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Veschleunigung des Baues einer Eisenbahn von Paris nach der Spanischen Graͤnze aͤber Tours, Bordeaux und VBayonne, mit einer Abzweigung nach Nantes, und die 62 8 fuͤr die ersten Arbeiten an dieser Bahn zu bewilligen. ie Versammlung ernannte eine Kommission, bestehend aus den Herren Tesnidres, Gouin, Wuͤstenberg, Laurence und Binau, welche aufgefordert wurden, diese . bei der Regierung zu betreiben. Börse vom 20. Jan uar. Die Franzdͤsischen Renten wa— ren heute etwas mehr w Es hieß, Herr Thiers habe heute in der Deputirten⸗Kammer das Wort genommen. Auch war das Geruͤcht verbreitet, der Koͤnig befinde sich unwohl. — An der Boͤrse wurde mitgetheilt, die Portugisische Regierung werde demnächst einen Thesl des Ruͤckstandes ihrer Schuld bezah⸗ — 12 Fotze dessen erhob sich die 5 proc. Portugisische Schuld
O Paris, 20. Jan. Die gestrige Sitzung in der Deputir—= ten⸗Kammer gleicht wahrhaftig der Yale von Toulouse, wo beide streitenden Theile sich den Sieg juschrieben. Wer das aus— gezeichnete Redner: Talent des Herrn Gutzot naͤher kennt, der mußte die Nachricht, derselbe werde die Tribüne besteigen, um seinem Versprechen gemäß der Kammer uͤber die vom Kabi⸗ net vom 29. Oktober befolgte auswärtige Politik verlangten Aus—⸗
Freuden aufnehmen; denn selten bot sich für einen Minister eine bessere Gelegenheit dar, als Staatsmann und Redner in gleicher Weise sich hervorzuthun. Der Orient mit feiner mysferidfen Zukunft, Spanien mit seinen blutigen Kämpfen, seinen politischen Factionen, und dem neuesten Etikettestreit, Großbritanien mit sei⸗ nen Ansprüͤchen auf die Herrschaft der Meere, und seiner Politsẽ in Konstantinopel und Alexandrien, dies waren die in— tecessanten Gegenstaͤnde, die, abgesehen von der Beredsamkeit des Sprechers, die Aufmerksamkeit der Kammer gestern zu fesseln hatten. Der Zudrang des Publikums war auch in der That so groß, daß nicht nur alle Tribünen der Kammer im wahren Sinne des Wortes uͤberfuͤllt waren, sondern daß sogar die zu den Tribuͤnen fuͤhrenden Gaͤnge mit Personen, die, ungeachtet daß sie Eintrittskarten besaßen, nicht vordringen konnten, besetzt waren. Um zwei Uhr bestieg Herr Guizot, bleich wie man ihn noch nie gesehen hatte, die Tribune. Man versichert mich, der An⸗ griff des Grafen Jaubert am vorhergehenden Tage gegen ihn,
habe den Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten so schmerzlich
betroffen, daß die Aerzte ihn abriethen, gestern das Wort zu neh⸗
men. Aber Herr Guizot bestand darauf zu sprechen, und der An⸗
fang seiner Rede beweist zur Genüge, daß er das Beduͤrfniß fühlte, seinem Unwillen gegen Herrn Jaubert, seinem ehemaligen po⸗ litischen Freunde, Luft zu inachen.
Ich will hierin dem Minister der auswärtigen Angelegenhei—⸗ ten nicht folgen, denn die Persoͤnlichkeiten gehoren nicht in das Gebiet einer unparteiischen Berichterstattung. Aber vom rein ber ch⸗
tenden Standpunkt aus muß ich erwähnen, daß das Resultat der
Rede des Herrn Guizot den Erwartungen seiner Freunde nicht anz zu entsprechen scheint. Denn abgesehen davon, daß er ruͤck⸗ ichtlich der orientalischen Frage mit anderen Worten das naͤmliche sagte, was er bei der Adreß⸗Diskussion in der Pairs⸗Kammer ge⸗ sagt hatte, und daß die Auszuͤge der diplomatischen Depeschen die er gestern vorlas, nichts enthalten, was im Wesentlichen nicht
schon bekannt wäre, so findet man in der gestrigen Rede eine viel⸗
leicht zu warme Apologie der Britischen Allianz, die nie inden wahren Tendenzen der Kammer lag, weil die uͤberwiegende konservative Partei immer eine andere Richtung, naͤmlich die Allianz mit
welches das einzige war, drei voller Jahre
vorzuͤglich der Gleichguͤltigkeit für die Alllanz mit Großbrita—
nien und seinem Streben mit den nordischen Mächten in
ein besseres innigeres Einverständniß sich zu setzen. Graf
Deutschland, verfolgt wissen will. Das Kabinet vom 15. April,
Das seit der Juli-Revolution während seine Existenz behauptete, verdankte dies
Mols, die Personification des konservativen Prinzips in der
Pairs-Kammer, und Herr von Lamartine, der Ehef der Konser-
vativen in der Deputirten⸗Kammer, sollen die Allianz mit Groß⸗ britanien immer als Utopie betrachtet haben, weil die wechselseitigen materiellen Interessen, die die Haupthebel des Thuns und Lassens einer Nation sind, einem Buͤndnisse zwischen Frankreich und Groß⸗ britanien die Möglichkeit benehmen. Nach der Meinung des Herrn Guinot, die freilich bis jetzt fast immer in der Theorse blieb und in der Praxis häufig widerlegt wird, soll die Gleichheit der politischen Verfassung das Band der Nationen bilden. Mithin
soll Frankreich zuerst mit England und dann mit Spanien und S zu entwerfen, die waͤhrend der heiligen Handlung den Taufstein
Portugal Buͤndnisse schließen. Ich will nicht weiter das nur all⸗=
zubekannte Thema der Britisch-Franzbͤsischen Allianz entwickeln, ich wollte nur der Thatsache gedenken, daß diese Allianz in Frank—⸗ reich eigentlich nie und am wenigsten jetzt recht populair war und istj und daher kam es vielleicht, daß von Seiten der ministeriellen Bänke die Rede des Herrn Guizot weniger beklatscht wurde, als die Opposition sich dagegen erhob.
Der „Firebrand“
gehen, um dort auf die Ankunft des Preuß ; reußischen Monarchen zu Ter nim , Den , lag jedoch um uh noch in k. Fe, n. am genblick, wo es abfahren wollte, etwas Schad⸗
. Washington befehñgt, = r n rn den „Firebrand“ ee dels . 3 i n. fan g“ hat den 6 erhalten, sich dem Geschwader anzu⸗ als sehr tůchtig bew einer ren angestellten Preh e . * 8 de * Die Be ehle an die Truppen der Gar— von Preuß Cen dnn biens am ge der Ankunst i. * * heren 1 . Sea. . glaubt
ag in Greenwi 3 ne⸗ pen am 3 * ess⸗ ch au in seyn wird, da man die Ankunft
eẽ oder doch a 53 ba a 22 e n.
. Außer de recht werden sich auch die Kabinets-Min⸗ m Prinzen . obert Stopford, der Gouverneur g e e —
M Kas diplomatische Corps nach dem Landungs en wich⸗ Hospitals werden, 2710 an der Zahl, unter dem
ieutenants Rivers und Bedford ringsum das bree . eyn; die, welche unter Nelson, Collingwood und anderen —— — gcfochten und einen Arm oder ein Bein verloren haben, werden
spricht sich daher eine außerordentliche Wirkung.
in der Taufe wahrscheinlich die
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Fnig von Preußen * empfangen. Die Jrden ee Ter B un .
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ein Spalier bilden, durch welches der König und seine Begleiter hindurchgehen werden. Die Knaben der höheren und niederen Schule des Marine⸗Asyls sollen sich unter dem des Lieu⸗ tenants Rouse auf den Stufen zwischen der 9 Halle und der Kapelle aufstellen. An den Thoren werden die Lieutenants Tucker, Felton, de Montmorench und Casey die Wache haben. Durch das dͤstliche Thor werden nur Personen eingelassen, die mit Billets versehen sind, und das westliche Thor ist für die Ein⸗ und Ausfahrt der Equipagen der Königlichen Familie und der Kabinets⸗Minister und Botschafter bestimmt. Alle Marine⸗ und andere Offiziere werden bei dieser Gelegenheit in ihren Parade—
Uniformen erscheinen und die Invaliden und Zöglinge in ihren besten Kleidungen. Die oͤstliche Seite des großen Platzes vor dem Hospltal wird den Familien der Offiziere und den gegen Billets einzulassenden Perfonen angewiesen seyn. Die Einlaß⸗ karten wird der Gouverneur ausgeben. Der Konig von Preu⸗ ßen und die mit Allerhöͤchstdemselben kommenden Gaͤste werden äͤbrigens das Greenwich-Hospital nicht in näheren Augenschein nehmen, sondern sich gleich nach ihrer Landung über Camberwell und Wandsworth nad Schloß Windsor begeben. Der Landungs⸗ platz und der zu den Königlichen Equipagen fuͤhrende Weg wer⸗ den mit einem karmoisinsarbenen Teppich bedeckt 8 sind
seyn. zum Freitag auch die Musik⸗Corps der Königlichen Hirine nl lůnfte zu geben, der mußte, sage ich, eine solche Nachricht mit 26 ] glich *
pen und der Königlichen Artillerie, so wie einige Detaschements Kavallerie und eine Abtheilung der Haupt⸗Stadt⸗Polizei, nach Greenwich beordert. Letztere wird von dem Ober⸗-Konstabler des Orts, Herrn T, Fisher, und den Lokal-⸗Behoͤrden unterstuͤtzt werden.
Gestern fruͤh ist Geheime Rath Bunsen von hier nach Ostende abgereist, um seinen Souverain dort zu begruͤßen und nach Eng⸗ land herüber zu geleiten.
In Windsor sind bereits einige Koͤniglich Preußische Bagage⸗ Wagen angekommen.
Es ist jetzt das zweitemal, daß einer der Koͤnige von Preu⸗ ßen nach England zum Besuch koͤmmt. „Man wird sich erinnern“, sagt ein hiesiges Blatt, daß im Jahre 18114, kurz nach der er⸗ sten Abdankung des Kaisers Napoleon, als die Stadt Paris von den verbuͤndeten Heeren besetzt war, Se. Majestaͤt Friedrich Wil⸗
1 III. dieses Land in Gesellschaft des Kaisers Alexander von
ußland besuchte. Die meisten unserer Leser werden noch der prachtvollen Feste gedenken, welche bei dieser Gelegenheit im Fruͤh⸗ ling und Sommer 1814 hier stattfanden. Die e gn Gaͤste wurden damals zu wiederholtenmalen im Carlton⸗Palast von Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Regenten (nachmaligem Georg IV.) festlich bewirthet und auch von den Londoner Burgern zu einem lanzenden Bankett eingeladen, welches mit auserlesener Pracht in der Guildhall gegeben wurde. Köͤnig Friedrich Wilhelm 1V. besucht England in friedlicheren und 3 so gewichtigen Zeiten, aber wir zweifeln nicht, daß Se. Majestaͤt eben 6 herzlich wird empfangen werden, wie sein erlauchter, allgemein betrauerter Va⸗ ter vor 28 Jahren.“
Die Gesandten von Portugal und Hannover haben als Fa⸗ milien - Gesandte Einladungen zur Taufe, zum darauf folgenden Fröͤhstůck und m großen Bankett am Abend der Taufe mit dem Beifuͤgen empfangen, daß man erwarte, sie bis zum 2öosten in
Schloß Windsor verweilen zu sehen. Sie werden somit zu den
Festlichkeiten der folgenden Tage nicht zugezogen.
Die trefflichen n (hr. . e den Gar de⸗Kayalle⸗ rie- Regiments und des 72sten Regiments Hochlaͤnder, die zu Wind⸗ sor in Garnison stehen, haben den Befehl erhalten, bei dem gro⸗
ßen Bankett in der St. Georgs⸗ Halle am Abend der Taufe zu
spielen. Sie werden die iffk; Gallerie am Westende des Saa⸗ les, dem Königlichen Thron gegenuber, einnehmen, die zu dieser en, bedeutend erweitert wird. Saͤmmtliche auszufuͤh⸗ rende Musikstuͤcke sind vom Prinzen Albrecht aus den Wer⸗ ken von Beethoven, Ries, Mendelssohn, Auber, Labitzky und Musard ausgewählt worden. Die beiden Choͤre, welche 2
in der vorigen Woche mehrere Proben gehabt haben, werden aus Empfang und befinde sich ganz als gewöhnlicher Eisenbahn⸗Rei⸗
der größten Anzahl von Instrumentalissen bestehen, die jemals in
einem Zimmer des Schlosses zusammen gespielt, und man ver⸗
Es werden 16 Klarinetten, 4 Floͤten, 2 Oboen, 5 Fagotten, 6 Hörner, 3 Ser⸗
pents, 3 Qphicleides, 6 Posaunen, 5 Trompeten und 2 Klapphoͤr⸗ ner nebst Baß, Pauken, Trommeln, Triangeln und Cymbeln zu⸗
sammenwirken. Die Herren Tutton und Rix werden abwechselnd dies Orchester dirigiren.
George Hayter, Geschichts- und Portraitmaler der Königin,
hat Befehl erhalten, bei der Tause anwesend zu seyn, um (ine
kijze der Gruppe von Königlichen und anderen 6 Personen
umgeben, wonach er dann spaͤter im groͤßten Maßstabe ein pracht⸗
volles historisches Gemälde dieser bedeutungsvollen und interessan⸗
ten Scene ausfuͤhren soll.
Der heutigen Times zufolge, wuͤrde der Prinz von Wales ꝛ amen Albrecht Eduard erhalten.
Die Morning Post zeigt an, daß der Contre⸗Admiral Cochrane von der Admiralität Befehl erhaiten habe, seine Flagge aufzupflanzen und unverzuglich nach China abzugehen.
Der John Bull spricht die Meinung aus, daß an eine Be⸗ , n. des Krieges mit China nicht zu denken sey, bis man
0 Mann r nen, hinsende und im Innern des Reichs die Chinesische Bevölkerung gegen ihre Tatarsschen Herr⸗ scher 6 Aufstande bringe.
er nördliche Theil von London wurde am vorigen Sonn⸗
abend Abends durch sechs bis acht Bursche in Erstaunen
ze C die eine Mittheilung über Ludwig Philipp's Tod ausriefen. ie
verkauften fuͤr 1 Penny ein Blatt mit etwa 30 Zeilen, in denen gesagt war, so eben sey ein Courier eingetroffen mit der Nachricht, ein 84. abe den 28 getroffen und wahrscheinlich getödtet; ganz zuverlaäͤssig sey diese Angabe jedoch noch nicht, man warte aber ängstlich auf weitere Nachrichten. Man glaubt, daß die Bur⸗ sche durch diese 3 eine bedeutende Summe gewonnen haben.
Der Age erklärt das a erwaͤhnte Einschreiten des Fis⸗ kus 5. en den Nachlaß des verstorbenen Schriftstellers Theodor Hoo ö um so unzulaͤssiger, da dieser nicht selbst den Kassen⸗ Defekt begangen, sondern nur durch Nachlässigkeit einem Farbi⸗ gen diesen Diebstahl moglich gemacht habe.
Der Globe sagt in seinem gere n, n,, „Die Vritischen Fonds sind heute wieder iwas hoͤher gegangen, und Geld ist, da Kapitalien in Folge der Dividenden Zahlungen in Ueberfluß vorhanden sind, bei der jetzigen Geschaͤftsstockung aber nicht vollstaͤndige Verwendung finden koͤnnen, zu 3 bis I pCt. leicht zu haben. Auf dem Markte der auswaͤrtigen Fonds sind besonders die Portugiesischen bedeutend höher gegangen, und die darin gemachten Ankäufe waren sehr beträchtlich. Dies ruͤhrt besseren Finanglage Portugals her, welche die Bons⸗In⸗ eine vollkommene iedigung ihrer Forderungen hoffen
4
*, London, 18. ; wund helle ee T de w, , gn fe n,
eierlichkeit des Albrecht die
Hauptperson spielte und von Volk und Behörden auf eine Weise empfangen wurde, welche zeigt, wie sehr man ihn s weiß. Die Zeitungen theilen den ganzen Vorgang bis ins Ku e De⸗ tail mit; ich will daher nur darauf aufmersam machen, daß nicht nur Peel die Boöͤrse als eine Friedenshalle pries, sondern selbst der greise Held Wellington bei dieser Gelegenheit jedes Lob seiner krie⸗ gerischen Tugenden ablehnte, und den Wunsch ausdrückte, daß wenigstens während seiner noch übrigen Lebenszeit keine andere Feier als fuͤr Gegenstaͤnde des Friedens stattsinden möge.
Diese Mäßigung verdient um so mehr Beachtung und Ver⸗ ehrung, da unsere Rivalen, die Yankies, bel keiner Gelegenheit den Mund doͤffnen, ohne von der Möglichkeit eines Krieges mit Eng⸗ land zu sprechen. Dies war —— besonders der Fall bei den leß⸗ ten Debatten im Senate zu Washingten, 3 unter den Nota⸗ bilitaten der Nation, wo man uber die ung Amerikanischer Sklaven in Britischen Häfen als über Verletzung eines heiligen Voͤlkerrechtes klagte, und nichts anders abzusehen schien als Krieg, wenn wir uns nicht dazu verstaͤnden, das Recht Amerikanischer Buͤrger auf Menschenfleisch unseren 21 n entgegen anzuerken⸗ nen. Aber bei all dieser mannlichen M —. st unsere Regie⸗ rung aufs aͤußerste gefaßt, indem sie in Arsenalen und Schiffs werf⸗ ten unausgesetzt arbeiten laßt, entschlossen, eine Stemacht auszu⸗ stellen, welche dem Krieg schnell ein Ende machen müßte. Die Vankies haben unstreitig im Sinne, im Fall wir ihren ungerech⸗ ten Forderungen nicht nachgeben, durch zahllose Kaper unseren . zu vernichten. Sie vergessen aber, daß die ungeheuere
enge unserer Kriegsschiffe, besonders aber der Dampsschsffe, welch bei dem zu erwartenden Fortbestand unserer ie Verhaͤltnisse mit allen Staaten Europa's, ganz gegen sie zu Gebote stehen wurden, schon das Kapern erschweren, aber das Heimfuͤhren der gekaperten Schiffe unmöglich machen wurde; denn der erste Schritt wärde, wo die Zerstoͤrung ihrer Haͤfen nicht thunlich, die strengste Blo⸗ kade derselben seyn.
Aber ware ihnen auch unsere Macht und Huͤlfsmittel nicht so sehr überlegen, so durfte doch kein Britisches Ministerium dem Rechtsgefuͤhl der Nation durch Nachgiebigkeit gegen jene Forde⸗ rungen zu nahe treten. Denn obgleich meines Wissens unter allen Englischen Blattern freilich nur der Sun unser Recht leugnet, von allen verdaͤchtigen Schiffen in den Afrikanischen Meeren, wenn sie die Flagge der Union führen, den Beweig J verlangen, daß sie zu dieser ges wirklich berechtigt sind, so habe ich doch noch keinen Engländer gefunden, der die Anspruͤche der Amerikaner aufs Gegentheil anerkannt hätte. Und daß wir ihnen in unseren Hafen Personen, die sie für ihr Eigenthum erklaren, festhalten und den Banden der Knechtschaft zurückgeben sollten, darein wurde England nicht willigen, und gaͤlte es einen Kampf auf Leben und Tod.
Belgien.
Brüßssel, 21. Jan. Se. Majestät der König von Preußen, welcher . um 10 Uhr Morgens Lüttich verlassen, ist um 10 * ei der Station Ans angekommen; von dort ab benußzte Se. Majestaͤt die Eisenbahn; eine Lokomotive fuhr 10 Minuten voraus, um den Weg zu bahnen, dann folgte ein Convoi mit 6 Wagen, der König selbst in dem Koͤniglichen Eisenbahnwagen, und ein zweites Convoi brachte die Dienerschast und die . der⸗ selben. Der König war von Herrn von Arnim, Preußischen Ge⸗ sandten am Bruͤsscler Hofe, begleitet. In Ans hatte Se. Maje⸗
staͤt eine Viertelstunde warten müssen; der König unterhielt sich
mit dem Gouverneur der Provinz Luͤttich und dem General Oli⸗ vier. In Mecheln traf Se. Majestät um 12 Uhr ein, wo eine Lanziers⸗-Eskadron mit Musik und 120 Mann Jaͤger zu Fuß aufgestellt waren. Der Gouverneur der en Antwerpen, Herr von Brouckere, Graf Baillet, Arrondissements⸗-Kommissar, Veydt, Mitglied der Provinzial-Deputation, Saportas, Preußi⸗ scher Konsul in Antwerpen, traten an den Köoͤniglichen Wagen. Der Koöͤnig sagte zum Gouverneur, er danke fuͤr den ehrenvollen
sender. Der König fragte, wie bevblkert die Provinz sey: außer der Lombardei und einigen , ,, Ching's, meinte er, sey kein Land so bevölkert: der Koͤnig lobte die schoͤne Uniform und Hal— tung des Lanzier. Herr von BrouckLre wuͤnschte, Se. Majessät moͤge auf der Ruͤckkehr Antwerpen besuchen, aber der Koͤnig er⸗ wiederte, es sey dies unmoglich, denn er werde entweder Über Hol⸗ land oder uͤber Ostende zurkckreisen, um wieder bald in Aachen zu seyn. Um 3 Uhr wird der Köͤnig in Ostende angekommen seyn. König Leopold ist schon in Ostende, vom Großmarschall Grafen Aerschot und dem General Hane de Steenhuyse begleltet.
Ostende, 20. Jan. (Elberf. 3.) Die
2 „War⸗ spite“ von 50 Kanonen und mehrere Dampfsschiffe siegen bereits
seit gestern Abend vor unserer Stadt, um Se. Majestät den Koöͤ⸗ nig von Preußen und sein geh wahrscheinlich noch diesen Abend aufzunehmen und nach England hinäberzuführen. Ein Theil des Königlichen Gefolges ist bereits angekommen. Die Stadt ist festlich geschmuͤckt. Alle Konsulate und die Schiffe im Hafen und auf der Rhede haben ihre her, zufge gen die See ir ziemlich hoch, jedoch nicht stärmisch bewegt. er Wind ist stlich und es gewinnt somit den Anschein, als ob die Ueberfahrt kurz und angenehm seyn werde.
Deutsche Bundesstaaten.
A Leipzig, 21. Jan. Folgendes ist die Haupt⸗Uebersicht uͤber den gegenwärtigen Personal⸗Vestand der Universitàt Leipzig, wie ihn das eben ausgegebene Personal-Verzeichniß fuͤr das Win⸗ ter⸗Halbjahr 1811 — 1812 anglebt. Bestand des vorigen Se⸗ mesters: Im Ganzen 903 Studirende, naͤmlich 638 Inlaͤnder und 265 Auslaͤnder. Vom 1. Juli bis letzten Dezember 18411 gingen ab- im Ganzen 175, namlich 90 Inländer und 85 Aus⸗ länder. Es verbleiben also: im Ganzen 728, namlich 548 Inlaän⸗ der und 180 Ausländer. Neu inskribirt wurden: im l56, namlich 8? Inländer und 74 84d, naͤmlich 630 diren: Theologie denz 336, Medizin 163, . 51, Pharmacie 6, Philo sophie
Mathematik 17, Cameralia 8.
2 aus Hamburg, 2 aus Bremen, 3 aus nburg, 2 aus Naß au, 3 aus Hannover, 1 aus See , n , 1 aus Zerbst, 2 aus
ayern, 18 aus den Herzoglich Sach 38 warzbůurgischen und Reußischen Landern und ö aus Preußen. In dem kLehrer⸗Per⸗ sonal ist, den unlangst erfelgten Tod des Honorar Professors Krug abgerechnet, keine Veranderung vnn gen Als ein noch
unverburgtes Gerůcht ' y zien dll 1
Ab soll, p , ten einzu denkt, 32 hier sehr vernachläͤssigten allgemeinen Studien wieder
eine gr
Kö
Braunschweig. 21. Jan. Amtlicher Bekanntmachung zu⸗ folge werden, . in Folge des Nachsteuer⸗Gesetzes elnge⸗ angenen Declarationen durch die dazu niedergesetzte Kommission insünglich geprüft und mit den Waagrenvorraäͤthen verglichen sind, nunmehr die vorgeschriebenen 2 von heute an auf⸗ hören, wogegen der allgemeine freie Verkehr mit den steuerpflich⸗
tigen Gegenstaͤnden eintritt.
Italien.
lorenz, 13. Jan. (A. 3.) In Lucca hat sich vor kur⸗ em eine 6 gebildet, welche die Errichtung einer Eisen⸗ Hahn von Lucca nach Pisa zu unternehmen beabsichtigt. In die⸗ sen Tagen wurde derselben von Seiten des hiesigen Gouverne⸗ ments die nöoͤthige Konzession ertheilt, indem ein Theil dieser Bahn auf Toscanischem Gebiet ausgeführt wird. nung beider Staͤdte von einander ist der von Pisa nach Livorno gleich und betraͤgt 11 Miglien. —
Auf die bisher gehabte milde Witterung ist plötzlich der Win⸗ eingetreten. Die Berge, zwischen welchen wir hier eingeschlossen rerer Tage anhaltend gefallenen Schnee ganz weiß und gewaͤhren bei ——— ein 6 hellen Wetter einen prachtvollen An⸗ blick. Sogar die . der Stadt waren fuͤr kurze Zeit mit einer duͤnnen Schneedecke — hier eine seltene Erscheinung — uͤber⸗ zogen.
Spanien.
Madrid, 13. Jan. Der von Herrn Olozaga in der De⸗ putirten⸗ Kammer verlesene Adreß⸗Entwurf wird keine sehr starke DOpposition gegen die Regierung hervorrufen. Der Paragraph, dem man mlt der groͤßten Spannung entgegensah, war weit maͤ⸗ ßiger abgefaßt, als man erwartet hatte; die Kommission spricht darin den Wunsch aus, daß die Beziehungen zu den befreundeten Maͤchten keine Aenderung erleiden möchten, und sie laͤßt die Hoff⸗ nung und den Wunsch durchblicken, daß Frankreich und Spanien ihre wahren Interessen nicht verkennen und einig bleiben werden.
Es fallt hier allgemein auf, daß der Regent fast vollkommen ssolirt lebt und außer vier bis fuͤnf Adjutanten Niemanden bei sich sieht. Man glaubt, er wolle sich ganzlich von allen Parteien
fern halten.
Griechenland. Athen, 26. Dez. Nachstehendes ist, nach der Mittheilung Englischer Biaͤtter, die Note der Griechischen Regierung an die e den, der drei Maͤchte Großbritanien, Frankreich und Ruß⸗
land in Betreff ihrer Differenzen mit der Pforte: . „als die Griechische ener ng die Note empfing, welche Sie in in Ubereinstimmung mit Ihren Kollegen unterm 20, Mai (1. Juni) v. J. an dieselbe richteten, so wie die zweite Kollektiv ⸗ Note, die sie mit am 27. Seytember (6. Oktober) mittheilten, in Bezug auf die noch unerledigten Angelegenheiten der Turkei, ward nicht sogleich eine Antwort ertheilt, 20 die Regierung in ihrer Erwiederung Ihnen zu⸗ leich fimmtiiche Maßregeln, die sie zu treffen im . war, un) die gn nn dieser Angelegenheiten, mit deren Erledigung sie sich be= schäftigte, mittheilen wollte. Auch kann Ihnen nicht unvekannt seyn, daß das Kabinet, in dem ich ein Mitglied zu seyn die Ehre habe, vom ersten Augenblicke seines Amts⸗Antritts an der Prufung dieser Fragen und der aͤngemessensten Art ihrer Erledigung mehrere Wochen gewid⸗ met hat. er König theilte die Ansichten seines Minister⸗Rathes, entschied alle die wichtigen Fragen, ünd es wurden demgemaͤß zur Ausführung der Befehle Sr. Majestat die gecigneten Maßregeln er⸗ griffen. Es freut 6. hnen wie Ihren Kollegen dieselben in Be⸗ . hrer Kolleftlv⸗Roten jcht offiziell mittheilen zu konnen. Erlaußen Sie, daß ich mit einer Darstellung des Verfahrens be⸗ ginne, welches die Griechische Regierung vom Anfang an in Bezug auf die Angelegenheiten der Tuͤrkel in Griechenland beobachtet hat,
und welches fuͤr die Unterthanen der Pforte ungemein guͤnstige Fol⸗ gen 3, . hrem Grundsatze, die Protokolle und Vertraͤge zu be⸗ oba 3
enen die einstimmigen Beschluͤsse der Schutzmaͤchte in den Turkisch⸗Grüechischen ie. enheiten Veranlassung gegeben, vom Anfang an stets getreu, ** die Griechische Regierung dem Unterzeichneten, als Königlicher Kommissar die Festungen Negröpont, Athen, Caravala und Zeituni in Besitz zu nehmen, und eine Procla⸗ mation zu veröffentlichen, in welcher sie der Muselmaͤnnischen Be⸗ völkerung den Genuß derselben Voriheile zusicherte, die den christli⸗ chen ünderthanen Sr. Majesiaͤt des Königs von Griechenland gewahrt worden sind. Die Artikel der Protokolle in Bezug auf die Angwan⸗ derung in ernste Erwägung zichend, hat die Griechische Regierung ich t t bios darauf beschraͤnkt, den Dsmanischen Einwohnern des Koni . freiwiüige Auswanderung auch nach Ablauf der zu die⸗ sem *. in den Protokollen bestimmten Zeit nech vollstaͤndig frei⸗ zustenen, sondern sie hat ihre Toleranz in diesem Punkte so weit aus⸗ gedehnt, daß es noch in gegenwaͤrtigem Augenblicke, wie Jedermann weiß, in der Macht eines jeden Osmanen steht, offen auszuwandern, und mit der Gewißheit, zu diesem Zwecke von den zustaͤndigen Be⸗ orden jebhe mögliche unterstuͤtzung und Erleichterung zu erhalten. ie Pfortt, hat dagegen ein entgegengesetztes Verfahren beobachtet. Sie hat nicht blos nie eingewilligt, Familien, welche auszuwandern wünschten und berechtigt waren, nach Ablauf der zu diesem Behuf in den Protokollen bestimmten Zeit daju Erlaubniß zu geben, sondern hat auch Alles gethan, um die Schritte Derjenigen zu hemmen, welche waͤhrend der vorgeschriebenen Zeit die Absicht auzuwandern anzeigten, so daß sie dem Inhalte der Protokolle in diesem Punkt nie Genuͤge eleistet. Da sie nicht zu erklaͤren vermochte, sie wolle sich den im jondoner Protokolle vom 30. Janugr 1830 in Betreff der Auswande⸗ rung vorgeschriebenen Maßregeln nicht fen, umgi ? sie deren Aus⸗ führung dadurch, daß sie erst am letzten Tage vor Ablauf der Zeitfrist die erforderlichen Fermans an die Gouverneure der Provinzen des Reichs absenden ließ, nnd diese Fermans dergestalt abfaßte, daß der Sinn und selbst die Worte des Protokolls vollstaͤndig veraͤndert und entstellt waren, ͤ ö dem Wunsche, den Ser muselmaͤnnischer Besitzungen in Griechenland die fuͤr solche Vertrage erforderliche Sicherheit zu ge⸗ wahren und demgemäß im 3. der Verkaͤufer als Unterthanen der Pforte solche Unterhandlungen sehr zu erleichtern, errichtete die Griechische 1 gleich nach ihrer 1 eine Konimission, um die Berechtigung der Verkaͤufer zu pruͤfen und in jedem einzelnen alle nach vorg ugige⸗ vnn eine bestimmte Erklaͤrung auszustel⸗ en, als Beweis, daß bieses Grundstück nicht zu denjenigen gehbre, welche dem Griechischen Staate durch die Protokolle verliehen seyen, und daß die . keine Anspruͤche . mache. Da die Ge⸗ richtshöfe alle Rechtssachen ga der Reihenfolge ihrer Eintragung auf der Liste und dem Datum ihrer Anmeldung erledigen, wünschte die Regierung zur besonderen , der osmanischen Unter⸗ thanen den Verzbgerungen abzuhelfen, welche bei der af Menge der Geschaͤfte von einem solchen Verfahren unzertrennlich sind. Sie erließ demgemäß ein besonderes Ge . kraft dessen jede persönliche Nechtssache in der irgend ein Osmanischer Unterthan, sey ez als Klaͤ⸗ er oder als Beklagter, betheillgt erscheine, far dringend erklaͤrt wurde, o da n , m, ohald ein Muselmann ihm seine Sache vor 7 6 gügenbligtiich zu verhandeln verpstichtet war, wahrend jede ahnliche Sache . Griechen nach ihrer Eintragung in die Register des Ge= richte hofes lhre Rei enfolge abwarten mußte. In Uebereinstimmung mit wiederpolten Rinfuchen der Kommisfare der Pforte, und bescelt von er woplmohlendsen Rösicht gegen alle Ssmansschen ünterthan en, wil⸗ ligte e e g Regierun Sed ren in k her on lichen Rechtz, sachen der Türken den gewöhnlichen Gerichtsbßfen zu nehmen und sie der zur rechung der alle dinglschen Rechtsfachen zwischen
Die Entser⸗ jul
2 . wegen der zahlreichen Förmlichkeiten, die m
—— berechtigten . r. r ,, Maß⸗ ĩ regeln zu befolgen, widersetzte sich ni os der hließung eines , ,n, nr, , , m, , , . Hann Ln Inn rn, mit Griechenland nach den Bestimmungen der
liegen. und seibst die nieicten big sind von dem während meh. Protokolle über diesen Hegenstande sondern wolte nicht fin mal ein
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Muselmaͤnnern und Griechen bereits gebildeten gemeinschaftlichen Kom⸗ mission vorzulegen. Damit diese durchaus exeeytionelle Lage der Dinge, welche dem gemeinen Rechte vpllig zuwiderlief, nicht ins Unbestimmte rtdauere, hatte sie einen bestimmten Zeitraum festgestellt, wahrend essen alle Rechtssachen dem gemeinschaftlichen Gerichtshofe vorgelegt werden sollten. Spater willigte sie ein, durch ein ausdrückliches Gesetz diesen Zeitraum zu verlaͤngern. Da die zur Ausführung der Urtelssprüche dieses Gerichtshofes gesetzlich e,, . . n jedem Lande da⸗
verknüpft sind, ebenfalls viele Verzögerungen herbeiführten, suchte die Griechische 2 der Ungeduld der unterthanen der ier von neuem zu entsprechen, ordnete fuͤr die Ausfuͤhrung der rtelsspruͤche des gemeinschaftlichen Gerichtshofes ein besonderes Verfahren an und gestattete zu diesem Behufe personliche Verhaf. tung, die das gemeine Recht Griechenlands in dͤhnlichen Faͤllen nicht
t. . ab cen die Griechische Regierung im Interesse der Unterthanen der Pforte handelte, weigerte die Pforte sich nicht blos, auf ihrer
Seite ebenfalls die zu Gunsten der zur Auswanderung nach Griechen—
willigen, irgend eine Erwäaͤhnung dieses Vertrages anzuhdren, waͤh⸗ rend die Griechische Regierung schon laͤngst einen Bevollmaͤchtigten
des Vertrages vom 3. September, für diejenigen aber, spaͤter bezahlten, werden sollen.
nach der Hauptstadt des Osmanischen Reichs abgesendet hatte, zu
dem ausdrücklichen Zweck, über diese Sache zu unterhandeln.
Aus dem Vorhergehenden laͤßt sich klar ersehen, wie freundlich
und guͤnstig fuͤr die Türkei die Gesinnungen der Griechischen Regie⸗
rung waren, und wie sehr diese wuͤnschte, den Vertrag genau zu be⸗
lohn und die Angelegenheiten der Türkei in Griechenland rasch und vo
staͤndig zu erledigen; wie viele Mühe sie sich wicklich gab, nichts
zu versaͤumen, was in ihrer Macht stehe, um die Sachen zu ordnen,
.
.
obwohl sie durch die Protokolle keinesweges zu allen diesen Konzessio⸗
nen verpflichtet war. Unter der Zahl der vielen von den Türken auf⸗ 6 Forderungen befanden sich jedoch einige, denen die Griechi⸗ che Regierung mit dem besten Willen ihrerseits eben so rasch wie oen Übrigen zu genügen nicht im Stande war. Die Erledigung dieser Angelegenheiten, uͤber deren Bedeutsamkeit Sie spaͤter zu uürtheilen in den Stand gesetzt werden, konnte deshalb erst jetzt stattfinden, und de⸗
very ge werde ich nun Ihnen darzulegen die Ehre haben. ; iese Angelegenheiten sind dreierlei: diejenigen, welche den Ver⸗ kauf von Gründstäcken betreffen, die Tuͤrken gehbrten und in der Provinz Theben liegen; die, welche Laͤndereien betreffen, die in der ehemaligen Provinz Zeituni, jetzt einem Distrikte, der einen Theil von hthiotis bildet, im Besitze von Tuͤrken waren; die, welche die Va⸗ ufs Ady in Eubda betreffen, in Betreff derer die Protokolle bestimmt hatten, daß die Osmanischen Unterthanen befugt seyn sollten, uͤber die nutzbringenden Rechte zu verfuͤgen, die sie sich davon in den Vaesfinames oder den Schenkungs⸗Urkunden zu frommen Zwecken vor⸗
/ ren Beschaffenheit, so wie die Gruͤnde, welche ihre Beseitigung bisher /
behalten hatten. Ich beabsi 6 Ihnen der Reihe nach die Be⸗ schluͤsse mitzutheilen, welche die Griechische Regierung uber alle diese Gegenstaͤnde gefaßt und bereits in Ausfuhrung gebracht hat.
In Bezug auf den ersten Punkt hatte die Griechische i rung auf Grund der Bestimmungen der Protokolle selbst den Mu⸗ selmäͤnnischen Einwohnern der Provinz Theben das Recht bestritten, Grundstuͤcke zu verkaufen, die sie dort fruͤher besessen haͤtten. Protokolle gewaͤhren den Muselmaͤnnern nur die Befugniß, über diejenigen ihrer in Theben belegenen Laͤndereien zu verfugen, von denen sie die gesetzmaͤßigen Einkünfte erhoben, vorausgesetzt, daß der
Distrikt zur Zeit des Beitritts der Pforte zu dem , er we⸗
vom 3. Februar 1830 von Osmanischen Truppen besetzt war. der die Pforte, noch die Kommissare, mit denen diese Frage zu ver⸗ handeln war, erwiesen diese Besetzung; auch waren sie nicht dazu im Stande, da es allgemein bekannt ist, daß nach der am 13. September
1829 gelteferten Schlacht von Petra die Osmanischen Truppen gend⸗ thigt waren, die enn Provinz Theben zu raͤumen und daß sie blos
die kleine Festung Caravalg behtelten, die nicht dazu gehört, son dern der Festung Negropont gegenuber liegt; außerdem waren etwa 30 Solda—
Die
ten am Hafen Oropo stationirt. Von dieser Zeit an fand kein Vor⸗
fall, keine Expedition, kein Einfall irgend einer Art von Seiten inge, welchen die oben
der Tuͤrken statt, um den Zustand der D
erwahnte Schlacht herbeigefuͤhrt hatte, zu veraͤndern, der vielmehr
bis zu der Zeit, als die Pforte den Protokollen beitrat, fortdauerte.
Außerdem
bewiesen und unter Anderem zwei Erklaͤrungen von den in Grie— chenland beglaubigten Residenten der drei die Regierung, die andrre an Hadgi⸗Ismael⸗Bey, den damaligen Kommissar der Pforte, gerichtet war. In diesen y ver⸗ sichern die Residenten, welche sich an Ort und Stene befanden und die Sachen zu beurtheilen in Stande waren, daß die Anforderungen der Muselmänner, welche fruͤher in Theben Grundbesitzer gewesen, übertrieben seyen und nur kaum auf die unmittelbar um die Festung Karavala belegenen Laͤndereien ausgedehnt werden konnten. Von dem Wunsche beseelt, alle diese Zwistigkeiten mit der Tuͤrkei definitiv zu erledigen und die Verbindung als gute Nachbarn zwischen beiden Laͤndern in genuͤgender Weise zu unterhalten; so wie auch durch Ge— fuͤhle des Mitleidens fuͤr die Muselmaͤnner, welche fruher in der Provinz Theben Grundbesitz hatten und durch den Krieg zu Grunde gerichtet wurden, geleitet, willigte die Griechische Regierung, unge⸗ achtet ihres unbesfreitbaren Rechtes in dieser Sache, ein, der Pforte die betrachtliche Summe von 3,859 ooo Türkischen Pigstern auszu ahlen, die zur Aushuͤlfe und unterstuͤtzung der eben erwahnten Tuͤrki⸗ ie Familien Thebens, denen ehemals die fraglichen Laͤndereien ehöͤrten, zu verwenden waͤren, um die Sache zu einer endlichen Er⸗ w zu bringen. Zufaͤllig waren jedoch einige dieser Laͤndereien von ihren Besitzern verkauft und die Hodgets oder Kaufbriefe den Kaͤufern eingehaͤndigt worden. Die Kommissare der Pforte wollten nicht einwilligen, daß diese Hodgets fuͤr unguͤltig erklaͤrt wurden, in
dem sie anfüͤhrten, das Gesetz ünd ihre Religion verbiete dies. Sie willigten jedoch ein, von der durch die Griechische Regierung angebote⸗ nen Summe so viel, als auf die verkauften Laͤndereien kommen mochte, in Abzu h bringen und den Rest anzunehmen. Was das fernere 9d an er schon verkauften Laͤndereien betreffe; so stellten sie der Regierung anheim, dies mit den Personen, welche dieselben angekauft haͤtten, nach Belieben einzurichten. Demgemaͤß kam am 3. (15) Sey⸗ tember 1837 zwischen den Kommissaren der betreffenden Regierungen, ein Vertrag zu Stande, der spaͤter von diesen Regierungen ratifizirt wurde, und die Pforte erklaͤrte darauf, sowohl fuͤr sich als fuͤr ihre Unterthanen gebe sie alle Anspruͤche und Rechte auf die in den er— wähnten Provinzen belegenen Laͤndereien auf. Dieses Dokument ist offiziell, und ward im Jahre 1838 im Regierungs⸗-Blatte veroffentlicht.
Diese Frage, welche in Bezug auf die Osmanische Pforte defini⸗ tiv erledigt ist, bleibt demgemäß noch unentschieden in Bezug auf die bereits verkauften Laͤnderelen, uͤber welche die Osmanischen Kommis⸗ sare sich nicht auf ein Abkommen einlassen wollten. Die Griechische Regierung hat offenbar gegen die Kaäͤufer dieser Laͤndereien dieselben Rechte, welche sie gegen diejenigen Muselmäͤnner besaß, welche die⸗ selben fe n, haben. Die Kaͤufer hatten außerdem noch das fegen sich, daß sie ihren Ankauf nicht blos ohne Vorwissen der Griechischen Regierung, die durch keine Erklarung irgend einen Verkauf dieser Art in der Provinz Theben gestattet hatte, wie es in den anderen Provin⸗ zen geschehen war, 2n chlossen, sondern daß sie diese Speculation so⸗ ka unternahmen, wahrend die Regierung die Laͤndereien in Besitz atte und ihren Besitz zu behaupten fortfuhr, so daß sie nicht einmal in gutem Glauben kauften. Da die Regierung aber wünschte, sich auch gegen diese Kaͤufer eben so großmuͤthig und freundlich zu bewei⸗ sen, hat Se. Mgjestaͤt beschlossen, daß ihnen die Summen, welche sie den Türkischen Verkgdufern bezahlt, im Laufe von fünf Jahren und in bestimmten Terminen r e en l, und daß ihnen güßerdem ge⸗ ff Vorlegung der Beweise über die Bezahlung des Preises ihrer An⸗ aufe und uͤher die Zeit, wo diese statifand, bel den juständigrn Be⸗
atte die Griechische Regierung mehrere offizielle Akten⸗
welche die militalrische Besetzung dur riechen 1 tun 2 Januar in Kahira erwartet wurde.
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aͤchte, deren eine an
tans uniformirt, und die Araber wetteiferten, tischen Jacken gegen die langen Roͤcke
Kammern, nach mehr als sechsmonatlicher Session,
Dienste, die Sie dem Lande geleistet haben,
sich, wie Ich hoffe, bemuͤhen,
hörden, von dem Augenblicke der Auswechselung der Ratificationen
, welche erst von dem Zahlungstage an, 8 pCt. Zinsen gewaͤhrt
lieber den dritten Puntt hatte ich bereits die Ehre, mit dem Tur. kischen Gefandten in Athen eine Unterhandlung anzuknüpfen. Die rage der Vakufs Ady von Eubda wurde schon im Jahre i838 zwischen den kommissaren der Pforte Koadi. Efendi und Said⸗Efendi einer seits und den dazu ernannten Griechischen Kommissaren andererseits zur Berathung gebracht. Nach vielen Schwierigkeiten war es ihnen zwar nicht mbglich, die Art zu ermitteln, der jeder Vakuf angehdre, oder den Betrag zu bestimnien, auf welchen die Eigenthümer nach den Pro⸗ tokollen Anspruch hatten; sie vereinbarten sich jedoch, die Geneh⸗ migung ihrer Regierungen vorbehalten, über ein Abkommen, nach welchem die Vaküfs zu dem Betrage der wahrscheiniichen Ady oder Eulats hinzugerechnet und dafuͤr von Seiten der Griechischen Re gierung im Ganzen eine bestimmte Summe bezahlt werden sollte. Als diese Vereinbarung der Griechischen Regierung vorgelegt wurde, fand sich, daß man die Bezahlung einer betraͤchtlichen Summe auf unbestimmte, ungenaue und ungenügende Unterlagen zu bewilligen hatte. Zunaͤchst virmochten die Müselmaͤnnischen Unterthanen, in deren Namen die Kommissare der Pforte ihre Forderungen aufstellten, keine Besitz Dokumente beizubringen. Die Osmanischen Kommissare legten
ein paar Vaesinames vor, mit der Bemerkung, die uͤbrigen seyen von den
Flammen verzehrt worden, aber ohne Beweis, daß die fehlenden Doku⸗ mente auf die fraglichen Besitzungen Bezug gebabt, oder daß diese Be⸗ sitzungen wirklich zu der Kategorie der Ady oder Eulats Vakufs gehörten. Ferner ist zu bemerken, daß die Authentizitaͤt der vorgelegten Doku⸗ mente nicht zur Zufriedenstellung der Griechischen Regierung erwiesen wurde, und daß die Tuͤrkischen Kommissare auch nicht erwiesen, die Anspruch Erhebenden seyen noch am Leben. Dagegen lagen der Grie= chischen Regierung mehrere vollstaͤndig erwiesene Zeugen Aussagen vor, aus denen hervorging, daß mehrere der fraglichen Vakufs zu der Art der Vakufs Chery gehörten und demgemaß Eigenthum der Griechi— schen Regierung geworden seyen. Der Konig trug deshalb Bedenken, das Abkommen zu ratifiziren. Da Se. Majestaͤt sah, daß die ver⸗ langten Beweise nicht beigebracht wurden, die Sache aber zu erledi⸗ en wuͤnschte, beschloß der König, der Tuͤrkischen i n rn einen Weg vorzuschlagen, auf dem diese n, , sogleich zu beenden sey, weshalb er mich ermaͤchtigte, die Bezahlung einer Summe von 00,009 Piastern als Entschadigung fuͤr die Vakufs Ady anzubieten. Diese Summe soll binnen zwei Jahren in verschiedenen Terminen be⸗ zahlt und von dem Betrage der oben erwahnten Eulats Vakufs in Abzug gebracht werden, welche die fruͤheren Kommissare bereits ver⸗ kauften, obwohl eingestanden wurde, daß die Eigenthuͤmer nur ein be⸗ schraͤnktes Interesse dabei hatten. Da dem Osinanischen Gesandten die angebofene Summe nicht genuͤgte, so war ich gendthigt, um Mit⸗ theilung einiger in ihren Haͤnden befindlicher Vacfinames zu ersuchen. Es scheint unzweifelhaft, daß diese Schwierigkeit bald beseitigt seyn wird, da sie nur einen bereits anerkannten Grundsatz berührt. Aus diesen Thatsachen ergiebt sich, daß die Griechische Regie—⸗ rung nicht blos mehr gethan hat, als die Protokolle und die abge⸗ schlössenen Vertraͤge forderten, sondern auch jede mogliche Muͤhe anwendete, um die drei letzteren Faͤlle in der Gesinnung des Wohlwollons gegen die Unterthanen der Pforte zu erledigen, von der sie beseelt ist. Wenn zu ihrer Erledigung eine laͤn⸗ ere Zeit noͤthig war, so lag die Ursache darin, daß sie von einer h lefg eri Art waren. Betrachten wir aber, daß die Griechische Regierung bei diesem Verfahren manches gute Recht aufgab und mehr als einmal Opfer brachte, um die Interessen der Pforte zu föͤr⸗ vern, so hegen wir das Vertrauen, daß die fremden Maͤchte einschrei⸗ den werden, damit die Pforte ihre Verbindlichkeiten gegen den König ton Griechenland erfuͤlle; und daß ist nicht blos den Sultan ver— anlassen, die gewaltsamen Maßregeln zuruͤckzunchmen, die er zum Nachtheile der Griechischen Schifffahrt getroffen hat, sondern daß sie ihn auch auffordern, in einen Handelsvertrag zu willigen, der auf dem Grundsatze der Protokolle beruht und ker ion Bestimmungen enthaͤlt, welche die Pforte anderen Ngtionen bewelligt. Haben Sie die Guͤte, eine Abschrift des Gegenwäͤrtigen an Ihre Regierung zu schicken und empfangen Sie die Versicherung meiner Hochachtung. Athen, 8. (20.) Dezember 1811. J. Rizos.
Aegypten.
Berichten aus Alexandrien vom 26. Dezember zufolge (die der Oest. Beob. enthalt, hatte Mehmed Ali Fajum verlassen, um sich nach Ober⸗Aegypten zu begeben, von wo er zu Anfang des Die fuͤnf aͤltesten Schiffe waren ins Arsenal gezogen worden, und man war mit Abtakelung derselben beschäftigt. Die Marine hatte sich gleich der des Sul⸗ wer fruͤher die Aegyp⸗ vertauschen wurde.
Brasilien.
— — Rio Janeiro, 21. Nov. Heute endlich sind die
ͤ e von dem Kaiser mit nachstehender Rede geschlessen worden:
„Erhabene ) und sehr wuͤrdige Herren Vertreter der Nation!
Indem Ich die gegenwartige gesekgebende Versammlung schließe, ist es Mir eine große Freude, Ihnen fuͤr die wichtigen ziens den e zu danken. — Durch die Ruͤcksicht auf die allgemeine Wohlfahrt bewogen, mehr als einmal das Ende Ihrer Arbeiten weiter hinauszuͤschieben, fand Ich Sie ausdauernd auf dem Ehrenposten, auf welchem das Volk Sie gestellt hat. Ihrer patriotischen Beharrlichkeit verdankt Bra—
silien die wichtigen Verbesserungen, die es in seinen Straf⸗ und Verwaltungs⸗-Gesetzen erfahren wird; dieser patriotischen Ausdauer verdankt man die Gewährung der nothwendigen Mittel, mit deren Sie Meine Regierung in den Stand geseßt haben, den regel—
mäßigen Gang der Verwaltung fortzusetzen und ungehindert fort⸗ zuschreiten in dem Bemuͤhen, die verderbliche Rebellion zu beenden welche noch die Provinz San Pedro do Rio grande do Sul be? druͤckt. Es ist Zeit, auszuruhen. In Ihrer Heimath werden Sie fortfahren, sich um das Vaterland verdient zu machen, wenn Sie in den Gemuͤthern Meiner geliebten Unterthanen den Geist der Ordnung lebendig zu machen, der Sie auszeichnet, und von dem das Gluͤck des Landes so sehr abhangt. Die Sißzung ist geschlossen.“
Und hiermit schließt denn das Leben einer Legislatur, welche in der Geschichte Brasiliens eine wichtige Epoche bezeichnet. Die Partei von Vasconcellos, die schon in der Sitzung von 1857 ene bedeutende Majoritaͤt erlangt und den Regenten Feijs zur Ab— dankung gezwungen hatte, trat von vorn herein in der Legislatur von 1838 — 41 als die herrschende auf; daß sie im vorigen Jahre einen Augenblick unterlag, war wohl Schuld der Schwaͤche des letzten Regenten Araujo Lima; er hatte Vasconcellos, dessen Uebergewicht ihm druckend seyn mochte, aus dem Ministerium entlassen; da⸗ durch gewann die Gegenpartei Raum, und als man dann in der höͤchsten Bedraͤngniß zu dem Unentbehrlichen zuruͤckkehrte, da war es freilich zu spaͤt; aber die Gegner konnten ihre Macht auch nicht lange behaupten. Die Masoritaͤt, die inzwischen wieder das Monisterium erobert hatte, trat in der diesjaͤhrigen Sitzung ge— bietender als je auf und feierte noch am Schlusse ihres politischen Lebens einen glänzenden Triumph in der Annahme der beiden Ge— setze uͤber die Reform des Kriminal-Prozesses und äber den
) Augustos, ein Titel, den wohl keine Kammer, kein Senat in der Welt je geführt hat.