleich sie die Sprache verstehen. Ein Hauptzweck der Sendung dieser Indianer soll dahin gehen, die Unterstuͤtzung der Regierung fuͤr den Bau einer katholischen Kapelle nachzusuchen, welche ihr Stamm a . hat. J. 2 w,, n, nicht vollenden kann. der Sof -Zeitang ist eine Post-Verordnung erschienen, welche die Brie Befoͤr j j j 2 1, forderung zwischen den Kolonien und im Nachrichten ven der Insel Dominica melden, daß dort in
i . Zeit haufige Und bedeutende Erdstͤße stattgefunden
Die Mexikaner haben ei ; k hatte. ⸗ , . zwei Mexikaner getbdtet , , bracht worden sey. zu haben, aufge⸗ ,, , J,, . Gange seyn sollen. Staaten im
gleichfalls in Gold, aber auf rother Emaille, verzeichnet ist. Die
Devise ist von der eichenen Krone, wovon das Ordenszeichen sei— nen Namen hat, umgeben.
linken Brust getragen. . .
Das Ordensjuwel dazu wird an einem vier — breiten,
von der rechten i lter nach der linken Huͤfte gehenden Bande
(en (6charpe), getragen und besteht aus einem aus vier weiß emgil-⸗ lirten mit Gold verzierten Zweigen gebildeten Kreuz, in dessen Mitte sich ein W unter der goldenen Großherzogl. Krone auf
q gruͤn emaillirten Felde befindet.
wie die der ersten Klasse, auf der linken Brust, das Ordensjuwei
aber wird am Halse (en sautoir) an einem drei Finger breiten
Bande getragen. Die Ritter der Zten Klasse oder Kommandeurs tragen nur
das Ordensjuwel und zwar gleichfalls an einem drei Finger brei⸗ ten Bande am Halse.
Die Ritter der Iten Klasse tragen das Ordenskreuz an einem
zwei Finger breiten Bande im Knopfloch. Der König Großherzog ist Großmeister des Ordens. Die
Großmeisterschaft ist von der Großherzoglichen Krone unzertrennlich.
Nur dem Großmeister steht es frei einen Ritter des Ordens fuͤr verlustig zu erklaren.
Wie wohl der Orden, wie bereits erwahnt, auch an Fremde ausnahmsweise ausgetheilt werden kann, so bezieht sich die Stif⸗ tung doch vorzugsweise auf Luxemburgische Unterthanen zur Be⸗ lohnung außerordentlicher, sowohl buͤrgerlicher als militairischer Verdienste, gleich wie zur Auszeichnung fuͤr diejenigen, welche sich in Kunst und Wissenschaft besonders hervorthun.
Dieser Koͤnigl. , ü, Beschluß ist, Haag den 29. De⸗ zember 1841, von Sr. Majest Kanzler ad interim, von Blockhausen, unterzeichnet.
Spanien. O Madrid, 29. Dez.
bei der Franzoͤsischen Botschaft ein. Man glaubt, mit Bestimmt⸗
Zufriedenheit uͤber das von Herrn von Salvandy bis dahin be— obachtete Benehmen ausdruͤckte. Auch habe ich Grund, zu ver⸗ muthen, daß ihm aufgetragen wurde, eine abermalige Mittheilung an die Spanische Regierung zu richten. Welchen Inhaltes diese aber seyn selle, wage ich nicht, zu bestimmen, und bezweifle, daß bis heute eine neue, die Uebergabe des Beglaubigungs⸗ Schreibens des Herrn von Salvandy betreffende Note von Seiten der Fran⸗ sösischen Botschaft uͤberreicht worden sey. Gestern Abend traf ei dieser ein Courier ein, der jedoch Paris bereits vor Abgang der erwahnten telegraphischen Depesche verlassen hatte. Dlesen Nachmittag fertigte die Franzbsische Botschaft einen Courier nach Paris ab, ohne, wie 6e ohalich das diplomatische Corps von dem bevorstehenden Abgange desselben zu unterrichten. Nach Jer heutigen Sitzung des Kongresses stattete Herr Olozaga zum
Das alte Drurylane-Theater, das in den letzten . erst fuͤr Konzerte und dann fur die Deutsche 3 an nr den, ist jet unter Macready s Leitung, seiner ursprünglichen Rü stimmung.; dem SEnglischen National⸗-Schauspiel, zurück 22 Am 27. Dezember wurde es mit dem, Kaufmann von . eröffnet, in welchem sich Macready als Shylock aus zeichner Ueberhaupt ist Shakspeare jeßt an der Tagsgrdnung. Di nach ff. Vorstellung in Drurylane war „die beiden Edelleute von Verona, welches Jugendwerk des Dichters bisher nur als Oper egeben zu werden pflegte. Gleichzeitig wurde im haymar er. Lr rn,
stenmale dem Herrn von Salvandy einen Besuch ab. Heute fand im Keongresse die definitive Errichtung des Buͤ— Laus statt. Herr Acusia wurde mit 101 Stimmen gegen S zum die Herren Vadillo, Cabello, Cantero und Gil zu Aten und die Herren Huelves, Roda, Domenech und 2 i ee eiten gewählt. Diese Wahlen sind als eine ge—⸗ as Ministerium aus gesprochene Kriegs⸗Erklaͤrung zu betrachten.
Kaonstgntinoyel , . el, Dez. Am 18ten d. ist der Seriaater, Rur Missar ha Pascho n Vegleitung des ihm 14
niglich Großherzoglichen Krone mit der Devise „Je maintiendrai“,
Das Ordenszeichen wird auf der Gesetzgebung bleiben, bis man sie braucht. wird übrigens von allen Seiten heftig angegriffen, indem die Katholiken,
t Wilhelm II. und dem Staats⸗
Ein allgemeiner tief gefuͤhlter Schmerz ist beim Bekanntwerden dieses harten Verlustes auch außer den ; lische Agent ansing, die protestantischen Rajas fur seine Na tionalen zu erklären, so erklärte der Pascha, daß er dies auf keine Art zugeben koͤnne, indem die Rajas durch den Firman ordnungs- und Verwaltungs-Blatt des Großherzogthums Luxem- burg macht die Stiftung eines Ordenszeichens unter dem Na⸗ men Orden der Eichen-Krone für das Großherzog⸗ Dasselbe besteht aus 4 Klassen
den. Das Großkreuz für die Ritter der 1sten Klasse besteht aus einem von vier Strahlen gebildeten Stern in dessen Mitte
) men. Die Ritter der 2ten Klasse tragen den Stern des Ordens,
fremden Wie nunmehr verlautet, traf die Mithin zu Gunten der Mrsfußr von Paris erwartete telegraphische Depesche bereits am 2bsten Di ltni llen sich zwischen Amerika und dem heit versichern zu durfen, daß die Franzoͤsische Regierung ihre Tonnen, re ,,, , mm,
zu thun, und dies hat zu Streitigkeiten gefuͤhrt, welche nur in Konstantinopel und durch eine Uebereinkunft der christlichen Maͤchte mit der Pforte geschlichtet werden können. Namentlich
Er ist ein Türke von der alten Race von Paschas, und als er den be⸗ rühmten Firman von Guͤlhane erhielt, der den Rajas gleiche bürgerliche Rechte mit den Turken gab, behandelte er ihn mit großer Verachtung, ließ ihn zwar proklamiren, aber, um zu zei⸗ gen, was er sich daraus mache, an demselben Tage zwei Rajas nach alter summarischer Gerichtsform hinrichten. ald sand er daß der Firman auch seine gute Seite habe, denn als der Eng—
alle Rechte der Tuͤrken haben, so daß die Beschützung der christlichen Konsuln nicht mehr an der Zeit wäre, daß das System der Nationalisirung ehemals seine guten Grunde ge⸗ habt haben könne, aber jetzt veraltet sey. as Raisonnement des Tuͤrken ist vollkommen n vorausgesetzt, daß er den Firman von Guͤlhane in Ausäͤbung bringt, was er zwar nicht thut, allein da der Englische Agent za nie zum Gestaͤndniß davon bringen wird, so wird er in der Argumentation die Oberhand be— halten, um so mehr als er sich auf einen andern Firman beruft, nach welchem der Uebertritt von einer christlichen Sekte in eine andere nicht erlaubt ist; dieser Firman ist zwar auch längst ver— altet, allein es ist eine der Waffen, welche in dem Arsenal der Dieser Firman
Griechen und Protestanten die Armenier, Chaldäer und Nestorianer zu bekehren hoffen, deren Kirchen durch die Unwissenheit ihres Klerus vollkommen desorganisirt sind. Der Befehrungseiser ist daher gegenwartig 6 im Zuneh⸗
Die Jesuiten ab! die Wiederherstellung ihres Hauses in Mosul durchgesetzt, und die katholischen Missionen aller Orten verstärken ihr Personal in ganz Kleinasien; es sind kurzlich zwan⸗ zig Priester von Paris fuͤr die Levante abgegangen, und man
kann voraussehen, daß uͤberall, wo sie sich mit den Englischen
und Amerikanischen Missionairen zusammensinden werden, die hef— tigsten Streitigkeiten ausbrechen muͤssen. Dies sind lauter Ele— mente zur Aufsoͤsung der Tuͤrkei, die täglich Staͤrke gewinnen und denen sie wenig entgegenzusetzen hat.
Aegypten. Alexandrien, 8. 4 Einem Bericht aus Kahira zufolge, soll sich die Gemüthsart Mehmed Ali's seit dem Verluste von Syrien ganzlich geandert haben. Er gefaͤllt sich in der Erie pe eg m Urtheilsspruͤche, deren Vollstreckung er mit Vergn gen eiwohnt.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. Nemw⸗NMork, 2. Dez. Laut den Zoll⸗Registern haben sich
in dem letztin Abrechnungsjahre vom 3h. September 1840 bis 39. September 1811 die Gesammt-Ausfuhren der Vereinigten
132,085,946 Dollars.
107, 141,519 .
T, Dot. Ferner ergiebt sich fuͤr die Einfuhren an Tonnengehalt die
Zahl von 2.289.309, und fuͤr die Ausfuhren die von 2,353, 59
Staaten belaufen auf 2 die Gesammt⸗Einfuhren von ländern sich belief auf
Auslande wie folgt; namlich fuͤr die Ausfuhr. Amerikanischer Tonnengehalt Fremder Zu Gunsten von Amerika Einfuhr. Amerikanischer Tonnengehalt ... ........ ...... ... 1, 576, 946 Fremder 712,363 Zu Gnnsten von Amerika RD s Aus der Zusammenstellung dieser . ergiebt sich, daß in dem Gesammt⸗Tonnengehalt von 4,6 2,901 Tonnen Ame⸗ rika mit 3,223, 955, und das Ausland nur mit 1,4189419 Tonnen konkurrirt, mithin zu Gunsten Amerika's ein Tonnengehalt von 1,803,906 Tonnen. Oder mit anderen Worten, die Amerikaner haben mehr als zwei Drittheile ihrer ausgefuͤhrten und eingefuͤhr—⸗ ten Waaren in e. eigenen Schiffen transportirt.
Chili.
St. 330 2. Sept. Der General Bulnes ist zum Praͤ⸗ sidenten der Republik Chili mit einer Majoritaͤt von 150 Stim⸗ men auf 189 erwählt worden. Am 18. September soll er die oberste Hag st ere lere in Besitz nehmen, und man hofft, er werde in die Fußstapfen 2 orgäaͤngers und Freundes, des Generals Prieto, treten. Letzterer zieht sich ins Privatleben zu⸗ räck, begleitet von der Achtung seiner Landsleute. Während der
4 .
und. schutze zahite.
ehn Jahre seiner Administration hat die Integritaͤt des Landes , F rr gemacht, und 3 innere Ruhe ist vollig befe⸗
gt worden. Man hofft, daß dies Beispiel einer . und loyalen Uebertragung der obersten Gewalt fur die anderen Republiken Suͤd⸗Amerikars nicht verloren seyn werde.
Niederländisches Indien.
GS Batavia, 11. Sept. Aus Makassar (Celebes) erfaͤhrt man, daß sich nunmehr der Radja von Ternette (ein auf der Suͤdwestkuͤste von Celebes gelegenes sehr sumpfiges Land) den Hollaͤndern abermals unterworfen und den dortigen Hollaͤndischen Provinzial⸗Gouverneur flehendlich um Verzeihung gebeten hat. Der Radja von Ternette hatte namlich im Monat April d. J. der Hollaͤndischen Regierung von Makassar den Gehorsam auf— gekuͤndigt, und unternähm noch in demselben Monate einige Raub⸗ zuͤge zu Wasser und zu Lande gegen die Niederlaͤndischen Unter⸗ thanen in den Distrikten Makassar, auf Celebes, und Neu⸗Bruͤssel auf der Suͤdwestkuüͤste Borneo's. Von einem Niederlaͤndisch-In— dischen, etwa 250 Mann starken Truppen-Corps im Mai d. J.
eschlagen, floh der Radja mit einigen Hundert Mann in die Ge— kl. des Staates Boni (ein der Hollaͤndischen Herrschaft noch nicht unterworfenes, 5 — 600 Quadratmeilen großes Land, dessen Radja 1838 mit den Holländern einen Handelsvertrag geschlossen
hat), wohin er von den Niederlaͤndisch⸗Indischen Truppen verfolgt
und von diesen dort aber- und abermals in kleinen Gefechten so ge— schlagen wurde, daß sein Corps sich ganzlich zerstreute. So irrte der Radja von Ternette an 14 Wochen lang und nur mit weni—⸗ en Getreuen umgeben in Waldungen umher, und schrieb in der
itte des vorigen Monats einen Brief an den Hollaͤndischen Gouverneur von Makassar, worin er seine Reue uͤber sein frevel⸗ haftes Betragen aussprach und die Großmuth seiner Europaͤisch en Herren anflehte. Hoͤchstwahrscheinlich wird der Radja wieder als bevormundeter Beherrscher des kleinen Staats Ternette ein⸗ gesetzt werden.
Die Perlenfischerei wird auf Java, hauptsachlich aber auf einigen kleinen Insein, die der Saͤdküste Java's gegenuͤber liegen, jeßt schon recht eintraͤglich und der Moͤhe lohnend; der Werth der in gegenwaͤrtigem Iich an den Kusten der Inseln Naussa Kompanghan und Naussa Baron aufgesischten Perlen und Muscheln betragt weit uͤber 00, 006 Fl. Bisher war die Perlen⸗ und Muschel⸗ fischerei auf Java und den benachbarten kleinen Inseln einem Je⸗ den, der sich damit beschäftigen wollte, erlaubt; allein es steht zu befuͤrchten, daß, da dieselbe gegenwartig einen reichlichen Gewinn abwirft, unsere Regierung den freien Buͤrgern und Eingeborenen das Perlen- und Muschelfischen oder Suchen auf diesen Inseln ver— bieten und die Perlensucherei auf eigene Rechnung und Gefahr betreiben wird. ;
Noch immer ist auf Java großer Mangel an Gold⸗ und Sil⸗ bermuͤnzen; weshalb man hier im gewöhnlichen Verkehre sich meist des Kupfergeldes bedienen, und um einen Gulden in Silbergeld zu erhalten, immer noch 49 — 50 Cent. Kupfer Agio geben muß. Wer wird in Europa wohl glauben, daß auf dem paradiesischen Java, wo sich seit den n zehn Jahren der Aussuhr— Handel so bewunderungswurdig vermehrt hat, daß der Werth der Exporten jetzt alljaͤhrlich den der Importen um das Doppelte uͤber— steigt, großer Mangel an baarem Gold⸗ und Silbergelde ist. Al— lein, wer nur 3 daß der groͤßte Theil der hiesigen Gouver— , (Kaffee, Thee, Zucker, Indigo, Coche— nille, Pfeffer, Zinn, Gewuͤrze, eßbare Vogelnester 1.) nicht hier zu Lande verkauft, sondern nach dem Mutterlande ausgeführt und dort erst der Hollaͤndischen Regierung bezahlt wird, wahrend die— selbe auch noch, so viel sie nur immer kann, das in den hiesigen ien gn, befindliche Gold- und Silbergeld nach Holland ein— schiffen laßt, dem wird es auch einleuchtend, daß im Jiederlandi— schen Indien eine große Geldnoth herrschen muß. Hoffentlich werden die pecunigiren Verhaältnisse auf Java recht bald besser, da, wie es hier heißt, im nächsten Jahré alle die hiesigen Gou— vernements-Menopol⸗Produkte auf Java selbst versteigert und an das hiesige Gouvernement behꝛhit werden sollen.
Durch das Niederbrennen der Alangalang⸗Gebuͤsche in der Umgegend von Solo sind große Heerden wilder Schweine und Tiger aus ihrem fruheren Aspyle vertrieben worden, welche nun in den Ngawischen Wald geflaͤchtet sind, wo diese Bestien sich
egenwaͤrtig den in der Nähe jenes Waldes wohnenden Menschen urchtbar machen. Erst am ten huj. m. ist ein Detachement Sol⸗ daten, zwei Stunden von Ngawi, von 15— 20 Tigern angefallen und bei dem zwischen beiden Parteien stattgehabten Gefechte sind drei Soldaten von den Tigern lebensgefährlich verwundet worden. Eben so werden auch die wilden Eber, namentlich diejenigen, welche Hörner haben, den Menschen gefaͤhrlich, denn erst am 23sten vo⸗ rigen Monats ist eine bejahrte Frau in der Naher von Plora von einem gehbrnten Eber getoͤdtet worden.
Selbstmord kommt unter den hiesigen Truppen seit einigen Wochen wieder recht haufig vor; namentlich erschießen sich jetzt hier viele Deutsche, die sich, wie man glaubt, hinsichtlich des Gläaäͤ— machens im Niederlaͤndischen Indien bitter getaͤuscht finden, und deshalb ihrem Leben selbst ein Ende machen.
* China.
Vtacag, 29. Okt. Am 21. August brach die Englische Ex⸗ pedition, 31 Segel stark, von Hong. Mn auf, und am 3 teh. dieselbe der Insel Emoy gegenüber an. Der Admiral Parker be⸗ fahl den Fregatten „Drulde“ und „Blonde“ den Hafen, so wie die ihn umgebenden Gewaͤsser, zu untersuchen, wahlend der andere Theil der Flotte in einer . Entfernung folgte. Waͤhrend dies vorging schossen die Chinesischen Batterien auf die zwei Fre⸗ gatten, welche es nicht noͤthig fanden, das Feuer zu erwiedern, da die Kugeln der Chinesen thesis zu kurz, thells zu weit gingen und daher keinen Schaden anrichteten. Am Josten' bei Tagesanbruch wurden saͤmmtliche Boote bemannt, und die beiden Ober⸗Befehls⸗ haber, Admiral Parker und General Gough, bestiegen das Dampf boot Phlegeton. um den Platz zu rekognosziren. Gegen Suhr, kurz nach ih⸗ rer Ruͤckkehr an Bord des Admiralschiffes, Wellesley“ stellte sich ein Mandarin als Parlamentair ein. Als Vorwand fur seine Sendung er⸗ kundigte er sich, weshalb so viele Fahrzeuge auf einmal gekommen wären, um Handel zu treiben, und welche Art von Waaren sie abholen wollten. Der Englische Bevolsmächtigte, Sir Henry Mottinger, schickte den Mandarin alsbald mit der Erklaͤrung zu⸗ rück, daß die Anwesenheit der Flotte zu Emoy keine Handels⸗ Geschäͤfte bezwecke. Mittags waren schoͤn alle Anordnungen ge⸗ troffen, und der Admiral befahl, die Anker zu lichten. Die Dampf⸗ böte Sesostris“ und „Queen“ stellten sich in die vordere Reihe naͤhsrten sich einer Batterie rechts vom Hafen, welche 76 Ge—⸗ nel Sie legten sich quer vor dieselbe hin. Die Schiffe fi 9 en, „Druide“ und „Modeste⸗ folgten nach und schickten 6 Y die links elegenen Batterieen anzugreifen, waͤhrend
Weinen sien des Fentrums, aus zwei Linienschiffen, dem er, „und „Blenheim“, nebst vier kleineren Schiffen, der been nen dem Pylades“, dem „Cruizer“ und der „Mlgerine;,
end, sich in chlacht⸗ Ordnung vor dem Eingange des Ka—
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nals aufstellte. Um 2 Uhr eroͤffnete die Flotte das Feuer egen die Stadt, und gegen 4 Uhr, als das 181e und das 2hste . ment nebst starken Detaschements von Seesoldaten und Matrosen ans Land gien worden waren, zog General Gough an der Spitze des 18ten Regiments gegen die . lange Batterie und be⸗
maͤchtigte sich ihres einen äußersten Endes. Das 26ste Regi⸗ ment und die Seetruppen nahmen indeß die Batterieen der Insel Kulangsu weg. Die Marine ⸗ Soldaten des „Welles⸗ ley“ faßten bald darauf Posten am anderen Ende der lan— gen Batterie. und zogen sich in größter Unordnung zurück, fo daß die
Die Chinesen standen nun zwischen zwei Feuern
en Jahre zur Ausfuhr deklarirte Werth von kleinen Leinen⸗Fabrika⸗ * 2 — rr, Pfd. St.; und der Werth des in demselben Jahre ausgefuͤhrten Leinengarns belief sich auf 818 485 Po. St. mithin betragt der Gesammtwerth aller ausgeführten Leinen⸗ Fabrikate 233,152 Pfd. St., wahrend der Gesammtwerth un— serer sammtlichen Ausfuhren die Summe von 53, 233, 530 Pfd. St. ergiebt, woraus hervorgeht, daß Leinen mit nur circa ein rein hut. an der Gesammt⸗-Ausfuhr des Landes theilnimmt. Dies zeigt hinlänglich, von welcher Wichtigkeit eine Forderung des Leinengeschaͤftes ist, und wie Personen, auf deren Meinungen großes Gewicht gelegt wird, behauptet haben, daß es schwer seyn
Englaͤnder bald Herren aller Befestigungen waren. Die Brust— wehr von Emoy gehört zu den stärksten; aus ungeheuren Granit— blocken gebildet, hatte das Feuer der Schiffe wenig Schaden an— gerichtet, und wenn die Englaͤnder dieselbe nicht durch eine Eska— lade erstiegen haͤtten, so haͤtten die Chinesen sich noch lange hin— ter ihren Mauern halten koͤnnen. General Gough seinen Einzug in die Stadt, welche von den Man—
darinen und der Besatzung verlassen worden war. Die Englaͤnder schunken und mehrere Kanonier-Schalup⸗ pen. Die in den Staats⸗Kassen vorgefundenen Summen beliefen
fanden im Hafen 18
sich nur auf etwa 1000 Pfd. St., und die Beute war ebenfalls von ge⸗ ringem Werthe, weil die Einwohner am 2bsten in der Fruͤhe Zeit gehabt hatten, ihre kostbarste Habe zu retten. General Gough wollte die See⸗Ex⸗ pedition nicht schwächen und ließ daher in dem Platze keine Be— 6 ung, sondern blos auf der Insel Kulangfu, welche die Stadt 6 und zu deren Vertheidigung ein halbes Bataillon ge— nuͤgte. Am 30. August Abends wurden daher sämmtliche Trup⸗ pen wieder eingeschifft, mit Ausnahme von 500 Mann des 18ten und 26sten Regiments und einiger Artillerie, welche, nebst drei Schiffen, auf der Insel Kulangfu zuruͤckblieben. Außerdem blieben
auch die Schiffe „Druide“, „Pylades“ und „Algerine“ dort. Am
5. September ging die Expedition wieder unter Segel, und am 11Iten wurde sie unter 27” nördlicher Breite in der Richtung ge— gen Ningpo und Tschusan gesehen. .
Aus Canton erfaͤhrt man, daß die Chinesen den mit den k abgeschlossenen Vertrag gebrochen hatten, indem sie me Flusse durch Versenkung von Kloͤtzen und Steinen zu verhindern suchten. Capitain Nias fuhr deshalb mit dem Schiffe „Herald“ stromaufwaͤrts, zerstoͤrte das Fort „Wangtong“ und kuͤndigte den Chinesen durch eine Proclamation an, daß jede neue Verletzung des Waffenstillstandes sofort durch Erneuerung der Feindseligkeiten ihre Ahndung finden werde. Bis zum 9. Oktober fiel hierauf in der Gegend ven Canton nichts Erhebliches vor. Der Handel wurde wie gewöhnlich betrieben; die Ehinefen gestatteten den Eng—⸗ ländern, ungestoͤrt ihre Ladungen einzunehmen; hier zu Macao glaubt man jedoch, daß dieser Stand der Dinge nicht lange fort— dauern werde.
Inland.
Köln, 8. Jan. Der provisorische Verwaltungs⸗-Ausschuß des Dombau-Vereins bringt folgende, ihm durch das Königliche Ober⸗Praͤsidium mitgetheilte Ailerhöchsse Kabinets-Ordre zur bffent⸗ lichen Kenntniß:
„Ich habe gegen das, mit Ihrem Berichte vom 28. Mai d. J. vorgelegte, hierbei zurüͤckerfolgende Statut für den Dombau Vercin
zu Koͤln nichts zu erinnern gefunden, und eriheile demselben hierdurch Meine Bestaͤtigung, indem Ich zugleich, der im 8. 2 des Statuts en,, Bitte gemaͤß, das Protektorat uͤber den Verein an nehme. Charlottenburg, 8. Dezember 1811. (gez; Friedrich Wilhelm.
An den Staats-Minister Eichhorn.“
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Der Irländische Leinenhandel.
Die Bedeutsamkeit des Irlaͤndischen Leinenhandels läßt sich
am Besten beurtheilen aus der Anzahl der Personen, welche da⸗ bei betheiligt sind und aus der Große des Kapitals, welches darin angelegt ist. Das ausgeführte Quantum und der Werth des Ar— tikels wird uns den Schiuͤssel dazu geben.
Im Jahr 1836 betrug das Vereinigten Koͤnigreiche klarirte Quantum 'Leinen die Zahl von S820 88760 Yards, und der angegebene Werth davon war 3,238, 9031
Pfd. Sterling.
In 1837 betrug das ausklarirte Quantum 58, 126,333 Yards und der Werth dafuͤr 20063, 125 Pfd. Sterling. ;
Diese Berechnungen erstrecken sich naturlich nicht auf das Quantum und den Werth von kleinen nicht nach der Vard ge⸗ messenen Leinen: Fabrikaten und Leinengarn, welche in den beiden Jahren ausgefuͤhrt wurden und sehr bedeutend waren. Es geht klar daraus hervor, wie nöͤthig es ist, daß Anstrengungen gemächt werden, sowohl Seitens der Anbauer des Rohmaterlals. damit sie Garne zu Preise liefern, die mit jedem anderen Lande konkur⸗ riren konnen, als Seitens der Regierung, um eine Aenderung in den restriktiven Abgaben mit fremden Mächten zu bewirken.
m 2 1836 hetrug das von dem Vereinigten Koͤnigreiche ausgefuͤhrte Quantum Leinengarn an Gewicht 4. 57 4,501 Pfd., wo⸗ von allein nach Frankreich 4312, 141 Pfd. versandt wurden.
Im Jahre 1837 vermehrte sich die Ausfuhr des Artikels wieder und erreichte das Quantum von S373, 100 Pfd., wovon „l0 983 Pfd. nach Frankreich ausgeführt wurden.
Im Jahre 1859 belief sich das zur Ausfuhr klarirte Quan⸗ tum Leinen auf Sã, 256, 542 Yards, und deren an egebener Werth auf 3292, 220 Pfd. St.; das im naͤmlichen *. exportirte Quantum Leinengarn hatte sich wieder vermehrt bis zur Zahl
vor 146,314,015 Pfd., wovon 12259 251 nach Frankreich gingen,
welches Land aber, bei dem Mangel eines auf Gegenseitigkeit ba— sirten Handels ⸗Traktats, zu dessen Abschluß w
damals alle Aussicht war, den Zoll um 26 pCt. im letzten Jahre
erhöͤhete, was denn natürlich die Ausfuhr des Artikels bedeutend verkuͤrzte. Dennoch wuͤrde der Verbrauch des Artikels zu er— zwingen gewesen seyn, wenn man hier zu Lande die geeigneten Maßregel zur besseren Kultur und Handhabung des Rohmaterials (nommen und bei dessen Einfuhr die Zöllen) auf den geeigneten
und Britischer Indu
um das Fabrikat des Artikels dem Ver— brauch in fremden L . Artikels de
tand . in . auf die Anlegung Britischer Kapitalien rie,
ndern zuganglich zu machen. Wir wollen indessen unfere Angaben weiter verfolgen.
Quantum Leinen betrug an Werth z 292. 223 ft. St.; der im naͤmli⸗
) Der Zoll von Flachs ist nur 1 Penny fuͤr den Centner.
Am 27sten in der Fruͤhe hielt
rere Batterieen wieder herstellten und die Schifffahrt auf dem
eim Zolle zur Ausfuhr von dem
Das im Jahre 1839 nach DVardenzahl zur Ausfuhr klarirte / gedraͤngten Uebersicht aller legislatorischen Bemühungen des Mo
würde, den Flachsbau in Irland mit Nutzen zu erweitern und eine ergiebige Kornärndte vortheilhafter sey, so spricht doch die Autorität der Erfahrung dagegen.
Der bei Gelegenheit der en . in Belfast vorgelegte Bericht zeigte auf zufriedenstellende Weise die zu erlangenden und bereits erlangten Vortheile aus der, in fremden Ländern einge— fuüuͤhrten, verbesserten Methode, beim Anbau des Rohmaterials; und wir hegen keinen Zweifel, daß, bei einer gegebenen Aufmun⸗ terung einerseits und einer geeigneten Regulirung der Zöͤlle von Flachs andererseits, der Leinenhandel des Koͤnigreichs noch einer großen und der Industrie vortheilhaften em, d ist.
B. H.
W —
wistlenschaftt, Kunst und Literatur.
Die Kaiserlich medizinische Akademie in St. Petersburg.
Wenn es wahr ist — und es ist doch wahr — daß die Kultur⸗ weise der Natur- und Heilkunde in einem Lande stets mit ein Resfex des Gesammt - Zustandes desselben ausmacht, so verdient das obenge? nannte Lehr-Institut in der Hauptstadt der Ezaren, das im naͤchsfen ͤ Jahre schon sein 50idhriges Bestehen feiern kann, waͤhrend in Bel⸗ gien erst kürzlich ein aͤhnliches ins Leben getreten, auch außerhalb der aͤrztlichen Kreise bekannt zu seyn. In dem seit dem Anfange des vorigen Jahres (1811 von dieser medinnisch=chirurgischen Akademie in Deutscher, Franzoͤsischer und Russischer Sprache heraus egebenen „Journal für Natur- und Heilkunde“ befindet sich ein in teressanter Bericht ihres gegenwartigen zustandes. 1753 begründet, ward sie schon 1508 als , militair-aͤrztliche Bildungs ⸗ Anstalt vom hochseligen Kaiser Alexander voͤllig reformirt; wie aber unter dem weisen und segensvollen Scepter Nikolaus J. im weiten und mächtigen Rußland alle Gebiete der intellektuellen Kultur, und ganz besonders das Medizinische, im schöͤnsten Fortschreiten begriffen is, so ward auch diese Akademie 1835 neu reorganisirt und ihr eine Etats— Summe von 415190 Rbl. Beo. zur Bestreitung der Ausgaben bewil⸗ ligt. Im Dezember 1538 ward sie dem eben so umsichtigen als ener gisch durchgreifenden Kuratorium Sr. Erlaucht des General⸗Adjutan⸗ ten 3c. Grafen von Kleinmichael anvertraut, und hat seitdem eine wahre Glanzhdhe erreicht. In administrativer Beziehung sind die Gebäude theils schon erweisert und vergrößert worden und theils
werden ganz neue fur Hörsale und Kabinette' noch erbaut; ! wissen⸗
chaftlicher Hinsicht sind die Hülfsmittel fehr vervollsiaͤndigt worden, die Kabinette, Museen und Kliniken haben einen bedeutenden Zuwachs crhalten, die Bibliothek allein iß für 20,4 Rol. Beo. vermehrt worden. Das zahlreiche Lehr Personal hat noch drei Repetitoren er⸗ halten und zaͤhlt die Akademie jetzt: Praͤsident (den verdienstvollen Wirklichen Stagtsrath hr. Schlegel seit 1839 2 Hrofs Juen, Akademiker von denen einer der gelehrte SecretJir ist,, 5 Fre om din. 1èPros. extraord., 4 Adjunkte und 3 Interims Adjunkte, 3 Repctitoren, 3 Sprachlehrer, 2 Prosektoren für Anatomie und Zoo tomie mit Gehülfen, 1 Laborant heim chemischen Laboratorium, 2 Lehrer der Russischen Literatur und der Zeichenkunde ! Provisor, 1 Apotheker- Gehulfe und 2 Lehrlinge der akademischen Apotheke, ] Bi⸗ kUietbekar mit 2 Gehuͤlfen, 2 Schrifrführer und Archtvarien mit 2 Schreikern. — Die literarische Wirksamkeit der Profefforen, von der wir hier nur Nachstehendes auffuͤhren, muß dem (lusiande Hochach⸗ tung vor derselben abgewinnen. Neljubin lieferte eine Pharmars⸗ graphie, die schon 1 Editionen hat, Salomon eine umfassende Akiurgie und Netschafsew eing Abhandlung von Arsenikal Vergif⸗ tungen, Eichwald gab die erste Lieferung seiner ürwelt Rußlanbé, eine L lora asLicd=raurasi und eine sehr umfasfende Abhandlung über das silurische Schriftensystem Esthlands im vorhin erwaͤhnten Journal, Sawenko schrieb eine Monographie über Blasenstein⸗-Zerbrockelung, Vsewéelodonm über Thiersenchen, und Chotowitsküredigirte das Tournal, des Militair-Ministeriums, in welchem er auch“ mehrere Deiginal Abhandlungen veröffentlichte. Die Revetitoren waren zeit . uf, Uebersetzungen und selbststaͤndige Abhandlungen nicht min. er fleißig.
Wie die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in St. Peters— burg, unterhalt auch diese Akademie vielfache Verbindungen mst allen civilisirten Landern Europas, in deren Hauptffaͤdten sie viele Ehren- Mitglieder und Korrespondenten zahlt, von denen erst ganz jängst Prof. Berres in Wien eine sehr ansehnliche von ihm selbst verfer tigte Sammlung von 239 Injections -Apparaten der Akademie verehrt hat. Eine eben solche Verbindung mit dem Auslande unterhalt auch die seit 1833 vom verdienstreichen Staatsrath Dr. Wols ki in St. Pe⸗ tersburg begruͤndete „Gesellschaft Rufsischer Aerzte“, die seit einigen Monaten Se Excellenz den Ober-Direktor des medizinischen Departe— ments, Dr. Tarassow, zum Praͤsidenten hat, der auch bereits nach den juͤngsten Berichten in der Berliner medizinischen Central- Zeitung fuͤr die noch großere wissenschaftliche Entwickelung der Gescllschaft sehr vortheilhafte Aenderungen in den Statuten der Sozietaͤt vorge— nommen hat. ö ö r
Ein Ruͤckblick auf den kurzlich von diesem Vereine erschienenen Jahres⸗-Bericht, so wie auf daz von der genannten Akademie heraus gegebene Journal kann nur die Hoffnungen und Wuͤnsche beleben, welche, wie Ref, gewiß jedes Mitglied beider Gelehrten-Koͤrper beim Beginn dieses nenen Jahres für die gedeihliche Fortdauer und das fernere Wohl von wissenschaftlichen Verbindungen hegen kann, welche durch ununterbrochene thaͤtige Wirksamkeit vereinter Kraͤfte geschaffen und erhalten, bisher so segensreich gefoͤrdert wurde.
Dr. J. J. S.
Verhandlungen über die Justiz-⸗Reform in den Koöͤ— / niglich Preußischen Staaten in den Jahren 1774 / bis 1776. Ein besonderer Abdruck aus dem hundert und
funfzehnten Hefte der Jahrbuͤcher fuͤr die Preußische Ge— Berlin, 1811. 60 S. 8.
setzgebung :c.
Unsere Friedrichs Literatur bereichert sich bier mit einer dem Umfange nach kleinen, dem Inhalte nach bedeutungsvollen Schrift, welche fast nur an einander gereihete Dokumente (Kabinets-Srdréz, Ministerial⸗Berichte und Protokolle, Ideen zur Justiz⸗Verbesserung) auf eine interessante und anschauliche Weise den Uebergang von der / ersten Justi Reformation König Friedrichs des Großen, der Cocce—
sischen im Jahre 1746, zur zweiten, der Carmneschen im Jahre 1779, in dem Kampfe des Alten und des Neuen, welchen der roß · Kanz⸗
ler Freiherr von Fuͤrst und Kupferberg mit dem Minister von Carmne führte, darstellen. Und somit ist der urspruͤngliche Zweck der vorne genden Blaͤtter, dem Koͤnige zu der Feier . hundertiaͤhrigen Thronbesteigung einen neuen Oelzweig in die reiche Buͤrgerkrone zu flechten, auf das erfreulichste erreicht, indem namlich, nach einer
narchen, von der neuen Prozeß ⸗Ordnung für Schlesten vom . zember 1741 an, bis zu dem Corpus Juris ie 469 242 1781, alle Epoche machende Veranderungen genannt und dann (aus dem ersten und dritten Bande der im Justis Min isterium aufbewahr⸗