1842 / 147 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

sentativen Formen nach Analogie der revldirten Städte Ordnung auf die kleineren, zuweilen nur aus wenigen Familien bestehenden Torporationen. Diese verschiedenartigen anerkannten Maͤngel wer⸗ den bei der befohlenen allgemeinen neuen Regullrung des Juden⸗ wesens im Einzelnen zur Sprache gebracht werden.

d

Aufruf zur Wohlthätigkeit!

In der Mitternachtsstunde vom 21. zum 22. Mai e. waltete die = des Allmächtigen mit schwerem Verhaͤngniß über der hiesigen reisstadt. Eine pibtzlich mit großer Heftigkeit ausgebrochene Feuers brunst, welcher nur durch die vereinten Bemuhungen der benachbar⸗ ten Staͤdte und ländlichen Ortschaften allmaͤlig Schranken gesetzt werden konnte, vernichtete hier in weniger als 15 Stunden 27 Wobhn⸗ häufer und Stallgebͤude und beraubte Lo Seelen, ihres Obdachs, ihrer Lebensmittel und Habseligkeiten. Diese ungluͤcklichen, welche um größten Theil nur das nackte Leben retteten und bei der Gering⸗ an eit der hiesigen staͤdtischen Versicherungen nicht die Mittel zum Wiederaufbau und zur Fortsetzung ihrer Gewerbe besitzen, stehen trost⸗ los auf dem Schutie iörer Habe und erflehen von Gott, daß er die Barmherzigkest ihrer Mitbruder inen zuwende. .

Edle Beutsche Menschenfreunde, die Ihr durch Eure Sympathicen um Wiederaufbau Hamburgs so großartig, so bruͤderlich mitgewirkt abt, sieiget von der Höhe dieses Welten Un luͤcks zum Elend einer kleinen Provinzialstadt herab und trocknet die hraͤnen der Noth, die hier wie dort gleich bitter fließen. Der Segen des Himmels wird Euch reichlichen Lohn gewaͤhren. ; ; .

Die Üinterzeichneten werden mit tiefgefuͤhltem Danke auch die kleinsten Spenden mildthaͤtiger Naͤchstenliebe entgegennehmen und fur deren zweckmäßige Verwendung pflichttreulichst sorgen.

Neumark in Westpreußen, den 23. Mai 1842. . von Benkendorf⸗Hindenburg, Campe, Przewizenski,

Kreis⸗Landrath. Kreis⸗-Chirurg. Kreis-Rendant. Dolega, Dem beck, Dom. Rentmeister. Buͤrgermeister.

m 25 Rthlr. Sgr. Cour.

215 Von Herrn und Frau von Ar⸗ nim in Bruͤssel mit Familie und Dienerschaft, zusammen 284 Fr.

2 6223 75 24 22) Von der kleinen evangelischen Ge⸗ meinde in Mons, am Pfingst⸗ Feiertage gesammelt 42 Fr. 32 k 11 8

2

La petite eommunautè protestanie à Mons, bien qu'elle ne soit guere en (état de subrenir aux frais de son culte, à näanmoins, A la soriie de Péglise le jour de la Pentecte, sait our les incendiès de Hamborg une collecte qui Sest monte la somme de plus de 40 Franes. Berlin, den 27. Mai 182. Staats⸗Zeitungs-Expedition.

——— rr

witsenschaft, Kunst und Literatur.

Zur Miniaturen⸗Malerei.

Bekanntlich hat die Miniaturen⸗Malerei erst in der neuesten Zeit die Aufmerksamkeit der Kunstkenner und Kunstforscher auf sich gezo⸗ gen. Man findet in ihr gegenwaͤrtig gleichsam die Vorhalle jener glänzenden Kunst Eyochen, ipelche uns dig auß ezeichnetsten Talente auf dem Gebiete der Malerei in ihrer rei chsten nifaltung zeigen und überhaupt als der Ausgangspunkt, zugleich aber auch als der Hoͤhe⸗ punkt der ganzen neueren Kunst Entwickelung betrachtet zu werden pflegen. as' das sechjehnte Jahrhundert an ausgezeichneten Kunst⸗ in, hervorgebracht hat, das siützte sich zum guien Theile auf jene herrlichen Miniatur⸗Bilder, welche als in ihrer Art vollendete Kunst⸗ nere bie Hauptzierde der schönsien Manustripte des Mittelalters sind. Der Kun stgeschichte ist hier, wie gesagt, erst seit kurzem ein ganz neues, eigenthümliches Feld erdffnet wörden, dessen Bearbeitung die reichste und interessanteste Ausbeute zi gewaͤhren verspricht. elche Schaͤtze in dieser Hinsicht noch die Bibllotheken Europas bergen, ist durch die theilweise Verdffentlichung derselben in genauen Kopieen schon hinlänglich bekannt geworden. Wir erinnern hict blos an das in dem aroßarrigsten Style angelegte und mit bedeutender Untęrstuͤtzung der Franzbsischen Regierung in höchster Vollendung ausgefuͤhrte Pracht⸗ werk welches Graf A. Ba stard, vorzüglich mit Hülfe Deutscher Kunsktler, feit einigen Jahren in Paris herguszugeben angefangen hat. Die diesem Werke zu Grunde ke ee. Idee ist keine andere, als die

630

nach Zeichnungen von Frau G. Stilke und C. Scheu⸗ ren, in dem lithographischen Institut Ar nz u. Comp. in Duͤsseldorf.

Die Idee, welche dieses Werk erzeugte und leitete, war die Heransgade eines fathollfchen Seöetbuches in der prachtvollen, sin⸗ nigen und kunstreichen Form, wie sie das Mittelalter an den glaͤn⸗ . Hofen jener Zeit gefehen hat und die Typographie mit allen hren Erfahrungen der Gegenwart zu schaffen vermochte. Die Nand⸗ Berzjterungen uͤnd die Bilder ber dem Texte, so wie in den Initialen, sollten eben deshalb nicht als ein fuͤr sich besteh en des Unabhängiges Ganze betrachtet, sondern mit diesem selbst in. Ver=

. werden und, wenigstens bei den Haupt ⸗Abschnit⸗ ten, die Worte deffelben bald bildlich, bald symbolisch, oder allego. nisch erldutern. So bilden sie mit dem Texte ein schones Hanze und dienen nicht blos zum Rahmen desselben, sondern auch zu einer wirkfameren Erreichung feines Zweckeg. Die Aufgabe scheint bier in der That von der ruͤhmlichst bekannten lithsgraphischen An⸗ stalt der Herren Arnz und Comp. so glücklich gelöst, daß man im ersten Augenblick nicht weiß, ob man sich mehr uͤber die prachtvolle, im hohen Grade künstlerifche Ausstattung freuen oder mehr den Sieg über die dabei obwaltenden Schwierigkeiten bewundern soll. Denn die zahlreichen Miniaturen und Verzierungen, welche den Text des Buches auf jeder Seite in dem mannig altigsten Farben⸗ drück umgeben, zeichnen sich nicht blos durch Glanz und Pracht der Farben, fondern auch durch Treue der Darstellung, Naturwahrheit und Lebendigkeit in der Auffassung sowohl, als in der Ausfuhrung gent defonders aus. In allen aber berrscht die strengste Verbindung mit

em Texte, und seirff bei den verschiedenfarbig, bald roth, bald blau gedruckten Anfangsbuchstaben, den Ueberschriften in Nuancen von Golddruck hat nicht Willkür oder Zufall d e Wahl bestimmt, sondern die Harmonie des Ganzen, wie es von künstlerischen Talenten aufgefaßt, geleitet und ausgeführt wurde. Das unternehmen war daber nur einer Anstalt indglich, weiche schon eine Reibe von Jahren hindurch sich durch die Herausgabe wissenschaft⸗ licher Werke, tbeils aus dem Reiche der Natur theils aus ben Gebjete der schdnen Kun, einen Nam en erworben und durch manche Erfahrung technische Fertigkeiten erlangt hat, welche bei der Herausgabe des vorliegenden Werkes trefflich zu statten kamen. So erscheinen namentlich die hier gegebenen =, n. fast durchgaͤngig weniger wie Druckwerke oder tapetenartig und gei los gehaltene Gemaͤlde, sondern wie sorgfältig gearbeitete Kunstwerke, geistvolle Mi⸗

niaturen, die besonders in den Blumen den höchsten Grad von Le⸗

bendigkeit und Naturwahrheit erhalten. Die kleinen Bilder in den großen Anfangsbuchstaben und über dem Terte erinnern lebhaft an die bezaubernden Arbeiten eines den aus Flandern, oder eines Johann von Fiesole. Zum Rein der Schbnheit int sich die unter⸗

daltendste Mannigfaltigkeit. Jedes Blatt hat seine Eigenthuͤmlich⸗ keiten und ist gleichfam ein besonderes Kunstwerk. Fast keine Seite

sieht der anderen gleich. Das ganze Buch ist in seiner Art reicher ausgestattet als irgend ein dhnliches Prachtwerk der fruheren Zeit.

Das Buch deßcht aus ungefähr 52 Blattern, von denen Ca von der Hand der Frau H. Stil ke und 18 von E. Sch eu ren gefertigt sind. Wir kennen C. Scheuren als geniglen Landschafts Maler; Frau Stiike hat sich bereitz durch die schöͤnen Du g e m er r g, in dem Werke des Grafen Raezyn ski äber die neuere unst als Meisterin gezeigt, in den vorliegenden Bildern scheint sie uns jedoch noch um cn Vebeutendes welter gerückt. Denn sie sind nicht bloße Nachahmung oder Wiederholung von bereits Vorhandenem, sondern wahre Originale, reicher und von größerem . als man sie bisher in diefer rt gehabt hat. Die Verzierungen sind gröͤßtentheils im Style des Mittelalters, aher in seinen verschiedenen Nuancen: romanesk, mauresk, erde aft gie. hier , , dort deco raltonzmäßig grupplrt, bäld mit Gold und Sdelstein ie m Spangen, welche den Text umschließen, hald Sidbchen, die ihn wie fin schönes Bild in einen prächtigen Rahmen fassen, bald zarte Blumengewinde, die ihn umranken ü. f. w. An ausgemalten Bildern zählt das Buch mehr als 42, namlich ein a, d. Titel blatt, eine in Andacht knieende Jungfrau beim Morgengebete, drei allegorische Figuren des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, das Bild des hell. Thomas von Aguin guf einem Blumenkelche knieend, beim Beginn der Meßgebete cin Bild mit dem Priester am Altare, zu Welbnachten die Geburt des Herrn und die Anbetung der Hirten nach Scheuren, zu Ostern den . mit der ef. ne sich aus dem Grabe erhebend, die Apostel Peter und aul bei ihrem Feste, den hell. Ambrostus bei dem Ambrosian ischen obgesange, die Jung⸗ frau Marla in Lüften von Engeln , chutzengel u. s. w.

Schbne Zeichnungen mit Figuren hat daz Buch die Menge, und be= sonders bemerkenswerih sind die beim Morgengebete, beim Abendgebete, ber Messe, den Kommuniongebeten, dem Schlusse des Jahres, der Fastenzeit und dem ,,,, Welche Sorgfalt ferner bei den Verzierungen nicht blos auf Zeichnung und Farbung, sondern auch auf Harmonie mit dem Terte und unter sich, auf den Einklang ge⸗ genüberliegender, vorhergehender und ngchfolgenzer Blaͤtier, oder auf passende Kontraste verwandt worden ist, zeigt sich schon beim ersten Anblicke und tritt noch mehr bei sorgfaͤltiger ruͤfung heraus. Wir haben daher nicht * archten, daß üns die Pracht der Farben, der Schmuck des Golbes und Silbers bestech; ünd das, was anfangs darch Ueberraschung und Glanz gefallt, bei laͤ e, . .

bindung

abere Kunslgeschichte in ihrer chronologischen Entwickelung durch eine 2 , der Miniaturen seldst zu vergegenwaͤrtigen und an⸗ schaulich zu machen. Ob diefer Hauptzweck dabei streng festgehalten und trreicht werden wird, lassen wir dahingestellt seyn, da dazu, neben der Vortrefflichkeit der kunstlerischen . auch eine strengere mwiscnschaft liche Begründung und kritische Sichtung gehört, welche man bisber bei jenem Werke, dem der literarische Theil uberhaupt noch fehlt, vermißt. Die Aufgabe, von dieser Seite gefaßt, ist allerdings auch keine leichte und ihre gluͤckliche Loͤsung erst dann zu erwarten, wenn sie kompetente Kunstkenner zum Gegenstande ihrer orschung gemacht baben werden. In dessen darf nign sich wohl Hon jetzt Hoffnung machen, daß diese Läcke in der Geschichte der Malerei nicht zu länge mehr unausgefüllt bleiben wird, da, wie wir böͤren, einer unserer füchtigsten Kunstforscher, hr. Waagen bei sei⸗ nen Reifen in Frankreich und England während der letzten Fahre, so wie gegenwärtig bei seinem Aufenthalte in Italien, diesem Zweige der fruheren Kunstgeschichte besondere Aufmerkfamkeit und tiefer ein- gehende Studien zewidmet hat. Was bisher von dem Werke des Grafen Va Kard erschienen ist, laßt, in Bezug auf kuͤnstlerische Aus⸗ fährung, wie gesagt, nichts zu wünschen übrig, und es ist daher nur ju bedauern, daß die großartige Anlage des Ganzen eine Preis⸗ Bestimmung nöͤthig gemacht zu haben scheint, welche nur den am reich= sten dotirten dffentlichen Bibliotheken und einigen wenigen ar e, oder Privat⸗Kuns⸗Sammiungen erlauben dürfte, sich in den Besitz desselben zu setzen. Denn der Preis des Ganzen würde, wenn es vollendet ist, bis auf so ono Fr. zu stehen komnien. Die Verbrei⸗ tung des Werkes, und mithin auch der praktische Nutzen desselben, 2 6 aus diesem Grunde auf einen sehr engen Kreis beschraͤnkt e .

Abgesehen von diesem in seiner Art einzigen Werke, sind neuer⸗ dingẽ auch verschie dene e n e , 1 em. Malerei des Mittelalters mit Hälfe der neueren Technst, und na⸗ müntsich der farbigen Topographie, in gräßerem Üümfange und auf wöhifeilere Welse ngchzupilden; In dieser Art sind fawohl in Frank= reich wie in Deu chland bereitz einzelne recht niedlich. Sachen ge⸗ macht worden. Der e,, , Versuch dieser Art darfte bis setzt wohl in nachste hen dem Wert; gemacht worden seyn, weiches in An⸗

ngerer nen Werth verliere. Denn der höhere Werih des ere. liegt eben in der geistreichen Composition seiner Nan dverzierungen und Bilder, 15 auch in blos einfachen Konturen und nen, Drucke ihre hohe kuͤnstlerische Wirkung keinesweges verfehlen wurden.

Auch die Wahl des Textes entspricht seinem Gehalte nach der Vortrefflichkeit der Ausschmückung auf eine würdige Weise. Die Gebete bestehen fast nur aus Worten der heiligen chrift oder zu sammenhaäͤngenden Stellen derselben, aus kirchlich bereits anerkann⸗ ten und in die Liturgie aufgengmmenen Gebeten, Aus uͤgen der hei⸗ ligen Baͤter oder sonstiger berühmter, Kirchen⸗Schriftsteller in einer brevierartigen Weise aneinandergereibt. Sie zerfallen in folgende Haupt- Abschnitte: Gebete am Morgen, am Nachmittage, am Abend, Neß⸗ Gebete, Beicht⸗Gebete, Kommunion⸗Gebete, Gebete im Advent, und dann in kanonischer Reihenfolge an den äbrigen höheren und niederen Festtagen der kathollschen Kirche. Sie niachen saͤmmtlich keinen Anfpruch auf Neuheit der Erfindung. Der wesentlichste Vor⸗ zug der Sammlung bestebt vielmebr darin, daß sie nur die besten 3 bewöhrtesten aͤlteren Gebete in einer Form * ebt, welche durch die Weihe der Kirche zecke ißt ist und sich durch die Jahrhunderte erhatten' hat. Bei den einzelnen Festtagen sind jedesmal die betref. fenden Auszüge aus der heiligen Schrift, den Evangelien, oder der Epistel und den Kirchen- Gebeten des es beigefügt. Die Meß⸗

estandihclle des Buches durchweg mit Figuren geschmuͤckt, die sich ,. den Wortsinn der he lien Handlung oder die symbo⸗ lische und mystische Bedeutung derselben beziehen. Bei den sonstigen Haupt- Abschnitten folgen den Schriftstellen und Kirchen⸗Gebeten zusammenhaͤngende Stellen aus Thomgs von Aquin, dem heil. Au⸗ uin, Bernard, Franz von Sales, Themas von Kempen u. s. w. inige der in der kathelischen c. üblichen Gebete sind durch eine kurze, gehaltreiche Umschreibung n her erklaͤrt, wie namentlich das Gere des Heren und die lauretanische Litanei. Das Buch, du r fo glaͤn zend ausgestattet, sucht bei dem allen seine ,, t eit und Lebendigkeit, de ; me , chtliche Q rr srngen und Erklaͤrungen zu den

lage und Ausfahrung auch ein in sich abgeschlofenes Ganze bildet:

im Geiste der katholischen Kir it Gebe e iq! Genehmigung) von Sir 8 278

meter, mit Rand⸗Verzlerungen und Vildern, ausgefuhrt

it das besindet es sich in * a nn 2 schoͤnen en Königlichen

Kupferstich Kabinet.

Werk bis jetzt erschienen ist, Exemplare auf dem hie

ind i nn. r. altet, welche dem Leser in einer leicht faß⸗ lichen Weise die noͤthige Belehrung gewaͤhren. e nig Deutscher elt treten 2

84 2 2 4 ö * Frbm n Ku r nn duch gr fer un n lhnen gbr wee chers an

es sich in die Zelten der

an.

ben und t eiti en und verherrl chwe⸗

. n, n . en 6 ag n e s ih⸗

die verwendete Ausstattung keinesweges eine k e

es ist in Sammet gebunden, n Irn. mit vergoldetem

dun

a Gebete folgen an. Einrichtung des . und sind als Haupt ⸗·

undernswn ; enen ese ech ebf Ce der den n , patteietg⸗ eitgeises und g ö Mode

des rt eben 1 d nn Kunst m' . 26 n L . Eger

sten Schmucke. r Preiẽ des Buches betragt 6 Frd'or,, mit Räcksicht auf bob y 11 n W und a 23 2 3 / 2 atte es die Edelsteine nicht in seinem Innern, so 26g. man err biche auf feinem Deckel wänschen, uni mit dem prächtigen Haus- chmuck zu wetteifern, von dem uns die Geschichtschrelber an dem Hofe der Burgundischen Herzoge r Zeit ihrer böchsten Blathe Mel⸗ thun. Ist aber das Büch eben dieser Pracht we 4 für den taglichen yl g! beslimmt: so durfte es doch als das rei⸗ jendste und angemessensie Geschenl an ben durch frommen Gebrauch geweihten n, , wie namentlich bei der ersten Kommu⸗ nion, bei Vermählungen u. s. w., ganz besonders em e werden können. Wie wir hören, * der . e und verdienstvolle den Plan, in hnlicher Welse auch ein Gebetbuch zum Kebrauch protestantische Christen heraus zugeben, ein Gedanle, welcher, dem därfnisse der Zeit gemäß aufgefaßt und in gleicher Vo ausgeführt, gewiß die verdiente Theilnahme und Unte

den wurde.

) Für diesen Preis ist es hier, in Berlin, in der Gro iu g⸗ schen Buch⸗ und Kunsthandlung, Neue Bauschule Nr. 12, zu haben, wo jederzeit Exemplare zur Ansicht bereit liegen.

2 ung sin⸗

Meteorologische grobachtungen.

1842. Morgens Nacbraitiags Abenda Nach eincaliger

26. Mnĩ 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. neoboektung. err, z, ,, . 37, n v.,, B37 i' r. at- Ga n. Lede 4 10,16 n. 4 185,” n. 4 II, n. t- 15,0 n. rTrweaparkit... 4 6,17 n. 4 7,7 n. G,ο . ed -- 14,19 n. Danataiiigunsg. 69 pei. 43 v0 66 Ic, MWssääaatass Goss Mz. Wetter...... beiter. heiter. halbkeiter. Niederechleg C. Wind. ...... 0. 0 X. wWrarwevecker - 19, o Wolke nrug · 2 0. z 4 10, 9.

Tagesmittel: 37,66 Per... 13,9 n.. 4 6,0 n... 59 r. OR.

Berliner Börse. Den 27. Mai 1842. Pr. Cour. . Hr. Cour. n Ac 5

Fonde. 8s aer . -n. * 3 , . . Si. Sebald. Sc. 4 101. naa nel. Pot. Riceπν. S 125 * do. a0. 2. 33 poi. do. 0. Prior. Obi. 4 192

abgestempelli 1023 1029 naa. Lr. Risenb. 115 111 pr. Busgl. Obi. 30. 103 1025 40. 0. mor. Ori. = 102 Prom. Seb. der nel. Aub. Rien. 106 1

Sc cbaudluus. S1 84 Ao. 40. Prior. Obi. 4 1063 Kurm. Schuld. 3 1092 ö. Pass Bib. Binenb. ß 86 nerl. Sied- Ob. 1011 1 do. 40. Prior. Ob. 5 1001 Daun. d0. iu TY, 18 Inhbein. Rib. S g6 95 Weripy. Ptandur. 3 103 2 ac. 0. Prior. ou. 4 100 Grosab. Pos. do. 1 Gain n . ö. . . . er,, ia, n kur. a. Neum. 0. 1033. K 2 9 . 16 82 gehlesiache do. 33 1025 0. . 4

) Der Käuser vergütet die ahgelaufenen Einsen à pCt. uu αά-—ᷣ p. p. anno bis 31. Dezember 1812.

Aus wüärtige Börsen.

Amsterdam, 23. Mei. Mederl. wird. Sebld õ2z 7. 63 40. 1013. kana-hill. 265. 63 Span. 203. Tas. Ausg. iwadl. Preuss. Präm. Seb. —. Fol. . Oesterr. —. Ham burg, 25. Mei. Nack- Aeuien 1685. Kagl. Nass. 109. London, 21. n.. Cous. 35 92z. R. Is. Nene Aen. 2E. F- Ausg. Sch. 233 Mohl. ö26. 55 101. S3 Tori. MN. M Eugl. Russ. —. Hras. 678. chili —. Columb. 266. Men. 366. Fern —.

Petersburg, 20. Mei. Lond. a Mei. 373. Mah. 316. Feri 402. poln. à Paris 300 Fi. 733. do. So Fi. 793. 40. 200 71. N..

Wien, 22. Mi. Neuk - Acüen 1683. Aal. 40 1839 III.

Königliche Schauspitle.

Sonnabend, 28. Mal. Im Schauspielhause. Zum ersten⸗ male wiederholt; Van Bruck, Rentier, Lustspiel in 2 Abtheilun⸗ gen, von C. Lebruͤn. Hierauf: Erziehungs-Resultate, Lustspiel in 2 Abthellungen, von CL. Blum.

Sonntag, 29. Mai. m Opernhause: Die Hugenotten. (Mad. Schroͤder⸗Devrlent: Valentine, als Gastrolle.)

Zu dieser Vorstellung sind folgende Billets noch zu haben:

Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1Rihir. i0 Sgr. Ein Platz in den Logen des dritten Ranges 15 Sgr. Ein Plaß im Parterre 20 Sgr. Amphitheater 10 Sgr.

Im Schauspielhause: 1) La paix ou la guerre. 23) Une aventure de bal masqué.

dönigstãädtisches Theater. Sonnabend, 28. Mai. ( Itallenische Opern⸗Vorstellung.) Zum erstenmale. wiederholt: La Straniera, (Die Unbekannte.) Ipera in 2 Atti. Musica del Maestro Bellini. (Letzte Vorstel⸗

ih J. 26 Mai. Italienische O Vorstellung) Il Bar onntag, 29. Mai. alienische Opern⸗Vorstellung. . . enn Signor

hiere di Seviglia. (Signora Laura Assandri; Italo Gardoni? Conte d Almaviva.) CEeßzte Vorstellung dieser Oper)

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 26. Mat 4842. Zu Lande; Weizen 3 Rtblr., auch 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf.; , t r. 2 16 6 3 3 2 Wchir. 2 Sgr. 4 Pf. / aut 27 Sgr. 6 Pf. ; Erbsen * gthlr.

1 sive .

6 3 Pf. Eingegangen sind 66 Wispel 12 Schessel. ; ,. 57 ser: rn, he gh 3 Rihlr. 3 6 Pf., auch 3 Rthir. 2 Sgr. 6 Pf. und 3 Rthlr. 1 Sgr. 3 ph gg 1Rthlr. c' G Cn 9 65 k en W r Bar. . Einge ; 1 . 4 e Tenne, s gerbir. De as 0 ro . * r. Centner Heu 1 Rthlr. Sgr. auch 21 Sgr. 3 Pf. Kartoffel ⸗Preise. Der Scheffel 12 Sgr. 6 Pf., auch 40 Sgr. ge de Ten e , reh, gan e Di reit an artoffel⸗Sy n vom 20. b ö 1 F. J. waren: 136 137 Nthlr. yrg 200 Quart 2 64 pCt. . 9 nach Tralles be r g rin 3

erlin, den 26. Mai 1812

Ofe n eiteßen der Caukm ann schaft von Berlin.

Verantwortlicher Redaeteur Dr. J. W. Zinkeisen.

r es 1a en des n Namens verkünden! Denn es kann m r, , , g . h en, wohl an Dei ir Gin! 28 nach e r. t

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober Hofbuchdruckeret.

n.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin, Sonntag den 29sen Mai

Inhalt.

Aitliche Nachrichten.

Paris. Die Oppositions Presse uber die letzten ,, Abermaliger Sieg über Abd el r, n Straßburg. Hamburg; Eisenbahnen. Schreiben aus

Paris. Sur Charakteristik der unter den Legitimisten herrschen⸗ den Spaltung.) ,. MWVerhand⸗

Großbritanien und Irland. London, lungen. Anschlag des Verlustes der Englischen Versicherungs⸗ Gestlischaft dei dem Hamburger Brande. Brief aus Lon den. . eschwerden über den nfug beim Bergbau; neuer Sieg des

inisteriums in der Tari 1 Hamburg.

Belgien. Schrelben aus Brüssel. (Weitere , , ,,. uber dae Gemelnde⸗Gesetz; die Wahlen zu den Provinzlal⸗Stdmden) Dentsche Bundesstaaten. Nürnberg. General Nickels 4. Schre . aus Frankfurt. (Herr von Radowitz; Waldbrand.)

Hamburg. cane gu snmensehung des Bundesheeres beim Lager von Thun. ; paniein. Schreiben aus Madrid. (Der neue Gesetz⸗ Entwurf ber die RWhuntamiento s; die Sphne des Infanten; das Diner des Regenten; Unruhen in Sevilla)

Süd⸗Amerika. Berichtigende Notiz.

Ostindien. , , aus dem Lager bei Peschauer.

Juͤiand. Könlgliche Kabiners-⸗Ordre lind Ministerial-Restripte, die neue Srganisation der mit dem Justiz Ministerium für die, Gesetz Yieviston verbundenen Gesetz Kommission. Ministerielle Cirkular⸗ Verfügung, die periodlsche Presse in den Provinzen betreffend.

. Kunst und Literatur. Königliche Oper. Meyer⸗ beer's Hugenotten.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der König haben Allergnaͤdigst geruht: Den riminalgerichts-⸗Rath Tem me hlerselbst zum Krimi— nalgerichts⸗ Direktor zu ernennen.

Se. Majestat der König Wilhelm Friedrich, Graf von Na ssau, ist nach dem Loo, und

Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Albrecht sind nach dein Haag und Höͤchstderen Kinder, die Prin⸗ * Charlotte und der Prinz Albrecht, nach Kamenz n Schlesien abgereist.

Bekanntmachung.

Vom Isten k. M. ab wird in dem Empfangshause auf dem hiesigen Anhaltischen Eisenbahnhose eine Brief⸗Annahme⸗Expedition eroͤffnet, bei welcher diejenigen frankirten und unfrankirten Briefe aufgegeben werden koͤnnen, welche mit der Verlin-Anhaltischen Eisenbahn ihre Befoͤrderung erhalten. Zu diesen Briefen, deren Annahme, wie bisher auch, in dem Hof⸗Post-Amte und resp. in den Brief⸗ Sammlungen stattfindet, gehören diejenigen nach den an der Eisenbahn gelegenen Post⸗Anstalten, nach Magdeburg, Hal⸗ berstadt, Quedlinburg, Aschersleben, Braunschweig, Hildesheim, Hannover, Bremen, Oldenburg ig., den Anhaltischen . mern, nach Leipzig und dem Koͤnigreiche Sachsen, nach Hnalle, Merseburg, Weißenfels, Naumburg, Zeitz, Querfurth, Artern, Weißensee, Langen salze, Muͤhlhausen, Erfurt, den Reußischen Für⸗ stenthuͤmern, den Großherzoglich und Herzoglich Saͤchsischen Laän⸗ dern, nach Fulda, Hanau, Frankfurt a. M., dem Großherzogthum Hessen, dem Fuͤrstenthum Nassau 2c. ferner nach Bayern, Waͤrt⸗ temberg, Hohenzollern, Baden, der Schweiz, so wie nach dem suͤd⸗ an

e Annahme der Korrespondenz findet bis eine halbe Stunde . . w y Geld⸗ und i, n, n von der Expedition nicht angenommen. Berlin, den 27. Mai 1842. . e. Gen eral⸗Post⸗ Amt.

Bek anntm ach u

Vom 1. Juni d. J. ab tret öh denn g se Berb . 6 reten in den Post⸗ ind zwischen Berlin, Halle und . .

und wischen Berli d . , , en ö . as zun ie Einrichtungen für den Reise⸗ 66 1 t, . in . . . lan n e Benutzung der entsprechend . getroffene 2 zur Anger en . Es werden 1) aufgehoben: a) die tägliche Schnellpost zwischen Berlin und Leipzig, h) die tägliche Personenpost zwischen Potsdam und gane, c) die tägliche Schnellpost zwischen Berlin und Magdeburg; 7) neu eingerichtet: Meine tägliche Personenpost zwischen Leipzig b) eine tagliche Personenpost zwi 3 eine tagliche

und Wittenberg, . ö eld und Halle,

en Wittenberg und Potsdam, 2 1. —— zwichen Hir ng 2 Bran⸗ 7

3) in ihrem Gange verandert:

a) die tägliche Personenpost zwischen Magdeburg und Potsd hy die ah che Personenpost zwischen ö und be,, ang der Posten ad è und 3 ist wie folgt festgestellt ad 2. a. aus dee ge taglich 7 Uhr Abends, in Wittenberg: taglich 44 Uhr fruͤh, zum Anschluß an den 4

aus Wittenberg: taͤglich 10 Uhr Abends, nach An— kunft der Dampfwagenzuůge von Berlin, Halle und Magdebur

in Leipzig: 6 Sr Uhr Morgens;

, ., nach Berlin,

ad 2. b. aus Bitterseld: taglich 45 Uhr fruͤh, nach Ankunft der Personenpost von Wittenberg, in Halle: e. 8 Uhr Morgens, aus Halle: täglich 7 Uhr Abends, in Bitterfeld: taͤglich 10 Uhr Abends, zum Anschluß an die Personenpost nach Wittenberg; ad 2. c. aus Wittenberg, 2 9 Uhr Abends, nach Ankunft des letzten Dampfwagenzuges aus Leipzig, Halle und Magdeburg, in Potsdam: taglich 57 Uhr fruͤh, zum Anschluß an den Dampfwagen g nach Berlin. aus Potsdam: taͤgllch 8 Uhr Abends, nach Ankunft des Dampfwagenzuges von Berlin, in Wittenberg: laͤglich 44 Uhr fruͤh, zum Anschluß an die Dampfwagenfahrt nach Halle, Leipzig und nach a n aus Magdeburg: täglich 35 Uhr Nachmittags, nach . der Mittags⸗Dampfwagenfahrt von Halle, eipzig ꝛc. in Brandenburg: taglich 12 Uhr Nachts, aus Brandenburg: Montag Mittwoch 8 Uhr Abends, Sonnabend Sonntag Dienstag Donnerstag Freitag (an den letztgenannten vier Tagen schsießt sich in Genthin die Schnellpost von Hamburg nach Magdeburg an). in Magdeburg: 9 Stunden spaͤter. aus Magdeburg: taglich 8 Uhr Abends, nach Ankunft der letzten Dampfwagenfahrt von Leipzig, in Potsdam: taglich 85 Uhr Vormittags züm Anschluß an die Dampfwagenfahrt nach Berlin, aus Potsdam: taͤglich 12 Uhr Nachts, nach Ankunft der letzten Dampfwagenfahrt von Berlin, in Magdeburg: taglich 1 Uhr Mittags, zum Anschluß an die Schnellpost nach Koln und an die Dampf⸗ wagenfahrt nach Halle⸗Leipzig. .Das Personengeld beträgt, bei 30 Pfd. Effekten Freigewicht, fur jeden Passagier bei den Personenposten zwischen Leipzlg und Wittenberg Wittenberg und Potsdom .Bitterfeld und Halle Magdeburg und Brandenburg Magdeburg und Potsdam (eine Ausnahme findet nur bei der erstgenannten Post, und zwar nur auf der Strecke von Leipzig nach Delitzsch statt, auf welcher 6 Ngr. pro Person und Meile erhoben werden), bei der Personenpost zwischen Brandenburg und Potsdam pro Person und Meile 4 Sgr., fuͤr die ganze Tour aber pro Per⸗ son 20 Sgr. Beichaisen werden bel jeder Post nach dem Beduͤrfniß gestellt.

Zur Korrespondenz-Beförderung werden vom 1. Juni d. J. ab, mit Benutzung der obigen Personenposten, der außer⸗ dem auf einzelnen Touren neu eingerichteten Reitposten und der Dampfwagenzuͤge, folgende tagliche Verbindungen zwischen Berlin einerseits, Leipzig und Magdeburg andererseits bestehen:

aus Berlin: 7 Uhr fruͤh, 11 Uhr Vorm. und 8 Uhr Abends,

in Leipzig: 2 Uhr Nachm., 7 Uhr Abends und 95 Uhr Vorm.,

in Magdeburg: 13 Uhr Nachm., 6 Uhr Abds. u. 9 Uhr Vorm.

aus Magdeburg: 6 Uhr fruͤh, 105 Uhr Vorm., 4 Uhr Nachm., und 795 Uhr Abends,

in Berlin: 1 ühr Mittags, 6 Uhr Nachm., 5 Uhr fruͤh und 106 Uhr Vorm.

aus Leipzig: 6 Uhr fruͤh, 105 Uhr Vorm., 35 Uhr Nachm. und 7 Uhr Abends,

in Berlin: 1 Uhr Nachm., 5 Uhr Nachm., 105 Uhr. Vorm. und 75 Uhr fruͤh,

Was die Annahme der Briefe in dem Lokal des hiesi⸗ gen Hof⸗Post-Amtes betrifft, so bleiben hinsichts der An— nahme⸗Schlußzeit die bisherigen Bestimmungen in Kraft, dagegen koͤnnen w zu frankirende und unfrankirte Briefe, die ihre , De, der Berlin⸗-A Anhaltischen Eisenbahn mit den täglich 7 Uhr Morgens, 114 Uhr Vormittags und 60 Uhr Abends abgehenden Dampfwagenzuͤgen erhalten, auch noch nach dem Schluß der 1. im Lokal des Hof⸗Post-⸗Amtes und bis 30 Minuten vor dem Abgange eines jeden Zuges in der auf dem Anhaltischen Eisenbahnhofe vom 1. Juni d. J. ab eingerichteten Brief: Annahme⸗ Expedition . . werden, in welcher Hinsicht 53 ergangene oͤffentliche Bekanntmachung Bezug genommen

Berlin, den 27. Mai 1842.

General⸗Post⸗Amt.

ad 2.

d.

10 Uhr Abends,

ad 3. a.

5 Sgr. pro Person und Meile

Angekommen: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Gene— ral⸗Lheutenant und General⸗Adjutant von Goebel, von Warnow.

Der Erbland⸗Mundschenk des Herzogthums Pommern, von Heyden-Linden, von Tuͤtzpaßtz.

4

Zeitungs Nachrichten. Ausland.

,,, Frankreich.

aris, 23. Mai. Ueber die Lage des Ministeri Kammern und dem Lande gegenuͤber, außert sich 2 ke . rler frangals in folgender Weise: „Die Erörterung, die in der Deputirten⸗ Kammer uͤber das Durchsuchungs⸗Recht stattge⸗ funden hat, muß einen großen Eindruck auf das Land machen.

Das Ministerium selbst fuͤhlt, wie tief die Wunde ist, die ihm

1842.

beigebracht wurde, und die Stirn des Herrn Guizot traͤgt t⸗ liche Zeichen der Entmuthigung. Die w 2 ep. sich in den schwierigen Augenblicken mit Keckheit helfen, sind die— sesmal verlegen und verwirrt. Das Schweigen des Journal des Débats ist besonders aufgefallen. Die Geschaͤftsleute, welche gern eine Schlußfolgerung ziehen, glaubten einen Augenblick lang an den Sturz des Kabinets. Man sprach an der Bbͤrse von der Entlassung des Herrn Guizot ohne Aufregung und ohne Betrüb— niß. Diese Thatsache scheint uns sehr bedeutsam; sie verschlimmert fuͤr das Ministerium die Aussicht auf die Wahlen, denn die Waͤhler werden sich zwischen der maͤchtigen Opposition, welche Herrn Guizot als den Feind des Landes angreift, und einer lauen konservativen Partei be⸗ finden, die augenscheinlich anfaͤngt zu fuͤrchten, daß das Kabinet sie kompromittirt. Die Ministerien in Frankreich fallen weit weniger durch die Ueberlegenheit ihrer Gegner, als durch den Abfall ihrer Vertheidiger. Es ist sicherlich seit 10 Jahren nichts merkwuͤrdi⸗ geres vorgefallen, als die aͤngstliche Hast, mit der sich die jetzige Majoritaͤt nicht allein von der Person, sondern auch von der *. litik des dirigirenden Ministers trennt. In den Annalen der Re— praͤsentativ-Regierung war eine solche Thatsache bisher ohne Bei—

spiel; man hafte niemals gesehen, daß eine Majoritaͤt mit eigenen

Haͤnden das Kabinet demolirte, welches sie zu unterstuͤtzen vorgab; noch hatte man gesehen, daß ein Ministerium mit solcher ruͤhrenden Resignation die Bemuͤthigungen hinnahm, die ihm seine Majoritaͤt auflegte. Die Qpposition wird daher keiner großen Anstrengungen bedürfen, den Wählern zu beweisen, daß das gute Recht, die ge⸗ sunden Doktrinen und der Patriotismus auf ihrer Seite sind. Sie wird nur die Worte derer zu wiederholen haben, die gewoͤhn— lich mit dem Ministerium stimmen. Sie wird sich der bffentlichen Meinungen bedienen, um Herrn Guizot zu verurtheilen. Und scheint nicht das Ministerium selbst die Verurtheilung seiner Po— litik zu unterschreiben, indem es erklaͤrt, daß das Protokoll offen bleibt, um zu warten, bis eine Veranderung in den Gemuͤthern vorgehe? Die bffentliche Meinung wird sic aber uͤber diesen Punkt nicht aͤndern, sondern die Zeit wird dieselbe nur noch mehr befestigen. Die Ausuͤbung des Durch suchungs⸗Rechtes ist ein Ein⸗ griff in das Recht der Neutralen, dessen Apostel wir sind, und in die Freiheit der Meere, die wir zu beschützen haben. Des halb stoͤßst ganz Frankreich dasselbe zuruck; denn es handelt sich hier, wie Herr Dupin gesagt hat, nicht um eine voruͤbergehende Mei⸗ nung, sondern um ein dauerndes Interesse. Als Frankreich und England in einer engen Allianz miteinander lebten, und also das Recht, unsere Schiffe zu durchsuchen, einer befreundeten Nation anvertraut war, mißbrauchten die Englischen Kreuzer dasselbe in einer Weise, die es unserer Marine verhaßt und unertraͤglich machte. Können jetzt, wo beide Nationen sich mit einem gegenseitigen Mißtrauen beobachten, die Britischen Schiffe das Recht be— halten, unsere Schiffe zu durchsuchen? Herr Guizot hat verlangt, daß das Protokoll offen bleibe, weil er Frankreich fuͤr moralssch verpflichtet hielt, und weil er hoffte, uns fruͤher oder spaͤter die Sustimmung zu entreißen, deren er bedarf. Die oͤffent⸗ liche Meinung will dagegen, daß das Protokoll geschlossen werde, und erkennt weder Herrn Guizot, noch sonst Jemand, das Recht zu, Frankreich gegen seinen Willen zu binden. Daher die Verle— genheiten des Ministeriums. Herr Guizot hat augenscheinlich un⸗ bedachter Weise etwas versprochen, was Frankreich ihm zu halten nicht erlaubt. Eben so klar ist es, daß Frankreich nicht anders aus dieser Lage herauskommen kann, als durch die Entlassung des Mi— nisteriums. Wann und wie diese Veränderung vor sich gehen wird das koͤnnen wir nicht voraussagen. Wir stellen nur dle Bed uͤrf⸗ nisse der Lage fest⸗ und es ist jetzt an den oͤffentlichen Gewalten oder an den Waͤhlern, den bezeichneten Uebeln abzuhelfen.“ Der Moniteur Algerien vom 14ten d. M. bestaͤtigt die Nachricht, welche hier bereits vor einigen Tagen verbreitet war daß nämlich General Bedeau wieder einen Sleg über die unter Abd el Kader vereinigten Marokkaner und Rel davongetra⸗ gen habe. Am 27. April ruͤckte General Bedeau mit der Divi⸗ sion von Tremezen aus, um die Streitkräfte Abd el Kader's, die aus 5 bis 6h Reitern und aus 1500 Mann Infanterie bestan—⸗ den, aufzusuchen. Am 29. April traf er mit dem Feinde zufam⸗ men, und jagte ihn nach kurzer Gegenwehr in die Flucht. Abd el Kader erlitt einen Verlust von mehr als 200 Todten, einer 21 Menge Flinten und 70 Gefangenen. Der Verlust der Franzosen wird auf 5 Todte und 6 Verwundete angegeben. Am 10. Mai traf der General Bedeau wieder in Tremezen ein. Nach . 3 , , n. der r, Oran befand sich der eneral Bugeaud am 13ten noch in Mostaga ĩ Vegrsf 94 61 zu . 2 , mn er Graf von Saint-Aulaire wird im Lauf der Woche von London hier erwartet. Er hatte dn. . . lichen Urlaub erhalten und wird wahrscheinlich erst gegen Ende des , . auf 2 . n, oͤrse vom 23. Mai. An der Boͤrse zeigte si Folge der niedrigeren Notirungen aus 21 . 6 Stimmung; der Umsatz war jedoch nur sehr unbedeutend.

Straßburg, 20. Mai. (A. 3.) Der Eifer, mit welchem ganzen Elsaß fuͤr das verunglückte Hamburg Gaben 2 werden, muß jeden Menschenfreund mit Freude und Anerkennung , Wenn auch die Beitrage nicht so ergiebig wie in

deutschland ausfallen, so zeigt doch wenigstens die Theilnahme, die sich allenthalben kund giebt, daß Religlon und Menschlichkeit keine politische Scheidewand kennen. In dem Ober⸗Rheinischen Departement wurde von dem dortigen Praͤfekten in Verbindung mit dem Maire in Kolmar und einigen hochgestellten Beamten und Geistlichen ein Aufruf erlassen, in welchem es unter Ande— rem heißt: „Die Mildthaͤtigkeit fragt den Leidenden nicht, zu wel= cher Religion er sich bekenne, und welchem Lande er angehöre; sie uͤberspringt die politischen Graͤnzlinien und verbindet durch das Band der bräderllchen! Klebe die Wenschen aller Kind er, elf Reiche. Deutschland, unfer altes Vaterland, unser 2. uns, als 180 die fruchtbaren Rhone⸗Länder a 3 mung verwuüͤstet worden, das Beisp ie ed er hinge n, fiche,

terstůtzte großmathig unsere ungluͤcklichen Lands leüte im