ehen, worauf sein Bruder im Bureau des Innern vernommen
— 3 sey. 2 Gouverneur des Gefaͤngnisses von Tothill⸗fields,
wohin Francis am Montag Abend gebracht wurde, hat ausge⸗
sagt, daß er die dort an ihn gerichteten amtlichen Fragen uber
Namen, Stand und Wohnung mit fester Stimme und anschei⸗
nend — 8 leichmuͤthig beantwortete. ein
Als man ihn fragte, ob nicht ater Coulissenschieber am Coventgarden⸗Theater sey, entgegnete er in etwas entruͤstetem Tone: „oulissenschieber? Nein! Er ist Buüͤhnen-Zimmermann.“ Als man ihn spaͤterhin fragte, ob er Geld habe, um sich Speise zu kaufen, erwiederte er ziemlich kleinlaut, daß er ohne Geld sey. Der Gouverneur meint, ihn schon fruͤher im Gewahrsam gehabt zu haben, kann sich aber nicht mehr auf die Ursachen besinnen. Man gab Francis ein Zimmer fuͤr sich allein, wo er die Nacht uͤber von einem Schließer, der bei ihm saß, bewacht wurde. Morgens erhielt er die gewohnliche Gefängnißkost, die er ohne weitere Bemer—⸗ kung mit gutem Appetit zu sich nahm. Waͤhrend des Vormit⸗ tags-Gebets ließ man ihn im Hofe spazieren gehen. Als Francis am Tage darauf aus Tothill⸗fields in Newgate anlangte, blieb er nach Abnahme der Handschellen eine Viertesstunde im Vorzimmer, wo er sich sehr kaltblütig umsah und mit den Waͤchtern ganz gleichgültig unterhielt. Sein Aussehen verrieth keine Aufregung,
und er hatte sich vollkommen in der Gewalt. Ueberhaupt lag in
seinem ganzen seitherigen Betragen nichts, was irgend auf Geistes⸗ verwirrüng hindeuten koͤnnte. Auch in Newgate erhielt er ein eigenes Zimmer, wo bei Tag und bei Nacht zwei Wachter ihn nicht aus den Augen lassen dürfen. Er schlaͤft gesund und wird vorschriftsmäßig üm 6 Üühr Morgens geweckt. Um Mittag laͤßt man ihn anderthalb Stunden lang im Gefangnißhofe umhergehen und fuhrt ihn dann in sein Zimmer zuruck. Niemand darf Fra— gen an ihn richten. Seine Mutter und Schwester suchten am Mittwoch um Zulassung in Newgate nach, wurden aber abgewiesen.
Der Sultan hat dem Commodore Sir Charles Napier einen kostbaren Ehrensaͤbel mit einem Nischan uͤbersendet.
Am Mittwoch wurde in der Kron⸗ und Ankertavern eine Versammlung gehalten, um sich, wie die Einladung sagte, uͤber die Mittel zur Verhinderung des gaͤnzlichen Ruins der mittleren und unteren Klassen zu berathen. Herr Robert Owen fuͤhrte den Vorsitz und machte einen Vorschlag zur Anlegung von Kolonieen im Inlande, da die Auswanderungen zur Abhuͤlfe des vorhande⸗ nen Nothstandes nicht ausreichten.
Nicht die Abschaffung des Kirchen-Patronats hat die Schot⸗ tische General⸗Versammlung dekretirt, sondern blos den Beschluß gefaßt, daß die Patronatsrechte ein bedeutendes Hinderniß der religioͤsen Freiheit seyen, und daß moͤglichst auf deren Beseitigung hingewirkt werden muͤsse.
Von einer Million Quarter Weizen, welche unter Verschluß im Lande liegen, sind seit den sechs Wochen, die das neue Korn⸗ gesetz in Wirkung ist, etwa 10,0009 Quarter zu einem Zoll von 12 Sh. eingefuͤhrt worden.
Vor den Assisen zu Stirling in Schottland kam neulich fol⸗
ender Fall vor: Ein Fuhrmann hatte sich gegen einen Kriminal⸗
eamten, Namens Simpson, thaͤtlich 6 Das Zeugniß dieses Letzteren machte den Hauptbeweis aus. Als er aber ver— eidigt werden sollte, protestirte der Vertheidiger des Angeklagten hiergegen, weil Simpfon ein Atheist sey. Er fuͤhrte auch sofort vier Zeugen vor, welche bekundeten, daß Simpson in mehreren Unterredungen mit ihnen das Daseyn Gottes geleugnet und den Glauben an Belohnungen oder Strafen in einer anderen Welt als eine Thorheit dargestellt hatte. Der Oberrichter erklärte darauf, daß ein soicher Mensch keinen Eid leisten koͤnne, und der Advokat der Krone ließ die Anklage fallen. Simpson muß seinen Abschied nehmen.
Belgien.
Brüssel, 4. Juni. Ihre Königl. Hoheiten die Herzoge von Orleans und von Nemours kamen gestern Nachmittags um 3 Uhr auf der Eisenbahn hier an, wo sie unaͤchst vom General Goblet empfangen wurden. Heute fruͤh sind dieselben nach Luxemburg abgereist. . .
Durch eine im heutigen Moniteur belge enthaltene Königl. Verfuͤgung vom Zten d. M. werden 11 verschiedene Offiziere der Armee, zum groͤßten Theile Polen von Geburt, mit ihrem gegen⸗ wärtigen Grade definitiv bestäͤtigt, nachdem dieselben bereits die Lan des Naturalisation erhalten haben oder sie noch erhalten werden.
Durch zwei andere Königliche Verfuͤgungen haben die Artil⸗ lerle und das Ingenieur-Corps der Belgischen Armee eine neue
Organisation erhalten.
* Brüssel, 4. Juni. Nach einer mehrwoͤchentlichen allge⸗ ö 61 facher Aufregung der Partei Leidenschaften gefuͤhr⸗ ten Diskussion 1j die Kammer endlich in der heutigen Sitzung zur Abstimmung uͤber die ersten von der Central-Section bean= tragten Modificationen in der Gemeinde⸗Verfassung geschritten; die erste Abänderung, welche sich am wenigsten von dem ursprüng⸗ lichen ministeriellen Antrage entfernt, und wonach der Buͤrger⸗ meister innerhalb oder außerhalb des Gemeinde Rathes ernannt werben kann, im letzten Falle nur kensultative Stimme im Rathe selbst haben soll, ist mit einer Stimmen Mehrheit von 51 gegen 39 angenommen, die zweite aber, wonach der Buͤrgermeister nie Mitglled des Gemeinde⸗Rathes seyn und dann ebenfalls eine ent⸗ scheidende Stimme nur im Schoͤffen⸗Kollegium haben sollte, ist mit 4ß gegen 43 verworfen worden, hat also nicht die Majoritaͤt
von 3— 1 Stimmen erhalten, wie wir es befuͤrchtet hatten. Es wich diese letztere Modification am weitesten von dem bestehenden Gesetze ab und fuͤhrte ein ganz neues Prinzip ein, welches, wenn von der anderen Seite der Gemeinde-Rath nach Analogie des Provinzial Rathes durch einen von ihm in seinem Schoße ge— wählten Vorstand repräͤsentirt worden ware, dies von der Regle⸗ rung vertretene allgemeine Interesse mit der Gemeinde⸗Freiheit hätte versoͤhnen koͤnnen, alsein in seiner inkonsequenten Ausfuüh⸗ * unserer Ansicht nach verwerflich war. Um jedoch ein Ur⸗ theil zu fallen, muß man die d en der Kammer uͤber die weiteren Modificatissnen abwarten, wodurch die erstere, wenn gleich wichtigste, noch einen besimmtzren Charakter erhaͤlt.
. Bericht der Central Section uber die Abänderungen im Universitãts⸗Unterrichts⸗Gesetze ist jetzt erschienen, und auf Verlan⸗
en des Ministers des Innern ist die Dis kussion ; desselben kurz nach beendigter Erörterung der Modificationen und der Gemeinde“ Ordnung angesetzt worden. Das diesen Abänderungen zu Grunde liegende Prinzip, welches wir schon in einer srüheren Korrespon denz bezeichnet haben, und wonach ein Theil der Pruͤfungen wie⸗ der den Universttaͤten aͤbergeben werden soll, ist belbehalten, jedoch mit mehreren neuen wesentlichen Bestimmungen verbunden wor⸗ den. Es wird dies Gesez gewiß mehreren bedeutenden Uebelstäͤn= den abhelfen und sammilichen 4 Universitaͤten erwůnscht seyn. Ve Gelegenheit der Diskussion dieses Gesetzfs werden wir nach den vorli Dokumenten eine Uebersicht uber den Stand und die
en BVerhaͤltnisse des Belgischen Universitaͤts⸗Unterrichtes geben.
686
Deutsche Bundesstaaten.
München, 3. Juni. (Bayer. Bl. Se. Majestät un⸗ ser Allergnädigster König, in dem fernen Auslande von dem Brande . unterrichtet, haben d. d. Rom den 27. Mai an den
abinets Secretair, Vorstand der Kabinets-Kasse, Folgendes er⸗ lassen: „Fern bin 8 von unserer Deutschen Heimath, der Ich, tief ergriffen von Hamburgs gräßlichem Ungluͤck, Ihnen hiermit die Weisung ertheile, 15. 050 Fl. aus Meiner Kabsnets⸗Kasse fuͤr diejenige Kategorie von Hamburgs — zu schicken, wel⸗ cher das Erträgniß der in Meinem Königreich stattfindenden Sammlung bestimmt ist. Eingedenk bin Ich dabei der freundli⸗ chen Gastfreiheit, die Mir im Jahre 1801 in Hamburg wurde, die Ich nie vergesse.“
Sannover, 4. Juni. (H amb. Korr.) Se. Majestaäͤt der König hat diesen Nachmittag die Residenz verlassen und sich nach alen eh begeben. Der Zweck dieser Reise des Königs ist kein anderer, als sich der Feier seines morgenden Geburtstages zu entziehen, um nicht die schmerzliche Erinnerung an das vorige Jahr noch zu erhoͤhen, wo die hochselige Koͤnigin gerade in die⸗ sen Tagen an der Krankheit litt, die ihr bald darauf den Tod
brachte. Wie man hoͤrt, hat die zweite Kammer bei der gestrigen
zweiten Berathung des Berichts der Eisenbahn⸗Kommission nun beschlossen, fuͤr die Summe von 2 Millionen Rthlrn. unverzins— liche Eisenbahn⸗Kassenscheine auszugeben. In erster Kammer ist ein ähnlicher Beschluß bereits sruͤher gefaßt worden.
K* Koburg, 2. Juni. Das große Brandungluͤck, von wel⸗ chem die Stadt Hamburg auf eine so beklagenswerthe Weise heimgesucht wurde, hat, wie uͤberall, so auch bei uns, und in dem mit uns vereinigten Herzogthume Gotha aufrichtige Theilnahme und wahrhaft bruͤderliches Mitleid gefunden. Sind auch die Opfer, welche hier und in Gotha zur Unterstuͤtzung der Abge— brannten durch Nachzahlung einer doppelten Jahres⸗Praͤmie an die Feuer-Versicherungs-Bank fuͤr Deutschland in Gotha ge— bracht werden muͤssen, um deswillen von größerer Bedeutung als irgendwo, weil in den beiden Gbr Koburg und Gotha bei weitem der großere Theil der Einwohner seine Habe bei jener vaterlaͤndischen Bank versichert hat, so laßt man es doch bei diesen, gar manchen Armen recht schwer fallenden Opfern nicht bewenden, sondern sammelt auch noch durch besondere Comités, welche sich auf Anordnung der Regierung in beiden Städten gebildet haben, freiwillige Geld⸗Beiträge ein, wodurch denn auch diejenigen, welche mit Feuer⸗Versicherungs⸗Praͤmien nicht betheiligt sind, Gelegenheit erhalten, ihr Scherflein beizutragen. Unser r, so wie die anderen hoͤchsten Herrschaften werden, — wie wir aus sicherer Quelle vernehmen — ihre Unterstuͤtzungs⸗ Beitraͤge der Einsammlung beifuͤgen; auch sind auf Anordnung des Ersteren, noch außerdem Kirchen⸗-Kollekten durch das ganze Land ausgeschrieben worden. Daß bei alledem die Gesammtsumme, wenn sie auch sicherlich billigen Anforderungen entsprechen wird, zu einer bedeutenden Hohe nicht ansteigen kann, ist einestheils in dem mäßigen Umfange unseres Landes, so wie in dem Umstande begruͤndet; daß wir in der neueren Zeit im Lande selbst manche
roͤße Feuersbrunst, wie z. B. in Neustadt a. H. und mehreren
land⸗Ortschaften im a, . Landestheil erlitten; anderentheils findet ein solch mäßiges Resultat in den oben angedeuteten Be—
ziehungen zur Feuer-Versicherungs-Bank in Gotha gewiß seine vollstaͤndige Rechtsertigung, ee
* Schleiz (im Reüußischen), 6. Juni. Ein schweres Un⸗ gluͤck hat am gestrigen Tage unsere Stadt betroffen, indem im neu erbauten, vorlaufig als Theater benutzten fuͤrstlichen Reithause wahrend der stark Hifuch en Vorstellung der Oper „Czaar und Zinimermann“ die Decke des Gebaͤudes theilweise einbrach, ihre Truͤmmer einen großen Theil der Zuschauer beschaͤdigten und durch das hierauf entstehende Gedraͤnge einundzwanzig Personen ihren Tod fanden. Die ungluͤcklichen Opfer dieses verhaͤngnißvollen Er⸗ eignisses, dessen erste Veranlassung jetzt der e, D, . einer ge⸗ richtlichen Untersuchung ist, sind meist Angehdrige angesehener Buͤrger familien in jugendlich kräftigem Alter. Se. Durchlaucht der reglerende Fuͤrst und des Prinzen Heinrich J. XVII. Reuß Durchlaucht wirkten persoͤnlich zur moͤglichsten Rettung der Ver— ungluͤckten mit, nachdem bai fuͤrstliche Mutter durch gluͤck⸗ liche Fuͤgung der Vorsehung der drohenden Gefahr entrissen war.
— Die Leipziger Zeitung enthaͤlt uͤber das oben gemel⸗ dete Ereigniß folgende Privat-⸗Mittheilung: „Ein großes Ungluͤck hat unsere Stadt in Trauer gestuͤrzt. Gestern gab die Weißen⸗ bornsche Schauspieler⸗Gesellschaft in dem neuen Reithause, das zugleich mit zum Schauspielhause eingerichtet war, die Oper „Czaar und Zimmermann“. Das Haus, welches an 700 Menschen faßt, war gedruͤckt voll. Kaum hatte der erste Akt begonnen, so hoͤrte ich uͤber mir einen fuͤrchterlichen Knall und bemerkte, daß die Decke barst und herunterstuͤrzte. Alles suchte sich unter Balken und Kalk hervorzuziehen und zu retten. Ich draͤngte mich aus dem Gewühl und Staub glücklich ohne Verwundung heraus. Viele wurden, indem sie sich so retten wollten, niedergeworfen, zertreten und erdruͤckt, Andere erstickten. Auf der Stelle sind einige zwanzig Menschen umgekommen, von denen viele nicht mehr kennt⸗ lich waren, so sehr waren sie verunstaltet; noch Mehrere wurden stark verletzt. Unter jenen befand sich unter Anderen auch eines der schoͤnsten jungen Maͤdchen der Stadt, ein Kaufmann aus Saalfeld, der des Stuͤckes wegen hier geblieben war, ferner ein hiesiger junger Kaufmann, der erst kürzlich verheirathet war, und auch mehrere andere sehr kraftige Maͤnner, die saͤmnitlich im Ge— draͤnge, dem sie nicht zu widerssehen vermochten, umkamen. Die si Jahre alte Fuͤrstin Mutter nebst den Prinzen hätten auch bei⸗ nahe ihr Leben verloren; die Erstere wurde unter dem Schutte hervorgezogen. Der Fuͤrst und die übrige Familie saßen vorn in der Loge und blieben unversehrt, eben so wie die auf der Gallerie Befindischen. Ob Fehler in der Bauart an dem Ungluͤck Schuld sind, wird Gegenstand einer Untersuchung werden.“
Frankfurt a. M., 4. Juni, (Rhein. 3) Der Zufall, oft der beste Gehülfe der Staats⸗Vorsehung, die man Polizei heißt, hat zur Entdeckung des Frevlers geführt, welcher um die Pfingstzeit in dem Frankfurter Wald Feuer angelegt. Ein Knabe belauschte einen Menschen, der in dem nahegelegenen. Darmstäd⸗ tischen Dorfe Isenburg zu Hause ist, wie er einen Buͤndel Reisig im Walde mit einem Phosphorhblzchen in Brand stecken wollte;
der Frevler entfernte sich, als er des Knaben ansichtig ward, und
ging nach einem Frankfurtischen Dorfe; der Knabe war ihm jedoch
von weitem dahin gefolgt und bewirkte hier seine Verhaftung.
Die Aussicht auf die Erlangung der hundert Thaler, welche man
auf die Entdeckung ausge hg; hatte, mag die Aufmerksamkelt des
Knaben t haben. an kennt die Bewegungsgrunde der
schandlichen Versuche noch nicht; — wahrschei . c
nur innere
Verworfenheit.
Saniburg, 6. Juni. In der Fortsetzung des gestern erwahnten ersten — * * — der bis * * H ein 1 — nen auswärtigen Geldbeitraͤge kommen in dem alphabetisch geord⸗ neten Ortsverzeichniß folgende Poslen vor:
Berlin. Crt. Mf. Beo. Mt. Mal 17. durch d. Herren Stadtrath Jung u. Stadtverordn. Riese 2000 Rthlr. 6000 — 17. von dem hochl. General⸗Comitè 18. « Herren Gebruͤder Arons suͤr einen Ungenannten ...... ..... ..... 3000 — 21. von dem hochl. General⸗Comit⸗ 25000 — 23. Herrn W. Ermeler 62 12 Aachen. Mai 28. von der loͤbl. Redaction der Zei⸗ tung 225 Ld'or. u. S Dukaten... 3157 12 28. von dem hochl. Stadtrath von Aachen a. d. Stadt⸗Aerar 2500 Rthlr. 625 31. v. verehr lichen Kasino 1350 Rthlr. 3375 Anklam. Mal 19. durch den hochlöoͤblichen Huͤlfs⸗ Verein 2000 Breslau. Mai 17. von dem hochl. Vereine 16555 — 23. demselben . . . ...... .... 3 3600 — 24. v. hochl. Frauen⸗Verein 9 Ld'or. 1 Duk., 156 Rthlr. 12 gGr. ..... 25. vom hochl. Verein 1839 — 31. von demselben 2400 — Bonn. 659 24. vom hochloͤbl. Verein 3000 Rthlr. 5950 7 Coͤln. Mai 19. von dem hochlöͤbl. Dombau⸗ Herrin, . 21. von demselben 31. von der Köln. Zeitung 900 Rthlr. Creseld. Mal 21. von Herrn Leidenfrost u. Comp. 26. von dem hochloͤbl. CTomiti. Danzig. Mal 19. von Herrn Frantzius .. ...... 21. von dem hochloͤbl. Comits... Duͤsseldorf. ĩ ai 26. von dem hochlöbl. Comité 3009 ö Ld'or. Rthlr. . ...... K 656 4 28. von demselben durch Herrn W. Cleff Chu Stuck Ld'or S250 — uisburg. ere Sammlung durch den Herrn Buͤrgermeister 810 Rthlr 2025 Elberfeld. Mai 19. vom hochloͤbl. Huͤlfs Verein.. Erfurt. Mai 21. vom hochloͤbl. Magistrat und Buͤrgerschaft 1300 Rthlr. Pr Frankfurt an der Oder. Mai 19. von dem hochlbbl. Comité... 4400 Glogau. Mai 18. vom hochldͤbl. Huͤlfs⸗Verein.. Greifswald. Maiz 4. von Hrn. Prof. Dr. Tilberg 4 Ldr. 65 — 27. vom Handlungs⸗Commis⸗Verein
Es ist hier folgende Bekanntmachung erschienen:
„Da es sich gejeigt bat, daß zahlreiche Arbeit suchende Personen selbst aus fremden Landern jetzt nach Hamburg kommen, nun aber es hier uͤberall fuͤr jetzt nicht an einheimischen kr nn er uͤber⸗ dies bei manchen dieser Fremden die hiesigen Zunft⸗Verhaäͤttnisse einer Beschaͤftigung derselben in ihren Gewerken im Wege stehen, so wird hierdurch verfuͤgt, daß dergleichen fremde Arbeiter dierselbst nicht zu= gelassen und solche Schiffs-Capitaine, die sie hierher bringen, von Polizei wegen angehalten werden sollen, dieselben sofort wieder mit zurückzunehmen. Gegeben in Unserer Raths⸗Versammlung. Hamburg,
den 6. Juni 1842.“ Oesterreich.
Die Agram er Ztg. meldet: „Am 26. April, um 3 Uhr Nachmittags, fiel in der Gegend von Milyana in Pusinsko selo unter Donnerschlägen und einem 15 Minuten anhaltenden Ge— toͤse ein Meteorstein; der Fall leb mit sausendem Geraͤusch auf einen Acker und drang ein Schuh tief in die Erde. Als der Stein fortgenommen wurde, wog er nur noch etwas Über 2 Pfd., weil jeder der Herbeigeeilten sich ein Stuͤckchen als eine Selten⸗ heit davon abgeschlagen hatte. Der Stein war bruchig, der Bruch kbrnig und aschgrau, mit roͤthlichwelßen, glaͤnzenden, ockergelben Koͤrnern eingesprengt. — Auch ein zweiter e er ten siel an demselben Tage eine halbe Meile von dem ersten entfernt, von dem aber nur noch einige Loth vorhanden sind, da von diesem noch mehr weggeschlagen wurde.“
Schweiz.
Füßich; 2. Juni. Der akademische Senat hat in Folge der kuͤrzlich erwaͤhnten Toͤdtung eines Studirenden durch einen e d, n, nachstehendes Schreiben an den Regierungs⸗Rath gerichtet:
„Der akademische Senat fuͤhlt sich durch das d , in der Nacht vom 26. auf den 27. Mai stattgehabte Ereigniß dringend aufgefordert, im Interesse der von ihren Aeltern unserer Obhut an⸗ vertrauten angling: und in dem der schwer bedrohten eich unmittelbar vor Sie zu treten und Ihren Schutz n en. ir wählen diesen Weg, voͤn dem wir glaüben, daß er auf das schnell ste zum Ziele fähren könne, um so mehr, als eine ven uns im Jahre is, dat. 6. Juli, an den Erziehungs⸗Nath bei ahnlicher Gelegen⸗
eit en fh g, orstellung ohne i, und, wie wir aus dessen Still⸗ chwelgen schließen, sogar ohne Beachtung blieb. Bei dem gegenwaͤr⸗ tigen traurigen Falle geben uns drei Pünkte Veranlassung zur Be—⸗ schwerde; 19 der au einen unbewaffneten Studenten durch einen Polizei⸗Diener veruͤbte Todtschlag; 2) das Benehmen der Pollzei egen die Studenten Staub und Konz; 3) das Benchmen 6 hoͤheren Polizei Beamten, namentli es Herrn Statt⸗ halters Freudweiler und Polizei- Praͤsidenten Ziegler in dieser Angele⸗ enheit. (Hier folgt eine deraillirte Ausführung dieser Beschwerde.) n diesen klaren, fuͤr sich sprechenden Thatsachen geht einstweilen hervor, daß von Seiten der Polizei grobe Fehler begangen wurden, daß der Naͤchtwaͤchter sich seiner Waffe unndthig und , be⸗ diente, daß die Landjaͤger sich gegen die Studenten leidenschaftlich ,,,, ertigte, gesetzwidrige Strenge ge eine ir h . cht ge 3 e , fn, uͤbte; daß endlich der Ii ge nr. ein Verhör vornehmen ließ, in welchem die wesent⸗ ichen Gesichtspunkte der ber . verschoben sind, und die Toͤdtung des Studenten, noch ehe hinreichende üntersuchung g war, als eine wahrscheinlich ruhmliche bezeichnet wird. Dieses leidenschaftliche und par⸗ ieiifche Benehmen gegen die Studenten zeigt sich alse bei allen in dieser Sache betheislgten . von dem Nachtwachter an bis zu dem Polizei⸗Praͤsidenten. Es ist zwar im Allgemeinen die Klage, daß die
256000 —
3500 — 10000 —
1776 5
100 — 600 —
1090 — 22100 —
1500 —
110 —
von ruͤhren,
ne mit 6 über der
ien
o 2 beni alle Anstrengungen der Professoren der Hochschule, diese, trotz sehr ungünstiger dußerer Verhaͤlinisse, auf einer ehrenvollen Stufe zu halten, vereitelt: Anstrengungen, welche gerade in diesem Semester durch namentliche Zunahme der Studentenzahl Früchte ju tragen be⸗ gannen. Vertrauensvoll wendet sich daher der atademische Senat an eine hohe Regierung mit der Bitte, solche Veranstaltungen zu treffen, daß der Schabe, welchen das unselige Ereigniß unserer Hochschule un⸗ fehlbar zufügen wird, so sehr immer möglich gemindert werde; und er erlaubt sich zu diesem e fn e mne gehorsamste Antraͤge: 1) es moͤge dem h. Regierungs⸗Ragthe gefallen, zür Begutachtung nachfolgender Wünsche eine Kommission n , 2) es mögen zur Satisfaction für die Universitaͤt die Landjäger, welche sich thaͤtlicher Mißhandlungen bes Staub schuldig gemacht haben ihres Dienstes entlassen werden; 3) es moge das Benehmen des Bezirks⸗Statthalters streng untersucht und im Fall einer Schuld entsprechend geahndet werden; 4) es mogen den Nachtwaͤchtern die Saͤbel wieder abgenommen werden, da der gegen⸗ waärtige Fall beweis, daß ihre Gefahr fuͤr das Leben der Burger mit den Uebeln, welche sie verhüten sollen, in gar keinem Verhaͤltnisse steht; 5) es moge erforderlichenfalls eine Revision des Reglements der Stadt⸗ und Kantonal-⸗Polizei verfuͤgt, jeden falis aber dieser von oben herab ein freundlicher Geist eingehaucht werden, welcher die akademische Jugend
egen die Feindschaft und Parteilichkeit derselben schuͤtze; 6) es mögen kön fn die Studenten bei polizeilichen Vergehen nicht mehr auf die Stadtpolizei oder den Kappelerhof, sondern, wie auf anderen Universitaͤ⸗ ten, nach der Arretirung sofort auf das Karzer im Universitäͤts⸗Gebdͤude gebracht werden; 7 es möge dem b. Regierungs⸗Rath gefallen, von sei⸗ nen desfallsigen Beschluͤssen den akademischen Senat zu unterrichten. Der Senat ist der festen Ueberzengung, daß bei dem gegenwartigen traurigen Anlasse den Uursachen so vieler Klagen abgeholfen werden kann, aber auch muß, wenn nicht unsere Universitdt einen Todesstoß erhalten soll. In Ihren Händen, Herr Buͤrgermeister, hochg. Herren! liegt gegenwaͤrũg das Schicksal derselben. Genehmigen Sie :.“
lieber das Begraͤbniß des getoͤdteten Studenten, das am 31. Mai stattfand, berichtet die Allgemeine Zeitung aus Zuͤrich vom 2. Juni.: „Ein eigenes Trauerdampfboot suhr mit saͤmmt⸗ lichen Professoren und Studenten nach dem Heimatsorte des Verungläckten, wo die Beerdigung unter ungeheurem Volkszulaufe, Abhaltung mehrerer Reden und bsingung vieler Lieder in Ord⸗ nung und Ruhe vor sich ging. Erschuͤtternd aber und nicht zu beschreiben war der Eindruck, den ein Deutsches, nicht geistliches Lied, das aber hier die Stelle des besten geistlichen vertreten konnte und uber die Maßen gut und passend von den Kameraden des Gestorbenen gewahlt war, hervorbrachte, ein Lied Ludwig Uhland's: „Ich hatt' elnen Kameraden“, dem das Hauffsche „Morgenroth“ folgte, was ebenfalls einen ergreifenden Eindruck machte.
Spanien.
Paris, 4. Juni. Auf telegraphischem Wege sind hier fol— gende Nachrichten aus Bayonne eingetroffen: „Das Spanische Ministerium hat am Z0sten seine Entlassung eingereicht. Der Re⸗ gent hat die Herren Olozaga, Ferrer und die Praͤsidenten der bei⸗ den Kammern zu sich berüfen, um uͤber die Bildung eines neuen Kabinets zu berathen, aber es ist bis jetzt nichts entschieden wor— den. Die Cortes haben ihre Sitzungen bis zur Beendigung der Krisis eingestellt. Nachschrift. Es heißt, die Herren Olozaga und Ferrer hatten sich geweigert, das neue Kabinet zu bilden.“
Ostindien.
Bombay, 3. Mai. Große Freude hat hier, die Nachricht erregt, daß General Pollock mit 8000 Mann so gluͤcklich und ge⸗ schickt gewesen ist, am 5. April die Keiberpaͤsse, die furchtbarsten Defileen Centrai-Asiens, fast ohne Verlust zu for ciren, und daß er wohl unzweifelhaft die Heer-Abtheilung zu Äschellalabad, entseßt hat. Sir Robert Sale, der seit dem 12. November 1841 in Dschellalabad steht, blleb fast gleichzeitig Sieger in einem Zusam⸗ mentreffen mit den Afghanen. Dieser General hatte anfangs ge— fürchtet, daß es dem General Pollock nicht gelingen wurde, den Engpaß zu bezwingen. Er machte daher einen Ausfall und schlug die bol die Stadt belagernden Afghanen aufs Haupt, obwohl die Englischen Streitkräfte blos 110 Mann stark waren, zAluch wurden ihnen vier Stück Geschuͤtz abgenommen. Am 15. April ist General Pollock wahrscheinlich in Dschellalabad eingetroffen. Die Keiberpaͤsse waren fruͤher noch niemals bezwungen worden. Die Englaͤnder hatten bei Forcirung derselben 15 Todte und 101 Verwundete. Der amtliche Bericht des General Sale ist vom 7. April datirt und bringt die Bestaͤtigung des uͤber die Belagerer von Dschellalabad erfochtenen Sieges.
Die dunkle Seite des Gemaͤldes, welches die neuesten Berichte aus Afghanistan darbieten, zeigt sich in dem Fall von Gisni. Die Englische Besatzung in dieser Festung mußte, nachdem dort ein ähnlicher Aufruhr, wie fruͤher zu Kabul, ausgebrochen war, am 6. Marz kapituliren und soll dann beim Abzuge theils getoͤdtet worden, theils in Gefangenschaft gerathen seyn. Der Verlust der Englaͤnder wird dort auf 1000 Mann geschätzt; das sechste Eng— lische Regiment ist angeblich nun ganz aufgerseben. Man ist auch besorgt fuͤr die Besatzungen von Kandahar und Kelat-y⸗Gildschi, die, 8000 Mann stark, von allem Sukkurs an Lebensmitteln ab⸗ eschnitten sind und gendthigt seyn duͤrften, nach Quettah zu mar— chiren. General England sst auf dem Weg zum Entsaß zurck geschlagen worden und hat fuͤr noͤthig e, . sich bei Guettah zu verschanzen.
r Sudscha, der sich angeblich in einem Brlef an den General Gouverneur von Ostindien gegen den Verdacht des Ver⸗ raths vertheidigt hat, soll, nach Berichten aus Kabul vom 8. April, dort bei dem Ausbruch einer Revolution seinen Tod gesunden
a en.
Der Bombay Courier giebt folgende Uebersicht von den letzten Nachrichten aus Afghanisfan: zec,,Mit herzlicher Freude sind wir endlich ini Stande, 2 Leser zu benachrichtigen, daß der Zustand der Dinge in Afghanistan
687
einen erfreulicheren Anblick gewonnen hat. Die Berichte, welche wir mitjutheilen haben, sind nicht ohne Schatten, allein die 94 theile, welche der Muth und die Energie der Britischen Truppen neuerdings errungen 6 überwiegen die Unfaͤlle in dem Grade, 1 diese vergleichswelse unbedeutend erscheinen. Gisni ist in die Haͤnde der Insurgenten gefallen. Oberst Palmer übergab diese wich⸗ tige Festung Anfangs Marz. In einer vom 1. Maͤrz datirten De⸗ pesche giebt der Oberst als Grund an, weshalb er binnen sechs Ta⸗ gen zu kapituliren versprochen habe, daß er von einer überlegenen Macht angegriffen worden, daß die Truppen unter seinem Befehle durch Anstrengungen erschöpft seyen, daß sie Wassermangel litten und daß ihnen wahrscheinlich bald alle Lebensmittel abgeschnitten feyn wür⸗ den. Er führt ferner an, daß er durch Uebergabe dieser Festung nur in Gemaͤßbeit von Anordnungen handle, die er zueest von Sir W. Macnagh⸗ ten und dann von Major Pottinger und General Elphinstone erhalten habe. Oberst Palmer's Benehnien wird allgemein als sehr ungenu⸗ gend betrachtet. Der General⸗Gouverneur scheint diese Ansicht zu iheilen, denn er hat dem Ober⸗Befehlshaber befohlen, General El⸗ phinstone und Oberst Palmer, sobald es thunlich, vor ein Kriegsge⸗ richt zu stellen. Außerdem hat Lord Ellenborough angeordnet, daß das Benehmen der verschiedenen politischen Agenten, die in Afghani⸗ stan verwendet worden, untersucht werden solle. Die Bedingungen der Capitulation von Gisni bestimmten daß die Britischen Truppen ehrenvoll behandelt werden und sicher uach Kabul ziehen sollten. Die Häuptlinge der Afghanen beschworen dies. Es int aber nur zu viel Grund vorhanden, zu glauben, daß, wenn nicht die kanne, doch we⸗ nigstens der größte Theil der Garnison niedergemetzelt worden ist.
„Wir wenden uns jetzt zu einem erfreulichen Theil. Am 4. April Morgens brach General Pollock aus seinem Lager bei Dschumrud auf und drang in drei Kolonnen gegen den Seer, Engzhaß vor. Alle Bergvölker, gegen 10,009 Mann stark, leisteten Widerstand. Trotz dieser entschlossenen Gegenwehr, unterstuͤtzt durch die Schwie⸗ rigkeiten des Terrains, erreichte der General noch an demselben Tage das Fort Ali⸗Musdschid. Hier lagen mehrere Hunderte von Akbar Chan's Auhaͤngern in Garnison; sie raͤumten es aber, sobald die Englischen Truppen erschienen. Der ganze Verlust, den Gene⸗ ral Pollock bis dahin erlitten, betrug 1getoͤdteten und 3 verwundete Affiziere und 135 getödtete, verwundete oder vermißte Soldaten. Die letzten offiziellen Nachrichten vom General Pollock, welche die Regierung bisher verdffentlicht hat, reichen nur bis zum 7. April; aus Privat- Nachrichten weiß man jedoch, daß General Pollock am 109. April Dakka erreicht hatte, was nur 30 Englische Meilen von Dschellalabad entfernt ist. Es kann deshalb nicht dem mindesten Zweifel unterliegen, daß er späͤtestens am 14. April Dschellalabad erreicht und sich mit Sir R. Sale vereinigt haben muß“
„Dieser tapfere Offizier ist eben so ausgezeichnet gluͤcklich gewe⸗ 6 wie er es verdiente, in der Aufrechthaltung der Ehre der Briti⸗ chen Waffen und in der Befoͤrderüng der Interessen seines Landes. Am 5. April brachten Spione aus dem Lager des Feindes ihm Nach⸗ richt, daß General Pollock s Versuch, in den Keiber⸗Engpaß einzu⸗ dringen, mißlungen fey und derselbe sich auf dem Ruͤckzuge nach Pe⸗ schauer befinde. Ohne dieser Angabe Glauben zu schenken und um Ge= neral Pollock s Vordringen so viel als moͤglich n erleichtern, beschloß Sir R. Sale, Akbar⸗Chan's Stellung anzugreifen und ihn zur Auf⸗ hebung der Blokade von Dschellalabgd zu zwingen. Demgemäß drang die Garnison am 6. Abril aus der Festung hervor. Die Zah! der Gegner war sehr ungleich. Die Britischen Streitkraͤfte zaͤhlten nicht uͤber 1500 Mann, worunter kaum ein Drittel Europdker, die Afghanen zaͤhlten 6009 Mann und hatten außerdem eine starke Stellung inne, mit vie⸗ len Befestigungen vor ihrer Fronte. Trotz dieser Schwierigkeiten ewann Sir R. Sale einen vollstaͤndigen Sieg und zwang Akbar⸗ han, sich in groͤfter Eile nach Lugman zuruͤckzuziehen. Zwei Stan⸗ darten wurden den Afghanen genommen und vier Kanonen wieder erobert, die beim Rückzüge der Truppen aus Kabul und Gundamuck in deren Hände gefallen waren. Diese Niederlage der Afghanen muß einen großen moöralischen Eindruck gemacht haben und hat General Pollock's Eindringen in den fast unwegsamen Keiber-Engpaß bedeu⸗ tend erleichtert. .
„General Nott hat einige unbedeutende Vortheile uͤber die In⸗ surgenten in der Umgegend von Kandahar davongetragen, allein Ge⸗ neral England, der von Quettah aus einen Wagenzug nach Kandahar bringen sollte, konnte nicht durch den Kodschug -Engvaß dringen und mußte nach Quettah zurückkehren. Dagegen ließ General Nott, um General England's Vordringen zu erleichtern, die Afghanen ruͤckwaͤrts angreifen, wobei sie vollig geschlagen wurden und 5 vis 6Haͤuptlinge sammt 300 Mann verloren.“
In ganz Ostindien finden bedeutende Sammlungen statt, um
die Wittwen und Waisen der bei Kabul umgekommenen Truppen zu unterstuͤtzen. China.
Macao, 19. Maͤrz. Sir Henry Pottinger hat mehrere Proclamationen erlassen, wodurch er Tinghai und Hong⸗Kong fuͤr Freihaͤfen erklaͤrte und den Handel in Kolangsu bei Emoy zu be— leben versuchte, indem er sich verbuͤrgte, wenn dieser Ort spaͤter je wieder von den Engländern geraͤumt werden sollte, so wuͤrde den Kaufleuten Zeit genug gewährt werden, um ihr Eigenthum vorher wegschaffen und in Sicherheit bringen zu koͤnnen. Auch die Chinesen auf Tschusan hat Sir Henry Pottinger zu beruhigen versucht, indem er ihnen versprach, wenn diese Insel je wieder der Chinesischen Regierung uͤbergeben werde, so wurden die Englaͤnder dafuͤr sorgen, daß vorher ein Kaiserliches Edikt erscheine und allen Eingeborenen die durch ihren Verkehr mit Auslaͤndern verwirkte Strafe erlasse.
In Canton ist Alles ruhig, doch haben die niederen Volks— klassen sich in der letzten Zeit sehr feindselig gegen Auslaͤnder uͤber— haupt erwiesen.
Der angekuͤndigte Angriff auf Hongschufu hat noch nicht stattgefunden, da Sir 2 Gough vorher eine bedeutende Trup— ene, die sich wieder bel Juyaou versammelt hatte, zu zerstreuen beabsichtigte.
M
nants, Divisions⸗Commandeurs und ersten Kommandanten, Frei⸗ herrn von Lützow, ab; Se. Koͤnigl. Hoheit empfingen hier die Behoͤrden der Stadt und der Umgegend.
Zur Bewillkommnung Sr. Königl. Hoheit trafen auch der kommandirende General des Iten Armee⸗Corps, General der In⸗ fanterie von Grolman, der Ober-Praäͤsident der Provinz 273 Wirkliche Geheime Rath Dr. von Merkel, und der Regierungs⸗ Praͤsident, Graf zu Stollberg⸗Wernigerode, ein.
Die eigentliche Feier des heutigen Tages begann durch einen Morgensegen und einen Festgesang, welcher von dem Offizier⸗-Corps des 7ten Infanterie⸗Regiments Seinem erlauchten Ihr, vom Schloßgarten aus, gebracht wurde. Hoͤchstdieselben geruhten darauf, das Of Te . des Regiments vorzulassen und deren ehrerbie⸗ tigste Gläckwünsche in einer Anrede des Regiments-Commandeure, Qberst von Schuckmann, entgegen zu nehmen, welche Se. Königl. Hoheit in tief ergreifender Art erwiederten; das Offizier-Corps uͤberreichte demnaͤchst eine im Manuskript bearbeitete chronolo zische Zusammenstellung der Schicksale und Thaten des Regiments. Um Uhr fand eine Parade des hier garnisonirenden 1sten Bataillons des Regiments und der Deputationen der beiden auswaͤrtigen Bataillone auf der Esplanade der Sternschanze statt. Nach der Parade ließen Se. Königl. Hoheit ein Quarrée formiren, sprachen in dessen Mitte ergrei⸗ fende und herzliche Worte und brachten darauf Sr. Majestat dem Köͤ⸗ nige ein Lebehoch, in welches alle Anwesende mit Begeisterung ein— stimmten. Se. Koͤnigl. Hoheit richteten sodann an den General der Infanterie, von Grolman, einige auf Vergangenheit und Zu— kunft sich beziehende inhaltreiche Worte. Nachdem das Quarrée wieder geöffnet worden war, übernahm Se. Königl. Hoheit Höchst⸗ selbst das Kommando und fuͤhrte das Regiment dem kommandi— renden General en parade vorbei. — Um 11 Uhr war ein Mit⸗ tagsmahl fuͤr die hier anwesenden Mannschaften des Tten
Infanterie-Regiments im Freien, zwischen dem Bruͤckenkopf und der alten Oderbruͤcke, auf gnaͤdige Veranstaltung Sr. Koͤnigl. Hoheit angeordnet. Dieser Platz war mit Fahnen, Laub und gruͤnen Kraänzen festlich geschmuͤckt und die Tische da⸗ zwischen aufgestellt. Gegen 12 Uhr Mittags geruhten Se. Königl. Hoheit in zahlreicher Begleitung sich dorthin zu begeben; Hoͤchst— dieselben verweilten langere Zeit inmitten der Mannschaft und er⸗ freuten viele der anwesenden älteren Soldaten und Veteranen des Regiments durch huldreiche Ansprache. Bevor Se. Koͤnigl. Ho— heit sich wieder hinwegbegaben, tranken Hoͤchstdieselben auf das Wohl des Regiments und empfingen dagegen einen Toast von Seiten der treuen Soldaten Hbchstihres Regiments, durch den Commandeur desselben ausgebracht.
Spater gaben Se. Königliche Hoheit ein großes Mittags— mahl, zu welchem die Generalität, das ganze Offizier-Corps des Tten Infanterie⸗Regiments, die hiesigen und zur Feier des Tages von außerhalb hier eingetroffenen Stabs⸗-Offiziere, die Vorstaͤnde und Mitglieder der höchsten Civil-Behöoͤrden, die hier anwesenden Landstaͤnde, der Magistrat, die Geistlichkeit und die Vorstaͤnde der Buͤrgerschaft eiugeladen waren. Der Magistrat hatte hierzu den an das neue Rathhaus anstoßenden neuen Saal zur Dis position gestellt und die Veranstaltung getroffen, wie dies ebenfalls bei der vorjaͤhrigen Anwesenheit Sr. Majestät des Königs der Fall gewesen, daß ein freier Zutritt nach dem neuen Saale vermittelst einer Treppe aus den Geschaäͤftszimmern des Rathhauses eröffnet war, welche letztere Raäͤume mit entsprechender Ausschmuͤckung als Empfangszimmer dienten. Der neue Saal selbst war von Seiten des 7ten Infanterie-Regiments als ein Zelt dekorirt und mit Tro— phaͤen geschmackvoll verziert. Als Se. Koͤnigliche Hoheit sich nach
dem Rathhause begaben, fanden Höͤchstdieselben dort die buͤrger— liche Schůüͤtzen⸗Compagnie aufgestellt, welche sich die Erlaubniß er— beten hatte, die Ehrenposten vor dem Rathhause zu geben, waͤh— rend Se. Königl. Hoheit mit Höchstihrem Offizler-Corps dort speisten. Waͤhrend der Tafel brachte zuerst der kommandirende General die Gesundheit Sr. Majestaͤt des Koͤnigs aus; dann Se. Koͤnigliche Hoheit einen Toast auf Hbchstdessen Regiment, welchen der Oberst von Schuckmann mit einem Lebehoch auf das Wohl Sr. Koͤnigl. Hoheit erwiederte. Nachdem Höchstdiefelben sich wieder nach dem Schloß zuruͤckbegeben, verließen sie kurze Zeit darauf unsere Stadt. Fernere Festlichkeiten hatten Se. Koö— nigl. Hoheit verbeten, um am 7ten Morgens wieder in Berlin zu, seyn und diesen Tag im Kreise der Koͤniglichen Familie zuzu— bringen.
Düsseldorf, 4. Juni. (Duͤsseld. 3.) Die öffentlichen Blatter haben kurzlich uns wlederholt Mittheilungen uber den Wohlthaͤtigkeits sinn gemacht, der in der Königlichen Armee herrscht; moͤge es darum auch dem Einsender dieses erlaubt seyn, uͤber das, was in dieser Hinsicht in der hiesigen Garnison seit einer Reihe von Jahren geschehen ist und fortwährend geschieht, mit wenigen
durchresisende Militair⸗-Familien, die sich
Worten zu berichten. Unter der hohen Protection Ihrer Königl. Hoheit der Frau Prinzessin Friedrich von Preußen bildete sich im Maͤrz des Jahres 1837 aus den Frauen der . und Mili⸗ tair⸗Beamten Duͤsseldorfs ein Militair⸗Frauen⸗ erein, der es sich zum Ziel setzte, die duͤrftigen Militair-Familien der Garnison, nothleidende Militair-Wittwen und Waisen und
z ehoͤrig auswei⸗ sen koͤnnen, zu unterstuͤtzen. Die unterstl ang? n dete hen in Lebensmitteln, Kleidungsstuͤcken, Leinwand, Brennmaterigl, Arz= neien und Zuschuͤssen zur Hausmiethe gegen Quittung des Mieth herrn. Kranke und besonders Wbchnerinnen empfangen Spe ise⸗ karten, guf Glieder des Vereins lautend und fur eine Woche guͤltig. Außerdem hat der Verein eine Industrieschule errichtet in der sammtliche Töchter der zum freien Schul-Unterrichte' be⸗
rechtigten Militair⸗Personen unentgeltlichen Unterricht im Naͤhen
Inland.
* Glogau, 6. Juni. Heute vor 25 Jahren erfreute sich das zum Theil hier garnisonirende 7te Infanterie⸗Regiment. der besonderen Auszeichnung, daß Se. Majestst der hochselige König Se. Königl. Hoheit den Prinzen Wilhelm, jetzigen Prinzen von Preußen, zu seinem Regiments-Chef ernannte. Se. Koͤnigl. Ho⸗ heit hatten vor einiger 30 die Gnade, die dem Regimenhe so be⸗ gluckende Zusicherung zu ertheilen, daß Sie, um das Andenken dieses Tages feierlichst zu begehen, personlich nach Glogau kom⸗ men wuͤrden. . ö
Die Ankunft Sr. Königl. Hoheit erfolgte am 5. Juni Nach— mittags 3 Uhr. Innerhalb des Preußischen Thores a, das zu der Feier dieses Festes hier verfammelte ganze Offizier Corps des 7ten Infanterse⸗Regiments. Auf, dem Wege nach dem Schloffe wurden Ihre Königl. Hoheit von dem Hurrahruf der Soldaten Höchstihres Regiments, die sich dort uͤberall einge⸗ funden hatten, bewillkommnet, und diesem Hurrahruf schioß sich die Einwohnerschaft an, die sich zahlreich hinzudraͤngte. Vor dem Schlosse hatte sich die uniformirte buͤrgerliche Schuͤtzen⸗ Compagnie aufgestellt. Im Schlosse, wo sich das gesammte Of⸗ fizier⸗ Corps der Garnifsn, die Civil- und staͤdtischen Behoͤrden und mehrere Gutsbesitzer der Nachbarschaft versammelt hatten,
stiegen Se. Koͤnigl. Hoheit in der Wohnung des General⸗Lieute⸗
und Stricken erhalten. Am Christfeste jedes Jahres saͤmmtliche beduͤrftige Kinder, Knaben 3. dard r die nr h die Schulen und den Religions- Unterricht besucht und sich uber? haupt gut betragen haben, neu bekleidet. Bei allen) Unter— stützungen, wird außer der Duͤrftigkeit vor allen Dingen die Wuͤrdigkeit der Empfaͤnger beruͤcksichtigt und besonders auf Befoͤrderung eines sittlich-religibsen Wandels und christliche Kin⸗ derzucht hingewirkt. Die Gaben werden ohne Ruͤcksicht auf die Kon fession vertheilt. Der , , ., wird gebildet durch die regelmäßigen monatlichen Beitrage der Glieder des Ver— eins, so wie vieler unverheiratheten Osfizlere, durch den Ertrag einer jaͤhrlich veranstalteten Lotterie und außerordentliche Geschenke. Die Gesammt⸗Einnahme vom 1. April 1838 bis ultimo Mat 1842 betrug 3323 Rthlr. 23 Sgr. 3 Pf. Hierzu kommen noch die Kollekten⸗Gelder beim evangelischen Militair-Gottesdienste, die in demselben Zeitraume 981 Rthir. 1 Sgr. 4 Pf. aufgebracht haben und von der Garnison⸗Kirchen- und Schul⸗Kommsssion in derselben Weise und in Uebereinstimmung mit dem Vorstande des Frauen⸗Vereins verwaltet werden. Mithin sind waͤhrend dieser Zeit im Bereiche der hiesigen Garnison 4364 Rthlr. 24 Sgr. 7 Pf. fur wohlthaͤtige Zwecke disponibel gewesen.