1842 / 21 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Thiers ist zu sehr kompromittirt, als daß er für jetzt eine An=

ng an die eine oder andere Fraction der konservativen Par⸗ tei hoffen konnte. Die Opposition. welche diese Versuche, die sie als retrograd bezeichnet, wahrnahm, entfernt sich ebenfalls von ihm, so daß seine Stellung noch niemals weniger ermuthigend war. Er ist ganzlich von der Gewalt entfernt und sein Ansehen im Parlamente ist sehr kompromittirt.

In der gestrigen Sitzung der Pairs⸗Kammer kam auch der Traktat mit Belgien zur Sprache. Der Herzog von Harcourt bekaͤmpfte die von Herrn von Argout aber f te! Argumente. Dieser hat bei der Frage nur die Produzenten im Auge, der Her⸗ zog von Harcourt dagegen nimmt auch auf die Konsumenten und das alen Interesse Rücksicht. Dies ist in der That der wahre und einzige Gesichtspunkt, aus dem diese Angelegenheit be⸗ trachtet werden mußte. Aber leider wird Herr von Argout ge⸗ gen den Herzog von Harcourt Recht behalten und wir werden noch lange Zeit unter dem Schutze des Prohibitiv⸗ Systems le⸗ ben, welches Herr Charles Dupin das besste aller Systeme nennt und das er, seltdem er Pair ist, aufs Aeußerste vertheidigt. Fruͤ⸗

hatte Herr Dupin ganz andere Ansichten und er hat selbst ein

eines Buch geschrieben, daß er jetzt gern aus der Liste seiner Werke streichen möchte, worin er der Handels- Freiheit eine glänzende Lobrede hält. In diesem Buche, worin er die entgegengesetzten Doktrinen in der Form eines Dialogs auseinan⸗ derseßt, treten ein Herr Prohibant und ein Herr Lefranc auf. Der Erstere wird beständig, von dem Leßteren geschlagen und seine Argumentation ist so erbarmlich, daß Herr Lefranc sieg⸗ reich aus dem Kampfe Damals war Herr Charles Dupin ein wäuthender Vertheldiger der Handels-Freiheit und er haͤtte gern alle Douanen und Donanlers der ganzen Welt vernich⸗ tet. Man weiß nicht, welchem Umstande diefe radikale Umwand⸗ lung zuzuschreiben ist, aber so viel isi gewiß, daß er in der Pairs⸗ Kammer der arg Vertheidiger der Prohibitiv⸗Doktrinen und der eigensinnigste Repraͤsentant aller veralteten staatsökonomischen Ansichten ist, welche die Wissenschaft und der esunde Menschen⸗Ver⸗ stand laͤngst verworfen haben. Auf diese Weise war er eine tre ff⸗ liche Stuͤke fuͤr Herrn von Argout, als ssch gestern die Disk us⸗ sion ͤber den Traktat mit Belglen erneuerte.

„- Paris, 15. Jan. Das Schreiben des Herrn von Thambolle, Haupt⸗Redacteur des Sircle, macht den Prozeß, den die Pairs⸗Kammer gegen dies Journal beabsichtigt, verwickelter. Stellt man den Grant des Sincle vor die Jury, wie es der Marquis von Dreur⸗Brezé und Herr Dubouchage verlangten, so benimmt man Herrn Chambolle eine treffliche Gelegenheit, sich zu

roduziren; denn wir sind uͤberzeugt, daß er es als ein gutes Gluck trachtet, in Begleitung eines, seine Sache vertheidigenden Advo⸗ katen vor den Schranken der Pairs⸗Kammer zu erscheinen. Herr Wambolle selbst ist kein Redner und hat noch nie die Tribune der Deputirten⸗Kammer bestiegen, nicht einmal dann, wenn die Presse von gewissen , . Deputirten aufs Heftigste angegriffen wurde. Die Gesinnungen der Pairs sind stets diefelben und ihre Gereiztheit hat noch zugenommen, seitdem die Vorladung an den Grant des Sizcle erlassen worden ist. Dies erklärt sich aus der Warme, womit die Oppositions Blaͤtter ihren bedrohten k verthei⸗ digen. Die ganze liberale ** ist in Bewegung und von allen Seiten ruft inan, daß die Institution in Gefahr ey uud die Frei⸗ heit der Presse nicht mehr existire. Dies ist bloße Taktik. Die politischen Schriftsteller der Opposition haben allerdings niemals 66. genug. aber glůͤcklicherweist 6 nicht Jeder die Frei⸗ eit der ö so wie sie. Um sich zu uͤberzeugen, daß dieselbe ht n ahr ist, genügt es, das zu lesen, was seit drei Tagen ber den Prozeß des Secle gesagt wird. ͤ

In der Deputirten⸗ Kammer hat Herr Billaut das Feuer gegen Herrn Guizot eröffnet. Er ist ein kleiner, lebhafter, . reicher Mann, der während des Ministeriums vom 1. Maͤrz Unter⸗Staats-Secretair im Ministerium der öffentlichen Arbei= ten war. Herr Thiers, der sich in diesem Augenblick nicht vor⸗ an stellen kann oder will, hat Herrn Billaut als Tirailleur vor⸗ ausgeschickt, um zu sehen, welcher Argumente 6. Guizot sich

r Vertheidigung seiner auswärtigen Politik bedienen würde. er Minister der auswaͤrtigen An 1 ist sehr zuruckhal⸗ tend gewesen; er hat fich in Betreff des Traktats vom 13. Juli auf die in die Archive und auf das Bureau der Deputirten⸗ Kammer niedergelegten Dokumente berufen, und bemerkte sehr diplomatisch, daß nicht alle Elemente einer Unterhandlung, die mehr als zwei Jahre gedauert, der Oeffentlichkeit uͤbergeben wer⸗ den konnten. en mit ie uͤber das gegenseitige Durchsu⸗ chungs⸗Recht abgeschlossenen Traktat wird Herr Guizot auch nicht vor der vollzogenen Ratifizirung vorlegen. Auch das ist begreiflich. Indeß fe? wir bemerken, daß dieser Traktat selbst unter den dem Kabinet ergebensten Personen Gegner gefunden hat. Sie betrachten ihn als ein ungeheueres Zugeständniß, das man Eng— land gemacht habe, ein Zugeständniß, das es seit laͤnger als e. . Jahren zu erlangen gesucht, und das Frankreich ihm stets rtnäckig verweigert habe. Jener Vertrag, der nur seinem allge⸗ meinen Inhalte nach bekannt ist, verletzt, wie es scheint, selbst die ministerielle Presse, die ihn auch tadeln zu muͤsfen glaubte. Er wird wahrscheinlich in der Kammer zu bihteren Kritiken An- . * und der Minister der auswärtigen Angelegenheiten darfte Möhre haben, ihm den Weg durch die Kaimmern? zu bah⸗ nen. 6. eigentliche Diskussion der * beginnt uͤbrigens erst 5 atag und dann erst werden die Streiter der Opposition ch 6 Starke und Gewandtheit zeigen.

ö er Adteß · Entwurf ist übrigens, mit Ausnahme des Arti⸗ kels über Polen, der ein dur aus lächerliches Beiwerk ist, kaum ztwas mehr; als eine . der Thron⸗Kede. Man folgt 7 den Traditionen der constitutionellen Re e und 69 e

rmischen Zeiten, wie gegen Ende der Regierung Karl's X., ent⸗

. 2419 Adressen don den Gedanken und Ausdrucken der

1.

tt Paris, 15. Jan. Die Oppo blicklichen in eg, so lebhaft ben d in e rer n⸗ wußtseyn lhre Anspruůche so r Gere ge mn dg n e en e ier gn der Wahl des Herrn Binegk durch die' lg e Ve⸗ einen Sieg feiert. Weil einige ministerielle nn, n, rtsmchen Auffassun gscheise zu ziner Parteisache werd . Vasidirung war glso nichts weniger als eine N , rakter der Kammer beleidigt, em er solchen r, bel denen es nur auf die strenge ki Een gn seken oder reglementarischen Vorschriften ankommt, poltisch Be.

Orden kann man die

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Opposition mit chen so vieler Schaͤrse als Ungerechtigkeit ange⸗ griffen werden, allein man findet, daß das 3 der Cena in emaͤßigterer Weise ausgedruckt ist, als man voraussehen zu muͤs⸗ en geglaubt, und dies sst denn ein wirksamer Grund der Beru⸗ igung uber den Tadel den man vermißt. Ware es nicht un⸗ illig das Verdienst einer solchen Bescheidenhelt zu verkennen, und waͤre es nicht . ren Organen die Freude uͤber die Be⸗ friedigun 3 biger en verkümmern zu wollen? Man sell die Opposition vielmehr in diesen ihr ganz neuen Tu⸗ genden bestaͤrken, um so mehr als sich voraussehen läßt, daß sie derselben noch in mancher schweren Probe bedürfen wird.

Die Erklärung des Herrn Chambolle, welcher in einem Briefe an Herrn Pasquier die Autorschaft des Artikels übernimmt, dessen⸗ wegen der Gerant des Siectle von der Pairs-Kammer zur Rechenschaft gesogen ist, wird dieser Versammlung schwerlich die Verlegenheiten bereiten, die man sich auf gewissen Seiten von ihr verspricht. Allerdings waͤre es ein schlimmer Fall, wenn die Pairs⸗ Kammer dadurch in die Alternative verseßzt wuaͤrde, entweder auf die Verfolgung des Siecle zu verzichten, oder aber die Autorisa⸗ tion zur gerichtlichen Anklage des Herrn Chambolle bel der Depu⸗ tirten⸗Kaimmer nachzusuchen. Durch das Erstere gäbe sich die

airs⸗-Kammer eine schwere Bloͤße, durch das Zweite unterwuͤrfe ie sich einer Art Demuͤthigung, die durch die Eventualitäͤt einer Verwei⸗ gerung der perlangten Ermaͤchtigung einen höͤchst bedenklichen Charakter erhalten wurde. , e fuͤr die Pairs⸗Kammer ist sie jener schwierigen Wahl überhoben. Es existiren naͤmlich mehrere . edentien dafuͤr, daß ssch die Kammern, wenn sie Justiz gegen he r dle en uͤben, nur an die verantwortlichen Geränten der angeklagten Journale halten, selbst dann, wenn sich die Ver⸗

fasser der strafbaren Artikel selbst melden. So wurde im Jahre 1834 der Grant der Tribune, Herr Lionne, zu 20, Fr. Geldbuße und drei Monaten Gefaͤngnißstrafe verurtheilt, obgleich die

Herren Marast und Cavaignac die Verantwortlichkeit fuͤr die fuͤr belei⸗ digend erklaͤrten Aufsaͤtze auf sich nahmen. Denselben Ausgang hatte ein Jahr spaͤter ein von der Pairs⸗Kammer verhandelter Fer des Nat io nal, dessen Gérant gleichfalls, tro der Intervention Armand Tarrels, als Redacteur, von einer auf 10 006 Fr. Buße und zwei⸗ ähriges Gefaͤngniß lautenden Verurtheilun troffen wurde.

uf diese beiden Vorgaͤnge gestuͤtzt, wird die Pairs⸗-Kammer von dem Brief des Herrn handel i wahrscheinlich gar keine Notiz nehmen und ihrem Verfahren * den Geranten des Sidele, dessen Zweckmaͤßigkeit und Klu 9 uͤbrigens sehr verschieden beur⸗ theilt wird, eine ungestoͤrte weltere Folge geben.

Grosibritanien und Irland.

London, 15. Jan. Heute wird Ihre Maßjestaͤt die Köͤni⸗ in eine Geheimeraths⸗Versammlung im Schloß Windsor halten, n welcher die Anordnungen in Bezug auf die Taufe des Prin⸗ 89 von Wales definitiv festgestellt werden sollen. Ministeriellen

laͤttern zufolge, würde Se. Majestat der König von Preußen sich am Donnerstag Abend, den 26sten d., in Ossende einschiffen und Geheime 8 Bunsen seinem Souverain bis dorthin ent⸗ egen reisen. Gleich nach der Landung in England, die im . des Freitags erwarten sey, würde Se. Maje⸗ stät sich nach Windsor begeben. Jene Blaͤtter sprechen ihr Bedauern darüber aus, daß, dem Vernehmen nach, der Preußische Monarch nur acht Tage in England verweilen wolle, und sie 2 daß, wenn es Sr. 2 nicht mdͤglich seyn sollte, seinen Aufenthalt diesmal zu verlaͤngern, Al⸗

Wiederholung seines Besuchs bewegen lassen möchte. soll nun do sgen a n nns. nden. Die Zahl der dazu eing etraͤgt, außer dem Könige von Preußen und seiner Begleitung, nicht äber S5, worin alle Würdenträger der Kirche und des Staats und alle 2 mit eingeschlossen sind. Von den Rittern des Hosenband⸗Ordens werden, wegen Al⸗ ters und Kraͤnklichkeit, mehr als zwei Drittel nicht zu⸗ gegen seyn, was man sehr bedauert, da die Ceremonie durch die 2 Anwesenheit des Kapitels dieses Or⸗ dens sehr an wesenden in der St. Georgs⸗ Kapelle nicht einnehmen lassen. Alle Eingeladenen sind ersucht worden, baldmoͤglichst anzuzeigen, wie viel andten Oesterreichs, Frankreichs, Fa Belgiens und Sach⸗ ens eingeladen. Man glaubt, da

reußen wenigstens ein paar Tage auch in London zubringen werde, und wie verlautet, wollen die Herzoge von Wellington ünd von Sutherland Feste zu Ehren Allerhbchstdesselben geben.

Ein vom 5. Januar datirtes Cirkular Sir Robert Peel's an die ministeriellen Mitglieder des Unterhauses fordert dieselben auf, sich am 3. Februar zur Eröffnung des Parlaments einzusinden.

Die Morning Chronicle und die Times sind äber das Verhalten des 8 Aberdeen in dem Etiketten⸗Streite zwischen dem Franzoöͤsischen Gesandten am Spanischen Hofe und dem Re⸗

enten Spaniens in eine heftige Polemik gerathen. Das erstere att behauptet, der jetzige Minister der duswärtigen Angelegen⸗ heiten habe sich ganz in Üebereinstimmung mit den Forderungen des Franzoöͤsischen Kabinets erklaͤrt, und es erblickt in dem von Ludwig Philipp bei dieser Gelegenheit i gen Mandver einen Meisterstreich, um den Englischen Einfluß am Spanischen Hofe wenigstens zu neutralisiren, da es unter den jetzigen Umstaͤn⸗ den Umstaͤnden nicht möglich sey, denselben durch den Fran⸗ öͤsischen zu ic Das 2 hig Blatt erzaͤhlt, ie Spanische Regierung * e sich an die Britische ge⸗ wandt, um durch Vermittelung des Britischen Gesandten in Paris, Lord Cowley, einen kurzen Aufschub der Abreise des Herrn von Salvandy aus Madrsd zu erlangen, damit inzwischen der Etiketten⸗Streit durch einen Verglesch h . werden koͤnne. Darauf habe aber die Britische Regierung erklärt, daß sie die Ansprůche Spaniens auf keine Weise unterstuͤtzen koͤnne, daß sich dasselbe vielmehr den Anforderungen Frankreichs, welche das Bri⸗ tische Kabinet als gerecht anerkenne, unterwerfen muͤsse. Als näch⸗ stes Resultat dieses Beschlusses der Britischen Regierung betrach⸗ tet die Chronicle die wahrscheinliche Resignirung des jetzigen Britischen Gesandten in Madrid, Herrn Aston, in welchem Falle England fortan entweder nur durch einen Geschaͤftstraͤ⸗ ger repraäͤsentirt werden oper einen neuen Gesandten abferti⸗ in denselben Etiketten⸗Streit eden falls

wẽeggrunde unterschiebt. , n

. in dem Entwurfe der Antwortg⸗Abd r (onstitutlonellen Freiheit in anlen wirksam zu un⸗ aa n,, mancherlei rr , . ö. 83 63 ab g, r. hip we. den Schlässel der r run er von einer durchaus ministeriellen Kominission herr her. ei da er nun auch d ö r 3 4 der Tasche, un lich ist es unmöglich, darin irgend eine mißbilligende Aeußerung ) fey das & chichler erden, fn. * i e nn n habe, über die Reglerungshandluugen nachjuweisen, welche von der] herrschenden Partei j . *

lerhoͤchstderselbe sich vielleicht im Sommer oder a ,

e Taufe den 25sten, nicht am 26sten, eladenen vornehmen Personen

lanz gewonnen haben wuͤrde; Ritter anderer . der * ;

efolge sie mit sich zu bringen wunschten. Vom diplomatischen Corps sind nur die Ge⸗

Se. Majestaͤt der König von

die zu erwartende Anerkennung der

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ben, ihr den Sohn des Don Carlęs zum Khoͤnig oder den Herzog von Aumale zum Gemahl der Königin aufzwingen, und wenn man sich weigere, so bleibe keine andere Alternative als abermali⸗

ger Bůrgerkrleg. Die Times nimmt den Grafen Aberdeen in Schutz und

weist darauf hin, daß es ir Spaniens sselbst liege, daß

ichem Wege ausgeglichen werde, da panischen Regierung von Seiten der anderen Maͤchte es wunschenswerth erscheinen lasse, das solche Nebenpunkte vorher beseitigt . Lord Aberdeen sey daher auch keinesweges, wie ihm das ig⸗Blatt v 2 fen, auf eine diktatorische Weise gegen die Spanische Reglern aufgetreten, sondern habe nur dem zuletzt von Herrn von Sal⸗ vandg beantragten Auskunftsmittel, daß nämlich die Kreditive der Königin in Gegenwart des Regenten Übergeben werden soll⸗ ten, ein Verfahren, für welches alle Antecedentien spraͤchen, das Wort reden lassen. Uebrigens sey jenes Blatt saisch un⸗ terrichtet, wenn es behaupte, die 2 e Regierung oder der Englische Botschafter in Paris habe sich geweigert, einen Aufschub der Abreise des Herrn von Salvandy nachzufuchen, viel⸗ mehr besagten die neuesten Berichte aus Paris, daß Lord Cowsley einen . erlangt habe, und daß ein Courier in groͤßter Eile von Paris abgefertigt worden sey, um wo moͤglich in Madrid einzutreffen, bevor sich der Franzbsische Gesandte von dort entfernt abe. Den Einfluß Frankreichs auf die , . der ubrigen

der Etiketten⸗Streit auf g

ächte in Betreff der Anerkennung der Spansschen Regiern stellt das ndr fn. Blatt in le unt außert die Ansicht, daß Meinungen des Britischen Kabinets eine viel entschiedenere Einwir⸗ kung auf diese Frage zu außern geeignet seyen. Was aber den Einfluß Englands in Spanien selbst betreffe, so beruhe derselbe nicht auf der Aniwesenheit oder Abwesenheit eines Britischen Gesandten, sondern auf dem in Wuͤrde und Gerechtigkeit begründeten Verfahren des Briti⸗ schen Kabinets in seinen rung. Gleich dem Etz e , . Blatt erklaͤrt 29 der⸗ Standard, daß Lord Aberdeen sich nicht eher in den Etiketten⸗ Streit gemischt, als bis Herr von Salvandy seine früheren An—⸗ spruche auf das oben erwähnte Maß redunirt habe; so unver⸗ nänftig und anmaßend auch die Anspruͤche Espartero's seyen, so ö 3 32 '. e * linge, auf mehr Ehrenbezeugungen Anspruch zu machen, w. Leute, und nachdem die ie e. Bemühungen des Herrn

anz erfolglos geblieben Aston lar Schlichtung der Differenz 66 r 6

rn aum n. daß eine gutliche ommen werde.

Die hi Blaͤtter theilen eine schon vom 17. ber 1840 1 des Britischen nn,, in Madrid,

errn Aston, mit, in welcher eine Convention in Antrag gebracht 33 Jr,, die in Cuba niedergesette gemischte Kommission. welche die Bestimmungen des zwischen England und Spanien abgeschlossenen Traktats wegen sassunth des Sklavenhandels u handhaben hat, aug werden soll, eine Untersuchung über den Behn der Sklaven Cuba r,, und alle diejenigen Sklaven, welche nach dem 3. Oktober 1820 (dem in dem Trak⸗ tate bestimmten Normal⸗Termine) in Cuba lex . worden sind, sofort freizulassen. Als Motiv zu diesem Vorschlage wird angefuͤhrt, daß, wiewohl der = . unter Spanischer lagge in Folge des erwähnten, am 15. Juni 1835 ** enen

ertrages R abgenommen, dennoch die Spansschen Skla⸗ 2 unter fremder Flagge noch immer sehr viele Sklaven in Cuba einfüͤhren. n

Von Seiten einer n . von r , die nicht in Oxford selbst residiren, d. h. von einem echstel oder Sieben⸗ tel saͤmmtlicher Waͤhler, ist an die Wahl⸗Comitéis der Herren Wil⸗ liams und Garbett, welche sich bekanntlich in Puseyisichen und anti⸗Puseyischen Interessen um die Stelle eines Professors der Dichtkunst in Oxford bewerben, eine Adresse gerichtet worden, in welcher sie den Der schig wiederholen, da a beide Kandidaten uruͤckziehen möchten. Bieser Yar ig, ervorgegangen aus der eberzeugung der Puseylten von ihrer Schwache, 7. von den Geg⸗ nern abgelehnt worden. Der mit Kapitalisirung der ruͤckständigen Spanischen Divi⸗

denden r . Agent, Herr Borrajo, ist auf seinem Wege nach London bereits in Paris angekommen. .

H London, 14. Jan. Die diplomatische Welt in London hat sich in den letzten Tagen sehr viel mit den Fragen beschaͤf⸗ tigt, um die es sich bei der Aufnahme des Herrn von Salvandy zu Madrid als Botschaster Frankreichs handelt. Sie werden vermuthlich von Ihren Korrespondenten zu Paris und Madrid aus fuͤhrliche Berichte uͤber diese , . haben, in⸗ soweit es das Verhalten der dort 3 beiden Kabinette betrifft; aber die Ansichten, welche Lord Aberpeen von der Sache hegt, und die rn Zaͤnkereien, die darsiber zwischen der Tim es und der Morning Chroniele geführt wo 9 das letztere Blatt gilt bekanntlich noch 9 allgemein für ein Organ des vorigen Miele mn. veranlassen mich, Sie von der Stel⸗ lung in Kenntniß zu setzen, welche Großbritanien in jenem Streite eingenommen hat.

Als sich zuerst die Schwierigkeit hinsichtlich der Ueberreichung der Kreditive des Herrn von Salvandy an den Regenten Espar⸗ tero erhob, unterstuͤzte Herr Aston, der Britische Gesandte, den Anspruch der Spanischen Regentschaft auf die Entgegennahme jener Beglaubigungs⸗ Schreiben, die der Franzöͤsische a einen Instructlonen zufolge, nur der Königin Asabella selb

bergeben sollte. Lord Cowley aber, der Britische Botschaster in

arss, und die hiesige Regierung sahen die Sache von einem an⸗ eren Gesichtspunkte an ünd empfahlen einen Mittelweg, wonach die Kreditive der Königin von Spanien prasentirt und dann zu⸗ ech dem Regenten eingehändigt werden sollten. Diese Entschri⸗ ung ist von den Kr n aufs leidenschaftlichste 6

fen worden. Lord Aberdeen wird beschuldigt, er habe sich von Frankreich an der Nase herumfuͤhren und einschuͤchtern lassen, und die Folgen, die man in Augssicht stellt, laufen auf nichts Ge⸗

. . als auf den Verlust alles Britischen Einslusses anien. etrachte ich die Frage als einen bloßen Punkt der Hof⸗ Etikette, 6 kann ich ihr . keiner Seite große Bedeutung bei⸗ legen; dem Geschaͤftsgange nach mochte sich das , k unsten der Forderung des Regenten hinneigen, aber die Gar der Person der Königin und die Gewähr der Praͤcedeng⸗Beispiele sprechen fuͤr die andere Seite. Der Fall, auf den man sich be⸗ sonders beruft, ereignete sich waͤhrend der Mindersaͤhrigkelt des Kaisers von Brasillen; es wurde damals bestimmt, daß die Re⸗ praͤsentanten der fremden Machte ihre Kreditive dem Negenten durch die er, des unmuündigen Souverains, bei dem sse be aut waren, Kberreichen sollten. Wenn übrigens die Englische Re⸗ das Gewicht ihres Rathes hergegeben hat, um die nspruͤche Espartero's 6 mildern und den modifizirten Vorschiag rankreichs zu unterstuͤtzen, so muß man dies nicht sowohl einer tsonderen EingLenommenheit in Betreff des Etitetten⸗ zu⸗

eziehungen zu der Spanischen Regie⸗

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dentlich gang

scheinlich ein, daß die Art des

hrscheinlichsten zur diplomatischen Aussoͤh⸗

nung Spaniens mit dem übrigen Europa 66 duͤrfte. Die Engli⸗ * eglerung laͤßt es sich ohne allen Zweifel höͤchst angelegen seyn, diese euerun ndschaftücher Verhaͤltnisse zwischen den Hauptstaaten des Festlandes und den jetzigen Regierungen der Halbinsel zu bewert stelligen, und man darf wohl erwarten, daß Lord Aberdeen's ge⸗ maͤßigte und versoͤhnliche Gesinnungen mehr dazu beitragen wer⸗ den, deser wichtige Resultat * erreichen, als Lord Palmerston's Benehmen. Der Whig⸗Minister unterstůtzte die ultraliberale Par⸗ tei in Spanien und sprach viel und laut von der constitutionellen Sache, nur um die anderen Maͤchte so fern als moͤglich von Madrid zu alten und einen aus schließlichen Einfluß als Spaniens alleiniger Ver⸗ ndeter aus juüben. Die unvermeidliche Folge war, daß in allen Dif⸗ en die 3 etwa zwischen dem Kabinet von Madrid und dem der uilerieen erheben, sey es uͤber Angelegenheiten, die mit der Fa⸗ millen⸗Verwandtschaft der beiden Dynastieen in Verbindung stan⸗ den, oder die aus der geographischen Lage der beiden Laͤnder her⸗ vorgingen, England sich sogleich immer in entschiedener Opposition mit Frankreich befand und Spanien allein auf Englands Beistand baute. Dies mag dem eren Lord Palmerston's geschmeichelt haben, aber es ist kaum zu bezweifeln, daß für Spaniens wah⸗ res Wohl besser gesorgt gewesen wäre, wenn man sich bemüht urn in seinen Angelegenheiten ein gutes Einvernehmen zwischen en Europäischen Mächten und hesonders zwischen Gesterreich und England herzustellen. Es steht übrigens schon so viel fest, daß die Eintracht, welche e,, unter den drei nordischen Maͤchten

wennn vielmehr ihrem Wunsche, das 1 thun, wovon sie glaubt, daß es am wa p

vorherrscht, in diesem Fall nicht gestoͤrt werden wird, und daß dieselben, welchen Schritt sie auch zu thun geneigt seyn möchten, auch 2. gemeinschaftlich handeln werden.

enn daher die heutige Times in einem Artikel, der viel⸗ leicht aus der Feder Lord Canning's herruͤhrt, der jetzt Unter—

Staatssecretair in dem einst von selnem berühmten Vater geleite⸗

ten Departement ist, sich dahin vernehmen laßt, daß die Beweg—⸗ ründe, von denen die Englifche Regierung in dieser Angelegenheit kene nt worden, fuͤr die wahren Fenn gen Spaniens außeror⸗ seyen, so glaube ich, daß sie hiermit auf diese jetzt schwebenden Ünterhandlungen uber die Anerkennung der Regie⸗ rung der Kbͤnigin Isabella 17 Lord Aberdeen sieht wahr⸗

mpfanges der Gesandten zu Ma⸗

oörid den Abschluß diefer Ausgleichung ernstlich hindern könnte.

Indeß ich muß leider fuͤrchten, daß die Sache durch Natio⸗ heit und Privat⸗Empfindlichkeit schon so vergiftet ist, daß man die Rückkehr des Herrn von Salvandy nach Madrid kaum erwar— ten darf; denn wie auch die Stimmung der Spanischen Regie⸗ rung seyn mochte, sie wurde vermuthlich in den Kammern geschla—

en werden, wollte sie in dieser Sache nachgeben, und ungluͤck⸗ icherweise haͤngt die Existenz des Gonzalezschen Kabinets von der Energie ab, mit der es den Rathschlaͤgen seiner besten Freunde Widerstand leistet.

London, 14. Jan. Briefe aus Lissabon vom 3. Ja⸗ nuar, welche mit dem letzten Englischen Paketboot in Falmouth eingelaufen sind, enthalten Folgendes uber den 7 Besuch des

nzen Joinville am Hofe Mhrer Allergetreuesten Majestät: „Die

oͤnigl. Fregatte lla belle Poule“ erschlen am 23. Dezember Mit⸗ tags am Eingange der Barre des Tajo, ohne jedoch, bei voͤlliger indstille, einlaufen zu können. 1 einiger Entfernung gewahrte man die Franzoͤsische Brigg „le Zelen“. Am naͤchsten Morgen wurde die Fregatte von einem Fran söͤsischen Kriegs⸗Dampfschiffe, welches auf seiner Fahrt nach Toulon zufaͤllig voruͤbersegelte und die „belle Peule“ erkannte, ins Schlepptau genommen und derge— 63 in den Tajo gebracht. Der Strom bot den herrlichsten An⸗ lick dar, es war ein wundervoller Fruhlingstag, kein Wölkchen an dem sudlich blauen Himmel, und die Sonne er f ihre war⸗ menden und leuchtenden Strahlen mit voller rer, ber die be⸗ lebte Scene, welche sich den Einwohnern Lissabons darbot. Die Fregatte begruͤßte das Kastell mit den äͤblichen Schüssen, wesche von dem Kastell St. George, den Portugiesischen riegsschiffen und den beiden Englischen Linienschiffen „Revenge“ und „Indus“ mit tausendfaͤltigen Kanonendonner beantwortet wurden. Als⸗ bald verschwanden die Masten und Wimpel der Schiffe in dich⸗ ten Rauchwolken, bis diese von einem leichten Ostwinde nach dem Meere getragen wurden. Der Hof, der Franzoͤsische Gefandte und der Herzog von Palmella gaben dem Prinzen große Diners, der auch einen Ball des Barons Varennes mit seiner Gegenwart beehrte. Am 27sten begaben sich Se. Königl. Hoheit nach Cintra, dem reizendsten Punkte des Königreichs, wo der Koͤnig auf dem oöchsten Punkte der Sierra, Penha de Cintra, welcher eine der choͤnsten Aussichten der Welt beherrscht, ein altes Mohren⸗Kastell at einrichten lassen. Se. Majestaͤt begleiteten selbst den Prinzen

dahin und am folgenden Tage nach dem Kloster von Mafra, das

Landes zu theilen droht.

in der Portugiesischen Geschichte einst eine so große Rolle spielte, 9 aber, dem Verfalle nahe, das Loos der meisten Kloͤster des . Auch eine große Revue auf Campo pequeno wurde dem e, . veranstaltet. Dort sah man die kleine, aber gut gehaltene Besatzung der Hauptstadt, Mann, die modernen Helden Portugals, den Herzog von Terceira, den Grafen das Antas, Bon Carlos de Mascarenhas, die Manner von Oporto, in glaͤnzenden Uniformen, meist schoͤne, soldatisch aut⸗ ehende Gestalten, und die elegante Welt zahlreich versammelt. m letzten Tage des Jahres ging die „belle Poule, ihren Cours südwaͤrts nehmend, nach Toulon unter Segel.

Belgien. Brüssel, 16. Jan. Se. Majestaͤt der König wird sich am naͤchsten Mittwoch auf der Eisenba ** hier = . 2

um daselbst Se. Majestaͤt den König von Preußen zu begruͤßen. An dlesem Tage wird in Ossende ein großes Gala⸗Diner slatt⸗ finden, zu welchem auch die höheren Civil⸗ und Militair-⸗Behdbrden eingeladen sind. Am naͤchsten Tage werden Sich Se. Majestät der Koͤnig von Höͤchstwelche unter dem Namen eines Grafen von Zollern reisen und nach Ostende direkt von Luͤttich auf der Eisenbahn kommen werden, auf dem bereit liegenden 98rs0n Krlegsschiffe nach London einschiffen. Der König der Belgier kömmt wahrscheinlich nach Brässel zurck, da es bisher noch nicht entschleden ist, ob Sich Se. Maßsestät zur Taufe des rinzen von Wales nach England begiebt. Es sind an die Eisen⸗ n n. 8 3 i 4 2 m 2 nellen Befoͤrderun r. Majestät des K 8 von

Farb 22 zu halten. z

Dänemark.

Nopenbagen, 15. Jan. (Alt. Merk.) In den heute eingegangenen heißt es, die Reise des Koö⸗ nigs Carl anf nach Norwegen sey auf den 18ten d. festgeseßt . * selbst den Storthing am ersten Werkeltag im Fe—

In Norwegen ist das Ausschenken von Branntwein durch

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Marketender bei den 8 en vermittelst Cireulair des Ar⸗ mee⸗Departements beschraͤnkt worden.

Deutsche Bundesstaaten.

NDanndover, 17. Jan. Se. Majestaͤt der König sind gestern egen 6 Uhr Abends nach Othfresen abgereist, wo ech rf n . mit Sr. Majestaͤt dem Könige von Preußen, auf Höchst⸗ deren Reise nach England, zusammentreffen werden.

Kassel, 16. Jan. Hier wurden im Jahre 1811 geboren 498 Knaben und 78 Madchen, zusammen 9765. Getraut wurden 222 Paare, beerdigt 507 Personen mannlichen, 139 weiblichen Geschlechts, zusammen 916. Die ganze Bevdlkerung betraͤgt, mit Ausschluß des Militairs, 31. 686 Individuen. Die Zahl der Haus⸗ nummern belaͤuft sich auf 1889, von denen jedoch nur 1692 Wohn⸗ haͤuser sind.

Detmold, 12. Jan. (Hannov. 3) Nach einer so eben in einer Extra⸗ Beilage . Regierung s⸗Blatte ausgegebenen Bekanntmachung Fürstlicher Regierung tritt, nachdem nunmehr sammtliche Declarationen von nachsteuerpflichtigen Waaren ein⸗ gegangen und, so weit als nöͤthig, revidirt worden sind, vom heu⸗ tigen Tage an voͤllig freier Verkehr zwischen hiesigem Fuͤrstenthume und den Vereins- Staaten ein, und sind zu dem Ende bereits von den Königl. Preußischen Behörden die erforderlichen Verfuͤ⸗ gungen an die Grenz⸗Aemter erlassen. Es sind somit also die Hin⸗ dernisse eines freien Verkehrs unseres Landes mit befreundeten Nachbarstaaten, hoffentlich fuͤr immer, beseitigt. Das humane Verfahren der Königl. Preußischen Revisions-Beamten in der Aus⸗ übung ihrer gewiß unangenehmen Dienstpflicht hat die bisherigen Gegner des Anschlusses unseres Landes an den Preußischen Zoll⸗ Verein ausgesohnt. .

Um nach aufgehobenen Zollgraͤnzen den Unterthanen den er— forderlichen Schutz gegen brodlos werdendes und verdächtiges Ge⸗ sindel, Verbrecher und Landstreicher zu gewähren, haben Se. Durchlaucht die Anordnung einer Schutzwache in den Graänz⸗Aem⸗ tern befohlen, deren Kommando dem Hauptmann Hornhardt uͤber⸗ tragen ist. Es wird diese Anordnung hier allgemein dankbar an⸗ erkannt, da der Mangel einer Land⸗Gendarmerie hier oft fuͤhlbar geworden ist. Auch fuͤr die Nachbarstaaten werden diese Maßre⸗ geln der bffentlichen Sicherheit von Wichtigkeit seyn, da es fur die Zukunft verdächtigem Volke schwer seyn duͤrfte, sich laͤngere Zeit unerkannt im Lippeschen umherzutreiben.

Italien.

Neapel, 5. Jan. (A. 3) Die beiden Soͤhne von Don Carlos sind in Folge einer speziellen Einladung von Seiten Sr. Majestaͤt des Königs von Rom aus hier angekommen. Beide wohnten gestern der ersten Vorstellung der von Mercadante fuͤr San Carlo geschriebenen neuen Oper il proscritto bei, die dem Compositeur, einem großen Verehrer der Deutschen, namentlich . Musik, die in Italien sonst wenig Anklang findet, zur

re gereicht.

2 W. Bouleware, Bevollmächtigter der Vereinigten Staa⸗ ten am hiesigen Hofe, hatte die Ehre, Sr. Majestat seine Beglau— n . u überreichen. .

Tit dem 1. Januar ist in Sicilien der Ausgangs-Zoll von 8 Tarj pro Cantaro auf den Schwefel in Kraft getreten; Se. Majestät scheint die wegen gang freier Ausfuhr dieses Artikels an ihn gerichteten Bittschriften nicht guͤnstig hufgenommen zu haben, und wie man aus Sicllien schrelbt, hat mün auch vor der Hand alle Hoffnung, diese Erleichterung zu erlangen, aufgegeben.

Spanien.

Die in dem nachfolgenden Schreiben aus Madrid, vom 7. Januar erwähnte Rede, mit welcher der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Herr Gonzales auf die im Senat von Herrn Lan dero wegen der Differenz mit dem Franzoͤsischen Botschafter Grafen von Salvandy erhobene Interpellation antwortete, lautet folgendermaßen:

„Herr Landero begreift die ganze Wichtigkeit dieser Angelegen⸗ heit eben so wie die Umsicht, welche sie von Seiten der Regierung erfordert. Der Senat wird sie auch begreifen und sich ohne Zwei⸗ fel nicht wundern, wenn ich sie nicht mit der ganzen Ausfuͤhrlich= keit behandle, deren sie fähig ist. Vielleicht werde ich spaͤter an einem anderen Orte weitlaäͤuftiger uber sie sprechen, um den Wuͤn⸗ schen der ganzen Nation vollständig zu genügen.

Meine 2 die Regierung hat von Sr. Majestaͤt dem Könige der Franzosen e, , , , . empfangen, die den 6 Grafen von Salvandy bei Ihrer Majestaͤt der Koͤ— nigin von Spanien zum Botschafter ernennen. Der Graf von

alvandy behauptete, daß die Veglaubigungs⸗Schreiben durch ihn Ihrer Majestät der Koͤnigin uaͤberreicht werden sollten. Die Regierung behauptet im Gegentheil, daß sie dem Regenten des Koͤni lg, der mit der Ausuͤbhung der Rechte der Soüverainetät bekleidet ist, überreicht werden mußten.

Die Spanische Regierung kannte die Verantwortlichkeit, wel.

cher sie ihn unterwarf, wenn er seine Pflicht nicht erfüllte, eben so wie das Herkommen in solchen Dingen. Ich wußte selbst., daß der Graf von Rayneval nach dem Tode Ferdinand's VII. und spaͤter die Herren von Latour-⸗Maubourg, de Fezensac, de Ru⸗ migny, Mathieu de la Kbͤnigin⸗Regentin uͤberreicht hatten, daß es eben Englischen Gesandten war, endlich, Regentschaft eine Person von hohem tigter Minister ihm ihre Kreditive uͤb Unter diesen Umstaͤnden hatte die ruͤnde zu verlangen, 33. der Graf, von Saldandy seine Kre— ditive dem Regenten des Königreichs überreiche.

ruͤcksichtlich der

daß unter der provisorischen

Range und ein bevollmaͤch⸗ eben hatten.

haben mich und meine Kollegen gezwun daß der Graf von Salvandy seine Kred em Il, sondern dem Regenten des muͤsse.

Die Reglerung glaubte, daß dies ein Akt waͤre, und daß Ihre . stitution ihm fremd bleiben muͤsse. und wichtigere Betrachtung hat das

en, darauf zu bestehen,

ber eine andere hoͤhere Benehmen der Reglerung

den,, . 43 ö. meine Verantwortlichkeit gehörig gedeckt gewesen mich Ihrem Beschlusse unterwerfen, e die Constitution verletzt werde. Wir werden sie bis zu unserem letzten Blutstropfen vertheidigen. Der Artikel 56 der Constitution lautet 6 endermaßen; De Regentschaft wird die ganze Gewalt des Königs ausuͤben.“ Gehört es denn nun nicht etwa zur Königlichen Gewalt, die glaub ange, Scbreiben der fremden Gesandten zu empfangen, ist dies nicht einer der wichtig⸗

Herren, haben zu erklären, ob

sten jener offiziellen und feierlichen Akte, welche der Kbnig voll⸗ ziehen kann. n . Argument hat noch nicht widerlegt werden können, und in Wahrheit wurde es auch sehr schwer seyn es zu thun. Die Regierung hat kraft dieses Artikels darauf bestanden, daß allein dem Regenten, welcher die Königlich? Gewalt ausäbt, , , . der Gesandten überreicht werden müßten.

Das ist, meine Herren, der ganze Stand der Frage. Das ist die einzige Ursache, weshalb der Graf von Salvandy es fuͤr an⸗ emessen gehalten hat, seine Paͤsse zu fordern. Der Graf hat ge⸗ e daß er seinen Titel eines Botschafters nicht beibehalten konne und hat es fur passend gehalten, sich zurückzuziehen und einen Ge⸗ schäftsträger hier zu lass'n. Die Regierung war der Meinung, daß man ohne weitere —— die verlangten Pässe ver⸗ abfolgen konnte. Das ist gegenwärtig der Stand der Frage, wo⸗ bei 3 die Regierun lehr fr vorbehalten hat, die Schritte zu thun, welche noͤthig * důrften, um unser Fundamental ⸗Gesetz vor jeder Verletzung zu sichern. Das ist der vorherrschende Ge⸗ danke, dem sie in dieser Sache gefolgt ist, und sie wird daran fest⸗ halten; denn sie hat die innigste Ueberzeugung, daß sie genau den enn gefolgt ist, welche im Artikel 50 der Constitution ent⸗ alten sind.“

In Bezug auf denselben Gegenstand äußerte Herr Olozaga im Kongreß unter Anderem Folgendes:

„Der Zustand meiner 2 welcher mich seit einiger Zeit von der Kammer entfernt gehalten und mich sogar verhin⸗ dert hat, meine Freunde zu sehen, der mich von dem, was in Be⸗ zug auf die vorliegende . in der Kammer vorgekommen, haͤt⸗ ten in Kenntniß koͤnnen, dürfte mich wohl von der Ver⸗ pflichtung, hier das Wort zu nehmen, entbinden; allein man hat mich aufgefordert, zu sprechen. Ich habe indeß dem, was bereits uͤber diesen Gegenstand gesagt worden ist, nur wenig hinzuzufüͤ— gen. Es ergiebt sich, meine Herren, daß der Franzoöͤsische Bot⸗ schafter, Graf von Salvandy, nach Frankreich abgereist ist. Ich bin, eben so wie Herr Argu6lles, im Stande gewesen, den Ruf des Herrn von Salvandy als Publizisten und als Litera— ten zu wuͤrdigen und ich habe seine ganz besondere Hochachtung fuͤr die Spanier und seine Sympathieen fuͤr die politische Wieder— geburt Spaniens kennen gelernt. Ich weiß, daß er im Jahre i823 nicht die Waffen gegen die Sache der Freiheit führen wollte. Weitere Umstaͤnde sind mir nicht bekannt; der Kongreß muß Alles wissen. Ich will nur noch hinzufuͤgen, daß niemals irgend etwas geschehen ist, woraus man schließen koͤnnte, die Französische Regie⸗ rung habe auch nur einen Augenblick die Legitimität des Regenten von Spanien bezweifelt; eine große Anzahl positiver und durch die Umstaͤnde wichtiger Handlungen beweist vielmehr, daß Frank⸗ reich die Autorität des Herzogs von Vitoria, als die einzige von den National⸗Repraͤsentanten geschaffene, anzuerkennen geneigt ist und die wenigen Personen, welche sich thoͤrichten Illussonen hin⸗ gegeben, haben eingesehen, daß jene Autorität eben so stark, wie gesetzzlich ist. Es ist dies ein denkwuͤrdiges Ereigniß, welches uns auf eine ungewohnliche Hoͤhe stellt.“

O Madrid, 5. Jan. Herr von Salvandy erklärte in sei— nem der Spanischen Regierung vorgestern Abend zugestellten Ul—⸗ timatum, daß, wenn er auf dieses binnen achtundvierzig Stunden keine Antwort erhielte, er ohne länger zu warten abreisen wäcde. Zugleich verlangte er seine Pässe, und nachdem er gestern Nach⸗ mittag abermals einen Ceurier aus Paris erhalten batte, ließ er auch fuͤr saͤmmtliche Mitglieder der Botschaft Pässe fordern. Der Graf Werner von Merode und der Vicomte Touessin sind bereits

estern Abend mit Courierpferden nach Paris abgegangen. Der H me. wird mit dem gesammten ubrigen Personal im Laufe dieser Nacht abgehen, da dle diesseitige Regierung, ohne bis diesen Mittag ihre Schluß-Antwort übergeben zu haben, doch fest ent⸗ schlossen ist, in die Franzoöͤsische Zumuthung nicht einzuwilligen.

Da auch der bisherige Franzoͤsische Geschäftsträger, Herr Paget,

Spanische Kabinet es vorzog, Redorte ihre 1 der ]

egierung die gerechtesten

Die Würde der ersten Autoritaͤt des Staates, die Ehre der Natien und nament. lich ein Prinzip, welches uͤher allen anderen Rüäcsichten stand, ; noch nicht erhalten, indessen sind Wagen und Pferde tive nicht der Königin Königreichs, uͤbergeben

feierlicher und offizieller nach dem Prinzipe der Ton⸗ r räsidenten als Franzðbͤsischer Geschaͤftstraͤger a] interim vor. bestimmt. Sie hat sich nach der Constitution richten und sie tren ;

u

i Ich werde wir werden nicht dulden, daß nach Bedůrfniß

mitfortgeht, so wird Frankreich hier ohne alle Vertretung bleiben, und Herr von Salvandy hat befohlen, das Wappen don dem Hotel der Botschaft sogleich nach seiner Abreise herunterzunehmen.

Abends 10 Uhr. Ich kann nun noch hinzufügen, daß der Englische Gesandte diesen Abend 7 Uhr sich zu Herrn von Sal— vandy verfuͤgte, ihn vom Diner abrufen ließ und ihn er suchte, seine Abreise bis Mitternacht aufzuschieben, indem er hoffe, daß bis dahin eine zufriedenstellende Antwort von Seiten der Sypa⸗ nischen Regierung erfolgen werde. Diesem Gesuche hat Herr von Salvandy nachgegeben; da aber die Briefe um 11 Uhr auf

der Post seyn muͤssen, so schließe ich.

Vtadrid, . Jan. Gestern Abend elf Uhr erhielt Herr von Salvandy eine Mittheilung ven Seiten der diesseitigen Re⸗ gern, in welcher sie ihm anzeigte, daß sie auf die letzte don ibm äbergebene Note nicht antworten könne, indem sie den Spanischen Geschaͤftstraͤger in Paris beauftragt habe, mit dem Französischen Kabinet uber die obschwebende die Uebergabe des Beglaubtgungs= Schreibens betreffende Frage direkt zu unterhandeln. In Folge dieses Umstandes ersuchte die Spanische Regierung den Herrn von Salvandy in höflichen Ausdruͤcken, seine Abreise so lang. u fu schieben, bis die näheren Mittheilungen des Spanischen . trägers von Paris aus eingehen wärden. Der Umstand, daß das ; mit dem der Tuilerieen direkt ver= mlttelst eines bloßen Geschäftsträgers zu unterhandeln, als die mit dem Herrn von Salvandy hier angeknuͤpfte Unterbandlung sort⸗ ge soll von Letzterem sehr uͤbel aufgenommen worden seyn.

ndessen hat er sich 8 noch heute, sobald er seine Paͤsse erhalten haben wird, nebst dem bisherigen Geschaͤftstraͤger, Herrn Pageot, und dem Attaché, Grafen Damremont, nach Paris ab⸗ zugehen, dagegen den Herjog von Gläcksberg als einstweiligen Geschaäͤftsträger hier auf so lange zurück julaffen, bis neue Vor— schriften von Paris aus eingetroffen seyn werden. Diesen Abend sechs Uhr hat Herr von 8 die Paͤsse ereit.

O Madrid, 7. Jan. Gestern Abend Herr von Salvandy * ** nd sieben Uhr reiste

nen gestern bezei von hier nach Paris ab. Mhnen gest zeichneten Personen Diesen Morgen stellte sich der Herzog von Glůcksberg dem

m Senate richtete Herr Landero ( Justiz⸗Minister unter Calatrava) an den Minister-Präͤsidenten eine Anfrage in Be—⸗ treff der Abreise des Herrn von Salvandy. Der Minister er⸗ wiederte, die Regierung haͤtte dem Franzoͤsischen Botschafter ni zugestehen konnen, daß er sein Beglaubigungs⸗-Schreiben der Kö⸗ nigin selbst übergäbe, und sie, die Regierung, nahme alle Verant⸗ wortlichkeit auf sich, da sie nur die Vorschriften der Constitution beobachtet habe. Herr Landero erklaͤrte sich für befriedigt, und machte den Antrag. der Senat solle aussp rechen, daß die Htegie⸗ rung ihre Pflicht erfüllt hätte, indem sie die Constitution init Wurde und Festigkeit aufrecht hielt. Der Senat berieth sich auf