1842 / 54 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

linken Arme ein Schild zu tragen, in welchem quf gruͤnem Grunde der Mexikanische Abler mit ausgespreizten Fluͤgein zu sehen ist, bei den Offizieren in Gold, bei den Unteroffizieren in gelber Wolle gestickt und mit der Umschrift: Fur Unerschrockenheit und Tapfer⸗ keit in Vertheidigung des Mexikanischen Gebiets.“ Eine Depesche des General⸗Kommandanten des Departements Chihuahua, vom 26. Oktober datirt, meldet dem Kriegs-Minister die Ankunft von 90 gefangenen Texianern in dem Hauptorte des Departements, auf dem Marsche nach Durango; eine 1 Depesche desselben Offiziers vom 5. November berichtet, daß auch der Nest der Texia⸗ nischen Avant⸗Garde, am See Colorado, dem ein 230 Mann star⸗ kes Mexikanisches Corps befehligenden Oberst⸗Lieutenant Archuleta in die Haͤnde gefallen sey.

so glaube die Tuͤrkei, daß Niemand das rn. 42 2 Zächtigung eines solchen sich entge⸗

gen zu stellen. 22 9 orter, der Amerikanische Gesandfe hierselbst, der sich * nicht am schmeichelhaftesten uͤber die Levan⸗

; t, äber die Peroten aber insbesondere aussprach, 4 e en ener, Veranlassung. Ein Arzt namlich benutzte dies in einem Artikel im Morning Herald, worin er den Drog⸗ man Pisanl und den Kanzler Chabert, Beide bei der hiesigen Eng⸗ lischen Gesandtschaft fungirend, des Verkaufs von Protectionen, auch den von Papieren än eine (hier öffentlich genannte) fremde Kanzlei bezuͤchtigte. Herr Pisani schickte darauf seinen Sohn nach London, um daselbst den Redacteur genannten Blattes zu ver⸗ klagen. Allein Herr Pisani verlor den Prozeß, mußte die bedeu⸗ tenden Prozeßkosten bezahlen und der Sohn unverrichteter Sache rn die Reise hlerher wieder antreten, wie uns dies Alles der Mor⸗ ning Herald selbst meldet. Dies hat bei der Perotischen No— blesse ncht wenig Sensation erregt, Herrn Pisani aber sowohl, als die uͤbrigen zu der Ueberzeugung gefuͤhrt, daß sie in Europa nicht die Allmaͤchtigen sind, wie dies leider hier in Kon⸗ stantinopel der Fall ist.

Die Malta-Chroniele vom 3. Februar berichtet aus Bey⸗ rut vom 26. Januar, daß der Bischof von Jerusalem sich mit dem Britischen General-Konsul, Oberst Rose, nach Jaffa begeben an uns oder an das Königliche Minsserium des Innern, oder, auch hatte. Admiral Lasusse war am 8. Januar mit 2 Linienschif⸗ unmittelbar an Se. Majestät den König gewendet haben. Um sie fen und einem Kriegsdampfschiff von Smyrna abgesegelt, um sich daher äber die Granzen ihres Ressorts aufjukldren, sehen wir uns, mit 4 anderen Franzoͤsischen Linienschiffen zu vereinigen, welche in Folge einer hoheren Bestimmung, veranlaßt, Nachstehendes be⸗

12 ö bereits eine Franz⸗⸗ kannt zu machen. Nach den beiden Staͤdte⸗Ordnungen ist der Ma⸗ a . er in, alleinige ausführende Behörde. Heschließen daher die

egatte und eine Korvette lagen. U j ö ; ; ; ö ; ; nen Gegenstand, welcher ihrer Wirksam⸗ Ein Fir darsarclben aus Malta vom 5. Febr. in Galig—⸗ , [n . . gi eine g ee; e, ben nani's Messenger will, nach dort allgemein verbreiteten An⸗ Staars! Behoͤrden und bei Sr. Majestͤt dem Könige Allerhoͤchst. gaben wissen, Sir Stratford Canning sey blos deshalb nach sei, felbst zu machen, so sieht ge ihnen nicht zu, diesen Beschluß selbst ner Ankunft zu Konstantinopel drei Tage an Bord geblieben, weil auszuführen, vielmehr muͤssen sie sich mit dem Antrage, sich des er nicht landen wollte, bevor die Pforte in die Einsetzung eines Intereffes der Stadt anzunehmen an, den Magistrat wenden. Die⸗ protestantischen Bischofs zu Jerusalem einge williget habe, ser hat sodann entweder ihrem Beschlusse, wenn er solchen wohlbe⸗ welche Einwilligung denn auch erfolgt sey. . Schreiben be‘ gründet findet, Folge zu geben, oder sie motivirt zu bescheiden, aus

̃ Gr ; ; welchen (Gründen er ihren Antrag oder ihre Beschwerde höheren Orts 2 fer r, daß der Großwesir bereits erseht sey, oder , nicht befürworten konne. Es versteht sich von selbst, daß eine Aus⸗

Til'nhzalta Times meldet aus Konstantinopel vom 27. nahme von dieser Regel dann stattfindet, wenn die Stadiverordneten

ich über den Magistrat selbst zu beschweren haben, in welchem Falle Januar: „Unser Wotschafter, Sir Stratford Canning, traf am 66 Verwendung 66 ag Behr der (s. 66 der Stade Ordüung Asten hier ein, verließ das Schiff aber erst am 24sten, weil der

Palast zu seiner Aufnah ch nicht vbllig eingerichtet war dom is, RopchiKer 10s; ausdrfckich nachgelgssen ist, in rten, mrs alast zu seiner Aufnahme noch ni .

die revidirte Staͤdte Ordnung gilt, aber der Natur der 2 nach Die meisten fremden Diplomaten besuchten ihn am Bord; der

eben so unbedenklich erfolgen kann. Diese Verwendung ist daher auch Minister des Auswärtigen, Sarim Efendi, ließ ihn durch einen dann zuläͤssig, wenn der Magistrat einem von den Stadtverordneten in seinem Departement angestellten Engländer privatim begruͤßen, im Interesse der Stadt gemeine gemachten Antrage Folge 9 ger h was der Votschafter spaͤter durch einen Vesuch beim Minsster in weight. Wenn dagegen in anderen in *. 1 26 * dessen Prlwatwöhnung erwiederte. Am 2äsien eskortirten fast alle g sich , . und n , s 9 9 gstf aße * z g. hier wohnhafte achtbare Briten den Botschafter von Top-Chaneh den, (e werden wir, wenn nicht ewa pesohn nach dem neuen Palaste in Pera; die Pforte hatte dem Gouver⸗

Inland.

Potsdam, 4. Febr. Die hiesige Königliche Regierung, Abthellung des Innern, macht folgende Bestimmungen aͤber die Graͤnze der Ressorts der Stadtverordneten bekannt:;

„In mehreren Faͤllen ist zeither bemerkt worden, daß die Stadt⸗ verordneten in Angelegenheiten, in welchen sie sich mit ihren Be— schwerden und Antraͤgen an den . haͤtten wenden sollen, sich

ges Einschreilen nothwendig machen, die Vorstellungen derselben le—=

. iglich an die Magistraͤte abgeben.“ neur von Top⸗Chaneh befohlen, ihn zu empfangen, so wie ihm diglich an die Magi J Pferde fuͤr fich und sein Gefolge anzubieten. Gestern hatte der Botschafter Audienz beim Großwesir, in dessen Kutsche er, von dem Botschafts⸗Personale und den Offizieren beider Fregatten in Uniform begleitet, nach dem Palaste fuhr. Gestern (am 26. Januar) traf das Regierungs⸗Dampfboot „Tahiri Bahri“ aus Veirut mit Depeschen Mustapha Pascha's ein, der in besonderer Mission der Pforte in Syrien ist. In Syrien soll vollkemmene Ruhe herrschen und die Ordnung im Gebirge hergestellt seyn. Der Emir El Kassim, welcher bei Herstellung der Tuͤrkischen Gewalt in Syrien Titel und Amt eines Fuͤrsten des Gebirges erhielt, ist auf Befehl Mustapha Pascha's dieses Postens entsetzt worden, und auf dem „Tahiri Bahri⸗ hier angekommen, wo er, wie es heißt, seinen bleibenden Wohnsitz nehmen wird.

Aus Alexandrien wird unterm 26. Januar in der Malta Times Folgendes mitgetheilt: Der Vice-Koͤnig ist noch in Ober⸗Aegypten. Am ersten Tage des Bairam erschienen die Aegyptischen Offiziere in ihrer neuen Tuͤrkischen Uniform, worin sie wunderlich aussahen. Die neue Aegyptische Muͤnze soll An⸗ fangs Februar in Umiauf kommen. Die Regierung hat den Preis

ihrer Produkte noch nicht festgeseßzt. Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗Mork, 31. Jun. Die Bill wegen Ausgabe ven fuͤnf Millsonen Bollars Schatznoten ist im Senate ohne wesentliche Abänderung durchgegangen und wird demnach an das Repraͤsen— tantenhaus zuruͤckgehen, um dessen noch sehr zweifelhafte Zustim⸗ mung zu erlangen. Die von letzterem angenommene Bill wegen Aufhebung des Bankerott⸗Gesetzes, welches erst am 1. Februar in Wirksamkrit getreten ware, ist im Senate mit 23 gegen 22 Stim⸗ men verworfen worden. Zwei Senatoren waren wegen Krank— heit abwesend, zwei tauschten ihre Stimmen aus und ein Sena⸗ tor, der fuͤr die Bill gestimmt haben würde, war auch nicht auf seinem Platze. Der Senats⸗Ausschuß über die Geld Umlaufmit⸗ tel und den Finanzplan soll sich über den Grundsaß eines Ent⸗ wurfes verstaͤndigt haben und naͤchstens daruͤber den Bericht er⸗ statten wollen.

Der Praͤsident Tyler hat in Folge des von Herrn Calhoun durchgesetzten Beschlusses dem Senate die Protestation der Offi⸗ ziere und der Mannschaft der „Creole“, so wie die betreffende Korrespondenz zwischen dem Amerikanischen Konsul zu Nassau und den dortigen Britischen Behoͤrden in Abschrift vorlegen lassen.

Die von dem Englischen Dampfboote „Britania“, welches am 2esten d. zu Bosson anlangte, überbrachte Nachricht, daß Lord Ashburton als Britischer außerordentlicher Gesandter nach Washington kommen werde, hat hier fast allgemeine Zufriedenheit erregt und dem Geldmarkte einen erfreulichen Aufschwung gege⸗

ben, da man bei dem großen Einflusse jenes Staatsmannes er— wartet, daß ihm eine Erledigung der bestehenden pekuniairen und sonstigen Schwierigkeiten geüngen werde.

Lerd Morpeth befindet sich nech in Washington; kuͤrzlich ist auch Charles Dickens in den Vereinigten Staaten angekommen und schr schmeichelhast aufgenommen worden; zu Bostõn wurde ihm ein bffentliches Diner gegeben, und zu New-Hork soll ihm zu Ehren im Park-Theater ein Ball veranstaltet werden.

Mexiko.

Mexiko, 18. Dez. Mit der Expedition gegen Texas i es diesmal ernstlich gemeint. Ein zur bffentlichen e n. e, Bericht des Kriegs Secretgirs, vom j14. November datirt, em— pfiehlt den Feldzüg gegen Texas und giebt ein Gutachten über ble Truppen⸗Kentingente, welche die verschiedenen Departements zu diesem Behufe zur Armee zu stellen haben. Nebenbei bemerkt nan, daß Santang die kleinen, vor kurzem äber die Texianer davongetragenen Erfolge 4 auszubeuten sucht. So ist dem General Armijo, dem ein heil des kleinen, nach Santa Féè be⸗

. in die Hande fiel, ein sfanmten Terlanischen Truppen Corps in 9 ; Berlin. Ver ungefab ist auf Veranlassung der nkreuf bestimmt worden, das die Inschrift führen sell: gbaäiicht! geiacht Nahren ist gu enkeenrl, maligen, M epito die Integrstät des Natkenet- Ge. ez . Dee i , ,. n ,. .

wissenschaftt, Kunst und Literatur.

Rede zur Feier des Jahrestages Friedr ich's. in der öͤffentlichen Sitzung der Koͤnigl. Preuß. Akademie der Wis= senschaften, am 27. Januar i842, gehalten von August Böckh. Berlin, bei Duncker und Humblot, 1842. 18 Quartseiten.

Als der große König im Jahre 1760 seine, bis dahin nur dem Vertrauen der Freundschaft geweiheten Gedichte eines gefaͤhrlichen Rachdrucks wegen aller Welt überlassen mußte; da gab Moses Men. delsfohn von diesen Fo dsies diverses eine Beurtheilung, welche durch eilfertige Geschäͤftigkeit dem Königlichen Verfasser alsbald ju Augen kam, Mendelssohn ließ dem Dichter und dessen vielseitiger, seitener Bildung alle Gerechtigkeit widerfahren; aber die Haupt⸗ fache war ihm,“ die in den Episteln an den Feldmarschall Keith und an den Präfibenten von Maupertuis ausgesprochenen de r. Ueber⸗ eugungen zu bekaͤmpfen, indem er beide Gedichte absichtlich rein als

achbildungen des Luücrez, d. h. als fremdes Eigenthum, nahm und mit scharfen Waffen und mit . Aufwand von Gelehrsamkeit

zergliederte. Seit der Zeit ist über Friedrich's Schriften viel geschrie= ben und gesprochen worden; seine Gedichte aber die man selten genguer angesehen und deshalb nur zu oft mit aͤngstlicher Scheu be⸗ denklich finden und vergessen wollen, werden hier zum erstenmale wie der ausschließlich Gegenstand der Betrachtung. Ließ der große Köͤ⸗ nig Mendelssohn s Kritik gelten, so wenig sie seine eigenen Ueberzeu⸗ gungen gelten lassen wollte: wie würde er sich des heutigen Betrach= fers freuen, der, ohne seine eigene Ansicht aufzustellen, den Verfasser rein aus seiner Zeit, aus seiner Lage und aus seiner Gesammtbildung auffaßt und den inneren Werth des Dichters an Gedichten aus den beiden wichtigsten Zeitraͤumen, aus den schoͤnen Tagen von Sanssouci und aus dem Sturm und Drang des schweren Krieges, mit einnehmen⸗ der Unterhaltung und Belehrung zu entwickeln weiß. Die i, . benen Stücke sind: die Ode auf die Wiederherstellung der Akademie der Wissenschaften, die Epistel an Marquis d Argens, welcher dem Monarchen feinen Timaͤus von Lokrt äͤbersandt, die Ode an Mauper= suis, das Leben ein Traum, die Epistel an Maupertuis (dieselbe, welche Mendelssohn vor Gericht , und die Epistel an die Prin⸗ essin Amalie über den Zufall. Diese Gedichte, sammt einigen pocti= n Fragmenten, welche wohl ein Bild von ,. geistigem Vermdogen auf diesem Felde 3 obgleich die schoͤnsten eben darunter sich nicht finden, werden in fraͤftiger und gedraͤngter Prosa, ihrem wesentlichen Inhalt nach, mitgetheilt und meisterhaft gewuͤcdigt. Und diese Würdigůng gewinnt an Werth, wenn wir erwaͤgen daß ez ein Mann von erstem Rufe auf der Domaine der Alterthunis⸗Wissenschaften ist welcher hier das Urtheil faͤllt. Indem er Friedrich s Dichterwerth mit gerechter Waage waͤgt, sagt er mit schlagender Autoritaͤt, wie der va⸗ terländische Hsstoriker sie nicht leicht wagen durfte: „Man kann viele dieser Stucke ohne Schmeichelei den Horazischen Sermonen und Briefen an die Seite stellen; und welt entfernt, neben diesen zu verlieren, haben sie vielmehr den Vorzug, daß sie , in einem höheren Kreise von Vorstellungen bewegen, welche ihm sein er ahrungsreiches Leben, eigene große Thalen und Leiden seine erhabene Stellung und die Verwigkelun⸗ gen in die groͤßten Welt⸗Verhaͤltnisse darboten.“ Die Laͤngen und Wie⸗ derholungen in den Gedichten werden keinesweges unbedingt getadelt, in- dem der Charakter der Dichtungsarten des Königs nicht nur erlaubt, sondern sogar fordert, daß sich der Verfasser leicht und scheinbgr nach lässig gehen lasse. Herr Boöckh, der auf Mendelssohn s Kritik nicht Ruͤcstcht nehmen konnte, sindet, so wie diese, in des Königs Poesieen ein wahres psychologisches Portrait, von dem Dichter selber absichts⸗ los entworfen, welcher naͤmlich die Resultate seines Denkens und sei⸗ ner Erfahrungen als Fruͤchte des Augenblicks, als Gelegenheitsgedichte im besten Sinne des Worts, zu Tage i Was außer dieser Betrachtung Fried chscher Gedichte der Vor⸗ trag sonst noch Interessantes und Wichtiges ben ,, oder in Be⸗ zug auf die neüe Ausgabe der Werke des großen Königs darlegt, wird der Leser mit Dank erkennen; diejenigen aber, welchen es be⸗ kannt geworden, mit welcher Hingebung der Herr Verfasser dieser Ausgabe ⸗Angelegenheit sich gewidmet hat, werden den Inhalt der vorllegenden Fest⸗Rede als eine Quelle so patriotischer Bestrebungen doppelt schaͤtzbar finden. P.

verloren geglaubte Kunst, das Glas durch Gold purvurn zu faͤrben wieder ins Leben rief, eine Ersindung, die, ha chlich seitdem sich die Böhmischen Glashatten ibrer bemachtigt, die augenieinste Auf⸗ nabme gefunden bat. Ueberhauyt ist seitdem der Geschmack an far⸗ bigen Glaͤsern, ern durchsichtigen als opaken, ungemein verbrei⸗ tet worden, und der Lurug unserer Zeit ist auch hierin hinter dem des lterthums und des Mittelalters nicht zurückgeblieben. Wenn dagegen dem genannten Cbemiler damals auch jugleich die Dar⸗ stellung des blumigen Schmelzglases Lang in 3 Bereitung Venedig einst berühmt war, so hat seitdem, bis auf wenige Proben, die Sache geruht; allein in dieser 6 hat Herr Fuß zu Schonebeck bei Magdeburg eine Fabrik eingerschtet, welche sich einzig 9 neuen Zweige eleganter Kunst⸗Industrie widmet. Dieselbe ist jetzt bereits im Gange und stellt nicht nur alle Formen dar, welche aus den alten Venckianischen Werkstaͤtten hervorgegangen sind, sondern äbertrifft sie durch gewaͤbltere Formen und Farben in tausendfaͤlti⸗= gn Mosaikmustern. Das alte Millesiori mit seinen Bändern, treifen, Sternen und Blumen verschlungener, chaotischer; das mo⸗ dernisirte ordnet sich mehr in geregelte Massen und zeigt noch sfet⸗ nere und zierlichere Bluͤmchen, auch bedient es 66 baͤusiger durchsichtigen Glases zum Grunde, so daß darin die Blumen und Baͤnder frel zu schwimmen scheinen und man das Hervorquellen der e,. Blumen aus der Tiefe des Grundes sieht, was beson- ers reizend erscheint, wenn dieser Grund von dunkler Farbe und halbdurchsichtig ist. Kunst und Geschmack muͤssen auch hier dem Stoff erst den Werth geben, und das Glas wird um so mehr zum Edelstein werden, je 2 es durch den Reiz der Farben⸗Zusam⸗ menstellung und gefälliger Formen das gebildete Auge zu fesseln weiß. Der Darsteller hat nicht dersdumt, an die Anwendung ju denken, und wie es scheint, will er kein Stück ohne 1 selner Werk⸗ slatt hervorgehen lassen. Wir fahen Tuchnadeln, Brechen, Armban— der, Shrgebange, Viesserschalen, ich gri auch die inneren Platten von Schälchen und dergleichen theils in een, Fassung, theils in Filigran von Silber. Geldnge es, was aber nicht * bezweifeln steht, die eiegante Welt für diesen neuen Zweig vaterlandischer Industrie zu interesstren, so wird ihr Glück gemacht seyn; wuͤrde ihr aber der Weg zu den Völkern des Orients geöffnet, so könnte die alte Liebha⸗ berei, F da die Farben und Muster an sich dem orientalischen Ge⸗ schmat sehr zusagen, hier leicht wieder aufleben. Die Schbnebecker Werkstatt biei et i hig noch einen anderen Artikel eleganter Glas⸗ waaren an; dies sind die gesponnenen Gläͤser. Auch hierin hat das Mittelalter, und wieder hauptsaͤchlich Venedig, Bewundernsmür. diges und höͤchst Zierliches geleistet; in allen Künst⸗- Kammern heht man die schönen, init petinetartigem Gewebe durchzogenen Glaͤser auf. Eine Auswahl derselben, in den zartesten Farben und von dem fein. ssen Gespinnst, gewährt nun die Fabrif, und was sonst nur im Schrank des Alterthüͤmlers zu finden war, wird naͤchstens Toiletten und Tafein schmäcken. Es is etwas Luftiges und Aetherisches in diesen leichten Formen des 96 ichtigen Gewebes, das der schoͤpferische Hauch aus dem fin sig n Kiesel gebildet hat; die Fassung in Filigran von Silber scheint diesem r trefflich zu entsprechen, s gn wir Är das duntfarbige Millefiori unbedenklich der glaͤnzenden Goldfas⸗ ung den Vorzug geben wurden. Gr.

Meteorologische Geobachtungen. Nach einmaliger Reobaohtung.

Abend a

1842. Morgens 10 Ur.

20. Februar. 6 Uhr.

Lustdruck.... 340, 19 Par. 38, 00 Ps 337, Par. Quellv ire 7, a” n. Lustw;hrme... 2,07 n. 0,7 R. O0, 9 R. Flas 0, 87 R. Thaupunkt ... 2,00 R. 1,37 R. 0, 90 R. Rodenßrae (Q, o? R. Dunstesnhtiigung 100 pet. 9gõ pci. 100 pc, Murdänataag G, o21. nh. Wetter Nebel. neblig. beiter. Niedersehlos O, o20 Mh. w. W. w. Wr'rwew cebeei 0, 8,

Wollenzug. .. . W. 2,27. Tagesmittel: 338,9 bet... 127 R... 1,17 N.. 98 c.; W.

RR er lin er EB ör se. Den 21. Februar 1842.

Pr. Cour. Nnriet. d9eld.

Nachmittags 2 Ubr.

Pr. Cour.

Actien. Nriet. Gela.

Fon ds.

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102 87

98

Si. Sebald - Sch. 195 10945 nel. Pota. Riaenb. pr. Bag]. obl. 30. 4 103 1023 do. do. Prior. Act. Prüm. Seh. der Mg d. Lpæ. Eisenb. See handlung. S2 do. do. Prior. Aet. kKurw. Sebaldv. 1029 nel. Anb. Bisenb. erl. Stadt - Obl. 1094 u. do. Prior. Aet. Elbinger do. Düas Elb. Eisenb. Dan. do. in Th, 90. do. Prior. Aer. Westp. Pfandbr. 102 Rhein. Bigenb. Grosab. Pos. do. 1055 40. do. Prior. Act. Osipr. Pfandbr. nei n res =, . ric ariebec o Kur. u. Neum. do. Andere Golddwän- Schlesische do. en e 3 TI. Diseonto

920 80

3. 02 jo)

ia S3 3

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 17. Febr. Niederl. Sir. Sebald 523. 67 40. 1001. Kanz. Bill. 263. 53 Span. 2215. Fats. —. Ausg. —. ina. 59 Preuss. prim. Seb. Fol. —. Oesterr. 107.

Antwerpen, 16. Febr. Zissl. S5. ese Aol. .

Frankfurt a. M., 18. Febr. COesterr. 5 Mer. 1010. 101 6. 255 575 4. 15 28 6. Na- Aer. 2015. 2013. Lo: π 0 τ. 141. 141. preues Präm. Sci. S823 G. do. 43 Anl. 1031 d. Pola. Loose 78 d. Sd Span.

Aul. 243. 215. 233 non. 51. l . Eisenbahn- Actien. Teunusbeha- Act. 3883. 388. Leipaig - Dreaden

103 6. Kölu- Aachen 963 6.

IIamburg, 19. Febr. Hank- Aetien 1680. Bagl. Russ. 1093.

London, 14. Febr. Cons. 35 S9. Rel. —. KNeue Aul. 2453. Pas- sive 5. Ausg. Seb. 122. 55 1101. 101. 235 514. 59 Port. 315. 3519. kagl. Russ. =. cas. 65. iin Colawb. 226. Mer. 3163. TFeν 18.

Paris, 16. Febr. S Rente as ear. II9. 55. 3 Rente au our. S0. 40. Aul. 4e 1841 n cour. 80. 65. ö Neapl. Au our. 106. 45. 83 Span. Rente 253. Passive 53.

Wien, 16. Febr. 57 Met. 10715. 45 100. 33 76. 15 —. Hauk Acer 1611. Aul. 4 1825 1385. a. 1820 1101.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 22. Febr. Im Opernhause: Die Danaiden. Vor⸗ her: Marquis und Dieb.

Im Schauspielhause: 1) La seconde representation de: LAnge dans le monde et Le diahle la maison, comèédie nouvelle en 3 actes et en prose. 2) Un Monsieur et une Dame.

Mittwoch, 23. Febr. Im Opernhause: Großes ien. mental⸗ und Vokal⸗Konzert, worin Herr Franz Lißt mehrere Kon⸗ zertstuͤcke vortragen wird. Anfang 7 Uhr.

Im Schauspielhause: Die Frau im Hause. Hierauf: Der Ehestifter.

235 r

Königstädtisches Theater. Dienstag, 22. Febr. Eulenspiegel, oder: Schabernack uͤber Schabernack. Mittwoch, 23. Febr. Der böͤse Geist Lumpacivagabundus.

Verantwortlicher Redactenr v5 J. W. 3 in keisen.

bietes „; alle unter dem Kommando des Generals befindlich gewe; den. Herr iör Fuß war es, welcher Vwamäals nach Ven! Gliashätten senen Gffissere und Soldaten haben das Recht erhalten, auf dem von Schreibershäu in Sch lesien , die a , oder

. nnn mmm mmm mr. ö in,,

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin, Mittwoch den 23sten Februar

Amtliche Nachrichten.

eich. Deputir Golbery in Bezug au Berathung zugelassen.

Großbritanien und

Fran

en. Unterhaus.

ĩ nsurrection in r 3 Zunahme der .

von Finn e. Vermischtes. Schreiben aus Lon don. en Peel's Kornbill und Lord John Russell's Amen⸗

Opposition ge ie falschen Schatzkammerscheine.) Lord J. Russell s

dement dazu; Amendement verworfen.

Deutsche Bundesstaaten. Stuttgart.

der fr g r 7 18 i w, f ch

ankfurt a. M. Personal⸗Nachrichten; Eisen

bahnen; Bbrse. 5 Briefe aus Luxemburg. imm

Bezug auf den Anschluß an den Deutschen Zoll⸗Verein. Duͤ⸗

) Athen. Valentzas. Die Pforte und Frankreich. Ener⸗

Schre

mont's

ben aus

rozeß.

Griechenland. Türkei. Konstantinopel.

rland. orngesetz⸗Debatte. Lon don. ortugal. Abgang von Schiffen eüer Gouverneur Die

Inhalt.

ten⸗Kamm er. Der Vorschlag des Herrn ein taͤgliches Buͤlletin der Kammer wird zur Paris. Vermischtes.

Parlaments⸗Verhandlun⸗ Ueber die

fg Verfahren in Syrien. Sir Stratford Canning's Vor—

e in Bezu Neu

Inland.

auf Griechenland. adt⸗ Eberswalde.

Berlin⸗Stettiner Eisenbahn. Swinemünde. Wiedereroͤffnete

Schifffahrt.

Franzöͤsische Stimmen uͤber Deutschland.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Karte von Nord⸗Deutsch⸗ land und dem Preußischen Staate. Hudtwalcker uͤber den

Neubau der Straf Gefaͤngnisse in Hamburg.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnädigst geruht, den seitherigen Regierungs-⸗Rath von Holzbrink zum Landrath des Kreises Altena, im

Bei der heute angefangenen Ziehung der 2ten Klasse Säster Koͤnigl. Klassen⸗Lotterie fiel 1 Gewinn von 2000 Rthlr. auf Nr.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

egierungs⸗Bezirk Arnsberg, zu ernennen.

Sl,5ii; 1 Gewinn von 10900 Rthlr. auf Nr. Si, 370; 1 Gewin

von 500 Rthlr. auf Nr. 336, Nr. 77,048; 3 Gewinne

und S, 650.

Berlin, den 22. Königlich Preußische Gen eral-Lotterie-Direction.

Abgereist: Se. Durchlaucht der Fuͤrst Adolph zu Ho—

os; 1 Gewinn von 200 Rthlr. au 100 Rthlr. auf Nr. 11,366. 60 85d

ebruar 13842.

henlohe⸗Ingel fingen, nach Breslau.

——— ———— * Zeitungs - Nachrichten. Ausland. Frankreich.

Deputirten-⸗-Kammer. Sitzung vo An der Tagesordnung war heute di . n schlag des Herrn v on & olbery, der folgendermaßen lautet: Es soll täglich ein Bericht über die Sißung der Deputirten-Kaminer lae— druckt werden. Mit der Abfassung desselben soll einer de * cretaire, unter der Kontrolle des Buͤreaus, beauftragt 2. d ö Dieser Bericht soll stempelfrei seyn und portofrei an j. Wld ser

versandt werden. von 300.000 Fr. bewilligt.“

Zur Be

streitung der Kosten wird ein Kredit

Herr von Golbery bemerkte, daß di Zweck habe, einem Uebel abzuhelfen, ese ben , i 3m raͤume. Vis jetzt erfteuten sich die Debatten in der Kammer 95 keiner vollständigen Oeffentlichkeit. Der Moniteur allein 3 ein getreues Bild der Debatte; aber die Oeffentlichkeit des *

niteur sey sehr beschraͤnkt. Jedermann wisse, nur eine sehr unvollst

Die ah e. Journale gaͤben, wie

ndige Analyse der Sitzun⸗

gen, die noch dazu oft von dem Parteigeiste verfaͤlscht werde; und

von einer so wenig getreuen Schilderung

haͤnge das Urtheil Frank—

reichs über seine Deputirten ab. So wie die Sachen jetz' staͤn⸗

den, kenne das Land weder die Gedanken der Opposition. Er fuͤr geeignet halten werde, d Lemercier unter die Wahrheit u gens handle es in Ueberlegung

stuͤtzte de ber die parla

Beweggruͤnde der Masjoritaͤt, noch di hoffe, daß die Kammer feinen . iesem Uebelstande abzuhelfen. = Herr n Vorschlag, damit das Land endlich mentarischen Debatten erfahre. Uebri⸗

sich vor der Hand nur darum genommen werden ob der Vorschlag

Wenn die Kammer dies

; olle. genehmige, so wurde er von einer . reiflich gepruft und

gewiß in verbe Haupt⸗Gegner des Herr Cham bolle, folgendermaßen:

O Ich. mu stiren, die m

sen Wi tete he um d nister

men: ĩJ die Ber te

t

Vorschl

auf.

ringenden

ch

sserter Gestalt wieder vorgelegt werden. Als es trat der Redacteur des Sicke, erselbe aͤußerte sich im Wesentlichen

egen die schlechte Gesinnung prote⸗ er Sitzungen unterlegen zu wollen reiwillige Unri gl ten sind en unvermeidlich; aber böͤ⸗

Naͤhere Begründung Ludwig Schorn 4.

Stimmung in

Erste Probefahrt auf der

Schuld davon.

brechungen verhindern jede vernünftige Entwickelung.

Rednerbuͤhne befindet? Die Journale werden durch die Stempel-⸗Ge⸗

wendig ware, um die Debatten einigermaßen vo Um den fsiskaltschen Gesetzen 1 genügen,

diese allein ihre Existenz sichern.

Bei einer Analyse bleiben die Schwierigkeiten dieselben.

teiisch urtheilen? Wenn man lange Reden in einigen Zeilen wieder gegeben hat, glaubt man dann das Beduͤrfniß . einer . Mittheilung befriedigt zu haben? Wenn man aber saͤmmtlichẽ Reden vollstaͤndig mittheilen will, so hat man sich von den ungeheuren, unberechenbaren Schwierigkeiten, die zu Überwinden sind, keine Rechen⸗ schaft gegeben. Es giebt in Frankreich 220,900 Wähler; eine solche Anzahl von Exemplaren abzuziehen, ist typographisch unmoglich. Man bedurfte dazu einen dreißigmaligen Satz, 7 bis 800 sehr geuͤbie Setzer und 29 40 Dampfmaschinen. Dies Alles ist fur Paris unmdalich. Wenn die Sitzung lange dauerte, so konnte der Bericht am naͤchsten Mor⸗ gen nicht versandt werden, und alsdann wurde er nicht mehr gelesen wer⸗ den. Der Vorschlag ist also durchaus unausfuͤhrbar. Das wirk⸗ samste Mittel zu einer genauen Veröffentlichung der Debatten würde eine Veranderung der fiskalischen Gesetze seyn, die auf den Jour⸗ nalen lasten. Man schaffe den Zeitungs- Stempel ab oder reduzire denselben wenigstens auf eine bestimmte Abgabe, und man wurde den Journalen die Möglichkeit verleihen, genau und unparteiisch zu seyn, wozu sie den besten Willen haben. Uebrigens widersetze ich mich der Erwaͤgung des Vorschlages nicht, wenn Sie glauben, daß eine Kommission etwas daraus machen koͤnne.

Die Kammer bestimmte hierauf mit bedeutender Majoritaͤt, daß der Vorschlag in Ueberlegung genommen und einer Kom— mission zugewiesen werden solle.

Paris, 17. Febr.“ Die Buͤreaus der Deputirten⸗Kammer verweigerten heute, mit Ausnahme eines einzigen, die bffentliche Lesung der von . Chappuis Montlaville eingebrachten Pro⸗ position, wegen Abschaffung des Gesetz⸗Artikels . die Verant⸗

hatten in ihren Büreaus den Vorschlag lebhaft unterstuͤtzt. Die Summe der in den ersten sechs Wochen dieses Jahres

35,200 Fr. Die Summe der Gefaͤngniß-Strafe auf 5 Jahre 10 Monat. Es theilen sich darein 5 . 6 *. der Charivari, die Mode, die Gazette de France und der National.

Die Regierung soll durch den Telegraphen die Nachricht er— halten haben, daß in Spanien, an der Portugiesischen Graͤnze,

eine Insurrection ausgebrochen, aber bald wieder unterdruͤckt wor⸗

den sey.

Ein Agent der Spanischen Regierung, Don Borricon Orti— goza, ist, von Espartero mit einer Mission beauftragt, in Paris eingetroffen.

Die Franzoͤsische Akademie hat heute zwei neue Mitglieder gewahlt, jum Ersatz fuͤr die unlaͤngst Gestorbenen: den Bischof von Hermopolis, Herrn Frayssinous, und den dramatischen Dichter Alexander Duval. Die Wahl fiel auf den Kanzler von Frank— reich, Praͤsidenten der Pairs⸗Kammer, Herrn Pasquier, und den Philosophen Ballanche. Die Zahl der anwesenden Akademiker war 32; Pasquier wurde mit 23, Ballanche mit 17 Stimmen gewählt. Die uͤbrigen Stimmen zersplitterten sich auf Alfred de Vigny, Vatout und Patin.

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. Siz— zung vom 14. Februar. Nach Ueberreichung von 770 Bitt— schriften um Aufhebung der Korngesetze fragte Herr Roche, wann die ministerielle Maßregel wegen der Korngesetze und des Schlacht— viehes in Wirksamkeit treten solle. Sir R. Peel versetzte, er verstehe die Frage so: „Wann soll, falls die von der Regierung vorgeschlagene Maßregel vom Parlamente genehmigt wird, der neue Zollsatz auf das jetzt in unserem Lande unter Verschluß lie⸗ gende Korn angewendet werden?“ Darauf antworte er, daß er gar nicht einsehe, warum das neue Geseß nicht unverzuͤglich in Wirksamkeit treten und der Zoll sofort erhoben werden sollte. Was übrigens das Schlachtvieh betreffe, so habe man ihn, wie es scheine, fassch verstanden, denn er habe blos gesagt, daß in Bezug auf die ubrigen Lebensmittel, nach Ansicht der Regierung, das jetzt bestehende Schutzsystem beibehalten werden muͤsse. Das Haus verwandelte sich hierauf in den Ausschuß uͤber die Korngesetze, und Lord J. Russel hielt zur Rechtfertigung des von ihm vorgeschla— genen Amendements eine lange Rede, aus der bereits das Wesent⸗ sichste mitgetheilt worden. Gegen den Schluß seines Vortrages berief sich der Redner noch auf den Bericht der Kommission von 1821 und auf Huskisson's Ansichten uͤber den freien Handel, als auf achtbare, wohl nicht zu verwerfende Autoritäten, und fuhr dann ir ; 2.

„Die jetzige Noth der Fabrik-Bezirke ist durch die Korngese wo nicht ganzlich erzeugt, ch jedenfalls sehr gesteigert 6 , . der Arbeitslohn gefallen ist, kann der Arbeiter nicht daran denken sich außer seinem Unterhalt noch etwas anzuschaffen giebt man ihm aber wohlfellere Nahrung, so wird er in anderen Rir' tikeln mehr verbrauchen, und der Fabrikant, der durch den festen Zoll einen besseren Markt im Auslande erhaͤlt, wird auch dorthin groͤßeren Absatz finden. Die vorgeschlagene Maßregel wird nichts zur Erleich⸗ terung der Noth beitragen; sie wird, start Hindernisse zu beseitigen, nur neue Beschraͤnkungen auflegen. Das Volk glaubt, daß ihm durch eine Umgestaltung dieser Gesetzt, wenn Sie denn einmal keine gänz' liche Aufhebung bewilligen wollen, nur durch eine freiere uf

) Die Pariser Post ist heute auf dem gewohnlichen Wege nicht

hier eingetroffen.

Lebhafte Unterbrechung. Die bestaͤndigen Unter⸗ . ng. Und wie koöͤn⸗ nen Sie nun verlangen, daß jene Stenographen, inmitten eines sol⸗ chen Laͤrmens, die Worte des Redners versichen, der sich auf dieser

buͤhren verhindert, ihrem Blaͤrte die mn zu geben, die noth⸗

a m, n. Gef muͤssen die Jour⸗ nale einen großen Theil ihres , den ne, nibmch da ̃ ; e Berichterstgttung uber die Debatten ist daher nothwendig verstümmelt, . , gerade deshalb auch oft irrig. Diesen Fehler theilen die ministeriellen Jour⸗ nale mit den Oppostitions Journalen. Was die Ausführbarkest des Vorschlags betrifft, so muß man zuvbrderst wissen, ob nur eine Ana— lyse der Reden, oder ob die Reden vollstͤndig gegeben werden sollen? heißt urtheilen. Werden Ihre Redaetenre jmmer richt ,.

wortlichkeit der Drucker. Die Herren Odilon Barrot und Berryer

uͤber Pariser Journale verhaͤngten Strafen beläuft sich auf

1842.

sung des Getraides einige Abhülfe werden kann. Di s Huren an dieses Haus fordern Sie dazu ö 2 rathe Ihnen, einen wesentlichen Schritt in dieser Richtun zu thun. Ich rathe Ihnen, durch ein erhebliches ug: sisn nin zu zeigen, daß Sie hier zusammenkommen, um des Volkes Interesse redlich zu erwägen und daß dies Haus mit seinen Leiden sympa⸗ thisirt. (Beifall) Der sehr ehrenwerthe Baronet sagt, daß die Noth nicht von den Korngesetzen herruͤhre, und daß deren Abaͤnderung die⸗ selbe nicht erleichtern werde. In letzterer Hinsicht hat er Recht, wenn er die von ihm vorgeschlagene Abänderung meint. Ich stimme ihm ganz darin bei, daß aus dieser Maßregel keine wirkliche Erleich— terung der Noth hervorgehen kann. Wenn Sie das bisherige Gesetz fuͤr gut und zweckmaͤßig halten, so lassen Sie sich einige Mangel desselben nicht anfechten, und bleiben Sie lieber dabei, als daß sie ohne guten und nuͤtzlichen Zweck eine Neuerung vornehmen. Man will die Maßregel veraͤndern, aber den schlechten Grundsatz beibehal⸗ ten; deshalb sioͤrt sie, aber sie bessert nicht und kann deshalb auch die Noth nicht mindern. Die vorgeschlagene Maßregel taͤuscht die lange genaͤhrten Hoffnungen, und sie muß ahnliche Uebel wie die schon vorhandenen erzeugen. Ich vermag es nicht zu fassen, wie Sie mit irgend einem Erfolg wollen Gesetze geben koͤnnen, wenn Sie diese Maßegel nicht verwerfen. Thun Sie dies aber, dann steht Ihnen die Erwaͤgung meiner Vorschlaͤge offen, dann mögen Sie die Frage nach allen Beziehungen reiflich erwaͤgen und sich fuͤr die ee entscheiden, welche nach Ihrer Ansicht den Fabrik- und den Ackerbgu⸗ Interessen billige und gleiche Beruͤcksichtigung schenkt. Sie wissen, daß die allgemeine Stimmung gegen die wechselnde Skala ist; genehmi⸗ zen Sie den ministeriellen Vorschlag, so wird das Volk die Ueberzeugung hegen, daß sein Interesse dem der Geundbesitzer geopfert und das Un⸗ terhaus in dieser das Wohl des ganzen Landes betreffenden Frage von Partei⸗Ruͤcksichten, von Ruͤcksichten des eigenen Interesses geleitet worden sey; durch eine solche Ueberzeugung muß aber die Legislatur in der offentlichen Achtung bedeutend sinken. Wenn Sie jedoch, wie ich erwarte, die jetzige Maßregel ablehnen, dann hoffe ich, eine Ent⸗ scheidung von Ihnen 6e zu sehen, welche beweisen wird, daß Sie großartige und aufgeklärte Plaͤne hinsichtlich der kuͤnftigen Lage des Handels und Gewerbfleißes unseres Landes hegen, und daß Sie so⸗ wohl den Ackerbau- als den uͤbrigen Interessen Ihre unparteiische Erwägung zuwenden. Ich hoffe dann ferner, daß Sie ein Gesetz annehmen werden, welches, einmal in Wirksamkeit getreten, als eine Segnung fuͤr das Gemeinwesen sich bewaͤhren und Ihnen, als einer weisen und wohlthuenden Legislatur, auf immer den heißen Dank eines zrkennilichen Volkes sichern wird. Ich wuͤnsche von Herzen, daß Ihre Entschließung so ausfallen möge? ich kann aber nicht den? 5 ae; a i Gesetz möglich sey, wenn Sie die ge Maßregel nicht verwerfen und auf gaͤnzli ichen⸗ den Grundlagen vorwaͤrts e, ,,. 4

Der von Lord J. Russell beantragte Beschluß, welcher au Verwerfung der von Sir R. Peel vorgeschlagenen . 21 tet, wurde hierauf verlesen und der Entscheidung des Haufes an⸗ heimgestellt. Herr Gladstone erhob sich gegen Lord J. Rus— sell's Motion und behauptete, daß der vorgeschlagene Plan und das jetzige Kerngesetz nur in so weit, als beide die wechselnde Skala einschloͤssen, auf demselben Grundsatze beruhten; das in beiden Skalen angenommene Verhaͤltniß aber sey himmelweit verschieden.

„Das bisherige Gesetz“, sagte der Redner unter Andere vielleicht nicht so guͤnstig, wie erwartet worden, fuͤr den n , gewirkt; ich bestreite jedoch die Behauptung, daß ihm die jetzige Masse von Noth schuld zu geben sey, die ich vielmehr den unvermeidli⸗ chen Schwankungen im Ertrage der Aerndten zuschreibe. Auch ist es eine Folge der Anwendung neuer Maschinen, daß zwar nicht die Beschaftigung dadurch dauernd vermindert, wohl aber große augen⸗ blickliche Ueberfuͤllung und dadurch schwerer Druck der Markte ver— ursacht wird. Vier nach einander folgende schlechte Aerndten muß⸗ ten nothwendig hohe Kornpreise erzeugen, obne daß die Korngefetze dabei irgend nachtheilig cinwirkten. Ich halte es sogar für unwahr— scheinlich, daß bei einem festen Zolie die Preise so mäßig gewefen seyn wurden, als sie wirklich waren. Lord J. Russel 's Pian int daß der feste Zoll 8 Sh, betragen, jedoch auf 1 Sh. fallen solle, wenn der Preis 73 Sh, erreiche. Dies würde aber die Spekulanten in theuren Zeiten verlocken, durch beträge— rische Durchschnittspreise die Hoͤhe von 73 Sh. herbeizufuͤh⸗ ren, weil eher keine Herabsetzung des Zolles eintraͤte, wahrend das stufenweise Fallen des Zolles nach Sir R. Peel's Piane die Spekulanten solcher Versuchung nicht aussetzt. Was dic Einwen? dung anbelangt, daß wegen der moglichen Veraͤn derung des Preises kein Getraide aus Amerika bezogen werden konne, so 11! sich diese eben so gut gegen Lord J. Russell's Plan geltend machen; denn auch bei diesem kann es eintreten, daß der Spekulant, welcher Ge traide aus Amerika bestellt, wenn der Zoll 1 Sh. betragt, den felden bei Ankunft der zufuhr rasch wieder auf s Sh. gestiegen sent?⸗ Der begruͤndete Einwurf gegen das jetzige Gefetz, insoweit er die Einfuhr aus Amerika betrifft, ist nicht, daß es Veranderungen im Zolle verursacht, sondern daß diese so ausnehmend schnell und groß sind; diesen Einwurf aber hat die Regierungs⸗-Maßregel in bedeu⸗= fendem Grade, beseitigt. Man behauptet, daß das Kabinet durch seine Maßregel so gut wie nichts ihue; vielleicht ist es aber nich viel besser als nichts thun, wenn man Maßregeln vorschlaͤgt, von ,,, daß zu ihrer Durchsetzung keine Aussicht sst.

er Redner setzte nun die Vortheile der ministerie regel in ähnlicher Weise, wie fruͤher Sir Robert , ander und bestritt es, daß die Einfuhrung eines festen Zolles die Ausfuhr von Fabrikaten in dem hohen Grade vermehren wärde wie Lord J. Russell es erwarte. Das Maximum von 20 Sh sey allerdings hoch, aber er glaube doch, daß es die richtige Norm sey und 8 den Forderungen des Anti-KorngesetzVereins und des Ackerbau⸗Vereins zu Boston eine billige Mittelstraße halte

Herr Wood hielt es fuͤr unmbglich, England von fremder Zufuhr unabhängig zu machen. Die Frage, sagte er, sey blos auf welche Bedingungen man die fremde Zufuhr suchen folle, ob gegen einen veraͤnderlichen oder festen Zoll. Er gebe dem letzte⸗ ken den Vorzug; denn die Regierungs-Maßregel wurde blos den Ausländern und den Besitzern fremden Getraides zum Vortheil r,

r. Bowring erklaäͤrte, daß er kein Vertheidiger des festen Zolles sey; denn nach seiner Ueberzeugung konne e, n nur eine gänzliche Aufhebung der Korngesetze die öffentliche Melnung zufriedenstellen. Er ziehe sogar das jetzige. System der Maßregel Sir R. Peel's vor; denn selbst die Berruͤgereien bei Fes(stellung

der Durchschnitts-Preise hatten doch die gute Felge gbatt,. n, Zoll herabzudrücken. Die fremden Länder seyen äbrtgen⸗ 2