Dr
und sich nicht von ihr abbringen lassen. Es handle sich nicht Guizot hervor, der dem vorigen Redner erklaͤrte, daß sie darum, die philantropischen Ansichten und . des Mi. an dem Traktat von 1833, unter dessen Einfluß der obige Fall
116
raum zwischen den Zonen aufgehoben, und also auf der ganzen Traktat von i641 ginen ganz im Englischen in geschriebenen Strecke von den Afrikanischen Küsten bis nach Brasilien und der Vertrag nannte, He eeiprozitaͤt nannte Herr Thiers eine Chimgire, Insel Cuba erlaubt. Schließlich erklärte der Minister, daß Alles, weil die ae e mn, e cin so bedeutendes uebergewicht an Schiffen
was geschehen sey, den einzigen Zweck habe, einen Handel zu un⸗ babe, daß le auf ihrer Seite seyn würden, besonders da terdruͤcken, der eine Schmach für die Menschheit sey. Er leugne e, , ,,. uch w n , s
nicht, daß die Conventionen, die äber diesen Gegenstand abge⸗ ö ĩ 1 Wenn erst das Kreuzen gwi Bourbon und Madagaskar erlaubt on — . und mogliche He uche und 36 wäre, dann warde man 15 dem Vorwande des rern die fahren enthielten. er er behaupte auch, daß sich in denselben Franzbsischen 89 e anhalten, so oft man wolle. Herr Thiers er⸗ Buäͤrgschaften und die Mittel, gegen jene Gefahren zu kampfen, wäbnte einen kürzlich stattgehabten Fall, wo ein Schiff, der „Mara⸗ vorfaͤnden. An Ihnen lst es, so schloß der Minister, an Mhrer bout / aus Havre, wegen Bretter, die es, geschützt durch ein Certisi= Regierung ist es, sich jener Buͤrgschafren zu bedienen; aber figen lat dez Franzbsischen Konsulg, an Bord hatte än chalten und slatt
2 9 ; Sie sich in die Ucbeistände, nach Cahenne, wohin es bestimmt war, nach Babla und dann nach 2 4 6 , . Nio Janeiro ge ppt worden e n. dem gekaperten Schiffe
kämpfen Sie gegen das Uebel, nur verzichten Sie nicht auf das 6 sey.
. ie nicht ; 8 allerdings nun die Französische Gerichtsbarkeit aber man habe d 365 e. Sie nicht jetzt in den Händen Ahrär Regie. nicht indem 1 956 de: von Ii n weit 16 6h * 9 r. el, die man * vor zehn Jahren gegeben batte, um Besimmungzsorte gefährt worden sey. Eure Bargschaften sind nich⸗ verfol errliche Werk der Emancipation unserer Mitmenschen zu g“, rief Herr Thiers gus; „sie verbörgen höchstens das Leben, un. 2 gen, jene Mittel, die niemals zu irgend einem Mißbrauche scerer Matrosen. Das ist der große Dienst, den Ihr der ern en
niaß gegeben haben, der des Larmens werth ware, den man jebt Marine geleistet baht; rühmei En dessen, wenn För wollt i“ (Mur⸗ daoon inacht.!“ (Veifall im Centrum.) ren im Eentrum. Beifall zur Tinten.)
err Dupin meinte, man muͤsse die Frage nicht entstellen Diese letzte Aeußerung rief eine Entgegnung des * eide
nisters zu bekämpfen. Niemand in dieser Cammer sei Anhänger vorgekommen sey⸗ 'r. genommen haͤtten. Wenn dabei etwas der Stlaveres; alle Welt wolle die Abschaffung derselben. (Beis zu räbmen sey, fo könne sich Herr Thiers desselben eden se gut fall Wenn man .. so sey es nicht ber den Zweck, sondern kruͤhmen, wie Herr Guizot; — Durch eine Replik des Herrn über die Mittel. Frankreich wolle den Zweck, aber ohne von den Thiers ward ** perfoͤnliche Streit noch eine Zeit lang ver⸗ Regeln dẽs Sceerechts abzuweichen. Ucher die Conventionen von laͤngert. — Herr Berr yer wollte Hierauf das Wort nehmen; 18351 und 133 lasse sich nichts sagen, da sie einmal bestaͤnden, aber das Centrum drang auf Verschiebung der Debatte bis und wenn dieselben auch ue eee l, e Bestimmungen enthiel⸗ Montag. Die linke Seite widersetzte sich und wollte die Eroͤrte⸗
ten, so waren doch die Vorsichts⸗Maßregeln darin nicht vernach⸗ rung heute fortsetzen und zu Ende bringen; aber bei der Abstim⸗ lässigt worden. Die Frage sey jetzt nür, zu wissen, ob man mung erklärte sich die Kammer fuͤr die Verschiebung. Der Prä⸗ sich bei dem Traktat von fi darauf beschrönkt habe, die frühe- ident zeigte noch an, daß Herr Jacques Lefebvre ein neues ren Bestimmungen zu erneuern und zu bestäͤtigen, oder ob die⸗ Amendement vorgeschlagen habe, welches n, ,, laute: selben nicht auf ein? Weise ausgedehnt worden waͤren, die die Wir haben, auch das Vertrquen, daß Ihre Regierung, indem sie
JBefahr für die Zukunft vermehrten, und fuͤr den Franzdͤsischen zur Unterdrückung eines verbrecherischen Handels mitwirkt, die Handel Veriegenheiten herbeiziehen könnten, denen sich eine wohl⸗
Interessen unseres Handels und die Unabhängigkeit unserer Flagge
berathene tetlerung nie auöfetzen müsfe, wenn sie Herrin ihrer vor jedem Eingriff zu bewahren wissen wird.“ Macht und ihrer Souverainetäͤt bleiben wolle. Der Redner
machte nun auf die Unterschiede aufmerksam, die zwischen den Paris, 23. Jan. Das Amendement des Herrn Billault, fruͤheren Conventionen und der von 1811 stattfanden. Man welches zu der Debatte in der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗ habe die ,, , gerade da erweitert, wo die wich- Kammer Anlaß J eben hat, beschäftigt alle Journale. Der tigsten Franzosischen Besizungen lagen. Es sey dies ein großes groͤßere Theil derselben behauptet, daß, wenn es gestern zur Ab⸗ Hemmniß, ein großer Nachtheil faͤr die Franzoͤsischen Interes⸗ stimmung gekommen waͤre, die Minister eine Niederlage erlitten sen; man habe ferner die verdaͤchtigenden Umstände ver⸗ haben wurden. In der That scheint das Ministerium einzusehen, mmehrt, und dadurch die Schiffe manchen unnbtzen Chika. daß irgend etwas geschehen möusse, um durch eine patrjotische nen ausgesetzt. Den Zutritt der drei anderen Kontinental⸗ nr. in der Adresse die Kammer uͤber den Durch⸗ Mächte und die Art, wie derselbe geschehen sey, fand suchungs, zraktat zufrieden zu stellen; anders läßt sich das Herr Dupin am bedenklichsten. In dem Traktate von 1831 sey Gegen-Amendement des Herrn Jacques Lefebpre, eines der gesagt worden, daß die uͤbrigen Mächte aufgefordert würden, dem- gifrigsten ed ., des Ministeriums, nicht erklären. Dieses selben beizutreten. Wenn dies geschehen wäre, wenn die anderen Amendement welcht uͤbrigens so wenig von dem des Herrn Bil= Machte in der That einer schon bestehenden Convention ihre Zu— lault ab, daß wenn der leßtgenannte Deputirte mit dem seinigen ssimmung gegeben hätten, so würde in' der Lage der Dinge nichts durchfallen sollte, die linke Seite sich wahrscheinlich dem des verändert worden feyn. Jede Macht wäre in ihrem Rechte ge! Herrn Jacques Lefebvre anschließen wird, falls das lehzttere nicht blieben, und hätte sich den anderen Mächten gegenuber vertheidi⸗ noch so ausgelegt werden sollte, daß man Die Kammer sagen lassen gen konnen. So sey es aber nicht geschehen. Die Maͤchte haͤt! will in dem org enen Traktate waren die Interessen des ten nicht eine bloße Zustimmung geben, sondern kontrahirende Handels und die Unabhängigkeit der Flagge schon vor jedem Ein—
Theile werden wollen, und deshalb abe man einen neuen und griff sicher gestellt worden. veränderten Traktat abgeschlossen. Es sey ein Traktat zu fünf, Dem Rerfasser des eben erwahnten Amendements Herrn einer jener Vertrage, faͤr die man jetzt eine nur zu große Vor⸗ Billault, läßt man schon laͤngere Zeit, aber besonders jetzt, die liebe . Solche Vertraͤge zu Vier und zu Fuͤnf waͤren sehr Gerechtigkeit widerfahren, daß er mit einem bedeutenden redne⸗ gut, wenn sie gänstig wären; aber sie waren hundertmal schlim—⸗ rischen Talent den Vortheil einer großen Scharfe in seinen Ideen mer als ein Vertrag zu Zweien, wenn sie Gefahren darbbten. und die feltene Tugend verbinde, dz Rednerbuͤhne nie um bloßer Ja, fo schloß Herr Ku pin, wir wollen die Abschaffung des Phrasen willen, sondern stets zur Darlegung positiver und prak⸗ Stlädenbandels; wir wollen ibn verhindern, wenn es moglich ist; tscher Dinge zu besteigen. Herr Billault scheint in die Reihe der wir wollen gern die Polizei über unsere Schiffe fuhren, wir haben Maͤnner einzutreten, die man fuͤr vorkommende Falle als Mini⸗ sogar, indem wir gewisse Vorsichts⸗Maßregeln trafen, die Rechte sterial-Kandidaten betrachtet. Er ist erst 35 Jahr alt und einer jugesiehen können, welche in den Vertragen don 1831 und tsz3 ver⸗ der treuesten Anhänger des Herrn Thiers. zeichnet sind; aber wir durfen uns nichk von den damals festgesetz⸗ Das 'egihnmistischs Journal la Mode ist heute wegen jweier
ten Vorsichts⸗Maßregeln entfernen; und wenn dies bereits gesche⸗ ; ; ere. . 57 hen ist, fo darf die Tenn, es nicht billigen; wenn es 4 noch Artikel, in denen man Veleidigungen gegen die Königliche Fa⸗ nicht geschehen, d. h. wenn der Traktat noch nicht ratifizirt worden milie erblickt, in Beschlag genommen worden.
ist, so muß man die Bemerkungen und die Berathungen der Kam. mer berucksichtigen. Jedenfalls ist die Frage jetzt aufgehellter, als tt Paris, 23. Jan. Gestern haben sich die Verhandlun⸗ sie in der Kommlsston ar. Dort wollte man uns nichts mitthellen, und gen der Deputirten⸗-Kammer zum erstenmale bis zu jener Höhe obgleich man uns auch jetzt noch nicht den Tert des neuen Traktates und Wuͤrde erhoben, welche fle ist, auch einem gleichguͤltigen 2 wissen wir dech wenigstiens, daß er nicht zu. Publikum zu lmponiren, und die das Interesse, das man . friebenstellend fur uns ist. Es ist daher unumgänglich nothwendig, freiwillig glebt, zu er wines 2 z Eharm in die Adresse einen Paragraphen einzuruͤcken, der Frankreich uber ie 98 ged. * er, nr , nesen h heren Charakter Unabhängigkeit und über die Ehre unserer Flagge zu beruhigen im entlehnte die gestrige Sißung indessen mehr ihrem Gegenstande, Stande * dies ist eine Frage, die nichtz mit der über den Sklaven als der Behandlung desselben durch die verschiedenen Redner, und i. 865 kat; die Chreddes Landes ist dabei beihelligt, uni ciner so verdankt uch das Ministerium nicht sowohl dem ven seinen olchen Frage, können wir nicht aus dem Wege gehen. (Lebhafte beiden Sprechern entwickelten Talente, als der Natur der Sache, welche Beifall zur Linken.) es vertheidigte, den unbestreitbaren Triumph, den es davongetragen. Nachdem Herr Vill em ain in einer gedrängten Uebersich Damit soll jedoch keines weges gesagt seyn, daß name atlich Herr noch einmal die wesentlichsten Argumente des Herrn Guizot wie 2 unter seiner Aufgabe geblieben. Seine Rede war ge⸗ derholt hatte, bestieg Herr Thie ns die Rednerbühne, um sich fün messen und den noch schlagend, und sie fand in der glůcklichen Zusammen⸗ das Amendeiment und gegen den Traktat von 1811 auszusprechen. stellung der ihr zu Gebote stehenden thatsaͤchlichen Argumente die Staͤrke, welche viele andere parlamentarische Redner nur zu oft lediglich in dem Bau der Phrasen und in dem deklamatorischen Tone ihrer Tiraden suchen. Die Rede des Ministers der aus-
; , . Angelegenheiten gewinnt außerdem unermeßlich durch die Vergleichung mit der auf sie folgenden Rede des Herrn Thiers. Nie ünd diese beiden rivasen Staatsmaäͤnner ein⸗
2834 nur die Buͤrgschaften hinzugefügt hat, deren man ut ander mit so ungleichen Waffen ge enüber getreten, nie ist der bedient, um den neuen rl nere, lih z machen. , nen. Sieg des Einen von ihnen . vfl gewesen als diesmal. 5 2 96 gestern 1 , n . so a im
echt l tiche gelassen, daß man dreist sagen darf, seine Worte haben der — 1 fie welches eit drei Fahrhunderten gekͤmpft Regierungs⸗-Handlung, die sie bekämpfen wo ten, wesentlichen Vor⸗ sehe, welches Scha neuen Traktat nicht gefdbrdet. Aber man schub gelcistei. Seine Rede war der Sache nach nichts anderes, ib Ka ere, r J 23 —— als eine Reihe kleiner . gegen den von Herrn Guizot e ens ; 8 ect zu erweitern nei nn n e w eh ü gefuͤhrten Beweis, daß der Traktat vom 20. Dezember 1841 im 6. . . * ünd ämerita lesuͤtt' Widerstand. Ane. Wesentlichen nur eine Bestätigung der Traktate von 1831 und auch der bloßen Jol run sed Durchsuchungs Nechte, sondern 1833 enthalte, und daß das darin von neuem anerkannte gegen⸗ Amerika: 67 verlangen nicht, Rö aplere' England sagte zu seitige Durchsuchungsrecht weder die Ehre der Fran r lagge Sklavenhandel verbieten lasset; aber ö ech durchsuchen unb den noch die Interessen des Franzoͤsischen Seehandels bloßstelle. 3 Nationen, die gemeinschaftlich einen 3 wenigstens, daß fünf Herr Thiers den Grunden des Ministers der auswärtigen Ange⸗ ʒ gge . 3 haben, von legenheiten nichts Stichhaltiges nee e gg e, weiß, so hber ger . feiner Vaplere veriangen, um Mö schlurpisg, die bleße Vor. er sie mit völligem Stillschweigen und hält sich an Die 2
234 62 et en es 9 ern. Sie h n sehr — Declamationen, welche schon hundertmal gegen das Durch suchungs⸗
ĩ 9 mal zugabe Recht erhoben und die eben durch die Berufung des Herrn Gui⸗
. 9 6 i e, m, . ehe, ,, i. e in den Traktaten stipulirten Garantieen definitiv ent⸗ mi 6 räftet sind. Doch sch irre mich, Herr Thiers hat auch zwei neue Veschwerden gegen den Vertrag von 1841, Beschwerden, an welche vor ihm Niemand gedacht hat, und die nach ihm kaum irgend nd den Muth haben wird, zu erneuen. Er klagt das an, „die Privileglen der Franzdsischen Sprache
isteriu fer ben, : , , , B, , , ü. Ln f, eg, ne. mösischen, sondern zugleich in einer ind g e r ere, , 2 en d n. auf der Ran; urch diese on das v i.
nspruch genommene Uebnn
t. sich so fest zeigt, und wie wir ee gn nach den Kriegen, dienen. wie ᷣ . ö. beklagen, aß sich die ir f; e rie, haben. 2 j l st, warum dann a Widerstand, und zwar einen Widerstand * 47 einlicherweise zu einem . * 3 23 fhebung der ie
ungs⸗Recht auf den ganzen.
Guizot, selten vereinigt finden. Das ist das g
gefährdet wird? Dies ist indessen nicht das einzige antinatis nale Zu⸗ 6st ndniß, welches das Kabinet vom 29. Oftober dem Auslande el der Erneuerung der Traktate von 1831 und 1830 gemacht. Herr Guljot hat auch, wie Herr Thiers melnt, zugegeben. 134 dem eee von 1511 die Laͤngenbestimmungen nach dem Me⸗ n von Greenwich sestgestellt werden, rend fruher diesen chnungen der Meridian von Paris zum Grunde gelegt wurde. Der Vortrag des Herrn Guizot sieigerte sich in den Schlu⸗ worten zu einer wahrhaft hinreißenden Beredsamkeit. Die Verdächtigungen des Englischen Emancipationsstrebens wur⸗ den von ihm mit einer Kraft und einer Waͤrme zu Schanden ge⸗ macht, wie sie sich bei ruhigen systematischen ri len wie Herrn ew hnliche Häͤlfs⸗ mittel Kleiner Charaktere, die Motive der Handlungen zu verlaumden, deren Größe sie eben so wenig leugnen können, ö dieselbe zum Muster zu nehmen. Man erkennt in Frankreich den Grundsatz der Emancspation an, aber man scheut die Anstrengung., welche dazu erforderlich ist, ihn ins Leben äberzufüͤhren, und man hat zur Entschuldigung des ewigen Zögerng die Behaup⸗ tung erfunden, daß England nur deshalb das nal zur Aus⸗ n der Sklaverel gegeben, weil es vorausgesehen, daß die brigen Staaten durch die Nachahmung dieses Veispiels den Ruin ihrer Kolonieen herbeifuͤhren würden. Und äber dieser Be⸗ rufung auf den Britischen =, . ist die en,, , in Frankreich beinahe eingeschlafen, ohne daß sich dir sonst allezeit , . und schlagfertige Opposition sonderlich darüber be⸗ lagt, ohne daß selbst die absolut demokratische Partei sich lebhaft gedrungen fuͤhlt, an die endliche Aufhebung sener empbrendsten aller denkbaren Ungleichheiten zu mahnen. 6. betrachten die gestrigen Worte des Herrn Guißot als eine Buürgschaft dafur, daß die Regierung in diesem Punkte die Ehre der Franzbsischen Nation und die lichten unseres Jahrhunderts ernstli zu Herzen nimmt, als ihre Gegner.
Grosibritanien und Irland.
London, 22. Jan. Es ist nun die offizielle Anzeige von Seiten des ber Kammerherrn Ihrer Majestät erschicnen, daß die Taufe des Prinzen von Wales am Dienstag, den 2õsten d. in Wind sor n werde. Wie verlautet, steht es * auch fest. daß der Zug nach der Kapelle am Tauftage die Söraßen ven Windsor dicht berühren, sondern sich gus dem Haupt- Eingang in die Staats- Gemächer über das obere Viereck durch das neue Por- tal zwischen den Port- und Lancaster Thörmen und ven da auf dem köriesten Wege nach Kardinal Welle s Halle begeben wärt. Eine Schwadron Ravallerie, aus 3) Mann nebst einem Capitain und 2 Subaltern? Offizieren bestehend, wartet seiß gestern Abend u Datchett auf die Ankunft Sr. Maje at des Köͤnlgs von Preu⸗ en, um Allerhoͤchstdenselben mit allen uͤblichen Ehrenbezeigungen nach dem Schloß zu geleiten.
Der „Shearwater“, der vorgestern Abend ven Ostende abge⸗ angen waͤr, um die Nachricht nach England zu * daß Se.
ajestaͤt der König von Preußen sich erst gestern Abend einschis⸗ fen wolle, langte gestern fruͤh in Margate an; dies Dampfboot war nach seiner Ankunft zu Ossende nur zwei Gtunden dort ge⸗ blieben und dann sogleich zurüäckbeordert werden. Die Truppen der Koͤniglichen Artillerie, der Königlichen Marine und ein De⸗ taschement des Leib Garde⸗Regiments, die bei der Landung Sr, Maije⸗ staͤt zu Greenwich in Parade aufgestellt seyn werden, kamen alle schon vorgestern und gestern fruͤäh dort an; sie wurden jedoch in Folge jener Nachricht fuͤr die letztverflossene Nacht noch in ihre Quartiere zu⸗ ruͤckbeordert und werden heute gegen Mittag wieder in Green⸗ wich eintreffen, da Se. Majestaͤt um 1 oder 2 Uhr erwartet wird. Eine zahllofe Volksmenge war gestern den ganzen Tag äber be⸗ reits in Greenwich versammelt. Die beiden i. „Warspite!“ und „Vindictive“ hätten, zuerst des dichten Nebels und dann des widrigen Windes halber, Ostende nicht zur rechten Zeit erreichen können, sie sind daher vor Margate am Eingange des Königin⸗ Kanals vor Anker liegen geblieben, wo sie den K . von Preu⸗ ßen erwarten, um St. Masestat im Vorbeifahren mit einer Kb⸗ niglichen Salve zu begrüßen.
Die Kabine s⸗Minister werden sich am 24sten zur Tauf⸗Feier und den damit verbundenen Festen nach Windsor begeben und am 2hsten hierher zurückkehren. An die Minister des Innern und des Schatzes sind viele Anfragen gelangt, ob die Königin am Tauf⸗Tage in sammtlichen Theatern der Hauptstadt unentgeltliche Vorstellungen für das Publikum anordnen werde. Nach dem Standard ist darauf eine verneinende Antwort ertheilt worden.
In den Staatszimmern zu ** sind bekanntlich, aus Anlaß des Besuchs Sr. Majestäͤt des Königs von Preußen, mehrere Veràaͤnderungen und Verschbnerungen vorgenommen worden, von denen die Blatter jetzt nähere Beschreibungen enthalten. An der großen Treppe, dicht vor der herrlichen Statue Georg's IV. don Chantrey, sind fechs Kandelaber aus Gold⸗Amalgam, jeder mit sechs Armen, aufgesiellt. Die vier Nischen in jeder Ecke . mit Bannern, Helmen, Panzern und anderen kriegerischen Trophäen ver⸗ ziert. Der große Vorsaal, oben an der Treppe * alls mit vielerlei Rästungen, mit vier sehr großen seidenen Bannern, in je⸗= der Ecke eines, mit Bronzen, Tischen und Banken, die mit gestick⸗ tem Pluͤsch bedeckt sind, und mit sechs reich vergoldeten gigana⸗ schen Kandelabern dekorirt. Das daran stoßende Waterlod⸗Zim⸗ mer, dessen Waͤnde mit . . Schnitz⸗Arbeiten und vie⸗ len schnen Gemälden von Sir T. Lawrence, Sir W. Veechey, Sir D. Wilkie, Sir M. A. 3 und W. Pickersgill geschmůüͤckt sind, sst neu aufgeputzt und verschönert worden. Der Teppich, der aus einer besondereg Art von Garn gewebt ist und denen aus den ö von Arniinster am meisten gleicht, hat in Clisabethinischen
eldern die Sterne des Bath⸗ und des e,. mit der Normannischen Rose abwechselnd. as Zimmer wärd von fuͤnf sehr großen vergoldeten Leuchtern in i e n r, 35 hend und init den St. George St. Andreas⸗ und St. Patricke⸗ Orden in erhabener Arbeit verziert, und von acht kleineren ver⸗
ldeten Kandelabern in verschledenen Theilen des Saales scine Karen rn n erhalten. Es hat lauter eichene, r mit Schnitz⸗ wert verzierte und mit hochrothem, gesticktem Pluäsch, bekleidete Moͤbel. Der große En e r , n e, ch die Königin am Abend des Banketts als Put. Zier bedienen wird, ist im Style des Zeitalters Ludhhigs XIV. dekorirt. Hier n⸗ den' sich sechs Feider von Gobelins, welche die Haupt⸗Aben⸗ teuer von Jason und Medea darstellen. Es stehen in diesem
mmer vser Leuchter von geschliffenem Glase und Ce ama m.
U jeder Seste bes Eingangs sind auf er vergoldeten Pie⸗ destalen bronzene weibliche Figuren aufgestellt, welche jede einen
g von acht Lichtern tragen. Die Wande dieses Zimmers
nd mit sechs prächtigen Truͤmeau⸗ und Kamin⸗Spfegeln von mehr als 2 Fuß Höhe geschmäckt. Das bstliche Fenster ist mit BVorhaͤngen von hechtothem tlas Sammet verziert, und unter dem⸗ elben e die beruͤhmte Vase, welche Georg 1V. vom Kaiser lexander zum Geschenk erhielt. Die Möbel sind alle reich ge⸗ gag. n vergoldet, die von Eichenholz, die Hohn und mit hochrothem Atlas⸗Sammet bekleidet. Der Teppich ist
aus Wiltoner Fabrik, von blaßrothem Grunde und mit Vlumen durchwirẽt. Aus diesem Saal kömmt man in die Gallerie, durch
e Ihre Majestaͤt nach dem Bankett in das Pußzzimmer 1 4 93 . 2 10 Fuß lang und ent⸗
. Schildereien von prächtigen, jum Theil mit Diamanten b
etzten orientallschen Wasfen; auch elne schne Samm vo egen i . von Marlborough's bis auf den r if 8
ten, so wie Rapoleom's Khraß, befinden sich darin. Hierauf olg
Ver⸗
vorderen der Stern, und daruber sind massive — *— . nden
Vorzimmer des Thronsaals enthält die beruͤhmten Gemaͤlde von West, welche die Haupt⸗Kriegsthaten unter der Regierung Eduard's III. darstellen, es hat Möbel aus Rosenhgtz mit vergol⸗ detem Schnitzwerk in Gothischem Styl; die Stühle sind mit hochrothem Atlas bekleidet. Der Teppich, ebenfalls hochroth, ist mit der Rofe, dem Klee und der Distel verziert. Hieran stoßen die Zimmer, welche fuͤr den Privatgebrauch des Koͤnigs von Preußen bestimmt sind. Sie bestehen aus vier Pvecen. Die erste sst Sr. Majestt Staats⸗Salon, dessen Wände mit Tape⸗ ten aus hochrothem seidenen Damast, worauf das Englische Wappen, bekleidet sind; die Stuͤhle und andere Moͤbel sind von Gothischer Art, reich vergoldet und mit demselben Damast beklei⸗ det. Es befinden sich darin auch vier sehr reiche Kabinetsschränke, mit Gold Amalgam ausgelegt, Gemaͤlde von Rubens, prächtige Piedestale, reiche Bronzen und andere Verzierungen von kostbar⸗ sfer Art. Das naächste Gemach ist zum Pußzimmer Sr. Preußi⸗ schen Majestat bestimmt; man kennt es unter dem Namen „des Königs Raths⸗Zimmer“; es ist wie das fruͤhere n. und mit einem prächtigen Wiltoner Teppich von hochrothem Sam⸗ met, eg, mit einer Borte, auf welcher sich Rose, Klee und Distel befinden, so wie mit kostbaren Armleuch⸗ tern aus Gold⸗ nn , geschmückt. In diesem Zim⸗ mer ist ein fuͤrstlicher Kabiners⸗-Schrank mit einer Gibral⸗ tar⸗Platte bedeckt. Auch befinden sich darin einige prächtige alte — von Franzoͤsischer Arbeit. Die Wände des Kabinets Sr.
ajestaͤt sind mit seidenem Damast bekleidet und mit Gemaͤlden von verschiedenen Meistern geschmückt, darunter das berühmte Bild „die beiden Geizigen“ von Quintin Messys. Die Fenster— . dieses Zimmers sind von gelbseidenem Damast mit hoch⸗ rothen Einfassungen. Das Schlafsimmer Sr. Majestaͤt hat Ta⸗ peten von biquseidenem Damast mit der Namens ⸗Chiffer A. R. in einem Kranz von Rosen, darüber zwel die Krene tragende Cherubims. Die Gemaͤlde von alten Meistern in diesem Zimmer e in silberne Rahmen gefaßt. Der Teppich ist aus Axminster⸗ scher Fabrik; die schon derzierte Wasch⸗ Toilette aus Neapoli⸗ tanischem Helz, ihr Geschirr von weißem, vergoldeten Porzellan. Die Bett⸗Ueberzuͤge und Decken sind von reichem Seiden⸗Brokat,
großen Theil der
mit Blumen ⸗Bouquets auf blauem Grunde; die Draperieen mit weißer Seide eingefaßt. Auf den Pfosten befinden sich Helme, die den Betthimmel tragen, der, mit einem Büschel von weißen Straußensedern gekroͤnt, einen höͤchst a n Anblick gewahrt. Auch die anderen Möbel dieses Zimmers sind von der. kostbarsten Art. Für die Bedienung des Königs ist die Piece bestimmt, welche man unter dem Namen hut mm, der Königin“ kennt; es ist darin eine Garderobe eingerichtet. Es folgen dann die Vandyks⸗Gallerie, das Audienz Zimmer und der St. Georg's⸗Saal. In letzterem, der 200 Fuß lang ist, wird das große Bankett stattfinden; er ist auch neu aufgeputzt und dekorirt. Ein an neuer Teppich aus Wiltoner Fabrik mit purpurnem Grund und Schottischer Vorte bedeckt den Boden. Die Gothischen Kredenztische und die Gallerien an beiden Enden haben auch neue Verschbnerungen er— halten. Das Ganze ist unter der oberen Leitung des Herrn San⸗ der's eingerichtet worden, und die Kbnigin hat demselben gestern bei einer Besichtigung der Anordnungen ihre vollkommene Zufrie⸗ denheit zu erkennen gegeben.
Wie verlautet, will man am Tage nach der Taufe das Publikum zur Besichtigung des Inneren der Geerg's⸗-apelle und der Georg's⸗Halle julassen, wesche einige Tage lang alle ihre Ausschmuͤckung behalten werden.
n der Gtr Windsor werden Vorbereitungen zu allgemei⸗ ner Illuminafson am Tauf⸗ Abend getroffen; die Häuser werden mit Fahnen, Ilaghen und Inschriften geschmückt seyn. In der Stadthalle soll eln großes Diner von 100 Gedecken unter dem Vorsitze des Mayors stattfinden. Tages zuvor werden 1000 Fa⸗ milien, oder mehr als 4000 Personen, mit Lebensmitteln und Brennmaterial beschenkt werden; jede Familie empfängt durch⸗ schnittlich 6 Pfd. Fleisch, 3 Laib Brod, 6 Pinten Ale und für 2 Shilling Thee und Kaffe. Am Tage nach der Taufe ist oͤffent⸗ licher Ball im Stadthause, und am zweiten Tage großes Konzert zu wohlthätigen Zwecken.
Die Koͤnigin⸗Wittwe, welche fast gänzlich hergestellt ist, langte ern Nachmittag aus Sudburyhall, in Begleitung des Prinzen
duard von Sachsen⸗Weimar, in ihrem hlefigen Palaste Marl⸗ borough⸗House an.
e Times theilt zur Erläuterung des zwischen der Königin Victoria und dem Könige von Preußen bestehenden Verwandt⸗ schaftsgrades mit, daß beide die Urenkel der Mutter der Kͤ⸗ nigin Charlotte, Gemahlin Georgs Ill., seyen, welche die Groß⸗ mutter 7 verstorbengn Königin Louise von Preußen war.
Die Times erklaͤrt es fuͤr ein durchaus n n, Ge⸗ ruͤcht, welches wahrscheinlich von den liberalen Blattern erfunden worden sey, daß die Ostindische m bei Belgischen oder Preußischen Fabriken far 70d o) Pfd. St. Tuch zur Bekleidung ihres Militairs bestellt haben sollte, weil sie diesen Artikel dort . um 15 pet. bliüsiger erhalten koͤnne, als von Englischen Fabrikanten. Es fielen also, fügt das genannte Blatt hinzu, auch die 36 gen hinweg, welche jene Zeitungen aus dem besagten Geruͤcht zu Gunsten der von . verlangten Handels
117
Reformen gezo tten. Die Ostindische Compagnie hat, wie rr, g g. nie anders als bei ö 2 ihre
Bestellungen gemacht.
Deut sche Bundes staaten.
SGamburg, 16. Jan. (1. 3) Die PVergedorfer Elsenbahn
oll am 17. April ie, werden; dieser Tag wird ein wahres olköfest seyn. Schon die Neuheit des Schauspiels muß einen
evolkerung Hamburgs, Altona's und der nahegelegenen Orte heranlocken. Nächsten Sommer wird der Zug der Spazierenden, anstatt wie bisher die Elbe hinunter, die ent⸗ egengesetzte Richtung nehmen, da die schoͤnen Gegenden um
K*. dorf, wie Friedrichsruhe, Reinbeck, der Sachsenwald u s. w.
der Sklavenhandel verboten, nicht aber die in Cuba einmal be— stehende Neger⸗Sklaverei aufgehoben worden sey. Die Regierung erklärt in dieser Beziehung in dem Especta der, jene Angelegen⸗ 7 sey fuͤr Spanien eine Frage der Nationalwůlirde und Unab⸗ angigkeit, in welche keine fremde Macht eingreifen důrfe.
36 Senate verlangte gestern Herr Campuzano, die Regie⸗ rung sollte die Aktenstůcke vorlegen, welche auf die Abreise des Herrn von Salvandy Bezug hatten, allein die Minister erklaͤrten. diese Angelegenheit sey noch nicht beendigt. Uebrigens war die Räckreise des Herrn ven Salvandy mit nicht geringem Mißgeschick verknüpft. Ein Courter, den er voraufschickte, um die Postpferde zu besorgen, wurde von Raͤubern angefallen und seines Geldes beraubt. Ein anderer Courier mußte halb ersroren
bis fetzt wegen der großen Entfernung von Altong und Ham⸗ liegen bleiben, und die zur Botschaft gehbrenden Personen konn⸗ burg aus nur * besucht wurden, felbst die Ehauffee nach ten nur auf Maulthieren den Weg durch den Schnee bis gur t
Bergedorf ist erst sest etwa drei Jahren fertig, bis dahin, war der Weg ein tiefer Sand, der die oͤde Landschaft noch ermuͤden—⸗ der machte. Fast gleichzeitig mit der Kunststraße trat ein Daͤni⸗ sches Graäͤnz⸗Foll⸗Amt, dicht vor Bergedorf, ins Leben; dort wer⸗ den alle von hier kommenden Fuhrwerke untersucht, ein e ren, welches hier so gehaͤssig * daß es noch mehr als der fr here bodenlose Sandweg von ergnugungs⸗Partieen abhielt, und ba die Zöllner sogar eine Senats⸗Deputation, welche in der Staats⸗Rarrosse, bie mit Vorreitern nach Bergedorf fuhr, um
* *
dort Gericht zu halten, nicht schonten, so wurde beschlossen eine Thaussee uber Billwaͤrder zu bauen, so daß das Daͤnische Gebiet
unberührt bleibt. Bald darauf wurde die Eisenbahn prejektirt, welche nun mit ihr in Parallele nahe an den Ufern der Elbe und Bille hinlaͤuft, und bei den Vierlanden, die zum Amte Ber— gedorf gehoren, ausmuͤndet, mithin einen angenehmeren Anblick gewaͤhrt als die obere Sandsteppe. s durch die Eisenbahn einer großeren Zahl von Besuchern zu erfreuen haben; doch sahen sie schon in den letzten Sommern seit die Dampfschifffahrt nach Hopte besteht, viele Gaͤste.
Italien.
Nom, 11. Jan. Vorgestern war das große Sprachenfest⸗ welches jahrlich von pee nn der Propaganda Fide am Sonn⸗ . nach dem Dreikönigsfeste gehalten wird. Fremden und Ein—
e
mischen bietet dasfelbe das größte Interesse dar. Nachdem die
zahlreich versammelten Zuhörer eine Weile gewartet hatten, tra⸗ ten, von der Schweizer Garde begleitet, Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich von Preußen und die Großherzogin von Meck— lenburg⸗-Strelitz mit Gefolge in den festlich gezierten Saal ein, kurz darauf vier Kardinäle, mehr als zwölf Bischoͤfe und Praͤla⸗ ten, und andere hohe Personen, unter denen man den Ge⸗ neral⸗ Lieutenant aller Paͤpstlichen Truppen, Resta, er⸗ kennen konnte. Ein aus Philadelphia gebuͤrtiger Propa⸗ gandist eröffnete den akademischen Akt mit einer Lateinischen Einleitungs-Rede, in welcher er namentlich uͤber den Zweck des seltenen 6st sprach. Jetzt erhob sich ein Redner nach dem an⸗ dern auf der im Hintergrunde des Saales angebrachten Tribüne. Die Sprachen aller Welttheile ließen sich dabei vernehmen. Ge⸗ rährt schieden alle Anwesenden aus dem großen Welt⸗Seminar.
Der Prinz Friedrich von Preußen, die Großherzogin von Meck⸗
lenburg⸗Strelitz, die Eminenzen und andere hohe ersonen wurden durch die prachtvollen Gaͤnge bis ans Thor des Kollegiums, weil es bereits Abend war, mit Fackeln begleitet. Gestern wurde die⸗
selbe Feierlichkeit wiederholt, Der Erzbischof von Salzburg, ver⸗ schiedene Gesandten der fremden Höfe und viele gelehrte Maͤnner
wohnten bei. 1 Spanien.
Auch die Vierlande werden
Franzoͤsischen Graͤnze finden. Selbst in Andalusien ist so viel Schnee gefallen, daß die Orangenbäͤume erfroren sind, und in Sa⸗ ragossa sst sogar der Wein gefroren.
Es wird mit Bestimmcheit versichert, der General Toncha sey nach Portugal und die Majore Marquesi und Lersundi, so wie der Oberst⸗ Lieutenant Nouvilas, sammtlich zum Tode verurtheilt, feyen nach Frankreich entkommen. Dorthin sellen sich auch der
Graf del Povar (Sohn des Marquis von Malpica) und der Her⸗
zog von San Carlos vor kurzem gerettet haben.
O Pꝛadrid, 14. Jon. Das Eco del Com er cis bersck⸗ tet heute aus Burgos, Herr von Salvandy ser bei seiner Růck⸗ reise von den dortigen Einwohnern mit finsteren Gesichtern emxy fan⸗ en worden, und diese beabsichtigten bereits die Errichtung einer Vine fenen gs. Jnta, um jeden feindlichen Angriff zuruckzuwessen. Im Senat erklärte gestern der Minister-Präsident, man könne wegen der Abreise des Herrn von Salvandy ganz ruhig seyn, denn alles werde sich daraͤuf beschranken, daß ein Geschaäftsträger anstatt eines Botschafters in Spanien bleiben werde. Herr Gon⸗ alez scheint demnach der Meinung zu seyn, daß zwischen einem Ee ö n und einem bloßen Geschäftsträger kein Unterschied ob⸗ walte. Herr Olozaga dagegen, welcher sehr gern seinen Gesand⸗ tey⸗-Posten in Paris beibehalten hätte, soll mit der Wendung, welche die Angelegenheit genommen hat, sehr unzufrieden, und entschlossen seyn, dem Ministerium von nun an den Krieg zu machen. Diese Absicht giebt sich bereits in dem von ihm ausgearbeiteten Entwurfe der Adresse, durch welche der Kongreß die Thron⸗Rede zu beantworten hat, zu erkennen. Es wird darin der Regierung zum Vorwurf gemacht, daß sie dem Ausbruche des Aufstandes vom 7. Oktober in der Hauptstadt selbst aicht habe vorbeugen koͤnnen, und daß sie, gegen die Bestimmungen der Con⸗ stitution, Barcelona in Belagerungs⸗ Zustand erkläͤrt habe, ohne daß dadurch die begangenen Exzesse gutgemacht oder die jener Stadt so nothwendige * und Sicherheit hergestellt worden wäre. Auch ber Senat mißbilligt in dem Entwurfe seiner Adresse den uͤber Barcelona verhaͤngt gewesenen Belagerungs⸗-Zustand, während er seine Zufriedenheit daruber ausdruͤckt, daß die Regierung das Blut der Aufruͤhrer vom 7. Oktober, wenn gleich mit Sparsamkeit ver⸗ ossen habe. Der Paragraph der Thron⸗-Rede, in welchem die Fiber ausgedruckt wird, daß die Nordischen Mächte nunmehr die Königin von Spanien anerkennen werden, wird in dem Ent⸗ wurfe der Adresse des Kongresses ganz mit Stillschweigen über— gazangen. ] e . eingegangenen Nachrichten zufolge, hat der Befehl der Regierung, daß die Association der Fabrik-Arbeiter in Barcelona sich auflbfen solle, dort dieselbe Wirkung geäußert, wie die dbrigen Verfuͤgungen der Regierung, welche gegen demokratische Torpo⸗ rationen gerichtet sind. Die Association bleibt auf denselben
O Mradrid, 13. Jan. In der Nacht von vorgestern traf Grundlagen, und nur in veränderter Form, drohend bestehen, ent—
bei der Franzoͤsischen Botschaft ein Tourier aus Paris ein, wel⸗ cher „dem Franzoͤsischen Geschäftstraͤger“ den Befehl uͤberbrachte, dem 283 inister-Praͤsidenten eine Note vorzulesen, in welcher erklaͤrt wurde, daß die Franz sische Regierung, in Betracht der von Seiten der Spanischen gegen die Zülassung des Herrn von Salvandy erhobenen Schwierigkeiten, kuͤnftighin in Madrid nur elnen Geschaͤftstraͤger beglaubigen und keinen Spanischen diplo⸗ matischen Agenten von höherem Range als dem eines Geschaͤfts traͤgers annehmen werde. Als dleser Courier von Paris abging, konnte man dort noch nicht wissen, daß Herr von Salvandy mit Herrn Pageot Ma⸗ drid verlaffen hatte; da aber die erwähnte Depesche blos an den Fran⸗
zoͤsischen Geschaͤftstraͤger, ohne Beifuͤgung eines Namens, adressirt
war, so darf man wohl annehmen, daß das Franzoͤsische Kabinet voraussetzte, jene beiden Diplomaten wurden beim Eintreffen der Depesche bereits von hier abgegangen seyn. Der Herzog von Gluͤcksberg las gestern Nachmittag dem Minister⸗Praͤsidenten Gonzalez die erwahnte Note vor. Letzterer erklärte, er wuͤrde ihm eine schriftliche Antwort zustellen. Bleiben nun die Verhaͤltnisse auf diesem Fuße, so haͤtte die Spanische Regierung und der sie berathende fremde Diplomat Alles, was sie wuͤnschten, nämlich die Entfernung des Franzoͤsischen Botschafters und die Ersetzung des Herrn Pageot durch einen anderen, die hiesige Lage der Dinge weniger kennenden Geschaͤftsträger, erreicht.
Der Englische Gesandte scheint zu glauben, daß nunmehr. der rechte Augenblick eingetreten sey, um von den Cortes das Zugestànd⸗ niß der rr Einfuhr Englischer Baumwollenwagren zu erlangen, und man versichert, daß Mendizabal den darauf abzielenden Antrag dem Kongresse noch eher vorlegen wird, als die Regierung mit dem von ihr selbst ausgearbeiteten Gesetz⸗Entwurf hervortritt. Diese hat, um den Weg zu bahnen, die in Catalenien bisher be⸗ . Association der Baumwollenweber aufldsen lassen; es lassen sich jedoch noch nicht die Folgen absehen, welche diese gegen eine Corporation, die einen unermeßlichen Einfluß auf die unteren Volksklassen ausübte und von der Regierung foͤrmlich anerkannt war, gerichtete Maßregel haben duͤrfte. Bereits hat das Avun—⸗ tamiento von Barcelona gegen die Aufloͤsung jener Association sehr ernstliche Einwendungen erhoben.
In noch großere Verlegenheit sieht sich die Regierung durch die Roten versetzt, in denen der Englische Gesandte im Menn seines Kabinets auf die Freilassung aller seit dem 30. Oktober 1820 in Cuba eingefuͤhrten Negersklaven besteht. Die erste dieser Noten wurde bekanntlich schon im Dezember 18140 übergeben. Seitdem og die Spanische Regierung die Sache in die Lange, indem sie
erichte und Gutachten von Seiten der höchsten Behoͤrden der Insel Cuba einforderte. Diese sind vor einiger Zeit ein⸗ . und stimmen alle dahin überein, daß durch Zu⸗ assung jener aßregel, der natürlich eine, man weiß nicht wie, zu bewerkstelligende Untersuchung zber den Ur⸗ sprung der 00, 000 in Cuba befindlichen Neger-Sklaven vor—
ausgehen mußte, die weiße Bevölkerung der Insel, die man
kaum auf 100 009 Köpfe anschlagen ann, nothwendigerweise das
Schlachtopfer der Neger und die Insel selbst eine Beute der
fuͤrchterlichsten Anarchie werden muͤsst. Die Spani serung ist demnach l en der Forderung des e nnn allen möglichen erstand Antgegenzuseßen, indem sie sich auch darauf beruft, daß in den Traktaten von 1817 und 1835 zwar
schlossen, nicht eher zu handeln, als bis die Regierung mit der Freigebung der Einfuhr Englischer Baumwollenwaaren hervortrete. lim der Regierung einen Vorwand an die Hand zu geben, die / Besatzung von Barcelona noch durch mehrere Regimenter zu ver⸗ staͤrken, sprengen die Deputirten, welche den Antrag auf jene Frei⸗ gebung machen wollen, das Geruͤcht aus, Cabrera und Villareal q arten der Königin Ehristine so eben ihre Degen angeboten, um in Catalonien einen Aufstand zu bewirken.
O Madrid, 15. Jan. Der Minister⸗Praäsident, Herr Gon— zalez, hat gestern an das hiesige diplomatische Corps ein Rund— schreiben gerichtet, in welchem er darzuthun sucht, daß die Gruͤnde, auf welche Herr von Salvandy das Begehren, sein Beglaubigungs⸗ Schreiben nur der Königin selbst übergeben zu duärfen, stätzte auf einer bloßen Spitzfindigkeit beruhe, deren Folgerungen die Spa⸗ nische Regiernng nicht anerkennen konne. — Man spricht von der Zusammenziehung einer Reserve-Armee von 16000 Mann in Alt—
Castilien. Türkei. Die Allgemeine Zeitung sagt in einem Schreiben aus Konstantin opel vom 5. Januar: „Die letzte Kenferenz des Herrn von Bourqueney mit dem Minister der auswärtigen Angelesen heiten hat zur Folge gehabt, daß die Pforte nun gegen die Ein setzung des Bischofs Alexander von Jerusalem förmliche Prere station einlegt. Man darf jedech deswegen nicht wähnen Daß Frankreich in der letzteren Zeit festeren Fuß in Konstantinern 36 faßt; vielmehr ist neuerdings die Osmanische Regierung mit diese⸗ Macht gespannt, da nach den Berichten der Sorischen Pascda' s die Intriguen der fran a sschen Agenten unter den Maroniten in mer zunehmen, so daß an baldige Herstellung der Nude in jenem Lende
kaum zu denken ist. Die Pforte will, bever sie anderwernge Schritte unternimmt und ven der Franzdsischen Regierung Erlär terungen über das Benehmen jener Agenten verlängt, Doch da Resustate der Mission des gewesenen Kriegs Ministers Musars nach dem Syxischen Gebirge abwarten. Der glanzende Bewers von Uneigennützigkeit, den die Englander durcd die Surdcksocrufung der Britischen Truppen aus Sprien ju geben un Dezrmffe rd hat hier einen sehr guten Eindruck gemacdt. ]
J Aegypten.
Galignani's Messenger meldet aus lerandrien ver 6. Januar? „Der Pascha hat endlich eingewilligt, Einige ven dem Vielen zu thun, was der letzte Hattischeriff der Pferte idm auferlegt. Am 26. Dezember dat er seinen Seetruppen und den Offizieren seiner Landmacht die Anlegung der Turkiscden Uniferm befohlen. Die Tuchhandier daben daber ganze Massen Tuch at geset, und die Schneider sind vollauf deschäftizt. Die Verwirk lichung der Machricht, daß der Pascha eine neue Muͤnze von glei chem Werche mit der Tuͤrkiscen einfüdren wolle, scheimt noch sehr fern zu seyn. Idrabim Pascha ist nech in Unter- egorten und nach Kräften ätig. Er dat seinen bereits fürstlichen Be⸗ Fungen die ganz Provinz Damanour hinzugefügt, wie denn . der Pascha und seine Familie während der letzten sechs Wochen — Privatbesizz durch ungeheure Strecken Landes ver⸗ mehrt haben. — Ein Franzdsisches Dampfboot hat den neuen