1842 / 108 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

langte zugleich, Sir Robert Peel solle sich im voraus zur Unter⸗

Antrages verpfsichten, was dieser jedoch ablehnte. m, , . ö J * dußerte fein Bedauern darüber, daß sich irgend

Opypoßsition gefunden habe, der einer Beschraͤnkung r 27 ur! —ᷣ 1 erinnerte daran, daß man die Keform. Bill und die Emancipation der Katholiken hauptsächlich den jablreichen Petitionen zu Gunsten dieser beiden Maßregeln verdanke.

Darauf wurde diese Debatte bis zum 14ten vertagt. Nach einer Verhandlung über einen von Herrn Wason eingebrachten, schließlich aber zurüäckgenommenen Antrag über die Einrichtung in den Ausschuͤssen des Hauses schritt man dann endlich zu der Fort⸗ sekung der Diskussion uͤber die Einkommen⸗ Steuer.

Herr Brotherton erklaͤrte diese Steuer fuͤr ungerecht und un—

m,

Errichtung einer Dampfflotte mit Schiffen von 300, 400 und 500 e dekretirt aber wo sind sie? Es ist notorisch, daß ganz rankreich nie im Stande war, eine Maschine, die etwas taugte, von mehr als 200 Pferdekraft hervorzubringen.“ Ungeachtet der Erklarung des Kolonial⸗Ministers Lord Stanley

Niger⸗-Expedition denke, sagt der Morning Herald, eine Wie⸗ . derselben sey nich: unwahrscheinlich. Nach Briefen aus Ascension vom 7. Februar war das Dampfboot „Albert“ am 28. Januar an dieser Insel angekommen. Neue Todesfälle waren mittlermeile an Bord nicht vorgekommen. Auch der Wilberforce“ soll sich besser befinden, als seitdem er England verlassen. Unter diesen Umstäͤnden soll Capitain Allen gesonnen gewesen seyn, mit diesem Schiff und dem „Soudan“ im Monat Maͤrz an die Kuͤste

nöͤthig und wollte jedenfalls das Vermdgen selbst, nicht das Einkom⸗

men, besteuert wissen. Der entgegengesetzten Ansicht war Oberst Wood, welcher darzu⸗ thun suchte, daß die Steuer nicht mehr als 200 000 Menschen treff. fen werde, und zwar die reichere Kiasse der Bevblkerung, welche die Steuer am besten zu tragen im Stande waͤre. Er berief sich zu dem Zweck auf siatistische Angaben aus dem Jahre 1515, als die Bendl. kerung des Landes nur is, 500,000 Seelen betrug. Damals fanden sich von den Grundbesitzern nur 12962 und vom Handelsstande und anderen Professionen nur 77 682 Individuen zu der Steuer zugezogen. Capitain Mangles sprach sich besonders gegn die Uchertrei⸗ bungen aus, welche sich die ministerielle Partei in ihren Schilderun⸗ en von der Lage der Dinge in Sstin dien und Central-AUsien erlaubt dere; um die außerordentsiche Maßregel der Einkommen Steuer zu rechtfertigen. Un faͤlle umfassender Art seyen in den von England in Ostindien gefuhrten Kriegen von je her nichts Seltenes gewesen, gber noch niemals habe man darin die Begruͤndung solcher fuͤr die äußersten Rothfälle vorbehaltenen Maßnahmen erblicken wollen. Sicherlich könne man auch die neueste Niederlage nicht mit den Un⸗ 6 vergleichen wollen, die zu wiederholten Malen in dem Ameri⸗ anischen ünabhängigkeits Kriege sich ereignet. Was die von Sir Robert Peel bei E' rm sugän des Antrages auf die Einkommen⸗ Steuer mit in Betracht gezogenen Finanzen Ostindiens betreffe, so drauche man nur einen Vergleich mit den Finanzen wahrend der ruhmvollen Periode des General- Gouvernements Lord Wellesley s

von Afrika zurückzukehren und im April den Niger wieder hin⸗ auszufahren.

Gestern wurde die Dividende fuͤr die neuen Spanischen Obli⸗ gationen, welche gegen einen Theil der ruͤckständigen Zins⸗-Coupons

ausgetauscht worden sind, bezahlt, was ein Steigen jener Staats⸗

Papiere zur Folge hatte. panien hat ubrigens eine Schulden⸗ 10 Millionen Pfd. betragen, so wie das dies ährige Defizit von

mehr als 6b 2 Millionen Realen, zu rechnen sind.

Finanz⸗Maßregeln Sir Robert Peel's, welche in einer Woche 24,50 Unterschriften erhalten hat, ist gestern Abend dem Unter⸗ hause vorgelegt worden. Personen von allen Farben, selbst viele Häupter der Whig-Partei. Eine Gegenpetition, unterstuͤtzt von Herrn Cobden und vom Verein

nahme gefunden. Der Birminghamer Verein gegen die Korn⸗ gesetze hat sich aufgelbst. Gegen die Einkommen-Steuer und die Einfuhrung von In mitte vom Auslande dauert die Agitation

en wenig Eindruck. Der Handelssland ist unzufrieden mit der

Tarifs fortschreiten.

anzustellen, um von den uͤbertriebenen , , zurückzukommen. Im Jahre 1797 habe sich die Schuld der Ostindischen Compagnie uf nur 17,059,192 Pfd. belaufen, im Jabre 1805 am Schlusse der Verwaltung Lord Wellesley's, aber 31ess, Sa27 Pfd. betragen.

Herr Harcourt Vernon unterstuͤtzte Sir Robert Peel 's Vor⸗ schlaͤge, deprezirte aber alle Versuche, die Britische Herrschaft in Asien zu erweitern, und wies auf die drohenden Verhaͤltnisse zu den Ver— einigten Staaten hin, von denen er mehr Gefahr erwartete, als von Seiten Rußlands. ö , ,

Herr Ehnnkes Buller sprach gegen die ministerielle Maßregel und benutzle die Gelegenheit, um die Politik der vorigen Minister in den Asiatlschen Angelegenheiten zu verlheidigen, die uͤberdies die still— schweigende e mus der Tories, als diese sich in der Opposition befanden, erhalten habe. ;

Herr Buller sprach noch um 11] Uhr, als die Korrespondenz nach dem Kontinent auf die Post gegeben werden mußte. Die

Abstimmung wurde erst spaͤt erwartet.

London, 12. April. Gestern Nachmittag hatten der Lord⸗ mayor und mehrere Mitglieder der Londoner unizipalitaͤt eine Audienz bei der Königin, um Ihrer Majestat eine vom Gemeinde⸗ Rathe der City angenommene Bittschrift zu uͤberreichen, worin die Königin ersucht wird, jeder Steuer auf Lebensmittel ihre Geneh⸗ migung zu versagen. .

Ueber die Stellung, welche Sir R. Peel zwischen den To— ries und Whigs einnimmt, bemerkt die gestrige Morning Chroniele: ö

„Die Korn-Bill ist im Unterhause durchgegangen, und die Ein⸗ kommen- Steuer wird nicht laͤnger diskutirt werden. Dagegen wird jetzt der neue Tarif und dann das Armen⸗Gesetz vor das Unter⸗

Ostindien eingeschifft werden.

Die Limerick Chronicle meldet, der Herzog von Welling⸗ ton, obschon sonst eben nicht weichmuͤthig, habe beim Eingange der

Nachrichten von den Unfaͤllen in Afghanistan Thraͤnen vergossen und erklart, daß ihm weder aus eigener Erfahrung noch aus ge⸗ schichtlicher Ueberlieferung ein Fall so beklagenswerther 52 rung Britischer Truppen bekannt geworden sey.

Herr Joseph Hume, der bekanntlich bei den letzten Wahlen durchgefallen war, ist nach Schottland abgereist, um sich bei der Parlamentswahl fuͤr die Flecken des Distrikts Montrose zu melden.

Dem Plymouth Journal zufolge, beabsichtigt eine sehr große Anzahl Familien in der Naͤhe von Torrington nach Ame⸗ rika auszuwandern. ;

Durch Explosion einer Steinkohlen⸗Mine in der Nahe von Stockport sind wieder 17 Menschen ums Leben gekommen.

Belgien. Brüssel, 12. April. Die Wieder⸗Erdffnung der Sitzungen der

heftige Verhandlungen verursachen wird, naͤmlich uͤber die von dem Ministerium vorgeschlagenen Veraͤnderungen im Gesetze der Munizipal⸗Verwaltungen, hinsichtlich der Ernennung von Bärger⸗ meistern und 8e nn worin dem Könige eine freiere Hand ge— geben werden soll. Die liberale Partei wird, ihren Blattern zu⸗

orten Bittschriften gegen das neue Gesetz eingegangen.

haus kommen. Bei beiden Maßregeln wird die Regierung von der großen Masse der liberalen Opposition unterstuͤtzt werden. Diese un kerstuͤtzung wird man ihr gern und kraͤftig gewaͤhren, und vermittelst derselben wird Sir R. Peel wahrscheinlich diese Maßregeln mit einem eben so ununterbrochenen als leichten Erfolg durchbringen, als seine schlechten Maßregeln. Aber er wird des Beistandes der Opposition gewiß beduͤrfen. Die kraftigste Unterstuͤtzung der Liberalen wird er⸗ forderlich seyn, um ihn in den Stand zu setzen, seinen Tarif durch⸗ zubringen. Die beschuͤtzten Interessen bringen glle ihre Kraͤfte gegen ihn aüf. Oeffentliches Geschrei, Privat⸗Vorstellungen, Alles wird egen die verschiedenen Rubriken des freien Händels gerichtet. Ee ster! Bergleute, Handschuhmacher und Kangdische Kauf⸗ leute arbeiten emsig, um ihre besonderen Interessen bei dem allge⸗ meinen Ei fen iz zu retten. Am furchtbarsten sind aber die Land⸗ wirthe, welche, trotz ihres Korngesetzes, bei der Verringerung des Schutzes fuͤr ihr Holz, ihre Fischereien und andere Dinge erschrocken sind. Ja, selbst im Schoße des Carlton⸗Klubs soll eine Revolution ausgebrochen seyn. Es heißt, daß am Mittwoch oder Donnerstag eine Versammlung stattfand, welche von 60 oder, nach anderen Be⸗ richten, von 190 Parlaments Mitgliedern besucht wurde. Groß war der Zorn des Comitéès üͤber diese schmaͤhliche Verletzung der Dis⸗ ziplin, und die Anstifter der Versammlung werden mit angemessener Strafe bedroht. Aber die Versammlung wurde gehalten, und zehn bejahrte Hirten wurden abgesandt, um die Ansichten der Versamm⸗ lung den Tyrannen von Downing Street vorzulegen. Man sagt, daß die Abgeordneten am Freitag oder Sonnabend mit Sir R. Peel und Lord Ripon eine Unterredung hatten, und die Antwort der Minister war tutz wen eine Verweigerung aller ihrer Forderungen. Wir vernehmen, daß die Verschwornen sich heute wieder versammeln werden, um über fernere Schritte zu berathen.“

es dahin zu bringen, da macht wurde, und schmeichelt sich, da Kabinet seinem Sturze nahe seyn duͤrfte; es ist aber zu vermu⸗ then, daß sie hierin irrt; denn allem Anschein nach stand das Mi⸗ nisterium noch nie auf festeren Fuͤßen, als jetzt. Die Minister,

achtet aber wird das Ministerium, welches die Geistlichkeit auf seiner Seite hat, die durchsetzen. Die Opposition wuͤnscht

alsdann das Nothombsche

welche . , g. werden, sind Herr de Briey, 5 der aus⸗ waͤrtigen Angelegenheiten, und Herr Desmaisieres, inister der

den, sich der Uebertheuerungen dieses Tarifs durch Versendungen

zu Wasser und durch von neuem eingerichtet sind, zu entziehen.

Der Senat ist noch immer in geheimen Sitzungen mit dem Gesetz⸗Entwurfe uͤber Entschaͤdigungen beschaͤftigt.

rungen der Eigenthuͤmer mehrerer Laͤndereien, Polder genannt, be⸗ trifft. Indessen da die Haupt-Bestimmungen des Gesetzes so an⸗ nommen werden, wie die Repraͤsentanten⸗ ammer sie bestimmt, so wird auch diese Kammer, wenn das Gesetz zuruͤckgesendet werden sollte, keine neue Schwierigkeiten dagegen erheben.

Deutsche Bundesstaaten. Hannover, 11. April. (Ham b. K.) Die zweite Kammer

Unter der Ueberschrift: Neue Dampf⸗Fregatte, die groͤßte in 6 enthaͤlt das Mechanic's Magazine folgende Mit— eilun

n Admiralitaͤt hat Befehl zum Bau und zur Ausruͤstung

kraft hab 23 ——

g

Grd egatte zur und r br sst⸗ werden

ser

derselben wenig mehr als die h iff soll vor Ende des Jahres

rasche und nachdrückliche Verfüh

.

hat sich die letzten Tage nur mit dem Koͤnigl. Schreiben vom I. Februar d. *. die Modificationen der Mislitair-Aushebungs⸗ Gesetze und den von der Militair-Kommission dazu gestellten An⸗

teraͤgen betreffend, beschaͤftigt. Da eine Modification dieser Gesetze für das ganze Land von großem Interesse ist, so wird es nicht unwillkommen seyn, wenn hier die Reglerungs-Antraͤge, die von

der Militair⸗Kommission dazu gemachten Antraͤge und die Be⸗ schluͤsse der Kammer daruͤber (in erster und zweiter n, (nach den offiziellen Landtags⸗-⸗Mittheilungen) zusammengestellt werden. Die Regierung hatte in dem Königl. Schreiben vom

. Februar folgende 10 Propositionen aufgestellt: 1. Festsetzung der Dienstzeit auf sieben Jahre. Die Kom⸗ mission hatte sieben Jahre nicht fuͤr genugend gehalten und Fest⸗ 1 auf acht n erster Bera⸗

ammer den

g aber wurde eines Krieges

20sten) Lebensjahre; von der sowohl, als in zweiter Berathung 3. Bildung eines Friedens⸗Erg

ens n e R pfohlen un

im Unterhause, daß die Regierung an keinen Versuch mit der

masse von 141 Millionen Pfd., wozu noch 5 Jahre Zinsen, die simmungen (irt . und. So) des Militast

Unter den Unterschristen bemerkt man Lahin; die Reglerung zu ermächtigen, die Juden „bis auf weitere

gegen die Korngesetze, ist auch im Gange, hat aber bis jetzt wenig Auf⸗= ter Verathun

zwar noch fort, indessen ist dieselbe beschränkt und macht im Gan⸗

. 9 9 76 7 ! Dieser Tage werden 1701 Mann Truppen von Chatham nach verpflichtet, in geeigneten Fallen thunlichst k erleichtern. u

Begleitungsschreiben den Antrag gestellt, die . u chen: Seefahrer, wenn sie drei Jahre (statt wie bisher nl

Repraͤsentanten⸗Kammer nach den Osterferien geschieht heute, und—

zwar durch einen Gesetz⸗-Vorschlag, der viel Zeit wegnehmen und 3 Ngr. 7 PfE, wozu noch die Prolongationen der Pfänder itt

diese Frage z. einer Kabinets⸗-Frage ge⸗ der Bank wurde! die nunmehr eingeführte feste Wech sel⸗Valuta an⸗

Es haben verwichenen Jahre nicht den gewuͤnschten und fuͤr die ge—

manche Punkte Schwierigkeiten gefunden, zumal was die Forde⸗

gender Wei

5. Bestimmung, daß die Stellvertreter bis zum resp. vollen⸗ deten 32sten Lebensjahre genommen werden koͤnnen; von der Kom⸗ mission empfohlen und in beiden Berathungen angenommen.

6. Aenderung der Bestimmung, nach welcher „in Friedens⸗ zeiten ein Jeder im Laufe des Jahres, in welchem er die regel⸗ mãßige 3 beendet hat, das Recht haben soll, seine ihm nicht zu verweigernde Entlassung zu en. dahin, daß dies nur in gewöhnlichen Friedenszeiten“ moglich seyn soll. Der Kom⸗ missions⸗Antrag: Restriction des Rechts, die Entlassung nach ab⸗ geleisteter Pflicht zu fordern, ward in beiden Berathungen an⸗ geno hm flich der berei stellten Militairpflich

7. erpflichtung der bereits eingestellten tairpflichtigen, nach Ablauf ihrer erdinairen chend! en (resp. fuͤn r Dienstzeit noch ein Jahr in die Kriegs-Reserve einzutreten; von der Kommission empfohlen und angenommen, jedoch mit dem An⸗ trage eines Mitgliedes: daß im Begleitungs-Schreiben die Vor—⸗

aussetzung geaͤußert werde, daß die kontraktliche Verpflichtung der

Stellvertreter dadurch nicht erschwert werde.

8. Aufhebung der betressenden, T Be⸗ l hebungs⸗Gesetzes über die Dienstpflicht der nicht im regelmäßigen Alter der Mili⸗

tairpflichtigkeit befindlichen Unterthanen; von der Kommission

Eine Pẽtition der Kaufleute in Manchester zu Gunsten der empfohlen und angenommen.

des Landes ⸗Verfassungs⸗Gesetzes) nicht zur Militairpflicht heran⸗

9. Ermächtigung der Regierung, die . gin . 33. zuziehen; in erster Berathung angenommen mit der Verbe

erung

staͤndische Anträge“ zur Militairpflicht nicht heranzugiehen; in zwei⸗ ward aber diese Proposition pure abgelehnt. 10. Beschränkung der Unwürdigkeit züm Militairdienste le⸗

diglich auf diejenigen Unterthanen, welche mit einer im Kriminal— Gesetzbuche vom . e 1810 bestimmten, schweren Strase be⸗ legt worden. In belden Berathungen angenommen.

Daneben hatte die Militair-Kommission noch beantragt, im

langsamkeit, mit welcher die Parlaments-Arbeiten in Betreff des . nne Schrelben folgende Wnsche ünd Waranesehunfen

ußern: 3) Die Entlassung derjenigen, welche noch zum Wiedereintritt

b) Eben so Erleichterung der Beurlau ngen ins Ausland. c) Der Regierung zu empfehlen, daß diesenigen, welche bei der Untersuchung fur diensituͤchtig befunden werden, nicht nachher

bei der Einstellung als zu schwach verworfen werden durfen, we— nigstens nur in wirklich dringenden

Faͤllen.

itglied bei der Berathung fuͤr das ersu⸗ Jahre) gefahren, in die Reserve zu setzen. Sowohl dieser Antrag, als die Kommissions-Anträͤge a, H und C wurden in beiden Bera— thungen angenommen. Endlich ward die ganze Proposition (des Koͤniglichen Schreibens vom 4. Februar) angenommen.

A Leipzig, 16. April. Am Sten d. M. hielt die Actien— Gesellschaft der 2 * Bank ihre fuͤnfte General⸗Versammlung. Die ng. derselben, welche auch gedruckt worden sind, eben uͤber die Verhäͤltnisse der Bank im verflossenen Geschäfts⸗ jahre folgende Aufschluͤsse.

Der Geldumsatz hat sich belaufen auf: 10,798,785 Rthlr.

Dann hatte noch ein

2,70 9, 354 Rthlr. kamen, was eine Totalsumme von 13,508, 139 Rthlr.

S8 Ngr. 7 Pf. ergiebt.

er Umsatz auf Kassa⸗Konto betrug in dem vergangenen

Rechnungsjahre 12 621,676 Rthlr. 3 Pf. Es stellt sich demnach folge, sich mit aller Kraft widerseßzen; auch sind aus vielen Haupt- ein vermehrter h 2 das zweite Rechnungsjahr von

Demunge. Tontis und von * 1 2835 Hthlr. 23 9g. 1 pf. auf. Nasfa!

2006, 190 Rthlr. 1 N fa auf den genannten verschledenen Konto dar. Als eine wesentliche Ursache des erweiterten Wirkungskreises

gegeben, durch welche es möglich geworden, mit mehreren Wech⸗ seiplaͤtzen, die in gleicher Valuta verkehren, in ausgedehnterer Weise als fruher z arbeiten. Die Diskontirung hiesiger Wechsel und die Vorschuß-Geschäfte gegen Unterpfand von Staatspapferen und Actien haben sich einigermaßen vermindert, was der Vortrag det

disentlichen Bauten. Es ist fasm nicht zu bezweifeln, daß keßzterer Persitzenden dem UmRande zuschrelbt, daß die Lepzig Dresdener bald seinen neuen Tarif fuͤr den Transport der Waaren auf der Eisenbahn wieder wird einziehen muͤssen, da von allen Seiten ge⸗

i ĩ . 1 . 1 . 9 J rechte Klagen einlaufen, und bereits Workehrungen en, wer: die Geschäfte mit auswärtigen Wechseln bedeutend vermehrt. Auch

ewöhnliche Frachten, deren schon manche die Geschgfte gegen hypothäar, che

Eisenbahn-⸗-Actien, welche noch vor kurzem einen Hauptpfand-Ge⸗ enstand abgeben, mehr aus den Handen der Spekulanten in die— senigen der Kapitalisten übergegangen seyen. Dagegen haben sich

icherheit haben eine Ausdeh⸗ nung erfahren, was eben so sehr im Interesse des allgemeinen Verkehrs, als in dem der Bank, als ein erfreulicher Umstand zu betrachten ist. Die Circulation der Noten dagegen hat auch im

deihliche Wirksamkeit des Inssituts nothwendigen Fortgang gehabt. Das Maximum des Noten⸗Umlaufs betrug am 1. Juni 1811 926,180 Rthlr.,, das Minimum am 1. März 1811 332,980 Rthlr.,, was einen durchschnittlichen Umlauf von nur 690 000 Rthlr. ergiebt. Es sind in dem Jahre 1841 nur 641,340 Rthlr. baares Geld gegen Banknoten eingetauscht, dagegen 1832, 010 Rthlr.

Banknoten mit baarem Gelde eingelbst worden. Als einen haupt⸗

saͤchlichen Grund dieses beschraͤnkten Gebrauchs der Banknoten giebt der Vorsitzende den Umstand an, daß es der Bank nicht ge⸗ stattet ist, kleinere Appoints (unter 20 Rthlr.) auszugeben. Das

Direktorium ist daher gewillt, nochmals bei der Staats⸗Regierung

und den Standen um Aufhebung dieser Beschraͤnkung anzutra⸗ en, eine Ansicht, welche auch von der General-⸗Versammlung ent⸗ chieden getheilt ward. Deinnaͤchst kuͤndete der Vorsitzende die y . Erdͤffnung einer Zweigbank in Chemnitz an. Der Statuten⸗Entwurf einer solchen von dem Direktorium und Ausschuß entworfen und, im Auftrage des Ministeriums des In⸗ nern, dem Vorstande des 3, . Handels⸗ und Fabrikstandes mitgetheilt worben, um dessen Bemerkungen daruber zu hören. Das Fortbestehen der zu errichtenden Zweigbank soll, nach der Ansicht des Direktoriums und des Ausschusses, an die Bedingung eknüpft werden, daß dieselbe sich nach Ablauf 8. Geschafts⸗ ahren als sich selbst erhaltend bewahre. Die Vertheilung des reinen Gewinnstes der Bank vom dritten Rechnungs⸗Jahre soll, nach dem Antrage des Direktoriums und Ausschusses und mit der hierauf erfolgten Genehmigung der General⸗Versammlung, in fol⸗ 9 stattfinden: gr. H Pf. à 25 pCt. auf Reserve⸗Konto nach 9. 1 Dio ende 223 , . 366 5 ⸗Gratisication pCt. von 18,232 8 r. 13 gigi. 6 Pf. an den voilzle⸗ e

9. mn Direktor. 8 1 Dergl. 7 pCt. 18.232 Rthlr. 13 Ngr. 6 Pf. an die 6 verwaltenden Di⸗

6,077 Rthlr. 14 16,500 ö 364 19

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Frankfurt a. M., 15. April. Se. Durchlaucht der Herzog von Nassau gab dem nach Wien zurückkehrenden rinzen . Esterhazy vorgestern das Geleste hierher und . gestern Morgen na Hoheit der Kurfürst von Hessen lst noch hier anwesend, wird auch schwerlich seine Sommer-Residenz in Hanau nehmen.

Die Sitzungen der Bundes⸗Versammlung bleiben vorerst noch ausgeseßt, auch werden die abwesenden Herren Bundes tags⸗ Gefandten wohl nicht vor Anfang des Mai hier zuruck * Der Königl. Preußische Oberst, Herr von Radowißz, wird in nächster Woche hier zurückerwartet, und noch einige Zeit hier verweilen, bevor er sich auf seinen Gesandtschaftsposten begiebt. .

Unsere Boͤrse zeigte zwar in dieser Woche große Lebhaftigkeit, doch verfolgten die Fonds zum Theil seit gestern eine ruckgäͤngige Bewegung. Dieses gilt namentlich von den Hollaͤndischen Effekten, die von Amsterdam sest einigen Tagen niedriger kommen. Ardoins waren heute auch flauer, unterliegen indessen im Ganzen keiner großen Wandlung. In den Oesterreichischen Gattungen wurde in den letzteren Tagen wenig umgesetzt. Heute waren sie indessen etwas beliebter, die 5proc. Metalliques notirten 1099 proc, Wiener Bank⸗Actien 1988. Die Taunus⸗Eisenbahn-Aetien sind seit vor⸗ gestern durch die Bemuhungen der Baissiers im Weichen begrif⸗ fen, blieben heute 38235 Fl., gehen aber gewiß bald wieder in die Höhe, da sich viel Liebhaberei darin zeigt und das Geld bald auf 2 pCt. stehen wird. Unsere Messe geht morgen auch im Klein⸗ handel zu Ende und war in dieser Woche nicht belebt, wie es bei der unfreundlichen, durch anhaltenden Nordost erzeugten Witte⸗ rung auch nicht anders der Fall seyn konnte. Wenn wir dle un—

uͤnstigen Meßberichte aus Leipzig lesen, duͤrfen wir aber mit dem desultat unserer Ostermesse im Großhandel schon zufrieden seyn. Die Luxemburger Leder-Fabrikanten haben ihr Leder meistens an hiesige Lederhaͤndler abgesetzt, die, um sich den Preis ihrer fruͤhe⸗ ren Einkäufe nicht zu verderben, gewissermaßen gezwungen waren, zu kaufen. In der Eisenbeh g! e hat sich nichts Neues er— geben; Großherzoglich Hessischerseits at man freilich die Initiative darin ergriffen, doch bewahrt man von allen Seiten großes Ge— heimniß daruͤber, wahrscheinlich um bei dem einen oder anderen Partikular-⸗Interesse nicht vor der Zeit anzustoßen.

Schweiz.

Basel, 13. April. (Schweizer Bl.) In einem Schreiben des Großherzoglichen Badischen Ministeriums erhalt die Regierung von Basel die Anzeige, daß es sich bei dem gegenwartigen weit— vorgeschrittenen Stand der Arbeiten zu der Eisenbahn durch das Großherzogthum um Entscheidung der Frage handle, ob die Bahn ihren Endpunkt an den Graͤnzen der Schweiz, etwa in Lörrach, erhalten oder ob sie bis Basel fortgefuͤhrt werden solle. Behufs des letzten Projekts wird die baldige Ankunft eines Abgeordneten des e . Geheimen Raths von Reck, angekuͤndigt, der uͤber alle diese Eisenbahn⸗Angelegenheit betreffenden Punkte mit der hiesigen Behoͤrde Ruͤcksprache nehmen soll.

Italien.

Nom, 4. April. Gestern hat Se. Königl. Hoheit der Prinz Luitpold von Bayern Rom, nach einem Aufenthalt von vier Mo⸗ naten, verlassen.

Die Besitznahme der Titularkirche S. Agostino durch den Fuͤrsten Erzbischof von Salzburg, Kardinal Schwarzenberg, erfolgte gestern mit dem groͤßtmoͤglichen kirchlichen Glanz, wobei Se. Emi⸗ nenz eine Lateinische Allocution an die versammelte Geistlichkeit dieser Kirche hielt. Dem Vernehmen nach ist dem aus der Liste der Praͤlaten gestrichenen Herrn Amici nun die Weisung zugekom⸗ men, Rom und die Roͤmischen Staaten guf immer zu verlassen.

Ein Beamter aus Chili, der gegenwärtig hier ist, hat nahe an 200 aus Spanien vertriebene Gesstliche veranlaßt, nach Chili und Buenos⸗-Ayres zu gehen, wo durch die vieljährigen Kriege ein solcher Mangel an Geistlichen eingetreten ist, daß schon lange in vielen Kirchen kein Gottesdienst mehr gehalten werden kann.

Spanien.

Madrid, 6. April. In der heutigen Sitzung der Deputirten⸗ Kammer richtete Herr Sanchez Silva die von ihm bereits vor einiger Zeit angekündigte Interpellation wegen eines angeblich h schen Spanien und England abzuschließenden Handels-Vertrags an die Minister. Der Conseils-Praͤsident, Herr Gonzalez, erwse— derte, daß an den in Bezug auf diesen Gegenstand umlaufenden Geruͤchten nur so viel wahr sey, daß die Spanische Regierung bemüht gewesen sey, fuͤr die in England eingeführten Spaͤnischen Waaren so große Vortheile wie moglich zu erlangen, ohne deshalb die allgemeinen Interessen des Landes aufzuopfern.

Portugal.

Lissabon, 4. April. en mr Capaccini hatte das Breve, welches ihn ermächtigt, den Papst bei der Taufe des neugebornen Prinzen als Pathe zu repraͤfentiren, erhalten, und man erwartet nun bald die feierliche Abhaltung des Taufaktes.

Die neue National-Garde ist in der Bildung begriffen. Die beiden Bevollmaͤchtigten, Herzog von Palmella und Lord Howard de Walden, die den Handelstraktat zwischen England und Portugal zum Schluß bringen sollen, haben sich den Flnanz-Mi⸗— nister Baron Fayal zugesellt, der ihnen bei der Regulirung des Minimums und Maxlmums in der Reduction der Zoöͤlle mit sei— nem. Rathe behuͤlflich seyn soll. Die Berechnungen hinsichtlich der Veranderungen in den ed a nsabe welche von Seiten Englands vorgeschlagen sind, sind beendigt und sollen kompetenten Gewährs— männern vorgelegt werden, und nachdem dieses beseitigt seyn wird, i . i n g gh . n so schleuniger erfol⸗

. on Madeira un orto Vorstellungen zu selben eingegangen sind. , ü wnntn df

Moldau und Wallachei.

Das Siebenbürger Wochenblatt meldet aus Braila vom 2. Maͤrz: „Eine am 22sten v. M. hier ausgebrochene Meu⸗ terei haͤtte sich furchtbarer als man fuͤr den ersten Augenblick zu ergruͤnden vermöoͤgend ist, nicht nur fuͤr unsere Stadt, sondern auch fuͤr die angraͤnzenden Provinzen gestalten muͤssen, waͤre es den Meuterern lungen, ihre Absicht auszuführen. Es haͤtte den Kaufleuten eine Tontribution von 2100 Dukaten und circa 100 006 Jermeliques G 1 FI. 50 Kr. C. M.) auferlegt, die Kaserne ber- rumpest und angezündet, und um die Unordnung noch mehr zu Vrgrdßern, die Sturmglocken durch die Insurgenten oder geln

uber gelaͤutet werden sollen. Es giebt hier viele Leute niederer Klasse, Griechen, Bulgaren, Serben, welche in fruͤheren Jahren sehr 2. hiesigen Handel gewonnen haben und daher an ein gutes Le⸗ en gewohnt gewesen sind; diese sahen sich durch den vorjaͤhrigen schwäachen Negoöz sehr betheiligt, wollen aber doch von der gewohn— 21 Lebensweise nicht ablassen; es ist ganz wahrscheinlich, daß iese in r, Pin n sehr weit zuͤrückstehenden Menschen sich alle in der Absicht, auf seichte Weise zu Geld zu gelangen, den euterern angeschlossen haͤtten, so daß ihr Haufe hser auf mehr

tigen vielen Gesindel zu verbinden, und sonach in einer Anzahl Wiesbaden zurück. Se. Königliche

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denn tausend Personen hatte anwachsen konnen. Sie waͤren so im

Stande gewesen, auch Galatz zu brandschatzen, sich mit dem dor⸗

von gewiß mehr als 2000 Personen die Donau zu uberschrelten. Bei der ohnehin aufgereizten Stimmung der Bulgaren gegen die Türken, wäre es sonach ein leichtes gewesen, den Funken der Revolte von neuem zur furchtbaren Flamme in jenen Gegenden anzufachen. Doch all diesem Unheil ist, der Vorsehung sey es gedankt, durch die kräftigen Maßregeln, welche im rechten Augenblicke durch Oberst von Jacobson getroffen wurden, vorge—

davon benachrichtigt worden, hatten sich heimlich zerstreut, und man haͤtte der Sache nicht auf die wahre Spur zu kommen ver—

zur Entdeckung des Komplotts in seinem ganzen Umfange gethan

Spaͤteren Berichten aus Braila zu auch Georg Makedon der Gerechtigkeit in die Hände gefallen und noch in der Nacht zum 5ten unter Eskorte nach Bucharest trans— portirt worden. Der aus Bucharest hierher geeilte Minister

reits angefangenen Untersuchung des Komplotts. Türkei.

Konstantinopel, 30. win Vorgestern hatte der Khb— nigl. Griechische Gesandte, Herr Maurocordato, seine Antritts—

genommen wurde.

Der von Seiten des Statthalters von Aegypten hierher gesen— dete Sami Pascha hat am 25sten d. M. seine Quarantaine voll⸗ endet, und sogleich seine Besuche bei der Pforte abgestattet.

Bei den unguͤnstig lautenden Nachrichten uber die Pest in Syrien sind die dortigen Provenienzen, gleich denen von Alexan— drien und Erzerum, abermals der Quarantaine unterworfen worden.

Syrien.

Beirut, 16. Maͤrz. (Times.) Der Bischof Alexander von Jerusalem ist nach Jaffa abgereist, um nach seinen Moͤbeln und Effekten zu sehen.

Die Agenten der Franzöͤsischen Gesellschaften zur Aufwiege— lung der orlentalischen Christen sind in voller Thaͤtigkeit, und meh⸗ rere Küsten⸗Bevolkerungen zwischen hier und Tripoll sind mit Pul⸗ ver, das auf Cypern gekauft wurde, versehen worden. Zu Tri⸗ poli herrscht die größte Aufregung; die Christen sprechen dort von Verweigerung der Steuern und die Tuͤrken von Ermordung der Christen. Letztere bauen nicht auf ihre eigene Stärke, sondern auf ihre Bruͤder in der Umgegend. Sollte ein Religionskrieg aus⸗ brechen, bei welchem die Muselmaͤnner direkt bethesligt wären, so werden wir ein blutiges Fruͤhjahr erleben. Die zeitige Ankunft dio alten Emir Beschirs oder seines Sohnes konnte dies ver—

indern.

Die Turkomanen im Norden Syriens haben sich empört, der Tuͤrkischen Regierung die Steuern verweigert und sich vor den von Assad Pascha abgeschickten Truppen in die Gebirge zu— ruͤckgezogen.

Inland.

Köln, 13. April. schen Gesellschaft hat auf der letzten Reise bei Worms ein mit Ghyps beladenes, nicht weit vom Ufer gelegenes Neckarschiff in den Grund gefahren, und, wie man sagt, sollen die darauf be— findlichen Leute kaum so viel Zeit gehabt haben, sich zu retten In wie weit das Reglement uͤber das Vorbeifahren der Dampf . 9 vom 9 . uͤberschritten oder nicht befolgt worden

ird die einzuleitende Untersuchung von Sei . h n n. z suchung Seiten der Betroffenen

Berichtigung. Im gestrigen Blatte der St Ztg., auf de 64. 2 2 . e 7 r ersten Seite, Sp. 2, 3. 46, statt: „in der Levante“, lies: aus der Levante.

Cormenin und die Centralisation.

Ft Paris, 13. April. Timon ist aus seinem jahrelangen Schweigen mit einem kleinen Buche, „de la Centralisation', herausgetreten. Jenes durchsichtige Pseudonym gehort bekanntlich dem Deputirten Vicomte de Eormenin an, welchem auch seine Meinungsgegner den Namen eines sehr gelehrten und noch mehr geistreichen Publizisten zugestehen. Herr de Cormenin hat sein unleugbares Talent diesmal nicht, wie gewoͤhnlich, zu einer Streit— schrift gegen die Regierung oder gegen die Civil-Liste verwendet, sondern . Arbeit ist eine Art wissenschaftlicher Dithyrhambe n. formale Grund⸗Prinzip der Franzoͤsischen Staats-Ver⸗ waltung.

Der Verfasser schildert zuerst in raschen, sicheren Zuͤgen das Entstehen der 'n G taats⸗- Einheit, die, der Jann sas nach, das Werk des Despotismus ist, zu der Ludwig XI. den Grund gelegt, die von Richelieu und Ludwig XIV. ausgebildet ist, und die unter der Gewaltherrschaft des Natsonal-Konvents und unter dem eisernen Scepter Napoleon's ihre Vollendung erhalten hat. Herr de Cormenin giebt denn ein mit Meisterhand ezeich⸗ netes Bild der politischen und administrativen Einheit gronk dl , er macht das Raͤdersplel der großen Staats- Maschine dem un— geüͤbtesten Auge anschaulich, er zeigt den Zusammenhang jedes einzelnen Theils derselben mit der Triebfeder im Mittelpunkt des Uhrwerkes, von welcher alle Bewegung ausgeht. Bewunderns⸗ werth ist die Leichtigkeit, die eienr der Sprache, durch welche der Verfasser seine Behandlung dieses ziemlich duͤrren Gegenstan⸗

des allen Reiz einer geschmackwollen Unterhaltungs⸗Lektüͤre zu ge⸗ ben weiß. Herr de Cormenin spricht mit aller Beredtsamkelt des Enthusiasmus von der Franzoͤsischen Centralisatlon, durch welche er die Größe, die Unabhängigkeit, die Freiheit, alles Heil des Vaterlandes bedingt glaubt, Diese Ansicht ist ubrigens die durch⸗ weg herrschende in Frankreich, sie wird von allen politischen Par teien getheilt, und Herr de Cormenin ist daher sicher, uberall willige QOhren fuͤr seine Worte zu finden, durch die er der öffent⸗ lichen Meinung, um nicht zu fagen dem öffentlichen Vorurtheile 39 redefertig schmeichelt. Frankreich fuͤhlt, welchen unermeßlichen

ortheil seine militairischen Interessen gus dem durchgreifenden Systeme der Centralisation ziehen, es fuͤhlt, wie gewaltig seine

Kraft zum Angriffe und zur Vertheidigung dadurch gestelgert

beugt. Hätte derselbe zu fruͤh auffallende Mittel zur Verhütung der schon etliche Tage vorher von Einigen besorgten Meuterei an⸗ gewandt, so waren die Meuterer durch ihre Spione unfehlbar

mocht; indem aber die Emeute wirklich ausbrach und man die Theilnehmer auf frischer That ertappte, ist ein großer Fortschritt

und kann kraͤftig allen ferneren Umtrieben e ,,, . olge, ist am 4. März

des Innern, Groß⸗Van Michael Ghika, ist sehr thaͤtig in der be—

daß die Klasse der Handwerker sich, sobald sie nur will, zur Her—

wird, auf, welche gegen jenes Prinzip in seiner hiesigen starren Gestalt streiten, denn die Macht gilt den Franzosen auch heutzutage nech

und so opfert es gern die bürgerlichen Ruͤcksichten

theurer als das Wohlseyn.

Der Verfasser zählt die Faͤlle auf, in denen Frankreich durch die Energie gerettet worden ist, welche die Staatsgewalt nur aus der Anhaufung aller oͤffentlichen Kräfte in der Hauptstadt des Landes schöͤpfen konnte, und er setzt namentlich die kriegerischen Wunder— thaten des revolutiongiren Frankreich fast ausschließlich auf die Rechnung der Centralisation. Moͤglich, daß diese Frankreich in dem letzten Jahrzehend des vorigen Jahrhunderts und zu verschie— denen anderen Zeiten vor Besiegung und Eroberung geschuͤtzt hat; allein wie oft hat sie dagegen das Land an den Rand des Ber— derbens gebracht! Wurden ohne sie alle die Umwaͤlzungen moͤg— lich gewesen seyn, die in den Straßen von Paris entfchichen wor— den sind? Hat sie nicht 1811 und 1815 die Niederlage Frank— reichs beschleunigt und schwerer gemacht, als sie sonst gewesen seyn wuͤrde? Ein unbefangener, politischer Sinn wird sich nie davon überzeugen, daß eine Nation vsn I5 Millionen Menschen sich in einem befriedigenden Normal-Zustande befindet, wenn ihr ganzes Schicksal von dem ersten besten Gewaltstreiche abhangig iss, den ein tollkühner General, ein fanatisirter Volkshaufe, ein verwege— ner Minister in der Hauptstadt durchzusetzen vermag.

Herr de Tormenin gesteht freilich zu, daß die Centralisation mit einigen Nachtheilen verbunden sey, aber er ist fest überzeugt, daß diese durch die wohlthaͤtigen Wirkungen derselben bei weitem überwogen werden, ja, er behauptet, . sie im Vergleiche mit den letzteren zu unbedeutend seyen, um auch nur in Betracht ge—

mehr als die Freiheit, und der Waffenruhm ist ihnen noch immer

Audienz beim Sultan, von welchem er auf das wohlwollendste auf. zogen zu werden. Sonderbarerweise hebt er indessen auch manche

wahrhaft monströse Folgen der Franzbsischen Centralisation hervor, als ob sie die einleuchtendsten Vortheile dieses Prinzips darböten. So sagt er: „Es liegt eine solche Gewalt in der Centralisation,

rin der Klasse der Ackerbauer machen kann, obgleich die letztere fuͤnf⸗ oder sechsmal zahlreicher ist, als dse So duͤrften sich die Arbeiter von Lyon, Nantes, Rouen, Bordeaux, Marseille, Lille und Paris nur mit einander verstaͤndigen, um Frankreich zur Annahme jeder beliebigen Staats⸗ form zu zwingen.“ Kein Wort des Verfassers deutet an, daß ein solches Uebergewicht der Minderzahl der Staatsbuͤrger uber die Mehrzahl ein Mißverhaͤltniß bildet, dessen Verminderung sich die Verfassungs⸗ Politik zur ernstlichen Aufgabe machen sollte. Herr de Cormenin sagt weiterhin: „Die Centralisation hat Paris eben so zu der Stadt der Wissenschaft und der Gelehrsamkeit, und zu der Stadt des Luxus, wie zu der politischen und Regierungs— stadt gemacht, Paris erstickt fast an der Fuͤlle seiner Intelligenz. Die uͤbrigen Städte leuchten nur in Zwischenräumen im matten

erstere.

Das Dampfboot „Victoria“ der Koͤlni-

stadt zu fuͤhren,

gene Schuld vbllig fuͤr das Land verloren geht.

Widerschein von Paris. Paris verzehrt, ißt, trinkt, spie b⸗ die, amuͤsirt sich für Nantes, , e, = n . ris verwaltet, ordnet, regiert fuͤr Nantes, Straßburg u. f. w. ; Paris denkt, schreibt, druckt, singt, malt, philosophirt, politisirt schwaͤrmt fuͤr Nantes, Straßburg u. s. w., Paris insurgirt sich und revolutionirt Frankreich alle funfzehn Jahre im Namen und zum Nußen aller uͤhrigen Städte. Es ist wahr, daß die ubrigen großen Staͤdte des Landes ohne die Pariser Centralisation reicher an Literatur, Wissenschaft und Kunst, reicher an Luxus, Glanz und Genie seyn wuͤrden. Es ist wahr, daß sie mehr Originalitaͤt in ihren Lokalsitten, blůhendere und reizendere Anlagen, ünd eine bessere Oper haben wuͤrden. Unter jener Voraussetzzung wurde es auch, und wer leugnet dies? mehr wichtige und bedeutende Aristokraten in den Provinzen geben. Aber wir wurden eben die ͤ a, ö 66 ö.

So wird also die Intelligenz, der Reichthum, der

Wohlseyn des ganzen Landes . . K 8

Tentralisations⸗System monopolisirt. Herr de Eormenin gesteht

das mit der naivsten Gelassenheit zu, er scheint zu zweifeln, daß irgend ein verstaͤndiger Mensch darin ein Argument gegen die

Centralisation und ein Bedenken gegen deren uͤberschwaͤngliche Wohlthaäͤtigkeit inden könne. Darum erspart er sich denn auch die Muͤhe, die Vertheidigung der zahllosen Privilegien der Haupt— welche von Anderen wohl durch die Berufung auf die Thatsache versucht worden ist, daß sich die Bevoͤlkerung von Paris fortwährend aus den Provinzen ergänzt, daß die große Mehrzahl der Männer, welche hier durch Talent, Wissen, Einfluß der Reichthum glänzen, aus den Provinzen abstammen, daß Paris mit einem Worte eigentlich nur das Rendezvous bildet, wo sich die Elite der Nation aus den entlegensten Landestheilen zu⸗ , ,, . Hiermit mag die beruhigende Wahrscheinlichkeit i n . daß alle strebsamen individuellen Krafte im Franzoͤ⸗ ischen Volke, ungeachtet der engen Beschraͤnkung der wahren . benssphaͤre der Nation, doch den wuͤnschenswerthen Spielr finden koͤnnen, die Wahrscheinlichkei r

oͤnnen, die Wahrscheinlichkeit, daß äber der Centralisation kein Talent, keine ausgezeichnete Faͤhigkeit u. s. w. ohne ihre ei⸗

2j 7 eine Entschädigung fuͤr die Entbehrungen aller 2 . 6. usurpirende Anziehungskraft von Paris den Provinzen auflegt? Ist die intellektuelle Armuth von Bordeaux, Marfeille 2 u. s. w. minder trostlos, weil die Geister und die Bestrebungen die unter anderen Umstaͤnden diese Staͤdte geschmuͤckt haben wär' den, in Paris einen Schauplatz und einen Wirkungskreis gefun— den haben? Und wie viele edle Krafte, denen in einer bescheide⸗ neren Sphäre ein ehrenvoller Platz gesichert gewesen ware, gehen hier in Paris jammerlich zu Grunde inmitten der verzweifelten Konkurrenz, welche die intellektuelle Ueberfuͤllung verursacht, von welcher Herr de Cormenin redet!

Ich citire zum Schlusse noch

eine Stelle aus unserem welche den angeblichen Demokratismus des 8 Partei, die ihn als ihr Organ anerkennt, in ein eigenthümliches Licht seßt: „Man wuͤrde eine schoͤne Unordnung erleben, wenn man die Gemeinde⸗-Ausgaben dem freien Willen der einzelnen Ortschaften anheimstellen wollte, statt diese zwangsweise zur Be⸗ streitung derselben anzuhalten. Eine große Zahl von Munizipal⸗ Raͤthen auf dem Lande wuͤrde sich unter taufend Vorwänden“wel⸗ ö das Gehalt des Schullehrers * bewilligen. Andere wuͤrden agen, daß der Pfarrer kein Haus nöͤthig hat, da man ja doch den Pfarrer eigentlich entbehren koͤnne. Dlese wuͤrden die Bezahlung der fälligen Schulden verweigern; jene wuͤrden die Findelkinder ohne Beistand, die Mairie⸗Beamten ohne Besoldung, die National⸗ Garde ohne Fahne und Trommel lassen u. s. w. Und dies ist nicht etwa eine bloße Hypothese, denn das Gefeß geht so sehr von der Voraussetzung des böͤsen Willens der Gemeinden aus, daß es ihnen die Bestreikung dieser Ausgaben als Zwangspflicht auflegt. Das Gesetz hat nicht das mindeste Zutrauen zu der Einsicht, dem Patriotismus, der Vorsicht und dem gesunden Sinne der meisten Gemeinden, und ich sage, daß das Gesetz vollkommen recht hat.“ Welch eine Anklage, oder wenn man will, welch ein Geständniß! Sind ubrigens die Franzbsischen Gemeinden wirklich so, wie sie Herr de Cormenin hier schildert, verdient der Geist und der Charakter ihrer Vorstaͤnde wirklich das spstemati=