1842 / 168 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

schwaͤrmerische Sehnsucht und sanfte Melancholie die durchgehende Grundstimmung von Weber's Musik bilden, wenn Schmerz wie Freude bei ihm gleichsam im Kolorit des Helldunkels erscheinen, so sst in Meyerbeer s Musik ein staͤrkerer Farbenwechsel: glühende Tin ten und kühle Schattenpartieen daneben; bald leidenschaftliches Vorwaͤrtsdringen, bald beschaulicher Stillstand; kuͤhner, energischer Aufschwung und feine, zierlich gefeilte Ausarbeitung. Weber's Mu⸗ sik ist in sich selbst bomogener. Menyerbeer neigt, da er abwechselnd Deutschland, Italien und Frankreich 8 in Formen und Rhythmen, sich zu einem gewissen Eklektizlsmus hin, der, vermöge des immer mehr zunehmenden Weltverkehrs in Kunst und Literatur, unserer Zeit überhaupt eigen ist.

Beide, Meyerbeer und Weber, sind bekanntlich aus derselben Schule des Abts Vogler hervorgegangen; daher ihre Kunst-Ver⸗ wandtschaft; sie waren Freunde und Studiengenossen. Eine Zeit lang verließ der Eine die von ibnen gemeinsam eingeschlagene Bahn und wandte sich der modernen Italienischen Kunst zu; aber wie einst Gluck dieselbe Richtung wieder aufgab, um ernstere, gedankenvollere Werke zu schaffen, so ist sie auch bel dem jüngeren Meister nur eine Durchgangs⸗Periode gewesen; er hat jenen melodischen Formalismus abgestreift e welchem die Tonkunst, der Fuͤlle und unendlichen Ent⸗ wickelungsfaͤbigkeit des modernen Geisteslebens gegenüber, durch Haf⸗ ten an einem abstrakten Ideal erstarren mußte; und was Pariser Kritikern in den „Hugenotten“ als eine bedenkliche Vorbedeutung für künftige Werke Meyerbeer's erschien, die ausgeführte Charak— teristik in dieser Oper, das hat uns bei jedem neuen Anhören dersel⸗ ben mit immer größerer Bewunderung fuͤr dies Werk erfuͤllt und laͤßt uns mit freudiger Erwartung den neuen Productionen des kunst⸗ und phantasiereichen Komponisten entgegensehen.

Die Forderung des Charakteristischen in der Musik liegt in der Zeit, und Keiner kann sich ihr entziehen; selbst Italienische Kompo⸗ nisten, die sonst ein Sujet wie das andere zu behandeln pflegten, wie Rossini und enn, haben sich ihr in ihren letzten Opern, in Wilhelm Tell“ und den „Maͤrtyrern“, anbeguemt. ünd mit welcher Virtuositaͤt ist auch in der geistlichen Mustk, in dem Hratorium „gulus“, von Felix Mendelssohn die Charakteristik religibser Kon= traste angewandt worden! Wenn man in der Franzoͤsischen Musik

vor diesem Prinzip Besorgnisse degt, fo mag dies sich durch die uieber⸗

treibung rechtfertigen, welcher dort ein jedes System leicht anheim⸗ faͤllt; aber insofern nur das Zuviel vermieden wird und ein richtiger Kunstgeschmack in der Praxis maßgebend ist, kann aus der Richtung an sich nur Schoͤnes und Neues entsprießen. In der Oper zumal wurden uns die glaͤnzendsten Melodieen ohne Charakter nicht mehr befriedigen koͤnnen. Ueberhaupt, je mehr Laͤnder und Volker die Qpern⸗ Musik durchwandert, desto mehr charakteristische und kontrastirende Elemente wird sie von gußen in sich aufnehmen und nach den Na⸗ tional ⸗Melodieen, nach dem Einfluß, welchen Volks-Typus, Kul⸗ tus, Sitten und Lokalitaͤten auf die Musik ausuͤben, sich mannigfgch faͤrben. Diese verschiedenen Elemente zu einer geistigen und geistvollen Einheit zu verschmelzen, ist dann die . . es Tondichters, der sich in ihrem Besitz befindet, und in wie hohem Grade dies dem Komponisten der „Hugenotten“ gelungen, haben wir schon fruͤher ausgesprochen. Am vollkommensten zur Einheit des Styls durchdrungen ist die Musik des vierten Aktes dieser Oper, der sich den bewundernswärdigsten und ergreifendsten Schbpfungen im weiten Gebiete der dramatischen Tonkunst anreiht. Ganz wie aus Einem Guß ist die Scene der Verschwoͤrung und Schwerterweihe von der grandiosen Intrade in C bis zu dem verhallenden Schluß in g- dar. Hier ist Alles in einen flammenden Fokus vereinigt: erhabene, durch⸗ gefuͤhrte Melodie, smmetrischer Bau, großgrtige Charakteristik, wun⸗ dervolle Harmonie und Instrumentation. Eine unheimliche Schwule brütet über diesem grauenvoll mgjestaͤtischen Gemälde des Fan aiismus, und wir athmen, wie von den Umstrickungen einer Riesenschlange befreit, neu auf, wenn das letzte: „Um Mitternacht!“ verklingt. Aber nur ein Moment der 2 Spannung und der Tondichter reißt uns zu ganz an⸗ deren Emotionen hin, die unser Inneres mit den süßen Schauern der Sym⸗ pathie durchzucken. Welch ein gewaltiges Duo, dieser zwischen Wonne und Grausen, zwischen Todesangst und höchstem Entzuͤcken auf und ab wallende Tier , n Raoul's und Valentinen's! Da füuͤhlen wir die Macht des Genius in jeder Note, da verstummt jede Frage nach Styl und Form; wer hatte Zeit, an dergleichen zu denken, wo die Gefuͤhle bis auf den tiefsten Grund aufgeregt werden und alle ibern beben. Mit diesem Akt mochte die Oper schließen; die Assekte ind aufs Höchste gesteigert, die Erschuͤtterung ist nicht zu überbieten. Etwas Aehnliches in dem Verhaͤltniß ö viertem und fuͤnftem Akt findet sich in Schiller's „Don Carlos“; auch da wuͤnscht Stef⸗ fens in den geistreichen aͤsthetischen Aphorismen, welche seine Novellen enthalten, mit gutem pgetischen Grunde nach dem Abschied des Posa von Elisabeth die Tragödie lch e en,

Die Kontraste und charaktersstischen Farben in den „Hugenotten“, welche, wie gesagt, eine Haupt⸗Schoͤnheit dieser Qper bilden, sind mit wenigen Ausnahmen, maßhaltend und durch die Situationen gerecht⸗ fertigt. Nur dem obligaten Accompagnement einzelner Instrumente hat der Komponist vielleicht hier und da etwas ö viel Raum gege⸗ ben und die dramatische Kontinuitaͤt dadurch zuweilen etwas gehemmt, so schoͤn auch, an und fuͤr sich genommen, diese Instrumental-Partieen behandelt sind, wie z. B. in der Violen Beglestung zu der Romanze Raoul's im ersten Akte, in welcher bei der hiesigen Darstellung die Herren Mantius und Leopold Ganz an Zartheit der Ausfuhrung mit einander wetteiferten, und in der Einsegnungs⸗Sceene des dritten Akts, wo eine einzelne Baß⸗Klarinette das Trio zwischen Marcel, Raoul und Valentine begleitet. Beide Aceompagnements sind hoͤchst originell und der Stimmung des Moments angemessen, aber sie hal⸗ ten, wie uns scheint, etwas zu lange an und versetzen uns aus der Mitte der bewegten Tonmassen ploͤtzlich wie in eine musikalische Ein⸗ samkeit, welche gegen die Umgebungen zu stark kontrastirt.

Wie vortrefflich die Gegensaͤtze und Nuͤancen in den Charakteren der Oper gehalten und durchgeführt sind, moͤchten wir gern naͤher erdͤrtern, wenn es nicht die Graäͤnzen eines artistischen Berichts in diesen Blaͤttern zu weit überschritte. Meyerbeer scheint eine Vorliebe für solche poetische Stoffe zu haben, in denen religidse Elemente vorwalten; im „Robert“ sind es Froͤmmigkeit und daͤmonischer Hohn, welche in Alice und Bertram als Gegenfaͤhe einander gegenüͤbertre⸗

Bekanntmachungen.

und 24 sten d. dem Exerzierplatze vor dem

bstlichen Seite derselben, statifinden

erlin, den 16. Juni 1842

Diejenigen Herren, welche Pferde zur Pruͤ der an , 2 ann werden ersucht, die genannten Pferde am Sonngbend

Berlin-Frankfurter Eisenbahn. in fuͤ Die Actionaire der Berlin⸗Frankfurter Eisenbahn⸗ ö n,, . 2 i . a,, 36 nehmen. Wegen der Zahlung der Zinfen voni 16. ö auf der Bahn 9 . ö. . Ver h , * , bis 31. Dezember dieses Jahres wird seiner Zeit das Halleschen Thore, hart Abrechnung der 3insen 2 5 pCt. vom 16. Mai bis an der Chaussee von Berlin nach Tempelhof, an der 15. Juli 842 auf 9 schon geleisteten 9 Einzahlun⸗ bogen aegebruckten 333 11. ul go. des gerichtlich von⸗ Jühr bei ; Len und Vormittags gen init 223 Sgr. auf jeden derfeiben in den Ta⸗ bog h d von 6 Matej n en rgtzghhenz ic, h beflg: der Kenkul zen Lom 1? bi 15 Jul 4E, mit Ausngbime ie fn i , n . 5 tuch, Programms ersichtlich. der Sonntage, in unsckem Buͤrcau, Sderwallstt d . nn v. Ec ar dein. v willisen . n, . 257 , é ö . v. = ach e gn let ini lung wird der wolle, Die Birection er Heri, Frankfurter Eisenbahn⸗ trag der Aetien ausgeglichen, welche demnachstjan die bergen ersn f Tage nach beendeter Ein- Gesellschaft.

in fuͤr erdezucht und er zahlung ausgegeben werden, weshalb dieselben e ,, ne me, Verein fuͤr Pferdezuch Pferdedressur. ak , gen , dop⸗ Die eine Viertelmeile von Span dom an der Pest= pelter, nach den Nummern geordneter, straße nach r,. und in der Nahe der Ha⸗ mit der Namen s⸗ünterschrift ver sehen er vei beiegene, gerichtü

den 186ten d. M., Morgens um 38 uhr nach der nn,, d 5 in Courant abgeschaͤtzte Meierel Haaken 19

721

ten; in den „Hugengtten / Protestantigmus und Katholizismus in den schrofferen Kontrasten, welche beide Glaubensformen im Zeitalter der Reformation und noch mehr in einer Periode des gegenseitigen anatismus, wie die der Bluthochzeit, von einander unterschieden; n der neuesten Oper von Meyerbeer, der „Prophet“, welche voll⸗ endet in Paris deponirt liegt, scheinen wieder andere Religions⸗ Charaktere geregnet zu seyn, denn das Sujet ist der Geschichte der n g. entlehnt.

Daß die religibse Andacht, wenn sie in Tonen sich ausdruͤckt, nach den Nuancen, welche dieses Gefuͤhl je nach dem verschiedenen Glaubens⸗Inhalt und nach den abweichenden Religions⸗Vorstellun⸗ gen annimmt, auch der Musik, die es zum Organ waͤhlt, ihre eigen⸗ ihuͤmliche Farbe giebt, ist unbestreitbar. Um nur zwei hervorragende Beispiele von Kunstwerken anzuführen, welche diese Differenz an sich tragen, erwaͤhnen wir Mozart's Requiem und Sebastign Bach's Pas⸗ sionsMusik. So versteht es sich also von selbst, daß auch in allen Stellen der „Hugenotten“, wo Gesaͤnge der Andacht vorkommen, die verschiedene religidse Charakteristik auszudrucken iwar. Aber auch die Gemüͤthsstimmungen im Allgemeinen koͤnnen, wie sie von dem religisen Sinn influenzirt werden, so hiernach auch ei⸗ nen ver g enen Ausdruck in der Musik finden und eben durch den Kontrast laßt sich hier erreichen, was einsceitig vielleicht weniger moglich wäre. So verhaͤlt es sich uberhaupt meisten⸗ theils mit dem Charakterisiren in der Musik. Wo dieselbe nicht Na⸗ turtoͤne nachahmt oder bestimmte Volksmelodieen aufnimmt, wie etwa Weber im „Freischütz“ und im „Oberon“, da muß sie durch den Ge⸗

ensatz den Eindruck des Eigenthuͤmlichen hervorzubringen suchen; die FIhdͤre in Spontinis 64. z. B. sind an sich weder Spanisch, noch Mexikanisch, aber durch den Kontrast in der Faͤrbung erscheinen sie uns in diesem Charakter. Und in solcher Weise hat auch Meyer⸗

beer die charakteristischen Effekte in den „Hugenotten“ erreicht. ,, sind gestern in weniger als einem Monat

D =

um neunten Mal hier aufgeführt worden, ünd die Begeisterung 1 das Werk ist mit jeder neuen Vorstellung desselben gestiegen. Das Haus war jedesmal gedraͤngt voll und die Billets immer schon sange vor der Vorstellung vergriffen. Leider wird diese Oper fuͤrs erste eine Zeit lang ruhen muͤssen, da Mad. Schroͤder⸗-Devrient ihr Gastspiel mit dem gestrigen Abend beendet hat und es dann an einer Saͤngerin fehlt, die dieser Rolle gewachsen waͤre. Möchte sich die An⸗ deutung verwirklichen, welche Mad. Devrient, als sie am Schluß hervorgerufen und mit Kraͤnzen und Gedichten uͤberschüttet wurde, in ihren Abschiedsworten gab, daß wir sie vielleicht bald auf laͤngere Zeit in unserer Mitte sehen duͤrften. Sie hat schwer⸗ lich ihres Gleichen im dramatischen Gesange. Auch die ubrigen in den „Hugengtten“ beschaͤftigten Saͤngerinnen und Saͤnger haben verdien⸗ ten Beifall geaͤrndtet. Mit Dank ist auch der mehrfachen Mitwir⸗ kung des Herrn Bader in einigen kleineren Rollen zu erwähnen, in denen er durch den Wohllaut seiner Stimme viel zur Verschdnerung der Ensembles beitrug. Dem Tondichter selbst brachte gestern das Publikum ebenfalls noch einen wiederholten Tribut seiner Bewunde⸗ rung dar, indem es am Schluß seinen Namen rief; aber er war nicht im Hause anwesend. Dem Vernehmen nach verigßt derselbe in diesen 1 . Berlin, um zum Einstudiren seiner neuen Oper nach Pa⸗ ris zu eilen. 10.

Berlin. In der Versammlung des wissenschaftlichen Kunst⸗Vereins am 15ten d. M. hielt Dr. Schböll einen Vortrag: ueber Lage und umfang des Marktplatzes im alten Athen.“ Er hob vornehmlich Ottfried Müllers (dessen Beglei⸗ ter auf seiner Keise in Griechenland Dr. Scholl war) Verdienst um die Topographie von Athen hervor und beruͤhrte die neueren vermeint⸗ lichen und wirklichen Entdeckungen, auf deren Grund Einwendungen gegen seinen Plan gemacht worden sind. Er bemerkte, warum die letzte⸗ ren theils nicht, theils nur bedingt annehmbar seyen und wie O. Muͤl⸗ ler dadurch nur zu einigen Modißieationen seiner Ansicht bestimmt, fuͤr dieselbe auch in, ts an Ort und Stelle Bestaͤtigung ,.

Herr von Qu ast legte der Gesellschaft sein so eben erschienenes Prachtwerk: „Die altchristlichen Bauwerke zu Ravenna“ vor, welches eine sehr wesentliche Bereicherung der Kunstgeschichte genannt werden darf.

Einen sehr unterhaltenden Kunstgenuß gewaͤhrten eine Anzahl Aquarellen und Zeichnungen von den bedeutendsten Deutschen, jetzt lebenden, Kuͤnstlern aus dem Album der Fraͤulein von Waldenburg.

Von dem Professor Simon aus Weimar lag eine Zeichnung: „Die Vision des Dichters“ nach den in dem Wiland⸗Zimmer ausgefuͤhrten Malereien vor, welche demnaͤchst dem Grabstichel üͤber⸗ ae werden soll und in der Kunsthandlung von Sachse erscheinen wird.

Der Kunsthaͤndler Sarre von hier (am Werderschen Markte) hatte einige in Spanien angefertigte Gruppen in gebranntem Thon Stier⸗Gefechte darstellend eingesandt, durch welche man ein anschauliches Bild dieser grausamen Vergnügungs⸗Scenen und einen Abscheu von einem Volks⸗Charakter erhaͤlt, welcher sich daran ergbtzen kann, oder vielmehr vor einer Polizei, welche dergleichen duldet; denn Zuschauer dazu wuͤrden sich bei uns eben so viele als in Madrid finden. F.

Meteorologische Geobachtungen.

1842. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 16. Juni. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. KHeobaebtung.

Lustd rue... 333,81 Par. 335, 2 Par. 335, 73 mar. Auellwürme 8,67 R. Luft wärme... 4 J7, 90 R. 11,19 R. 4 7,22 R. Flusswärme 14,195 n. Thaupunkt ... 6,0 R. 4 6,67 R. 4 6,37 R. Boden wärme 15,05 R. Dunstsittigung SI pet. 77 pCt. S7 pct. Ausdnstuus Q, os 7 nb. Wetter regnig. Regen. trübe. Niedersehlag O, 10s Rh. W. W. W. Wärme wechsel 12, 1 Wolkenzug. .. W. . 4 6,19.

Tagesmittel: 334,90 Par.. 4 8,77 n... 4 6,17 R.. S2 pet. W.

uittungsbogen nach Nähere bekannt gemacht werden.

Berlin, den 26. Mai 1842.

heilungs halber aus freier

Renn⸗Bahn zu schicken. bog gen sofert das eine Verzeichniß mit der ünter- bietenden verkauft werden.“ Zur

lin, den 16. Juni 1842. s . „En (cetein. v. Killtsen. i

erim5⸗Be m urũckgabe dieses descheimigten Ver echůnisses / well Martgrafenstraß me Nr. 63, angesetzt;

Rendanten Thimm und unferem event. Käbschiießung des Kauf- Kontrgät en, zuruückgegeb ; 8 die se s zu 7 . und dem Ein-⸗ einen Ve auf den 23. Jun a. ern en

die Verkaufs⸗

dient. Bei der res, Vormittags 10 Uhr, in

s- Urkunde vom 15. Mai 1 , e, nn aufmerksam gema

B er liner EB öörga Den 17. Juni 1842.

Fon d.

Pr. Cour. Nriet. geld.

t ö 1 *

St. Schuld- Seh. do. do. 2. 33 pc.

abꝶęestempelt

Pr. Rugl. Obl. 30. Prüm. Sch. der

Seehandlung. Kurm. Schuld.

Berl. Stadt- Obl. Dann. do. in Th. Westp. Pfandbr. Grossh. Pos. do.

Ostpr. Pfaudbr. Pom. do.

Kur- u. Neum. d0.

Schlesische do.

) Der Käufer vergütet die abgelaufenen Ringen à d pCt. und auserdem roi. p. anno bis 31. Dezember 1842.

146

103 1021

102 16 15 163 106 103 1035 103

Erl. Pota. Eiaenb. do. do. Prior. Obl.

Mgd. Lpa. Rianb.

Al gemeine

Preußischt Staats- Zeitung.

do. do. Prior. Obl. Brel. Anh. Eisenb. P do. d0. Prior. ObI. Dũuas Elb. Risenb. do. do. Prior. Obl.

335

Berlin, Sonntag den 191 Juni

1211

Rhein. Eiaenb. do. do. Prior. Obl.

Gold al marco Friedrichadr or Audere & oldmun-

Inhalt.

Ss. Auflbsung der Deputirten⸗Kammer. Das Commeree ber die offentlichen Beamten in der Kammer. Statistlk der Kriminal⸗Justij. Schreiben aus Pu ris.

n. 6 geren und Irland. arlaments⸗Verhandsungen. Un

0 , 20

Amit liche N Fr 4

Nachrichten. n. en zu

Lon von. .

Am ster dam, 13. Jumi. 65 Span. 191. Pal. —.

Antwerpen, 12. Juni.

Kanx-Hill. . Prüm. Seb. —.

IIam burg, 15. Juui.

Auswärtige Eörnsem. Niederl. i. acννι 526. 6 a0. 1014.

London, 1I. Juui. sive 143. Ausg. Seb. . 21

Wien, 12. Juni.

r der Theologi⸗ sicht aus Erle⸗ mit den Vereinigten Staaten. Nach⸗

ndien. Mendelssohn's neue Symphonie.

r. Dänemark. Kopenhagen. Staͤrke der Armec. Dentsche Bundes . Stutt burg. Die der

uber einen igung us W Ope

Oeasterr. 1073. art. Dr. Straußi Ham

ropositionen des dnigliche Verordnung, die pffentlicher Versammlungen betreffend. Lurem⸗

Stellung der Opposition

Neue Aul. 193. Nauk. Actien 1691). Rag. Rasa. 1092.

Cons. 33 91. nelg. —. 3 or lol. Sz For. 373. 3 22. kagl. urs. Near. 665. Chi —. Cala. 268. Mer. 368. FB.νν ISI. Petersburg, 10. Juni. Loud. 2 Met. 3 B. UÜcnrb. 344. Feri 406. polu. à Pari, 300 Fi. 73. 40. so FI. 793. do. 200 FI.

nank . Acuer 1671. Aul. 4 1820 1073.

e au adrtd. em Ausscheiden des Ministeriums. o. Darlehen der Gesstlichkeit nland. Berlin. Aufhebung eine nderungen . ** 2 . Wollmarkt. Mag⸗ er Magdeburg⸗Leiyziger Ruüd kehr der s g d

an die Regierung. s Debits⸗Verboͤtes. Ver⸗

Eisenbahn im Jahre er Niederlande aus

Cönigliche Schauspiele. Sonnabend, 18. Juni. Im Schauspielhause: Der Heirathe⸗

Antrag auf Helgoland, lebendes Bild in: der. Pr ef * Begehren: Der Geburtstag,

in 1 Akt, von Hoguet.

Senntag, 19. Juni. Im Opernhause: Jeder fege vor sei⸗ ner Thure. Hierauf: Der Seeräuber. m Schauspielhause:

Vor hundert Jahren.

Montag, 20.

wiederholt:

i. Schauspielhause. . . Drama in

5 Abth., von Fr. Halm.

Königstädtisches Theater.

Sonnabend, 18. Juni. Hinko, der Stadtschultheißen⸗Sohn von Nuͤrnberg. Schauspiel in 5 Akten, mit einem Vorspiel: „Der juͤngere Sohn.“ Mit freier Benutzung des Storchischen Romans von Charlotte Birch⸗Pfeifer.

Sonntag, 19.

Montag, 20. Juni.

Juni.

Franz osische Ansichten uber Deutsche und benachbarte Eisenbahnen.

Abth., von L. Schnel⸗ ; Divertissement

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

haben Allergnaͤdig olnischen Pr

Orden vierte

Ein Herr und eine Dame. Hierauf:

Zum erstenmale

Se. . * Koni evangelischen * . Adler⸗

ttergut auf Wieskau .

rongovius in sse zu verleihen; und sißer, Lieutenant a. D. Ernst Braumann im Saalkreise, den Charakter als Amtsrath beizu⸗

Dem Sammet⸗ dem 14. Quni auf eine Schneide⸗Vorrichtun

(Herr Haäͤnsel: Jobst, als Gast.) Jo seph Bel zu Köln ist unter

machen. s 3 Einen Jux will er sich machen g zum Trennen zweier zu⸗

ten Masse

sich vor ihr beugen.“

Die Strenge der Kriminal⸗Justiz nimmt in Frankrei jaͤhr⸗ lich zu. Ven den S226 Angeklagten, welche im Jahr 1816 vor den Assisen standen, wurden 2756 freigesprochen und 5476 verur⸗ theilt. Und auf 100 Angeklagte kamen demgemaͤß nur 33 Frei⸗ gesprochene. Im Vergleiche mit den Ergebnssen früherer Jahre wurden freigesprochen 1837: 37, 1838: 35, 1839: 35, 1840: 33 Proz. Todes strafen wurden m ohr 1840 nur 51 ausgesprochen, und Hinrichtungen fanden blos 15 statt, indem 6 Verurtheilte be⸗ 8 wurden. Die Anzah! der Todesstrafen ist in den letzten

ahren sehr verschieden gewesen. In der Zeit von 1825 31 ka⸗ men durchschnittlich jaͤhrlich 114 Todesurtheile vor; in den folgen⸗ den Jahren war die Anzahl 1832: 74, 1833: 42, 1834: 25, 1835: 54, 1836: 30, 1837: 33, 1838 44, 1839: 39, 1840: 51. Ist die Anzahl des Todes⸗Urtheile demgemaͤß nicht in einem regelmäßigen Zunehmen, so werden dagegen die entehrenden Strafen immer häufiger. In den Jahren 1838 und

dagegen mit minder schweren Strafen belegt, im Jahr 1840 trafen die entehrenden Strafen dagegen 43 unter 190 Verurtheilten.

bꝛ. 1836: 65, 1 Im Jahr 1840 gab es im Januar 6i92 Galeerensklaven

Einen Jux will er sich machen. sammengewebter Sammetstũck

du in bei⸗ ebrachtes Modell dargestellt 2 ma,

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 16. Juni 1842. Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 26 Sgr. 2 Pf., auch 2 Nthlr. 18 Sgr. * Roggen 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. 5 Sgr.; Hafer 1 Rihlr. 3 Sgr. 9 Pf, auch 1

sind 686 Wispel 12 Sche

Zu Wasser: 3 Rihlr. und 2 auch 1 Rthlr. 20 S auch 28 Sgr. 9 Pf. ; Erbs 16 Sgr. 3 Pf. (schlechte Sorte.)

Mittwoch, den 15. Juni 1812. Das Schock Strob 10 Rihlr., auch 8 Rthlr. 15 Sgr. Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf.

Kartoffel Der Scheffel 12 Sgr. 6 Pf., au

Branntwein ⸗P von Kartoffel⸗Spiritus in der Zeit vom 10. bis waren: 1149 14 Rthlr. pro 200 Quart à 53 pCt., oder? 10, 800 pCt. nach Tralles. Korn⸗Spiritus ohne Geschaͤft. Berlin, den 16. Juni 1842. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

14 Scheffel.

16. Jun

Verantwortlicher Redactenr e. J. W. 3 inkei sen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

ches von dem Inhaber zu quittiren ist, sind die Actien mit dazu gehbrigen 29 Coupons und 10 Di⸗ videndenscheinen nach acht Tagen in Empfan

Die Actionaire werden auf die in den Quittungs⸗ er Majestaͤt dem K . mit⸗

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auf 21, 357 Thlr. 3 Sgr.

and an den Meist bgabe der Geb n

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thlr. ö ar r.; kleine Ger Eröfen ü Rihlr. 17 Sgr. 6 Eingegangen

ahre, von jenem Tage an gerechnet, und fuͤr den Um⸗ onarchie ertheilt worden.

Angekommen: Se. Excellenz der Geheime Staats-Mi Roth er, von Läben. z enn , fn nn gh Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant und kom—

Iten Armee⸗Corps, von We yrach, nach

roße Gerste 1 Rtblr. Eingegangen

mandirende General des

l. 6. (weißer) 3 Rihlr.7 Sgr. 6 Pf., auch Brandenburg.

1 Rthir. 23 Sgr. 9 Pf., 5 Sgr.; Hafer 1 Rthlr., „auch 1 Rthlr. ind 1067 Wigpel

Zeitungs Nachrichten. Ausland.

Frankreich.

Der Moniteur enthalt heute die durch welche die Deputirten⸗Kamme l⸗-Kollegien auf den 9. Juli zusammenberu ng der neuen Kammer auf, den 3. Augu hl⸗Kollegien von Korsik

e dringt mehr als je darauf, daß die Kammer entfernt werden,

13. Juni. e Ordonna au fgelbst, die Wa fen und die Eroffnu d. J. festgesetzt wird sind auf den 12. Juli z

Das Commerce eamten aus der

Die beiden Wa usammenberufen.

und stellt zu

Versicherungs gegen Feuereesahær-

Sun Fire- ossice in London, errichtet im Jahre 1710, übernimmt jede Art Verzicherungen fahr zu bllligen festen Prämien, ohne erbindlichkeit fr die Verziche Das bedeutende Kapital Versasasuug derselben, bietet, heit dar, und werden etwanige

ralste und neral · Bevollmãẽ

ede beliebige Auskunst, wie auch die Versiche- runge · Bedingungen, Pläne und Antrags - Formulare, ertheilt

Der General. Bevollmichtigte Berlin, Behrenstr. No. 59.

Die Haupt- Agentur Gebr. Gertraudtenstr. No. 23.

Gebrauch der Wa

ler fol ument db fh uf hler folgende Argumente zur Du

„Nnmitten der endlosen Zwistigkei einen Punkt, in dem f daß naͤmlich die hr geschwaͤcht wird ebel und diese Ge schlossene Majorit ve Versammlung Fehler unserer par um die loyale A hat sie sich nnern unterworfen. sie ist mit derselben n Herrn Du perrn Guizot, Zersplitterung der rahlereien des 1. ebigkeit des 29. Ottober übe eit sagen, da einziges dersel

alle Meinungen in epraͤsentativ⸗ Regie⸗ und uͤbereinstm⸗ ahr der Unmoöͤglich⸗ t in den Kammern hat in dem Grade, lamentarischen Or⸗ nwendung der Re⸗ nach und nach den

rung immer mehr und me mend schreibt man dieses U keit zu, eine er zu konstituiren. wie die letzte, dem Lande die ganisatlon gezeigt. Ernannt, praͤsentativ⸗Regierun verschiedensten S die widersprechendsten Kabinette u Resignation und mit derselben Ge

errn Thiers, von

oalition der Parte von den unfruchtba demůthigenden Nach man kann in W duldet hat, ohne ein che jenes andauernden t liegt jetzt fuͤr all ein Kern von un abhaͤngig sind und die dah waltung an den Kern a täten, und ihre mögen der Reglerun ehen mag.

e und ent

ngen und die Tate konnen taglich in mei⸗ 83 9. n, .

erlin, den 4. Juninu ( Der Justij⸗Kommissarlus Bech er.

ngu . g zu erlangen, ystemen und Ma

fuͤgigkeit v Herrn Thier 1 H ; ien zu der

mn Feuers- k

Gesellschast, wie die die genũgendate Sicher- Schaden auf das libe- myteste durch den unter zeichneten Ge- tigten sür Deutschland regulirt und

angen, und isterien er⸗ achten und zu billigen. einer wirklichen Majo⸗ Es existirt in der Kammer on der Verwaltung in Haͤnden halten, ge jeder Ver⸗ chen Beamten bildet bergehenden Majori⸗ aßen zum Mobiliar⸗Ver⸗ nde dieselbe auch uaͤber⸗ Centrum gesichert

sie alle jene

e Welt offen dar. gefaͤhr 160 G deren Schicksal er durch ihren Stand Diese Masse r schwankenden und vor gehören gewiss

in welche H leses unwandelb

eputirten, die v e die 2 und durch ihre La von bffentli h

in Brest, Toulon und Rochefor? . fanden sich zu derselben Zelt H g n e,, 2 2 den kamen im Departement der Stine 51 vor, im Verhaͤltnisse kr Einwohnerzahl wie 1 zu 21; in anz Frankreich ist dieses

erhaͤltniß wie 1 zu 12. Ertraͤnken, tranguliren und Haͤngen waren die am haͤufigsten angewendeten Mittel des Selbstmordes; 197 erstickten sich durch Kohlendampf, eine Todes art, pie beson? ders in Paris jahrlich häufiger wird. Veranlassung zum Selbst⸗ morde waren bei 429 Noth, Unglück, Verluste; bei Bh haͤuslicher Kummer; bei 433 Eifer sucht, Gäwissensbisse, durch Aus schweifun⸗ gen veranlaßter Lebensuͤberdruß; bei 57 koͤrperliche Leiden, Furcht vor gerichtlichen Strafen ꝛc.; bei 686 Gehirn⸗Krankheiten.

. Paris, 13. Juni. Die Wahlen erzeugen eine un— . n in der Presse; jede Partei sucht 1 Trefflich⸗ eit ihrer Sache und ihrer Prinzipien darzuthun. Jede Nuance von der äußersten Linken bis zur äͤußersten Rechten, haͤlt den De⸗ putirten ihrer Meinung eine Lobrede, und damit dieselbe um so mehr Gewicht habe, muß man natuͤrlich die Deputirten der en? en , . Meinung angreifen und verkleinern. Man nimmt nun die Mitglieder der Kammern einzeln vor, unterwirft ihre par— lamentarische Laufbahn, ihre gesellschaftliche Stellung und das Unterpfand, welches sie ihrer Partei gegeben haben, einer Prufung. Es hat sich uͤber diesen Gegenstand ein kleiner, sehr unterhaltender Krieg zwischen den Journalen entsponnen, und sie enthalten eine Menge Anekdoten, die, wenn sie eben so wahr waͤren, als sie er⸗ oͤtzlich sind, nicht ohne Interesse seyn woͤrden. Die ministeriellen laͤtter, Und an ihrer Spitze das Journal des Debate, halten sich vorzüglich an das Eomst⸗ Thiers-Barrot und an das Cirkular des Letzteren. Sie haben eine kleine Frage zur Sprache gebracht welche die Opposition sehr in Verlegenheit etzen duaͤrfte, weñn äber haupt noch i Etwas dies zu thun vermbͤchte; es ist dies der Umlland, da err Varrot mit keinem Worte von der Frage spricht, welche Herrn Guizot von Herrn Thiers und Herrn Thiers von Herrn Guizot trennt, naͤmlich die Frage äber Krieg und g Die Opposition hat be tet, das Ministerium vom 27. Oktober habe Frankreich erabgewuͤrdigt, und bei den

sich hauptfaächlich auf diesen Punkt, um di Herrn Guizot zu rechtfertigen. Indem sie das ire fee n,

ligte die ven dem Praͤsidenten des 1. März vorgen z geheuren a e Vielleicht war sie 9 der e n ne, . kriegerischen Gesinnungen des Herrn Thiers nicht sehr uͤberzeugt denn man weiß, daß er bei seinen militairischen Růstun⸗ en nicht mit Konsequenz verfahren ist. Seine Note vom Oktober kontrastirt ein wenig mit der Armee, die er schaffen wollte, und die Räcktehr unserer Flotte aus den Syrischen Gewaͤssern ist eine strategische Bewegung fuͤr die ganz andere Generale als Herr Thlertz die Verantfwor?? lichkeit nicht übernehmen möchten. Herr erryer, mit dem er seit langer Zeit eine innige Verbindung unterhält, dient ihm so viel wie moglich in seinen Projekten. Diese nnäherung der rohalisischen Partel an dle Opposition und felbst an die Republstaner ist ubrigens von Herrn Berryer auegegangen, und er ist es, der diese Ver— schmelzung der extremen Part? ien erdacht hat, so oft es sich um

einen Akt d 1 er Opposition oder einen Gedanken des Umsturzes

so handelt es sich alsdann nur noch darum, die Chefs der

Koterieen, den persoͤnlichen Ehrgeiz und die individuellen Interessen um dasselbe zu sammeln, um eine jener Majoritäͤten zusammen⸗ zusetzen, die so lange dauern, bis neue Intriguen oder die Thaͤ⸗ tigkeit eines unbefriedigten Ehrgeizes sie wiederum zerstoͤren und in ein seg , nr. Lager verpflanzen. Mittelst jener kompak—

ffentlicher Beamten und eines Theils der verfuͤhrten oder getaͤuschten Linken gelang es Herrn Thiers, seine Majoritaͤt vom J. Marz zusammenzuseßen; mit demselben Kern, vermehrt durch die Hof-Partei und einige Bruchstäcke der konservativen Partei, gelang es Herrn Guizot, eine ganz entgegengesetzte Majo⸗ rität zu bilden. Vor einer und derselben Kammer Konnte Herr Thiers sagen, daß er ein Minister der Opposition und der Ver⸗ ͤhnung, ünd Herr Guizot, daß er der Mann der Erhaltung und des Wider standes sey; und Beide wurden von jenen 150 Veam— ten unterstuͤtzt, weil dieselben, wenn auch nicht die ministeriellen Prinzipien, doch die ministerielle Macht unbedingt anerkennen und

1839 wurden von 100 Verurtheilten nur 40 mit entehrenden, 60

Auch die Dauer der minder schweren Strafen wächss, so daß im Jahr 1840 von 100 dazu Verurtheilten 82, in * 1838 und 1339 nur 78 uber ein Jahr im Gefängniß blieben. Bei 4524 Verurtheilten erkannten die Geschworenen mildernde Um— stände an; im Vergleich mit früheren Jahren ergiebt sich in die⸗ ser Beziehun e, r. Resultat: 1833: 59, 1834: 60, 1835:

37: 69, 18358. 69, 1839: 70, 1810: 69.

1842.

Berryer von der legitimistischen Partei nicht ganz gebilli Gewisse Royalisten erinnern sich, daß es die ö 84 äußere Linke gewesen sind, welche den Sturz der Bourbons her⸗ beigefuͤhrt haben, und es scheint ihnen wenig logisch zu seyn, sich tempęrair mit einer Partei zu verbinden, die ihnen so viel Uebles zugefügt hat und die stets ihr Gegner seyn wird. Andere neh⸗ men den Eid nicht so leicht, wie die Gazette de Fran ce. Der religibse Eid und die Rechtschaffenheit sind für sie maͤchtiger, als die politischen Leidenschaften, und obgleich sie eine tiefe Abneigung gegen die jeßige Regierung hegen, so wollen sie doch den gewun⸗ denen Weg nicht einschlagen, den mehrere royalistische Journalisten vorgezeichnet haben. Die Quotidienne und die Gazette de France. haben den Aufforderungen nicht entsprochen, welche von den ministeriellen Journalen in dieser Beziehung an sie ergangen sind. Der Punkt ist allerdings delikat, und diejenigen, welche sich mit Ehre und Loyalität brüssen, konnen nicht offen eingestehen, daß sie den Eid leisten werden, um ihn sodann zu verletzen. Diese Spaltungen werden ubrigens nur die Minoritaͤt der Legitimisten von der Wahl⸗Urne entfernen; der Ueberrest wird sich am 9. Juli ohne Unruhe und Verwirrung zu den im heutigen Blatte des Monteur festgesetzten Versammlungen begeben.

Indem die Parteien sich de sactò verbinden, um der Regie⸗ rung auf eine kompaktere Weise opponiren zu können, unterlassen sie jedoch nicht, gewisse Vorbehalte in Bezug auf Prinzipien auf⸗ zustellen, und dies ist nicht der am wenigsten merkwuͤrdige Theil der politischen Aufregung dieser Zeit. Es ergiebt sich aus diesen doktrinalen Erlaͤuterüngen, daß die Parteien, welche sich momen⸗ tan vereinigen, um das Ministerium zu stuͤrzen, keine große Ach⸗ tung vor einander zu erkennen geber, und daß der Haß, den sie gegenseitig hegen, durch ihre ephemere Ver bindung nur schwach verhüllt wird. Dieser Haß ist zwischen den Fractionen einer Par⸗ tei eben so stark, wie zwischen den Parteien selbst. So giebt es z. B unter den Republikanern drei scharf geschiedene Nuancen, naͤmlich ersf⸗ lich diejenige, deren Organ der National ist; dies sind die Aristo⸗ kraten der Partei; an ihrer Spitze stehen die Herren Arago Dupont de b Eure, Marie, Ledru⸗Rollin u. s. w. Sodann konn⸗ men diejenigen, deren Organ das Journal du Peuple war, das seit drei Monaten gestorben ist, und die finden, daß der National den hohl Klassen zu viel Zugestaͤnd⸗ nisse mache; endlich haben wir noch die letzte Schicht des Republikanismus, welche aus den Kommunisten, Egalisirern, Ca⸗ betisten u. s. w. besteht. Man begreift, daß diese letzte Kategorie sich nicht mit den Wahlen beschaͤftigt, die Repraͤsentativ⸗ Regierung

als eine Absurditaͤt betrachtet und nur von Nivellirung un agrarischen Gesetze traͤumt. Ihre Meinungen sind . Herrn Arago eben so enkfernt, wie von denen der reinen Royali⸗ sten, und zeichnen sich im Grunde nur aus durch ihre Feindselig— keit gegen Alles, was wohlhabend, gebildet und gelehrt ss. Der Haß, welcher sich in der royalistischen Partei offenbart ist eben so groß, wie unter den Republikanern. Beim Lesen der Gazette de Frange wuͤrde man nicht glauben, daß der Chef derselben, Herr von Genoude, ein Priester ist, und daß die gewoͤhn⸗

des Ministeriums angriff, theilfe sie natuͤrlich! di , Ansichten ihres temporgiren Patrons, des . 66.

Man muß indeß eingestehen, daß diese Taktik des Herrn

lichen Redacteure der groͤßten Froͤmmigkeit ergeben sind'

Gazette de France hat einen größeren in , Leser und Abonnenten des Journais la France, als gegen die eifrigsten Republikaner. Bei diesen Rivalltaͤten nimmt die Politik unstreitig den ersten Rang ein, doch spielen die Privat⸗Interessen dabei auch eine bedeutende Rolle. Die Reihen der roalistischen Partei werden durch den Tod, durch Abfall und durch Gleich⸗ guͤltigkeit immer mehr gelichtet, und unter diesen Umstaͤnden sucht jedes Blatt derselben die groͤßte Menge der Klienten zu be⸗ halten. Die Existenz der legitimistischen Blatter ist sehr gefaͤhr⸗ det, und die Zahl ihrer Abonnenten nimmt mit jedem Tage ab. Nun ist es bekannt, daß, wenn Hungersnoth in einem Lager herrscht, auch die Zwietracht nicht fern ist. Es darf daher nicht Erstaunen erregen, wenn in Bezug auf die Wahlen und den Eid keine Einigkeit unter den Ueberresten der Legitimitaͤt herrscht.

2 Grog tan len und Irland.

ondon, 14. Juni. Ihre Majestaͤt die Königin hat ge

die erste Eisenbahnfahrt gemacht, und zwar auf 24 4 Te; nach London fuͤhrenden Theil der . westlichen Bahn. Die Direction hatte an den Stationsorten Slough und Paddington festliche Anstalten zum Empfang der Königin und ihres Ge⸗ mahls getroffen. Vor ihrer Abfahrt von Windsor nahm Ihre Majestaäͤt eine Gluͤckwunsch-Adresse der Schuler von Eton entgegen. Nach ihrer Ankunft im Buckingham ⸗Palast hielt die Koͤnigin eine Geheimeraths-Versammlung, in welcher Höchstdie⸗ selbe der beabsichtigten Vermaͤhlung Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kron⸗ prinzen von Hannbver mit der Prinzessin Alexandrine Marie von

feierlichen politischen Diskusstonen in“ der ammer stuͤtzte sie , ,,

Im Hberhause wurde gestern die Frage diskutirt ĩ religioͤsen Gesinnungen von gerichtlichen 1 bei . ö zu uüntersuchen habe; es wurde dafur und dawider gesprochen, aber die Mehrheit entschied sich dafuͤr, daß das mit Hinsicht auf den Konstabler Simpsen, der durch Zeugenbeweis als Atheist konsta⸗ tirt worden, eingsschlagene Verfahren, namlich seine Zur ůckweisung als gerichtlicher Zeuge, gesetzmäßig gewesen sey. Im unte gan⸗ wurde wieder viel uber Wahl An elegenheiten verhandelt und dann im Ausschusse mit der Tarif⸗Diskussion fortgefahren, wobei wieder alle Amendements durchfielen und die ministeriellen Vorschlaͤge ie, an , wurden. )

m r' 183g wurde Dr. Hampden von Lord Mel zum Profeffor der Theologie an der Universität Oxford 3 Die Universitat protestirte dagegen, weil sie Rationalismus in Hampden's Lehren gefunden haben wollte, befonders in seinen An— e. uͤber die goͤtiliche Gnade und uͤber die menschliche Seele. 6 Melbourne kehrte sich jedoch nicht an die Protestation, und

r. Hampden trat i Professur an. Es wurde darauf ein Universitaͤts⸗Beschluß gefaßt, durch weichen man diesen Profesfor von dem zu Oxford noch bestehenden Keßzereigericht 6 ö , . e , anschlagen, daß kein Kandidat der Theologe, m des ** Hampden beiwohne, ein 6 erhalten werde.