Durch den Traktat vom 13. Juli waren wir in die Europaͤische Uebereinstimmung zurückgekehrt, die Ruhe stellte sich, sowohl im Inlande, als im Auslande, wieder her, und die Opposition war auf ihre abgenutzten Declamationen uͤber den Frieden um jeden Preis beschränkt! Da bot ihr das Durchsuchungs⸗Recht, an wel⸗ ches man seit zwoͤlf Jahren nicht gedacht hatte, einen neuen Anlaß zum Geschrei. Die Opposition wagte anfaͤn nur einige schuͤch⸗ terne Aeußerungen uͤber diesen unbekannten Gegenstand; sie schlug ein Amendement zur Adresse vor; sie fand Verbuͤndete, auf die sie nicht gezählt hatte; die Sache wuchs auf eine Weise, die die Opposition selbst uͤberraschte. Aus der konservativen Par⸗ tei selbst erhoben sich Stimmen, um die oͤffentliche Meinung zu beunruhigen, um die nationale Empfindlichkeit zu reizen. Man begnuͤgte sich nicht mit der feierlichen Versicherung des Ministe⸗ riums, daß es den Traktat nicht ratlfiziren waͤrde. Man suchte mit vieler Muhe alte und neue Thatsachen hervor, um daraus eine Masse von Anklagen zusammen zu stellen, die den Unwillen des Publikums rege machen wollten. Man bot Alles auf, um die Verhaͤltnisse zwischen Frankreich und England zu stoͤren, und um eine Frage zu verschlimmern, mit deren ruhiger und friedlicher Lo⸗ sung das Ministerium beschaͤftigt war. Die Gelegenheit war zu schön, als daß die Opposition sich dieselbe haͤtte follen entgehen lassen; die Handels⸗Frage und die Traktats⸗Frage verschwinden, es ist fast eine Kriegsfrage, die man anregt, und die Opposition schmei⸗ chelt sich, in diesem Durchsuchungsrechte endlich eine Waffe gefun⸗ den zu haben, um das Ministerium, die konservative Partei und die Poli⸗ tik der Ordnung und des Friedens toͤdtlich zu verwunden! Und wir, wir sollten uns jener Verblendung zugesellt haben! Wir Konservative, wir haͤtten unsere Grundsaͤtze dem eitlen Wunsche aufopfern sollen, daß unsere Gegner unseren Patriotismus und unsere Unabhaͤngig⸗ keit lobten? Wir hatten die Treulosigkeit begehen sollen, Herrn Guizot der linken Seite und dem Herrn Thiers preiszugeben! Um eine Unpopularitäͤt von einigen Tagen zu vermeiden, haͤtten wir mit an der Sturmglocke 22 und die alten Phrasen der linken Seite ann den Frieden und gegen England in den Mund neh⸗ men sollen! Nein, wir haben es nicht gethan, wir haben es nicht thun wollen, und wir ruͤhmen uns dessen. Wir glauben unsere Pflicht als konservatives Journal erfuͤllt zu haben. Unsere Auf⸗ gabe ist es nicht, um jene Art von Beifall zu betteln, der nur der Opposition zufallen kann, jener ephemere und werthlose Beifall, den man immer haben kann, wenn man ihn aufsucht. Unsere Aufgabe ist es, den Dank des Landes dadurch zu verdienen, daß wir seine dauernden Interessen bestaͤndig, und nöͤthigenfalls gegen das Land selbst, vertheidigen. Die Kammer hat sich ausgesprochen; der Traktat von 1811 wird nicht ratifizirt werden; fuͤr die Durch⸗ suchungs⸗Frage ist dies das wesentliche. Es bleibt nun noch die ministerielle und die Partei⸗Frage uͤbrig, hinsichtlich welcher wir uns in den Stand gesetzt haben, die linke Seite mit Vortheil zu bekaͤmpfen; wir haben ihren Zweck enthuͤllt, wir werden nicht auf⸗ hören, dem Lande zu zeigen, daß sich hinter dem Durchsuchungs⸗ rechte Herr Thiers mit der linken Seite gegen das Ministerium und die konservative Partei, und die Politik des Krieges gegen die Politik der Ordnung und des Friedens verborgen hielt.“
Der Koͤnig hat dem Herrn Rumpf, Hamburgischen Minister⸗ Residenten am Hofe der Tuilerieen, eine Summe von 20000 Fr. zur . der Abgebrannten zustellen lassen.
Dem Moniteur parisien zufolge werden die beiden Sbhne des Infanten Don Francisco de en binnen kurzem in Paris erwartet.
An die Stelle des Marschall Clauzel hat das Wahl⸗Kollegium
von Bethel den ministeriellen Kandidaten, Herr Ternaux mit 261 gegen 159 Stimmen gewaͤhlt. . Es sind, wie die Presse mittheilt, Depeschen des Don Carlos an die Fuhrer der in Catalonien gegenwaͤrtig wieder umherstrei⸗ fenden Guerillas aufgefangen worden. Es geht aus denselben hervor, daß Don Carlos f noch immer als König betrachtet. In einer dieser Depeschen wird der „Koͤniglichen Armee erbffnet, daß Se. Majestaͤt die Abdankung Cabrera's von seinen Functionen als Kriegs⸗-Minister angenommen und dieses Portefeuille dem General Alzaa uͤbertragen habe.
Die Mehrzahl der Personen, welche in Folge der vor kurzem stattgehabten Entdeckung geheimer Pulver- und Waffenvorraͤthe verhaftet wurden, ist in den letzten Tagen wieder auf freien Fuß gestellt worden. Die Zahl der bei der Untersuchung Betheiligten
beläuft sich noch auf 4 oder 5.
O Paris, 24. Mai. Ich hoffe, daß man in Deutschland den Brief, welchen der Constitutionnel vor drei oder vier Tagen verbffentlichte, und dem zufolge sich gegenwartig eine Damen⸗ Coalition bilden soll, um die alten Deputirten durch junge Volksvertreter zu ersetzen, fuͤr nichts anders, als fuͤr einen Scherz angesehen haben wird. Denn mehr ist es nicht. Ein Spaßvogel hat den Einfall gehabt, dem alterthüͤmlichen Constitutionnel einen Baͤren aufzubinden, den dieses Blatt im vollen Ernst weiter verbreitete. Es laßt sich zwar nicht leugnen, daß unsere Damen, die vor zwei oder drei 34 von nichts als vom Putz und mit⸗ unter vom Jockey⸗ Klub und Sport sprachen, sich gegenwartig leider nur zu sehr mit der Politik befassen; ich kenne mehrere dieser Staatsmaͤnner en cotillon, welche wahrend des verflossenen Winters regelmäßig einmal jede Woche einen sogenannten politischen Salon hielten, worin Ministerien zer⸗ stort und neu gebildet, den parlamentarischen Kämpfern die Värgerkrone ertheilt und die Deputirten en herbe aufge— fuͤhrk wurden. Ein ehemaliger Minister des Innern war die Seele dieser politischen Damenzirkel, vermuthlich um sich von den läͤstigen Kammer⸗Verhandlungen durch eine witzige und geistreiche Unterredung. die in Frankreich überall herrscht, wo Damen den Scepter führen, zu erheitern. Allein es ist nie diesen Damen ein⸗ gefallen, ihren Wirkungskreis so weit auszudehnen, daß sie oͤffent⸗ ich als Wahlmaͤtler auftreten 2 Eine dieser Danien, deren politischer Salon dieses Jahr aͤußerst gewählt und glänzend war, bemerkte mir mit vielem Scharfsinn, daß, wenn der weibliche Ein⸗ fluß in Staats⸗Angelegenheiten sich eines sicheren Erfolges erfreuen wolle, die Haupt⸗Bedingung seyn musse, daß er immer mysteribs bleibe und nur gleich einer unsichtbaren milden Fee einwirke. Das diesjährige Wettrennen in Chantilly, welches am 19ten, 20sten und 21sten d. M, stattfand, ist, ungeachtet der gunstigen Witterung —— glänzend als gewöhnlich ausgefallen. . Abwesenheit der Herzoginnen von Orleans, von Nemours und Der Prinzessin Klementine war Ursache, daß die eleganten Damen sich nur sehr sparsam dabei eingefunden hatten und dadurch diesem este die Glanzseite benahmen. Die Herzogin von Orleans, die sonst bei dem Wettrennen in Chantilly die Honneurs im Koͤnig⸗ lichen Jagdschlosse macht, blieb diesmal in Poris, weil sie mit jeder Stunde der Ankunft des Großherzogs Gustax von Mecklenburg⸗ Schwerin, ihres Oheims, entgegensah und nach so langer Tren⸗ nung ihn gleich bei seiner Ankunft in Paris bewillkommnen wollte. Der Großherzog ist nun gestern hier eingetroffen und in den Tui⸗
lerieen abgestiegen.
638 den Geistes⸗Zustand Victor Hugo's ausgestreut, die eg nicht den geringsten Grund haben. Eben so unri ist es, da
go als Kandidat fuͤr die nächsten Wahlen in einem Arrondissement von Paris auftreten will. Weder in Paris noch in den Provinzial-Wahlkollegien strebt der Dichter von Notre⸗ Dame nach der Deputation, da seine Erhebung zur Pairs⸗Wurde ziemlich gewiß zu 71 Auch befindet sich Victor Hugo 9 ie is t in Marfeille, um sich dort nach dem Orlent ein⸗ iffen. auch nicht so bald verlassen, da einer seiner Sohne seit zwei Mo⸗ naten gefaͤhrlich krank liegt. Von seinem e den Orient zu bereisen, hat er zum erstenmale durch die Zeitungen sprechen gehört, da er daran bis jetzt noch nie dachte. ;. eute beginnt in der Pairs⸗Kammer die Dis kussion aber den Gesetz⸗ Entwurf in Bezug auf die Errichtung eines gerichtli⸗ chen Novszlats, worin junge Juristen fuͤr ihr kuͤnftiges Richteramt praktisch ausgebildet werden sollen. Dieser Gesetz Entwurf wird im Luxembourg leicht durchgehen; dagegen steht ihm aber in der Deputirten⸗Kammer ein heftiger Widerstand bevor, weil die Op⸗ position darin nur die Pflanzschule des Nepotismus zu erblicken glaubt. Er ene ubrigens erst in der naͤchsten Session in die Deputirten⸗ Kammer.
Ft Paris, 24. Mai. Die gestern hier eingetroffenen Hayti⸗ schen Blaͤtter geben 966 Details äber die Ereignisse, welche die Eröffnung der ssion der Repraäsentanten? Kammer in Port au Prince begleitet haben. Die Hauptstadt der schwarzen Republik war seit vierzehn Tagen mit viertausend Mann Truppen militairisch besetzt. Starke I' . ngen von Soldaten lagerten auf den Hauptpunkten der Stadt, und auf dem Platze vor dem Sitzungs-Lokale der Repraͤsentanten waren Kanonen aufgepflanzt. Die Aufregung des Volks und die gegen dieselbe gerichteten Sicher⸗ ee Hege , n waren hauptsaͤchlich durch die Frage veranlaßt: ob vier Mitglieder der Repraͤsentanten⸗Kammer, welche waͤhrend der vorigen Session, ihrer heftigen Opposition wegen, ausgestoßen, aber von neuem gewahlt waren, ob diese ihre Sstze in der Legis⸗ latur jetzt wieder einnehmen wuͤrden oder nicht. Die fraglichen vier Deputirten gehoͤrten der Partei der Schwarzen an und ihre Sache war also zugleich die der Masse des Volks gegen die Mulatten⸗ Aristokratie. Am 4. April versammelten sich die Repraͤsentanten, siebenunddreißig an der Zahl, in ihrem gewohnlichen Sitzungssaale. Nachdem der provisorische Alters⸗Praͤsident und zwei provisorische Secretaire ernannt waren, wollte die Kammer, wie gewohnlich, ihre Arbeiten mit der Prufung der Vollmachten beginnen, als der Praͤsident das Wort nahm, um die Frage zu stellen: ob die vier im vorigen Jahre ausgestoßenen Deputirten an den Berathungen theilnehmen duͤrfen oder nicht. Die Mehrheit der Versammlüng entschied dahin, daß auf diese Frage jetzt nicht eingegangen werden koͤnne, da vor der Untersuchung der Vollmachten überhaupt keine gültige Beschlußnahme denkbar sey. Der Praͤsident beharrte leichwohl auf seinem Antrage, und als er sich endlich uͤberzeugt atte, daß er damit nicht durchdringen werde, verließ er mit zehn anderen Deputirten den Sitzungs⸗Saal. Die Versammlung ließ aber 3. . — ,. aufnehmen, das der Regie⸗ rung abschriftlich zugesendet wurde. .
. bten, . 1 Uhr, wurden die Zugaͤnge zu dem Repraͤsentantenhause mit Truppen besetzt. Am Morgen des fol⸗ genden Tages versammelte sich die geuvernementale Minoritaͤt in aller Fruͤhe im 66 —— und als sich die Mitglieder der Majoritaͤt an der h eldeken . wurde lbnen erklärt, daß man sie nicht zulassen werde, ehè sie eine von der Minoritaͤt abgefaßte Erklärung unterzeichnet haben. Die saͤmmtlichen Mitglieder der Majoritaͤt verweigerten die ihnen abverlangte unterschrift und zogen sich in das Haus des Deputirten Ponthieux zuruͤck. Von hier aus machten sie noch einen Versuch, in das Sitzungs⸗Lokal einzudringen, aber sie wurden von dem den Eingang bewachenden Offizier höflich zuräckgewiesen. Ein großer Volkshaufe, der sich inzwischen auf dem Platze versammest hatte, ward darauf mili⸗ tairisch auseinander getrieben, wobei einige Verwundungen und mehrere Verhaftungen vorkamen.
Am folgenden Tage kam indessen eine einigermaßen regel⸗ maͤßige Versammlung der Repraͤsentanten zu Stande, zu der je⸗ doch den vier oben erwaͤhnten Deputirten der Zutritt verweigert wurde. Nach mehrtaͤgigen stuůrmischen Debatten und mehreren im höchsten Grade skandaldsen Scenen, raͤumten noch einige andere Mitglieder der Opposition freiwillig das Feld, und die Regierungs⸗ Partei feierte endlich, in der Sitzung vom 13ten, einen vollstän⸗ digen Triumph, indem sie den Beschluß zu Wege brachte; daß die vier im vorigen Jahre ausgestoßenen, und noch zwei andere De⸗ putirte, in die Kammer nicht zuzulassen seyen, und daß sie ber haupt nie wieder in die gesegebende Versammlung des Landes eintreten koͤnnen. Es wurde außerdem beschlossen, daß die in der Sitzung vom 13ten nicht anwesenden Mitglieder nur dann zu den ferneren Berathungen zugelassen werden sollen, wenn sie jenen Be⸗ schlůssen beitreten.
Großbritanien und Irland.
London, 24. Mai. Der Graf Mensdorf, General in Oesterreichischen Diensten, Oheim der Königin Victoria und des Prinzen Albrecht, und Schwager der Herzogin von Kent, kam gestern mit seinen vier Sbhnen, den Grafen Hugo, Oberst-Lieute⸗ nant, Alphons, Major, Alexander und Arthur, Capitainen in der Oesterreichischen Armee, vom Kontinent hier an. Sie stiegen im Buckingham⸗Palast ab und begaben sich gegen Abend nach Clare⸗ mont, wo Ihre Majestaͤt und Prinz Albrecht sich befinden. Der Morning Po st zufolge, waͤren auch Befuche von Seiten des Koͤnigs und der , . der Belgler, der Prinzen von Joinville und Aumale und des Erzherzogs Friedrich von Oesterreich am Hofe der Koͤnigin zu erwarten. .
Die Zahl der Tories, welche gestern in der Majoritaͤt gegen den Antrag ihres Parteigenossen, Herrn Miles, stimmten, betrug 218, die der Liberalen 162. In der Minoritaͤt stimmten 97 To⸗ ries und 16 Liberale. Haͤtten die Liberalen gegen Sir R. Peel gestimmt, ü. wuͤrde er eine Majoritaͤt von 67 Stimmen gegen sich
ehabt haben.
* Ehe das Unterhaus sich gestern uͤber den Tarif zum Aus schuß bildete, stellte Herr Callaghan den Antrag, daß auf alle einzufůh⸗ rende Fabrikat? ein gleicher Zoll wie auf das rohe Material, aus welchem sie verfertigt werden, 6. werde, und daß, so lange le⸗
Victor
bendes Vieh mit einem festen Zoll belegt fey, man auch fuͤr gesal⸗ enes 36 einen verhaͤltnißmäßigen Zoll fesisetzen möge. Dieser hin rees. dessen Hauptzweck die Gleichstellung der Zoͤlle von Vieh und gesalzenem Fleisch betraf, ward nach kurzer Diskussion ohne
Abstimmung abgewiesen. ;
Im O 66 hat sich der Herzog von Richmond, der be⸗ kanntlich zu den e e. des Agri , ehoͤrt, bei Gelegenhelt der Einbringung einer Petition sehr unzufrieden mit dem beabsichtigten Zoll von Schlachtvieh und Fleisch geaͤußert.
Man hat in letzter Zeit mehrere gehaͤssige Geruͤchte äber
Die Times tadelt das Ve der Franzoͤsischen Kammer hinsichtlich der dir g der e , ,. und stellt Frankreich
Herr Victor Hugo ist in Paris und wird die Stadt
und Amerika in diesem Fall auf gleiche Linie. Es liege forthin klar am Tage, bemerkt sie unter Anderem, daß in demokratischen Staaten, wo die öffentliche Meinung, von einer ausschwelfenden Presse irregeleitet, den Vorurtheilen des Volkes eine uͤberwiegende Autoritaͤt aͤber die diplomatischen Beziehungen des Staats ver⸗ leihe, das Versprechen der redlichsten und die Beschluͤsse der er⸗ leuchtetsten Staatsmänner in jedem Augenblick durch eine erzwun⸗ ene Einstimmung in das Volksgeschrei dem Bruch und der Auf⸗ ebun — seyen. Der Sun dagegen äußert sich äber 6 41 in Betreff des Durchsuchungs⸗NRechts folgen⸗ ermaßen:
„Was Frankreich betrifft, so ist die Streitfrage über den Durch⸗ n * Ende. 6. lange die e Generation lebt,
wird weder Frankreich den Vertrag ratisiziren, noch Nord ⸗Amerika renn annehmen. Wag bleibt demnach G nien n tbun übrig? Soll es etwa fuͤr sich allein den Vertrag mit Gewalt durch⸗
setzen und im Widerstandsfalle Frankreich und den Vereinigten Staa⸗ ten den Krieg erklaren? Gott verhüte, daß wir uns solches Wahn⸗ sinnes schuldig machen! Wir haben bereits fuͤr Unterdrückung der Sklaverei mehr Blut und Geld bingeopfert, als die gesunde Polttik und das Glück der Afrikanischen Racen rechtfertigen konnten. Bur- ton behauptet sogar in feiner neuiichen trefsüichen Schrift über diesen Gegenstand, J wir durch un sere lostfpieligen, aber verfehlten und übel geleiteten Bestrebungen zur ünterdräckung des Sklaven⸗ bandels demselben vielmehr einen neuen Schwung r hatten. Man kann uns fragen, wozu wir im vorstegenden Falle der Briti⸗ schen Regierung rathen warden. Wir antworten gerade beraus; zur änzlichen Aufgebung des Vertrages. Uns können aus diesem Ver. en. weder Ker me chr . noch Schmach erwachsen. Die Schmach, wenn sie vorhanden, muß Frankreich auf sich nebmen. Ein Krieg zur Erjwingung des Qurchsüchungs Rechts würde der wahn⸗ witzigste seyn, den je ein eivilisirtes Voll unternahm; uͤberdies wird kein Durchsuchungs⸗Recht, wie es auch gewaͤhrleistet seyn 2* der Sllaverei jemals ein Ende machen. Wir fangen am verkehrten Ende an. Nur auf weierlei Weise kann das Aufhören der Sklaverei herbeigeführt werden. as erste und eines christlichen Volkes wuͤrdigste Mittel besiebt darin, daß man die farbige Race zu eivilisiren strebt, was jedoch nicht durch ** sionaire, sondern durch Handwerker und Landbebauer geschehen muß Lehrt ihre Könige, wie sie von ihren Uunterthanen größeren Vortheil eden können, als durch den Verkauf, und ste werden dieselben nicht * u Sklaven verkaufen. Das andere Mittel laͤge darin, der Welt überzeugend zu beweisen, daß freie Arbeit wohlfeiler als Skla⸗ ven⸗Arbeit ist. Niemand wird einen Sklaven kaufen, wenn er mit minderen Kosten einen Acbeiter lohnen kann. Laßt uns also, wir wiederholen es, den Durchsuchungs⸗Vertrag sofort aufgeben und uns dadurch von tausend Schwierigkeiten und Gefahren losmachen. Wir können darum doch in allen Theilen der Erde unseren Einssuß eben so wirksam, wo nicht wirksamer, gegen die Sklaverei aufbieten, und wir werden sicherlich durch Zureden und Beweisgruͤnde viel mehr ausrichten, als uns jemals durch Gewalt möglich waͤre. Dies ist eine Thatsache, von welcher wir uns nie zu innig uͤberzeugen können.“
Die Times enthaͤlt einen längeren Artikel, um die Identi⸗ taͤt der Britischen und der Ostindsschen Interessen nachzuweisen und die Regierung gegen den Vorwurf zu rechtfertigen, als schůͤtze sie die Versegenheit der Ostindischen Finanzen vor, um ihre Fi⸗ nanz⸗Maßregeln durchzuseßen. Vielmehr sey diese Verlegenheit wohl begruͤndet, sowohl in Folge der neuesten Kriegs⸗Operationen, als wegen des hohen glnoses , den man in Ostindien . muͤsse. Durch die Beschleunigung der Cemmunicationen habe die Britische Regierung weit groͤßeren Einfluß in Ostindien gewonnen; indessen habe man kein Recht, Ostindien fuͤr die Britische Politik aufzuopfern, wenn man auch nicht seine Verpflichtungen und Kredit-Verhaͤltnisse übernehmen wolle. Der ganze Artikel zielt auf eine Uebernahme der Ostindischen Staats- Schuld und auf eine direkte Leitung der Angelegenheiten des Ostindischen Reiches von London aus hin. Nur so, meint das genannte Blatt, konne man hoffen, aus einem Reiche, welches 190 Millionen Einwohner zaͤhle, das 8 machen, wozu es von der Natur berufen sey.
Der Morning-Herald erklart, daß äberall im ganzen Lande die ungewohnliche Gedruͤcktheit des Handels fortdauere und auch wenig Aussicht auf Besserung vorhanden sey, so daß sich Jedermann blos auf die dringend nothwendigen Geschaäfte be⸗ schraͤnke, Unter den Ursachen dieses Darniederliegens der Geschaͤfte fuͤhrt dies Blatt an, daß England el g etwa 6 Millienen Pfd. St. baar, als Ueberschuß seiner Einfuhr aus Rußland uͤber die Ausfuhr dahin, an letzteres Land zu zahlen habe, was einen stehenden Ausfall in den Geldmitteln herbeifuͤhre.
Fuͤr die Abgebrannten in Hamburg sind in Leeds in andert— halb Tagen uͤber 7000 Pfd. St. subskribirt worden, und hier in London . die Subscriptionen ihren Fortgang. Zu Liverpool wurde kuͤrzlich unter dem Vorsitze des Mayor eine bffentliche Ver⸗ i gehalten und darin die Erbffnung von Unterzeichnungen fuͤr die Hamburger beschlossen. Vergebens widersetzten sich ein Chartist, Herr Macartney, und andere Redner, indem sie zu bewei⸗ sen suchten, daß Hunderitausende von Armen im Lande seyen, die bei noch größerem und hoffnungsloserem Elende weit nahere An⸗ spruͤche auf die Mildthäͤtigkeit ihrer Mitbuͤrger hatten, als die Abgebrannten in dem reichen Hamburg, dem von allen Seiten bereits die ansehnlichsten Gaben zufloͤssen. Neben der Hambur⸗ ger Subscription ist uͤbrigens jetzt eine zweite fuͤr die Wittwen und Waisen der in Afghanistan umgekommenen Militairs erdffnet worden.
Am Schlusse der lr en e,, wurde noch Herrn Roebuck, der sich als Vorfechter gegen das Bestechungswe⸗ sen aufgeworfen hat, die Erlaubniß ertheilt, eine Blll einzubrin⸗ gen, durch welche den Zeugen, die vor dem Ausschusse des Hauses äber die von demselben schon fruher besprochenen Bestechungen bei den letzten Wahlen in Harwich, Nottingham, Leweg, Penryth, Falmouth und Reading aus sagen sollen, 83 tung fuͤr die von ihnen aufzuwendende Zeit zugesagt werden soll. Die Bill wurde auch sofort eingebracht und zum ersten Male verlesen.
In der Petition, weiche Lord C. Townshend. dem Oberhguse hat überreichen lassen, und wodurch er die Rechtmäßigkeit der An⸗ spruͤche des Unterhaus⸗Mitgliedes für Bodmin, früher John Mar— getts genannt, auf den späͤter von demselben angenommenen Titel eines Fienn von Leicesser, jweiten Familien⸗Titels der Familie Towsnhend, bestreitet, wird zupdrderst , daß gedachter Margeits der im Jahr 1811 geborene Sohn zweiter Ehe der von ihrem ersten Gemahl, dem Marquis Townshend, dem Bru⸗ der des Bittstellers, geschiedenen Marquisin Sara Townshend ist, deren erster Sohn vom Marguis Townshend bald nach seiner Geburt gestorben war. Von ihrem zwesten Manne, dem Brauer Margetts, war diese Dame entführt worden und hatte sich mit ihm auf die bekannte Weise in Gretna⸗ Green trauen lassen. Das Auffallendste bei der ganzen Sache ist, daß, sowohl der angebliche Graf von Leicester, als alle seine auf ihn folgenden Geschwister, anfänglich Margetts ge⸗ nannt, im Jahre 1823 aber zusammen auf den Namen Towns⸗ hend getauft und auch unter demselben ins Kirchenbuch eingetra⸗
n worden sind, obschon der Marquis von Townshend seit dem
ahre 1808 nicht mit seiner von ihm geschiedenen Frau Sara . hatte. Zur Untersuchung dieses Falles und zur
dachforschung von Praͤcedenzien hat das Oberhaus bekanntlich eine Kommission ernannt, welche sich heute versammeln wird.
aris und
ampbell gesiern im Oberhause n der ; e ö Regulative da hren rn, 7 efriedigende Antwort ert musse den Fragenden lles, was er s früh in einem Waggon einge
ob man n
verweisen.
Kofall, welcher kürhich auf der Eisen bahn zwischen
Der Unglü 1 stattgefunden ., veranlaßte den Lord e
* an den Lord⸗Kanzler, absichtige, um das Ver⸗ Der , erwie⸗ eilen und
Praͤsidenten der Handels⸗Kammer
n könne, sey, daß er selbst gestern
chlossen gewesen sey und keine Unbe⸗
dern.
erauf keine an den
den e. quemlichkeit davon n n wg lüer Eisenhahn hat unter den
Das Un
erregt,
und mehrere eschickt, um Aber die U
fas, auf ge susche ken die grö! Aufmerksamken
9 ö Englischen Ei senbahn . haben Beamte nach Paris ab⸗
achen des Ereignisses ganz genaue Aus⸗
unft zu Wel szndent der Times 2 daß die Regierung das
jetzt 1 den Jonischen Inseln liegende
charfschüͤtzen⸗Regiment
unverzüglich nach 8 senden und auch die in jeder der drei asfte
n befindlichen zwei Regimenter leichten
aͤsident 33 . ie, r en ü, umwandeln solle,
weil diese
affe in Indien am meisten fehle und gegen die lan⸗
jnten der Afghanen am brauchbarsten sey. . 9. Porn schs ! Kaufleute in Smyrna haben sich an Lord
Aberdeen gewandt, um durch seine Vermittelung eine schnellere
Berbindung zwischen England und der Levante mittelst Dampf⸗ schiffen 96 — 1 Sie behaupten, daß ohne eine solche Ver⸗ rle
kehrg : Erleichte
die Britischen Manufakturwaaren bald durch
run die Fabrikate des Eee nc gaͤnzlich von dem dortigen Markte wurden verdraͤngt werden.
Von Gra Fregatte Akba
fuhr dieser Tage die neuerbaute Dampf⸗
vesen Falmouth ab, wo sie die Flagge des Com⸗
r“ na
modore Pepper auspflanzen wird, der unter Admiral Parker den Befehl über sammtliche Kriegsschiffe der Ostindischen Compagnie, welche gegenwärtig in Ching dienen, äbernehmen soll. an rechnet, daß die Fregatte den Weg bis Singapore, wohin sie als⸗ bald die Fahrt antreten wird, in 85 Tagen zuruͤcklegen kann. Die Schatzkammer⸗Scheine sind bedeutend im Preise gewi⸗ chen, weil der Jins auf dieselben von 2 Pee, auf 2 Pee, fur den Tag herabgesetzt worden ist, wodurch S5, 000 Pfd. jaͤhrlich erspart
werden.
ie Consols dagegen sind sehr fest. Das Whig⸗Mini—⸗
stersum hatte den Zins auf Schatztammer⸗Scheine fruher von 1 Pee. auf 27 Pee. erhöht, so daß also die Reduction auf 2 Pee. die Mitteistraße zwischen jenen beiden Extremen bildet.
Der Moͤr
der Good sst gestern gehaͤngt worden. Er hat bis
zum letzten Augenblicke seine Unschuld betheuert und behauptet, daß Jane Jones sich aus Eifer sucht gern Susanna Butcher selbst
entleibt habe.
Er starb mit vieler Resignation, nachdem er noch
vorher den Segen des Himmels auf diesenigen herabgerufen hatte, die ihn zum Tode fuͤhrten.
Dänemark.
Kopenhagen, 25. Mai. „Es freut une, berichten zu koͤn⸗ nen“, sagt Foͤdrelandet, „daß die . von uns erwaͤhnte,
von einem Ha unserer tuͤchti Auslande 36
es Interesse erregt hat.
ndelshause in Corsoer in Verbindung mit einem sten See⸗9ffiziere projektirte Weltumseglung im Freilich sind von den
Agenten in den verschiedenen Landern noch keine Nachrichten ein— gekommen, weil die bestimmte Zeitfrist noch nicht verstrichen ist; doch sind bei dem Schiffsführer während seines kurzen Aufent⸗
haltes in Berli nung erregen,
n eine Menge Vorfragen gethan, welche die Hoff⸗ daß das Unternehmen elnen erwunschten Fort—
ang haben wird. Unter denen, die im Auslande das meiste Van gft dafuͤr gezeigt, duͤrfen wir vorzugsweise Se. Majestaͤt
den Koͤnig von
Preußen bezeichnen, Hoͤchstwelcher eben so, wle der
Daͤnische Konig versprochen hat, Raturforscher auf seine Kosten mit der Expedition zu senden.“
Der Bischof Tegner ist nach Norwegischen Blattern von seinem letzten Ruͤckfall jetzt so weit hergestellt, daß er mit seiner Familie das Bad Gustavberg zu besuchen gedenkt.
München, 24. Mai.
Handels stand fi
lung soll namhaft seyn. 2000, 1009, 5909 re. Fl.
SGannover, 24. Mai. men nach, wird sich
begeben und dort mindestens bis An
Deutsche Bundesstaaten. ö Der Ertrag der unter dem hiesigen ür die Verarmten in Hamburg veranstalteten Samm-
Es erscheinen dabei Subscriptionen von 1c
zi. (Ham b. Korr.) Dem Verneh⸗ des Königs Majestaͤt uͤbermorgen nach Deßau 1 Juli verweilen, um sich
der Feler sowohl seines eigenen Geburtstages (5. Juli)h, wie des⸗
jenigen des Kronprinzen verweilt auch schon seit etwa acht Tagen in Deßau.
27sten d.) zu entziehen. Der Kronprinz An seiner
Verlobung ist natuͤriich nicht zu zweiftln, wiewohl offiziell darüber noch immer nichts kund gethan ist und auch vor Ablauf des Trauer— jahres nicht werden wird. Dann aber, höoͤrt man, also etwa Mitte Juli, wuͤrde die erlauchte Verlobte Sr. Königlichen Hoheit in Be⸗ leitung ihrer durchlauchtigsten Eltern jene Residenz durch Ihren
esuch erfreuen, und nicht minder solle die Vermaͤhlung des hohen
Paares dann b
Karlsruhe, 23. Mai.
aldigst gefeiert werden.
Bei Erbffnung der Staäͤnde-Ver⸗
sammlung verlas der Großherzogliche Coimmissair Staatsrath Frei⸗
herr von Ruͤdt
das nachstehende Allerhöchste Reskript: „Leopold
. von Gottes Gnaden, Großherzog von Baden, Herzog von Zaͤhrin⸗
gen. Wir beauftragen hiermit Ünseren Praͤsidenten des Ministe⸗ riums des Innern, Staatsrath Freiherrn von Ruͤdt, den auf den
20. Mai d. J.
rem Namen zu eroͤffnen. Staats⸗-Ministerium am 19.
Ruͤdt.“ — und Koͤnigl. Hoheit
len, Ihnen Durchlauchtiger,
geehrte Herren zu eröffnen: sen erachten, auf diesem durch die Auflösun Versammlung vor 1843 veranlaßten Landtage, Höchstihren getreuen
einberufenen Landtag den 23sten d. M. in Unse⸗ Gegeben zu Karlsruhe in Unserem ai 1842. Leopold. F. F. von fuhr sodann mlt folgenden Worten fort: „Se. der Großherzog haben mir weiter gnaͤdigst befoh— ochgeborene, Hochwohlgehorene, Hoch⸗
daß Höoͤchsidieselben fuͤr angemes⸗ : der vorderen Staͤnde⸗ rledigung der Budget⸗Arbeiten fuͤr 1812 und taͤnden nur
die auf diesen Gegenstand bezuglichen Geseñz-Entwuͤrfe, nebst dem
besonderen fuͤr den Eisenbahn delberg bis zur Schweizer-Graͤnze thaͤtigst betrieben werden
au, dessen Fortsetzung von * oll,
durch Höchstihre Regierung vorlegen — weitere Gesetz-Vorschlaͤge
aber dem naäͤchsten ordenilichen Landtage vorbehalten zu lassen. Seine Koͤnigliche Hoheit der Großherzog erwarten, daß 3
die Berathun zn di, * men werden.“
neuerwaͤhlten Kammer⸗Mitglieder von
nisteriums des benen Form beei
ie dieser wichtigen Gegenstande, unbeschadet einer rterung, mit möglicher Beschleunigung vorneh⸗ Nach dieser Er un wurden die saͤmmtlich
em Praͤsidenten des Mi⸗ in der verfassungsmaͤßig vorgeschrie⸗ digt, worauf Freiherr von Rädt den Landtag im
nnern
dean de Grobe fir rbfnrt ritt. An Tien d. war die vorbereitende
itzung der zweiten Kammer gehalten worden.
639
Gegenstand derseiden war die Bezeichnung des Alters⸗Praͤsidenten und der provisorischen Secretaire. s ersterer wurde proklamirt der Abgeordnete Wetzel, als letzterer die Abgeordneten Bassermann, Blankenhorn⸗Krafft und Schanzlin.
Die gestrige Aufführung des Don Juan zum Besten der ab⸗ ebrannten Hamburger, welche zu verdoppelten Eintrittspreisen . hat eine Einnahme von 1197 Fl. geliefert, wovon nach bzug der Kosten ein Ertrag von etwa 1105 Fi. fär den bezeich= neten Zweck uͤbrig bleiben wird.
Herr Oberst von Radowitz aus Berlin ist vorgestern hier ein⸗ getroffen.
amburg, 26. Mai. . K.) Vorgestern Mittag traf Se. Köoͤnigl. Hoheit der Gro hei von Mecklenburg⸗Schwe⸗ rin im tiefsten Inkognito hier ein. Nachdem der junge menschen⸗ freundliche Fuͤrst die hiesige Brandstätte in Augenschein genommen hatte, trat Se. Koͤnigl. Hoheit die Rüäckreise wieder an.
Einer von heute datirten Anzeige der (Bieberschen) Brand⸗ Versicherungs⸗Association zufolge, hat sich diese Gesellschaft in Ge⸗ maͤßheit des 9. 20 ihrer Verfassungs⸗Artikel, da die Einzahlung des ganzen Einschusses noͤthig wird, aufgeldst. gende Polizei⸗Bekanntmachung ist hier erschienen: „Während des großen Unglücks, wodurch diese Stadt heimge⸗ sucht worden ist, war die Hülfe fremder Arbeiter im hoͤchsten Grade willkommen und nützlich, und haben die nachbarlichen Behoͤrden, welche fur solchen Beistand augenblicklich mit dem größten und liebe⸗ vollsten Eifer Fler. sich auch dadurch Anspruͤche auf die dauerndste und innigste Dankbarkeit dieser Stadt erworben. Da jedoch in dem gegenwaͤrtigen Augenbligke eine Huͤlfe bei den m Tage⸗ söhner⸗Arbeiten kein Beduͤrfniß mehr ist, so wird dieses hierdurch bekannt gemacht, und werden die resp. auswaͤrtigen Behörden freund⸗ lichst ersücht, ihre Angehörigen, welche die Absicht haben moͤchten, sich zu solchem Zwecke hierher zu , bei etwanigen dazu sich zeigenden Veranlassungen davon gefaͤlligst in Kenntniß setzen zu wol⸗ len, unter der Anzeige, daß solchen ohne vorgaͤngige Genehmigung der unterzeichneten Behoͤrde hierherkommenden Ärbeitern die Wei⸗ sung ertheilt wird, sich nach ihrer Heimath zuruͤgrzubegeben. Ham⸗ burg, den 26. Mai 1842. Die Polizei⸗Behdrde.“
Es ist gestern abermals ein Schleppkahn (Elise) mit Klei— dung stücken, Lebensmitteln und anderen sehr wohlthaͤtigen Arti— keln fuͤr unsere Abgebrannten hier angekommen, welcher von dem Vereine zur Unterstuͤtzung der Abgebrannten zu Berlin abgesandt worden.
In Folge einer Vorstellung des Herrn George Delaval ist von dem Königl. Hanndverschen Elb⸗Zoll⸗Amte der Stader Zell auf die Geld⸗, Zelt,, und Decken-Sendungen aus London fuͤr Hamburger Nothleidende sofort erlassen worden.
Der Praͤsident der General-⸗-Steam⸗NNavigation-Company, Herr M. Wolverley Attwood, hat im Namen dieser Compagnie 200 Pfd. und als Praͤsident der Imperial⸗Gas⸗Association 105 Pfd. fuͤr die Abgebrannten Hamburgs unterzeichnet. Auch haben dieselben, auf den Vorschlag des Prasidenten, sich bereit erklart, 2 Sendungen fuͤr Hamburgs Huͤlfsbeduͤrftige frei zu uͤber⸗ nehmen.
(Alt. Merk.) Man erwartet mit dem Ehesten die Zusam⸗ menberufung der Buͤrgerschaft in Hamburg. Ueber die Vorschlaͤge, welche der . der Buͤrgerschaft vorlegen wird, lassen sich na⸗ türlich nur Vermuthungen äußern. Das letzte Publikandum des Raths scheint auf die en , der in der Verfassung vorgese⸗ henen Kommission zu deuten. In Betreff der abgebrannten „Er⸗ ben meint man, es würde rtwavorgeschiagen werden, fuͤr die auf selbigen hypothezirten Kapitalien von Seiten des Staats den Glaͤubigern zinstragende Obligationen von demselben Belauf zu geben, zu welchem die Kapitallen urspruͤnglich eingeschrieben waren und zur Deckung des ubrigen Brandkassen⸗Werths der Haͤuser eine Anleihe zu machen. — Man hofft auch, daß zur Beruhigung der bei der Assekuranz⸗Compagnie von Bieber versichert Gewese— nen, alles angewandt werden wird, um dieselbe in den Stand zu setzen, ihren Verpflichtungen moͤglichst nachzukommen.
Der fre von Oldenburg hat dem hiesigen Unterstuz⸗ zungs⸗Verein 20600 Stuͤck Friedrichsd'or uͤbersandt.
Schweiz.
Zürich. 23. Mai. In dem Begleitschreiben, womit der apostolische Nuntius das (kuͤrzlich mitgetheilte) Paͤpstliche Breve an alle Bischoͤfe der Schweiz äͤbersendete, heißt es: „Der Papst hat, als hoͤchst umsichtiger Vertheidiger der Kirchenfreiheit und als Huͤter aller gottgeweihten Häͤuser und frommen Stiftungen, sich vorgenommen, die Rechte und Guͤter der Kloͤster nach Kraͤf⸗ ten zu re,, In dieser Absicht hat er schon andere Schritte gethan, die zur Erhaltung der Kloͤster geeignet schienen. Einen neuen Bewels des Eifers, womit er den drohenden Sturm zu beschwoͤren sucht, giebt er damit, daß er an jeden einzelnen der è— n, Bischöfe, welche in der Schweiz das bischoͤfliche
mt ausuͤben, ein apostolisches Schreiben richtet, auf daß in die— ser Angelegenheit das Urtheil des apostolischen Stuhls durch die Bischoͤfe den ihnen untergebenen Vblkern eroͤffnet und dadurch alle Wohlgesinnten in ihrem heiligen Vorhaben bestaͤrkt, die Schlecht⸗ esinnten dagegen mit ihren Anschlaͤgen in die gehoͤrigen Schran— * zuruͤckgewsesen werden.“
Italien.
Von der Italienischen Gräuze, 16. Mai. (A. 3) Zuverlässigen Berichten aus dem Haag zufolge hat die Hollaͤndi= sche Regierung e,, die Absicht, gegen Neapel feindlich auf⸗ zutreten, oder, wie es allgemein hieß, Kaper auszurüͤsten. Die im Roͤmischen verbreitete Nachricht, daß bereits drei Sizilianische Han⸗ dels-Barken durch Hollaͤndische Kreuzer aufgebracht worden seyen, beruht sicherlich auf einem Irrthum. Inzwischen ist das Geruͤcht, daß Frankreich und Oesterreich in jenen Gewässern kreuzen lassen, um der Moglichkeit von Feindseligkeiten vorzubeugen, nicht ohne Grund, und eben so wahr ist, daß Frankreich sich zu .Vermittelung der Differenzen angeboten hat.
Portugal.
Pairs, welche bis zur September-Revolution vorhanden waren,
zog von Palmella den Handels⸗-Traktat sowohl wie den Traktat
wegen Unterdruͤckung des Sklavenhandels zum Abschlusse gebracht,
und man glaubt, daß die Vertraͤge mit dem naͤchsten Paketschiffe
ch . wurden gesandt werden. Zu morgen ist der Staats⸗ ath zu
eingeschlagenen Verfahren seine Sanction zu ertheilen. Dessenun⸗
Lissabon, 16. Mai. Graf Raczynski, der neue Preußi⸗ sche Gesandte am Hofe Donna Maria's, ist hier angekommen.
Nach der letzten Pairs-Kreirung, die 30 neue Mitglieder in die obere Kammer brachte, besteht diese, mit Inbegriff der 41
jeßt aus 71 Mitgliedern. Wie es heißt, hatten Lord Howard de Walden und der Her⸗
ammenberufen, um dem von dem Herzoge von Palmella
eachtet glaubt man, daß die Lege wegen gegenseitiger Herab⸗
Die
etzung des Tarifs noch langere Erdrterungen herbeiführen werde.
neigtz als Ersatz fuͤr die bedeutenden Reductionen, welche angev⸗ lich Englischer Seits in Bezug auf Pertugiesi den Branntwein, a
Weine und Früchte beabsichtigt werden; manche . im Wege, Klassen vielfache Opposition erheben. Fuͤr die in London zahlbaren Dividenden der auswaͤrtigen
Schuld ist durch einen Vergleich zwischen dem Staats⸗Kredit⸗ Bureau und der Bank, angeblich durch eine neue Anleihe von 199 Contos, welche die Bank dargeboten haͤtte, gesorgt worden. Wie es heißt, beabsichtigt die Regierung die Ausgabe elner neuen Sorte von Papiergeid unter dem Namen „Kupfer⸗-Noten“; die ministeriellen Blatter indeß stellen dies in Abrede.
In Porto haben abermals drei Fallissements von Haäͤusern, die im Weinhandel beschaftigt waren, stattgehabt; der Gesammt⸗ Belauf ihrer Passiva wird auf 150 Contos angegeben.
Türkei.
Konstantinopel, 1. Mai. (Oest. BV) Auf dem heute in den Bosporus eingelaufenen Aegyptischen Dampfboote „El Re— schid“, welches die Decke des Grabes des Propheten zu Mekka äberbrachte, sind der Sohn des dortigen Großscherifs, so wie der Sohn des gegenwaͤrtig hier befindlichen Aegyptischen Feriks Sami⸗— Pascha, hier angekommen.
Aegypten.
Alexandrien, 5. Mal. (8. A. 3.) Endlich ist der Pascha wieder zurückgekehrt; am 30. April traf er hier ein. Alle Konfuln haben ihm einen Besuch gemacht und, wie es scheint, hat der Pascha sie gut aufgenommen. Unter den verschiedenen Aeußerungen, die der Pascha an die Konsuln gerichtet, hebt man diejenigen * vor, welche sich auf die Bebauung des Bodens, auf die Verthei⸗
er dennoch sind noch da die Interessen einzelner
lichen Unterstůtzungs⸗Behörde Ihre sehr 13. und 14. Mai, so wie die duf Ihren tiefergreifenden, aus echt ö Sens enen, Aufruf eingegangenen! Summen elbe die Ehre, Ihnen fuͤr diese, der akten Schwester
freundlichen Gaben den tiefempfunben ten ef .
Wohl hatten sich auch b ,
ig e, — 8 ir,
mern, und hat der ehrwuͤrdige St. Petri⸗ —
letzten Klange seiner Glocken, auf . .
Erde gesenkt. Dennoch aber ist
belebt sich zu neuer Thatkraft durch die edelen, aus gülen Gegenden
i nen, n, Vaterlandes herbeistroͤmenden Beweise — 3 — ere
ortugiesische Regierung scheint zu liberalen Konzessionen ge⸗
lung der Dorfer und Provinzen unter seine Söhne, seine Gene⸗ rale und seine Gouverneure und auf den Entschluß bezie⸗ hen, sogleich die Damm ⸗Arbeiten zwischen den Nil-Armen von Rosette und Damiette vorzunehmen, damit in Zukunft das Delta regelmaͤßig bewaͤssert werden koͤnne. Man versichert, diese riesenhafte Unternehmung werde drei Jahre erfordern. Auch hat der Pascha erklaͤrt, er werde noch 209 Nilbarken erbauen lassen zum Transport der Lebensmittel. Die Kaufleute beeilten sich ebenfalls, dem Pascha ihre Huldigung darzubringen. Sie versi— cherten, ihn wie den Messias erwartet zu haben, und er war die Artigkeit selbst. Er versprach ihnen, Lebensmittel und Baumwolle versteigern zu lassen, ohne sich um Preise oder Zahlungs⸗Termine zu bekümmern. Am Tage nach seiner Ankunft erhielten vier Kaufleute 200, 00 Ardebs Weizen und Bohnen von ihm, die sie sofort bezahlten. Demgemaͤß sind jetzt selbst diejenigen Kaufleute seines Lobes voll, die bisher der Regierung am meisten entgegen waren. Dies durfte indessen nicht lange dauern, denn die Versprechungen des Pascha's werden selten erfuͤllt. Jedenfalls ist es aber besser, mit dem Pascha selbst zu thun zu haben, als mit seinem Minister Boghos⸗Bey, der seit einiger Zeit die Euro⸗ paäͤer verabscheut und keine Gelegenheit, ihnen zu schaden, unbe— nutzt laͤßt. Glucklicherweise hat er auch beim Pascha an Einfluß verloren. = Alle Aegyptischen Flotten⸗-Offiziere haben jetzt die Tuͤrkische Tracht angelegt, und man versichert, die Matrosen wuͤr— den dies auch naͤchstens thun.
Inland.
Berlin, 29. Mai. Se. Majestät der Konig haben Aller— gnaͤdigst geruht, die Annahme: dem Wirklichen Geheimen Ober— Finanzrath Kuhlmeyer, des Groß-Comthur⸗Kreuzes, so wie dem Geheimen Hber⸗Finanzrath Po chhamm er, des Comthur⸗Kreuzes vom Großherzoglich Oldenburgischen Haus- und Verdienst-Orden; dem Wirklichen Geheimen Legations⸗Rath Eichmann, des Com— mandeur⸗Kreuzes erster Klasse e m g ich Sach sen⸗Ernestini⸗ schen Haus-Orden und des Groß-Tomthuür-Kreuzes vom Groß⸗ herzoglich Oldenburgischen Haus⸗ und Verdienst⸗Orden, so wie dem Gehesmen Legations⸗Rath Bork, des Comthur-Kreuzes zweiter , . vom Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Haus-Orden zu gestatten.
Breslau, 25. Mai. (L. A. 3.) Es sind zwar schon vi Rheinlaͤndische Wollhaͤndler und Fabrikanten und 4 6 86 liner hier eingetroffen, aber sie verhalten sich sehr ruhig, sprechen zwar ihre Meinungen ziemlich uͤbereinstimmend aus, daß sie ein Herabgehen der Preise erwarten, machen jedoch keine Offerten. Dies mag auch zum Theil in der noch kleinen Quantitat der ein—⸗ getroffenen Wolle seinen Grund haben, indem unsere Produzenten seit einer Reihe von Jahren nicht mit solchen Widerwaͤrtigkeiten in Ruͤcksicht der Waͤsche zu kaͤmpfen hatten, als diesmal, und dem eifrigsten Willen, der wahrlich unseren intelligenten Gutsbesitzern nie fehlt, bot der so lange fehlende und so nothwendige Regen Troß; sie kennten nur spaͤt die Schur vornehmen und mußten große Opfer bringen, um nur einigermaßen zu reussiren. Daher sind viele der eingekommenen Partieen sehr mangelhaft in der
e lde e ar unter solchen Umstaͤnden die schwache nn wre a, Fe, enn be ff hee. . , e u n ,,. sich einen n ,,,, . harrenden Gutsbesitzer zu theilen. ; 36
Der gestrige Schweidnitzer Markt, der ein,
sie zu er⸗
Köln, 25. Mai. Bei dem Verwaltungs⸗Ausschusse des
Dombau⸗-Vereins ist nachstehendes Schrei ( stůtzungs⸗Behoͤrde zu , are br ren der Unter Leser gewiß nicht 36
eingegangen, von welchem unsere ne Interesse Kenntni nehmen werden: ; „Hochverehrte Herren! Von unserem Senate sind der oͤffent⸗
eehrten Schreiben vom
ark Beo. uͤbergeben worden, und hat die⸗
den herrlichen Bau an den Ufern des egen zwei unserer eigenen Gotteshäufer in
mer seine erhabene Spitze zur unser Muth nicht gebrochen, sondern
nahme. Nehmen auch die Forderungen der Gegenwart un
nen an dem Deutsch
63 Kraft zunaͤchst fuͤr die schwer betroffene Vaterstadt in Anspruch,
o geben wir an die Hoffnun
nicht auf, daß es auch Ham bur unt seyn werde, ö * ö
n der Zukunft verg