1842 / 146 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Bemerkungen: „Es ist wahrscheinlich, daß durch einen solchen Vertrag die Beigischen Fabrikate auf den Deutschen Maͤrkten einen Vortheil über die Englischen gewinnen werden. Wir hoffen, allmaäͤlig unsere eigene Regierung dem Beispiele der Belgischen folgen zu sehen, weil wir uͤberzeugt sind, daß England, wenn es sich zur Gewährung billiger Bedingungen und zur , gegenseitiger Vortheile bereit zeigt, bei den Deutschen bereitwilliges Entgegenkommen finden durfte, und daß dieses Verfahren zu einem weit umfassenderen und ergiebigeren Handel mit dem Festlande fuͤhren könnte.“

Man beschaͤftigt sich in der City sehr lebhaft mit einem Pri⸗ vatschreiben aus New⸗York, welches im Suͤdamerikanischen Kaf⸗ feehause angeschlagen ist. Es heißt darin, daß Lord Ashburton der Bundes⸗Regierung 6 Washington vorgeschlagen habe, die Graͤnzfrage dadurch kr ledigung zu bringen, daß England das streitige Gebiet bezahle. Dieser Vorschlag soll den Regierungen der Staaten Maine und Massachussetts mitgetheilt worden seyn, jedoch wenig Aussicht auf Erfolg haben, da dem Abschlusse eines derartigen Üebereinkommens einẽ Abaͤnderung der Bundes⸗Verfas⸗ sung, nach welcher es nicht gestattet ist, einen Theil des Gebiets der Freistaaten an eine fremde Macht zu verkaufen, nothwendig vor⸗ hergehen mußte.

Aus Worcester wird gemeldet, daß die Koͤnigin Wittwe bei einem Handschuh⸗Fabrikanten eine ansehnliche Bestellung gemacht hat. Man hofft, daß dies Beispiel in der vornehmen Welt Nach⸗ ahmung finden werde, da ohne solche Huͤlfe die Handschuh⸗Fabri⸗ cation in Worcester, welche e den Haupt⸗Nahrungszweig dort bildete, fast ganz zu Grunde gehen muß. 5.

Nach den neuesten Berichten aus Peru und Bolivien ist General Ballivian in Folge des Sieges von Ingavi bis nach Arica vorgedrungen und hat diesen Hafen besetzt. Laut einem Dekrete, datirt Lima 23. Dezember 18411, unterzeichnet vom Praͤ⸗ sidenten Mangel Menendez, sollen die Peruaner in Masse sich

egen diesen Einfall erheben und auf jede mogliche Weise dem . Widerstand leisten. Durch ein zweites Dekret vom 27. Dezember wird nicht nur der Hafen von Arica, sondern die ganze Kuͤste von Sama, bis nach der Spitze von Pisaqua, in Blokade—⸗ Zustand erklärt. In dieser Beziehung wird den Vereinigten Staa— ten und den übrigen Landern am Atlantischen Meere diesseits der Linie, wie uͤberhaupt allen Europaͤischen Nationen, eine Frist von 10 Monaten gewaͤhrt, während sie fuͤr Brasilien, Central⸗-Amerika und Mexiko auf 8, und fuͤr Chili, Neu⸗Granada und Aequator auf 1 Monate festgesetzt ist. Mittlerweile hat Ballivian erklaͤrt, daß er nicht gekommen sey, um Eroberungen zu machen, sondern um Frieden zu schließen. Zum Andenken an die gewonnene Schlacht werden fuͤr die Anfuͤhrer und Offiziere uͤberhaupt goldene Denk⸗ muänzen gepraͤgt, wovon diejenigen, welche an die Generale aus— etheilt werden, eine Einfassung von Diamanten haben sollen. Die edaille wird an einer Schleife mit den National-Farben getragen. Die Soldaten erhalten auf dem linken Arme einen Schild mit gruͤnem Felde und goldener Einfassung nebst den Worten: Sie⸗ ger vösn Ingavi, am 18. November 1811.“ Die Wittwen, Sohne und Vater der auf dem Schlachtfelde gefallenen oder an ihren Wunden gestorbenen Soldaten erhalten die ganze Loͤhnung ihrer Verwandten als Gnadengehalt auf Lebenszelt. Dem General Balllvian hat die Stadt Oruro den Titel: Retter von Bolivien und Vater des Vaterlandes“ beigelegt. Ein besonderes Dekret befiehlt die Errichtung einer viereckigen e von 45 Fuß Höhe auf dem Schlachtfelde von Ingavi, zur Erinnerung an diese Waf⸗ fenthat. Auf die Spitze der Poramide wird General Vallivian zu Pferde in Guß gestellt werden. Die Peruaner unter Ga⸗ marra zählten 5400, die Bolivier 4100 Streiter. Nach dem Ver⸗ lust der Schlacht, welche im Angesicht der beiden groͤßten Berge der neuen Welt, des Illampu und Illimani, geliefert wurde, war⸗ fen sich die Truͤmmer des Peruansschen Heerhaufens auf Cala⸗ marca, wo 3200 Mann nebst dem Ober⸗General Don Ramon Castilla und 174 Offizieren in Gefangenschaft ge: iethen. Die Pe⸗ ruaner hatten 500 Todte und 422 Verwundete, die Bolivier 08 Todte und 434 Verwundete.

In der Chilischen Kammer der Abgeordneten hat der Mi— nister der auswärtigen Angelegenheiten auf einen allgemeinen Kon⸗ reß aller Suͤd⸗Amerikanischen Staaten angetragen, in der Ab⸗ icht, Ruhe in diesen Laͤndern herzustellen und freundschaftliche Verhaͤltnisse mit lhnen anzuknüpfen. Besonders sollte dabei die freie Schifffahrt der Fluͤsse zur Sprache kommen, und wie der Minister erklaͤrte, ist Brasilien bereit, dem Antrage Folge zu lei⸗ sten. Ein solcher Kongreß ware unstreitig von großer Wichtigkeit, wird aber an Rosas einen unversoͤhnlichen Gegner finden, wenn ihn das gegenwärtige Mißgeschick seiner Waffen nicht zur Ver⸗ nunft bringen sollte. Nach den so eben eingetroffenen Nachrich⸗ ten sollten die Generale Rivera, Paz und Lopez Kriege rath äber die Frage halten, ob die r von Uruguay, Corrientes und Entre⸗Rios gegen Buenos⸗-A1Apyres vordringen oder diesseits des Platastromes bleiben sollten. Santa⸗Fé ist unterdessen von ihnen besetzt worden, und die noͤrdlichen Provinzen sind von den Anhaͤn— gern des Diktators gesaͤubert.

Nach Berichten aus Valparaiso vom 30. Januar lag dort der Contre⸗Admiral Thomas mit zwei Kriegsschiffen; drei andere kreuzten an der Chilischen Küste. Die Fregatte „Prasident“, welche diese Nachricht mitbringt, hat auf dem Nuͤckwege Rio Ja⸗ nelro beruͤhrt. Man meldet von dort, daß die Brasilianischen Be⸗ hoͤrden, anstatt dem Britischen Gesandten in der Unterdruͤckung des Sklavenhandels beizustehen, ihm jede nur erdenkliche Schwie⸗ rigkeit in den Weg legten. Zu Rio Janeiro lagen sieben Fran⸗ zösischs und ein Amerikanisches Kriegöschiff vor Anker. Man klagt. äber die unzulängliche Bemannnung der Britischen Kriegs⸗ 1 m. r * r e g f der verschiedenen

er Amerikanischen Station standen im freundschaft—⸗ lichsten Verkehr mit st f schef

O. London, 20. Mai f * i . * ö Durch die Großmuth und unermuͤd— immten Deutschen erworben eine Sa 27 43

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628 Gelehrten bald eine aus jenen Schaͤtzen vorzugsweise ge⸗ schoͤpfte Indische Blumenlese im Urtexte verdanken, wie er berelts

die Freunde der Sanskrit⸗Dichtung mit einer solchen Anthologie in Deutschen metrischen Uebersetzungen beschenkt hat.

622 22. Mai. Die Zoll⸗Verhaͤltnisse a Luxem⸗ burg und Belgien bildeten am 19. Mai in der Belgischen Reprä⸗ sentanten⸗Kammer den Gegenstand eines Berichts welchen Herr Zoude uͤber eine Petition der Tuch⸗Fabrikanten in Luͤttich erstattete. „Die Petitionaire“, hieß es in diesem Berichte, „verlangen die Auf⸗ 12 des Gesetzes vom 6. Juni 1839, welches den abgetretenen Theilen von Luxemburg und Limbur fuͤr verschiedene Erzeugnisse ihres Gewerbflelßes eine n mn ginn bewilligt, jedoch nur bis zu einer bestimmten Quantitat und blos fuͤr die damals be⸗ reits bestehenden Fabriken. Der Grund, den die Petitionaire , liegt in der Veraͤnderung der Handels⸗-Verhaͤltnisse, die aus dem Anschlusse des Großherzogthums n an den Deutschen Zoll⸗Verein hervorgehen 2 und den Markt des abgetretenen KLandestheils erweitert, wahrend Belgiens Absatz sich in Folge der Einfuͤhrung des Deutschen Zoll-Tarifs vermindern durfte. Was insbesondere den Gegenstand ihrer Gewerbthaͤtigkeit, die Wollen⸗ zeuge, betrifft, so geben sie an, daß schon jetzt weit mehr einge⸗ fuͤhrt werde, als jenes Gesetz erlaube, und daß dies noch zuneh⸗ men werde, weil es den Deutschen Fabrikanten jetzt leicht sey, sich desselben Weges zu bedienen. Ihre Kommission wird sich nicht dabei aufhalten, Ihnen nachzuweisen, wie völlig unbegruͤndet diese Angabe sst u ihrer Widerlegung genügt es, das Ge⸗ setz zu lesen, dessen Abschaffung, die Poetitiongire verlan⸗ gen. Wurde dlese Abschaffung fuͤr Belgien vortheilhaft seyn? Zu⸗ naͤchst haben Sie eine eventuelle Begünstigung fur die Einfuhr von Cerealien in das Wallonische Luxemburg gewahrt, das nicht enz fuͤr seinen Bedarf erzeugt und das Fehlende in den benach⸗ arten Theilen des Deutschen Luxemburgs ankauft. Nach Ab⸗ schaffung des Gesetzes wäre es moglich, daß man Getraide aus den Provinzen Nainur und Luͤttich dorthin bringen mußte, was bei der bedeutenden Entfernung den Preis sehr steigern wurde. Dieses Opfer werden Sie einer Gegend nicht auferlegen wollen, deren Armuth spruͤchwoͤrtlich geworden ist. In Bezug auf den uͤberall stockenden Eisenhuͤttenbetrleb wuͤrde die Abschaffung des Gesetzes den Eisenhuͤtten in Luxemburg noch ein neues Uebel zu⸗ fuͤgen. Bekanntlich liefert der Deutsche Theil von Luxem⸗ burg das Erz, welches dem Luxemburgischen Eisen die Eigenschaf⸗ ten verleiht, weshalb dieses von den feineren Nagelschmieden so lug ist, und das Gesetz bestimmt deshalb ausdruͤcklich, daß alle

eguͤnstigungen aufhören sollen, sobald jenes Erz bei seiner Aus⸗ fuhr nach Belgien mit irgend einem Zoll belegt werde. Man hat ebenfalls Beschwerden erhalten uͤber die Einfuͤhrung von Fayence⸗ Waaren, allein es ist auch bereits nachgewiesen worden, daß die Production in Belglen der Consumtion nicht genuͤgt, daß man sich zur Ausfüllung der Lücke an das Ausland wenden muß, und daß in Bezug aüf Qualitat und Preis England und Luxem- burg wettelfern. Ihre Sympathileen, meine Herren, wer⸗ den uber den Vorzug entscheiden. Unerwaͤhnt wollen wir lassen, daß die Einfuhr aller dieser schweren Gegenstaͤnde unsere Ausfuhr nach Luxemburg erleichtert, wegen der Ersparung der Transportkosten, die daraus entstehen.“ roßz aller dieser Vor⸗ theile, welche das betreffende Gesetz Belgien gewähre, meinte der Berichterstatter dennoch, daß Belgien vom Zollverein für dessen Fortdauer Beguͤnstigungen erlangen müsse, und da der Minister des Innern erklaͤrte, darüber würden am 12. Juni in Stuttgart Verhandlungen beginteg, ss Jieß Man die Sache einstweilen auf sich beruhen. h ö

Antwerpen, 22. Mai. Mehrere Schiffscapitaine, die im Begriff stehen, von Antiwerpen und Gent nach Hamburg abzuge⸗ hen, beabsichtigen, wie der Pré curseur d' Anvers meldet, ge— schickten Handwerkern, deren Prof ssion bei Bauten von Nutzen ist, z. B. Maurern, Gipsern, Zimmerleuten, Schmieden die freie Ueberfahrt nach Hamburg und zugleich Kost und Nahrung waͤh⸗ rend der Reise und acht Tage nach ihrer Ankunft anzubieten. Man hofft, daß dies Anerbieten recht zahlreich benutzt und die Huͤlfe beim Wiederaufbau ein neues Band zwischen den beiden Belgischen Staͤdten und der Hansestadt werden möge.

Dänemark.

Kopenhagen, 21. Mai. Der Kandidat Westergaard, wel⸗ cher sich schon fruher durch seine Forschungen in den orientalischen Sprachen ausgezeichnet und jetzt auf einer wissenschaftlichen Reise in Ostindien begriffen ist, hat zur Fortsetzung derselben fuͤr dieses Jahr von Sr. Majestaͤt 1900 Rbthlr. erhalten)

Das neue Eisen-Dampfschiff „Hekla“ ist von Sr. Majestaͤt dazu bestimmt, die Daͤnischen Naturforscher nach Stockholm zu bringen, da keines der Königlichen Dampfschiffe Raum genug hat fuͤr die große Zahl der Angemeldeten.

Bei dem neulich schon erwahnten Besuch der Schwedischen Studenten brachten dieselben Oehlenschlaͤger in seiner Wohnung im Fasanenhofe in e,, welche ihm erst kuͤrzlich von Sr. Majestaͤt eingeraͤumt ist, ihre Huldigung und be ßten ihn mit einem seiner eigenen Lieder, das von einem Schwedischen Kom⸗ ponisten in Musik gl ist.

Der Alton. Merkur schreibt aus Kopenhagen: „Betrüͤ⸗ bend ist es, daß das hier bei der ersten Kunde von Hamburgs Brande so lebhaft erwachte menschliche Mitgefuͤhl spaͤter bei Man⸗ chen den Regungen einer Natlängi⸗Empfindlichkeit Raum gegeben zu haben scheint, die sich duhch den lauten und nationalen Aus⸗ druck der Deutschen Sympathie für eine Deutsche Stadt verletzt fuͤhlt. So wahr ist es, daß sich allen menschlichen Gefuͤhlen, auch den besten, Selbstsucht beimischl die nur einige Nahrung von außen zu erhalten braucht, um den reinsten Quell des Herzens selbst zu . . Was ist die gepriesene Vaterlandsliebe in ihrer Aus⸗ schlleßlichkeit anders als ein erweiterter, verfeinerter und, wenn man es so ausdrucken will, veredelter Egoismus? Sollte dieser aber nicht in einem Augenblick schweigen, wo das Geschick einer großen Nachbarstadt nicht nur in den naͤchsten Stamnigenossen, sondern in der gesammten Europaälschen Vöͤlker⸗-Familie das leider nur zu * verdunkelte Bewußtseyn einer innigen bruderlichen und christlichen Gemeinschaft mächtig . muß? hrlich, unser Konig ist nicht mit einem 8a . n, als er auf die erste Kunde von dem de nur den 2 und den König eines Nachbarvolkes reden ließ. Und dieses Nachbarvolk, ist es nicht doppelt ungerecht, wenn es in einem solchen Augenblick Verstimmung gegen seine Deutschen Stammverwandten hegt, mit denen es durch so manche naͤhere Vante verknüpft ist ünd von denen es die Reformation und so viele der edelsten Keime ge fon, Bildung empfangen hat? Doch, was sagen wir Nachbarvolk? Wir koͤnnen uns nicht denken, daß

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solche Regungen allgemein oder anders als voruͤbergehend sind bei einem Germanischen Volksstamme, der so oft in Wort und That seine Verwandtschaft des Geistes und Gemuüͤths mit dem Deut⸗ schen Brudervolk an den Tag gelegt hat.“

Deutsche Bundesstaaten.

München, 21. Mal. (A. 3.) In der hiesigen * Erzgießerei herrscht dermal ein ungemein reges Leben. Die zwölf kolossalen Ahnen⸗ Statuen, welche Ende Septembers im Thronsaal des Festbaues aufgestellt werden, sind bereits saͤmmtlich gegossen und zehn davon ganz vergoldet, während die letzten beiden, nebst noch zwei Kandeiabern, welche gleichfalls fuͤr den Thronsaal be⸗ stimmt sind, rasch ihrer Vollendung nahen. Nun kommen dem⸗ naͤchst die Monumente für Darmstadt, Karlsruhe und Frankfurt an die Reihe. Die Modelle hierzu sind von —— röͤß⸗ tentheils schon fertig gearbeitet, bie 19 Schuh hohe Statue des Großherzogs Ludwlg von Hessen sogar schon zum Erzgusse eingeformt; sie ko]mmt auf dem Lsuisen⸗Plaßtßz zu Darm⸗ stadt auf eine 114 Schuh hohe Saule zu stehen. Das Denkmal, welches zu Karlsruhe dem verewigten Großherzog Leopold errichtet wird, erhaͤlt zur kolossalen Statue auch ein Pie⸗ destal von Erz, wie auch für das Gböthe⸗Denkmal ein gleiches, reich mit Bagreliefs verziert, bestimmt ist. Zu gleicher Zeit legt Professor 8 die leßte Hand an das Ae Modell der Bavaria, so daß im nächsten Jahr mit dem Gusse begonnen werden kann. Ein neuer eben so erfreulicher als ehrenvosler Auf⸗

trag wurde der Anstalt in dem zu gießenden Denkmal für Mees⸗ . Bildhauer er, , in Rom f mst der Modellirung des

kolossalen Standbildes des regierenden ** von Neapel be⸗ schaͤftigt und wird dasselbe demnaͤchst nach Muͤnchen zum Guß senden. Diese Statue muß aus einem Stuck gegossen und bin⸗ nen Jahresfrist vollendet nach Messina gesendet werden.

Baireuth, 22. Mai. Se. Königl. Hoheit der Herzog Alexander von Wuͤrttemberg ist aus Paris zu einem längeren le, , auf seinem Sommer ⸗Lustschlosse „Phantasie“ ange⸗ ommen.

Dresden, 26. Mai. (Leip. 3) Die nachfolgende Ueber— sicht weist den ferneren erfreulichen Fort, fag der im Köonigreiche Sachsen von der General-Kommission ff blösungen und Ge⸗ meinheitstheilungen geleiteten ,, en bis zu Ende des Jahres 1810 nach. Bis zum Schlusse des Jahres 1810 waren überhaupt in Erdrterung gekommen 2011 e ,. en, 1785 Natural⸗Zins⸗Abloͤsungen, 1301 Hutungs⸗Abloͤsungen, 246 Ablöͤsungen anderer Servituten, 1410 Gemelnheits-Theilungen, 160 / ungen, 9 Abloöͤsungen von Bier⸗Ver⸗ lagsrechten, 1 Mahlzwangs⸗Abloͤsungen, zusammen 5996 Ausein⸗ andersetzungs⸗ Angelegenheiten. Davon sind bis Ende 1819 gaͤnzlich erledigt worden 31 9. so daß 2847 annoch anhängig waren. Da jedoch von dieser Summe 1396 als materiell bereits erledigt anzusehen waren, indem S6 l bereits in Rezeß⸗Entwuͤrfe aufgenommen und 535 bis zum Rezeß-Entwurf vorgeschritten waren, so waren zu dieser Zeit nur 2 1451 Sachen in Eroͤrterung und materiell zu erledigen. Von obigen 5996 Auseinandersetzungen wurden r pansij bis Ende des Jahres 1833 971 Sachen, im Jahre 1831 751, 1835 686. 1836 8i , 1837 488, 1838 806, 1839 764, 1840 721.

Sannover, 18. Mai. (Hannov. 3.) In der außeror⸗ dentlichen Sitzung erster Kammer am 9. Mal Abends stand der Antrag, die der Stadt Hamburg zu leistende Hälfe betreffend, zur Berathung Derselbe lautet:

„Stande mögen beschließen: Stande halten sich überzeugt, daß das die Stadt Hamburg betroffene große Brandüngluͤck und die daraus entspringenden unmittelbaren Folgen die theilnehmendste Be⸗ achtung des Königreichs Hannover verdienen, und daß eine Beihuͤlfe 2 für die bedraͤngte Stadt sich um so mehr in jeder Beziehung als eine unabweisbare Pflicht darstellt, als dieselbe bei fruͤheren, das . ige Land betroffenen Unglücksfdllen ihre Theilnahme steis bercitwilligst nach Rechten durch Hüälfelcistungen bethäͤtigt hat. Staͤnde muͤssen zwar die Art der w der der Stadt Ham⸗ burg in ihrer gegenwartigen 2 u leistenden Huͤlfe dem Er⸗ messen der Königlichen Regierung üderlassen, stellen aber derselben zu dem Ende die Summe von 1o0 boo Rthlrn. aus den Landesmitteln zur Disposition.“

Der Proponent lenkte die Blicke der Versammlung auf das roße Brand⸗ Ungluͤck, welches die nachbarlich befreundete Stadt 6 plötzlich und hart betroffen. Lasse sich auch der ganze Umfang des Ungluͤcks zur Zeit noch nicht äbersehen, so sey doch nach den von vielen Seiten eingegangenen Nachrichten als gewiß anzuneh⸗ men, daß viele Tausende, ihrer ganzen Habe verlustig, an den noth⸗ wendigsien Lebens Bedurfnissen Mangel leiden. Der Redner laubte sich einer Schllderung des Nothstandes äberheben zu dur en, indem jedes Mitglied gen davon wisse, um uͤberzeugt zu seyn, daß augenblickliche Abhälfe dringend gefordert werde. Han⸗ nover aber sey es, dem die Pflicht dieser Hälfleistung 1 obliege, um so mehr, als Hamburg bei den großen Unglücksfaͤllen in dlefem Lande eben so bereitwillig und rasch als fag ge⸗ holfen habe. Man werde vielleicht einwenden, der Antrag fey noch nicht an der Zelt, weil es noch an genaue⸗ ren und offislellen Angaben mangele. Man durfe indeß diese nicht abwarten. Dse große Noth des Augenblicks fordere schnelle Hälfe, wie denn uberhaupt die zu ben end. Summe nicht dazu bestimmt seyn könne, einen Ersatz des Schadens zu ewähren, sondern nur, die hülfsbedärftigen Abgebrannten für den Augenblick mit den noͤthigsten Lebensbedurfnlssen zu versorgen. Auch koͤnnten Zweifel darüber erhoben werden, ob Staͤnde zu der Bewilligung befugt seyen. Dlese Zweisel mußten streng ger n werden. Es sey nicht 3 Absicht, durch eine Schilhec rns g;! roßen Jammers und Elends das Mitgefühl der vere 4 . rege zu machen; es zleme sich e 13 ; . , , der Zulässigkeit und nes e 8 z ꝛö . 64 aber jene Vesorguiß für alle Maßen begründer. Staͤnde h . der Regierung uͤber die an, fm verfligen, und wo es darauf ankomme, eine staatanachbarliche cht h erfuͤllen, da 26 sie

tet, auf die Landesmittel zu greifen. Solche . e n, 4 Nicht zu gedenken, . im Staatsleben wie

m Privatleben es eine Pflicht der Dankbarkeit und gegen⸗ seitigen * eltung gebe; nicht zu gedenken, daß Hamburg auf solche Verge ö. einen un e g habe; die Ruͤcksicht gegen das eigene Land, wesches mit Hamburg in so mannichfa bun und Verbindung ihr lasse es als eine unabwelsbare 9 cht er⸗ scheinen, kräftig dahin zu wirken, daß die hartbedraͤngte Stadt bald wieder auf den Punkt ihrer 2 Bluͤthe 1 Auch den 8 der angranzenden Landestheile, welche, durch die P

der schlichteit m sich bedeutenden An ungen fuͤr die auf Hanne Geblet ohne Zweifel in 9 Anzahl kommenden Halfebedärftigen ni würden entziehen können, müässe elne ung gewahrt werden. Ein anderes Mit⸗ lied nahm diesen Portrag auf. We weit es an der Zeit sey, je Vr der Unterstuͤtzung eine Bewilligung auszusprechen, möge ein

annd kraft

vaten reiche Gaben gespendet; J aus Staatsmitteln bewilligt. Ein bedeutende unterstn zung, ue'das Wort.

- veranern das . Vertrauen, daß gewiß Vieles

lbst ausmachen; er halte es aber für seine Pflicht,

e , 1 6 hung hinzuüweisen, welche Hamburg un⸗ , ,, n, , d, l, , irksamkeit bejeugen konne, win —— 4

1838 Amte 2 83 —12 seyen nicht allein von Pri⸗

der Senat habe auch eine

Das Unglück habe dritter Redner nahm ö spntrgief ergristen und erschattert, und beg er 166 ẽe

en werde. Seine 3Zwelfel, ob Staͤnde zu der Be—

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en Lande zu gute komme, se wie daß die Re— 8 ** de nnd gesetzt werde, solche Haͤlfeleistungen, wie hon deglnwrti e er seyn sollten, zu gewaͤhren, vollends gseitigt. Irnr mm bsse diese Ruücksicht hauptsäͤchlich hervorgehoben und, um Ständen einen Haltpunkft fuͤr die Bewilligung, zu ge—⸗ währen, in dem Ankrage äusgezruckt werden, daß die lelbe auch fuͤr die bereits geleisteten Unterstuͤtzungen gelten solle. Die Regie⸗ rung habe, was dankbar von den Siaäͤnden zu erkennen sey, mit rascher Hälfsleistung nicht . Sie habe außerordentliche Mittel aufwenden müssen. Nun sey es Sache der Staͤnde, der⸗ selben entgegen zu kommen, um sie nicht in den Fall zu bringen, spaͤter mit Mut age auf Bewilligung an Staͤnde zu kommen. Jetzt herrsche das 6. hl; sey das erkaltet, so moͤchte eine Be⸗ u ung nicht so bereltwillig ausgesprochen werden. Er halte es fuͤr Pflicht, der Reglerung mit der rn , . entgegen zu kom⸗ men, und vertraue zu derselben, daß sie Alles thun werde, den Rothstand in Hamburg zu mildern. Der Redner stellte den Ver— besserungs⸗ Antrag: * dem Antrage nach den Worten „zu dem Ende“ den Zusaß zu setzen: und fuͤr die dem Vernehmen nach bereits geleisteten millta ** und sonstigen Unterstuͤtzungen (die Summe von 100 000 Rthlr. zu bewilligen)“ ; ; Ein Mitglied glaubte sich gegen den Antrag erklaren zu muͤs—⸗ sen. Wlewohl er das Gefühl, aus dem der Antrag hervorgegan— gen, anerkenne und ehre; wlewohl er persbnlich gewiß der Unter⸗ stützung foͤrderlich seyn werde; so halte er sich als Landstand nicht berechtigt, für einen fremden Staat etwas zu bewilligen. Auch ein anderes Mitglied war dieser Ansicht. Er bevorwortete, wie er hierunter verkannt zu werden nicht hoffe; wie er erwarte, daß man das persoöͤnliche was die Landstaͤndische Pflicht zu thun gebiete. Aus letzter Rück= sicht aber müsse er sich fuͤr die so eben geäußerte Ansicht aus— sprechen. Würde indeß in dem Antrag ausgedrückt werden, daß man der Reglerung freistelle, den Ersatz der fur . 9e machten Verwendungen nicht zu verlangen; daß man der elben serner die Mittel biete, zu fernerweit fuͤr nöͤthig erkannten Huͤlf— leistungen, so wie dazu, a die auf diesseitiges Gebiet Aufzunehmenden versorgt würden; so warde er sich gern für jede Bewilligung erklaͤren. Mit Vorbehalt eines dahin zielenden Wet he strun ge Tr eg, fuͤr die zweite Berathung werde er ubrigens heute „fur: den Antrag stimmen. Man verkannte diese Bedenken nicht. Es stehe der Staͤnde⸗Versammlung wohl an, mit Vesonnenhelt und Umsicht h Werke zu gehen und, ohne sich blos Gefuͤhlen hinzuge⸗ en, sorgfältig und genau Verpflichtung und Befugniß zu prüfen. Dadurch erst bekomme der Beschluß seinen Werth und die Kraft, um gegen alle Ausstellungen und Mißverstaͤndnisse sicher gestellt zu werden. Dennoch aber musse man sich entschieden für den Antrag erklären. Die Regierung habe mit großer Bereitwilligkelt Maßregeln ergriffen, um die Noth zu mildern; deshalb můssen shr gerade jetzt die Mittel geboten werden, um die außerordentli⸗ . Kosten zu decken. Stände seyen zu der Bewilligung berech⸗ tigt und verpflichtet. Es solle hier kein Akt der Wohlthaͤtigkeit geuͤbt, sondern nur eine staatsnachbarliche Pflicht erfuͤllt werden. Die Bun⸗ desgeseßze verpflichten einen jeden Staat, dem anderen in der Zeit der Noꝛh militalrische Huͤlfe zu schicken. Dann komme das Interesse des eige⸗ nen Staats bedeutend in Frage, daß naͤmlich die Unterthanen derjeni⸗ gen Landestheile, deren Wohlstand hauptsaͤchlich durch den Flor . edingt sey, bei Steuerkraͤften erhalten wurden. Ein itglied sprach sich dann noch mit Waͤrme fuͤr die Bewilligung aus. Das Gefühl mässe dem Antrage das Wort reden, und bei einem so außerordentlichen und großen Ungluͤcksfalle wurden formelle Bedenken ihm nichts gelten. Staͤnde mußten der Re— gierung zeigen, daß auch sie bereit seyen, ihr die Mittel zu ge⸗ waͤhren, um das ? vollführen, was sie so edelmuͤthig begonnen habe. Daß noch fernerweit bedeutende Kosten erwachsen würden, sey unzweifelhaft. Dle vielen Hülfsbeduͤrftigen, welche auf Han⸗ noversches Gebiet kommen würden, zu versorgen, musse zunaäͤchst Bestimmung der Bewilligung r z dann mochte sich auch zur Hand⸗ habung der Graͤnz⸗Pollzel ein militairischer Cordon als nöͤthig darstel⸗ len. Hierdurch hielt das Mitglied, welches den Verbesserungs⸗Antrag gestellt hatte, seine Bedenken beseitigt und nahm denselben zuruͤck. Ein anderes Mitglied bemerkte ngch, wie er bei seiner lan ihr gen staͤndi⸗ schen Wirksamkeit stets dafuͤr gehalten habe, daß 86 nde bei Be⸗ willigungen immer mit der 8 Sparsamkeit verfahren mußten; der schoͤnste Zweck und Erfolg solcher Sparsamkeit aber sey der, daß man Mittel habe, zur Zeit der Noth zu helfen. Man gab dann noch anheini, ob nicht die Angelegenhelt vertraulich zu be⸗ handeln z mochte. Dagegen erhoben sich indeß mehrere Stim⸗ men. an wollte gerade Oeffentlichkeit und ausfuhrliche Mit— theilung, damit man im Lande inne werde, daß Staͤnde nicht von der Ansicht ausgegangen seyen, lediglich einen Akt der Wohlihaͤtig⸗ keit zu üben; daß die Bedenken 66 erwogen und der Beschluß auf die Ueberzeugung gebaut sey, daß Staͤnde behufs Erfüllung der , Pflicht und Uebung der Vergeltung, so wie im Interesse des eigenen Landes, zu der Bewilligung nicht allein berechtigt, sondern auch verpflichtet seyen. Der Antrag ward be— kanntlich unter Dissens einer Stimme angenommen.

Stuttgart, 20. Mai. (Oberd. 3.) n der gestrigen Sitzung der Abgeordneten⸗Kammer wurde eine Note der Kammer der Standesherren verlesen, betreffend eine Einladung zum Bei⸗ tritt zu einer Bitte an die Regierung, den durch den Hamburger Vrand Verunglückten eine Unterstuͤtzung aus Staatsmitteln zuzu— wenden. Die Sache wurde an eine Kommission verwiesen, und wir haben guten Grund, zu vermuthen, daß sowohl die Regierung als die Kammer der zer rn, in gleicher Weise bereitwillig seyn werden, ein Ungluͤck lindern zu helfen, das in allen Gauen Deutschlands so warme und thaͤtige Theilnahme hervorgerufen hat.

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efüähl von dem werde zu trennen wissen,

629

Mainz, 23. Mai. So eben erfahren wir, daß gestern Mlttags 2 12 Uhr bel Kesselheim, unterhalb Koblenz, die beiden Dampfschiffe, die zu Berg gehende „Stadt Elberfeld“ von der Duͤsseldorfer und das i hal gehende Schlff Nr. 15 von der Koͤlnischen Gesellschaft, so hart an einander gefahren sind und die „Stadt Elberseld“ so stark beschaͤdigt ist, daß das letztere Schiff, dem der Radkasten abgefahren worden, seine Reise nicht fortsehen konnte. Menschenleben hat das bedauerliche Ereigniß glaͤcksscherweise nicht gekostet, und so treffen die Folgen desselben zunaͤchst nur die beiden Gesellschaften und vielleicht einige Reisende, die durch diese unfreiwillige erzbgerung in ihren Hefen ge⸗ stoͤrt worden sind.

SGamburg, 25. Mal. (H. Korr) Die Preußischen Pio⸗ niere verlassen uns jetzt abtheilungsweise, so wie diejenigen Arbei⸗ ten, deren Ausfuhrung sie nach dem Wunsche des Senats uͤber—⸗ nommen hatten, beendlgt werden. Sie begleitet der Dank und die Anerkennung Aller, welche den Fortschritt ihrer Arbeiten heob⸗ achteten, und insbesondere der Behörde, zu welcher sie in nähere amtliche Beziehung getreten waren. Bei der Erdffnung einiger verschuͤtteter Wasser⸗ommunicgtionen haben diese Truppen durch ihre beharrliche, , . Thaͤtigkeit in kurzer Zelt viel geleistet, und eben so war dei der Sprengung eines schon lange baufaͤlli⸗ gen Theiles der St. Petri-Kirche die Präzision und Wirkung der angelegten Minen von beseonderem Interesse. Es war die Aufgabe, die an der e , . des Thurmes belegene Ecke des urfpruͤnglichen Seitenschiffes und eines spnaͤter ange⸗ bauten dꝛer hen f. niederzulegen. Die Mauern derselben standen bedeutend aus dem Loth, sie waren zwar bisher durch Anker im Innern gehalten gewesen, jetzt aber, nachdem diese Anker von dem

erabgestuͤrzten, außerhalb am Thurm angebracht gewesenen Glocken⸗ . zerschläagen waren, in mehreren Richtungen zerrissen und nicht mehr beizubehalten. Dabei mußte das Mauerwerk des Thurmes, dessen Konservirung man gleich anfangs beschlossen hatte, so wie der aͤbrige Theil der Kirche, vor nachtheiligen Er— schüͤtterungen bewahrt, auch auf das verschont gebliebene sůdliche Portal, welches gute Skulpturen enthaͤlt, Bedacht genommen wer. den. Dlese Aufgabe ist mit dem befriedigendsten Erfolge geldst worden. Die erste, versuchsweise gemachte Sprengung bewirkte eine Trennung der Mauer des Schiffes von der Thurmmauer; die unerwartet kraͤftige Wirkung des in Ermangelung gewöhnlichen Sprengpulvers gebrauchten feinen Jagdpulvers schlug indeß aus der von der inneren Seite der Mauer angebrachten Kammer nach außen durch und veranlaßte somit einige Uunvorhergesehene Deran⸗ gements in den Quaderschichten des Fundaments. Hierauf wur⸗ den vier Kammern von außen in gleichen Abstaͤnden in der Mauer angebracht, deren fast genau gleichzeitige Erxpilosion in wenigen Se⸗ kunden die ganze Mauer⸗Ecke von 98 Fuß Lange, 5 Fuß Dicke und 514 Fuß Höhe niederlegte, ohne den Thurm und das sonstige angraͤnzende Gemäuer im mindesten zu beschaͤdigen. Für sach— verständige Zuschauer war die Beobachtung der Einfachheit und Schnelligkeit der Vorbereitungen, wie die Ruhe und Ordnung, welche beim Abfeuern herrschte, von gleich großem Interesse.

Wie allenthalben, hat sich auch die Theilnahme am Unglücke Hamburgs in dem kleinen Städtchen Travemünde auf eine rüh—= rende Weise kundgegeben. Im Städtchen selbst sind 1009 Mark, auf dem Lande 105 Mark eingegangen und bereits nach Ham⸗ burg übermacht worden.

Samburg, 23. Mai. (E. A. * Die fuͤnfte Hamburger Compagnie hat heute K ihr Attien⸗Kapital erschoͤpft fey und sie deshalb die bei ihr lausenden Versicherungen als aufgeho⸗ ben betrachte. Zugleich fordert sie ihre Versicherten auf, die noch unverdiente Praͤmse zuruckzuempfangen. Das Mißgeschick, wel⸗ ches die hiesige Stadt getroffen, hat die Folge gehabt, daß ein wirklicher Mangel an Versicherungs⸗Anstalten hier fuͤhlbar ist, wel⸗ . auch dadurch nicht abgeholfen wird, daß einige Amsterdamer

ompagnleen sich zu Versicherungen empfehlen. Nach eingelaufe⸗ nen Nachrichten hat der Vorstand der Gothaer Bank vorerst be— schlossen, die gezahlte Praͤmie 1 Mal als Nachschuß einzufordern. Es wird demnach beinahe die Haͤlste der Wechselbuͤrgschaft in Anspruch genommen. Nachschrift. Die Direction der Royal Exchange, welche bekanntlich ihr Geschäͤft aus ganz Deutschland zurückziehen wollte, hat sich nach dem Brand entschlossen, sol— ches in Hamburg und dessen Umgegend fortzusetzen.

Italien.

Nom, 16. Mai. (A. 3.) Die Ankunft Sr. Majestät des Königs von Bayern erfolgte vorgestern Abends. Mehrere unse— rer ersten Känstler hatten sich auf Villa Malta eingefunden, um den hohen Reisenden zu bewillkommnen, der ihnen seine Freude ausdrückte, wieder in Rom zu seyn. Im Publikum ist der Koͤ⸗ nig bis jetzt nicht erschienen, da Regierungs-⸗Geschaͤfte seine Zeit in Anspruch nehmen und der Kabiners-Courier morgen mit De— peschen nach Munchen abgesandt werden soll.

Griechenland.

Das Athenische Oppositlonsblatt, der Griechische Beob⸗ achter, bis zum 17. (29.) April, bringt keine Neuigkeiten von Wichtigkeit. Sein Haupt⸗Inhalt ist (wie die A. 3. bemerkt) Po⸗ lemik zunaͤchst mit den Taͤrkischen Blaͤttern, aber auch gin Maßregeln der Regierung, wobel er bedauert, daß nicht alle Kla⸗ n zum Thron gelangen. Besonders ungehalten ist er uͤber die

rt, wie die 3. erhoben werden, indem er Faͤlle anfuͤhrt, wo frisch angepflanzte Felder besteuert wurden wie solche, die laͤngst in vollem Ertrag standen. Hierin will er auch die Ur⸗ sache finden, daß die Einwanderung der Samier und Kreter mißlungen sey, die man doch haͤtte ermuntern sollen, da nicht die hohe Besteuerung, sondern nur die Vergrößerung der angebau—⸗ ten Landesflaͤche dem öffentlichen Scha von wahrhaftem Nukzen seyn könne. Auch klagt er uber das Unwesen der Wucherer und Guͤterhaͤndler, die nscht selbst arbeiten, aber auf den Schweiß des armen Mannes spekullren. Mit dem Griechischen Cou⸗ rier streitet sich der Beobachter uͤber die greg ob die Anwe⸗ senheit Bayerischer Offiziere noch nöͤthig sey? ie Antwort ist naturlich verneinend, und als neuer Beleg fuͤr diese Behauptung wird angeführt, daß unter den Befehlen des Herrn Hietz die Festungswerke in Verfall gerathen, daß bei Ankunft der Regent⸗ schaft alle Geschuͤtze in Nauplia mit Laffetten versehen gewesen, jetzt aber trotz der Verausgabung einer Million Drachmen zur lik erhaltunt der festen Plaͤtze die Laffetten verfault seyen und die Stucke init Ausnahme einer Uebungs⸗-Batterie fuͤr die Kano⸗ niere auf dem Boden liegen, uberhaupt ein Material gar nicht mehr existire. So c es auch in Koron und Modon aus: im 823 1836, als die Besatzungen aus Griechischen Offizieren und

oldaten bestanden, haͤtten e eine Belagerung aushalten koͤn⸗ nen, wahrend der kurzen Besetzung durch die fremden Truppen seyen sogar Haͤuser und Magazine abgebrochen worden, um als Brennhelz gebraucht zu werden. (Die Antwort auf diese Anklage wird nicht ausbleiben. Auch dient das Blatt Anderen zu Klage:

so den Einwohnern von Santorin, bei denen der Weinhandel stockt, besonders seit der Ergiß ang des Russischen Tarifs um 20 pCt., wodurch der Absatz nach Gdessa gehemmt ist, so daß der Wein nicht einmal um 8 bis 9 Rthlr. die . Kaͤufer findet und fuͤr die Bezahlung der Abgabe Frist⸗Gesuche eingegangen sind. Sein Wunsch ist, die Regierung möchte Sorge tragen, durch einen geschickten Weinbauer eine bessere Pereitungs⸗Metheode einzufüh⸗ ren, und den Einwohnern selbst raͤth er, unmittelbare Verbin⸗ dungen mit den Europaäischen Maͤrkten anzuknuͤpfen, damit die Gute ihres Erzeugnisses gehbrig bekannt werde. Gegen die Turkischen Blätter ist der Haüpt⸗Vorwurf der, daß sie die Hellenische Nation systematisch verleumden, wenn sie deren Gerichten Schuld geben, man finde gegen Seefracht⸗Betruͤgereien (van rαά—απλαισQ Griechischer Unterthanen keine Justiz. Dies wird nicht nur durch Beispiele widerlegt, mit der Hinweisung auf das Gesetz, das die Bartaterie mit füͤnf⸗ bis zehnjaͤhriger Einsperrung bestraft, sondern es wird auch angeführt, wie die Königlich Grie⸗ chische Marine selbst an den Kuͤsten von Kleinassen und im Golf von Thessalonich gegen Piraten die See⸗Polizei übe, wie sie denn von Kanaris zu drei verschiedenenmalen in ihren Schlupf— winkeln aufgesucht, zwei ihrer Häuptlinge, Karaparisis und Be⸗ netas, im Kampf getoͤdtet, der dritte, Makris, mit sechzehn sei⸗ ner Genossen gefangen und enthauptet werden seyen. In Attika und Boöotien waren neuerdings, mit Huͤälfe der Bauern selbst, fuͤnf Räuber festgenommen. An der Nord-Graänze war es ru⸗ hig. Die Einschiffung der rekrutirten Truppen dauerte fort. In der Sache des Bischofs von Selasia, den die heilige Synode im Einverstaͤndniß mit der Staatsgewalt 2 den Stuhl von Achaja befoͤrdert hatte, der sich aber diese Veranderung nicht ge⸗ fallen lassen wollte, steht der Beobachter auf. Seite der Regie⸗ rung: er billigt es, daß der widerspenstige Praͤlat zur Ruhe ver⸗ setzt worden ist, und erkennt in der Bewilligung einer monatlichen Pension von 200 Drachmen einen Akt Königlicher Großmuth.

Das Erdbeben am 6. (18) April hatte auf verschiedenen Punkten des Königreichs Schaden angerichtet. Haͤuser waren eingestuͤrzt, die Wasser des Eurotas und Pamisos trüb geworden. Nachher hatten sich die Stoͤße noch mehrmals wiederholt, doch ohne von neuen Unfaͤllen begleitet zu seyn.

Türkei.

Konstantinopel, 4. Mai. (A. Z.) Folgendes ist der wahre Hergang der Gefangennehmung der Drusen⸗Haäͤuptlinge: Schon vor mehr als einem Monate hatten die Drusen⸗-Chefs unter sich eine Verschwoͤrung angezettelt, um das Tuͤrkische Joch abzuschuͤtteln. Die Tuͤrkischen Behörden wollen behaupten, daß sie von fremden Einfluͤssen dazu angeregt worden. Sie suchten nun auch die Maroniten in diese Verschwoͤrung zu verwickeln und wendeten sich deshalb an den angesehenen Maroniten⸗Schech Far im Horan, um durch ihn die anderen Maroniten-Haͤupter zu bearbeiten. Dieser schlaue Mann ließ sich mit ihnen in Unterhandlungen ein, welche er auf eine feine Art in die Lange zog, ihnen immer Versprechungen machend und versichernd, daß er schon eine große Anzahl Maroniten fuͤr ihre Sache gewonnen habe. Damit die Tuͤrken durch ihre häufigen Züsammenkunfte nicht aufmerksam wuͤrden, uͤberredete er sie zu schriftlichen Berathungen; so wie er von den ersten Häuptlingen schriftliche Bewelse in Händen hatte, uͤber— schickte er sie im gehelmen dem Seriasker Mustapha Pascha. Mustapha ersah aus dieser Korrespondenz seine und Omer Pa— scha's gefährliche Lage und traf auf der Stelle die noͤthigen Maß— regeln. Er gab Nedschib Pascha in Damaskus davon Nachricht und befahl ihm, mit 5000 Mann gegen den Horan aufzubrechen, indem er eine Expedition zur Eintreibung der ruͤckständigen Steuern vorschuüͤßte. Die Kommandanten von Beirut und Sanda erhielten den Befehl, ihre Garnisonen marschfertig zu halten und auf ihrer Hut zu seyn. Auch seyt⸗ er sich mit Aegypten in Verbindung, um von dort im äußersten Nothfalle Haͤlfe zu erhalten. Omer Pascha trug er auf, die acht Haͤupt—⸗ linge, von denen er schriftliche Beweise in Händen hatte, durch List zu fangen. Omer Pascha veranstaltete ein Mittagmahl, nach dessen Beendigung er die Häupter zu einer Berathuͤng vereinte, in welcher er energisch die Wiederherstellung des geraubten Guts forderte. Als die Drusen es abschlugen, ließ sie Omer Pascha durch ein Bataillon Truppen ene dre n, und gefangen nehmen. Was die Maroniten betrifft, so haben diese sich nun für die Tur? kische Sache erklaͤrt und GSmer Pascha ein Huͤlfscorps von 2060 Mann angeboten, um gegen die Drusen zu marschiren, was er aber ausschlug.

Inland.

Spremberg, 25. Mai. Bei dem am 2gsten d. M. hierselbst abgehaltenen Wollmarkt sind circa 527 Ctr. Mittelwolle zu den Preisen von 50 55 Rthlr. pro Ctr. verkauft worden.

Posen, 23. Mai. CP. 3) Durch die Mittel des hiesigen Haupt⸗Bank⸗-Lombards sind von der Re ierungs⸗ Haupt⸗Kasse dem Handels- Verkehr im April 21,150 Rehlr. in Darlehnen auf Effekten gewährt worden. Dieselbe Aushuͤlfe im Marz e. betrug 15,390 Rthlr, Die Nachricht, daß das zweite landschaftliche Kre dit-System fuͤr die hiesige Provinz von des Koͤnigs Majestaät ge⸗ nehmigt worden, hat in dem Stande der Rittergutsbesitzer große Freude hervorgerufen, da man schon seit mehreren Monaten sehn⸗ lichst darauf wartete. Auch die Herabsetzung des Zinsfußes der Staats⸗Schuldscheine hat einen erfreulichen Eindruck auf die Stimmung derselben hervorgebracht. Es wird dadurch die Hoff— nung immer mehr befestigt, daß der gestiegene Werth und Kredit des Grundbesitzes bleibend seyn und im Allgemeinen der land⸗ uͤbliche Hypotheken⸗Zinsfuß in hiesiger Provinz von 5 auf 4 pCt sich 1 ; In den staͤdtischen Kommunen giebt sich immer me ' freulichen Erfolgen das Bestreben kund, Sparsamkeit 1 nung im Kommunal- Haushalt einzuführen. So hat jetzt die nichts weniger als wohlhabende Kommune Zirke ihr kleines Kam— mere Vermdͤgen geordnet und bestreitet, wenn auch mit Huͤlfe el⸗ nes Anlehens, die uber 2000 Rthlr. betragenden Kosten der sehr nothwendig gewordenen Warthebrucken⸗ Reparatur, welche letztere bereits in Entreprise gegeben ist und im Taufe dieses Jahres been⸗ det seyn wird. Die Raͤmmereikasse des unbedeutenden Stadt chens Sulmierzyce hat kuͤrzlich 1600 Rthlr. Ueberschüffe an die Provinzial⸗nstituten⸗ und Kommunalkasse zur zinsbaren Anlage abgeführt. Von Seiten mehrerer Landräthe' ist dagegen růͤchsicht⸗ lich der Verwaltung der juͤdischen Corporations⸗ Angelegenheiten gegenwartig gleichzeltig die ͤbereinstimmende Ansicht ausgẽesprochen worden, daß das 6 vom 1. Junl 1833 nach den gemachten

Erfahrun in mannigfache sehungen als mangelhaft und k—— sich 22 —— ö 8 Anwendung der reprl⸗