nördlichen Terrasse des Schlosses. Es werden die großartigsten und glänzendsten Anstalten zum Empfange Sr. 2 t getrof⸗ fen. Die vier Haupt⸗Piscen, welche man fuͤr Allerhöchstdenselben einrichtet, sind die Vandyk⸗-Gallerie, fruher als Ballsaal der Kb⸗ nigin bekannt, ferner der Cercle⸗Saal der Königin, das Kabinet der Koͤnigin und das Kabinet des Königs. Der erstgenannte, sehr
große Saal ist mit 22 der herrlichsten Werke Vandykenß
eschmuͤckt, worunter das berüͤhmte Portrait Kar's I. zu Pferde, ein Gemaͤlde, welches auf . als 190090 Pfd. St. geschaͤtzt wird. In demselben Zimmer befindet sich ein anderes beruͤhmtes und sehr werthvolles Werk Vandyk's, naͤmlich die drei⸗ malige Abbildung desselben Monarchen en face, im Profil und drei Viertel en lace, auf einer Leinwand, welches Georg IV. im Jahre 1822 von Herrn Wells fuͤr 10090 Guineen kaufte. Das Tafelwerk dieses Saales ist Stuckatur⸗Arbeit, aus rautenföͤrmigen Feldern gebildet, an deren Rand der Klee und in deren Mitte die Rose und die Distel mit dem von Palmzweigen umgebenen Köͤ— niglich Großbritanischen Wappen angebracht sind. In die Ta— peten des Zimmers, aus karmoisinseidenem Damast, sind die In⸗ signien des Hosenband⸗, des St. Patricks-, des Bath- und Des Distel-Ordens eingewebt. Der Cercle-Saal der Koͤnigin enthaͤlt sieben Italienische Landschaften von Zuccarelli, die zu den besten dieses Malers gehoöͤren. Auch befinden sich darin drei biblische Gemälde und zwei Portraits von demselben Kunstler. In der Mitte des Stuckatur-Taͤfelwerks dieses Zimmers sind die Wappen von England und Sachsen-Meiningen auf reich verzierten Schil— dern, daruͤber eine Krone und ringsherum Eichenblaͤtter, die Rose, der Klee und die Distel, angebracht. Dies Zimmer ist auch mit goldenen Blumenkraͤnzen und mit Schildern, auf denen sich die Anfangsbuchstaben des verewigten Souverains und der verwitt— weten Königin befinden, verziert. In die reichen karmoisinseide⸗ nen Damast⸗Tapeten des Zimmers sind die Koͤniglich Großbritani⸗ schen Wappen eingewebt. Die Tapeten des Kabinets der Koͤnigin, eines nicht sehr großen Zimmers, sind von hellblauer Seide, dar- auf die Krone mit den Buchstaben A. R. Das Tafelwerk ist ge— schmackvoll mit Frucht- und Blumen-Festons verziert und mit Medaillons, die in Gold eingefaßt sind, uͤber ihnen eine Krone und in denselben die Worte: Adelaide Regina 1833. In diesem Zimmer stehen zwei silberne Tische, von denen den einen Karl II., den anderen Wilhelm II. von der Londoner City zum Geschenk erhielten. Auch haͤngen in demselben Kabinet 25 Gemaͤlde von einigen der ausgezeichnetsten alten Meister. Das Kabinet des Koͤnigs ist ebenfalls nicht sehr groß; es enthält 10 sehr werthvolle Gemaͤlde von alten Meistern. Die Tapeten des— selben sind von karmoisinseidenem Damast und in dieselben die Anfangsbuchstaben W. R., umgeben von der Rose, dem Klee und der Distel, gewebt. In der Mitte des Taͤfelwerks ist der St. Georg's-Stern, umgeben von Eichenzweigen und einem Tau. Auf verschledenen anderen Theilen des Taͤfelwerks sieht man den Anker, den Dreizack und andere Embleme der Schifffahrt, so wie die Anfangsbuchstaben W. K. in Kraͤnzen von Eichenblaäͤttern. Auf Feldern an den Seiten sind schoͤn verzierte Schilder mit den Kö— niglichen Wappen, umgeben von Palmen- und Lorbeer-Zweigen, Ankern und Tauen. Außer diesen Zimmern werden, wie versau⸗ tet, noch ein paar andere fuͤr den hohen Gast Ihrer Majestät
eingerichtet, doch sind dieselben noch nicht genau bestimmt. Bei einem Gastmahle, welches neulich dem Minister des In⸗
nern, Sir James Graham, von seinen Konstituenten zu Dor— chester gegeben wurde, sprach derselbe sich besonders uͤber eine Adresse aus, welche Lord J. Russell kuͤrziich an seine Waͤhler ge— richtet. Er suchte die in dieser Adresse enthaltene Behauptung zu widerlegen, daß das vorige Ministerium seinen Nachfolgern leichte Arbeit hinterlassen habe, indem er sagte:
Wo in aller Welt ist diese leichte Arbeit zu finden? Etwa in Cbina, wo ein Krieg mit 300 Millionen Menschen zu beendigen ist? Oder in Ostindien, wo die Finanzen sich verschlechtert haben und ein Krieg mit den Nachbarstaaten begonnen hat, desfen Beendigung ebenfalls dem jetzigen Ministerium obliegt? Oder in Amerika,. wö die Graͤnzfrage verwickelter als je, die lffer n wegen des Dampf⸗
schiffes „Caroline“ noch unentschieden sst und eine noch viel ver— drießlichere, wegen Mac Leod's, waͤhrend der beiden letzten Mongte cinen Krieg zu veranlassen drohte? Als das vorige Ministerium sich zuruͤckjog, herrschte die allgemeine Ansicht vor, daß ein Bruch mit Frankreich stattfinden werde, und es ist doch wahrlich keine leichte Arbeit, n Sachen zu behandeln; doch hat der fried⸗ liche Geist und die Weisheit des Königs der Franjofen, der seine Flotte um sechs Linienschiffe und seine Armee um S0, 000 Mann verminderte den jetzigen Ministern diese Aufgabe etwas erleichtert. Haben die Minister etwa in Irland leichte Arbeit vorgefunden? Im Gegentheil, dort ist Herr O'Connell als Lord⸗Mayor von Dublin auf⸗ getreten, dessen Erwaͤhlung, wie man dem Ministerium versicherte, es unmbglich machen sollte, mit Irland auszukommen, und nur der festen, versßhnlichen und männsichen Politik, welche der dortige Viec⸗Köoͤnig, Lord de Grey, befolgt, hat man nie ge rr, Ruhe in jenem Lande zu verdanken, die' größer ist, als stenfeit vielen Jah⸗ ren gewesen., Und wie ist nun vollends, mit Ruͤcksicht auf Diese lichte Arbeit, der Zustand, in welchem die vorlgen Minister Eng⸗ land zuruäͤckgelaffen? Es ware vergeblich, es verbergen zu wollen, daß England durch seine neuerlichen Änsrengungen in große Aus— gabe] verfahen ist, und daß die Haupt-Verlegenheiten des Landes n seinen finanziellen Verhaäͤltnissen zu suchen sind. In den letzten vier Jahren ließ das Ministerium die Ausgaben die Einnahme Ums mehrere Millionen äberschreiten, so daß im letzten dieser vier Tah ein zunehmendes Defizit im Schatz nachblieb. Ich will nicht —— 4 daß ich die Entdeckung gemacht habe, wie man da! Gleich ⸗ icht gn Einnahme und. iusgabe wieder herfteilsen koͤnne, ohne . 86 Dergleichen Taͤuschungen überlasse ö welches im zwenen Jahr eines fort⸗ lährlich ! Briefporto reduzitte und auf diese Weise ö — b pe sanferin welches ferner, um das dadurch ler einen dor 6 a, ae 's t rin wi i en und, ungegch⸗ und die Aecise ant Ty '' . * on enen. die Zölle den Ausfall zu decken Auf Syerationen 9 1 3 n , gen Minister sich nicht einlasen ? ieser Art werden die jetzj⸗ Das letzte Vierteljahr 1 2 von 506, 095 b . 8 zu dem entsprechenden und die er e n. Quar chon, die gute Wirt erblicken. Die Whi der Stempel, die ment und die Kronländereien gerade der Ehn m, den Zustand des Vol
m entsprechenden
abe, und sehen finanziellen 3 6 en Politik des vorigen
58
—— ' ist, sich die nothwendigsten Beduͤrfnisse des Lebens, ge⸗ 9 ebensbequemlichkeiten, zu verschaffen, und daß sie durch Män⸗ gel an Veschaͤftigung und niedrigen Arbeitslohn an den Rand des den Hungertod drohenden Verderbens gebracht ist.“ Der Standard sucht nach anderen Grunden, um den Minderertrag der Accise zu erklaren, und meint, derselbe rühre hauptsächlich daher, daß im vorigen Quartal den Zoll-Einnehmern der Befehl ertheist worden sey, bei der Eintreibung der Steuern mit der aäͤußersten Strenge zu Werke zu gehen und moͤglichst viele Steuern im voraus zu erheben. Uebrigens muͤsse das Elend, welches unzweifelhaft vor—⸗ / geherrscht habe, naturlich seine Nachwirkung auf die aͤrmere Klasse am laͤngsten äußern; daß indeß der Wohlstand wieder im Stei⸗ Yen sey ergebe besonders der bedeutende Mehrertrag der Zoͤlle (ätl,zbs Pfd.) im Vergleiche zu dem entsprechenden Vierteljahr 1819 — i811, was Andere Röch nur durch die staͤrkere Getraide⸗ Einfuhr im letzten Vierteljahr erkläͤren wollen.
Nach dem Globe besteht die Hauptschwierigkeit bei Beur⸗ theilung der Schatzkammerschein⸗ Frage darin, zu entscheiden, ob das Schatz⸗Amt verpflichtet ist, diejenigen unechten Scheine als echt anzuerkennen und demnach einzulbsen, welche der Bank von England, als die gleich nach dem Antritte des jekigen Ministe⸗ riums angeordnete er dien von Schatkammer-Scheinen zum Betrage von 1 Million Pfd. beschlossen wurde, von solchen Per⸗ sonen eingeliefert worden sind, die sich dadurch an jener Fundi⸗ rung betheiligen wollten. Es entsteht naͤmlich die Frage, ob die Bank nur als Agent des SchatzAmtes gehandelt hat oder unbe— dingt verantwortlich dafuͤr gewesen ist, nur echte Scheine anzuneh— men. Die Frage muß bald entschieden werden, da die Dividende auf die fundirten Scheine demnaͤchst faͤllig wird und eine Zah⸗ lung dieser Dividende ohne Weiteres naturlich jene Frage zu Gunsten der Bank entscheiden wurde. Nach dem genannten Blatte hat der Kanzler der Schatzkammer wiederholte Konferenzen wegen dieser Sache mit den Rechts-Konsulenten der Krone, und dasselbe Blatt meint, es lasse sich wohl annehmen, daß, wenn der
Bank nicht die volle erantwortlichkeit fuͤr Annahme von nur echten Scheinen aufgebürdet werde, daraus auch für die Privat⸗ Personen, welche hona sige Inhaher unechter Scheine sind, gün- Bei dieser Gelegenheit kann noch erwahnt werden, daß der Morning Herald jetzt alle und jede Absicht desavouirt, den Marquis von Normanby, ehemaligen Minister des Innern, als betheiligt bei dem Betruge
habe darstellen wollen, wiewohl er vor einigen Tagen denselben als Ausnahme von der Regel, wonach Verzehrungs⸗Gegenstaͤnde
stige Aussichten sich eröffnen müßten.
als Mitschuldigen bis auf Nennung des Namens ganz unzwei⸗ deutig bezeichnet hatte.
Der Globe erblickt in der Ankunft der zwei Millionen Dollars, welche von dem Lbsegelde der Stadt Canton herrühren, ein besonders fuͤr die Bank von 266 sehr guͤnstiges Ereigniß, da es fuͤr dieselbe die Gefahr aufhebe, welche sonst aus einem all— zugroßen Begehr nach baarem Gelde im Fruͤhjahre hätte entstehen können, wiewohl diese Gefahr sich allerdings während der letzten Zeit weniger drohend gezelgt habe, da die Einfuhr von gemünztem Gelde in England sich staͤtig halte und man nicht annehmen könne, daß ein sehr bedeutender Belauf desselben fuͤr Getraide im Früh⸗ jahre wieder außer Landes gehen werde. Nach den Circulairen der Kornfaktoren seyen namlich noch 900000 Quarter bereits verzollten fremden Getraides im Lande aufgespeichert, als Ueber— schüß der Einfuhr vom vorigen Herbste,. und überdies lägen
3094900 Quarter fremden Getraides und Mehles unter Koͤnigs⸗
schloß und warteten auf das abermalige Eintreten des niedrigeren Zolles. Mit diesen Vorraͤthen aber und dem Ertrage der Aerndte Englands selbst duͤrfe man, nach dem Ermessen m n, Per⸗ D die Consumtion bis zum nächsten Herbste zu vestreiten offen.
weiter gekommen sey, da die Chinesen alle und jede Konzession
zuruͤckwlesen, und das genannte Blatt schiebt die Schuld davon
n tenegro, der zuerst Feuer gab, schoß den Fuͤrsten durch den Leib, Benehmen und seine Schwaͤche die Chinesische Regierung uͤber werauf dieser, im Zusammensinken, seinen Gegner in Arm und
Huͤfte getroffen.
auf die Politik des Capstain Elliot, der durch sein schwankendes
ihre wahre Lage verblendet und dadurch Anlaß zu dem, wenn auch momentan fuͤr dieselbe nußlosen, doch auf die Länge ihren Zwek— ken forderlichen Widerstand gegeben habe. Der Globe dagegen
nimmt den Capitain Elliot und die Whigs, welche den Krieg ein⸗ geleitet, in Schutz und behauptet, daß dleser Krieg, von dem Au fende und verletzende Stelle befindlich sey, worauf dem Letzteren,
genblicke seines Beginns an, mit Vorsicht bei der Entwerfung der Operationen, aber mit Entschlossenheit und Kraft, sobald es zur That gekommen, gefuͤhrt worden sey. Was Capitain
in Betreff der Ranzioönirung Cantons gehandelt habe, und darin, daß ein Waffenstillstand fuͤr jene suͤdliche Gegend des Rei⸗ ches abgeschlossen worden sey, denn nur dadurch ö
Mittel erlangt, ft mit einer imposanten Macht im Norden auf⸗ zutreten. Daß uͤbrigens die Verblendung der Chinesen, wie die Tim es sie bezeichnet, noch sehr lange dauern werde, sey nicht zu befürchten, da jetzt der Anfang gemacht sey, den beabsichtigten entscheidenden Streich gegen Peking selbst zu fuͤhren. Man .
ziellen Depeschen, so gehe doch aus den in Canton selbst im Um— Kanals bereits der Anfang gemacht worden sey, wodurch denn sehr bald eine Hungersnoth in der Hauptstadt wurde herbeigeführt werden, wenn der Kaiser noch serner sich weigere, nachzugeben. Nach Berichten aus Malta vom 29. Dezember war die Dampffregatte „Devastation' mit dem neuen , Bi⸗ schof von n. dessen Familie und Gefolge nach fehr stuͤr⸗ mischer Ueberfahrt am Weihnachtstage dort angelangt und sollte am 1. Januar wieder absegeln, um den Bischof nach Jaffa zu
bringen. Deutsche Bundesstaaten.
Würzburg, 3. Jan. Die Würzburger Zeitung mel⸗ det; „Nachdem die bereits 500 Jahre alte Franziskaner Koönven— tualenkirche in Wurzburg uͤber ein halbes Jahr wegen Total-Re⸗ paratur geschlossen gewesen, wurde dieselbe am Neujahrstag feier⸗ lich wieder erbͤffnet. Se. Paͤpstliche Heiligkeit, Gregor R L, hat durch ein Breve vom 5. Dejember v. J. allen C ristglaͤubigen, welche nach abgelegter reumlthiger Beichte und nach wůrdigem Empfange der heiligen Kommunion am gms g. die ge⸗
— * Kirche andaͤchtig besuchten, den vollkommenen blaß er⸗
sem Zweigen, sagt ganze Jahr auf mehr a e. einem Jeden, der den Gegenstand
n unzweifelhaften Quelle geschopften ichte evdl erung
es der arbeitenden Klasse der
g 4 Uhr verschied logie, Jurisprudenz nipersität und Ehren?
iglich Saͤ = ,, ersucht.
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Die Tim es ist unzufrieden daruͤber, daß man in China, al⸗
ler glänzenden Waffenthaten ungeachtet, immer doch noch nicht ⸗ nowsky und Herrn von Montenegro,
Elliot betreffe, so zeige es sich jetzt, wie klug er insbesondere
abe man die
namlich bekanntlich den Plan, der Hauptstadt des Chinesischen Reiches die Zufuhr von Lebensmitteln abzuschneiden, weiche der— selben allein oder vorzugsweise auf dem sogenannten großen Ka⸗
nale fu fo, werden, und wenn gleich noch nicht aus den offi— e 26 man die Eisenbahnen und die Gruͤnde fuͤr oder wider unseren
laufe befindlichen Gerüchten hervor, daß mit der Blokade dieses
dem Inhalte sind.
Braunschweig, 10. Jan. Das Herjogliche Staats⸗Mi⸗ nisterium hat zur allgemeinen Kenntniß gebracht, wie in dem Zoll-Vereinigungs⸗-Vertrage einzelne durch besondere Verhaͤltnisse bedingte Abweichungen von den allgemeinen fuͤr die Eingangs⸗, Ausgangs- und Durchgangs⸗Abgaben geltenden Regeln fuͤr zulaͤs— sig e . und auf den Genn dieser Bestimmung zur Erleichte⸗ rung des diesseitigen Verkehrs sodann ferner vereinbart worden, daß einstweilen und bis dahin, daß die dabei beruͤcksichtigten be⸗ sonderen Verhaͤltnisse selbst durch die Erweiterung des Zoll-Ver⸗ eins eine Umgestaltung erleiden wurden,
1) von denjenigen Waaren, welche ohne Beruͤhrung eines an⸗ deren Theils des Zollvereins-Gebiets vom Auslande in das Her⸗ zogthum Braunschweig eingefuhrt, und von dort entweder unmit⸗ telbar oder nach vorgaänglger Lagerung, ohne Berührung eines
anderen Theils des Zoͤllvereins-Gebietes, nach dem Auslande wie⸗
der ausgefuͤhrt werden, nur ein ermäßigter Durchgangszoll von gGr. (G guten Pfennigen) pro Centner zur Erhebung kommen;
2) zur Erhaltung des namentlich fuͤr die Stadt Braunschweie sehr wichtigen Getraide⸗-Handels, fuͤr das ein⸗ und das demnaͤchf wieder ausgehende Getraide, ein ermäßigter Durchgangszoll von nur 4 gGr. fuͤr den Wispel erhoben, und zu dem Ende das Kon⸗ tirungs⸗Verfahren gestattet;
3) im l des Braunschweiger Meßverkehrs die einst⸗ weilige Ermäßigung a) des die Contofaͤhigkeit begründenden Waa— ren⸗Quantums fuͤr Waaren aus dem r, , r,, . Steuer⸗Vereine von 6 auf 3 Centner, b) des abschreibungsfähigen Quantums der mit 20 Rthlr. oder weniger pro Centner belegten Meßwagren von 20 Pfund Preußisch auf 14 Zollpfund, und c) des Durchgangszolles von Meßwagren, welche ohne Berührung eines anderen Theils des Zollvereins-Gebiets vom Auslande in Braunschweig ein- und ebenfalls ohne Berührung eines anderen Theils des Zollvereins-Gebiets nach dem Auslande wieder aus— gehen, vorausgesetzt, daß die sammtlichen Waaren des betreffenden
CTonto- Inhabers ausschließlich nur auf dem vorbezeichneten Wege
eingeführt worden sind, auf 4 gGr. vom Centner zugestanden; 4) der Besuch ausländischer Märkte mit dem Anspruch auf zollfreie Zuruͤckbringung der unverkauften Waaren nicht auf Hand werker beschränkt, sondern bei vorausgesetzter Sicherung gegen Mißbrauch durch geeignete Kontroll⸗Maßregeln auch Handeltrel= benden gestattet; 5) die zollfreie Zuruͤckbringung von auslaͤndischen Maͤrkten,
en f GGiessen bleiben sollen, für Honigkuchen und Pfeffer⸗ nuͤsse bewilligt;
6) die Einführung Hannoverscher Steinkohlen gegen Entrich⸗ tung einer bloßen Kontroll-Abgabe von 17 Sgr. fuͤr die Pferde— last nachgegeben;
7) die abgabenfreie Einbringung des zollpflichtigen Wildprets aus den im Hannoverschen belegenen Herzoglichen Forsten auf Atteste der betreffenden Forst-Beamten über den Ursprung des Wildes zugestanden, und
8) für das aus dem Hannoverschen in das Braunschweigische in unsortirtem und unverpacktem Zustande eingehende rohe Flachs⸗ und Heeden⸗-Garn, imgleichen rohe Leinen, Zwillich und Drillich, die jetzt im Verkehre zwischen dem Hannover⸗QOldenburgischen Steuer-Vereine und dem Zoll⸗Vereine vertragsmäßig bestehende
Zoll-Freiheit in dem Falle, daß die diesfaͤllige Übereinkunft zwi—
schen beiden Vereinen nicht erneuert werden sollte, nachgelassen
werden solle. Oesterreich.
Wien, 6. Jan. (L. A. 82 Seit acht Tagen ist ein Er⸗ eigniß das allgemeine Stadtgespraͤch, das sich am verwichenen 28. Dezember zu Föslau bei Baden, 3 Stunden von hier, zugetra⸗ gen. Es ist ein Pistolen⸗Duell zwischen dem Fuͤrsten Felix Lich⸗ dem hiesigen Spanisch⸗
Carlistischen Agenten. Beide wurden verwundet: Herr von Mon—
Obgleich stark verwundet, sollen doch Beide be⸗ reits außer Gefahr seyn. Als Grund dieses ernsten Rencontre wird angegeben, daß im juͤngst erschienenen zweiten Theile der
Memoiren des Fuͤrsten (der bekanntlich als General in Dienssen des Don Carlos stand) eine Herrn von Montenegro stark angrei⸗
da der Fuͤrst alles Arrangement verweigert haben soll, nichts abri geblieben, als denselben zu fordern. Auch setzt man hinzu, da Dieser, der das Duell als nothwendig erachtet, eigens 9 zur Zeit des Eintreffens seines zweiten Theils im zi. Buchhandel nach Wien gekommen und . Kriegsgefährten, den bekannten General von Rahden (Verfasser der diesem Zwecke mitgebracht habe.
In Bezug auf konimerzielle und national-bkonomische Angelegenheiten will man, wie es scheint, sähigen Maͤnnern hier eine umfassendere Freiheit zur dͤffentlichen Dis kussion gestatten, und macht hierdurch in der That auf wahrhaft praktischem Wege einen Schritt zu jenem unlaͤugbaren Nußen der Presse, den sie, wo es sich um reelle Dinge, un Erfahrungen, nicht um luftige Theorieen . ohne Zweifel uͤbt und uͤben wird. Als besondere Gegenstände
hnlichen, auch bffentlich zu gewäͤhrenden Ideen-Austausfches be⸗
rift uͤber Cabrera), zu
nschluß an den Zoll⸗Verein. So viel ist gewiß, daß schon, und zwar auf Impuls des Freiherrn von Kuͤbeck, Aufforderungen,
wenn auch ohne offiziellen Charakter, um die Freiheit der Mei—⸗ nungen desto mehr zu beguͤnssigen, an die verschledenen Produzen⸗
ten, Fabrikanten, Behoͤrden und Wirthschafts⸗-Aemter ergangen sind, sich auszusprechen, welche Wirkung ein derartiger Anschluß auf die Provinz, oder die besonderen Industrie- und Handels— zweige derselben uͤben wärde.
Jonische Inseln.
Mittelst des letzten Dampfschiffes erhielt man zu Triest Nach⸗ richten aus Corfu bis zum 31. Dezember, welche von betrůben⸗ Schon vor drei Monaten hatte daselbst ein Anglikanischer Geistlicher eine Flugschrift gegen die Wunder des heiligen Spiridion, Schutzpatrons von Corfu, auf allen 73 verbreiten lassen und dadurch die ihrem Glauben getreuen Eor— fioten höoͤchlich gereijt. So nahte der 21. Dezember, das Fest des heiligen Spiridion, und die Corfioten sahen mit Schmerzen s⸗ gefuͤhlen, daß wider den bisherigen Gebrauch das En 1c Militair nicht zu den sonst uͤblichen Spalieren bei der e , rozession, welche sich aus der Kirche bewegte, beordert war. Die rozession begann indessen, und das Volk verhielt sich ruhig. Die Epaliere bildeten eine Art Buͤrger⸗Millz. Allein wahrend des Zuges zeig⸗ ten sich Englische Soldaten, unter denen man leider Off . be⸗ merkt haben wollte, und verhoͤhnten die heiligen Ceremonlen und Gebraͤtiche auf eine unzweideutige Art; dies war das Signal zu einem Ausbruche von Volks⸗SGewaltthaͤtigkeiten, in Folge dessen sich die ganze Garnisen von Corfu, mit dem Gouverneur an der Spitze, genbthigt sah, sich in die Festung zuruͤckzuziehen. Bei dem vor⸗
die Hansestädte, was
angegangenen Volks⸗Auflaufe sind 10 Engländer getöͤdtet und ge⸗ 3 ) — worden. Die Englische Garnison war bis zu bgang des Schiffes am 31. Dezember noch in den Befestigun⸗ gen eingeschlossen; nur ein Bataillon Schotten, das sich w hrend des Handgemenges am 24sten nicht gezeigt hatte, war an diesem Tage versuchsweise aus der Festung gezogen, und bezog, ohne be⸗ laͤstigt zu werden, die Hauptwache. In Corfu werden jetzt Bitt⸗ ö an die Königin Victoria verfaßt, um sich gegen den Lord Ober⸗Commissair zu beschweren.
Ostindien.
Bombay, 1. Dej. Ein Extrablatt des Agra Uhkbar vom 23. November meldet, daß ein Detaschement Englischer Trup⸗ pen unter dem Capitain Woodburn in der Naͤhe von Kandahar in Stuͤcke gehauen und der Befehlshaber selbst nebst 100 Solda⸗ ten getoͤdtet worden, und fuͤgt hinzu, daß, einem Briefe aus Me⸗ rut zufolge, diesem Ungluͤck schnell ein noch viel größeres gefolgt sey, namlich die Nachricht, daß ein Aufstand der Afghanen in Masse stattgefunden habe, daß Kabul von ihnen belagert werde, und daß der dortige politische Agent, Sir Alexander Burnes, ent weder getöͤdtet oder schwer verwundet worden. .
Da die Finanzen des Schach Sudscha die Einfuhrung von Ersparnissen durchaus nothwendig erscheinen ließen, 5 war man auf den Einfall gekommen, den Anfang mit einer Summe von 10,000 Rupien zu machen, welche bisher einem wilden Stamme, den Gilzies, bezahlt worden war, damit sie die Straße zwischen Kabul und Dschellalabad nicht molestiren möchten. Dadurch er⸗ bittert, fiel der Stamm uͤber einen Brltischen Convoy her, be— raubte denselben und machte uͤberhaupt die Straße so unsicher, daß die Absendung von Truppen zur Säuberung derfelben noth— wendig erschien. General Sale machte sich daher mit dem Z5sten Infanterie⸗Regimente von der Ostindischen Armee und zwei Kanonen auf den Weg, um von Kabul nach ö durchzu⸗ brechen, wurde aber in dem Buhdka-Paß von den Gilzles angefallen, verlor etwa 30 Mann und mußte sich eine sichere Stellung suchen. Am 11. Oktober wurde ihm das 13e Britische Infanterie⸗Regiment von Kabul aus zu Huͤlfe gesendet, und die beiden Regimenter forcirten nun am folgenden Tage den Paß. Nach laͤngerem Aufenthalt und herangezogenen Verstaͤrkungen setzte darauf das Detaschement, von Zeit zu Zeit noch immer von den Gilzies angegriffen, besonders in dem Kurs-Kabul-Paß, wo das 26 Regiment wieder mehrere Leute verlor, den Marsch fort und gelangte endlich am 29. Oktober in den Peri⸗Durra⸗Paß, wo es von den Gilzies mit solchem Erfolge angegriffen wurde, daß es erst nach dem Verluste von 116 Mann an Todten und Verwun— derten, worunter vier Offiziere, den Paß forciren und die Stadt Suhrkaub erreichen konnte. Unter den auf dem Marsche ver— wundeten Offizieren befindet sich General Sale selbst.
China.
Macao, 20. Okt. Der General⸗Major eng schildert in seinem Bericht uͤber die Operationen gegen Emoy sehr ausfuhrlich die durch Kunst sowohl wie durch ihre naturliche Lage uͤberaus festen . swerke von Emoy und der Insel Ku—lang-su, welche durch 5 Gre e vertheidigt wurden. Zu Emoy waren auf jeder dem Lande nahe liegenden kleinen Insel und jedem Land⸗ vorsprung, von welchem aus die Geschuͤtze den Hafen bestreichen konnten, Festungswerke angelegt, und die Haupt⸗-Batterie, ganz von Stein aufgeführt, zog sich über eine Englische Meile weit laͤngs der Kuste hin. Die Wälle und Mauern waren so fest, daß nach mehrstuͤndigem Feuern aus den schwersten Geschuͤtzen der Britischen Schiffe fast gar kein Eindruck auf diefelben hervorgebracht werden konnte und daß die Englaͤnder sich durch Erkletterung in den Besitz der⸗= selben setzen mußten. Die Chinefen scheinen sich im Ganzen nicht so tapfer geschlagen zu haben, wie dies bei mehreren Gefechten vor Canton der Fall war, und als General Gough nach Erstürmung der Außenwerke gegen die Stadt selbst vorrückte, fand er die Thore zwar verrammelt, die Besatzung dieser Stadt erster Klasse des dritten Ranges (wie der General dieselbe in seiner Depesche bezeichnet) aber entflohen. Die Zahl der im Gefechte gewe⸗ senen Chinesen wird verschieden auf 65h bis 10000 angege⸗ ben; von den Engländern landeten nur 2006 Mann. Letzteren giebt der General das Zeugniß, daß sie sich im Ganzen sehr ordentlich und mäßig betragen, wie sie denn allen Schamschu (ein starkes geistiges Getränk), den sie vorfanden, an ihre Offiziere ablieferten. Die Citadelle der Stadt wurde so— fort nach der Einnahme derselben von den Englaͤndern be— setzt, denen es waͤhrend der Dauer dieser Besetzung sehr schwer wurde, durch Patrouillen die in alle Häͤuser der Stadt einge⸗ drungenen und pluͤndernden Chinesen im Zaume zu halten. Die Geschuͤtze, Munition und Vorraͤthe, welche man in großer Menge in der Citadelle vorfand, wurden zerstoͤrt, und am 4ten schifften die Truppen sich wieder ein, um, wie Admiral Parker in seinem Bericht sagt, zur weiteren Ausfuͤhrung der gegebenen Instructionen sich nordwärts zu wenden. Zur Behauptung der Insel Ku⸗lang⸗su, welche Emoy beherrscht und dessen Wiedereinnahme zu jeder Zeit moͤglich macht, sind äh Mann unter dem Major Johnston zu⸗ ruͤckgelassen worden.
Der Deutsche Zoll-Verein neben den Hansestädten.
Im Verlaufe der Nahrhunderte hat in den drei Hansestaͤdten ein unermeßliches Kapital von Waarenlagern, Speichern wie Kel— lern und, wenigstens in Hamburg, auch von Anfahrts-Kanälen sich angehäuft. Ein anderes von angeerbter Geschäftskunde und Verbindung mit den wichtigsten Handelslaͤndern und Plaͤtzen ist vielleicht noch ungleich hoͤher in Anschlag zu bringen.
Die Hansestaͤdte sind daher die einzigen Deutschen Plaͤtze, welche in diesem Augenblicke geeignet sind, einen umfassenden
Entrepot- und Speculations-Handel zu betreiben, und fuͤhren ihn in der That fast ganz allein, weil Waaren aller Art fast ohne
Abgabe bei ihnen aus- und eingehen.
Nun aber steht es gar nicht in Frage, daß dieser Entrepot⸗ und Speculations⸗Handel augenblicklich aufhören duͤrfte, nachdem egenwaͤrtig so oft besprochen wird, dem all— meinen Deutschen Zoll-Vereine unter den bisher gewohnlichen
edingungen beigetreten waren. ehr als einmal indeß habe ich von kompetenten Personen
die Ansicht aussprechen hören: daß es so wenig im Interesse der
Hansestaͤdte, als des allgemeinen Zoll⸗Vereins selbst, wuͤnschens werth sey, daß die drei Hansestädte unbedingt und ganz auf die Weise der aͤbrigen Zoll⸗Vereinsstaaten in den Deutschen allgemeinen Zoll⸗ Ver band sich aufnehmen lassen. Denn der Deutsche Handel könne nicht ohne seinen eigenen groͤßten Schaden sich einiger großen Auflagerungs⸗Plätze berauben, in welchen der Scharfsinn und die Voraussichi rn dte Kaufleute, die Disponibilitaͤt sehr großer Kapitellen, Waargn andkufe, deren Mangel bel Frisen aller Art sich schmerzlich fühlbar machen könnte. Die drei Hansestaͤdte muͤssen daher unter allen Ümstanden Freihafen bleiben.
5h
Allein, wenn nun auch diese Wahrheit allgemein anerkannt und besonders von denen sestgehalten wurde, welche auf künftig mogliche Unterhandlungen des allgemeinen Zoll-Verbandes mit den Hansestädten Einfluß haben; so bliebe zu fragen abrig: auf welche Weise werden die saämmtlich landeinwärts, an
lußhäfen, gelegenen Hansestädte fich inmitten' der ie umgebenden Zoll-Vereinsländer als Freihäfen iso liren lassen?
Ueberhaupt wird dazu die Nothwendigkeit nicht fruͤher ein⸗ treten, als nachdem Mecklenburg, Hannover, Holstein, Oldenburg dem Zoll-Vereine beizutreten sich entschließen; was zwar theils ge⸗ hofft und theils gefürchtet wird, doch nicht mit Sicherheit erwär— tet werden kann. Sellte es indeß jemals dahin kommen und die drei Hansestaͤdte Freihäͤsen bleiben, wie sie es faktisch sind, so wird die Alternative ihnen sich darbieten:
ob sie dem allgemeinen Deutschen Zoll-Uereine in der Ausfuͤh— rung ihrer beiderseitigen in gewissem Sinne entgegengesetzten Maßregeln die möglichste Erleichterung gewähren,
bre Saͤngerin, obgleich schon am Abend ihrer Künstler- Laufbahn, esonders in der Haupt Partie der genannten Oper noch immer her—
vorbrachte. Seitdem ruhte diese Oper eine Zeit lang, da bis zu dem En⸗
gagement der Signora Assandri keine der dortigen Italienischen San . einer so dramatischen Rolle gewachsen war. Jetzt ist dieselbe, mit o ausgezeichneter Besetzung der beiden Damen-Particen, wie Sra. Assan- dri und die etwas spaͤter engagirte Sra. Marzi al aus Venedig sie dar= bieten, wieder eine der bedeutendsten Zierden der Köni staͤdtischen Buͤhne. Ihr hat sich vorgestern nun auch, in nicht minder trefflicher Ausführung, die zweite der obenbezeichneten Opern, die Capuleti und Mon— teechi, zugesellt, in welcher Sra. Assandri den Romeo und Sra. Marziali die Giulietta mit eben so viel Feuer und schoöͤnem Ausdruck singen, als darstellen. Zwar ist der Romeo der Sra. Affandri nicht jener liebestrunkene, todesmuthige, un gestuͤme Held, wie wir ihn in der unubertrefflichen Darstellung der Schröder⸗Devrient sahen, so wie ihre Norma nicht die erhabene Priesterin, wie Sra. Pasta sie gab, deren Zuͤrnen mit Blitz und Donner ausgerüstet war; sondern beide Charaktere gewinnen nach der zarteren Individuglitaͤt der Sra. Assandri eine ganz andere, aber doch höͤchst anziechende Gestalt. Edle Weiblichkeit war der vorherrschende Charakterzug ihrer Norma, schwaͤrmerische
oder auch alle Schwierigkeiten entgegenstellen wollen, welche vor⸗ nehmlich aus ihrem zwar kleinen, allein ausgepackten und schlecht arrondirten Gebiete hervorgehen muͤssen?
Vielleicht konnte man das letzte vorziehen wollen und hier— durch, nächst vermehrten Unkosten der Graͤnzbewachung, auch ge⸗ haͤufte Contraventionsfaͤlle hervorzurufen geneigt seyn. Hierdurch wurde anderseitig vermehrte Strenge, auch wohl Unliebenswuͤr⸗ digkeit in der Anwendung der Sole e hervorgerufen werden. Es läßt sich voraussagen, daß die Hansestädte in solchem Falle sich in Feindseligkeiten verwickeln wurden, unter welchen sie selbst am mei— sten leiden durften.
Sollten sie hingegen dem Zoll-Vereine alle bei Anwendung der beiderseitig entgegengesetzten Maßregeln denkbaren und moͤgll— chen Erleichterungen gewähren wollen, so möchte ein offenes, gera— des (gegenseitiges Zutrauen erweckendes) Verhältniß sich gestalten können, welches der neuen, ungewohnten, nothwendig stoͤrenden ge gc einen großen Theil ihrer Unbequemlichkeit entziehen dürfte.
Die drei Hansestaͤdte wurden zuerst dem allgemeinen Deut⸗ schen Zoll-⸗Verbande sehr erhebliche Kosten ersparen koͤnnen, indem sie mit ihren gesammten Landgebieten dem Zoll⸗Vereine ganz in der Art beitraͤten, als die ubrigen Zoll-Vereinsstaaten, und. hierdurch die Moglichkeit eroͤffneten, die benbthigten Haupt-Zollaämter un— mittelbar vor die Thore der betreffenden drei Staͤdte zu verlegen, welche bekanntlich noch immer von Wassergraͤben umschlossen sind.
Sie wuͤrden zweitens, sollte im Verlaufe der Zeit ein Ver⸗ haͤltniß gegenseitigen Zutrauens sich gebildet haben, in sehr vielen Fällen die landaufwäarts zu versendenden Waaren schon auf den Speichern von den Zoll-Beamten bei der Verpackung koͤnnen be⸗ sichtig⸗ und versiegeln (plombiren) lassen. ö.
s möchten, drittens, bestimmte Handels⸗Haͤuser bisweilen mit den Haupt⸗-Zollaͤmtern in Rechnungs- und Kredit-Verhaͤlt— nisse treten wollen. .
ch möchte, viertens, noch hinzufuͤgen, daß es denkbar ist,
die drei städtischen Regierungen wollen bemüht seyn, der Schmug⸗ geley durch ihre e im Großen, im Kleinen aber durch
eine wachsame Thor⸗Polizei entgegenzuwirken; nicht etwa aus ei⸗ ner feigen Dienstbarkeit, sondern üm einem Geschaͤft, das fuͤr sie selbst zur Bedingung des Daseyns gediehen wäre, einen durchaus sesten und achtbaren Charakter zu bewahren.
Die bekanntesten Freihafen sind eigentliche Seehafen, beduͤr⸗ fen daher keine besondere, die Einbringung der Waaren von der
Seeseite uͤberwachende Zollämter. Die drei Hansessaͤdte aber sind Flußhäfen und bieten dem Schmuggelhandel ein weites Feld, den der allgemeine Deutsche Zoll-Verein in seiner Konsequenz verhindern muß. Unter allen Umstaͤnden wurde eine Anzahl be— waffneter Fahrzeuge nothwendig seyn, um die Muͤndung und ge— sammte Uferstrecke jener drei Ströme zu bewachen. Wenn nun
die Hansestaͤdte sich gefallen ließen, daß alle Schiffe bei ihrer Einfahrt in den Strom bis zur. Ankunft in den Hafen eine Zoll⸗ Wache an Bord naͤhmen, so wuͤrde auch von diefer Seite erheb—
lich erspart werden können.
In den verschiedenen Aufsätzen fuͤr und häufiger wider den Anschluß an den allgemeinen Beutschen Zoll-Verein, welche seit einiger Zeit die Hanseatischen Journale erfuͤllen, fand ich bisher keine Erwaͤhnung eines denkbaren Anschlusses in der bedingteren Form von Freihaͤfen, in welchem Falle, nach obigen Bemerkungen, die sich ergebenden Unterhandlungen etwa nur Regulative uͤber die Vertheilung und Verwaltung der Zollstaͤtten, die ab- oder ein— Ich finde daher äberall den Verlust des Auflagerungs- und Speculations⸗ Handels Gwischenhandels), ja selbst die Verzollung des eigenen Verbrauches, unter den erheblichsten Nachtheilen aufgefuͤhrt, welche allerdings
geschlossenen Gebietstheile, betreffen wurden.
ein unbedingter Anschluß zur Folge haben würde.
In. der Form indeß und unter den Einschraͤnkungen, welche oben erdͤrtert worden, haben die Hansestaͤdte von einen eventuellen Anschluß an den allgemeinen Deutschen Zoll-Berein, wohl Unbe⸗ quemlichkeiten und Behelligungen, allein keine wesentliche Ver⸗ , f Sie werden nicht einen Ballen weniger landeinwärts verkaufen als gegenwartig, noch ver— hindert Ey. so viel, als rathsam, Waaren auf Speculation bei
ringerung ihrer Vortheile zu befuͤrchten.
sich aufzuhaͤufen.
Uebrigens wage ich daran zu erinnern, daß in dem i, oll
denkbaren Falle, da die Hansestädte unmittelbar mit dem
Vereine in Berührung kömmen könnten dem vorangegangene
Anschlusse aller übrigen Norddeutschen . nicht 6 —
wird die Rede seyn koͤnnen, ob man die Nachbarschaft des Zoll⸗
Vereins liebt und . sieht oder nicht, sondern einzig davon, wie wendigkeit das ubs Beste mache. und d
man aus der Not
ich daͤchte dieses Beste waͤre das oben eleuchtete Verhältniß.
Rumohr.
wistlenchatt, Runst und Literatur.
Königsstädtisches Theater.
Von allen neueren Italienischen Opern kehrt man mi 2 gen immer wieder zu Bellini „Norma“ und r 2 teechi“ zuruck, nicht nur, weil wir in ihnen die reizendsten Melo⸗ dieen nach Rossinl finden, fon dern noch mehr wegen der wahren
Empfindung und des, edien Feuers der Leiden chaft, wodurch sich
beide Werke, unterstuͤtzt durch die dramatischsten ĩ
wirksame Bearbeitung derselben in e g, . . anderen Compositionen desselben Maestro aus eff nch, so wie vor denen seiner stammverwandten Zeitgenossen und Nachfolger, die besonders im melodischen Theil von ihm nicht wenig entlehnt haben. Es ist daher der Direction des Köͤnigssaͤdtischen Theaters schr zu danken, daß sie jene Spern, so oft dieselben auch von Deut⸗ schen Saͤngern hier schon gehort worden, Ueuerdings von der dort en— gagirten Italienischen Gesellschaft in ihrer Sprache und ihrem anzen ei enthüͤmlichen Rational Kolorit hat ur Auffüͤhrung bringen asssn. Norm a wär in die ser Gesialt schon 6 der Anwesenheit der Pasta ausgefuhrt worden, und unvergeßlich ist der Eindruck, den jene
Hingebung erfullt ihren Romeo, bei dem wir recht an jene zwei Verse im Shakespegre erinnert wurden: „Wie Knaben aus der Schul eilt Liebe hin zum Lieben, wie Knaben an ihr Buch wird sie hinwegge
trieben.“ Alle einzelne schoͤne Zuge in ihrer Darstellung, an denen dieselbe reich war, gingen aus einem poetischen Ganzen hervor und 161 uns in ihrer Art ein höchst anziehen des Bild. Sra. Marziali stand ihr wuͤrdig zur Seite, und beide Stimmen verschmolzen aufs innigste zusammen in den empfindungsvollen Duetten des ersten und zweiten Aktes und in der Todesscene. Auch die übrigen Mitwir kenden trugen das Ihrige zu dem ausgezeichneten Erfolge bei, des sen sich die vorgestrige, auch mit neuen Kostümen sehr schöͤn aus gestattete Aufführung dieser Oper bei dem zahlreich versammelten Publikum zu erfreuen hatte. 10.
Meteorologische Beobachtungen.
Abends 10 Uhr.
Nach einmaliger RBeobachtung.
Nachmittags 2 Lhbr.
1812. I3. Januar.
Morgens 6 Uhr. Lust druck.... 335,11 Har. 339, 13 Har. 338,2 er. auell w rme 7,5? R. — 5,07 R. — 1,42 n. — 2, 19 R. Fluss wrme 6, 02 R. — 14,57 R. — 3,20 m. koden v arme S5 R. S0 pCt. Aus düunstung 0, O27 Rh. P ts . trühe. Niedersehlag O, oꝛ0 Rh. Wind 80. 80. Wüärme wechsel — 1,27, Wolkenzu... — ö — — 3,17. Taßgesmittel: 335, S0 Par... — 2, S' R.. — 3,77 R.. 78 pc 50. Berliner Börse. Den 14. Januar 1842.
Lust wärme... Thaupunkt .. / — 63 ' n. Dunstsättigung S2 pet.
Wetter trüle.
Cour. . 6eld.
1 104 101 Erl. Pata. Eisenb. 5 102 102 o. do. Prior. Act. 44 Md. Lp. Eiaenb. — do. do. Prior. Act. 4 Erl. Anh. Bisenb. — do. do. Prior. Act. 4 — Düss Elb. Eisenb. 5 Danz. do. in Th. 47 — do. do. Prior. Act. 5 Wrtp. Pfaundbr. 3. 192 101 Rbein. Kicenb. 5 ¶ i rOνsb. Pas. do. 4 1065 105 do. do. Prior. Act. 4 Ostpr. Psandbr. 3 102 1011 35 102 102 1025 102 191
Prüm. Sch. der Seebandlung. 817 81 Kurm. Schuldvy. 1027 102 Kerl. Stadt - Obl. — 1032 Blbiuger do. 33 —
Gold al marco Frie drichsdior Andere Goldmin-
zeu à 5 Th. Dis conto
Pomim. do. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. —
— — —
Aus wiärtige Börsen.
Niederl. wirkl. Sebald I. 55 do. 9933. Ausg. 123. Zins. —. Preuss.
Amsterdam, 10. Jan. Kanz. Bill. 253. 55 Span. 221. Pass. aß. PFräm. Sch. — Fol. — . Oesterr. 10513. Frankfurt a. M., II. Jau. GOesterr. 55 Met. 108 6. 47 10090. 2156 6. 13 21 G. hank-Act. 1985. 1983. Loose 2zu 300 FI. 115. 14113. Preuss, Präm. Sch. Sl G. o. 45 Anl. 102 G. oln. Loose 77 6G. 55 Span. Aul. 243. 2147. 233 Uoll. 50. 50 73. Eisenbahn- Actien. LTaunusbahn- Act. 3773. 3773. 102 6. Köln- Aachen 95 6. IIamh urg, 12. Jan. Bank- Actien 1630. Eugl. Russ 1095.
Leipzig · Dresden
Königliche Schauspiele.
Sonnabend, 15. Jan. Im Schauspielhause: Die Ein— falt vom Lande, Lustspiel in 4 Abth.,, von hr. C. Toͤpfer. Vorher: Die Leibrente, Schwank in 1 Akt, von G. A. von Maltltz.
Königstädtisches Theater.
Sonnabend, 15. Jan. (Italienische Opern-Vorstellung.) Lu= crezia Borgia. Opera in 3 Atti. Poesia del Sgr. Romani. Musica del Maestro Gactano Donizetti. (Signora Marie Shaw: Qrsini, als letzte Gastrolle) Nach der Oper wird Signora Marie Shaw noch einmal auftreten und eine große Scene aus der Oper: „Gli Arabi nelle Galie“, del Maestro Pacini, vortragen.
Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 13. Januar 1842. 3u Lande: 6. 3 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rihlr. 25 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 20 Sgr., auch 1 Rihlr. 19 Sgr.; große Gerste 4 Rihlr., auch 28 Sgr. 9 Pf.; kleine Gerste 1 Rthir. 2 Sgr. 60 Pf. ⸗
auch 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 25 Sgr. 8 Pf., auch 21 Sgr. 3 Pf.; Erbsen 1 Rihlr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 16 Sgt.; Linsen 1 Rthlr. 25 Sgr. Eingegangen sind 124 Wispel 12 Scheseel. Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Rthlr. 19 Sgr., auch 3 Rthlr. Sgr. 6 Pf. und 3 Jthlr. 2 Sgr. 6 Pf.. Roggen 1 Rthir 25 Sgr., auch 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf.; große Gerste J Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; kleine Gerste 28 Sgr. 9 Pf; Hafer 22 Sgr. 6 Pf. Mittwoch, den 12. Januar 1842. Das Schock Stroh 19 Rthlr, auch 9 Rthlr. 0 Sgr. Der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf.
Kartoffel ⸗Preise. Der Scheffel 15 Sgr., auch 10 Sgr. Branntwein⸗Preise. Die Preise von Kartoffel-Spiritus in der Zeit vom 6. bis incl. 13. Janugr d. J. waren: 14 — 1454 Rihlr. pro 200 Quart 51 pCt., oder: 10 800 pCt. nach Tralles. Koörn-Spiritus ohne Geschaͤft. Berlin, am 13. Januar 1812. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zin keisen.
/ Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗-Hofbuchdruckerei.