můssen, da der nach Quettah zuruͤckgeschlagene General 82 für die nächste Zeit außer Stande seyn dürfte, ihm die beabsich⸗ tigten Zuführen zu hringen. ⸗
Aus Canton erfährt man, daß die Handels Geschäfte dort außerst matt gehen. Der Pöbel zeigte in letter Zeit starke Nei⸗ s, die Auskfander zu insultiren. Ueber Pottingers zoͤgernde Po⸗ stik wird bereits Klage gefuͤhrt; es hieß, daß er in Capitain El⸗ liots Fußstapfen trete.
Inland.
* Trier, 7. Juni. Mit der gestern plotzlich verbreiteten Nachricht, daß der Gber-Praͤsident der Rheinprovinz, Herr von Schaper, zum Antritt seines neuen Amtes heute nach Berlin rei⸗ sen werde, reifte sofort der Entschluß der Trierschen Buͤrger: ihrem seitherigen Regierungs-Prasidenten, vor seiner Abreise, ein i ebewohl zu bringen. Um 9 Uhr versammelte sich eine
edeutende Zahl Buͤrger vor dem Kasino⸗Gebäude, und bald dar— auf setzte der glanzende Fackelzug, in der Mitte die Vorsteher aller Gewerke und ein Menge Sänger, mit der Musik des Z0sten In⸗ fanterie⸗Regiments, sich in Bewegung. Derselbe vergrößerte sich der Art, daß der Freihof — großer Platz vor dem Regierungs⸗ Gebäude — nicht hinreichte, um die Masse aufzunehmen, die sich in die daran stoßenden Straßen und den Hauptmarkt aus dehnte. Nachdem die Lieder: „Dir möchte ich diese Lieder weihen“ und „Das geliebte Land“ gesungen waren, begab sich im Namen der Trierer eine Buͤrger-Deputation zu dem Herrn Ober⸗Praͤsidenten. Der Vorgetretene druckte sich unter Anderem aus: „Der Staat lohnt die Treue und Hingebung seiner Diener durch Auszeichnungen und Beförderungen; — der Burger hat nichts als seine Liebe. Diese Ihnen in voilem Maße darzubringen, erscheinen wir im Ramen der Trierer“, und fuͤgte dann die Bitte hinzu: Nehmen Sie diese Liebe mit, als ein genugthuendes Gefuͤhl in Ihre neue erhabene Stellung, die Ihnen die Weisheit Sr. Majestäͤt, unse⸗ res Allergnädigsten Königs, anvertraut hat. Legen Sie die Ge— fuͤhle der Ehrfurcht und Treue gegen Se. Majestaͤt, von der die ganze Burgerschaft beseelt ist, nieder an den Stufen des Throns des allverehrten Königs; geben Sie Sr. Majestaͤt in unserer Aller Na— men die Versicherung unserer unwandelbaren Treue und Anhaͤnglich⸗ keit an Se. Majestät und das ganze Koͤnigliche Haus.“ 6 Rückkehr der Deputation brachte dem Herrn Ober⸗-Praͤsidenten die Bärgerschaft ein dreimaliges Lebehoch. Die Worte wiederzugeben, die der Herr Ober-Praͤsident an die Deputation und demnaͤchst, von dem Balkon herab, an die ganze Buͤrgerschaft richtete, ver⸗ mag meine Feder nicht. Das Eindrucksvolle, Gemuͤthliche, Herz⸗ 1 drang tief in die Brust eines jeden Anwesenden. Der Zu kehrte demnaͤchst in schoͤnster Ordnung auf den Kornmarkt zurück, wo 33 Dir im Siegerkranz“ mit Enthusiasmus . wurde.
Entdeckun gs⸗RNeise im nordwestlichen und westlichen Anstralien während der Jahre 1832, 38 u. 38, von Georges Grey, Gouverneur von Süd-⸗AUustralien.
Die Entdeckungen und Niederlassungen der Engländer in
Australien sind bis jetzt von einem außerordentlichen Gluͤcke be⸗ seitet gewesen. Der fuͤr die erste Kolonie gewahlte Ort, obgleich n einer unfruchtbaren Gegend liegend, besitzt dennoch in seinem schoͤnen Hafen die Vortheste, die aus der dort gelegenen Stadt den Hauptsitz des Handels machen werden. Vor einigen Jahren hielt man das blaue Gebirge, westlich von Neu⸗Suͤd⸗ Wales, fuͤr unäbersteiglich. Es war für eine entstehende Straf-Kolonie nicht
ohne Nußen, solche Gränzen zu haben, die außerdem noch den
Vortheil hatten, die Ackerbau⸗Bestrebungen der neuen Nieder⸗
lassung zu konzentriren. Zuleßt aber ward der Uebergang uͤber
das biaue Gebirge bewerksielligt, und man gelangte auf diese Weise direkt zu zwei der groͤßten Binnen⸗Fluͤssen; die Entdeckungen aus⸗ gedehnker Weideplätze führten eine schnelle Vermehrung des Rind— viehs herbei, und bald darauf lenkte sich auch die Aufmerksamkeit auf die Schafzucht. Die Hirten und Viehzuͤchter von Neu⸗Suͤd—
Wales waren in der letzten Zeit am eifrigsten damit beschaͤftigt,
unbekannte Länder im Innern aufzusuchen, und ihrem Unterneh⸗
mungsgeiste muß hauptsaͤchlich der Erfolg zugeschrieben werden, der die neuerliche Kolonisirung der suͤdlichen Kuͤsten Australiens begleitet hat.
Die Kolonie am Schwanenflusse war die Folge des kommer⸗ ziellen Aufschwungs in Neu⸗Suͤd⸗Wales. Sie gedeiht allmaͤlig, aber ist, wie Neu⸗Sud⸗Wales, hauptsaͤchlich mit der Viehzucht beschaͤftigt, welche man mit Aussicht auf fruchtbarere Gegenden betreibt. Diese Gegenden sind erst vor kurzem entdeckt worden, und man wird sie binnen kurzer Zeit mit zahlreichen Heerden be— völkert und nach allen Richtungen hin von spekulirenden Aben—⸗ teurern ausgebeutet sehen, welche die Vorlaͤufer des Ackerbaues, des Handels und der Civilisation zu seyn pflegen.
In dem Werke des Herrn Grey wird die Entdeckung der oben erwaͤhnten fruchtbaren Gegenden erzählt; aber dasselbe hat noch ein weit lebhafteres und ergreifenderes Interesse als das, welches sich an die Fortschritte der geographischen Wissenschaft oder an eine Kolonial⸗Unternehmung knuͤpft; denn es enthaͤlt die Geschichte so beharrlicher 6 inmitten so großer Leiden
und Gefahren, wie man sie in den Erzählungen keines Reisenden, auch Hearne und Franklin nicht ausgenommen, findet.
3 6 Ende des Jahres 1838 richteten die Lieutenants Grey , ington, welche ihre Studien in der Königlichen Mili— tair⸗Schule mit Auszeichnung beendigt hatten, gemeinschaftlich ein Schreiben an den damaligen Kolonial Minifter Lord Glenel 31 nr e. ; . Expedition laͤngs der wẽestlichen af
unternehmen. Das e, nf . . 2 Beedle, Le ed dee, P' , i fe mn de. nordwestlichen Kuͤste, beginnen sollte e , ,,,
te, daselbst große Flu se indem man die Hossnung
hegte, daselbst große Flüsse aufzufinden. Nachd
tungen getroffen worden waren, schifften f 8 em alle Vorbherei⸗ und Lushington mit Herrn Walker hl 4 und zwei Volontairs auf der Kriegséslcop „the . kei dem Vorgebirge; der Raten Hostnung angekommen. miethete
err Grey einen kleinen Schooner, „the ;
sch mit seinen Gefährten und einer His ng r d , er wie mit einem reichlichen Vorrath an Lebensmitteln 86 . nordwestlichen Kuͤste von Australien begab, wo er zu Anfan * * 1837 eintraf. Bei der Bai von Hannover an der de
ung des Prinz⸗Regent⸗Flusses, angekommen, betraten sie das nn um das Land genauer zu durchforschen. In der Wuste, die sic vor ihnen öffnete, verloren sie aber bald ihren Weg und hatten durch die 8 e und durch den Wassermangel schrecklich zu leiden; drei ihrer besten Hunde erlagen der Hitz und dem Durst; der Fieutenant Grey war zuletzt wieder ans Ufer gelangt und suchte,
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indem er dasselbe nicht mehr verließ, den Schooner wieder zu erreichen. Die zunehmende Ermattung der Relsenden ließ aber fuͤrchten, daß sie dieser ersten Schwierigkeit, in die sie sich mit zu geb Unvorstchtigkeit begeben hatten, erliegen wurden. Welcher
rt ihre Qualen waren, mag man aus folgender Stelle ersehen:
„Es war unmöglich, nach Sonnenuntergang zu schlafen, weil be⸗ and; ganze h r roßer Fliegen das Hen h , Dabes war es fehr gefährlich, den Mund zu öffnen, indem die Insek= fen sogleich hinein flogen, alsbald verschwanden und bald daruf. durch cinen heftigen Husten wieder ausgeworfen wurden; auch in die Augen, wenn ingn dieselben offen hielt, flogen sie hincin und versetz fen diesem empfindlichen Organ Stiche, die schmergliche Bunden zü⸗ ruckließen; die Ohren und Nasenlöcher blieben ebenfalls nicht von ih⸗ nen verschont. Es war dic cine unertraͤgliche Plage, die sich aber in allen unbewohnten Theilen Australienz wiederholt, obgleich sie un- leidlicher wird, je höher man nach dem Norden kommt.“
In dem Zustande aͤußerster Erschoͤpfung langten die Reisen⸗ den zuletzt wieder bei dem Schooner an. erselbe ward hierauf nach Timor gesandt, um einige kleine Pferde zu holen, die sich da⸗ selbst in großer Menge befinden. Man wollte diese Poney's mit Lebensmitteln beladen und so das Land nach Suͤden zu bis zum Schwanenflusse durchwandern. Die kleinen Pferde trafen nach Berlauf eines Monats ein; aber sie waren nicht groͤßer, als die Pferde auf den Shetlands-Inseln. Die Haͤngekoͤrbe, welche man fuͤr sie angefertigt hatte, waren viel zu groß. Als man sich mit ihnen auf den Weg gemacht hatte, zeigte es sich bald, wie untaug—⸗ lich diese Thiere zu solchen Expeditlonen waren. Sie widerstan⸗ den den Strapatzen um so weniger, da kein zusagendes Futter fur sie aufgefunden wurde, Von 26, die man mitgenommen hatte, starben nach wenigen Tagen uͤber die Haͤlfte. Indessen ruͤckte die Expedition immer vor, unter Schwierigkeiten, die in einem gebir⸗ . von anhaltenden Regenguͤssen erweichten Boden eich rd er wurden. In dieser entmuthigenden Lage wurden die chez ren der Reisenden noch dadurch vermehrt, daß die Eingeborenen des Landes sie umschwaͤrmten und alle ihre Bewegungen beobach⸗ teten. Es fand ein ungluͤckliches Zusammentreffen statt, welches Herr Grey in 2 Weise erzaͤhlt:
„So eben ließ noch die feierliche Stille, welche in jenen Urwaͤl⸗ dern herrschte, vermuthen, daß kein 8. Geschoͤpf rund um⸗ her lebte, als plötzlich eine Bande Wilder uns umringte und mit graͤßlichem Geschrei und geschwungenen Waffen auf uns ein drang; unser Geschick schien unabwendbar. Der Mann von beller Farbe, von dem fruher gesprochen wurde, schien ihre Bewegungen zu leiten. Er sprang auf einen Felsblock, der etwa 109 Schritte von uns lag, und schoß von dort aus einen Pfeil mit solcher Gewalt auf mich ab, daß er mich unfehlbar durchbohrt haben würde, wenn ich nicht eine schnelle Bewegung zur Seite gemacht haͤtte; so verwun⸗ dete er mich nur leicht am Rücten; ein anderer Pfeil, dem ich eben⸗ falls nur durch eine schnelle Wendung entging, traf den Lauf meines Gewehrs. Dies Alles war das Werk weniger Sckunden. Ich er. kannte nun in dem hellfarbigen Manne einen alten Feind, der den ersten Angriff gegen mich ani 22. Dczember gelgitet hatte. Er schien die Anderen durch sein Geschrei und feine Gesten anzuweisen, uns zu umzingein, welche Bewegung sie init großer 2 aus⸗ führten. Ich sab, daß unfer eden nur durch einen energsschen Ent.
schluß gerettet werden konne; ich gab deshalb meinem Diener mein Hen hl zum Laden, ergriff das qᷣnig*⸗ und schnell hinter unserem
feinen Wall dervortretend, iief ich auf den Felsen zu, der meinen Gegner deckte. Ich hatte lauin 20 Schritt zuruͤckgelegt, als drei Ml mich fast zu gleicher Zeit trafen. Ich war am Schenkel schwer verwundet und einer Ohnmacht nabe; als ich aber das Freuden⸗ 6. der Wilden vernahm, war mein Unwillen und meine Wuth o groß, daß ich jeden Schmerz uͤberwand, den Pfeil aus der Wunde zog und diese so bedeckte, daß weder die Meinigen, noch die Feinde etwas davon sehen konnten. Ich nahte mich nun neuerdings dem Feifen, wo der Wilde mich mit geschwungener Keule und mit wil⸗ dem Geschrei begrüßte. Als ich aber beherzt auf ihn losschritt, er⸗ griff er bie Flucht und lief, wie die Eingeborenen pflegen, im Zick⸗ zack, um die Pfeile ihrer Feinde zu vermeiden. Die Kugel meines Gewehrs, das ich auf ihn abfeuerte, traf ihn nichtsdestoweniger zwi⸗ schen den Schultern, und er stürjte schwer verwundet zu Boden. Die Wirkung dieses Schusses war elektrisch; das Gefecht hörte so⸗ gleich auf; kein Pfeil wurde mehr abgeschossen, kein Schrei mehr ausgestoßen; die Wilden flohen, und ich blieb allein mit dem Un⸗ gluͤcklichen, der vor mir im Blute lag, und meinen beiden Beglei⸗ tern, die hinter den Felsen dem Vorgange mit der gespanntesten Aufmerksamkeit zusahen.“
Das Land, in welches man demnaͤchst gelangte, schien eine bedeutende Bevblkerung zu haben, und eine kraͤftige Vegetation war an die Stelle der Duͤrre und Unfruchtbarkeit getreten, die im Allgemeinen die Australischen Landschaften charakterisirt. Bald machten die Reisenden Entdeckungen, die ihren enthusiastischen Fuͤh⸗ rer fuͤr alle 2 und Strapazen entschaͤdigten. Er sagt:
„Wir jogen Käͤber eine Reihe kleiner Huͤgel, welche das Ende einer östlichen Gebirgskette bildeten, und die an Höhe wieder zunahmen, je südlicher wir kamen. Wir fetzten uber zahlreiche Flüsse, und das Land gewaͤhrte fortwaͤhrend einen reichen und cin tbaren Anblick. Von der Höhe eines jener Hügel sahen wir endlich einen schöͤnen Fluß, der durch eine prachtvolle Ebene dahin floß, und aus welchem eine — Menge grünender Inseln hervorblickten. Ich babe seitdem in
ustralien mehrere andere Fluͤsse gesehen; aber keiner glich diesem an Schoͤnheit.“
Dieser Fluß, der Glenelgh genannt wurde, hatte eine entschie— den nordoͤstliche Richtung, so daß man glauben konnte, er sey ein Arm des Prinz-Regent⸗Flusses. Nach näherer Pruͤfung indeß fand man, daß die Fluth, die dort auf 20 Fuß steigt, ven der entgegen⸗ e g Seite kam. „Es war eine lange und muͤhselige Arbeit“ agt Herr Grey, „sich durch die hohen Kraͤuter und durch die dichte Vegetation auf den Ebenen des rechten Ufers des Glenelgh einen Weg zu bahnen. Wir erreichten indeß die nördliche von dem Fluß bespuͤlte Spitze, und ich konnte von dort herab das umliegende Land uberschauen. ;
Der Glenelgh durchstroͤmte von Sud nach Suͤdwest den fruchtbarsten und bluͤhendsten Landstrich, worauf jemals das Auge eines Menschen ruhte. Der tropische Pflanzenwuchs entfaltete sich in seiner ganzen Pracht. An mehreren Punkten der Landschaft stieg der Kauch aus den Huͤtten der Wilden auf, und wenn ich jetzt daran denke, daß all dieser Reichthum des Bodens zwischen zwei schiffbaren Fluͤssen liegt, daß sich in einer Ausdehnung von 15 Meilen langs der Kuͤste drei der schoͤnsten Haͤfen der Welt be⸗ finden, so wird es mir kiar, daß wir uns in einem von der Na⸗ tur am meisten beguͤnstigten Lande befinden.“
Unter den bemerkenswerthesten Produkten der dortigen Pflan⸗ zenwelt zeichnete sich besonders eine aus, die von Herrn Grey „wilder Hafer“ genannt wurde. Sie wuchs bis zu einer Hohe von 6 Fuͤß und in solcher Fulle, daß man viele Acres davon hätte abärndten konnen. Man hat von demselben nach Isle de France ausgeführt, wo er sich bald rasch vermehrte und 9 stets eine reichliche Aerndte giebt. Eine andere Pflanze, welche die Hohe eines großen Baumes erreicht, traͤgt Beeren, welche an Lieblich⸗ keit des Geschmackes den Weintrauben gleichen. Vogel waren in großer 39 vorhanden und durch ihr herrliches Gn der aus⸗ gezeichnet. Ein mit hochgewachsenen Kräutern bedecktes Thal war mit einer Art von Gefluüͤgeln bedeckt, die den Fasanen glichen
d err Grey bemerkt, d wi. ar. zu den ubrigen — vie —— 4 ern
ist. — Die Waldungen sind nicht gefährlich, doch töͤd⸗ ann von Grey's Gefolge eine K* als diese im Be⸗ griff war, sich auf ein Känguruh zu stuͤrzen. 73 bemerkte au die Spuren eines großen Thieres, wie ein Bäffel, und dies bemerkenswerth, da man es als eine Vesonderhels Australiens be⸗ zeichnet hat, daß es daselbst keine Klauenthierg gäbe. Daher ist auch wohl anzunehmen, daß die gefundenen Spuren einem Thiere angehörten, weiches von der am Käußersten Ende des Landes er⸗ ider Kolonie entflohen sey oder gar ein Abkoͤmml 4 wilden Heerden ware, die friedlich in den Ebenen von u bis zu dm Augenblick weideten, wo das Anwachsen der Kolonie ihre Vertilgung nothwendig machte. — Herr Grey hatte mit sei⸗ nen Gefährten den Rückweg unter den groͤßten Mühseligkelten und D, m. Strapatzen laͤngs der Kuste vollendet und war sehr gläcklich, in der Hannover⸗Bai einen Schooner zu finden, der sie erwartete. Sie fetzten diejenigen ihrer Poney's, welche das y. n n, erlebt hatten, in Freihest und bereiteten sich zur Abreise. Herr Grey verweilte auf Isle d
sehr gůnsti tete ein
e r ae nn, chaft mit drei wo sie sich mit
schloß darauf
faͤnger, der die aus 12 Personen Boten nach der Bai von Sh
einem Vorrath von Lebensmitte Von hier aus woll
forschen und auch in das J
er⸗
Auf
zu kämpfen; auf 3
dem Umschiffen der Insel st
versank mit allen darin befindlichen Lebensmitteln. ] ein schneller Entschluß gefaßt werden, obgleich die See hech ging und die Käüsten der benachbarten Inseln ihnen unbekannt waren. Dazu kamen die Myriaden von Ameisen und Mus quito' s, welche die Reisenden unaufhörlich peinigten, und ine Art von Land⸗ krebsen, welche sie mit ihren Scheeren völlig zerfleischten. Nach⸗ dem man die Insel Bernier verlassen hatte und vier Tage un⸗
terweges war, datte sich der Zustan8 der Reisenden sehr geaͤndert: die Lebensmittel waren verdorben, die Chronometer degglei und
die euge befanden sich in einem beklagenswerthen Zustande. , sich das Meer; man durchschnitt die Bal bis sjum festen Lande, und nach mehreren Můͤhseiigkeiten fůͤhlte sich err 2 durch die Entdeckung eines Flusses belohnt, den er 2 nannte, und der eine mit Baͤumen besetzte Ebene nach mehreren Richtungen hin durchfloß. Herr Grey meint, daß die⸗ ser Theil des Landes sich vorzugsweise zum Anbau des Zuckers und der Baumwolle eignen dürfte. Man glaubte, nach Osten hin Höhenzuͤge zu entdecken, aber so weit das Auge reichte, fand man nur dieselben fruchtbaren Ebenen. Der Rest der Erzählung enthaͤlt nichts Anderes, als eine Reihe von Unfaͤllen. . rey bereiste einen großen Theil der vor ihm unbekannten Käͤste und fand mehrer reiche, von Flůssen durchschnittene Landstriche, aber mit welchen Opfern mußten diese Entdeckungen erkauft werden; unter unerhörten Strapazen, halb verhunger? und krank, gelang es ihnen endlich, nach der Insel Bernier zuruͤckjukehren, wo sie einen Theil ihrer Lebensmittel ver⸗ graben hatten. Die diu schi ffn ward nur nach mehreren Schwie⸗ rigkeiten moglich gemacht, und bald entdeckte man mit Schrecken. daß derjenige Theil des Ufers, an welchem man die Lebensmittel vergraben i. vom Meere vollig aͤberschwemmt war. Bei die⸗ sem Anblick wurde die Expedition in die tiesste Entmuthigung ver⸗ setzt, aber das Beispiel ihres Chefs und die dringende Nothwen⸗ digkeit feuerten die Reisenden nochmals zu einer letzten Kraftan⸗ strengung an. Sie schifften sich wieder ein und 2 unge⸗ faͤhr bis 70 Meilen unterhalb der Bal von Shark, wo ihre aß euge gegen die Felsen geschleudert und zerschmettert wurden. Sle efanden sich noch 300 Meilen von Perth, waren mit dem Lande vollig unbekannt und hatten nur noch einige Mundvoll Lebens⸗ mittel. Drei Wochen nach ihrem unglücklichen Schiffbruch, am 21. April, erreichten sie Perth. Herr ,. erzaͤhlte seine Leiden. und man sandte denen Hälfe enügegen, die unterweges zurkäckge= blieben waren. Kaum erkannte man ihn wieder, so sehr hatten Sorgen und Gram seine Zuge entstellt. Man sandte nach allen Seiten Hülfe aus, es gelang, die ganze Mannschaft glůaͤcklich zu⸗ de, T, m. nur ein 6. Mann, Namens Smsth, welcher
der Expedition als Liebhaber gefolgt war, erlag einer so langen Reihe gon Muͤhen und Beschwerden.
Auswärtige Börsen.
Am ster dam, S. Juni. Niederl. wirtl. Sebuld oö28. 63 40. 101 . kann - Mill. 2ĩ5 J. 5 Sr. 191. Fa-. — urg. —. Einl. 4E. Hreuss. präm. Sch. — Tol. 140. Oesterr. 107 55.
Hamburg, 10. Juni. Rank- Actien 1700 Br. Bagl. Ras. 1091.
London, 7. Juni. Cons. 33 913. Pels. 1028. Neae Aul. 213. Pas- sive 43. Aug. Seb. 92. 255 Holl. 52. 53 101. 3 port. 37. 33 211. Engl. Russ. 1135. Bras. 67. Chili 87. Columb. 26. Mex. 36. Fern 18.
Faris, 7. Juni. 5 Reute Su cour. 120. 3 Rente 8a cour. 80. 2. Aul. d. 1841 an cour. 80. 20. 6 NeapI. au compi. 105. 75. 53 Spa.
Reute 215. Tassive 43. Wien, T. Juni. 65 Met. 1084. 4 100. 3* 77. 255 —.— 40 18639 108.
z3 — nenk- Aeüen 16,6. Anl. 44 182. I86.
Mönigliche Schauspielt.
Montag, 13. Juni. m Opernhause: Auf Allerhoöͤchsten Befehl: Die Hugenotten, Oper in Abth, Musik von Meyer= beer. Vorletzte Fer ung dieser Oper unter Mitwirkung der Mad. Schroöͤder⸗Devrient, als Valentine.)
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 1 Sgr. u. s. w.
Die zu dieser Vor m bereits gekauften, mit Sonntag be zeichneten Billets bleiben gültig, quch werden. die dazu noch zu verkaufenden Billets mit Sonntag bezeichnet seyn.
Im Schauspielhause: 19 La reprise de; La fille de l'avare, vaude ville en 2 actes, par Mr. Bazard. Y Les vieux pẽchès, vaudeville en 1 acte, par Mr. Męles ville.
Dienstag, 14. Juni. Im Schauspielhause: Der Vettler. Hierauf. Dis feindischen Brůder.
dõnigstãdtisches Theattr. 13. Jun. Der Scheiben ⸗ Toni. National⸗Schau⸗ ten, von Charlotte r n, n. nebst einem Vor⸗ al.
m
a. gie schöne Nose im Zillert Bienstag. 15. Juni. Einen Jur will er sich machen.
Verantwortlicher Redactenr Dr. J. W. zin lei sen. Gedruckt in der De cer schen Geheimen Ober⸗Hofhuchdruderel.
.
Allgemeine
Preußischt Staats-Zeitung.
Inhalt.
achrichten. 3 ars. Das Wahl Programm der constitutionellen Linken. — Der Tarif auf Leinengarn. — Vermischtes. — Schrei⸗ den aus Paris. (Odilon Barrot und sein Wahl Programm; die . 2 3 ö ments ⸗Verhandlun⸗ 2 . * — . ie hund der eingehenden Unterstützungs⸗
Drunter haus. Bin jut Erleichterung der Arbett in den — * — Len de an ungen. — London. Mission des Baron von Barante. — Erwartete Fieisch Zufuhr aus den Verel—
nigten Staaten. Nieberlande. Haag. Abreise des Prinzen und der Prinzessin
Albrecht. Der Englische Gesandte.
Belgien. Brüssel. 3 Bundesstaaten. Stuttgart. Königl. Verordnung
der die Stiftung zum Andenken an die 251dhrige R. ierung des Königs. — Ham burg. Schreiben aus Hamburg (die Gertrud⸗ und die Peirl⸗Kirche; noch etwas zur Statistik des Brandes). — Luzem burg. Ankunft des Königs mr, n, . Oesterreich. Tre si. Verlaͤngerte Quarantaine der Provenienzien
aus Marseille. Spanien. Paris. Minister Krisis.
Sstindien. Bericht des General Sale über seinen Sieg bei Dschel⸗
alabad. — Vermischtes. Ching. Aufenthalt Sir H. Pottinger's zu Hongkong und eifrige anton. — Vermischtes.
Rüästungen der Chinesen zu
Inland. Landsberg a. d. W. Wollmarkt. — Posen. Samm⸗ lung für Hamburg.
Londons Eindscherung im Jahre 1666.
Beilage. Die neueste Franzbͤsische Bildhauerei.
r
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
re Königl. Hoheit die verwittwete Frau Großherzogin 16 , und Höchstderen Tochter, die Herzogin Louise Hoheit, sind nach Schwerin zurückgekehrt. Hꝰ· Durchlauchten der Herzog Karl und die Prinzen Johann und Nikolaus zu Schleswig⸗Holstein⸗Son⸗ derburg-⸗Glüäcksburg sind von Magdeburg hier eingetroffen.
Angekommen: Der Ober⸗Praͤsident der Rhein⸗Provinz,
von Schaper, von Trier. RJ j. Se. Excellenz der General⸗Lieutenant, Komman⸗
dant von Berlin und Chef der Land⸗ Gendarmerie, von Colomb,
ach der Provinz Posen. . Se. 1 der Wirkliche Geheime Staats-Minister von
Kamptz, nach Leipzig.
Zeitungs / Nachrichten.
Ausland.
Frankreich.
aris, 8. Juni. Das Wahl⸗Comité der con stutionellen an r an deren Spitze Herr Odilon Barrot steht, hat jetzt sein TLirkular an die Wähler erlassen. Da dasselbe fuͤr das Programm des einflußreichsten Theiles der Opposition gelten kann, so lassen wir nachstehend einige Stellen aus demselben folgen:
„Die jetzige Legislatur naht sich ihreni Ende, und der Augenblig ist gekommen, wo man sich auf den Wahlkampf vorbereiten muß. Die Minister, welche die Wahlen leiten, sind dieselben Maͤnner, welche, nachdem sie von der Partei des Widerstandes zu der des Bort schrittes ' adergigangen warch, dem Fort schtigte wieder abtran= nig wurden und * auf die Seite des Widerstandes stellten und so, um ein Gleichniß des Herrn von Lamartinę zu gebrauchen, auf der Doppellclter dez l Centrums und der Spposition zur Gewalt empor. ssiegen. In Ermangelung der Liebe zur Freiheit mußte schon das mor alssche Gefähl genügen, um die Kandidaten jurüäqg zuwceisen, die sich unter ben Schug einer solchen Fahne stellen. Die einzige Chance zu ihren Gunsien wärde jene Schmaͤhung des offentlichen Geistes, jener Schlummer aller hochherzigen Leidenschaft seyn, der den Berechnungen des Ehr ih freles Feld laͤßt. ene Chance muß man ihnen rauben; die Bestechung und der schmaͤhliche Handel mit dem Gewissen der Waͤhler muͤssen uberall enthüllt und vereitelt werden; man muß die Gefühle der Ebre, der Rechtlichkeit, des uneigennuͤtzlgen Patriotismus, mit lauter Stimme anrufen. Diese Gefühle herrschen noch, trotz aller verderblichen Anstrengüngen der Geivalt in unserem Lande; man braucht nur einen offenen und ener⸗ gischen Aufruf an dieselben ergehen zu lassen. Ein Mann, ein einzi
er Mann in jedem Bezirke genügt zu jener edlen Apostelschaft. Wir aben auf Sie gerechnei. In dem Kampfe, welcher sich vorbereitet, werden wir nicht mehr jene zweifelhaften Verbuͤndeten zur Seite ha⸗ ben, die uns spaͤter verlleßen, und deren Anwesenheit in unseren Nei⸗ hen ein Mißtrauen erregte, welches sich nur zu Fol gerechtfertigt hat. Sollte Herr Guszot sidrker seyn, als es Herr Mols im Jahre 1839 war, weil er die e m g Ehre eines doppelten Abfalles vor diesem voraus hat? Nein! ir hoffen Besseres von der Beharrlichkeit und von der polttischen Sittlichkeit des Wablkbrpers. Die . wird dieselbe seyn, wie die, welche im Jahre 1839 aufge⸗ h t wurde; es ist auch noch immer dleselbe, welche seit 1830 in un⸗ . Debathen an der Tagesordnung ist; es ist die einzige, welche die 7 en, die sich in ven Schranken der Constitutton halten wollen, lc haitet. Man kann sie folgendermaßen stellen: War unsere . * 29 eine Veränderung der Personen? Haben wir eine Dy. Sch ma n. alb gestärzt, um unsere auswärtige Politik 643 dontre Hein . und um auf die gewaltsamen Versuche zu e ner m ution eine persidere und nicht minder ge . Rege s en alle unsere Fr . zu lassen? Dlese Reaction
e
lebt sich von allen Seit? n kund: vsiematischen Verfolgungen der ee die Entsieüung der Jury, die Kussßsung der Rational Garde
Berlin,
Dienstag den 14ten Juni
in den meisten der großen Städte, die unverhohlene Verachtung der Munizipal⸗ Gewalt, wovon die Registrirung ein so verderbliches Beispiel gegeben hat; der Einssuß des Geldes an die Stelle des Ein⸗ ssusses der Fahigkeit; und vor allen Dingen das um sich greifende System der Bestechung, welches zuletzt unseren National⸗ Charakter er⸗ niedrigen würde, überall und in jeder Handlung der Regierung sin= ben sich die Symptome jener Reaction vor, se daß es die höͤchste Zeit 6. derselben ein Ziel zu setzen. Die letzten Wahlen hatten uns hin⸗ ichtlich jener beiden eff weckte unscrer Bestrebungen, der Natio- nal-⸗Ehre und der Frelhest, einen Sieg gegeben, der durch den Abfall einiger Manner und durch beklagenswerthe Streitigkeiten nutzlos ge⸗ macht worden ist. Der Kampf jst da wieder aufzunehmen, wo wir im Fahre 1839 stehen blieben; mit dem Unterschiede jedoch, daß die⸗ jenigen Manner uns gegenüberstehen, welche damals gemeinschaftlich mit uns gegen die , . unserer auswärtigen Politit, gegen das Umsichgreifen der versbn lichen 6 eiferten, und daß wir von allen diesen Mannern Rechenschaft zu verlangen haben, we⸗ en der Beeinträchtigung unserer National-Ehre und wegen der neuen i . jener Abforbirung aller Gewalten in einem in zigen, welche ihnen früher 9 Vorwande ihrer heftigen An⸗ fiagen diente. Die Legislatur, we che jetzt zu Ende geht, hat, nicht ohne einiges Schwanken, die solidarische Verantwortlichkeit fur die Handlungen jenes Ministeriums übernommen, welches sie unterstuͤtzte, hne es zu achten, wie sich eines seiner Haupt-Organe ausdruck te. Die Kammer hat sich nur zweimal ihres Ursprungs zu erinnern ge⸗ schienen, einmal bei der Verwerfun des Dotation ⸗ Gesetzes und spaͤ⸗ ee bel ber Protestation gegen daz Burchfuchungs Recht. Nachdem sie den Ministern verbot, jenen Traktat zu ratifiziren, nachdem sie ih⸗ nen, trotz ihres Straͤubens, befahl, die entwaffnete Flotte wieder zu armiren, ließ sie dennoch denselben Ministern das Recht, sich fuͤr die Repraͤsentanten Frankreichs im Auslande auszugeben Sie sanctio⸗ nirte so durch ibre Schwache jene falsche Stellung eines großen Vol⸗ kes, welches feinen Bevollmächtigten belbehält, obgleich es ihn feier= lich desavouikt hat, und das aifo weder seine Minister, noch die von dem seiben unterzeichneten Vertraͤge ernstlich zu nehmen scheint. Es ist die Sache der Waͤhler, einer solchen Lage ein Ende zu machen.“ Das Journal des Debats begleitet das obige Rundschrei⸗ ben des Herrn Odilon Barrot mit folgenden Bemerkungen; „Das Comité der sogenannten constitutionellen Linken hat sein Manifest unter den Alien des Herrn O. Barrot in die Welt geschickt. Indem wir dasselbe mittheilen, geben wir unseren Lesern einen ge⸗ nauen und sehr traurigen Maßstab fuͤr die politische Fassungskraft der Partei in die Hand, deren Dolmetscher Herr Bar⸗ rot ist. 6 dienen, fragen wir uns, die Lehren der Erfahrung, dle. Tauschungen des Ehrgeizes , die Warnun= en der Geschichte? Wie Nach wn Jahren, ir * rings um uns Alles verändert, während die politischen Lel⸗ denschasten sich beruhigt haben, waͤhrend die anarchische Presse in die constitutionellen 292 zurůckgekehrt.z ist, waͤhrend die Zeit alle Uebertreibungen auf ihren Werth zuruͤckgefüͤhrt und alle Ge— waltthätigkeiten abgenutzt hat, weiß Herr O. Barrot uns nichts Anderes zu sagen, als was er zu einer Zeit sagte, wo die Emeute unsere Straßen durchzog, wo die Anarchie in der Presse ihr We⸗ * trieb und sich sogar auf der Rednerbuͤhne zu zeigen wagte. ings um Herrn Barrot hat sich Alles beruhigt; er allein tobt noch, er allein hat seine alten Rachegefuͤhle, den alten Sauerteig, die alte Sprache beibehalten! Aber wir taͤuschen uns, Herr Bar⸗ rot selbst hat sich von der allgemeinen Beruhigung ergrei⸗ fen lassen, und wenn er sich in seinem Rundschreiben heftig zeigt, so geschieht es nur, um dem Feldgeschrei seiner Partei zu ehorchen; und seine Partei selbst ist nur von einem kuͤnstlichen 8 ergriffen und regt sich nur fuͤr das Beduͤrsniß des Augen⸗ dlicks auf. Man erkennt dies an seinem Styl, in welchem die emphatische Flachheit der Form mit Muͤhe die Armseligkeit der Gedanken bedeckt. So sprach Herr Barrot nicht, als die Aufre⸗ gung eines wahrhasten Kampfes ihn unterstuͤtzte und begeisterte. Heute aber, besiegt durch den Fortschritt der offentlichen Vernunft, besiegt durch die energische und beharrliche Uebereinstimmung der großen Staatsgewalten, ist die Partei, der . Odilon Barrot angehört, und deren ehrenwerther, aber ohnmächtiger Dolmetscher er ist, auf das Geschwaͤtz der Greise beschraͤnkt, die sich der lang= samen und unwiderstehlichen Wirkung der Zeit nicht zu unter— werfen wissen.“
In dem letzten Kabinets-Conseil soll die Rede davon gewesen seyn, die Ordonnanz wegen Erhoͤhung des Eingangs⸗ Zolles auf Leinengarn sofort erscheinen zu lassen. Es wurde die 1 de⸗ battirt' ob die Ordonnanz abfoͤlut sey, oder ob gewisse Länder be⸗ schraͤntt werden sollen. Die Majorltat des Conseils erklärt sich far die allgemeine Erhöhung, indein man fürchtete, die Unzufrieden. heit des Englischen Kabinets noch zu vermehren, wenn man blos den Eingangs-Zoll auf Englisches Leinengarn erhoͤhen und das Belgischẽ verschonen wollte.
E. Moniteur parisien enthalt Folgendes: „Seit der Handels⸗Minister auf der Rednerbuͤhne erklart hat, daß der Zoll auf Leinengarn und Leinengewebe naͤchstens erhoͤht werden soll, wächst die Einfuhr jener Arüikel auf eine erschreckende Weise. Es
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jungen Polnischen Dame von großer Schoͤnheit, die vor einiger Zeit in Passy ein Landhaus gemiethet hatte, wo sie oft von Ausländern und besonders, von einem Herrn R. besucht wurde, mit dem sie mehrere Reisen nach Eng⸗ land und nach Preußen unternahm. Der Polizei-Präfekt ließ diese Dame verhaften und zugleich bei Herrn R. Haussuchung
wurden. haftung einer
halten. Dieser war entflohen, aber man fand eine weitläufige
er es fuͤr rathsam z Lieutenants nicht 9 unterzeichnen, damit, wenn, was am natur⸗
genug verstecken koͤnne. Herr Thiers hat lange genug hohes
1842.
Korrespondenz, die uber alle r, an diesem Betruge ge— nauen Ausschluß gab. Man sandte Berichte nach England und Preußen, worauf dann sogleich in Duͤsseldorf, Koln, Mainz, Lon⸗ don und Edinburg eine große Anzahl von Verhaftungen stattfand, so daß diese bisher so glückliche Bande jetzt entdeckt ist.“
Der Graf Lehon läßt heute durch die hiesigen Journale ein Schreiben publiziren, in welchem er alle die 1 Geruͤchte, die äber seine Theilnahme an den Geschaften seines Bruders, des 2 Lehon, verbreitet waͤren, fur falsch und verleumderisch er klaͤrt.
Börse vom 8. Juni. Die Franzoͤsischen Renten waren an der heutigen Böͤrse sehr sfest, und die Course zogen an, in Folge von Ankaufen fuͤr Rechnung des Hauses Rothschild. err von Rothschild erschien ausnahmsweise persoͤnlich an der Boͤrse, um seine Auftrage zu ertheilen.
O Paris, 8. Juni. Die schwuͤlstige Sprache, worin das Wahl ⸗ Programm des Herrn Odilon Barrot, das Sie in der heu⸗ tigen Numiner des Journal des Dsbats finden werden, abge⸗ fatzt ist, wird auf die naͤchsten Wahlen nur einen höͤchst mittel⸗ mäßigen Einfluß ausüben koͤnnen. Wenngleich Herr Odilon Barrot als der General-Lieutenant des Herrn Thiers zu gelten pflegt, so ist schon der Kommandant en chef in diesem Augen⸗ enn in den Augen der bffentlichen Meinung so diskreditirt, daß fand, das Bulletin (lecioral seines General-
lichsten zu vermut
en ist, *. Odilon Barrot gewohnterweise da⸗ mit durchfaͤllt, T
Herr iers sich hinter den Vorhang 4a
piel mit feiner Popularitaͤt gespielt, die Befestigüng von Paris, seine Opposition gegen das Essenbahn⸗Projekt, und die harten Steuern nebst dem ungeheuren Defizit, die auf dem Lande lasten, haben dem Volke gezeigt, wie die Oppositlon, wenn sie das Staatsruder fuͤhrt, zu wirthschaften versteht. Dle Zeiten sind vorbei, wo mit der Parisienne und Marseillaise Herr Thiers der National⸗ Eitelkeit fitzelte, das Volk erkennt nun, que le feu des passions politiques né chauffe pas le pot au feu, und begehrt etwas Anderes als: Allons marchons! orzüglich die Wahlmänner, welche etwas be⸗ sitzen, zeigen wenig Lust, ihr Hab und Gut zur Anschaffung von Patronen herzugeben. Darum wollen sie zu ihren Repraͤsen⸗ fanten Männer haben, welche weniger Worte machen und dafuͤr desto mehr zum Wohie des Landes handeln. Die traurige Mi⸗ nisterkrisis in Spanien, die noch immer dauert, hebt die Früchte . uͤberreifen, blinden Liberalismus unserer Tage noch mehr
ervor.
Espartero, dessen Regierung, wenn man den Versicherungen, die unsere liberalen Blaͤtter noch vor wenigen Monaten uns ga⸗ ben, hätte trauen wollen, das goldene Zeitalter der politischen Frei⸗ heit in Spanien einfuͤhren sollte, sieht sich jeßt auf den Punkt gelangt, zwischen dem Despotismus und der Anarchie waͤhlen zu mussen, indem kein Staatsmann es mehr zu wagen scheint, im gemaͤ⸗ ßigten Sinne die Zuͤgel der Regierung fortzufuͤhren. Ein seiner unpar⸗ tesischen Sprache wegen bekanntes Journal, el Castellano, be⸗ hauptet, die Fehler der Opposition in Spanien muͤßten binnen sechs Monaten die Republikaner an die Spitze des Staats stellen. um dann der Revolution durch die Reaction des Absolutismus fuͤr immer den Garaus zu machen. Die Spanische Opposition hat aber die Franzoͤsische zu ihrem Muster genommen, nur ging sie rascher ihrem Üntergangg entgegen, als die in unserem Lande, weil das Spanische Volk, fuͤr die siberalen Ideen noch nicht reif, mit dieser möoͤrderischen Waffe wie ein unvorsichtiges Kind spielte und sich damit selbst die tiefsten Wunden schlug. In Frank⸗ reich hingegen, wo man die Freiheit von der Anarchie und von dem revolutionairen Umsturz durch die bittere Erfahrung der ersten Revolution zu unterscheiden gelernt hat, ist der gesunde Verstand der Nation die sicherste Schutzwehr gegen die Excen⸗ tricitaͤt der Demagogen. Das naͤmliche Volk, weiches noch im Monat Juli 1840 die Marseillaise in allen Theatern sang, klatschte dann Beifall zu dem Sturze des Kabinets vom 1. März; denn in Frankreich kann man die oͤffentliche Meinung durch Schilde⸗ rung uͤbertrlebener Gefahr und durch eberreizung des Nationalge⸗ fuͤhls, leicht auf eine kurze Zeit irre fuͤhren, aber ehe man es fh versieht, reicht ein einziger kluger Wink hin, sie aus ihrem Tau⸗ mel zur ruhigen Besinnung und gerechten Pruͤfung der wahren k. zuzuͤckzubringen.
Der berühmte dramatische Dichter Scribe hat gestern die Wittwe eines gewesenen Weinhändlers, Namens Biolay, geheira⸗ thet. Obgleich Herr Scribe mit seiner Feder mehrere Millionen Vermoͤgen gewonnen hat und jährlich dazu an 300,000 Fr. droits auteurs gewinnt, so hat er bei dieser Heirath, wie es heißt, doch vorzuͤglich auf das Geld gesehen; denn seine Braut, die, im Vorbei⸗ gehen gesagt, 35 Jahre zaͤhlt, hat ihn vorzuͤglich durch ihre starke Mitgift bezaubert. —
Großbritanien und Irland.
Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Sitzung vom 7. Juni. (B. H.) Der Herzog von Wellington erklaäͤrte auf einen Antrag des Lord Kinnaäird, daß die fuͤr die noth⸗ leidenden Fabrik⸗Arbeiter eingehenden Summen den schon seit 1825 bestehenden Comité's fuͤr Unterstuͤtzung solcher Individuen zur Dispositlon gestellt werden sollten.
Unterhaus. Sitzung vom 7. Juni. (B. H. n der heutigen Unterhaus-Sitzung kam, nachdem eine grid *. Peti⸗ tionen eingebracht und einige Lokal-Angelegenheiten kurz verhandelt worden waren, ein Gegenstand zur Sprache, welcher neuerdings die e,, Aufmerksamkeit sehr auf sich gezogen hat. Es han⸗ delte sich naͤmlich von der zum Theil barbarischen Art und Weise, wie die Arbeit in den Britischen Kohlenminen betrieben wird. Lord Ashley, der aͤlteste Sohn des Grafen von Shaftesbury, bekannt durch seine erfolgreichen menschenfreundlichen Bestrebun⸗ en zu Gunsten der armen in den Fabriken arbeitenden und überarbeiteten Kinder, hatte sich auch dieses Gegenstandes ange⸗ nommen und eine gruͤndliche Untersuchung der betreffenden Verhaͤlt⸗