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ten Materialien der Allgemeinen Gerichts Ordnung) die in den Jahren 1774 bis 1770 ern h snrn Verhandlungen zu einem leben⸗ digen Bilde von Friedrich 's tiefem Eingehen in die erichtliche Pro- zedur und von dessen f 8 Wohl seiner Un⸗ u befoͤrdern, zusammengeste e
1 . . w bn. Carmne und Fuͤrst ist es, was in un⸗ mittelbarer Anschauung vor uns steht; und des Koͤnigs Auge blickt dazwischen ordnend, lenkend, vorwaͤrts schauend durch. Carmine, der unerschütterliche, fucht sich mit seinen neuen Ideen Bahn zu bre— chen; Suarez, der Unermadliche, seht schon im Hintergrunde und präparsrt die Waffen; Fuͤrst ringt fuͤr den Codex Fridericianus, der nach einem Menschenalter schon veraltet war; er degt sich weise, meidet alle Blößen und * (gewissermaßen den Monarchen, der ganz entschieden eine neue Reformation, den Fortschritt, will, an sich zu halten. Der Groß⸗Kenzler ist der wuͤrdigsten Maͤnner einer, nach seinem Bildungsgange ungemein gediegen, und, durch Carm⸗ ne's raschere Bewegungen gedraͤngt, stellt auch er „Kurze Haupt⸗ Prinzipia der Justiz⸗Verbesserung“ auf, in welche er, dem Könige zu genuͤgen, einzelne (zu der alten Prozeß Ordnung doch nicht pas⸗ sende) Earmnesche Ideen aufnimmt, selbst ein Allgemeines vollstaͤn⸗ diges Deutsches klares Gesetzbuch“ zur Sprache bringt, und in der Audienz, welche er und der Minister von Carmne zugleich am 4. Januar 1770 bei dem Könige batte, focht er so kuͤhn gegen seinen juͤngeren Rival, daß er anscheinend Sieger blieb. Carmne ergab sich keineswegs; der Koͤnig selbst aber pruͤfie und erwog genau, was seine hochsten Justiz Beamten fuͤr ihre Ansichten geltend machten, und schon den 15. Januar volljog er die „Neue 8 n n n nf um die Prozesse zu verkürzen“; doch scheint er selber diese Neue Verordnung nür fuͤr ein Palliativ, den Groß⸗Kanzler aber fur keinen Meisterarzt gehalten zu haben; denn die Unzufriedenheit des Monarchen endete eigentlich nicht und — den Müller Arnoldschen Prozeß, welcher den Minister Carmne zum Groß⸗Kanzler und zum Schöpfer des Allgemeinen Landrechts machte, lernt man auf jeden Fall gehdriger deuten, wenn man die vorliegenden Verhandlungen damit in Herb nt ung bringt. P.
Berlin Potsdamer Eisenbahn. In der VWaoche vom 4. bis incl. 10. Januar c. sind auf der Ber- lin- Potsdamer Eisenbahn 5398 Personen gesahren.
Meteorologische Geobachtungen.
1842. Morgens Nachinittags Abends Nach einmaliger 10. Januar. 6 Upr. 2 Uhr. 10 Upr. Beobaehtung. Luftdruck... 339, 91 per. 339, 36 Par. 39, 8a Par. Quellwärme 7,97 R. Luftwürmre--. 4,87 R. — 3,23 R. — 3,27 R. Fluss virme 0, 0? R. Thaupunkt!.- — 5,3 R. — 4,29 R. — 4,02 mn. Roden vnrme (, R. Danstssttißzung 8S7 pet. S2 pet. S4 pet. / Ausdustunsg , os Rh. Wetter...... trũbe. trübe. trübe. Niedersehlag 0, og Rh. Wind. ...... O. 9. O0. Wärme wechsel — 2,77, Wolkenzug .. — ö. O. — .
Tagesmittel: 339,77 Far... — 3,77 R .. — 4, 8? R... 81 pct. .
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 7. Jen. Niederl. wirkl. Sehall 5IJ. 5 40. 99).
Kauz. Bih. 25. 55 Span. 22155. Pass. 53. Ausg. —. TZiusl. 57. Dreuss. Präm. Sch. —. Pol. — . Oesterr. —. Antwerpen, 6. Jan. Zinsl. —. Neue Anl. 22.
Erankfurt a. M., S. Jan. Oesterr. 55 Met. 107 3 d. wh ööß 8. 15 21 G. RHank-Act. 1982. 1980.
45 100 6. Loose zu 500 FI. 1147. 14153.
Preuss. Präm. Sch. So G. do. 43 Anl. 1025 G. Poln. Loose 765 6. 5 Span. Anl. 253. 25. Eisenbahn- Actien. 101 . Köln- Aachen —. Paris j 6. Jan. 55 Reute sin eour. II. 50. 33 Rente sin eour. 78. 60. Anl. de 1841 sineour. 79.
253 oll. 50 6. 50.
Taunusbahn- Act. 3797). 3795. Leipzig · Dresden
55 Neapl. au eompt. 106. 75. 55 Span. Rente
Passive 55.
1 E05.
Bekanntmachungen.
Citatio edictallis. : Auf den Antrag des ehemaligen Baͤcker⸗Altmeisters gezogen wurden. Ludwig Haesecke hierselbst wird dessen aͤltester Sohn, D
am 29. Juli 1812, Vorm. 11 Uhr, vor dem Herrn Justizrath Koenig oder zuvor im hie⸗ erleichtert. sigen Gerichtslokale zu melden, widrigenfalls der
unter seine naͤchsten Erben vertheilt werden wird. 3 den 15. Oktober 1841. Koͤnigl. Preuß. Land- und Stasdtgericht.
Bekanntmachung. Dem grebßern Publikum sowohl als besonders den Die Kosten fuͤr Vereins- Mitgliedern wird hierdurch vorlaufig bekannt nach Maßgabe
in diesem Jahre wiederum im me , me. gau stattũ im Monat Mai bei Tor
unseres Vereins, welchc bis
ihre Beitrage für 1842 mit 2 Thir. Pe A
i 2 bl. ttie an bindungen uns haͤuftg Gelegenheit din mit nter eichneten San meier bis zum 1. Rar belt er hch 2 . nur diejenigen
g ger unse res lien, die wir als wirklich zu⸗ r ver = ien fe der ger Rergeeruns dersteslenkelchene nn, ch eine scheistlich au. ßerst gründliche und praktische Anweisung zur Erzie= lung einer Ausbeute von durchschnittli ro Schessel Kartosseln oder 1000 Pro- cent Lralles aus 100 anschaffen wollen, empfehlen wir das so eben in ei⸗ ner neuen Begrbeitung bei uns fertig n,
dieses Jahres portofrei einzusenden Torgau, den 1. Januar 1842. Das Pferdezucht in der Provinz Sachsen. Graf von Seydewitz, . omginen⸗Rentmeister Flemmin als Schatzmeister. 9
Procent
Bekanntmachu
nik zu Schwetz an der Weich sel. Mit Bezugnahme auf den in den Schwetzer Nach—⸗ richten enthaltenen Prospektus unseres Instituts brin-
gen wir hiermit zur zffentlichen Kenntniß, daß fuͤr Intelligenz Comtoir.
unseren jetzt abwechselnd in drei großen Brennereien
693 pCt. und von ganz besonders gutem Material ausnahmsweise schon ; Sieben Hundert und Dreissig Prozent Tr.
e Dauer eines vollstaͤndigen Lehr⸗Kursus, der der Bacergesell Johann Ludwig Haesecke, welcher sowohl den theoretischen als den praktischen unter⸗ im Juli 1523 den hiesigen Ort verlassen und seit richt in sich begreift, waͤhrt drei Mongte. Diejeni⸗ dem von seinem Leben und Aufenthalte keine Nach- gen, die indessen nur dem praktischen Unterricht bei⸗ richt gegeben bat, so wie dessen etwanige unbekannte wohnen wellen, würden ihren Zweck in 4 — 6 Wochen Erben und Erbnehmer hierdurch aufgefordert, sich erceichen konnen, da die hier eingeführte geregelte in termino Unterrichts Methode ein schnelles Auffassen der saͤmimt⸗ lichen Manipulationen des Geschaͤfts außerordentlich
Der durch Experimente erläuterte, theoretische Un⸗ genannte Baͤckergesell Johann Ludwig Haesecte fuͤr terricht nimmt mit dem 2. Maͤrz seinen Anfang, und todt erklart und sein hierselbst vorhandener Nachlaß beginnen dann zunaͤchst die Vorlesungen uber Chemie, Physik, Materialienkun de und Technologie. Gleichzeitig wird der Betrieb des Mühlenwesens nach theoretischen Grundsaͤtzen praltisch gelehrt. Fur die Theilnahme an dem 2 Lehrkur⸗ sus sind 30 Thlr. Gold, fuͤr den prakti richt allein nur 20 Thlr. Gold voraus zu bezahlen.
; der Beschaffenheit derse gemacht doß die Thierschau und das Pferderennen io Thir. und 6 Thlr. . . ermaͤßigt. nden wird . 1 Gern sind wie bereit, denjenigen jungen Mannern,
wird. Die zeitherigen Mitglieder welche Brennerei -Vorsieher werden wollen, nach aUltünd Januar ihren digtem Ünterricht zu
Austritt nicht anmelden, werden auch ferner als ö eutsch⸗ Mitglieder betrachtet werden und demnaͤchst ersucht, ien, * Hh lich Han men , w.
ö ! ng Manuskript, betitelt: des Comtoir für gandwirthschaft und Te ch⸗Die Kartoffel- Spiritus Fabrication der neuesten Zeit. Schwetz a. 8. Weichsel, den 4. Januar 1612 Das Comtoir sür Land wirthechast und Technik.
In Berlin ertheilt naͤhere Auskunft das Königliche . Wilhelm
4
8
R er liner Börse. Den 11. Januar 1842. Fonda. 8 Pr. Cour. 4etten. — Pr. Cour. riet,. eld. Rrie. geld. St. Sebald - Sch. 4 416 1061 nel. Pota. Risen. 5 121 — Pr. Rug. Obl. 30. 4 102 / 102 40. do. Frior. Aet. 41 — 102 Präm. Sreb. der Mad. Lp. Bisenb. 1 109 Seebandluug. — 811 S0 do. do. Prior. Aet. 102 6 Kuri. Schuldv. 3 1027 102 rl. Anh. Risenb. — 1055 101 kerl. Studi · Oul. Ao. ar. Prior. Aei — 102
1 101 103 klhinger do. 3 — — Daun. do. in Th. — 47 Wertp. Pfaudbr. 3] 6
1017 Grossb. Pos. do. I 105
105
Dũuss Elb. Riseub. 5 86 . do. o. Prior. Act. 5 101 — abein. Biceub. 5 961 — do. do. Prior. Act. 4 101 —
Gold al marco *.
Ostpr. Plaudbr. 102 101 6 3 Pomm. do. 102 102 2 . . Kur- u. NeNum. do. — 102 102 e e. 13 19 Schlesische do. 8 — 101 ee. r. 9 14 d 8 ö Dia eouto * 3 1 ö Pr. Cour. I ech sel- CO urs. Thlr. u 30 Sgr. hriet. geld. an nn, . 250 FI. Kur — 138 1 260 11. 2 M. — 138 IlIamburg ...... .... ..... ...... 300 Mu. Kur? — 1419 w. . 44 — 360 nk. 2 mi. — 1183 London ................... .... 118i. 3 Mi. — 6 20 Fare, 300 Fr. 2 Me. — 71 — Wien in 20 Xc. . ...... ...... .... 1560 T1. 2 M. — 103 Augaburg.......... ...... . 150 FI. 2 M.. 102 1017 1 100 ruir. 2 M., 99 286 Leipzig in Courant in I TI. Fass.. 100 T'ult. S Tage 1 992 Frankfurt a. M. Wꝶæ. . .. ...... ..... 100 FI. 2 M. — 1014 Peteraburr........... ...... 1 SRbl. 3 Woeb. 1 9 —
Mittwoch, 12. Jan. In Schauspiel in 5 Akten. Donnerstag, 13. Jan. Im
1
n Opernhause: Wilhelm Tell, Schauspielhause: Der alte Herr,
Lustspiel in 2 Abth.ͥ, vom Verfasser von „Luͤge und Wahrheit“. Hierauf: Zum erstenmale: Versuche, musikalische Proberollen in
1 Akt, von L. Schneider.
Musik von mehreren Komponisten.
(Mad. Maschinka Schubert, geb. Schneider, vom Königl. Hof⸗
Theater zu Dresden: Pauline, als Gastrolle.
Und: Drei Genre⸗
Bilder, ausgefuͤhrt von Dlle. Polin und Herrn Schneider.
Freitag, 11. Jan. Im Ope garo, Oper in 2 Abth., von Mo bert: . als Gastrolle.)
Im Schauspielhause: Abon tion extraordinaire au bénésice mirre représentation de: Une 5 actes et en prose, par Scribe
Billets zu dieser Horssellnnʒ d. M., von 9 bis 2 Uhr, in der
rnhause: Die Hochzeit des Fi⸗ zart. (Mad. Maschinka Schu⸗
nement suspendu. Représenta- de Mr. Francisque. La pre- chaine, comédie nouvelle en sind von Mittwoch, den 12ten Wohnung des Herrn Francisque,
Taubenstraße Nr. 10, zwei Treppen hoch, zu haben. Die Abonne⸗ ments⸗Billets werden bis Donnerstag, den 13ten d. M., Mittags
2 Uhr, reservirt bleiben.
Königstädtisches Theater. Mittwoch 12. Jan. Italienische Opern⸗-Vorstellung. Zum
erstenmale: IL Capuleti ed i Mo
Wohnung, und aa sind. Christinn Herrmann Berger aus Chemnitz, ben, auf Ferdinand Julius Böhme aus Chemnitz,
olen ausgebreiteten Ver⸗ arbieten. Un⸗
circa
Quart Maische
ten systematischen Unterricht in der Spiritus⸗ . Theilnehmer aufgenommen werden
i ; Na el Brennerei⸗Betriebs⸗Verfahren wird genau w —
schnittlich os pCt., in diesem Monat bereits list, in Gemaͤßheit 8. 66. des Ge
Vor lad ung
; ; achsen militairpflichti nach Anleitung des von uns publizirten Manuskriptes sich 3 m n 2 6
dhabt, wonach, vom Berliner Scheffel Kartof- gefundenen Rekrutirung no . 5 fob. Malz pro Monat Oktober e. werden, da ihr Rufen al! nicht . ermitteln gewesen urch
im Jahre 1820 geborene im Kbnig⸗
ndividuen haben ejember 1810 statt⸗ auch spaͤter gestellt und
ßenbleibens, die durch freiwi — zu gern, 2 ese n e er, ernere Beachtung finden koͤnnen, sie vielmehr a Ausgetretene rern nen schen auch nach 5. 74. des Carl August Lobs aus Jahnsbach, ; dachten Gesetzes hinsichtlich ihres Vermögens nach Carl Gottfried Mehner aus Großolbersdorf, erfluß eines Fahres, von dem Tage an gerechnet, Friedrich August Müller aus Wildenau, persoͤnlich haͤtten gestellen Carl in Ramm aus Niederforchheim,
e * wo sie sich sollen, den
Verze chen Unter- der abwesenden Milt airpff
niechi. Opera in 4 Alti. Mu-
An gememmer Anzeiger die Preustischen Staaten.
ber 1831 uͤber Erfuͤllung der Militairpflicht hiermit Johan
vorgeladen, binnenz einer doppelten Saͤchstschen Frist Tarl Herrmann Raͤuh aus Auerhammer, und laͤngstens .
den 31. Mai dieses Jahres
sich bei der Obrigkeit des bei eines jeden Namen an ͤ gegebenen Geburtsortes perssnlich zu gestellen und Johann Ferdinand Danneritzer aus Unterwiesent Behufs der Eefuͤllung ihrer Militairpflicht anzumel⸗ the edri . den, unter der Verwarnung, daß, im Falle des Au⸗Christian Feiedrich Ehrig aus Gehringswalde, ui Rach gel
*
ur Aushebun Zwickau, den 5. Januar 1842.
i chen jahre 18260.
j been⸗ Carl Julius Findeis aus Eyemnitz nem, vassenden lntertem Carl Judoipb cher aus Chbemnäih,
etzes vom 26. Sfto⸗
ilderungsgruͤnde
eserteurs gleich geachtet werden.
Königl. Saͤchsische Kreis Direction. ; Carl Constantin Freiherr von Kuͤnßberg. Christian Friedri
cheufler aus Chemnitz, der
sica del Maestro Bellini. Signora Carmela Marziali: Giulietta.)
Donnerstag, 13. Jan. Zum erstenmale: Veschaͤmte Eiser⸗ sucht. Lustspiel in 3 Akten, von Fran von Weißenthurn. Hler⸗ auf: Nach Sonnen⸗Untergang. Lustspiel in 1 Akt, frei nach dem e d bsschen von G. Lot. r. toͤlzel, vom Stadttheater zu
iga, im ersten Stuͤck: Graf Werthen, im zweiten: Baron Abend⸗ stern, als Gast.)
Freitag, 14. Jan. Launen des Zufalls. 6 . in 3 Akten, von Lebruͤn. (Herr Stoͤlzel: Karl von Hitzig, als Gast.) Hierauf: Der hundertjährige Greis, oder: Die Familie Ruͤstig. Komisches Liederspiei in 1 K*, von L. Angely.
(Signora Laura Assandrli: Romeo.
Oeffentliche Auttührungen.
Mittwoch, 12. Jan., Abends 7 Uhr, im Saale des Hotel de Russie; Konzert von L. Pantaleon i. I) Quartett aus der Oper die Puritaner“, vorgetragen von Dlle. Tuczek und den Herren Z3schiesche, Bötticher und L. Pantaleoni. Y Der Mönch, komponirt von Meyerbeer, vorgetragen von Herrn Zschlesche. 3) Duett aus der Oper „Marino Fallero“, e r. von Dlle. Tuczek und L. Pantaleoni. 4 Fanlasie de la Niobe de Paccini, komponirt und vorgetragen von Franz Lißt. 5) Arie aus der Oper „Lucia von Lammermoor“, vorgetragen von L. Pantaleoni. 6) Duett aus der Oper „Czaar und Zimmermann“, vorgetragen von Dlle. Tuczek und Herrn Ischiesche 7) Galop chromatique, komponirt und vorgetragen von Lißt. — umerirte Sperrsi e zu 16 Rthlr. und die übrigen Platze zu 1 Rthlr. sind in der Schle⸗ singerschen Buch- und Musikalien-Handlung, unter den Linden Nr. IM, zu haben.
Im Saale des Englischen Hauses: Achte musikalische Abonnements-Soiree des Musik⸗Direktors C. Mö ser. (Sym⸗ phonieen, worunter Beethoven's Pastorale.)
Donnerstag, 13. Jan., Abends 6 Uhr, im Saale der Sing⸗ Akademie: Drittes Abonnements-Konzert der Sing-gAiade⸗ mie. 1) Messe in M-moll von Cherubini. 2) Handels Psalm: „Herr, mach' dich auf.“
Im Saale des Englischen Hauses, Abends halb 7 Uhr: Drittes Abonnements⸗Konzert des vom Musik⸗Direktor J. Schnei⸗ der geleiteten Gesangs-Instituts. 1) Messe Nr. 1 von Haydn. 2) Lobgesang, eine Symphonie⸗Kantate von F. Mendelssohn.
Marktpreise vom Getraide.
Berlin, den 10. Januar n. * . Zu Lande: Roggen 1 Rthlr. 20 Sqr., auch 1 Rihlr. 17 Sgr. 6 Pf.; große Gerste Nah nge? kleine Gerste 1 Rithlr. 2 Sgr. 6 3 auch 23 Sgr. 9 Pf.; Hafer 23 Sgr. 9 Pf, auch 20 Sgr.; Erbsen 1 Rihlr. 20 Sgr, auch 1 Rthlr. 15 Sgr. Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Rthlr. 19 Sgr., auch 3 Riblr. 7 Sgr. 6 Pf. und 3 Rihlr. 2 Sgr. 6 9 Roggen 1 Rihlr. 25 Sgr., auch 1 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; kleine Gerste 25 Sgr. Hafer 22 Sgr. 6 Pf.
Sonnabend, den 8. Januar 1842. Das Schock Stroh 19 Rthlr., auch 8 Rihlr. 15 Sgr. Der Centner Heu 1 Rihlr. 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf.
Verantwortlicher Redaeteur Dr. J. W. Zin keisen.
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.
ohann Heinrich Hertel aus Truͤnzig,
Gottlob Schreiber aus Stangengruͤn,
Carl Louis Abicht aus 1
Carl Gottlob Amandus Baumüller aus e n al,
otthelf Friedrich Ehnert aus Rothenthal,
lung ihnen Carl Heinrich Heischkel aus Marienber * — bien f , Anton Klaus aus . arl Gottlieb Koͤrner aus Lauterbach,
Gustav Robert Reschler aus , Friedrich Traugott Gustav Reuter aus Stahlberg, Carl August Richter aus Marienberg, Riedel aus Grunhayn, 15 1 Anton Schneider aus Buchholz,
arl August Schubert aus Drebach,
sichtigen aus dem Geburts Fhristian Hottlob Siegert ans Buchholz,
August Friedrich Singer aus Beierfeld, ; Christian Gotthilf Trinks aus Rittersberg, Carl Eduard Fischer aus Oelsnitz (Stadt), Christian Gottlob Eduard Kraus aus Adorf (Stadt), Gustav Adolf Schiaͤmilch aus Reichenbach, Carl August Schmidt aus Trieb,
Robert Anton Scherell aus Treuen,
Carl Rudolph Wagner aus Reichenbach, Franz Eduard Wuͤnschel aus Elsterberg, August in. aus Lengenfeld im Voigtlande, Ludwig Wigand aus Lengenfeld desgleichen, Wilhelm Servatius Egen aus Glauchau,
Carl Anton Israel aus Ernstthal.
Literarische Anzeigen.
So eben erschien bei uns und ist in allen Buch⸗ handlungen zu haben; 9.
Phrafeol⸗gie oder Sammlung von Gallieis⸗
men, spruͤchwörilichen Redensarten, Sentenzen,
Sprächwörrern und gebraͤuchlichen Rehen zarten,
die zur Franzbsischen Umgangs sprache unentbehr⸗
lich sind, von Brandt dit Grierin, Lehrer
Ee T, , nr u ; „Berlin oßplatz ? Potsdam, Hohen wegsir. F ,
Bei Gebrüder Rocca, Kön ⸗ ĩ allen Kunsthandlungen, ist ju bie e m Berlin bei Tagesanubruch von der Stern⸗ . gesehen. Gez. v. A. M. B. Preis * .
13
— —
.
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
M 13.
Berlin, Donnerstag den 13ten Januar
Inhalt.
Amtliche Nachrichten. er a . St. Petersburg. Veraͤnderter Zoll⸗ ar
a . „ Paris. Begnadigung der vom Pairshofe zum Tode
e, n., — Hern kd n 2 3c aus 3) ris. (Die Her⸗ ren Dufaure und Fah und ihr Pro 16
Großbritanien und Irland. Lon bon. , , . Tauf⸗ pvathen des Prinzen von Wales. — Bericht über die Staats⸗Ein⸗ nabme. — Berathungen der Minister über die Korngesete. — C an Kirche. — Weitere Operationen in China. — Ver⸗ mischtes.
Dentsche Bundesstaaten. n n . Donau⸗Dampf⸗ schifffahrt. — Dresden. Verschiedene Verordnungen, den inneren Verkehr betreffend. — n,, . Erklarung der Karlsruher Zei⸗ tung. — Lurem burg. Bevorste nde r nr fn t in Sedan.
Schweiz. Lausanne. Staatsrath Laharpe *. ;
Italien. Rom. Prinz n, von Preußen. — Die gußeror⸗ 6 Untersuchungs⸗Kommission. — Neapel. Prinz Luitpold von Bayern.
Spanien. Madrid. Der Etikettenstreit. 2h. Konstantinopel. Der Aufstand in Damaskus. Aegypten. Alerpandrien. Nachrichten aus Syrien. — Schrei⸗
ben des Bischofs von Sachlé, Basilios, über den Krieg 7 die Drusen. — Tod des Griechisch⸗schismatischen Bischofs don Alexan⸗
drien. Ostindien. Ruͤckzug des Birmanen⸗Koͤnigs. — Unruhen in Afgha⸗
nistan.
Inland. Berlin. Ministerial⸗Bericht und Allerhöͤchste Ordre über die Ergaͤnzungs⸗Verhaltnisse des Offizier Corps der Armee. — Grünberg. Fortschritte der Wollen⸗Manufagktur.
Wissenschaft, Kunst und Literatur. Aufführung des Orato⸗
riums „Paulus“ von F. Mendelssohn.
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tagts.
Se. Majestaͤt der e ie rg geruht:
Den . chr der zum Direktor des Stadt⸗ gerichts zu Königsberg in Preußen;
Den Notar Johann Christian Raffelsieper zu So— lingen zum Justizrath;
en Kaufmann Ignaz Grunau zu Elbing zum Kommer—
zien⸗Rath; und
Den Kaufmann Anton Hoffmann in Vera Cruz an der Stelle des von dort abgegangenen vormaligen Konsuls de Wilde zu Allerhoͤchstihrem Konsul daselbst zu ernennen.
Der Notar Franz Wilhelm Custodis zu Barmen ist zum Notar fuͤr den r. Solingen, im Land⸗ gerichts⸗Vezirk Elberfeld, mit Anweisung seines Wohnsitzes in So⸗ lingen, bestellt worden.
Erdffnete Preis-Bewerbung in der Geschichts— Maler ei Die Königliche Akademie der Kuͤnste wird in diesem Jahre wiederum eine oͤffentliche Preis-Bewerbung in der Geschichts⸗ Malerel veranstalten, deren Pramie fuͤr Inländer in einem Reise— Stipendium von jährlich fuͤnfhundert Thalern auf drei nach ein⸗ ander Jahre besteht. Die Akademie ladet alle befaͤhigten jungen Kuͤnstler, insbesondere ihre Eleven, so wie die Eleven der Kunst⸗Akademie zu Duͤsseldorf, zur Theilnahme an dieser Preis⸗ Bewerbung hierdurch ein. Um zugelassen zu werden, muß man entweder die Medaille im Aktsaale oder in der Klasse fuͤr Com⸗ position gewonnen und die bei der Akademie vorgeschriebenen Stu— dien gemacht haben oder ein Zeugniß der Faͤhigkeit von dem Di— rektor der Akademie zu Duͤsseldorf oder einem anderen ordentlichen Mitgliede der Koͤniglichen Akademie der Kuͤnste beibringen. Die Meldungen der Konkurrenten muͤssen bis zum 31. M rz d. J. bei dem unterzeichneten Direktor der Akademie persoͤnlich 14 worden seyn. Die vorlaͤufigen Uebungen beginnen am 4. Aprü; die Haupt⸗Aufgabe wird am 14. April erthellt, und die Konkur⸗ renten erhalten vom 18. April bis zum 25. Juli vierzehn Wochen zur Ausfuaͤhrung derselben. Die fertigen Bilder werden in die 6 — Kunst⸗Ausstellung . und die Zuerkennung des Presses erfolgt am 16. Oktober d. J., bei der Feier des Ge burtsfestes Sr. Majestaͤt des Königs, in bffentlicher Sitzung der Akademie. 1 e e, den 1 3 irektorium und Senat der niglichen Akademie der Kuͤnste. Dr. G. Schadow, Direktor. !
Angekommen; Se. Excellenz der General der Infanterie und kommandirende General des sten Armee⸗-Corps, v on Groi⸗ man, von Posen.
Zeitungs Nachrichten.
Ausland.
Nusiland und Polen.
St. Petersburg, 5. Jͤan. Ein am 10. Dezember v. 3
9 lenener Ukas setzt inen neuen Zoll- Tarif fes. Bon einigen räßer zur Einfuhr verboten gewesenen Artikeln . der neue Ill-⸗Larif wieder diejenigen, die der inlaͤndischen Industrie keinen
Abbruch, mehr thun können. Hier foigen einige von den vielen er en fer deren Nmport der neue Tarif verbletet: Reise-Apo⸗
ten mehrere schwer Verwundete, und es wird heit gemeldet, daß eines der beiden Regimenter aus der Haupt⸗
theken. isches Bankogeld, Anweisungen des Reicht⸗Schatamtes, epositen⸗Billets und der d r e ge, (auch 9 53 die⸗
Zeuge und Fabrikate, Nanking, genähte und besaumte Waͤsche, mit Ausnahme solcher, die die nach Rußland kommenden
Eisen, wie Kanonen, Moͤrser, Bomben, Kugeln, Schnell waagen
Spiegel und Spiegelglas, egenschirme, geheftete und kaufmaͤn⸗ nische Comtoir⸗Buͤcher, lederne Erzeugnisse, Leinwand, Marmor—
zen von geringhaltiger Probe, Pelzwerk, Seehundsfelle, alle aus Pelzwerk gefertigten Sachen, mit Ausnahme von Mutzen, alle Arten von Fußbekleidung, wie Stiefeln, Schuhe und dgl., fertige Rindstalg und Talglichte, Zucker jeder Gattung in Huäͤten, Stuͤcken und zerschlagen, Talg in die am 6
ausgenommen, , , . wie Hauben, seidene Huͤte, Toks u. dgl., gebackenes Brot, Zwieba
nahme der von den Reisenden auf den Dampfschiffen mitge⸗ brachten.
Frankreich.
Paris, 7. Jman. Der Moniteur enthaͤlt heute noch nichts uͤber die Begnadigung der 3 zum Tode Verurtheilten; aber der nachfolgende Artikel des Journal des Débats darf als offi— ziell betrachtet werden: „Der Koͤnig hat die gegen Quenisset, Co— lombier und Brazier ausgesprochene Todesstrafe gemildert. Der Erstere wird deportirt werden, und die beiden Anderen werden die Strafe der offentlichen Arbeiten erleiden. Die gericht— liche Niederlegung der Begnadigungs⸗-Schreiben wird am kuͤnfti⸗ gen Sonnabend bei Eröffnung der Sitzung der Pairs-Kammer stattfinden. Die Kammer wird sich alsdann in einen Gerichtshof verwandeln, um das Requisitorium des General-Prokurators zu vernehmen, und nachdem darüber berathen worden ist, wird die Kammer ihre legislativen Arbeiten beginnen.“ — Man ersieht aus Obigem, daß der Haupt⸗Angeklagte Quenisset eine groͤßere Milde— rung seiner Strafe erhalten hat, als seine Mitschuldigen. Der Ausdruck offentliche Arbeiten, dessen sich das Journal des
Strafe existirt, die öffentliche Arbeiten genannt wird, außer für Deserteurs. Wahrscheinlich sind Zwangsarbeiten gemeint worden. Die Berathungen der Adreß⸗Kommission der Deputirten⸗ Kammer scheinen sich weit mehr in die Länge zu ziehen, als man en glaubte. Der Berichterstatter wird erst in der morgen⸗ den Bun ernannt werden und seine Arbeit schwerlich vor kuͤnf— . onnerstag beendigt haben. Erst am Montag, 17. Januar, dürfte Herr Dumon, dessen Ernennung zum Berichterstatter nicht bezweifelt wird, seine Arbeit der Deputirten-Kammer vorlegen. Der Courrier frangais sagt heute: „Wir hatten bei der Abreise des Grafen Pahlen zuerst die wahre Ursache seiner Ab— berufung ausgesprochen. Die ministerielle Presse wollte damals nicht daran glauben; aber das Ministerium wußte dies besser, da es unserem Geschaäͤftstraͤger in St. Petersburg den Vefehl gegeben hatte, am Geburtstage des Kaisers ein Unwohlseyn vorzuschuͤtzen. Mehrere Journale haben . Repressalien fuͤr kindisch erküärt, und das Journal des Débats selbst verlangt, daß man lieber alle offiziellen Verbindungen mit Rußland abbreche, als unsere Diplomatie einen solchen ÜUnhoͤflichkeitskrie fortsetzen lasse. Wir theilen die Ansicht des Journal des Pre ne. Beziehungen, die die . Regierung mit Rußland unter— . nicht so sind, wie sie seyn muͤssen, naͤmlich ehrenvoll fur eide Nationen, so muß man sie ohne Verzug abbrechen. Aber es ist aus jenem Zustande der Dinge noch eine andere Folgerung ed. und das Journal des Karate ist auf halbem Wege stehen geblieben. Bei Unterzeichnung der Convention vom 13. Juli hatte sich Herr Guizot geruͤhmt, in die Europaͤische Uebereinstim⸗ mung zuruͤckgekehrt zu seyn. Die Abberufung des Herrn von
Antwort, welche Rußland darauf ertheilt. haben wir bis jeßt aus der Convention vom 13. gezogen? Die Franzoͤsische Regierung hat die Verminderung des Militair-Etats der benachbarten Machte nicht erlangt, und sie muß sehen, wie England taͤglich eine Achtung gebietendere und feindseligere Haltung einnimmt. Wenn dies die Wohlthaten der Europaͤischen Üleberesnstimmung sind, was haͤtte uns Schlim— meres in der Isolirung geschehen konnen, welche die Kammer dem 3 empfohlen hatte, und die das Ministerium aufgege⸗ he Zwischen zwei in Paris garnisonirenden Regimentern, dem 2ten leichten und dem 59sten Linien⸗Regimente, ist es am vorigen Sonntag zu einer blutigen Schlägerei gekommen. Der Natko! nal hatte die Zahl der Kaͤmpfenden auf 200 Mann angegeben; dies soll aber sehr übertrieben seyn. Man zaͤhlt auf beiden Sei⸗ eute mit Bestimmt⸗
Welchen Nutzen
stadt entfernt werden soll.
Heute zogen 7 bis 80) Studenten über die Boulevards un— ter A singung der Marseillaise. Sie begaben sich zu dem Abbe von , . um ihm zur Wiedererlangung seiner Freiheit Gläͤck zu wuͤnschen.
Der Prozeß des Notars Lehon wird am 18ten d. M. vor dem hiesigen Tribunal beginnen. 38 Cwil-Parteien werden vor Gericht erscheinen und zusammen eine Summe von 2,219,143 Fr. dean y
ie Akademie der schoͤnen Kuͤnste hat Herrn Cockerill zu London und den Geheimen Rath von Klenze in Mänchen zu d Mitgliedern und den Herrn Bartholini in
3 und den Professor Tieck i ; ; renden cheingl * 4 eck in Berlin zu ihren korrespondi⸗
An der Börse herrschte heute die vollkommenste Stockung in den Geschaͤften, und die ourse blieben ganz — 2 — x
ser Papiere unterliegt dem Verbote); ferner alle Baumwollen—
Reisenden an sich tragen, alles Kriegsgeräͤth von Gußeisen und
und Gewichtmaße, Galanteriesachen, mit Ausnahme staͤhlerner und solcher, die zu den erlaubten gehören, goldene und silberne Tressen,
geraͤth mit bronzenen Verzierungen, Gußeisen und Eisen, Tisch⸗ messer, Gabel, Feuerzangen, Windbuͤchsen, alle auslaͤndischen Män-
Manns⸗ und Frauenkleider, Schießpulver, Porzellan? Geschirr,
chwarzen und Asowschen Meere und an der Donau⸗Stroͤmung belegenen Seehäfen, Odessa nicht
ck, Kringel, Equipagen, mit Aus-
Débats bedient hat, faͤllt allgemein auf, da im (Ide pénal keine
Wenn die
Pahlen und die Abwesenheit des Herrn von Kisseleff sind die Juli
1842.
Paris, 7. Jan. Die Opposition unterläßt nicht, Alles aufzubieten, die Herren Dufaure und Passy dem Kabinet abwendig zu machen. „Dieses aber hatte sie durch die ihrem Freunde gebo⸗ tene Unterstützung bei der, Praͤsidenten-Wahl sich verpflichtet und rechnet nun auf ihre Anhaänglichkeit, und bereits haben sie dieselbe in den Buüreaus zur Wahl der Kommissarien zur Besprechung der Thron⸗Rede bewiesen: der Eine durch die bffentlich aus gespro⸗ cöene Billigung der von der Regierung befolgten Politik, der Andere durch sein passendes Schweigen in Bezüg auf die Refor— men. Da aber mehrere Freunde des Herrn Dufaure, als die Herren von Mernay, Duboig, Lacrosse und besonders Herr Rivet, sich fuͤr beide Reform⸗Vorschlaͤge ausgesprochen, so behauptet heute der Constitutionnel, daß Herr Dufaure in dieser Frage durch seine Freunde vertreten werde und demnach, dem Kabinet hn seine Verbindung mit der Opposition nicht aufge eben habe. Außerdem werden die Herren Dufaure und Passy seit einigen Tagen ununterbrochen von den Blaͤttern der Opposition auf das entschiedenste aufgefordert, doch endlich ihr politisches Glaubens bekenntniß bekannt zu machen, damit man wisse, ob sie dem Ministerium anhängen oder ihren fruͤheren Grundsaͤtzen treu geblieben sind. Auf diese Aufforderung giebt heute der 2 s, gewissermaßen das Organ der Herren 3 und Passy, das vollstaͤndige Programm. derselben. Nach diesem sind sie nicht nur fuͤr die Wahl⸗ und Parlamental-Refoͤrm, sondern auch fuͤr die Reform der September ⸗Gesetze. Ferner verlangt ihr Programm die fuͤr die Unabhängigkeit der Presse nothwendige Festsetzung der richterlichen Kompetenz der Pairie; die Unabhaängigkein der parlamentarischen Macht, die nothwendige Erweiterung der Inkom⸗
patibilitaͤten, welche die unter der Masse von Beamten erstickte Kammer auffrischen wuͤrde; dann die Hinzufligung zu den Waͤh⸗
3 derjenigen Burger, die auf der zweiten Jury⸗Liste verzeichnet ind.
So entschieden aber auch dieses Programm in dem Sinne der Opposition gehalten ist, so wird dieser dennoch jede Aussicht benommen, darin ein Werkzeug zum Umsturz des Kabinets zu er⸗ blicken. „Denn es waͤre unrecht, und wir begingen einen Fehler“ sogt das genannte Blatt, „wenn wir uns dieser Reformen als Waffen zum Umsturz bedienen und sie zu einer Kabinets frage machen wollten, diese Reformen, die nur Prinzipienfragen bleiben sollten. Wir wollen kein Werkzeug der Opposition aus
ihnen machen, denn wenn die Opposition aus einer Reform eine Kabinets frage anstatt einer Prinzipienfrage machen will, so scheint uns die Reform doppelt kompromittirt zu seyn, man wuͤrde mit ihr gar keine Umstaͤnde machen, man brauchte sie zum Umsturz . . 2 ließe dies auf ihre Kosten geschehen, wie ns die traurige ahrung, die wir in der ; 233 r, rf 9 Vergangenheit gemacht,
Demnach wird dieses Priogramm keinesweges die Existenz des gegenwartigen Kabinets bedrohen, sondern es dient nur zur Be⸗ staͤtiung der Wahrheit, daß die Herren Dufaure und Passy, ohne ihre fruͤheren politischen Grundsaͤtz zu kompromittiren, das Kabinet zu stuͤtzen sortfahren werden.
Grosibritanien und Irland
London, 6. Jan. Der regierende Herzo von Sachsen⸗ Koburg und die verwittwete . 296 ec ; . werden, wie der Morning Herald meldet, der Taufe des Prinzen von Wales nicht persoͤnlich beiwohnen konnen. Der Saͤchsische Gesandte, Baron Gersdorff, wird den Herzog vertre— ten, und fuͤr die verwittwete Herzogin wird die Herzogin von Kent die Stellvertretung uͤbernehmen. emselben Blatt zufolge, befin⸗ det sich unter den Hof⸗Lhargen, welche die Koͤnigin dazu auser⸗ sehen hat, Se. Majestaͤt den Koͤnig von Preußen nach England heruͤber zu geleiten, auch der Graf von Hardwicke.
Der Bericht uͤber die Staats⸗-Einnahme des letzten Quartals und Jahres ist nun publizirt. In dem Finanz⸗Quartal, welches mit dem 5. Januar d. J. zu Ende ging, beliefen sich die Ein—= nahmen auf 12,426,951 Pfd., sie uͤberstiegen also die des entspre— chenden Quartals bis zum 5. Januar 1841, welche 12, 087, 20 Pfd., betrugen, um 506,95 Pfd. In dem ganzen Finanz⸗Jahr, welches mit dem 5. Jan. d. J. schließt, war die Einnahme 17 257. 495 in dem vorhergehenden nur 44,746,400 Pfd., der Mehrbetrag im leßtverflossenen Jahre also 338,549 Pfd. Die bedeutendste Vermehrung im ganzen Jahre, gegen das vorletzte Jahr, ergaben die direkten Steuern, namlich 536,167 Pfd., die bedeu— tendste auf das letzte Quartal die Zoͤlle, naͤmlich 114 368; auf das Quartal betragt die Zunahme der ersteren nur 123,239, und auf das ganze Jahr die der letzteren nur 145215 Pfd. Die Accise hat auf das Quartal 277, 994 Pfd. weniger, auf das ganze Jahr aber 63356 Pfd. mehr betragen, als in den entsprechenden Zeit= räumen von 1840. Die Stempel- Steuer brachte im Quartal A871 Pfd. mehr, im ganzen Jahre 26,456 Pfd. weniger ein. Die Post-Einnahme ist im letzten Quartal um 27 000 im ganzen Jahre um 14,000 Pfd. gestiegen. :
Sir R. Peel traf am Z3ten d. von seinem Landsike hier ein und fuhr an demselben Tage mit Sir J. Graham und Lord Stanley nach Windsor zur Köbnigin; er wird sich von da mit Letzterem zum Herzoge von Buckingham begeben, wahrscheinlich, wie man glaubt, um mit demselben das parlamentarische Verfah⸗ ren der Regierung hinsichtlich der Korngesetze zu berathen,
In Southwark, einen Theil Londons, hat eine liberale Ver⸗ sammlung stattgefunden, in welcher auch Dr. Bowring das Wort genommen, und in welcher man fuͤr die voͤllige Abschaffung der
. gestimmt hat.
n der Stadthalle zu Birmingham wurde dieser Tage das erste Jahresfest der Stiftung einer neuen Sekte von Chartisten begangen, welche sich die „Chartistische christliche Kirche“ nennen. Dle Halle war dicht wit Anhängern dieser Sekte gefuͤllt, die, in Schottland entstanden, rasch ihren Weg nach , fand, wo am 27. Dezember 1840 die erste Kapelle fuͤr ihren öffentlichen
Gottesdienst geöffnet wurde. ; Die 2 e Flotte hat jeßt einen Flotten⸗ Admiral. 14 Ab⸗ mirale der rothen, 165 der weißen, 16 der blauen Flagge, 38 Vice⸗