1842 / 179 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Aebte, wurden zu Grafen gemacht, ibnen wurden im Laufe des zehnten Jahrhunderts ganze Gaue und Landschaften ge- schenkt, sie saßen im Rathe des en sie waren die Kanzler und iciteten die Central⸗Regierung, ste waren die eigentlichen, vom Kb⸗ nige selbst ernannten Beamten, nachdem sich die Gewohnheit der Erblichkeit bei den Lehnen der weltlichen Beamten ' dem neun⸗ ten Fahrhundert geltend gemacht hatte. Die Provinzial⸗Pfalzgrafen dagegen wurden mit ihren Kollegien von Pfalzrichtern, die sich auch in Rom sinden, eben so benutzt, um als. Gleichgewicht gegen die großen Territorlal Herren zu dienen. Nicht nur, daß sie, wie bier gezeigt wird, die Königliche Provinzigl⸗Gerichtsbarkeit der ehemali⸗ en Missi zu üben hatten, sondern sie standen auch an der 94 er Domanial⸗Verwaltung und inspizirten die Lehne. Waͤren die Pfalzgrafen 9 wahren Beamten, nicht zu erblichen Belehnten ge⸗ worden, so haͤtte das Konigthum durch sie seine große materielle Kraft behalten. Auf der anderen Seite wurde aber den Königen in dem bekannten Investiturstreite auch das wichtigste Kleinod der Krone, die Ernennung der einzigen wahren Beamten, der Geistlichen, ent⸗ ,, aat seinen neuen Zeitraum in der Ge c de

Deutschen Reiches.

Schon im zehnten und elften Jahrhundert war aber der Keim des staͤdtischen Lebens aufgegangen; die Stadt⸗ oder Weichbild⸗ Rechte waren verliehen worden, deren Entstehung in der neueren Zeit so viele Meister unserer Rechtsgeschichte beschäͤftigt hat. Der Verfasser des vorliegenden Buches hat nun in einem eigenen Abschnitte,

770

nossenschaften bildeten übten, daß sie zur daß sle d Landmann eine seinen Besitz zu u

nossenschaft hatte. araus aber erg unguͤnstige fh den Landmann in die herabgedruückt hat

und seines Grund⸗Eigenthums finden.

1a

Verlauf, 3 u

in welchen sie das Recht der Geschworenen setzgebung ihre Beistimmung eren mußten, ie Waffenfählgkeit erlangen konnten, daß se

freie Disposition über sein Eigenthum und „w. innerhalb der Ge⸗

sich, d

harte und fast rechtlose Lage in der wir ihn vor der Diele seiner Person

bst der hoöͤrige

erst eine spaͤtere

Potsdamer Eisenbahn gesahren

2) Steglitꝝ

Berlin- Potsdamer Eisenbahn. In der Woche vom II. bis incl. 27. Juni C. sind auf der Berlin-

1) zwischen Berlin und Potsdam r. Personen

Zusammen I2, 216 Personen.

Meteorologische Geobachtungen.

1842. 27. Juni.

Nachmittags 2 Ubr.

Morgens

6 Uhr. 10

Abends

Uhr.

Nach einmaliger Beobachtung.

333,71 .. 331,02 Par. 36,

4 10,7 R. 4 141,60 n.

Lustilruek .... Lustwärme ..

Seiie 3, „die Staͤdte“, die Nesultate der Ferschungen unserer größten Gelehrten, Eichhorn's, von Savigny's, Huͤllmann 's, Leos u. s. w. 86 ogen, verglichen. Leo's Ansicht von dem Untergange

mischer Fnstitute der Gemeinde⸗Verfassung in den Lomvbardi⸗ schen Stadien wird im Ganjen und Großen zurückgewiesen in einer eigenen Beilage, in welcher sich auch die ürkunden in Bezug auf die Kaiserliche Gerichtsbarkeit in Rom finden; dann aber wird hier besonders (S. 2565 ff.) das Entstehen des Stadtrechts aus der alten i n, und der Verwaltung der Villen nachgewiesen. Be⸗ onders merkwürdig ist bier neben der sonst schon hervorgehobenen weiteren Ausdehnung herrschaftlicher Rechte über die freien Gemein⸗ den das In stitut der Heschwornen (iurati) für die Verwaltung und Ver⸗ fassung ünserer aͤltesten Gemeinden. Sie richteten unter dem? orsitze des Grafen als Sachverstandige über Münz-, Zoll und Markt⸗Vergehen, sie hatten die polizeiliche Gerichtzbarkeit in aͤhnlicher Weise wie heute noch die Great⸗Jüry in Großbritanien, der Graf war in dieser Be⸗ hung als vorsorgender polizeilicher Richter etwa dasjenige, was 2 er Sheriff einer Grafschaft in England ist.

Den ganzen Reichthum spaͤterer Bildungen durchzugehen, die der Verf. in den r. Buͤchern darstellt, gestaͤttet der Raüm dieser An⸗ zeige nicht, indeß kann es wohl als wahr angenommen werden, was in der Vorrede ausgesprochen wird, daß das Werthvollste dieser ganzen Arbeit die Darsteünng des Staatsrechts vor dem großen Kampfe der Paͤpste und Kaiser seit der Zeit Heinrichs IV. sey. Hier ist auch die fuͤr die Gegenwart am sneisten praktische Bezichung des Buches zu suchen, so wie zugleich die echt Deutschen und Germanischen Prinzipien un⸗ seres Staates aufgestellt werden. Hier von Seite 479 bis 650 wird wie sich die Volker noch immer zu einem Vdlkerstaate und

zöikerrechte dem Deutschen Kaiserthume unterordneten, wie das Köͤ⸗ nigthum und die Reichs⸗Verfassung eine Harmonie bildeten. Na⸗ mentlich scheint uns dort die Entwicklung unserer Stande in neuem Lichte zu erscheinen; die , privatrechtlichen Adels neben dem politischen der Freiherren, Grafen und Fuͤrsten, die eines nie⸗ deren Lehnadels aus den freien Grundbesitzern und hörigen Ministe⸗ rialen, und die eines Buͤrgerstandes aus der alten Gemeinde im Ge⸗ gensatze zu den dienenden Handwerkern. Hier werden die Heerschilde und die Heerverfassung mit diesen staͤndischen Gliederungen in Ver bindung gesetzt, biz in alle Grundsaͤtze hinein wr, ohne daß auf die wenigstens verfaͤlschte Constitutig de expeditionę Romana die neuen Resultate gegruͤndet wuͤrden; sie sind vielmehr einzelnen echten Ur— kunden eninommen. Endlich folgt am Schlusse das Dienst- und Hofrecht, der rechtliche . der Landleute, Familiaren, Colonen, Leibeigenen. So wie sesbst aus der ãmwandlung der alten Form der Befetzgebung hervorgeht, daß doch bei uns das Volk nach staͤndischen Gliederungen seine zustimmung zu denselben behielt, so ist nament⸗ lich den Landleuten des alten Deutschlands hier ihr Recht gerettet. Was noch besonders wichtig ist für die heutige re rng, ist der ümstand, daß gerade in der diteren Zeit unserer Geschichte die Leib= eigenen durch geschriebene und Gewohnheitsrechte ihr Erbe und ihre Erbschaft verbürgt hatten, daß sie auch fuͤr ihren Gerichtsstand Ge⸗

Bekanntmachungen.

Subhastations⸗Patent. n, n,, . Verkauf. ö

Das dem Kaufmann August Heinrich Weiß zu⸗ ehbörige, am Ankerschmiede⸗Thurme außerhalb des hors (am Buttermarkte) unter der Servis⸗Nummer 2092 A. und B. und Nr. 5. des Hypothekenbuchs gelegene Grundstuͤck, abgeschaͤtzt auf 10,650 Thlr. 13 Sgr. I Pf., zufolge der nebst Hypothekenscheine und Bedingungen in der Registratur einzusehenden Taxe, soll den s. Oktober 1842, Vormittags 11 Uhr,

Koͤlnischen

Die

bahn stehen in

Allgemeiner A Fahrzettel koͤnnen , auf den Bahn⸗

hoͤfen auch bei

Dampfbogote zu ;

Dampfschifffahrts-Gesellschaft und uͤber⸗

dies Vormittags von 9 bis 11 Uhr und Abends von

6 bis 7 ühr in dem Birections⸗Lokal, Trankgasse

Nr. 8, geloͤst werden. . r,. auf der Rheinischen Eisen⸗

denjenigen der K Diligenzen von detreffenden Belgischen Eisenbahn⸗Zuge.

7,77 R. 4 8, 19 n. 79 pCt. 60 pet. ren nig. Regen.

W. W. VW.

Thaupunkt... Duustsèttigung

80

Wolken aug... Tagesmittel:

4 10,20 n. 4 7, 27 R.

berzogen. W.

2 Par.

pCt.

35,72 Far... 411,8“ n... 4 7,7 R. .. 73 pCt. W.

Quellwärmo 8, s R. Flussärme 13,17 M. Boden wärme 13,65 R. Aus dünstuug Q, os 1, Ah.

Niederachles O, 141 Rh.

VWůörme echaei- 4,0 * 9,79.

B e r liner

EB ö r s e.

Den 28. Juni 1842.

Pr. Cour. heiet. del.

Fon ds.

Actien.

Pr. Cour. Rries. ¶ield.

1084 nel. Pots.

St. Schuld- Seh. do. do. . 3] pci. abtzes tempelt Pr. Engl. Obl. 30. Prüm. Sch. der Seehandlung.

Kurm. Schuldv. Rerl. Stadt- Obl. Danz. do. in Th. Westp. Pfandbr. ? Grossh. Pos. do. Osipr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. Schlesische do.

1023 1021 85

61 * 103

Md. Lps. do. do. Pri

Brl. Anh. do. 0. Pri Düss Elb. do. do. Pri Rhein. Fi

1021 101 48

106

163 163.

.

Dis conto

p. Anno bis 31. Derember 1842.

do. do. Prior. Obl.

do. do. Prior. Obl.

Gold al marco

Frie drichsd' or

Andere i oldmiün- zen à 5 Th.

Risenb.

FEisenb. or. Obl. FEisenbh. or. Obl. Fisenb.

or. Obl.

senb.

1265 102

1153 102

127 116 1056 3 8 160 13 19

* Der Käuser vergütet die abgelaufenen Einsen pCt. uud ausserdem yer.

3

H echsSel - Cours.

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr. nriet. Geld.

250 I.

250 i.

300 nr. . 300 n. 1 1L8t. 300 Fr. 150 1. 150 FI. 100 Thlr. 190 Thlr.

Amsterdam do.

Hamburg do.

London.... ..... w.

Breslau Leipzi in Courant im 141 ThI. Fuss..

Frankfurt a. M. W Petersburg

2 Me. 3 Mit. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt.

v Tage

2 Mt.

3 Woch.

1

2 * *

11 *

Ankunft der betreffenden Koln in der Expedition der

, . Korrefpondenz mit lnischen Dampfschiffe, der Aachen nach Lüttich und der

an hiesiger Gerichtsstelle verkauft werden. Koͤnigl. Land⸗ und Stadtgericht zu Danzig.

E ditt al-gadung. Das Centralb

Freiwillige Subhastation. Kdͤnigliches Land⸗ und Stadtgericht zu Schmiedeberg. Die den Oekonom Glognerschen Erben gehdrigé«, unter Nr. 123 hierselbst belegene und mit allen Ap⸗ J pertinenzien an Acker, Wiesen, Forst, Teichen, einer freut sich eines Mehlmähle. Wohn. und Wirthschafts Gebäuden, enthaͤlt nicht nur . abgeschaͤtzte Aqeer⸗ , in!. ; genannt, wird an hiesiger den 26. Au gust 1842 e,, . * 2. Dermittage 11 une, are, Hypothekenschein und Licitations-Bedin— gungen sind in un serer Registratur 6 Schmiedeberg, am 21. Januar 1832. ;

n, Eisenbahn. ahrten der Personen⸗-⸗Züge waͤ 5 mr reer Mai bis inel. , n , er Abfahrt Abfahrt taͤglich von Köln nachstaͤglich von Aachen nach Aachen Koln

um 63 Morg. / 2 und 6um 7 Morg., 25 und 65 Nachmitt. Nachmitt.,

von Du ren nach Aach en von Du ren nach Laln

um 8 Morg., 33 und 71 um 8 Morg., 37 und . theils se

nuar 1842 unter

von

Unwesen, über

Geh. Justizrath Civil Proze und Auslagen, u

Qber⸗Landesger.

mitt. Nachmitt. a ., Aachen Ankunft in Köln

ken Nummern um 91 3 44 und 8 143 und 8

die Mangel un die 6 ung

Nachmitt. itt.

Exrxtra⸗ Mitt wo orrem, und

liche Abonneme

Aemter ohne

Literarische Anzeigen.

eine Zeitschrift zur freimuͤthigen Besprechung der zu⸗ ristischen Interessen Preußens,

Justizraths Dr. Straß

und uebersicht der neuen Gesetze, sondern au interessante Aufsäͤtze, z. B. uͤber Advokaten⸗Kammern on Herrn Ober Lanbesger. Rath die Bezirksgerichte in Berlin/ 1 1 , . in Preußen von errn Kammerger. Assessor C. M, Sieliung der Untercichter, uͤber die Deffenilichkeit des

statt der bisher erhobenen Gerichtskosten

des Anciennergts Prinzips, uber Speziglgerichte, aber unseren Prozeß⸗Duglismus, Viele der ausgezeichnetsten Juristen, wie j. B. Herr en,

Qber⸗Landesger.Rath Crelinger, die Herren iger he⸗ Dorguth, Dr. 5

Dr. Reigebauet,

nig, Herr 7 t. Direktor Temme u. A., haben ihre thaͤtige Mitwirkung versprochen.

Wochentlich 8 Bogen, und das viab diese ig,

latt fuͤr Preußische Juristen,

erscheint seit dem 1. Ja⸗ der Redaetion des Herrn Kreis⸗ im 6ten Jahrgang und er⸗ enden Absatzes. Dasselbe

staͤndi nal Chronik staͤndige Persona wren

stets stei eine vo nen

Ereling er, über uber das Termin⸗

Wolff, über die

in den Preuß. Gerichten von Herrn

em rene rl gen n e ze, mm fog,

ber bie Schattenseiten der Aufhebung die zu

ere ch. vell, Leman,

lrelor Kö⸗

Chef ⸗Prasident Aldsle

err Stadtger. D

r interessante Beiträge geliefert, theils Den

In den naͤch⸗

, , e fe. en Verfahrens

der gk ungen u. h

.

nt nur 1 dur Buch orto⸗ Erhohung beziehen kann.

Nthlr., wofür man aus

gen

geren, e tsfreu dürfte dies Werk sich unentbehrli verschafft ibm die genaueste K und der Sinnesart des großen K in den jedesmaligen Unistaͤnden Fast an jedem fuͤhrt ihn uns dies i . als Regent und herr, als Mensch, Phi

vor und laͤß

und Prof. 2.

9 121 9 nzeiger für die Preuß großer Anhaͤufung des Materials wird die Verlags⸗ Handlung von Zeit zu Zeit unentgeltlich noch eine

besondere Beilage Berlin, im Juni 1842.

Nitz e), Jaͤgerstr. ( *

eben.

Aug. Hirschwald,

Im Verlage der 3 Buchhandlung (E. 37 in Berlin, erschien kuͤrzlich:

ag eb uch

aus

Friedrich's des Großen Regentenleben, mit historischen und biographischen Anmerkungen zur richtigen Kenntniß seines Lebens und Wirkens in allen Beziehungen.

Herausgegeben

von K. H. S. Rodenbe

dem

Kber, die Ge etz. Nevision. 2 welchen eine je müth und die Denkungzsart habt hat. Der P

Bu Juli d.

21.

btheilun

Dritt, Enthaltend die Auch dieser and, mit dem das interessante Werk kid g n, ist, liefert gleich den beiden ersten viele

orische, biographische und charakteristische Notizen noͤthig geworde⸗

Preis karton. 1 Thlr.

und ö in einem Nachtrage die

rgaͤnzungen und Berichtigungen zu den ver⸗ en des Tagebüchs. Für jeden riedrich's d. Gr. machen; denn es enntniß des Chgrakters oͤnigs, wie sich diese seines Lebens kund

nd 3 Verehrer

Tage seines osoph und

t uns aus seinen Briefen, ) den Einfluß er⸗

wecke mitgetheilt sind 5 Begeben

C. Rosenmüller in Leip

3

graph., med

Dr. Werne kin c

assenen werthvollen 26 santal., ar⸗

zu nete und seltene

ndlun d 6 „vibl. ö log. D

isch en Staaten.

riedrich's d. Gr. ge⸗ reis fuͤr das ganze aus 3 Baͤn⸗ den bestehende Werk beträgt 4 Thlr. 5 Sgr.

er⸗Auetion in Halde. J. und folgende Tage werden 9 alldier durch den ünterzeichneten die von dem vor e

n Prof. der Morgenländischen S rachen, Dr. . Nath 9 . An⸗ bed letzten Werke zusammen genommen f

Auĩswärtiße Börsen. Nieder. wiril. Seel S2. 63 a. 10019. ans -hil,— 63 Span. 189 s5. Tas.

Ausg. —. Tisel. —. FKroauaa. Präs. Sch. —. Fol. —. Oeterr. 17. Eondon, 24. Jani. Cons. 3 81z. Nene Aul. 21. 233 neu. 52. bz Tort. 375. 35 225. Her. 371. Nras. 65. Paris, 23. Jani. S Rente an out. II9. 28. 8 nete a eosr. 798. 35. Arnl. 4. 161 —. 6g RMeepl. au cvar. 106. 63 ares. esd 233. Fas-

ni ve . Wien, 23. Jani. 63 Met. 109. 4 1005. 37 77. 233 —. 15 —. Hank. Acuen 1661. Ae. d. 18324 138. d 1820 108.

Am ster dam, 24. J.ni.

Gönigliche Schauspiele.

Mittwoch, 29. Juni. Im Schau spielhause: Zum erstenmale: Doktor Wespe, Lustsplel in 5 Abth., von Benedix.

Donnerstag, 30. Juni. Im Schauspielhause: Der Sohn der Wildniß. Teßtzte Tarstellung diefes Stücks vor dem Urlaubs⸗ Antritt des Frl. Ch. von Hagn.)

Freitag, 1. Juli. Im X duspielhause: 2

Sonnabend. 2. Juli. Im Schauspielhause: Antigone.

Gönigstädtisches Theater. Mittwoch, 29. Juni. Einen Jux will er sich machen. Posse mit Gesang in 4 Akten, von J. Nestroy. Donnerstag, 30. Juni. Einen Jux will er sich machen. ( Lep e Vorstellung vor der zweimonatlichen Schließung des T eaters. )

Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 27. Juni 1842.

Zu Lande: reg 1 Rthlr. 20 Sgr., auch 1 Rthlr. ig Sgr. 1Pf.; große Gerste 1 Rthlr.7 Sgr. 6 Pf.; Hafer 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Rihlr. 6 Sgr. 11 Pf. auch 3 Nihlr. 3 Sgr. 9 Pf, und 3 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf; Roggen 1 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf, auch 4 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf.; kleine Gerste 14 Rthlr. 5 Sgr.; Hafer 1 Rthlr., auch 28 zr. 2 Pf.

Sonnabend, den 25. Juni 1812.

Das Schock Stroh 10 Rihlr. 15 Sgr., auch 8 Rihlr. 15 Sgr.

Der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf.

An die Leser.

Die vierteljährliche Pränumeration der Staats-Zeitung beträgt 2 Rthlr. Preuß. Cour. für das Inland. Bestellungen für Berlin werden in der Expedition selbst (Friedrichs Straße Nr. 72) gemacht, und jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Pränumerant erhält das Blatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor dem ange gebenen Datum, frei ins Haus gesandt. Au s⸗ wärtige, des In- oder Auslandes, bewirken ihre Be⸗ stellungen vechtzeitig bei den resp. Post⸗ Aemtern; wer dies versdlumt, kann nicht mit Gewißheit die Num— mern erwarten, die vor der hier eingegangenen Anmel⸗

dung erschienen sind. : . Für einzelne Nummern des Blattes ist der Preis

24 Sgr. 284. Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei.

Werke enthaltend; auch mehrere vorzügliche Pracht⸗ und Kupferwerke und Inkunabeln; außerdem eine bedeutende Anzahl 4àlterer undn eu e⸗ rer Bücher aus allen Fächern der Literatur; ei⸗ ner Partie Musik alien und einem Anhang« von in edizin., naturwissen schaftl., hist gr. theolog., älteren selte nen un tal. Wer⸗ ken und vermischten Schriften egen gleich baare Zahlung in Pr. Cour. oͤffentlich versteigert. Aufträge hierju übernehmen die schon hinlänglich bekannten Herren Auctionatoren, Commissionaire, Buchhändler und Antiquare, bei denen auch 4 der reichhaltige äber 15000 Bande enthaitende Ka— talog zu haben ist. Halle, im Juni 1842. Joh. Friedr. Lippert verpssichterer Auctions Kommissarius.

Der Hauswirth und Miether.

tlicher den Hauswirth so wie 1 en, allgemeinen 6: etzlichen,

Burgstr. 25.

ck. Jahre 1770 bis 15 Sgr.

Ein den

ewerblichen, en und andere

roß Oktav 46 Einꝰ

Die Preußischen Bau⸗Polizei⸗Gesetze und Verordnungen. m. in Handbuch fuͤr Polizei- und Kommunal- Begmi( , 3 m n. und Hausei en b nn, Mit besonderer Berücksichtigung der für d e Resi ( ,,, ups en Bestimmu ze n, zusammengestellt gend bereue ß: von

Polizei⸗Seeretgir in Berlin. 4 . .

u wird empfohlen; * von schen und

Regentenlebens Feld⸗ reund handelnd Gedichten ꝛe.

eit auf das Ge⸗

ebäͤuden a dnigl. Wegebgumeister). geh. lr. 13 Thlr.

ammlungen: Berlin

Karl Heymann, Heil. Geiststr. J. hist or, geo⸗ 4

Allgemeine

reußische Staats-Zeitung.

Inhalt.

mar. Anwesenheit Ihrer Königl. Hoheit der Prinze ßen. Ham burg. Beitrage aus Frankfurt a. M. Schweiz. A arg au. Kloster Angelegenheit, Spanien. Schreiben aus Madrid. (Die Stellung des neuen inisteriunis den Parteien gegenüber; fortdauernde Gaͤhrung in den Provinzen; die Schatzkanmerscheine.) Griechenland. Athen. Russisches Sefa i schaft⸗ otel. Aegypten. Alczandrien. Ein neuer Erlaß in Bezug auf die Zoll Verhaͤltnisse. Süd⸗Afrika. Proelamation des Ober Befehlshabers der Hollaͤndi⸗ schen Bauern zu Port⸗Natal. ; ; Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. Ueber die Erledigung der Differen en mit England. Zoll Tarifs - Aenderungen. Held * ank Angelegenheiten. Brand der Harpersschen Buch— ung. Ostindien. Aufstand in Dschubbulpur. Inland. . die, und zibreise Sr. Masestit des Kö— nigs. Koblenz. ampfboot Verkehr auf dem Rhein. Wissenschaft, Künst und Literatur. Friedrichs dez Großen Briefwechscl mit der Hersogin Lonise Dorothea von Gotha. Berlin. Verfammlung der Gesellschaft naturforschender Freunde.

Amtliche Nachrichten.

Kronit des Tages. der König haben Allecgnadsgst geruht: . General Lieutenant, Grafen er, den Schwarzen Adler⸗-Orden zu verleihen.

Se. Nahen Dem Koni von Perpon

Se. Kbnigl. Hoheit der Prinz Albrecht ist von Wriezen a. d. D. hier wieder eingetroffen.

Den G. Schelhorn und Friedel zu Berlin ist unter dem 21. Juni 1812 ein Patent auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesene, in ihrer ganzen Zufammensetzung für neu und eigenthüm—⸗ lich erachtete Maschine zur Fabrication von Hufeisen ahre, von jenem Tage an gerechnet, und fuͤr den Um⸗

auf fünf onarchie ertheilt worden.

fang der

Angekommen: Se. Durchlaucht der Fuͤrst Boguslav Radziwill, von Posen.

Zeitungs ˖ Nachrichten. Ausland.

Nußland und Polen.

St. Petersburg, 23. Juni. Der Kriegs-Minister, Ge⸗ n , Fuäͤrst Tschernyschew ist am 20sten v. M. in Tiflis angekommen, nachdem derselbe von Redute⸗Kal6, wo er gelandet war, den Weg uber Achaizyk, Alexandropol und Erivan genom⸗ men hatte. Nach zehntaͤgigem Aufenthalt in Tiflis wollte sich der Fuͤrst nach ver Previnz am Kaspischen Meere und nach der Kau—⸗ kasischen Linie begeben.

Am 21sten v. M. hat eine furchtbare Feuersbrunst die alten Salinenwerke von Nowo⸗Usolsky im Gouvernement Perm, die das Eigenthum der Familie Stroganoff sind, ganzlich zerstoͤrt. Das Feuer dehnte sich uͤber eine Strecke von 2 Werst aus und dauerte drei Tage. Außer den Salzwerken mit ihren ungeheuren Vorraͤthen an Brennmaterial wurden auch 5 600 Wohnhaͤu— ser, saͤmmtliche Fabrikgebäude, eine große massive Kirche und viele Natur⸗Produkte ein Raub der Flammen.

Frankreich.

Paris, 24. Juni. Nachstehendes ist der (gestern erwähnte) Bericht des Herrn Seignac, Capitain des Schiffes „die beiden Schwestern“, an den die Afrikanische Station kommandirenden Korvetten⸗Capitain Bouch:

„Am 21. Fanuar, um 3 Uhr Nachmittags, bemerkten wir in ge= ringer Entfernung von uns einen großen Breimaster, Als ich um A uhr in die Kajüte hinuntergegangen war, benachrichtigte man mi plötzlich, daß fe ö. Fahrzeuge ohne Flagge auf uns lössteuerten. J eilte sogleich auf bas Beck, und kur darauf legten jene Fahrzeuge be ung an, und die Mannschaften bestlegen von allen Seiten, mit Saͤbel und irre in der Hand, das Schiff. Derjenige, der die Flottiüe zu kommandiren schsen, fragte mich in einsm groben Tone, woher ich komme? Aus Sierra Leone, erwiederte ich Ihm. Er ver⸗ . darauf mit ö Stimme, daß ich ihm meine Papiere

gen solle. ließ die Franzdsische Flagge aufziehen und erwie⸗ me. ihm, da h a er ohne glagg und ohne Uniform an Bord me, 1 berechtigt sey, zu glauben, daß i von einem Seeraͤuber uz en worden wäre, und daß ich mich demzufolge auf das be⸗ stimmiteste weigern mäsfe, seiner Forderung nachzukommen. Er erwie⸗

Berlin, Donnerstag den 30e Juni

derte mir darauf, u er erster Lieutenant der Englischen Fregatte „Madagascar, seh. Ein Offtgier der Englischen Märine, sagte ich, würde in Uniform erschienen seyn und

sprochen haben, als er es gethan hatte; ich ͤ Entschiusse beharren, ihm meine Papiere nicht zu zeigen, bis er mir bewiefen habe, daß er wirklich der sen, für den er sich ausgebe, und bis er mir die Volimachten der Franzbsischen Regierung er gt habe, die ihn ermaͤchtigten, ein unter Französischer Flagge segelndes ab zu durchsuchen. Diese Worte verseßten den Lieutenant in den h ch⸗ sten Zorn, er uͤberschüttete mich mlt . und erklaͤrte mir, daß er das Kommando des Schiffeg Rernehme, worauf einer der unter seinen Befehlen stehenden Sfsiziere, in Begleitung mehrerer Matrofen, das Schiff von oben bis unten durchsuchte. Der Lieute nant folgte ihnen spaͤter, und als er zurückkehrte, fragte er mich, wa⸗ rum ein Theil meiner Ladung guz Taback und Gewehren bestaͤnde? Ich erwiederte ihm verwundert, daß jeng Artikel unumgaͤnglich, noth- wendig waren, um den Tauschhandel mit Produkten an der, Küuͤste zu betreiben. Er verlangte hierauf zu verschiedenenmalen mit großer Heftigkeit die 6 meiner Papiere; ich erwiederte ihm darauf beslndig, daß ich enischlossen waͤre, nur einem durch Beweise festge⸗ stellten Rechte nachzugeben, und daß man mit Gewalt nichts von mir verlangen würde. Nachdem er wie, den Befehl uͤber das Schiff einem feiner Offiziere anvertraut hatte, kehrte er an Bord der Fregatte zurück, um den Commodore zu befragen, wie er sich benehmen solle. Er erschien bald darguf wieder an Bord, mit Englischen Papieren versehen, die mir nicht mehr erlaubten, seine früheren Angaben zu bezweifeln. Ich beeilte mich darauf, ihm meine apiere zu behaäͤndi⸗ gen. Nachdem er dieselben durchgelesen hatte, wollte er sie dem Com= modore überbringen. Ich erklaͤrte mit , daß ich zu einem solchen Verfahren meine 3Zustimmung nicht geben könne, , er mir drohte, einen Englischen . und Englische Matrosen an Bord z. lassen, der uns nach Gallilas bringen und dort landen solle. Alz seine Drohungen ohne Erfolg blieben, schlug er mir vor, daß ich selbst meine Papiere dem Befehlshaber der Englischen Fregatte überbringen solle. a ich bei dem eingetretenen günstigen Winde fuͤrchten mußte, noch lange durch Schikanen aufgehalten zu werden so entschloß ich mich, nach reiflicher Ueberlegung, melnen Hochbootsmann mit den Schiffspapteren an Bord des „Madagascar“ f senden; bei seiner Rückkehr überbrachte er dem Lieutenant den Befehl, uns frei zu lassen. Da einer meiner Steuerleute krank war und man ohne Zweifel das gegen mich begangene Unrecht wieder gut machen wollte, so sandten mir die Englischen Sffiziere am folgenden r einen r nr nr, ber von Einem Seekadetten begleitet war. Ich beklagte mich bei Letz terem über mehrere Diebstaͤhle, welche die Matrosen des „Madagaz ear“ auf meinem Schiffe verübt hatten. O sagte mir, der junge Mann mit leicht mn, n. Miene, „unsere deslen Matrosen stehlen am meisten!“ Ich geste . diese Worte in dem Munde eines Englischen See⸗

würde artiger mit mie ge⸗ ich muͤsse daher bei meinem

manns kann nicht umhin, zu be⸗

viele That 4hnsicher Art gehört merken, ö e kleinen, oft wiederholten Plackereien, welche unbe⸗ straft vorübergehen, der kommerziellen Wohlfahrt weit nachtheiliger sind, als jene auffallenden, aber seltenen Gewaltthaͤtigkeiten, fuͤr die man durch Geld oder durch Blut Genugthuung erhalt.“

Galignani's Messenger, der stets bereit ist, die Engli— schen Interessen in Paris zu vertreten, bezweifelt die volle Rich⸗ tigkeit der Angaben des Capitain Seignac und will in dem obi⸗ gen Schreiben ein Wahl-Manbdver erblicken, welches man begie⸗ rig ausbeuten werde, da man uͤberzeugt sey, daß eine Berichtigung erst eintreten koͤnne, wenn diese Mittheilung ihre volle Wirkung hervorgebracht habe. .

In einem hiesigen Journale liest man: „Wir meldeten vor nigen Tagen, daß der Englische Botschafter, Lord Cowley, seine Reise in die Baͤder bis nach Beendigung der allgemeinen Wahlen verschoben habe. Jetzt erfahren wir, daß dieser Entschluß, in Folge des Versprechens von Seiten unseres Kabinets, die Or⸗ donnanz wegen Erhbhung des Eingangs⸗Zolles auf Leinengarn zu verschieben, gefaßt wurde. Nach Beendigung der Wahlen wird Herr Guizot sich durch das Resultat derselben bestimmen lassen, ob er jene nnen, publiziren oder sie ganz auf sich beruhen lassen soll. Man behauptet, daß Herr Cunin-Gridaine, in Folge der Verschiebung jener Ordonnanz, einen Augenblick die Absicht gehabt habe, seine Entlassung einzureichen, daß es aber gelungen sey, ihn von diesem Entschlusse abzubringen.“

Die neuesten Nachrichten aus Algier sind vom 15ten d. Der General Bugeaud befand sich noch in dieser Stadt und zeigte sich mit seiner letzten Expedition sehr zufrieden. Die Kolonne der Pro— vinz Oran, von dem General Arbouville kommandirt, ist am 14ten von Muzaja aufgebrochen, um nach dem Westen zuruͤckzukehren, und am 18ten sollten zwei Kolonnen, von den Generalen Chan— garnier und Debar kommandirt, eine neue Expedition nach dem Osten der Metidscha⸗Ebene unternehmen. Die Berichte aus Oran gehen bis . gten d. In dortiger Gegend war Alles voll— kommen ruhig.

Heute fruͤh verbreitet sich das Geruͤcht, daß die uͤber Mar— seille eingetroffenen Nachrichten aus Indien sehr ernster Art waͤ⸗ ren. Es sollen sich, in Folge der Ereignisse in Afghanistan, noch mehrere Indische Provinzen insurgirt haben, wodurch die Trup⸗ pen der Sstindischen Compagnie in eine sehr kritische Lage verseßt worden waͤren.

Boͤrse vom 24. Juni. Zu Anfang der heutigen Boͤrse waren die Course der Renten sehr fest, und man erwartete eine steigende Bewegung; aber bald stockten die Geschaͤfte, und die Course schlossen etwas niedriger als gestern. Auffallend war heute eine bedeutende Preis⸗Erniedrigung der Franzoͤsischen Bank -Actien, die von 3,3320 auf 3, 290 zuruͤckgingen.

Straßburg, 21. Juni. Der Oberrheinische Courier enthaͤlt eine Darstellung des zu Kolmar bei Gelegenheit der Ab— schaffung des Holzrechts ausgebrochenen Aufruhrs. Zu der Holz⸗ versieigerung waren am Montag die Kaͤufer in sehr geringer An— zahl, dagegen diejenigen, welche sich dem Verkauf widersetzten, in

rbfßerer Menge im Niederwalde erschienen. Letztere waren ol Leute, welche schon Tages zuvor in dem Hause des Maire Skandal veranlassen wollten, aber von demselben zur Thuͤre hinausgeworfen wurden. Als von Kolmar eine Schwa⸗ dron Lanciers, eine Compagnie vom 9ten Infanterie⸗Regimente und ein Piket Gendarmen angekommen waren und mitten im Walde sich aufstellten, wurden diese Truppen mit einigen Lebe⸗ hochs begruͤßt. Die versammelten Volksgruppen zeigten greße Ünzufriedenheit uber diese Aufstellung der militairischen Macht.

mi ö. in Erstaunen setzten. Ich habe später an der Kuͤste

1842.

Man beschloß einstimmig, sich der Versteigerung zu widersetzen, und in dem Augenblicke, als der Munizipal-Einnehmer Sandherr mit dem Ablesen des Kontraktes beginnen wollte, erhoben ungefahr 20 Individuen ein lautes Geschrei, so daß man seine Stimme nicht vernehmen konnte. Das Geschrei wiederholte sich weit är— ger, als man das erste Klafter Holz zum Verkaufe ausbot. Un⸗ ter dem Haufen, der auf ungefahr 20 Personen anwuchs, gingen einige Individuen herum und bedrohten den Ersten, welcher steigern würde, mit dem Rebmesser. Die Versteigerung mußte der Adjunkt wegen der Uebermacht und dieser Hindernisse aufheben. Er nahm ein Protokoll auf und zog sich zurück. Indessen wurden während der ganzen Versseigerungs- Scene keine Thaͤtlichkeiten verübt. Ein ein⸗ ziges Individuum, das in Deutschen Worten vor einem Peloten Vol⸗ tigeurs gestikulirte, wurde arretirt, auf Befehl des Adjunkten aber sogleich wieder freigegeben. 3 bis 40 Opponenten zogen Abends schreiend und singend in drei Reihen aus dem Walde zuruͤck, und als sie an das Haus des Maire kamen, wo sich ein Posten Gre⸗ nadiere befand, gingen sie auf das Haus zu. Der Posten aber er⸗ griff die Waffen und faͤllte das Gewehr. In diesem Augenblicke

erhob sich ein großer Tumult unter den Ruhestoͤrern; einige

gingen auf die Soldaten los und wollten ihnen die Ge⸗ wehre nehmen; allein der Pesten hielt Stand: kein Mann wich, und ein Peloton Lanciers und Gendarmen, welche im Trabe herbeiritten, zerstreuten die Aufwiegler, von denen die Widerspenstigsten ergriffen wurden. Damst war die Auf⸗ wiegelung zu Ende, bei der man kein Blutvergießen zu bedauern hatte. Am Dienstag und Mittwoch wurde die Versteigerung mit Zuziehung der bewaffneten Macht ungestoͤrt fortgesetzt. Achtzehn der aͤrgsten Schreier waren in der vorhergehenden Nacht aus ihren Betten geholt und verhaftet worden. Ka machte großen Eindruck auf die Uebrigen. Von Schlettstadt und von Straß⸗ burg war am Montag und Dienstag Militair eingetroffen. Das Holz wurde bei der Versteigerung zu ziemlich hohen Preisen ver— kauft. Dasselbe Blatt zeigt an: „In diesem Augenblicke erfah⸗ ren wir, daß in Maßmuͤnster ein schrecklicher Brand ausgebrochen ist: a Haͤuser sind in Flammen, und das Feuer greift furchtbar um sich.“

. Paris, 24. Juni. Die vorbereitenden Versammlungen fuͤr die Wahlen beginnen; im ersten und zweiten Arrondissement von Paris haben bereits Vorstellungen der Kandidaten stattgefunden. Der General Jacqueminot bleibt ohne Konkurrenten. Herr Jacques Le— febyre, ausscheidender Deputirter des zweiten Arrondissements, hat zwei Gegner: Herrn Delangle, General-Advokaten am Cassations— hofe, und Herrn Thayer, einen der größten Eigenthüuͤmer in Paris. In der vorbereitenden Versammlung sind diese beiden Kandidaten äber eine Menge von Gegenstaͤnden und namentlich uͤber die Be⸗ festigung von Paris, fuͤr die sie sehr eingenommen zu seyn schei⸗ nen, interpellirt worden. Im vierten Arrondissement ist ein neuer Konkurrent aufgetreten, nämlich Herr Thomas, Redacteur des zational, so daß also der Grant und der Direktor des radi⸗ kalen Blattes zugleich, jedoch in verschiedenen Wahl-Kollegien, als Kandidaten erscheinen, da bekanntlich Herr Bastide in Melle (De⸗ partement des deur Svres) als Gegner des Herrn Auguis auf⸗ tritt. Herr Ganneron hat mithin zwei Konkurrenten, Herrn Du⸗ périer, den ministeriellen, und Herrn Thomas, den radikalen Kandidaten. Herr Ganneron ist einer der Koryphäen der Juli⸗ Revolution; als die Ordonnanzen erschienen, saß er als Richter im Handels⸗-Tribunal und mußte in Abwesenheit des Praͤsidenten über die Fragen in Betreff der Presse entscheiden, die damals der konsularischen Jurisdietion vorgelegt wurden. Er gab bekanntlich den Ordonnanzen Unrecht und den Journalen Recht. Dies ver⸗ schaffte ihm eine sehr große Popularitaͤt, und er ist nach und nach Präsident des Handelsgerichts, Oberst der National-⸗Garde, Mit⸗ glied des General⸗-Conseils und Deputirter geworden. Er ist ein Mann von mittelmaͤßigen Fahigkeiten, der im Detailhandel ein ziemlich großes Vermoͤgen erworben hat; seine Opposition war niemals fehr lebhaft, allein von ihm ging der Antrag uͤber die Inkompatibilitaͤten aus, und deshalb will das Ministerium ihn durch Herrn Duprier ersetzen.

Dle legitimistische Partei stellt seit einigen Tagen eine große Anzahl Kandidaten, theils in der Vendée, . in der Provence und in Languedoc, auf; diese Kandidaten haben allerdings nicht alle royalistische Stimmen fuͤr sich, und es koͤnnte wohl geschehen, daß sie unter gewissen Umstaͤnden die Gazette de France ge⸗ gen sich hatten. Die beste Idee von der in dieser Partei herr— schenden Spaltung giebt die von dem Vicomte von St. Priest und dem Herzog von Valmy an die legitimistischen Journale ge— richtete Note; es ist dies eine Antwort auf die Behauptung der Gazette de France, daß das royalistische Comité sich aufgeloͤst habe, und daß das in der Quotidienne enthaltene Cirkular das Werk eines angeblichen Comités sey, das sich aus jenem Ueber— reste unter dem Einflusse dieses Journals wieder rekonstruirt haͤtte. „Wir erklaͤren“, sagen der Vicomte und der Herzog, „jene Behauptung fuͤr ganzlich falsch. Das rayalistische Comité hat nicht aufgehört zu exisliren, und das mit Zustimmung aller Mit— glieder erlassene Cirkular enthält die Vorschriften des Verfahrens fuͤr dasselbe; es ist ein Auszug aus einem weitläͤuftigeren Manifest, das die Gazette de Frange zuruͤckwies, als Herr von Brzs die Aufnahme desselben im Namen des Comit“s verlangte; das steht ihr frei, aber unsere Pflicht war es, in Abwesenheit unserer Kollegen die Wahrheit bekannt zu machen.“

Wir haben gesagt, daß die royalistischen Kandidaten haupt— saͤchlich im Suͤden und im Westen auftreten. Wir sehen in der That den Grafen von Balzac, ehemaligen Deputirten, in Ville⸗ franche d'Auveyron; in Dinan Herrn Riou de bArgentay; in Lan⸗ dernau Herrn von Kervasdonü; in Montélimart Herrn Albert Dubois; in Nérac Herrn von Trenquelléon; in Marvejols Herrn von Rosiere; in Soegre den Vicomte de Falloux; in Pig. ea den Marquis von Laroche⸗Jachuesin, der zugleich in dem 233 Kollegium von Orléans als Kandidat auftritt und in 52 * Marquis von Vaguc. Die Cirkulgre der royalistischen

. Charte, ten sind ziemlich verschieden; die Einen or e, . die Anderen sagen nicht ein Wort davon; Einige 9g