1842 / 144 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

den waren die gesunden Tau⸗Enden durch herbeigeholte Schiffer ganz solide zusammengespließst worden, so daß dasselbe gegen Abend ur Förderung der Kr r. wieder gebraucht werden konnte. 2 bedauern blieb, daß die durch 28 Vorfall entstandene Ver⸗ spätung bei den ersten Nachmittagszügen durch anderweite Zufaͤl⸗ ligkeiten auch auf die ferneren Zuge fuͤr den Betrieh höͤchst stoͤrend sich bis in die Nacht hinein fortpflanzte, wobei übrigens Alles ohne Ungluͤcksfaͤlle ablief. .

Die Frequenz rn, am Pfingstsonntag 3169, am Phsingst⸗ montag 6b, vom 11. bis 20. Mai 22, 131 und überhaupt vom 1. bis 20. Mai I4, 192 Personen.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Italienische Oper.

Das Köonigstaͤdtische Theater wird in diesem Sommer ein paar Monate geschlossen bleiben, weil eine Renovirung der inneren Raͤume desselben stattfinden soll. Die , der Italienischen Oper dauern daher nur noch bis Ende dieses Monats fort und werden erst im Herbst wieder beginnen. Von dem jetzigen Persongl der Gesell⸗ schaft wird wenigstens das Trifolium Assandri, Gardoni und Zucconi, also die drei if. und beliebtesten Repräͤsentanten dieser Oper in Sopran, Tenor und Baß, sicher zu uns zurückkehren. Signor Pie⸗ tro Negri, der treffliche Buffo, verbleibt uns * als Unter⸗ nehmer des Ganzen. Gern haͤtte man gewiß auch Signgra Mar iat auf längere Zeit unter den Mitgliedern gesehen, da ihre voll= ilunenh Stimme viel zur Verschdnerung des Ensemble s beitrug und auch in Einzelpartieen, wo es mehr auf den reinen Gesang als auf das dramatische Spiel ankam, vermoͤge ihres Tons, Portaments und abgerundeten Vortrags sehr angenehm wirkte; aber diese Saͤn⸗ erin war schon fruher ein Engagement am Theater zu Venedig fuͤr hen naͤchsten Winter eingegangen. 6

Obgleich nun für jetzt das Ende der Italienischen Opern Vor⸗ stellungen auf der Königsiädtifchen Bühne so nahe ist, haben Direc= tion und Mitglieder doch die Mühe nicht gescheut, noch kurz vor dem Schluß cin neues Werk, die Straniera (Unbekannte von Bel⸗ lini, einzustudiren, welches gestern von dieser Gesellschaft hier zum erstenmal aufgeführt wurde, nachdem nicht lange vorher erst auch Rossini's Barbiere mit neuer Besetzung dort in Scene gegangen war. Beide Opern wurden vortrefflich gegeben, und es ist nur zu bedauern, daß fur erste nicht dftere Wiederholungen derselben stattfinden konnen Mit Ausnahme des Barbiere (Figaro) selbst, waren alle Partieen dieser Oper besser besetzt, als bei den früheren Auffuͤhrungen derselben im vorigen Jahre, vorzäglich die der Rosine (Sra,. Assandri) und des Almaviva TGardoni)h. Herrn Setti fehlt es an Leichtigkeit und Laune fur den Figaro, und er konnte in dieser Hinsicht den gewandten Paltrinieri nicht ersetzen; aber seine sonore Baßstimme war fur die Ensemble's sehr wirkfam. Mit ausgezeichneter Feinheit und Grazie , . spielte Signora Assandri die Partie der Rosine. Der Tenor des Herrn Gardoni hat ganz den schwaͤrmerischen, innigen Klang, der von dem Gefange des ersten Liebhabers in der Oper verlangt wird; auch singt er stets rein, klar und ohne alle Affectation; nur die Verbindung der Tone und das Einsetzen in der Höhe hat derselbe noch mehr auszubilden; im Spiel ist er noch Anfaͤnger,

eigt aber auch von dieser Seite gute natuͤrliche Anlagen, welche Hof⸗ . lassen, daß er hier eben so wenig, wie im Gesange, allem Ma⸗ nierirten gluͤcklich ausweichen wird. Sehr gut wurde auch der Jesuit Basilio voön Herrn Zucconi repraͤsentirt, den wir bisher noch in kei= ner komischen Rolle gesehen hatten, worin er sich nün ebenfalls als ein Darsteller voll Wahrheit und Energie, frei von Üebertreibung, zeigte. Daß Herr Negri die Partie des Bartolo eben so drastisch ausführen würde, wie früher die des Basilio, konnte man von seiner reichen ig Comica erwarten. Die immer neu erfrischende Wirkung der Musik des Bar= biere hat sich auch bei diesen Vorstellungen der Dper wieder bewährt; sie wurden jedesmal zahlreich besucht und mit lebhaftestem Beifall aufgenommen. Rossini schrieb den „Barbier“ im Jahre 1816, und kurz darauf den „Othello“, noch sehr im Anfang in seiner Laufbahn; und beide Werke sind von Allem, was er spdter geliefert, wenn er 6 sich auch theilweife mehr Studium und Arbeit kosten lassen, unerreicht

gebli ee. eben so treffliche Vorstellung, als die des Barbier war die

ige der Straniers von Bellini, die wir fruher von der Deutschen Flensza Koöͤnigsiadtischen Theaters nur mit Tran gzpositionen und anderen umänderungen gehört hatten. Sig nora Assandri darf die Partie der Siraniers in Gefang und Spiel zu ibren besten dramati⸗ schen Leistungen jählen, und die Herren Zucconi, als Bargn von Waldedurg, und Gardoni, als Artur, wetteiferten mit ihr um ken Preis Der Ersiere zeichnete sich an diesem Abend. auch besonders dadurch aus, daß er seine Stimme fast m von bein Tremoliren frei erhielt, welches sonst die volle Wir. kung seines schoͤnen Vortrages zuweilen stoͤrte; der Tenor entwickelte die Schönheit seines Tones mit kraͤftigster Ausdauer und spielte auch mit lebbafterem Feuer als in frähergn Rollen, Die Mußstt diefer Sper ist reich an schoͤnen Melodieen; Bellini s Talent war noch in feiner ersten Frische, als er dieselbe komponirte, und es finden sich in seinen spaͤteren Arbeiten mehrere Anklaͤnge an diese wieder, besonders in den Ebören; das Terzett im ersien Akte ist ei⸗ nes der besten Musikstuücke, die aus seiner Feder geflossen; es hat eine geschicktere und mannigfaltigere Stimmenführung, als sie sonst Bel⸗ sini eigen ist; der zweite Akt enthalt auch ein schoͤn gearbeitetes Duett, und das Finale desselben erhebt sich zu einer so dramatischen Leben⸗ bigkeit und Leldenschaft, wie die Haupt⸗Scenen in „Norma, und den „Eapuleti und Monteechi . Die Straniera ist im Jahre 1827 kom⸗ ponirt; ihr waren „Adelson von Salvino,— (die sich nicht auf den Bähnen erhalten hat, „Bianca und Gernandon und „der Pirat,, vorangegangen; saͤmmitliche Werke Bellini's, die ihr folgten, befinden sich bereits auf dem jetzigen Repertoir der Italienischen Oper des Kö⸗

ters. . diese Gesellschaft, die uns so schoͤne Kunst⸗

enüsse gewährt hat, bei ihrer Kückkehr mit einem lebhaften Will⸗ 1 und sie durch fortdauernde Theilnahme zum Ver⸗ weilen unter uns ermuntern. Der Primadonna, Sra. Assandri, die so wesentlich zum Erfolg des Unternehmens beigetragen hat, wurde von Seiten der Direction des Theaters kürzlich auch durch ein ihr bewinßigtes Beneñtz die verdiente Anerkennung zu Theil. An dererscits haben die feimden' Gaͤste sehr bereitwillig in ciner Vorstellung mit⸗ 2 welche die Direction gleich in den ersten Tagen nach dem

ingang der Nachrichten über das furchtbare Ungluͤck, welches Ham⸗ burg betroffen, zum Besten der huülfsbeduͤrftigen Abgebrannten dieser Stadt veranstaltet hatte, und sich so auch durch Menschenfeeundlich⸗ keit den gerechtesten Anspruch auf unseren Dank erworben. 16.

: —— x

Bekanntmachung.

An Geld⸗Beiträͤgen zur Unterstützung für die Abge⸗ brannten zu Hamburg sind in Verfolg der in diesen Blättern vom 19ten d. M. bekannt gemachten Summen bei den Mitglie⸗ dern des Vereins und dessen Central-Kasse ferner eingegangen:

14. Nai. 487) C. H. 3 Stück Dukaten. 185) Regierungs⸗

th Grano 5 Rthlr. in Frd. e 9 J. A. Koͤnig 4 Rthlr.

7. Mai. 5 . . 90) Eine Dame E. U. thlr. 41) Beitrag mehrerer Py⸗ 9 Kaufleute 65 Rthlr. 25 986 492) v. O. 5 Rthlr. 3 aus W. 1 Rthlr. 20 Sgr. 4) Aus Stargard in Pommern 26 Rthlr. 195) Von einer Familie zu C. und Ch. 7 Rthlr.

ier 2 Rthlr. 497) Vom Grafen Au k ; 498)

s zfowski aus Dobryn 12 Rthlr. . Nr. 35 2 Rthlr. 15 Sgr.

. Mai. 459) Hr. Benecke von Gröͤditzb erg 200 Rthir.

616

50MM S. H. 20 Rthlr. An) R. 9 10 Rthlr. 502) Dr. R. 5 Rthlr. 26 . aufm. C. Wilhelmy 50 Rthlr. 509 * Auct. Kom. Re fen er, Ertrag der von ihm veranstalteten Auctlon 103 Rthlr. 3 Sgr. S565 Vom Verein der Deutschen Köche, mit besonderer Beruͤcksichtigung der etwa verunglückten Köche in Ham⸗ burg 30 Rthlr. 506) A. C. 5 Rthlr. 3 ac. u. Wilh. G. 50 Ri lr. 506) Prof. J. C. P. 15 Rthlr. in Frd. 509) Von sechs Schulgefährtinnen mit dem Wunsch „Gott wolle es segnen“ 7 Rthlr. 510) Ev. v. W. 50 Rthlr. 511) F. L. R. 30 Rthlr. 5127) M. v. W. 50 Rthlr. 515) Se. Durchl. Hr. Furst Felix von Lichnowsky auf Kuchelna 500 Rthlr. 514) Von der Gemeinde Hasenfelde, gesammelt durch den Major Schwarß das. 17 Rthir. 515) Postzeichen Freyenwalde „Schlichtung freund⸗ licher Feindseligkeiten 3 Rihlr. 56) Hr. Gasthalter Gartß 2Rthlr. 517) Hr. Kaufm. Gläser 20 Rthlr.

15. Mai. 518) C. S. fuͤr die unglücklichen Hamburger 100 Rthlr. 519) P. F. 20 Rthlr. in Frd. 520) P. E. 20 Rthir. 521) V. E. 106 Rthlr. 522) Geh. Kommerzien⸗Rath Hr. von Endel 109 Rthlc. 523) Hr. Banqier A. Röhne 190 Rthlr. 524) Hr. Wirkl. Geh. Ober⸗Justizrath von Goßler fur die in Hamburg wohnenden, aus Magdeburg gebuͤrtigen Abgebrannten 50 Rthlr. 525) Frau W. G. O. J. R. Son Goßler fur die in Hamburg wohnenden, aus Schleswig⸗-Holstein gebuͤrtigen Abge⸗ brannten 50 Rthlr. 526) Geh. u. Ober⸗Med. Rath von Könen 30 Rthlr. 5277 Stud. J. 2 Rthlr. 528) Prof. G. 1 Dukaten ec) J. P. 3 Rchlr. Dh) Hr , , T Richte en . , 16o0uveraind'or. 532) Dr. S w. d. Akad. 10 Rthlr. 633) Fraͤul. , P. 5 Rthlr. 534) G. R. 93 20 Rthlr.

4

50 Rthlr. 1 Rthlr.

21. Mai. 5651) Hr. Praͤsident von Lamprecht 25 Rthlr. 552) Ihre Koͤnigliche Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Karl von Preußen 800 Rthlr. 5563) Herr General von Dornberg 50 Rthlr. 554) Hr. Alexander v. H. 50 Rthlr. 555) Hr. Anton Bendemann 200 Rthlr; u. 556) Hr. Ben⸗ dem ann sen. mit der Devise „fuͤr verschaͤmte Arme in Ha m⸗ burg / 50 Rthlr. 557) Von dem Central ⸗Agentur⸗Comtoir in Goͤrlitz gesammelt 23 Rthlr. 5 Sgr. 558) Rein⸗Ertrag des am 12. Mal . im Günth-ꝑr schen Lokale durch die Steiermartische Mußsik⸗Gesellschaft veranstalteten Konzerts 173 Rthlr. 11 667 6 Pf. 559) Pon der Polizei Haupt⸗-Kasse Ertrag des im Hofsä=

er⸗Lokale sfattgefundenen Konzerts nach Abzug der für die Mu⸗ ik-Thöre und anderweitig liquidirten Kosten 35 Rthlr. Sgr. 6 Pf. 560 Hr. Oberst-Lweut, u. Minister⸗Resident von. Roͤder 20 NRthlr. 61) M. C. 6 Rthlr. 562) Frau Superintendent Lettow 14 Rthlr.

22. Mai. 563) Hr. Pred. Lauer in Gottberg bei Neu—⸗

Ruppin 3 Rthlr. 695 , z e. 6 5 ; melt r. 665 on der Handlun ae

2 g gro fse rn e. im dasigen Oderbruche ie nn 52 Rthlr.

und 1 Goldgulden. ;

23. Mai. 566) Vom Offizier-Corps des Hochl. Kaiser Alexander Grenadier⸗Regiments 58 Rthlr. 160 3 567) Hr. Geh. Rechnungsr. Mücke 5 Rthlr. in Frd. 568) Von Hrn. Superintend. Lengerich in Demmin gesammelt 27 Rthlr. 25 Sgr. 5 Pf. 569) J. G. O. D Rthlr.

24. Mal. 570) A. 3. 5 Rthlr. 571) Kupferschmiedemstr. Hocke in Warschau fuͤr 15 Silb. Rub. 31 Rthlr. 2 Sgr. 164 Rthlr. F727) Buchhalter Hege in Warschau fuͤr 9 Silb. Rub. à 1 Rthlr. 2 Sgr. 9 Rthlr. 18 Sgr.

Die Noth der arbeitenden Klasse, und des Mittelstandes überhaupt, deren Habe, ohne versichert zu seyn, ein Raub der Flammen geworden, ist sehr groß, wie sich * mit noch mehr Zuverlaͤssi 36 üͤbersehen läßt. Ihnen die Mittel zu gewaͤhren, wodurch sie moͤglichst wieder in den Stand gesetzt werden, sich und ihre Familien erhalten zu koͤnnen, dazu bedarf es noch sehr bedeutender Unterstuͤtzungen. Deshalb ergeht die erneuerte Vitte an alle Wohlthäͤter, welche noch zu Gesdbeiträgen 6 seyn möchten, ihre Hülfe zu beschleunigen, zu welchem Behufe die un⸗ terzeichneten Mitglieder des hiesigen Vereins, zur Annahme sol⸗ cher Geldbeitraͤge 9 bereit sind.

Berlin, den 214. Mai 1842.

Der Unterstuͤtzungs⸗-Verein fuͤr die Abgebrannten zu Hamburg.

Adelung, Geheimer Ober-Finanzrath, Werderschen Markt Nr. 9.

von *** im, Graf, Königl. Schloß⸗Hauptmann, Wilhelm⸗ straße Nr. 64.

von Arnim, Baron, Königl. Oberschenk, Charlottenstraße Nr. 31.

Baudouin, Kaufmann, e. Straße Nr. 3.

Besser, Kaufmann und Buchhaͤndler, Vehrenstraße Nr. 44.

Beuth, Wirkl. Geh. Ober⸗Regierungs⸗Rath, Klosterstr. Nr. 35.

von Bodelschwingh, Geh. Staats⸗Minister im Finanz Ministerial⸗Gebaͤude.

Bonferi, Kriminal-Gerichts-Direktor und Geh. Justiz⸗Rath, Molkenmarkt Nr. 3 u. Jägerstraße Nr, 35.

von Bülow, Kammerger.⸗Praͤs., Bellevue⸗Str. Nr. 16.

de Cuvry, Stadtrath, Breite Straße Nr. 6.

Desselm ann, Stadtverordneten⸗ Vorsteher, Kommandanten⸗ Straße Nr. 34.

Encke, Professor, Lindenstrgße Nr. 193. .

Gärtner, Stabtrath, Bruder⸗Straße Nr. 29.

Hollmann, Stadtrath, Husaren⸗Straße Nr. 1h.

Knoblauch, Stadt-Aeitester, Post-⸗Straße Nr. 23.

Kraus nick, Ober-Büärgermeister, Kurstraße Nr. 53.

Lessing, Eigenthüͤmer der i n, Zeitung und Justiz⸗Kom⸗ missarius, Breite Straße Nr. 8.

dels . Vanguier, Jägerstraße Nr. 51. Ri . , r , 3 14. und Spandauerstraße ),

26. Dr. n . Bischof, Bruͤderstraße Nr. 10. und Schillings⸗

asse Nr. 10. von . Graf, Ober⸗Ceremonienmeister, Jaͤgerstr. r

v uttt ammer, olizei⸗Praͤsident, Molkenmarkt Nr. 1.

* ö . Graf, w Intendant ꝛc., Unter den Linden Nr. 1.

von Roch ew, Staats⸗Minister, Unter den Linden Nr. 73.

Rother, Staats⸗Minister, Jagerstr. Nr. 2

1. Dr. Spit er, Bibliothekar, Dinter dem Gießhause Nr. 1.

Seif in * r 1 Lennéstr. Nr. c. * von Stolberg, Graf, Rat Nr. 70. von Thile, Staats⸗Minister und l Wil⸗

, . Nr. 79. , nnr n, gen, Nr. 383 D von en st ein, r⸗Kammerherr un mer Grace u fn 1 Nr. 68.

Fur die Abgeb rannten zu Hamburg sind ferner bei uns eingegangen; 13 err Geheime Legations⸗Rath von Le Coq m Cour.

. T. Potsdam ...... .... k ö = = 1 G. H. 2 3——n ö 22 2 1 Holl. Dukt. 19 Herr von Haeseler, Rittmeister a. D. zu Kloster , . bei Eckarts berge ...... 20 Rthlr. Cour. Berlin, den 24. Mai 1842.

Staats⸗Zeitungs⸗Expe dition.

Gerlin - Potsdamer Eisenbahn. In der Woche vom I7. bis incl. 23. Mai c. sind auf der Berlin-

Potsdamer Eisenbahn gesahren 1) zwischen Berlin und Potsdam 14,091 Personen

2) I Steglitr gos ;. Zusammen TT Fersen.

Meteorologische Geobachtungen.

1842. Morgens Noachwittag- Abende Nach einraaliger 23. Mei. 2 u, io vr. n... A..

ta-, r oo F., ö, e r., B, es re, ae ne =, G, a' n. Lene... 4 Iz,” n. 20, 27 n. 4 12,0 n. Hi. L660 n.

rhaupunkt... 4 6,8? n. 4 6,77 n. 4 6,6 n. node 1 1 n. Panatanttigans 63 rCi. 36 Ci. 65 IC. Aucsdanstuag O,od1 Mh. Wetter...... beiter beiter. beiter. NMedorockhlag O.

Wind. ...... 0 oso. oso. wWarae a cbel- 20, 17 Wolkennug .. S0. * 9.35.

Tagesmitiel: 37,8 r.... 4 14,97 n.. 4 6,0 R... 55 rοι,! Osc.

B er liner BkBöäörse. Den 24. Mai 1842.

Fonda. 3 rn , 8 s gi. Sebald. See,, I 107 104 nel. Teta. Bien. 5 127 ao. 40.2. 3 r. ao. do. Prior. Oni. 1 19025

abgestempelt *) 1023 1028 ned. Lpa. Risen. 114. r. Rus. ori. 30). 1035 1025 40 d. Tαπ· οπ:˖·3. 102 Pröm. Seb. der nel. Anh. Rice. 1061 1

Seebandluugß. S1 84 do. do. Prior. Obl. 4 1021 arm. Schuld-. 3! 102 1017 Dass Elb. Bisenb. 5 St nerl. Stadi - Obi. I 1019 1038 40. do. Prior. Obi. 5 1001 Dann. do. in Tr, 48 nbeia. Biaenb. 65 * Werip. Tfandbe. 3 * do. ao. Prior. Obi. 4 100 Grosch. Pos. do. 4 ola 4 ,. . . 66 2 ö. 103 * rricaricd c. 13 13

9 P P 2 6 Kar. u. Neum. do. 3 1021 en, , . 91 91 Schlesische do. 3 1025 . . k 4

) Der Kkaser vergütet die abgelaufenen Einsen à 4 pCi. und ausserders Fræi. p. anauo bis 31. Derember 1842.

Pr. Cour. m e cASe l- Cour 4. ruir. αν 30 Sr. Nnriet. 9Geid. Awaterdam....... 260 *I. Kurn 2 e, . 250 ri. 2 Mi. 1 1 lamburg ·· 300 mu. Kurn 151 ü . 300 nm. 2 M. 1419 . . 1186. 3 M.. 6 223 . . 300 Fx. 2 Mi. 79 795. we o n ..,, 150 1. 2 mi. 101 ü 6 6 150 1 2 mi. 102 1021 m .., i00 rii. 2 Mi. 997 Leiprins in Courant in 14 Tul. Fa.. 1090 To. 8S Tage 99 Frankfurt . M. Wæ. ...... ........ 160 Fi. 2 Me. 101 1091 PFetoerabarg....................... 18. 3 Woch 11

Aus wärti ge Börsen. Amsterdam, 20. n.. Mederl. „ick. Scoöelda S28. G3 a0. 10156.

kann-chill.—. 53 Span. 2014. Des. . urg. 105. Tide. —. Hreuaa. Prösm. Sch. —. Fol. —. Oerterr. 107.

Ant weren, 19 mei. zial. Sp. Nes Acl. 21. Faris, ID. Mei. S Rente as oer. 119.75. J nente An cor. SI. 80. Aul. de 1641 id eour. S2. 63 Neri. au coup. 107. do. bz sren. Nents

215. Parise 43. Wien, 19. Mei. 53 Mei. 108. 4 109. 35 765. 233 —. de 1839 110.

Bank- Actien 1684. Anl. de 1824 1381.

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 25. Mai. Im Schauspielhause. Zum erstenmale: Van Bruck, Rentier, Lustspiel in ? Abth., frei nach dem Franzb⸗ ssschen, von C. Lebrün. Hierauf: Die Gebesserten, Lustspiel in 2 Abth., von Bauernfeld.

Donnerstag, 2s. Mai. Im Schauspielhause: Maria Stuart.

2 27. Mai und ; onntag, 29. Mai. m Opernhause: Die Hugenotten. (Mad. Schroder⸗Devrient: Valentine, als Gastrolle.)

Die eingegangenen Meldungen zu Dillets fuͤr diese Vorstel⸗ lungen sind berücksichtigt worden, und wird ersucht solche bis Mittwoch, den 25sten d., Abends 6 Uhr, abholen zu lassen.

Zu diesen beiden Vorstellungen sind außer Parquet noch alle

anderen Plätze zu haben.

Aönigstädtisches Theater. Mittwoch, 25. Mal. Italienssche Opern⸗Vorstellung.) Norma. Opera in 2 Aui. Musica del Maestro Bellini. (Letzte Vorstel⸗

l dieser Oper.) . 3 26. Mai. Einen Jux will er sich machen.

Oeffentliche Aufführungen.

Mittwoch, 25. Mail, 5 Uhr Nachmittags, in der Garnison⸗ Kirche, zum Besten der Abgebrannten in Die Sec er ung; von Haydn, unter Leitung des Koͤnigl. Musik⸗Direktors J, * . der. Die Solo⸗Partieen werden von den Damen Schrbder⸗ Devrient, von Faßmann und Tuczek, den Herren Bader, Mantlus,

schiesche und Boöͤtticher ausgeführt. Billets à J Rthlr. und Texte

25 Sgr. sind bei den Königl. Kastellanen des Schauspiel⸗ und des Opernhauses und bei dem Garnison⸗Küster im Garnison⸗ Schulhause zu haben.

m Verantwortlicher Redaeteur Dr. J. W. Zinkeisen.

15

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

.

*

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

M 144.

Berlin, Donnerstag den 26sen Mai

Inhalt. Anitliche

Nachri . en. St. Petersburg. Comité fuüͤr Hamburg. 2 ,,,, udget des lin n ne. der auswaͤrtigen . ten; der Durchsüchungs⸗-Traktat. Pa 1 Minister⸗

in. Notizen über den

Veranderungen.

rland. London. Geburtsfest der Köͤni⸗

ofball. Drohende Spaltung unter

r Tory⸗Partei. Ueber die Protestation des General ka]! * Fabrll 3Zusland. Warnung vor dem Auswandern. Noebuck und O Connor. = ech Schreiben aus London. (Hal⸗

r 3) der ion bei den Tarif⸗Debatten; Nochuck's Bill ber d . . Kollekten für die unbeschdaftigten Arbester und Hamburg.

ae e e ers Schreiben aus Mastricht. (Die Eisenbahn von * y Aachen; die Wahl der Burgermeister in Belgien u nd.

Dentsche Bundesstagten. Briefe aus Dresden. (Böͤbmens etwaiger Anschluß an den Zoll Verein. Kunsinotizen. Ro stock. Sonder shausen. Hamburg.

Desterreich. Schreiben aus Prag. (Fest des heiligen Nepomuk;

Sälen ch ahnung des neuen Grazen Ratbes

weiz. rich. un neuen Großen Rathes.

33 n Neapel. Mit ine dn der Flotte wird innegehal⸗

ten. 9 Zahl der Klöͤster in den Oesterreichischen Staaten.

Turin.

Inland. Berlin. Jubildum. Magistrats⸗Bekanntmachung. Perleberg. Aufenthalt ft Königl. Majestäͤten. Mag⸗ deburg. Verschiedenes. Köln. Schifffahrt. Breslau.

Beilage. Versammlung der Deutschen Land- und Forstwirthe u Stuttgart kn Grm. 1812. i , , 3 t und

iteratür. Lehm ann: Die Sonnensinsterniß ain 8. Full 1642.

. Amtliche Nachrichten.

Kronit des Tages.

Se; Majestät der Kbnig haben Allergnädigst geruht:

Dem ker, , . . Ober⸗Jager⸗ meister von Pressenthin den Roch? Adler⸗Orden zwelter Klasse, und dem Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinschen Oberst⸗ Lieutenant und Flägel⸗ Freiherrn von Sell, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse zu verleihen, und

Die auf den e 6 ftsrath Dr. von Kraszewski k Tarkowo gefallene Wahl zum Landschafts⸗Direktor des Brom⸗

erger Departements fuͤr den sechsjäͤhrigen Zeitraum von Weih⸗ nachten 1841 bis dahin 1847 zu bestaͤtigen.

Ihre Königl. Hoheit die Frau Großherzogin von Meck— lenburg⸗Streliß und Ihre Koͤnigl. Hoheit die Frau Kron⸗ prinzessin von Danemark sind von Dresden in Potsdam; so wie Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Friedrich der Niederlande aus dem Haag hier eingetroffen und in den fuͤr Hoͤchstdieselben in dem resp. Koͤnigl. Schlosse in n, . gehaltenen Appartements abgestiegen.

e. Königl. Hoheit der Erbgroßh erzog von Sach sen— Weimar ist von Weimar hier eingetroffen.

Der bisherige Ober⸗Landesgerichts:Referendarius Heinrich Rudolph Leopold Eck ist zum Justiz⸗Kommissarius fuͤr die Köͤnigl. Untergerichte und die Patrimonialgerichte des Kreises Stuhm, so welt die letzteren innerhalb des Kreises verwaltet wer— den, mit Anweisung seines Wohnortes in Stuhm, bestellt worden.

Angekommen: Der Erb-Kaͤmmerer des Herzogthums e, . . vo ' ö 9 o 56 . Parey. den cath

gereist: er Erbschenk der Kurmark Brandenburg, von Hake, nach Sorau. ae.

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Zeitungs - Nachrichten. Ausland.

Nußland und Polen.

St. Petersburg, 19. Mai. Mit Genehmigung Sr. Majestaͤt des Kaisers hat sich hier ein Comitè ir line tze der armen Abgebrannten Hamburgs gebildet. An der Spitze die ses Comité's stehen die Kaufleute Stieglitz und Comp., 8a E. Muller jun.,, W. Brandt, 42 und Comp., Theodor Zim⸗ mermann, Otto Herzfeldt und E. Theodor Maͤller.

Frankreich.

Deputirten Kammer. Sitzung vom 19. Mai. Heute begann die Erörterung des Ser. gar das Ministerium der auswärtigen Angelegenhelten. Herr Bisllault nahm zuerst das 84 23 . . 2 ä, . ,

wa ein as letztemal, da r in dieser Sessi einen Blick auf die Politik des Kabinets a können. 14 ain tik beunruhigt mich fehr, besonders in He ug au nnr, Ich halte es deshalb 1 meine ficht, ein Wort in dieser Hinsicht 6. j en. 57 fuͤr mein Theil bin niemals ein e , . der Englischen Alan gewesen; ; habe ihren augen , utzen cingefehen, aber ich war stets überzeugt, daß das Englische Interesse nicht der

Funn, ondern der beharrliche Gegner des Franz sis hen Interesses st. Aus I. Grunde halte 3 es füͤr angemessen, die Frage wegen des Durchsuchungs⸗Rechtes noch einmal zur Sprache zu bringen. Die⸗

selbe ist zwar vorgestern erst an einem anderen Orte angeregt worden, aber nicht von dein Gesichtspunkte, von dem aus ich sie prüfen will. Mir liegt wenig daran zu wissen, in welchem Maße dieser oder jener

Staatsmann an der Frage Theil genommen hat; ich kümmere mich nicht

um die Personen, es handelt sich nicht um eine ministerielle, sondern um eine große nationale dre Ich will drei Dinge beweisen: zuerst daß es nicht wahr ist, wie der Minister der auswärtigen Angelegen⸗ heiten behauptet hat, daß in der Angelegenheit des „Marabouͤt⸗ * Mißbrauch des Durchsuchungs⸗Rechies statigefunden hätte; zweitens, daß es nicht wahr ist, . der neue Traktat, abgesehen von der Aus⸗ dehnung der Zonen, dieselben Buͤrgschaften darblete, wie die frühe⸗ ren Vertrage; drittens, daß ez nicht wahr ist, daß der Minisier der auswaͤrtigen Angelegenheiten erllaͤrt habe: der Traktat wuͤrde nicht ratisizirt werden. Ich behaupte, daß 1 Erklarung nicht abgegeben worden ist, und ich wünsche, r,, ber diesen Punkt hervorzuru⸗ fen. Auf den ersten Puam er , te der Redner nach und nach alle die Mißbraͤuche auf, welche seit zwölf Jahren daraus hervorge⸗ ) en waren, daß man England das Durchsuchungs⸗Recht zugestan⸗ en babe; er berührte die Angelegenheit des „Marabout“ und der „Senegambie“, ferner die schlechte Bchandlung und die Plackereien, welche zu anderen Zeiten die Schiffe „Marie gol , S Africaine“, „Etna“, „Astece“ und „Saphir“ erdildet harten. In Bezug guf den weiten Punkt behauptete er, daß der Vertrag vön 161 die Lage rankreichs, England gegenüber, bedeutend verschlimmerte; er suͤchie ies durch mehrere Klaäuseln des Traktates zu beweisen. Was den dritten Punkt betrifft, fuhr der Nedner fort, so hat der Minsster der auswaͤrt * Angelegenheiten auf einer anderen Rednerbuͤhne erklaͤrt, daß der Traktat nicht ratisizirt werden würde. Die Erllaͤrung hatte aber etwas Zweideutiges an sich, und ich fuͤr mein Theil wunsche, daß sie bestimmter abgelegt werde. Herr Guizot möge es mir verzei⸗ hen, aber ich hege ein i,, Mißtrauen gegen seine Politik. 35 Guizot ist von der Vortrefflichkeit des Trakfates überzeugt, und Sie wissen, m. H. daß er nicht leicht ablaͤßt von seiner Ucberzeu⸗ ů ,,, (Ironisches Gelaͤchter zur Linken.) in Bezug auf auswärtige Angelegenheiten. (Beifall zur Linken.) Ich fuͤrchte und ich bin sogar davon überzeugt, daß Herr Guizot nür auf die Auf⸗ loͤsung der Kammern wartet, um den Traktat zu ratisiziren; er hofft, daß eine andere Kammer die Ratisieation als eine vollbrachte That⸗ sache annehme. In England zweifelt man * nicht daran, daß der Traktat ratisizirt werden wird, und man verlaͤßt sich dort vollkommen auf die Geschicklichteit dez Herrn Guizot. Ich fordere daher den Herrn Guijzot auf, daß er foͤrmlich erklaͤre, der Traktat werde in seiner jetzigen Gestalt nicht ratifißirt werden. Ich verlange außer⸗ dem von dem Minister, daß er, mit Ruücksicht auf den von der Kam⸗ mer einstimmig ausgesprochenen Wunsch verspreche, Alles aufzubieten, um zu einer Verbesserung der Lage, in die wir durch die n in, von 1831 und 1833 versetzt worden sind, zu gelangen. (Lebhafter Beifall) Am Schlusse seiner Rede suchte Herr Billault noch zu beweisen, daß die Regierung nicht das Recht habe, den . suchungs⸗ Traktat ohne die JZustimmung der Kammer zu ratisiziren. , , , n i d,, ,. 63 jedes zweidentige Wort, jede zwei⸗ nm. Erxplication vermeiden, ich erh in ir. Aen g so ategorisch als möglich seyn. Herr Billgult hat von dem Mißtrauen esprochen, welches ihm die allgemeine Politik des Kabiners ein fiöße. ch nehme sein Mißtrauen an, und ich finde dasselbe ganz natürlich; denn wenn der vorige Redner Mitglied einer Verwaltung ware, fo würde ich mich ebenfalls eines enischiedenen Mißtraueng nicht ver- wehren können. (Allgemeines Gelaͤchter.) Unser gegenseitiges Miß⸗ trauen ist nichts Anderes, als eben die Verschiedenheit unferer Mei⸗ nungen. Der Minister ließ sich demndchst zuerst auf die durch das Duc lu n gorcc⸗ herbeigeführten Mißbraͤuche ein, deren Herr Bil⸗ 6 erwahnt hatte. In Bejug auf einige derselben räumte er as ungesetzliche Verfahren der Englischen Kreuzer ein und erklaͤrte, daß deshalb energische Reciamarionen bei dem Englischen Kabinet gemacht worden waren. In Bezug auf die Ang esegenhejt der „Sé⸗ négambie“ verlas der Redner Noten, die er als Botschafter in Lon⸗ don mit Herrn Thiers, damaligem Minister der auswgrtigen Ange⸗ legenheiten, gewechselt hatte, um darzuthun, daß er als Botschafter 6 die Instructionen befolgt habe, die man ihm ertheilt haͤtte. r verlas auch eine Note des Herrn Thiers, worin dieser erklärte, daß, obgleich Frankreich das Recht haͤtte, sich uͤber das Benehmen der Englischen Behörden zu beklagen, man doch nicht befugt sey, die Gesetzlichkeit des in jener Angelegenheit gefällten Urtheils an⸗ greifen. In Bezug auf einige andere . jener Re⸗ gierung erklaͤrte Herr Guizot, daß Frankreich vollstaͤndige Ge⸗ nugthüung erhalten haͤtte. Im Ganzen waͤren im Laufe der letzten elf Fabre 17 Reclamatlonen Durch die Ausübung des Durchsuchungs⸗ Rechtes veranlaßt worden. Darunter waͤren einige so unbedeutend ewesen, daß das Marine⸗Ministerinm es nicht f passend gehalten abe, Reelamationen zu machen. Ueber den wesentlichsten Punkt der Interpellation, naͤmlich über die Ratification, qußerte sich Herr Guizot in . Weise; Bei der ersten Erdrterung, welche sich über den Durchsuchungs⸗-Traktat in der Sitzung vom 24. Fanuar erhob, sagte ich: „Die Freiheit, zu ratifiziren ober nicht zu rafifiziren, bleibt jedenfalls vollstandig vorbehalten, welche Meinung auch die Kammer gqussprechen moge. Die Meinung der Kammer ist eine ernste Berüͤcksichtigung, welche ein Gewicht in die Waagschale legt, aber sie (ist nicht entscheidend; die Freiheit der Regierung bes Koͤnkgs lann dadurch nicht beeinträchtigt werden.“ Ünd was ich damqals sagte, sagte ich unter dem Beifall der ganzen Kammer. Die Lage hät sich in dieser Hinsicht nicht veraͤnder, heute eben so wenig, als am 24. Januar, kann ich die Praͤrogatsve des Königs für die Zu—= kunft verpfaͤnden. Was ich, ohne meine . u verletzen, sagen kann, ist . (Hört! Hoͤrt! Die filr utkin, welche im n nat Februgr d. J. . werden sollte, ist verweigert worden; das ist eine vollbrachte Thatsache. Nun fragt mich Herr Billault, ob es meine Absicht ist, nach Auflösung der Kammern die Ratification des Traktates in seiner jetzigen Gestaͤlt anzurathen? Hierauf antworte ich mit einem peremtorischen Nein; der Traktat wird zu keiner Zeit in seiner jetzigen Geßalt ragt iflzirt werden, wenig⸗ stens nicht mit meiner Ern, (Anhaltende Sensation.) Ich wuͤrde diese Antwort hier nicht ertheilen, wenn ich sie nicht schon an? derswo eriheslt haͤtt. Ich wurde hier nicht sagen, was ich gesagt habe, wenn ich nicht anderswo schon meine Absicht kund gegeben hätte, den Traktat in seiner gegenwartigen Gestalt zu keiner Zeit zu ratistziren. (Bewegung.) Nach dieser Erkl fag; m. H., die wle ich meine, deutlich und kategorisch genug ist, habe ich über die gegenwärtige Lage nur noch wenig zu sagen. Ich befand mich in „jener Ange⸗ legenheit, einer doppelten Psicht gegenüber, als ich der Krone an⸗ rieth, die unterzeichnung des Traktates zu n . zich that es,

weil ich Frankresch dadurch, daß es die dres Nordischen Machte zur Theilnahme an dem Traktat d . hatte, 4 vin pflichtet hieli. Nachdem der Traktat unterzeichnet war, gaben sich die Meinungen und die Wünsche der Kammern kund, und mir lag nun die Erfüllung einer anderen Pflicht ob. Ich kenne den gerech' ten Antheil indirekten Einflusses, der den Kammern auf die Aus— 2 der constitutloncllen Kechte einer anderen Gewalt zusteht. Aus diesem Grunde rieth ich, die Ratisicatlon im Monat Februar

wärtigen Gestalt nicht zu ratifiziren. J l Veise meine Pflicht gegen alle q leg gznen n r m ah. e Gewalten meines Landes zu erfuͤllen. Wenn nun aber, m. H., die Umstaͤnde sich ndern, wenn der Zustand der Gemüther, wenn d' Thatsachen eine andere Gestalt annehmen, wer könnte dann sagen daß man darauf keine Ruͤcksicht nehmen müsse. Ich beschränk⸗ mch auf diese Bemerkun en, m. H., und führe diesen Bedanken nicht wei ter aus. Ich glaube, daß ich weder aber das vergangene noch ge⸗ , * ic 1 des Kabinets och u echselfaͤlle der Zukun rgend eine Ungewi . aeg , habe. 6. J an ,. err Mauguin sagte, daß die Erklaͤrung des Ministe Traktat niemals in seiner gegenwaͤrtigen . 23 22 len, allerdings genügend erscheine, wenn man zu gleicher geit nur wüßte, welche Veranderungen des Traktats Herr Guizot für hin laͤnglich erachten wurde, um die Ratification zu ertheilen. Der Redner suchte darzuthun, daß der Traktat niemals, weder in sciner n r. Gestalt, noch unter Modisicationen ratisizirt wer⸗ , da er dem Voͤlkerrechte und den Interessen Frankreichs Herr Thiers bemerkte, daß er, da der vorliegende Gegenstand schon zur Genuͤge erbͤrtert worden sey, gar nicht das Wort nehmen wurde, wenn nicht Herr Guizot ihn durch einige Bemerkungen dazu gezwungen hatte. Der Redner suchte sodann seine persoͤnliche . nahme an allen mit dem . , , in Verbindung ste⸗ henden Thatsachen dahin zu erklären, daß er im Wefentlichen durch den Traktat vom Jahre 1831 gehunden gewesen sey, daß er aber stets eifrig darauf bedacht gewesen ivaͤre, die Ehre der Franzbsischen Flagge aufrecht zu erhalten, ünd fügte hinzu, daß Jedermann wisfe, daß das Prinzip des Durchsuchungs⸗Rechtes ihm imnier zuwider gewesen sey. Er begreife, daß man in den Jahren 1832 und 1833 Gründe gehabt haben konne, dem Englischen Kabinet * Zugestaͤndnisse zu machen, aber un⸗ begreiflich sey es ihm, wie man nach dem Juli⸗Traktaie in das ungeheure Zugestaͤn dniß habe , . konnen, welches der Traktat von 1811 enthalte. (Beifall zur Linken.) Ich erlaube mir, sagte Herr Thiers, nur noch einige Bemerkungen uͤber die Art, wie der Minister der . e, ,, . die Frage estellt hat. Er hat gesagt, daß er sehr deutlich seyn würde. Ich behaupte, daß der Minister * auswärtigen Angelegenheiten nicht sehr deutlich gewesen ist; fehr ge— wandt, ja, aber deutlich, nein. Wozu jener Vorbehalt: „Ich will die Freiheit der Krone auf keine Weise verpfanden.“ Ich achte die Rechte der Krone, und wenn ich Minister waͤre, wurde ich eben so sehr wie der ehrenwerthe Herr Guszot darauf bedacht seyn, dieselben zu schüͤtzen. Liber wenn ein Minister die Entschließungen der Regie⸗ rung ankündigt, gefaͤhrdet er dadurch die Rechte der Krone? Durchaus nicht. Die Regierung hat eine einzige einfache Weise, sich auszu⸗ drucken; sie sagt: Ich werde diese ober jene Sache thun oder nicht thun. Aber niemals kann ein Minister sagen: „Ich für mein Theil werde diese Sache thun; aber es konnte seyn, daß die Krone spaͤter das Entgegengesetzte beschloͤsse.“ Eine solche Aeußerung muß in der Lage, worin wir uns befinden, Zweifel und Üngewißheit erregen. Ein= facher und deutlicher würde es gewesen seyn, wenn 3 zo? ge⸗ sagt hatte: Die Regierung wird nicht ratifiziren. Sie wurde auch aufrichtiger gewesen seyn, da Herr Guizot sehr wohl weiß, daß er mn, noch spaͤter wesentliche Modisicationen des Traktats er⸗ angen wird. Herr Wüstemberg beschaͤftigte sich lediglich mit Erorterun der Nachtheile, die fur den Franzoͤsischen Handel aus dem . ihne Rech hervorgingen, und war in dieser Hinsicht so eindring⸗ da

Herr Dupin erklaͤrte, wenn das Ministerium nach jener Aus⸗ einandersetzung den Traktat ratifizirte, so wurde dies nicht allein tadelnswerth, sondern es wurde ein Grund zur Anklage gegen das Kabinet seyn. (Lebhafter Belfall zur unn.)

Am Schlusse der heutigen Sitzung nahm noch Herr von Salvandy das Wort, um hauptsaͤchlich die im Laufe der Debatte vorgekommene Aeußerung, daß Herr Guizot eine moralische Ver⸗ pflichtung gegen England uͤbernommen fare u entkraͤften, indem durch das Protokoll vom Jahre 1838, welches der Franzoösische Votschafter ohnehin auf eigene Verantwortlichkeit unterzeichnet haͤtte, Frankreich nur in die Erbffnung einer Unterhandlung ge⸗ willigt habe. Die weitere Debatte wurde auf Morgen ver—

schoben.

Sitzung vom 20. Mai. Die Debatte uͤber den Durch⸗ suchungs⸗ Traktat dauerte auch heute noch fort und schien bei Ab—⸗ gang der Post durch eine Rede des Herrn Guizot sehr lebhaft zu werden. Wir werden bei Eingang der Zeitungen mit dem Re— sumé der Verhandlungen fortfahren.

Paris, 20. Mai. Die Geruͤchte von einer bevorstehenden Ministerial⸗Veraͤnderung die gestern zuerst an der Boͤrse zirku⸗ lirten, fangen an, 2 Konsistenz zu gewinnen. Die entschiedene Abneigung gegen den Durchsuchungs- Traktat, welche sich anhaltend in beiden Kammern kund giebt, wuͤrde, so glaubt man, Herrn Guizot veranlassen, sein rr erf niederzulegen. Andererseits ist es nicht unbemerkt geblieben, daß Graf Mols und Herr Thiers fast taglich im Pavillon Marsan von dem Herzoge von Orleans empfangen werden.

Das Schloß Malmaison, die ehemalige Residenz der Kaiserin Josephine, ist von einem Spanier, Namens Sanchez, angekauft worden. Wie es heißt, ist der Kauf fuͤr Rechnung der verwitt— weten Koͤnigin Christine von Spanien geschehen, welche im naͤchsten Jahre dort ihren Aufenthalt zu nehmen beabsichtigen soll.

Börse vom 26. Mal. Die Franzoͤsischen Renten hieiten sich heute etwas fester als gestern, doch waren die Anerbietungen noch so H rei daß ein Aufschwung der Course verhindert wurde. Man glaubt an der Böͤrse noch immer an eine baldige Aenderung des Ministeriums. er hieß es sogar, der Marschall Soult sey entschlossen, unmittelbar nach den neuen Wahlen seine Entlassung einzureichen.

Grosibritanien und Irland.

London, 20. Mai. Gestern war der Tag, welcher dies— mal amtlich zur Feier des Geburtsfestes der Königin ausgewählt worden ist, wahrend dieses sonst am 24. Mal gefeiert zu werden pflegte. Geboren ist Ihre Majestaͤt am 25. Maj. Der. gestrige Festtag wurde durch eine von dem Prinzen Albrecht über, die Garden abgehaltene große Parade und durch ein Lever der Köni⸗

nicht zu ertheilen, und rathe ich jetzt, den Traktat in seiner gegen⸗

in gefeiert Um 1 uhr Msttags feuerten die Kanonen im Tower 2 Park eine Königliche El ab, und Abends war Illu⸗

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