1842 / 173 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

überschuldeten) Grundeigenthümer berechtigt; es waren ihrer dies⸗ mal mehr als S0 erschlenen, und da war es in der That er⸗ muthigend, r,, zu sehen, welcher ehrenwerthe Geist sich in der so zahlreichen wr, aussprach, wie einhellig Alles die Pflicht anerkannte, die neue Last selbst zu tragen, wle man ohne Murren in das Unvermeidliche sich fügte, wie jeder Vortrag, auch des einfachsten Buͤrgers, Billigkeitsgefuͤhl, Redlichkeit und muthiges Vertrauen auf den Höͤchsten athmete, der auch durch

diese Kalamitaͤt die geliebte Vaterstadt gläcklich hindurchuͤhren Daß bei einem solchen Geist, wie er am Donnerstag sich

werde. aussprach, sene einzelne Differenz zwischen Rath und Buůͤrgerschaft leicht und bald sich ausgleichen wird, ist gar keinem Zweifel un⸗ terworfen. brannten Grundbesitzes wird dadurch erledigt seyn.

Hoffen wir, 96 . sicherungs⸗Association, ihre glückliche Erledigung finden wird; es ist

Grund genug zur Hoffnung da; die reichlichen Spenden Deutsch⸗

lands und der Nachbarlaͤnder, die sich leicht auf 3 Millionen be— laufen koͤnnten, werden schon jetzt nachdem die erste Neth der eigentlichen Armen gelindert ist und fuͤr den Handarbeiter sich Er— werb im Ueberfluß in Aussicht stellt 2 hauptsaͤchlich benutzt, um sey es durch unverzinsliche Vorschuͤsse auf mehrere Jahre, sey es durch Geschenke den Mittelstand zur n der Geschäfte nach Moͤglichkeit in Stand zu setzen; schon erheben sich an den offentlichen Plätzen und Promenaden, und zwischen den Truͤmmern lange Relhen von hoͤlzernen und halb— gemauerten Häuschen, in welchen diejenigen, die in den verschont gebliebenen

wohlhabende Hausbewohner, die bisher nicht an Vermiethen dach⸗

ten, schraͤnken sich ein, um den abgebrannten Mitbürgern die un-

teren Etagen zu Laden, die oberen zu Wohnungen einzuräumen; durch Vorschuͤsse wird das noͤthigste Handwerkögeräͤth herbeige⸗ schafft, und die öffentliche Unterstüͤßzungs⸗Behörde, der Huͤlfs-Verein und die mit beiden in Verbindung stehende wohlthätige Vorschuß⸗ Anstalt, bemuͤht sich, auf moͤglichst schonende Weise selbst diejeni⸗ gen zu helfen, die sich ohne solches Entgegenkommen nicht ent— schließen wurden, eine Huͤlfe in Anspruch zu nehmen. Kann dann, nach definitiver Liquidirung der Schaͤden, die Association nur etwa 20 pCt. derselben ersetzen, koͤnnen auch jene Behoͤrden mit den eingehenden Gaben nur einen verhaͤltnißmaäßig kleinen Theil des Schadens decken, so wird sich am Ende doch vielleicht noch ein Mittel finden lassen, um den leidenden Theil der mittleren Klassen vor jenem Verderben zu schuͤtzen, welches ich oben schilderte, und welches allerdings in der ersten Zeit sich in so Schrecken erregen— der Gestalt vor aller Augen stellte, daß eine gewisse Aufregung unvermeidlich war. Ueber diese Aufregung, welcher neuigkeitssuͤch⸗ tige Zeitungs-Korrespondenten faͤlschlich einen politischen, einen

Gefahr drohenden Charakter unterzuschieben eilten, werde ich mir

in einem nächsten Schreiben einige Bemerkungen erlauben.

Aus wärti ge Börsen.

Am ster dam, 19. Juni. Niederl. wirkl. Seh. 523. 55 Span. 192.

Aut werpen, 18. Jani. Zinal. Neue Aul. 193.

Ham burg, 21. Juni. Raunk- Acuen 1690. Kuß. Russ. 1099.

Paris, 18. Juni. 55 Reute iu eour. II9. 45. 33 Rente 6in eur. 79. 70. Anl. de 1811 55 earl. au eompt. 105. 60. 53 span. Reute 23. Passive 47.

Wien, 18. Jani. S5 Mei. 1083. 45 1005. 35 773. 15 Rank- Actien 1659. Aul. de 31 1377. de 1s 1839 1072.

Die wichtige Frage wegen Entschaͤdigung des abge⸗ auch die andere Frage, die der Brand-Ver⸗

traßen keine passenden Lokale zu Laͤden finden konn- ten, ihren Detail⸗Verkauf oder ihr sonstiges Gewerbe fortsetzen;

Lusidruek . ... 36,00 Par.

253 56.

748

R er line

r KE ür se.

Den 23. Juni 1842.

Pr. Cour.

Fonds. riet. l.

Actien.

Zt.

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1014

102 102

St. Sehuld- Seh. do. do. a. 3 pCt. ab;estempelt Pr. Rugl. Oul. 30. Prüm. Sch. der Sechandlung. RKurm. Sehuldv. Kerl. Stadi - Obl. Danz. do. in Th. Westp. Pfandbr. Grossh. Pos. do. Ostpr. Pfandhr. Pomm. do. Kur- u. Jeum. do. Sehlesische do.

161

101 104 48 103 107

1037 103 1603 ĩ⸗ ;

*

d 1

Krl. Pota. Risenb. do. do. Prior. Obl. Mę. Lps. Eisenb. o. do. Prior. Obl. Erl. Anh. Risenb. do. do. Prior. Obl. Dũss Elb. Eisenb. 37 40. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb.

do. do. Prior. Obl.

Gold al marco Friedrichs or Andere i ol dun-

Diseonto

* 9

1

10 1 1

zen à 5 Th.

) Der Käufer vergütet die abgelaufenen Eiusen à 4 pCt. und aussFerdem pi.

p- anno bis 31. Dezember 1842.

ech sSel- Co

Pr. (Cour. Thlr. zu 30 Sgr- kriet. I Geld.

1 r S.

Anisterdam do. lIambursg o. London ...... . Parke. 2826 h

Wien in 20 Xr

Leibzig in Courant im 14 ThI. Fuss.. Frankfurt a. M. Wæ. ...... ...... 150 Petersburg 1

150 1. 100 Tulr. 100 The.

1307 139] 1 19

H ur 2 Mi. Hur 2 Mi. 3 M.. 2 Mt. 2 Mi. 2 M.. 2 Mt. S Taßge rl. 2 Mit. ski. 3 Woch.

119

Berlin- Anhaltische Eisenbahn.

Die Frequenz auf der Berlin- Anhaltischen Eisenbalin hat

betragen:

Personen.

Einnahme.

vom 1. Jan. bis ult. April c. 79, is3 94,335 Rthlr. 16 Sgr. Ps.

im Monat Mai ..... .. ...... 33, 665

39, 416 6 .

112.848

Cent Frachtgut bis ult. April e... im Monat Mai .. .. ....

go, S5 31,298 Rih' jr. 26 Sgr.

22,1404

, ir

ner. REinnalime.

12.

6, 302. -

Meteorologische

Geobachtungen.

Nachmittags 2 Uhr.

Morgens

1812. 6 Uhr.

22. Juni.

Abends 10 Uur.

Nach einmaliger Neobachtung.

Luft äürme .. Thaupunkt ... Dunstsãtiigung Wetter

Wind W. Wolkenzug. .. W.

Tagesmittel: 336,29 Par... 1

4 13,90 R. 47,609 R. 61 pCt.

2 41 pCt. trũbe.

6, as Par. 36,3 4 Par. 4 20,22 R. 4 12,020 n. 8,8? R. 4 7,72 R.

Quellwürme 8,6? n. Fluss wärme 14,22 M. kHoden wärme 15, 1 R. Ausduustuus G, oa, Rh. Nie derachles 0, o 11 Rh. Wuürme wechsel- 21, 0 4 115,49. 5,8 . * 7,9? R. 2 57 pCt. W.

69 pCt. halbhei er. W.

Allgemeiner Anzeiger für die Preustischen Staaten.

Bekanntmachungen.

Da über den Nachlaß des am 11. Januar 1811 hierselbst verstorbenen Kammerherrn und Legations⸗

2493 Thlr. 7 Sgr. 5 Pf. einschließlich 782 Thlr. 15 Sgr. Gold festgesetzt.

Die speziellen Verpachtungs-Bedingungen nebst der Karte und den Vermessungs- und Bonitirungs⸗

Hamburg. (Dampfboot

Dampfsschifffahrt zwischen Potsdam und

alke) Die Abfahrt erfolgt regelmäßig jeden Dienstag

dönigliche Schauspielt.

an e Juni. Im Opernhause: Die Puritaner. Große Qper in 3. Abth., mit Tan. Musik von Bellinl. (Dlle. Kathinka Evers, Königl. Wärttembergische Kammersangerln vom Hos— Theater zu 2 Elvira, als Gastrolle.)

Im Schauspiselhause: Une Chaine, còomqdie nouvelle en 5 2 * Scribe.

onnabend, 25. Juni. Im Schauspielhause: irre mich

nie. Hierauf: Das Blatt hat sich 86 20

Senntag, 26. Junl. Im Gpernhause: ner Thur. Hierauf: Robert und Bertrand.

Im Schauspielhause: Französische Vorstellu gil e et 27. Juni. Im Schauspielhause: Wildniß.

Jeder fege vor sei⸗

ng. Ber Sohn der

Königstädtieches Theater.

Freitag, 24. Juni. Einen Jux will er sich machen. Posse mit Gesang in 4 Akten, von J. Nestroy.

Sonnabend, 25. Juni. Suvertuͤre aus der Oper: „Die Ball⸗ nacht‘ von Auber. Hierauf: Introduction und Polonaise für die Floͤte (E-dur), komponirt und vorgetragen von Herrn Oelschig, Mitglied des Orchesters des , , . Theaters. Dann, sum erstenmale wiederholt: Von Sieben die Häßlichste. Lustspiel n 3 Akten und einem Vorspiel nach Told's Erzählung, von C. An⸗ ely. Nach dem Vorspiel des Stücks: Variationen über ein hema aus der Oper: „Armide“, komponirt und vorgetragen von

Herrn Oelschig.

An die Leser.

Die vierteljährliche Pränumeration der Staats Zeitung beträgt 2 Rthlr. Preuß. Cour. für das Inland. Bestellungen für Berli werden in der Expedition selbst (riet X uf Nr. T2) gemacht, und jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Pränumerant erhält das Blatt

durch die Stadtpost, schon den Abend vor dem ange⸗

gebenen Datum, frei ins Haus gesandt. Aus⸗ wärtige, des In⸗ oder Auslandes, bewirken ihre Be⸗ stellungen rechtzeitig bei den resp. Post-⸗Aemtern; wer dies versäumt, kann nicht mit Gewißheit die Num— mern erwarten, die vor der hier eingegangenen Anmel dung erschienen sind. .

Für einzelne Nummern des Blattes ist der Preis 24 Sgr.

* Verantwortlicher Redaeteur Dr.

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei.

J. W. Zin kkeisen.

Literarische Anzeigen.

Musikalien - Leih- Institut der Buch-, Kunst- und Musikalien Ilandlung von Ed. Bote C G. Bock,

Allgemeine

Preußischt Staats-Zeitung.

Berlin, Sonnabend den 25sen Juni

M 174.

ten.

r ö. . und die Opposition. Unruhige Auftritte in der Rechtsschule. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Die eie 2 r und die jetzige voli⸗

e .

ar . 5* . n nn,, n

vil g, le Vůud enrur der Provinz Luxemburg. Abreise de nigs.

Dentsche Bundesstaaten. Schreiben aus Dresden. (Der Ent⸗ , . w riminal⸗Prozeß⸗Ordnung.) Schreiben aus

rank furt a. M.

ann enats⸗Bekanntmachung wegen Eintritts Russischer un⸗ terthanen in das Krakauer Unteribanen- Verhaͤltniß.

k . . Wien. Banus von Kroatien. Richtung der Eisen⸗

ahn na rag.

. Dauernde Minister⸗Krisis.

Inland. Berlin. Privileglum wegen Ausfertigung neuer Stadt⸗ Obligationen der Stadt Breslau. Königl. Kabinets⸗Ordre, die seit laͤnger als 56 Jahren deponirten Testamente betreffend. Tilsit. Durchreise Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von Preußen. Mün ster. Dombau⸗Vereln.

Ein Orden zur Ehre Friedrich's des Großen. 21 e an Verfassung der muhammedanischen Laͤnder. (Erster riikel.

e , ,,. Kunst und Literatur. Berlin. Musikalisches

Ehren Diplom. Stettin. General⸗Versammlung der Gesell⸗ schast für Pommersche Geschichte und Alterthumskunde. Stillfried ⸗Rattonitz. Denkmale des Schwanen⸗Ordens.

m 2 -

4—

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Maßsestaͤt der König haben Allergnädigst geruht: Dem Hauptmann Stoltz, aggregirt dem Sten kombinirten Reserve⸗Bataillon, den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse; und Dem Ober⸗Landesgerichts⸗Rath Stuve zu Hamm den Cha⸗ rakter als Geheimer Justizrath zu verleihen.

Der bisherige Landgerichts-Referendarius Johann Karl Jo seph Ritzenhoff zu Kbin ist auf den Grund der bestandenen dritten Prufung zum Advokaten im Bezirke des Königl. Appella⸗ tionsgerichtshofes zu Köln ernannt worden.

Angekommen: Se. Durchlaucht der General-Major und Commandeur der 6ten Landwehr ⸗Brigade, Fuͤrst Wilhelm Radziwill, von Oranienburg.

Abgereist: Der Geheime Kabinets-Rath Dr. Müller, nach Stettin.

Der Generalstabs-Arzt der Armee und Chef des Militair⸗

uͤber vor lhnen auf eine Weise aussprechen, die keinen Vorwand zur Zweideutigkeit uͤubrig lassen soll.“

In einer der Vorlesungen an der hiesigen Rechtsschule haben in den letzten Tagen durch die Schuld eines der Professoren die aͤrgerlichsten Auftritte stattgefunden, Auftritte, die fuͤr denjeni⸗ gen, der mit dem Wesen Kir fr. Universitaͤten vertraut ist, fast unbegreiflich sind. Herr Voileux, Advokat am hlesigen Königlichen Gerichtshofe, der ein Werk ber die Falliten zur Durchsicht er— hatte, wollte, ehe er ein Urtheil uͤber dasselbe abgab, die

orlesungen des Herrn Bravard, Prosessors des Handelsrechtes, mit anhören. Er erbat sich von demselben eine Eintrittskarte, die dieser aber aus persoͤnlicher Feindschaft verweigerte. Herr Boi⸗ leux wandte sich darauf an den Vorsteher der Fakultat, von dem er die gewaͤnschte Eintrittgkarte sogleich erhlelt. Als er sich aber in den Saal, wo die Vorlesungen gehalten wurden, begeben wollte, ward ihm von dem dienenden Beamten, im Auftrage des Professors, der Eintritt verweigert. Der Vorstand der Fakultaͤt, von dieser Weigerung in Kenntniß gesetzt, drang vergebens in Herrn Bravard, das Verbot aufzuheben. Herr Bravard beharrte dabei, und es mußte dem Minisier des oͤffentlichen Unterrichts aber diesen Vorfall Bericht erstattet werden. Nach einer Bera⸗ thung in dem Königlichen Confeil des offentlichen Unterrichts ging dem Professor eine Verordnung zu, welche ihm aufgab, Herrn Boileux, so wie alle diejenigen, welche mit Karten von dem Vor⸗ stand versehen worden waͤren, ungehindert an seinen Vorlesungen Theil nehmen zu lassen. Man hatte glauben sollen, daß durch eine solche Entscheidung jenem beklagenswerthen Konflikt ein Ende gemacht worden waͤre. Aber gestern, als Herr Bravard Herrn Boileux in seiner Vorlesung erblickte, unterbrach er seinen Vortrag und gab Befehl, jenen Zuhbrer aus dem Saale zu bringen. Herr Bolleux weigerte sich natuͤrlich, diesem Befehle Folge zu leisten, und bald erhob sich von allen Punkten des Saales ein verwirrtes und tobendes Geschrei fuͤr und gegen die Ansicht des Professors. Der Vorstand der Fakultaͤt, der sogleich herbeieilte, die Ruhe aber nicht herstellen konnte und den Skan⸗ dal nicht verlaͤngern wollte, bat Herrn Boileux, den Saal zu ver— lassen, mit dem Versprechen, daß die Thatsachen zur Kenntniß der Behörden gebracht werden worden. Der offizielle Bericht an den Minister des oͤffentlichen Unterrichts ist bereits abgegangen, und man sieht der Entscheldung des Conseils entgegen.

Der Marschall Soult hat sich heute nach dem Schlosse von Meudon ü. welches der Kbnig . des Sommers zu seiner Verf ug stellt hat. Er wird langere Zeit dort verwei⸗ ien, * m = 43 , zu leiten nr

err Victor Hugo tritt den bevorstehenden Wahlen in Montauban als Kandidat auf. en h

*. Paris, 18. Juni. Der Vicomte von C n, Anhänger der äußersten Liuken, ist ein sehr rn trefflicher Schriftsteller und sehr bewandert in den Verwaltungs⸗ Angelegenheiten, allein er laͤßt sich zuweilen durch die Leidenschaft hinreißen und widmet sein Talent einer Sache, die er vor zwoͤlf oder vierzehn Jahren nicht wuͤrde vertheidigt haben. Er maͤhlt gewohnlich die Zeit der Wahlen fuͤr die Herausgabe seiner meist unter dem Namen Timon erscheinenden Broschuͤren und reprodu—

jeßt geistreicher Mann, ein

1842.

Man verlangt darin die strenge und wirkliche Verantwortlichkeit der Minister und anderer Agenten der Regierung, so wie die voll kommene Unabhaͤngigkeit der Deputirten. Um nun diese Unab— hängigkeit zu erlangen, fordert das Comité ganz offen die Ver= schmelzung der verschiedenen Oppositionen, die, wie es sagt, noth⸗ wendig sey, um die Majoritaͤt zu erhalten. So wird also die Republik die Legitimität umarmen; das ist nichts Neues, allein man hatte es noch nicht mit der Aufrichtigkeit und Naivetaͤt aus⸗ gesprochen, wie das Comité der äußersten Linken. Eben so wie die Linke-⸗Barrot fordert die Linke⸗Cormenin die parlamentarische und die Wahl-Reform, und die Waͤhler werden aufgefordert, die Kandidaten in dieser Beziehung zu befragen. Wir glauben, daß die Waͤhler Fragen uͤber ganz andere Dinge, die sie weit mehr interessiren, an die Kandidaten richten und ihre Zeit nicht mit solchen Dingen verlieren werden.

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz⸗ zung vom 17. Juni. (B. H.) Die Opposition gegen das neue Armen⸗Geseß geht bekanntlich nur von den Radikalen und den Ultra⸗Tories aus, waͤhrend die ministerielle Partei sich durch das Organ Sir Robert Peel's und Sir James Graham's schon lange als dem Wesen nach mit den Ansichten des Haupt⸗Urhebers jenes Gesetzes, Lord John Russell, einverstanden erklart hat. Der radikale Opponent, Herr Sharman Crawford, griff denn auch in der Rede, durch welche er seine Opposition zu motiviren suchte, die Prinzipien, auf denen das neue Armen⸗Gesetz beruht, und das ganze bei der Ausfuͤhrung derselben befolgte System in allen seinen Details an, vor Allem die den General— Armen⸗-Commissairen durch das Gesetz gegebene Vorschrift, darauf zu sehen, daß nur wirklich beduͤrftigen Personen Unterstätzung verabreicht, und daß alle Arme, die Unterstuͤtzung erhalten, ohne Ausnahme in den zu diesem Behufe errichteten Armen-Nrbeits— haͤusern untergebracht werden, wodurch beabsichtigt wird, den durch das fruͤhere System hervorgerufenen Uebeln abzuhelfen, dem zu⸗ felge die Armengeld⸗Bewilllgung auch an ruͤstige, nur tempor air hüͤlfsbeduͤrftige Arme außer den Arbeitshaͤusern dem freien Ermessen der Armenpfleger uͤberlassen war, was natuͤrlich oft zu arger Geld— verschleuderung Anlaß gab.

Herr Crawford erklaͤrte sich gegen das neue System, weil es dazu fuͤh re, 4 oft Aeltern und Kinder von einander getrennt und dem— nach die Familienbande gelockert würden, weil in den Armenhaͤufern die Behandlung der Armen von Seiten der Vorsteher oft roh und barbarisch sey, weil das zusammenleben einer so großen. Menge von Armen in moralischen Beziehungen nur nachtheilige Folgen hervor bringen konne und auch die phystsche Gesundheit darunker seide, welche Punkte er alle durch einzelne Angaben zu belegen fuchte; naturlich hob er dabei die schlagendsten Beisptele hervor und führte unter in derem aus einem Berichte vom Jahre 1811 an, die Einrichtungen in dem Arbeitshause fn Sevenoaks seyen so schlecht, daß 86 Knaben in 19 Bet⸗ ten. 75 Maͤdchen in 16 Betten, 57 Maͤnner in 31 Betten und 40 Weiber in 20 Betten schlafen muͤßten, woraus denn zahlloseKoͤrperkrankheiten, insbe⸗ sondere Kröͤpfe, Druͤsen⸗Anschwellungen und dergleichen, entstanden seyen. Andererseits fuͤhrte Herr Crawford an, daß die General-Ärmen⸗Com. missaire selbst in einzelnen Fallen anerkannt haͤtten, das Armen - Ge⸗ setz binde sie nicht streng an die Beschraͤnkung der unterstuͤtzung auf den Umfang der Armen⸗ÄArbeitshaͤuser, es duͤrfken vielmehr unter um!

Seeretairs Albert Friedrich Ernst Grafen von Ka⸗Registern, so wie die Haupt-Ertrags⸗Nachweisung Morgen 6 Uhr. Passagier⸗ Billette sind bei dem d e. . z irt sie so bald wie moͤgli ñ iti ö gen . 9 Jägerstrasse No. 42, Ecke der Oberwallstrasse. zirt sie so bald wie moͤglich in den zu seiner Disposition stehen staͤnden auch an arbeitsfaͤhige Arme außerhalb derselben unterstüͤtzun

mee am 28. Oktober 18411 der erbschaftliche Liqui⸗ dations Prozeß erdffnet ist, so werden die saͤnmtli⸗ chen Glaͤubiger hierdurch vorgeladen, sich in dem auf den 27. Juli 1842, Vormittags 10 uhr, vor dem Kammergerichts⸗Assessor Lamprecht im Kam⸗ mergerichte anberaumten Liquidations⸗Termine zu gestellen, den Betrag und die Art ihrer Forderung

anzugeben und die vorhandenen Dokumente urschrift⸗

lich vorzulegen. Auswaͤrtigen werden die Justiz⸗ Kommissarien Landgerichts Rath Bauer, von Teni⸗ pvelhoff, Nauds und Justizrath Jung als Bevoll⸗ maͤchtigte vorgeschlagen.

Die Ausbleiben den haben zu rn, ,. daß sie aller ihrer etwanigen Vorrechte fuͤr verlustig erklart und mit ihren Forderungen nur an dasjenige, was nach Befriedigung der sich meldenden Glaͤubiger von der Masse etwa übrig bleiben mochte, werden ver⸗ wiesen werden.

Berlin, am 19. Maͤrz 1842.

Koͤnigl. Preuß. Kammergericht.

Bekanntmachung. Die 3 bis 4 Stunden von den Staͤdten Halle, Wettin, Loebejuͤn und Zoerbig und auf dem Berge gleichen Namens liegende Königliche Domaine Pe⸗ tersberg soll, höheren Bestimmuüngen zufolge, nebst der mit derselben verbundenen Brauerei und dem herrschaftlichen Steinbruche, so wie mit dem aus den Doͤrfern Nehlitz, Froesnitz und Westewitz, resp. aus dem Dorfe Naundorf, zu entrichten den NRatural= Garbenzehnt, bestehend in 19 Schock Mdl. 3 Garben Weizen, ö Roggen, * * aus d 49 rn, Dene, dae, und den aus dem Amtsbezirke Petersberg' aufkom— menden Natural. Geiler den . be en in cheffel 16. Mz. Weizen, K 1 Roggen, ? 23 Gerste und 328 * ö 11 3 afe im Reg der öffentlichen Lieitation 1813 ab, auf 21 nach einander folgende bis Johannis 1867, an den Meistbietenden verpg tet werden.

r, von Johannis Jahre, 6

der Domaine Petersberg, koͤnnen taglich mit Aus⸗ schluß der Sonntage, in unserer Domainen⸗Regi⸗ stratur eingesehen werden.

Zur Lieitation haben wir einen Termin auf Don⸗ nerstag den 8. September c., Vormittags 10 Uhr, in unserem Sessionssaale vor dem Departements⸗ Rath Herrn Regierungs⸗Rath von Rode angesetzt. Der Zuschlag bleibt jedoch der hoͤheren Genehmi⸗ gung mit dem Rechte der Auswahl unter den drei Bestbietenden vorbehalten.

Merseburg, den 13. Juni 1812.

Koͤnigliche Regierung, Abtheilung fuͤr die Verwal⸗ tung der direkken Steuern, Domainen und Forsten.

Avertissement. Da sich trotz der zu wiederholten Malen in den offentlichen Blaͤttern eingeruͤckten Bekanntmachung Faͤlle ergeben haben, daß literarische Werke direkt an Seine Majestaͤt den Kaiser von Oesterreich ein⸗ gesendet worden sind, so wird hiermit von Seiten der Kaiserl. Königl. Oesterr. Gesandtschaft allhier er⸗ neuert in Erinnerung gebracht, daß Seine Majestaͤt der Kaiser nur jene literarischen Werke, Kupferstiche, Lithographieen, Zeichnungen und andere Kunst⸗Er⸗ jeugnisse annehmen, zu deren Einsendung vorerst die Allerhoͤch ste nnn durch die Kaiserl. Koͤnigl. Ge⸗ sandtschaft erwirkt worden ist, und daß ordnungswi⸗ drige, direkte Sendungen dem Einsender kuͤnftig ohne westere Ruͤckfrage auf seine Kosten zuruͤckgesendet werden. Berlin, den 20. Juni 1842.

Hoͤhere Buͤrgerschule Lehrer-Gesuch. In der Kreisstadt Gladbach, Reg.-Bez. Duͤsseldorf, wird fur eine durch Privat⸗Verein zu errichtende höhere Bürgerschule ein Lehrer gesucht, der geeignet ist, in der * ig als Rektor dleser An . vorzustehen. Der Kreis Gladbach ist einer der gewerbthaäatigsten der Rheinprovinzen, demgemäß wird die Aufgabe der Anstalt besonders dahin gerichtet seyn, die Jugend auszubilden, die sich dem Handels- und Gewerb⸗Fache widmen soll. Zur Ertheilung des Untercichts in den neueren Sprachen und in den Natur⸗

Zu derselben gehören, außer den erforderlichen

Wirthschafts⸗Gebaͤuden, a, an Gaͤrten Ackerland Wiesen Graseland 83 u. Baustellen, egen u. Graͤben 6 2, 233 zusammen d RNorꝭ Dr I N.

2 Morg. 31, Mm. 771 2 57 9 64 102

90

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V n u

und

i en schaftzen müßte der Anzustellende daher sich vorzüglich befähigt fühlen. Feen ach den eo re gen und vielsesitigeren Fähigkeiten für ie erste Lehrersielle an einer solchen Anstalt wird eine ganz ang emeffene Gehalt fum me zu⸗

, e,

an wende sich (portofrei) an den Praͤses des Kurgtoriums der zu n . 65. er⸗ schule, . und Kommerzienrath Quirin

es Croon in M.

Rhederei zwischen wird, es erfordern

an jedem Donner

an jedem Mittwoch und Freitag

chte. Stettin, den 20. Juni 1842.

1) wetzen der Zulässigkeit,

zu dürsen, und

hierdurch mit dem ergebensten dals die Verhandlungen in

Ansang nehmen werd Schwedt a. d. O,

8 Minimum des Pachtzinses mit Ausschluß d ved r, fur die , r n e ng, lle ist a

uf

A. Lemonius.

Unterzeichneten zu haben, am Bord des Dampf⸗ bootes werden keine Fahrbillette verkauft. L. F. Anker, Behrenstr. 23.

Im Monat Juli wird das Dampfschiff „Kronprin— zesstn“, Eapitain Biuhm, von bier

an jedem , f. Mittags 12 uhr,

an jedem Sonnabend, Morgens 5 Uhr, und an jedem Montag nach Ankunft von Ruͤgen,

Morgens 8 Uhr,

von Swinemünde erpedirt werden. An den Sonn⸗ abenden faͤhrt dasselbe, mit einer kurzen Anlagezeit in Swinemünde, von hier bis Putbus, verweilt daselbst an den Sonntagen und kehrt von dort an den Mon⸗ tag Morgen um 4 uhr, wieder mit einer ,. Anlage in Swinemünde, bis Stettin zuruͤck. ur . heftigen Sturme wird hiervon abge⸗ wichen. Die Preise dieser Fahrten erleiden insoweit eine Veraͤnderung des bisherigen Satzes, als ihre Gleich= stellung mit denjenigen, welche die Dampfbugsirboot⸗ tettin und Swinemünde erheben

Hagelschaden- und Mobiliar-Brand-Ver- sicherung s-Gesellschaft zu Schwe dt a. d. O. Nachdem die in der letzten, am 2. März d. J. statt gehabten General- Versammlung in Vorschlag gebrach- ten Anträge: rölsere Schläge gegen Ilagelschaden in Unter-Abtheilungen versichern

2) wezen Erweiterung des Soxzietäts- Bexirks, nunmehr nach Bestimmung der vorerwähnten Gene- ral- Versammlung von den in derselben durch Stim- menmehirheit erwählten Herren Kommissarien bear- beitet und so weit gediehen sind, um einer ausseror- dentlichen General- Versammlung zur definitiven Be- schlussnahme vorgelegt werden zu können, so laden wir mit Bezugnalsime auf die Bestimmungen unserer Statuten die geehrten Mitglieder der hiesigen Versi- cherungs- Vereine zu einer solchen auf

Dienstag, den 5. Juli d. J.., Bemerken ein:

dem Konserena - Saule unseres Societätashauses Vormittags 10 Uhr ihren

m. Juni i842. Die Haupt- Direction. Mae, , zi, n, ee r er mes. G. Ladecke.

Abonnement sür 3 Monat 1 Thlr. 15 Sgr. Mit der Berechtigung, für den ganzen gezahlten Betrag Musikalien als Eigenthum zu entnehmen, 3 Thlr. Aussührlicher Prospekt gratis. Für Aus- wärtige die vortheilhastesten .

Scribe? s neuestes Lustspiel. P

So eben ist bei mir erschienen: r

ou Je mari qui trompe sa semme. Comédie en 3 actes et en prose par Scribe et Duveyrier. Elegant brosch. 5 Sgr. Fruͤher erschien: La ealomnie par Seribe 5 Sgr. Le verre d'eau par Scribe 5 Sgr. Une ehaine par Scribe 5 Sgr. Karl J. Klem ann, Burgstr. 8 2, Treppen.

Bei Leopold Freund in Breslau ist erschienen

und in allen Berliner so wie den andern Deut-

schen Buchhandlungen zu haben:

Abhandlungen aus dem Gebiete der Au- enheilkunde. Von Dr. T. W. G. Bene- ö Königl. Preuss. Geheimen Medizinalrath und Prof. der Chirurgie an der Universität au Breslau. Gr. 8. Eleg. geh. Preis 1 Thlr.

err, **

Bei Gustav lfte g 3 e H. 0 / Stechbahn 3, .

Harnecker Comp. in Franz erschienen und in Berlin vorräth Werderstr. 11, E. S. Mittler ee ,, ,, n, . Str. e EE. e dr, , Tn er, Bäer, gr , n l Ichs i . 23, 5 i H den ring er reitestr. . urch al Duchhan pin g zu beziehen: / ö.

Geschichte . des Zten Kurmaͤrkschen Landwehr⸗-Infan! . und Kavallerie⸗ Regiments, nebst einer vorausgeschickten , n Darstellung der polit en Ereignisse, durch welche das ge; d e ng afl! z. vorgerufen und ins . getreten, von dem Capitain G. C. Frdbing, aggregirt dem sten ,, eib⸗) a , eheftet. Preis 1 Thlr.

lern gefallt, mir ihr

Medlzinalwesens, Dr. von Wieb el, nach Danzig. er Hof-Marschall und Intendant der Koͤniglichen Schloͤsser, von Meyerinck, nach Stettin. Der Wirkliche Geheime Kriegsrath und General-Proviant⸗ meister Muller, nach Schlesien. Der Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmaͤch⸗ tigte Minister am Koͤnigl. Niederlaͤndischen Hofe, Graf von vlich und Lottum, nach Neumarkt.

x=

Zeitungs · Nachrichten. Ausland.

Frankreich.

Paris, 19. Juni. Auf die Ausfaͤlle der Oppositions⸗Journale, welche sich Herr B an q ul durch sein Programm an die Wähler zu⸗ gezogen hat, antwortet derselbe heute in folgendem an das Sidele gerichteten Schreiben; „Ich muß mich wundern, daß mein Cirkular an die Waͤhler des fünften Pariser Bezirks Sie in Zweifel uͤber die Festigkeit meiner politischen Meinungen gelassen hat. Meine Mei⸗ nungen sind heute noch dieselben, wie sie gestern waren, und ich werde Pariser Waͤhlern nicht die Schmach anthun, zu vermuthen, daß man ihre Stimmen mittelst Apostasie erlangen koͤnne. Die Verlegenheiten, die man meiner unabhangigen Stellung zu bereiten sucht, ruͤhren daher, daß ich meine Kandidatur nicht den 3 oder Comitès unterworfen habe, die sich die Leitung der Wahlen nmaßen zu konnen glauben. Ich will nur von meinen zotuͤrlichen Richtern abhaͤngen. Ich habe daher fuͤr den Augen— blick nichts auf die Besorgnisse zu antworten, welche Sie in Be—

zug auf meine politische Krhan keit auf eine uͤbrigens sehr wohl⸗ wollende Weise an den Tag legen. Erlauben Sse mir vielmehr, meinerseits besorgt zu seyn, wenn ich sehe, wie die Maͤnner der dynastischen Oppositlon mit so vieler Selbstverleugnung und mit Dv wenig Logik an dem 2 legitimistischen und radikalen Kandi⸗ daten arbeiten. Was können Sie von allen Mesalliancen anders hoffen, als die Entwuͤrdigung und den Untergang der neuen Verbändeten? Und wenn Sie mit einander siegen, was wollen Sie mit dem Siege anfangen? Erlauben Sie mir daher ungehindert, einen anderen Weg Linschlagen und mene Ungbhaͤngigkeit ais Kandidat nicht aufgeben zu , um die Wahler über meine Unabhängigkeit als Deputirter zu beruhigen. Es haben seit 12 Jahren genug per nliche Debat⸗ ten stattgefunden; das Land muß aufhören, fich ferner in jener unfruchtbaren Bahn zu bewegen, und ich fuͤr mein Theil werde eifrig bemüht seyn, neue Wege einzuschlagen, wenn es den Waͤh⸗ Mandat zu verleihen. Ich werde mich dar⸗

den Journalen. luch jetzt hat er unter demselben eine kleine Broschuͤre an die Steuerpflichtigen geschrieben, worin die Zahlen von unbestreitbarer Genauigkeit, die daraus abgelelteten Folgerungen aber keinesweges tadelsfrei sind. Wir haben bereits mehrmals uͤber den Zustand der Finanzen in Frankreich gesprochen, und in Bezug auf die Haupt— Thatsachen stimmen wir mit Herrn von Cormenin uͤberein. Die Hüͤlfsmittel des Staats sind fuͤr zehn Jahre verwendet, und nach Ablauf dieser Zeit wird noch ein betraͤchtliches Defizit vorhanden seyn, das Herr von Cormenin zu 3847 Millionen angiebt; dies ist übertrieben, und um sich der Wahrheit zu naͤhern, muß man die aͤlfte abziehen. Bei Vergleichung des Ertrages der direkten teuern geht Timon offenbar unredlich zu Werke. Im Jahre 1830 betrugen die gesammten direkten Steuern 331 Millionen Fr., und im Jahre 1843 werden sie 102 Millionen betragen; dies glebt eine Vermehrung von 71 Millionen. Diese Vermehrung, die man als das Resultat des gegenwaͤrtigen Systems darstellt, ist nur die Folge der unter der Restauration erlassenen Gesetze; sie ist selbst ein Zeichen eines groͤßeren Wohlstandes. So hat die Grundsteuer sich durch die neuen Gebäude, die sich auf allen Punkten des Landes erheben, in 13 Jahren um 26 Millionen vermehrt. Die Patent⸗-Steuer hat sich in derselben Periode um etwa 14 Millionen vermehrt; aber damit ist nicht gesagt, daß die Abgabe von den Patenten erhoͤht worden ist, denn man hat an dem * nichts geaͤndert, und jene 14 Millionen rühren nur daher, daß die Zahl der Patentirten zugenommen hat. Dieselben r lassen sich auf die Personen⸗ und Mobiliar⸗Steuer, so wie auf die Thuͤr- und Fenster⸗Steuer, anwenden. Man be⸗ . leicht, daß, wenn die Industrie gefaͤhrdet waͤre, die Zahl der atentpflichtigen und mit ihnen der Ertrag der Patent— Steuer soglesch abnehmen wurde. Waͤren die Haͤuser verlassen und im Verfall, so wuͤrde die von dieser Art des Eigen— thums erhobene Steuer ebenfalls sich vermindern und der Ertrag der Steuern im Ganzen weniger bedeutend seyn. Wuͤrde man aber daraus schließen koͤnnen, daß das Land sich behaglicher fuͤhle, und daß die Steuern weniger druͤckend seyen? Keineswe— ges; eine Verminderung der oͤffentlichen Einkuͤnfte unter den an— gegebenen Bedingungen waͤre vielmehr ein Zeichen des Verfalls und der Verarmung. Der Ertrag der Steuern waͤchst natürlich mit dem oͤffentlichen Reichthum, uünd eine wirkliche Vermehrung der Lasten kann nur müttelst Erlassung neuer fiskalischer Geseßze ge en welche die Erhebung von Skeuern bestimmen, dle nicht existiren. Herr gon Cormenin hat ubrigens auch das Cirkular des Co—⸗ mitès der äußersten Linken unterzeichnet, und sein Name befindet sich in Gesellschaft der Herren uys de Montlaville, Hippo⸗

gen verabreicht werden, und der Redner fuͤhrte dann aus, daß ein jeder Arme auch allerdings auf ein mildes, seine Verhaͤltnisse beruͤck⸗ sichtigendes Armengesetz Anspruch mache, zumal in England, wo nicht nur das Erstgeburtsrecht der Parzelirung des Grund und Bodens, im Interesse der Minderbeguͤterten, in den Weg trete, sondern auch die nur zu Gunsten der vermögenden Klasse eingefuͤhrten Mono— pole, welche das Getrgidegesetz und aͤhnliche Gesetze der Art in sich schlossen, den Armen in eine viel nachtheiligere Stei— lung, als in anderen Laͤndern, versetzten. Daß aber ein Armen= gesetz an und fuͤr sich nicht dazu beitrage, die uͤblen Fol⸗

en, welche man ihm gewöhnlich zuschreibe, hervorzubringen, näm⸗ ich Sorglosigkeit und Leichtsinn, unbeson nene, zu fruͤhe Heirathen, Uebervdlkerung und dergleichen, das beweise das Beispiel Irlands, wo alle diese Uebel lange vor dem erst seit ein paar Jahren einge= führten Armengesetze bestanden hatten, waͤbrend England gerade wahrend der Zeit des fruͤheren Armengesetzes zu der hohen Stufe seiner Wohlfahrt emporgestiegen sey. Schließlich erklaͤrte sich Herr Crawford noch gegen die den General⸗Armen Commissairen ertheilte Befug niß, in ihrem Geschaͤftskreise Verordnungen zu erlassen, gegen welche feine Appellation stattfindet, und verlangte, daß ihre Fumne⸗ tionen durch Parlaments⸗Akte genau begraͤnzt wurden.

Der Ultra Tory, Herr Ferrand, der gern in seiner Weise den Volksfreund spielt, erklaͤrte, daß er nicht begreifen koͤnne, wie irgend Jemand, der mit dem jetzigen Ministerium auch nur in Verbindung ehe, es wagen könng, einem solchen, von dein ganzen Englischen Volke als die gůoͤßte Tyrannei verabscheuten . das Wort zu re⸗ den, und sprach nun seinerseits fuͤr die gute fruͤhere vatriarchalische Arnien⸗ Verwaltung, wo jeder Armenpfleger ganz nach feinem Ermes= fen zu Werke gehen konnte und natuͤrlich der einflußreiche Gutsherr in der Armenpflege nöthigenfalls noch ein Mittel hatte, auf feine Un? tergebenen (inzuwirken. Schließlich las Herr Ferrand noch seiner Partei den Tett, daß sie auf den Hahlgerüsten fo Vieles in Bezug auf eine Umaͤnderung oder 69 Vernichtung des neuen Armengesetzes n n, und jetzt diejenigen, die ihr Wort zu halten suchten, im Stich ließe.

Sein en Haupt Vertheidig er fand das Armengesetz darauf in dem Minister des Innern, Sir James Graham, der als Mit“

lite Carnot, General Thiars und Larabst. Dies Cirkular oder Programm ist fast nur ein Abdruck von dem des Herrn Barrot.

glied der Greyschen Verwaltung auch hauptsaͤchlich zu deffen An—= nahme mitgewirkt batte. Im Wesentlichen beschraͤnkte sich derselbe indeß auf Berichtigungen einiger irrigen Behauptungen fruͤherer Redner, besonders des Herrn Ferrand, uͤnd bemerkte unter An derem, daß, dem neuen Armengesetze zufolge, den arbeitsfaͤhigen Armen kei⸗ nesweges alle Unterstuͤtzung außerhalb des Arbeitshauses vorenthalten werde, sondern daß solche Arme nur angehalten werden sollten, fuͤr die unterstuͤhung glrbeit zu liefern, welche sie unter der gluf— sicht der Armen ⸗Aufseher zu betreiben haͤtten; wollte man an⸗ ders verfahren, wollte man den Armen ein unbedingtes Recht auf Unterstützung außerhalb der Arbestsbäuser zugestehen? so würde man nur der Faulheit beguemen Vorschub leisten und nur den . besteuern, um die Trägheit zu nähren. Zu Gunsten der eibehaltung einer Central⸗Armen-Kommission führte Sir James Graham schließlich unter Anderem an, daß sie dazü diene, die allge⸗ meine Einführung des veränderten Systents zu erleichtern, was sich