1842 / 182 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

mehrere merkwürdige Gebäude unserer Stadt in Augenschein, namentlich das Gomnasium, das Rathhaus, die Boͤrse, die St. Marienkirche, und nachdem Allerhoͤchstsie die Frau Prinzessin von Hohenzollern Durchlaucht mit einem kurzen Besuch * auch noch die im vorigen Jahre von dem Kommerzien⸗Rath Witt mit Amerikanischen Einrichtungen neu erbaute Weizenmühle, die große Muͤhle, die Katharinenkirche, die mit Gothischer Fagade versehene St. Brigittenkirche, das Schuͤtzengartenhaus, die St. Trinitatis⸗ Kirche und, zuruͤckkehrend, das wegen seiner Bauart, Skulpturen und Holztafeleien merkwürdige Haus des Buchhaͤndler Gerhard. Der Weg von einem Gebaͤude zum anderen ward grbßtentheils zu Fuß zuruͤckgelegt, und der huldreiche Koͤnig befand sich daher oft unmittelbar im Gewuͤhle seiner treuen Unterthanen, welche sch . Ihn drängten und ihr Hurrah ununterbrochen laut wer— en ließen.

Magdeburg, 29. Juni. Zu dem am 27. Juni begonnenen und heute beendeten Wollmarkt sind nach den Thor⸗Scheinen an 6750 Ctr. Wolle eingegangen, also circa 200 Ctr. weniger als im vorigen Jahre. Die Preise sollen sich in jeder Gattung Wolle nur 3 bis 4 Rihlr. pro Ceniner geringer gestellt haben, wie 1811, also besser, als auf dem letzten Wollmarkt zu Berlin.

Wünsche für Nealschulen.

Die Wichtigkeit einer verstaͤndigen und wissenschaftlichen Einrich⸗ ae n r und Realklassen ist schon oͤfters in der Staats⸗ Zestung besprochen worden, Um so mebr scheint es angemessen, einer füchtien Schulschrift über sie zu gedenken, welche am Schlusse des vorigen Schuljabres von dem Königlichen Gymnasium und der Real⸗ schule zu Duisburg ausgegangen ist und auf. wenigen Seiten sehr be⸗ berzigungswerthe reg nenn, und Wünsche unsere Real⸗ schule detreffend, enthaͤlt. Ihr Verfasser ist der damalige Direk⸗ tor beider Anstalten, Herr D. W. Land fermann, jetzt Köoͤniglicher Schul und Regierungs-Rath zu Kobleni;.

Wir uͤbergchen, was in dieser Schrift rein lokal ist, uͤber die Entstehung der Realschule und das Bedurfniß derselben in Duisburg, um eine gedeihliche Entwickelung hoͤherer Gewerbthaͤtigkeit durch an gemessene Bildung zu befoͤrdern. Wir hatten nur zu wuͤnschen, sagt der Verfasser, der in den letzten sechs Jahren der Anstalt vorgestanden hat, daß diese Bildung eine freie, / . men sch⸗ liche werde, aus der ein warmer, theilnehmender, va— terlaͤndischer, gottes fürchtiger Sinn erwachse. ;

Die Resultaté der Anstalt sind nicht schlechter gewesen als in an⸗ deren Schulen und beweisen, daß die Anstalt genügende Mittel und Wege besaß, um ihre Aufgabe zu 1osen, wenn eine solche uͤberhaupt zu idsen war. Und doch spricht der Verfasser es unumwunden aus, daß die Duisburger Anstalt nicht dem Zwecke wahrhafterumfassen⸗ der und gruͤndlicher Vorbereitung fuͤr den hoͤheren Gewerbstand und noch weit weniger dem Zwecke frite, allgemeiner Bildung entspro chen hat. Denn der Weg, den man hier wie in anderen Staͤdten zur Befriedigung eines reellen Beduͤrfnisses eingeschlagen hat, sey uͤber⸗ haupt nicht der rechte gewesen. .

Der Verfasser beginnt damit, daß die von vorn herein sehr ge⸗ wagte Voraussetzung von der geistigen Elastizitaͤt, von der vielseitigen Empfaͤnglichkeit eines Knaben oder beginnenden Juͤnglings, auf wel⸗ chen die ganze Institution der Realschulen beruht, sich erf ahru . mäßig als eine falsche , habe. In der maͤßigen Zeit naͤm⸗

vdllig ungeeignet, den gesuchten Mitteipunkt der Bildung abzugeden sie nnen kzun oder gar nicht ein Bildungsmirtel für die Ent⸗

wickelungsstufe eines h ; t ; 2 lere, fe eines Realschülers in dem gewohnlichen Alter dessel⸗

Schuͤler zum Studlum der Chemie, und die ; =

fägung vom 24. Oktober 1837 will den nnr fh . i . e auf die oberste Klasse der Gymnasien beschräntt wissen. Vortrefflich spricht der Verfasser weiter S. 1 20) ver die Fran vůsch. Sprache Ihre Bedeutung und Einfluß in der Eivilifalion *el Gegenwart wird nicht geleugnet, eben so wenig das positive Gute, n sie enthaͤlt, und der in der neueren Zeit eifriger betriebene Anbau ihrer

en dem gewandten Maitre derselben ünd dem wissen 24 die Thatsache, daß das Franzoͤsische dem 16 83 6. in Jünglinge nach mehrjdhriger Beschäͤftigung viel zu leicht wird, um eine geiststtrkende Arbeit darzubieten, vor allen aber das litera=

Zu Deutsch: „Sey über Weniges getreu und du wirst über

Vieles gefetzt werden.“ (Matth. 25, 2.)

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rische Moment dieser Beschaͤftigung und das damit sittlich vaterlaͤndische Bedarfniß unserer Jugend. Wir erinnern uns kaum, hierüber etwas Besseres gelesen zu haben, so echt Deutsch und kraͤftig redet hier Herr Landfermann, so obne ungerechten Franzosen⸗ haß gegen die gangbarsten Franzoͤsischen Lehrbücher für reifere Schü⸗ ler und ihre chrestomatisch⸗encyllopaͤdische, ö Tendenz und gegen die monstrbse Behauptung (wie sie in einem neuen belobten Schulbuche zu lesen ist), daß die moderne Erg rs. Literatur und Cwlilisation die edelste, geistigste und reinste Bluthe aller modernen Weltbildung sey, daß in der Vertrautheit mit ihr und ibrer Sprache alle Bildung erst . Abschluß und zur Vollendung komme.

Fur das Englische spricht eine lebensfrische, ,

feste Basis, sein Werth fuüͤr die Verbreitung Europdischer Bildung und des Missionswerkez. Aber zum Haupt⸗Unterrichts Ge⸗ n,. eignet es sich nicht; denn die grammatische Entwickelung st duͤrftig, die Erlernung, mit Ausnahme der Aussprache, zu leicht, die praktssche Wichtigkeit nur fuüͤr den kleinsten Theil des hoheren Gewerbestandes. Dein Lateinischen goͤnnt überhaupt nur die Mino ritaͤt ein Plätzchen in den Realschulen. „Wird diesem wichtigen Objekte des Unterrichts nicht die riß: Aus dehnung . wird es nicht mit grammatischer Strenge betrieben und init schrift⸗ lichen Uebungen verbunden, fo fcbit ihm der eigentliche Nerv, und man gewinnt' nichts als ein stümperhaftes, ratbendes und tappendes Verständniß des Allerleichtesten obne Sicherheit und obne Freude und eine Gelegenheit mehr zu gruͤndlicher e n, des Pfuschers.“ S. 22.) i Muttersprache ferner liegt dem Schuler J nahe, als daß sie der Haupt unterrichts Gegenstand seiner Thätigkeit und einer ernsten, strengen Arbeit werden konnte, man mag nun bier auf ibre grammatische Behandlung oder auf ihre Literatur sehen: es durfte auch die Besorgniß . seyn, daß die analysirende und zergliedernde Beschaͤftigung eines Knaben mit ihr das früͤhreife Raisonniren und eine zur Unwahrheit führende Selbst⸗ Reflexion foͤrdern koͤnnte. Auf der anderen Seite laͤßt ein unpassender Vortrag der Deutschen Literatur- Geschichte, die bloße Anhäufung einer Un— zahl von Namen und aͤsthetischer Urtheile, 15 Ria4hrige Jünglinge die Stufe des reflexionslosen Genusses uͤberspringen, gewohnt sie zum beliebten, eneyklopäͤdischen Mitsprechen und führt sie zu über⸗ fruher kritischer Betrachtungs-Arbeit an; beschraͤnkt sich der Vortrag nur auf die Vertrautheit mit wenigen edlen Erzeugnissen der Na⸗ tional-Literatur, so eroͤffnet er dem Jünglinge Lustgaͤnge für die edelste Freude und Belehrung, aber kein ernstes Arbeits⸗ feld. (S. 23.) Eben so große Bedenken lassen sich gegen die Erhebung der Geschichte zum Hauptunterrichts-Gegenstande erhe= ben. Denn abgesehen von manchen Abwegen bei dem Lehren dersel⸗ ben, und ohne sich bei langer 26 der Ansicht aufzuhalten, welche gerade die neuere und neueste Geschichte fuͤr die Realschulen besonders geeignet haͤlt und aus ihren Schülern „medisante Kaffee haus⸗Politiker ohne Ehrfurcht und Vertrauen, ohne Liche und Auf⸗ opferungs Faͤhigkeit⸗/ bilden will, so werden wahrhaft historisch gebil⸗ deie und fur ihr Fach begeisterte Lehrer doch zugeben, daß die ernste, strenge Arbeit, wie sie z. B. die Sprachen und die Mathematik ge⸗ waͤhren, durch die Geschichte nicht ersetzt wird. Die Geistesthaͤtigkeit der Schuͤler wird durch einen guten, historischen Vortrag allerdings vielfach angeregt, ihr sittliches Gefuͤhl gestaͤrkt, aber das, woran die Jugend arbeiten lernen koͤnnte und sich an dem freuen, was sie mit Muͤhe erarbeitet hat, das giebt ihr die Geschichte allein noch nicht, denn daß es ein grober Mißgriff ware, zum Ersatz fur jene Arbeit 15 bis Njaͤhrige Schüler zu politischen und psychologischen Raison= nements er far Personen und Zustaͤnde zu reizen, bedarf wohl kaum der Erinnerung. .

Muß es nun uͤberdies bezweifelt werden, sagt der unterrichtete Verfasser, daß viele Jünglinge aus Deutschen Realschulen wirkich mit ciner zu praktischen Anwendung befähigendem Besitze alles dessen, was sie gelernt haben sollten, ins praktische Leben treten muß ich es für unmdglich halten, daß eine solche Bildung zur Polypragmosyne Vicle geschickt gemacht habe zu sinniger, ruhiger, ernster Betreibung . eines praktischen o chf ) so ist es um so viel noöͤthiger, statt falscher Experimente, einen ruhigen, festen Mittelpunkt fuͤr unsere Realschulen zu gewinnen, nachdem der aller wahren Bildung feindliche Encyklopaͤdismus aus ihnen entfernt ist. Diesen Haupt unierrichts⸗ Gegenstand aber, der geeignet ist, in ernster Arbeit den ganzen Men⸗ schen zu beschaͤftigen, ohne Einseitigkeit, ohne Irritation ihn zu bil⸗ den, der vollig sicher davor ist, von der Jugend selbst, von ihren An⸗ gehdͤrigen, von ihren Lehrern in Be chu ng auf den barbarischen Ütilitarismus gesetzt und als Mittel zu einem anderen Zweck, als zu dem freier, allgemeiner, menschlicher Bildung betrachtet zu werden dieser ist in deni Lateinischen laͤngst gegeben. (S. 27). Die Grunde, welche hiefüͤr anzuführen wären, sind, wie Herr Landfermann sich ausdruͤckt, den Urtheilsfaͤhigen bekannt; wir verweisen auf die neueste, gelungene Erörterung des Herrn Kalisch „über das Lateinische in der Realschule“ in einem Berliner Programme vom Jahre 1819, und koͤnnen uns nicht enthalten, noch ein zweites Zeugnid eines Mannes beizubringen, den gewiß Niemand des Pedantismus angeklagt hat. Dies war der hochselige König Maximilian Joseph von Bayern. Ein moderner Paͤdagog setzte ihm einst in Tegern ce aus einander, wie er in seinem Institute Geschichte, Geographie, Naturkunde, Denklehre und vieles Andere lehren wollte. „Nun“, fragte der Monarch, „und das Latein? wenn lernen sie denn das?“ „das fangen sie spaͤter an“, sagte der Paͤdagog, „wenn sie mit den Sachen, die in das Leben ein reifen, mehr bekannt und mit den noͤthigen Kenntnissen ausgestattet ind, im vierzehnten Jahre etwa.“ „Wie, im vierzehnten Jahre? da werden sie einen Pfifferling lernen“, war der kurze Bescheid des sonst so guͤtigen Fuͤrsten an den verstummenden Lehrmeister. (Thiersch uͤber gelehrte Schulen 1. 278). ; ; Hoͤren wir nun Herrn Landfermann weiter: „An diesen Mittel⸗ punkt (des Lateins) wurden sich dann, immer aber in der entschiedensteu Unterordnung in r bun auf Intension und Exten sivitaͤt, die Lehr⸗ egenstaͤnde anschließen, welche lange Erfahrung und richtige Einsicht in das Beduͤrfniß und den Empfaͤnglichkeitsgrad der Jugend enipfeh⸗ len, vor allem Geschichte und Mathemgtikt. Kurz der Unterricht würde auch fur die dem höheren Gewerbestand bestimmte Jugend im We⸗ sentlichen auf die Gegenstaͤnde des Gymnasial-Unterrichtz, und zwar eines von dem Eneyklovaͤdismus erloͤseten Gymnasial- Unterrichts zuruͤck zufuͤhren seyn.“ (S. 28). Statt des Griechischen und parallel mit demselben wuͤrde im Franzoͤsischen eine der Industrie entsprechende Be⸗ schaͤftigung gefunden werden, ferner der Unterricht im Zeichnen, na⸗ mentlich im technischen, in größerer Ausdehnung ertheiit und fuͤr die

dentliche Unterricht in der Physik beginnt, ein einleitender, moͤglichst beschraͤnkt gehaltener Unterricht in den ersten Elementen der Physik angeordnet werden, um sie fur spaͤtere naturwissenschaftliche Siudien zu befaͤhigen. Ob aber die der Industrie gewidmete Jugend dann noch in gesonderten Instituten zu unterrichten seyn wuͤrde, das müͤßte meist von ortlichen Verhaͤltnissen abhaͤngen.

Aber die fuͤr das Gedeihen der Industrie unerlaͤßliche Vorbildung, die Vertrautheit mit den Iheru rl ffn schz ten die Kenntniß anderer neuerer Sprachen, außer der Franzdsischen, eine tiefere Einführung in die Zustaͤnde der Gegenwart und ihre geschichtliche Be mn r endlich die elegante Hin denn der Muttersprache, soll Alles dies abermals leer ausgehen oder wiederum dem bloßen Zufall anheimge⸗

eben werden? Keinesweges. Und es 26 dazu nach Herrn Land⸗ ermann am Schluffe seiner Abhandlung keiner Opfer und Anstren⸗ ungen, fondern nur des guten Willens. Denn jeder hoͤheren Lehr⸗ n fg konnte es zur Pflicht gemacht werden, daß die geeigneten un= ter ihren Lehrern, und es konnte seicht dafür gesorgt seyn, daß sich solche unter ihnen befaͤnden, in geeigneten Stunden fi ein sixirtes, auf die Theilnehmenden repgrtirses Honorar gründliche Lehrkurse der hysik und Ehemie, jetzt auch mit wesentlicher Hinsicht auf industriclle Technit, der Franzdsischen üud Englischen Literatur, der Geschichte⸗ der Deutschen Literatur für die reifere, der Schule entwachsene und ins industrielle Leben äbergetretene Jugend erdsfneten, und daß die 21 ihre Räume und 9 rate In Stunden, wo sie deren nicht

a bedurfte, hergäbe. Etwag Achniiches hat die Gothaer Kaufmannschaft auf nteich r ar er e akon 3 35 cel

ee

Juͤnglinge, welche ihre Schulzeit eher abschließen mässen, als der or.

ierdurch aber würde die Schulzeit erlbst von verwirrender Praͤeipi die wahrhaft menschliche 3 6 wieder * der ern , Bildung far den höheren Gewerbstand geschähe ihr Recht in weit höherem Maße als jetzt.

Es ist erfreulich, daß der Verfasser dieser gehaltvollen Schrift jetzt auf einen Pla esic it ist, wo er 2 een noch mehr praktische Folge geben kann. Im Preußischen Rheinlande waren Kaufleute und Ge- werbetreibende aus der alteren Generation von der Wohlthat eines gruͤndlichen Lateinischen Unterrichts mehr , die aus der jüngeren Generation. Las man doch im Jahre 1 im Programm der hoheren Burgerschule zu Köln, daß man aus 147 an Theil⸗ nahme Bedenken trage, den Lateinischen unterricht beizubehalten, ob⸗ schon 8 diese Anstalt einen Vorsteher hat, der in der alten 23 lichen Weise erzogen ist und in seiner früheren Stellung mit Nutzen Lateinischen Sprach⸗Unterricht ertheilt hat, wie er penn 4 in jenem Programm die Wichtigkeit dieses Gegenstandes fur die gelstige Bil⸗ dung bereitwillig anerkennt. Wer kann aber immer der Menge wi⸗ derstehen? um so lieber wird man sich auch an Göthe's Wort von eben demselben erinnern:

Sie schwebt und webt und schwankt und schwirrt, Bis sie endlich wieder zur Einheit wird.

e Gewinnung dieser Einheit konnen die neueren Ministerlal⸗ Verfuͤgungen vom XY. Dezember 1810, 29. Marz, 6. Mai und 2. Juni 1841 über die gründliche Betreibung der Lateinischen Sprache in Real- und hoheren Buͤrgerschulen, so wie über die daran geknüpften . fuͤr den Staatsdienst als erfreuliche Einleitungen 266 werden. z

Meteorologische Geobachtungen.

1842. Morgens Nachmittags Abends Noch einmaliger

30. Juni. G6 Ubr. 2 Unr. 10 vr. RNeobachtung. Lusi druck.... 338, Par. zg, 9 Har. V6, os Par. Quell wärme 8,7 R. Lastu tus... 4 II, 22 n. 4 20,7 n. 4 13,07 n. Fass I5/27 M. rhaupunkt ... 4 7,22 n. 4 S, 8“ n. 4 7,17 n. Duunstsbiiigun,. S3 pet. 1 pCi. 79 per. Wetter...... heiter. heiter. berogen. Wind. ...... W. SW. RN. Wolkenzusg ... SW.

Tagesmittel: XI, oO Fat... 4 15,97 n.. 4 7,77 R... 68 r-: .

———

BB er lin er Börse. Den 1. Juli 1842.

; Hr. Cour. ; 9 Hr. Cour.

1, Cc. Aci 8 , . SM. Schuld- Sch. 4 104 10947 na. =. 3 127 2 do. do. 2. 3] pC. do. do. Prior. Obl. 2

nm n 7 103 102 Md. Lps. Bienb. 1164 * pr. Rugl. Ovi. 30.4 1021 1025 do. 40. Prior. * 1 mn .

i w. h. Risenb. ) . ; 8954 853 ö er wn w 1 102 arr. Sehulde. 33 1026, 101 4] ba- Kin. Kier. 5 81 65 hnerl. Stad - Obi. 4 104 1035 40. d0. Prior. Obi. = * 1 Danz. do. in Tb. 48 Rhein. Hisenb. 23 *. 3 103 102. do. d0. Prior. Obl. 4 1090 Grossh. Pos. do. 4 1061 zold a1 3 . ö 2 Fœr ca. 3 . rn ere, 131 13 Pomm. do. 3 (. a ö: Kur- u. Neum. do. 3 10355. 1024. . 6 101 94 Schlesische do. 3 102 ( mn, . 3 1

) Her Käufer vergütet die abgelausenen zinaen à 1 pCt. und ausserdem rei. p. anno bis 31. Dezember 1842.

Aus wirt i ge Börsen.

Amsterdam, 27. Zuni. Niederl. Sirkl. Scheld 2 1.7. 5. do. I00! . Kea chili. 53 Span. 19 65. Pass. Ausg. ivsl. Krauss. Prän. Sch. —. Pol. . Oeaterr. .

Ham burg, 29. Juni. Hank Acuen 1680 ne. Ragl. Russ. 109.

London, 25. Juni. Cons. 35 915. Neun Aul. 215. Passive 4. 233 noll. 523. 55 101. 65 Fort. —. 33 Mex. 37. Colnmb. 23]

Petersburg, 24. Juni. Lond. 3 Met. 37]. Lamb. 315. Faris 105. Poln. à Pari 300 FI. —. do. S00 FI. . do. 200 FI. 25.

Königliche Schauspielt.

Sonnabend, 2. Juli. Im Schauspielhause: Antigone, Tra 93 von Sophokles. Ucberseßüng von Vonner. Musik vom Köngl. Kapellmeister . e ,

Anfang dieser Vorstellung um r.

n . 3. Juli. Im Opernhause: Don 2 nz. Kathinka Evers, Königl. Württembergische Kammer, g. n . Hof⸗Theater zu Stuttgart; Donna Anna, als letzte Gastrolle.

H. Schulze wird in der Partie der Elvire wieder auftreten.) .

Montag, 4. Juli. Im Schausp ielhause; Zum ee wiederholt: Doktor Wespe, Lustspiel in 5 Abth., von Benedir.

Marktpreise vom Getr aide.

P thlr. 29

: PVeijen 3 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf. auch 2 R .

. . * erg en z Rihlr. 22 Sgr., auch r n eg. 33 große Gerste . 7 Sar. 6 Pf. 1 4 6

1 Riihir. i Sar. 11 , 3. igen ir. 7 Sgr. 6 Pf., auch

i Kaffe r: Weinen welten Rthlr. 7 Sgr. .

3* Shr. 3 Pf und * ihlr. 15 Sgr. ; Roggen ir

3, Ribir. 1 ar,. . Phitgl s Sar ; zicine Geräte 1 Rzhir s Spe;

22 Sgr. 6 Pf. a 6 Pf., auch 28 Sgr. 9 Pf. Eingegangen

r. 2 Sgr. feß 33 1 Scheffel.

Mittwoch, den 29. Juni 1842. Das Schock Stroh * Rthlr., auch 9 Rthlr. Der Centner Heu

1èRthlr. 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf.

Kartoffel ⸗Preise. Der Scheffel 15 Sgr., auch 10 Sgr.

Branntwein ⸗Preise. ;

ise von Kartofei- Spiritus in der Zeit vom 24. bis

30. 2 r 2 ö 157 Rihlr pro 200 Quart à 5 pCt., „ber? 10,809 Jet. nach Tralles. Korn Spiritus ohne Geschaͤft.

30. Jun! 1842. ö . Kaufmannschaft von Berlin.

Verantwortlicher Redactcur D.. J. W. Zin keisen. Gedruckt in der De cker schen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

Allgemeine

reußische Staats-Zeitung.

Inhalt.

Anitliche Nachrichten. Frankreich. Paris. Ordonnanz wegen der Erhöhung des Ein— fuhr ⸗Zolles auf Leinenwaaren. Vermisch Großbritanien und Irland.

Oberhaus. Unterhaus.

r die Angelegenheiten in

Parlaments Verhandlun⸗ urücknahnig elner Bill in Bezug auf die Schluß der Rede Sir fghanistan und ngelegenheiten. Fortschritt ondon. Beschluß ber Ostindischen Compagnie uͤber die g der Kosten des Afdghanen-Krieges. Lord de Grey bleibt Lord Licutenant von Irland. Vermischtes.

Belgien. Brů ssel. Dentsche Bundesstaaten.

Antrag des Herrn Welck den Reglement

house's übe

Zille in Wahl- Rll.

auf den Eisenbahnen. Abgeordneten Kammer.

eue Anordnung in für die Gesetzgebung. Schreiben aus (Die neuesten Plaͤne des Sengis Bebufs der Aus⸗ noch obschwebenden Differenzen hinsichtlich der uerkassen Anleihe.)

Oesterreich.

Neue Einrichtuu

dem bestehen

Wien. Eisenbahn nach Sachsen.

Italien. Genua. Einschiffung des Prinzen Adalbert von Pre

Krimingl⸗Prozeß gegen einen Priester.

Spanien. Madrid. Rodil's Erklaͤrung im Kongreß. Schrei⸗ ben aus Madrid. (Jahresfeier der Constitution von 18637; Hal⸗ tung der Coalition gegen das neue Ministerium; General Ur⸗ bistondo und seine Papiere; bedenklicher Zustand von Catalonien; der Corrego Nacional geht ein, und an seiner Stelle erscheint

Rodil im Kongreß.) Schreiben aus P⸗a ris. (Die

Karlistische Allianz und die demokratischen Bewegungen in Catalonien.)

Inland. Breslau. Stadtschuld Salzbrunn. Die Feuersbrunst.

nach Brasilien. Rom.

Die Weser Rhein Eisenbahn.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Köͤnig haben Allergnädigst geruht:

Dem Rendanten der Regierungs-Haupt⸗ o wie dem Notar und Justizrath den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; ister Müller zu Läbben im Regierungs— „und dem Schiffer Christian Buch— die Rettungs⸗Medaille mit dem Bande

iesigen Franzoͤsischen Gymna⸗ onsistorial⸗Rath lums und Provinzial-Schul-Kolleglums hierselbst;

asse zu Minden,

Land Rentmeister Kriechel zu

desgleichen dem Bezirk Frankfurt a. O u Magdeburg,

Den bis heri siums, Predi des Konsistor

ie

Den bisherigen außerordentlichen Professor Dr. Burm eister in Halle zum ordentlichen Professor in der philosophischen Fakul⸗ taͤt der dortigen Universitaͤt zu ernennen.

n Direktor des

ournier, zum und Mitglied

Abgereist: Se. Excellenz der General⸗-Lieutenant und Com⸗ mandeur der 6ten Division, Freiherr von Quadt und Hüch⸗ tenbruck, nach Torgau.

Se. Excellenz der General⸗Intendant der Köoͤnigl. Hof-Musik, Wirkliche Geheime Rath und Kammerherr Graf von Redern, nach Goͤrlsdorf bei Angermuͤnde.

Der Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmaͤch⸗ tigte Minister bei Sr. Majestaͤt dem Könige der Franzosen, Graf von Arnim, nach Leipzig.

ö

Zeitungs Nachrichten.

Ausland.

Frankreich.

Der Mo niteur veroffentlicht heute die vielbesprochene und lang erwartete Koͤnigliche Ordonnanz wegen Erhöhung des Eingangs-Zolles auf fremde Leinengarne und nenzeuge. Der Ordonnanz geht folgender Bericht des Handels⸗ Ministers voran:

e Schwieri

und den Kammern

Paris, 27. Juni.

eiten lasten in diesem Au rieen, auf der Leinen⸗In iern ihre Leiden dargelegt, und die egen Lie jetzt beendigte Legislatur verpflichtet, ; nteresse Beistand zu leisten.

in seiner alleinigen Production die Mittel, di Gewebe im Inlande lker mit bedeutenden

nwaͤrtig ist unsere Ausfu uslande, die 20 Jahre

en einer unserer sch e g hat dem Koni Regierung ha jenem großen Frankreich e ungeheure u befriedigen und zu⸗ orraͤthen davon zu ver⸗ r bedeutend verringert; die Ein⸗ indurch anhaltend unbedeutend gewesen war, liefert uns jetzt betrachtliche Quantitäten von Leinen t das Garn in solchen Massen auf unsere Märkte, grammen 46. . w von i. die ei

einahe „000 Kilogramme, die einen Wert 8. ,, . Fr. repraͤsentiren, ? J

/

and fruͤher

von Leinen⸗ und Han leich noch andere V

ahren von 800,000 K

gehoben hat. rchten, daß die Anfuhren in dem gegenwart oraussicht, so wie alle Beduͤrfnisse, unverhd Eine solche ümwalzung, Sire, die in den Annalen des läcklicherweise sehr selten vorkommt, hat Waͤhrend die Einfuhr von

aben sogar

inter⸗natjona in zwei Hauy

legt bleibt, nengarn zu weben, a strengungen anderer Völler, unehmen, weit hinter sich evolution mußten wurzelte Gebrauch

en Handels t⸗Ursachen ihren Grund: einem benachbarten Lande mit einem sind in demselben Lande die

mechanischen Mittel, das Lei⸗ uf eine Weise enn (

angewendet worden, die alle An⸗ um an den Vgyrtheilen jener großen Ent⸗ Die Resultate dieser r uns gefährlich seyn, da der aus⸗ andwebestuͤhle die

Berlin, Sonntag den 34 Juli

entstehenden Spinnereien konnten deshalb auch die Konkurrenz mit dem Auslande nicht aushalten; mehrere derselben ** durch die stets wachsende Einfuhr unter. Diesist aber noch icht lles: Jenes Garn, bei dessen Anfertigung das mechanische Verfahren erlaubt, spinnbare Stoffe von geringer Qualität, die aus Indien bezogen werden, anzuwenden, 6 in unserer Fabrication die Produkte ves⸗ serer Qualltaͤt, die unser eigener Boden hervorbringt. Der Franzoͤ⸗ sische Agerbau sieht daher bestandig, im Innern sowohl, wie im Aus⸗ lande, den Kreis seiner Ibn e g e. verengert und sich durch Leinen und Hanf anderer Laͤnder verdrängt, welches als Garn und als Ge

webe in Frankreich ein efüͤhrt wird. Die verderblichen Folgen dieser . erstrecken sich auf 65 unserer Departements, in dienen die ver⸗ schiedenen Zweige der Leinen⸗Production bis jetzt Bevölkerungen mit Arbeit versehen hatten, die von anderen Hülfsmitteln entblößt sind. Es ist daher dringend nothwendig, diesem Zustande der Dinge ein Ende zu machen. Das Gesetz vom 6. Mal 1841 hatte schon ver⸗ sucht, die . des auslandischen Leinengarns auf dem Fran— zoͤsischen Markte in billige Graͤnzen einzuschließen. Da wir wünschen, bei so verwickelten Fragen mit Vorsicht und mit Maͤßigung zu Werke zu gehen, so hofften wir damals, daß ein Schutz von 10 bis 11 pCt. unsere Spinnereien hinlaͤnglich sichern wurde. Diese Hoffnung ist nicht in Erfuͤllung gegangen. Eine außerordentliche Preis Erniedri⸗ gung, das Resultat der Fortschritte der Maschinen⸗Spĩinnerei bei un—

seren Nachbaren und der Anhäufung ihrer Produkte, verbunden mit der Anwendung von Stoffen, die billiger sind, als die unsrigen, hat die Berechnungen und die Voraussehungen des Gesetzgeberz zu Schan⸗

den gemacht. Um g dem uebel Einhalt zu thun ist eine bedeu⸗ tende Erhoͤhung des Zolls unvermeidlich. Wir haben deshalb die Ehre, Ew. Majestaͤt vorzuschlagen, den bestehenden Tarif fuͤr Leinen— und Hanfgarn zu verandern. Die Erhöͤhung des Tarifs der Garne zieht nothwendig eine aͤhnliche Veraͤnderung des Tarifs fur Leinen und für andere Gewebe ahnlicher Art nach sich. Wir glauben, Sire, daß die n. eines angraͤnzenden Landes, wo sich die Be⸗ dingungen der Fabrication mehr den unsrigen nähern, von den vor⸗ geschlagenen Maßregeln ausgenommen werden koͤnnen. Da aber die unterhandlungen, welche wir mit Belgien angeknuͤpft haben, um uns als rer,. Zugestaͤndnisse fuͤr unsere Weine, unser 2 und unsere Seidenwaaren zu sichern, noch nicht zu Ende ge⸗ bracht worden sind, so haben wir die Ausnahme bis zu dem naht scheinlichen Abschluß jener Arrangements verschieben muͤssen. Einige andere Tarif- Berichtigungen von geringerer Wichtigkeit und einige Re. Maßregeln begleiten jene Hauptgegenslaͤnde der neuen

Durch die Ordonnanz, welche hierauf folgt, werden einfache rohe Leinen⸗ und Hanfgarne, von denen sch rn, . stens 6000 Metres messen, mit einem Zoll von 35 Fr., ebleichte mit einem Zoll von 31 Fr. und gefarbte mit einem Zoll von * Fr. belegt; Dieser Zoll steigt verhaͤltnißmaͤßig, so daß für eine Länge von 2100 Metres auf 0 Kisogrannne ffir die erst

* e. j 3 genannte Gattung 125 Fr. fuͤr die zweite 163 Fr. und fuͤr die dritte 160 Fr. bezahlt wuͤrde. Fuͤr ein Stuͤck von mehr als 6009 Metres bis 12,000 Metres pro 199 Kilogramme ist der Zoll 60, 81 und 86 Fr.; wenn das Stuͤck zwischen 12 und 24000 Metres pro 100 Kilo⸗ gramme mißt, so ist der Zoll 157, 215 und 205 Fr. Rohes Lei⸗ nenzeug in gewohnlicher Qualitaͤt bezahlt 50 Fr., gebleichtes und bedrucktes Leinen, so wie auch gefaͤrbtes, bezahlt 90 Fr., wenn der Canevas weniger als S Faden hat; wenn er aber mehr als 20 Faͤ— den hat, so ist der Zoll fuͤr rohe Leinen 467 Fr., für, gebleichte und bedruckte 8i7 Fr. und fuͤr gefaͤrbte 537 Fr. Fuͤr die da— zwischen liegende Fadenzahl steigt der Zoll stufenweise.

Die dem Koͤnige bei Gelegenheit feines Namensfestes gemach— ten Vorstellungen des Erzbischofs von Paris gegen das Arbeiten an Sonn⸗ und Festtagen fangen an, Früchte z tragen. Auf den Werften und in den Werkstaͤtten der Regierung, so wie an den e minen. wird an Sonn- und Festtagen nicht mehr gear— eitet.

Der Graf von St. Aulaire, Franzoͤsischer Botschafter in London, und der Baron von Barante, Franzoͤsischer Botschafter n. St. Petersburg, sind heute von London hier eingetroffen. Die Ruͤckkehr des letztgenannten Diplomaten macht einlges Aufsehen, da man glaubte, daß er waͤhrend des dem Grafen St. Aulaire bewilligten Urlaubs in London bleiben wurde.

Böͤrse vom 27. Juni. An der heutigen Boͤrse dauerte das Sinken der Course fort, und es hieß, daß mehrere große Spekulanten täglich starke Posten Renten an den Markt braͤch— ten. Die Zproc. Rente ist auf 79 und die 5proc. auf 118. 90 zurückgegangen. Die Spanische aktive Schuld blieb zu 23 aus— geboten; man sprach von ernsten Unruhen in Catalonien.

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Sitzung vom 27. Juni. Lord Denman brachte eine Bill ein, wodurch allen Personen, die an Eidleistungen vor Gericht einen Anstoß naͤh⸗ men, gestattet werden . eine bloße Erklaͤrung an Eides statt abzugeben. Diese Maßregel fand aber entschiedenen Widerstand bei der Mehrheit der Pars. Besonders sprachen dagegen der Bi— schof von London, der Graf von Galloway, der Graf von Wicklow und Lord Abing er. Sie wandten ein, daß der Eid dadurch alle Kraft und Autorität verlieren und daß jeder Zeuge am Ende eine bloße Erklaͤrung vorziehen wuͤrde, wenn ihm die Wahl freistaͤnde, um sein Gewissen nicht zu beschweren. Lord Abinger machte auch bemerklich, wie die Erfahrung lehre, daß die Quaker, die keinen Eid leisteten, die unbrauchbarsten und unzuver— lässigsten Zeugen seyen. Lord Brougham vertheidigte zwar jene 1 te 7 diesen Wem nr und behauptete, sie zeichne⸗ ten ih im Gegentheil durch die groͤßte Wahrheitsliebe aus; auch Lord Campbell, ehemaliger General-Prokurator, unterstützte die Bill; sie fand aber, wie gesagt, so wenig Anklang, daß Lord Den⸗ man sich gendthigt sah, dieselbe wieder zuruͤckzunchmen.

Unterhaus. Sitzung vom 23. Juni. Am Schluß der Vertheidigungs⸗Rede des ehemaligen Präsidenten der Ostindi— schen Kontrolle, Sir J. Hobh ou se's, findet sich noch eine allge⸗ meine und durch Beispiele belegte Rechtfertigung der in Betreff Afghanistans befolgten Politik, wovon Folgendes das Wesentlichste ist:

„Jedenfalls“, sagte der Redner, „mußte Afghanistan's Unabhaän⸗ gigkeit aufrecht erbalten werden, mcg man * glauben, abe.

nelle Einführu es neuen Verfahrens verhinderte.

uns in die Streitigkeiten zwischen lr nnn und Persien einzu⸗

1842.

mischen hatten oder nicht. Es war von uns mit Afghanistan, als einer unabhangigen Macht, im Jahre 1809 (durch Hann Stuart Elphinstone unter Schach Sudscha's früherer Regierung) ein Ver trag avgeschlossen worden, und Persiens Ansprüche gingen diesem Vertrag an die Wurzel, wir hatten also ein Necht, uns solchen An⸗ spruͤchen zu widersetzen. Der Vertrag, der in Folge dessen geschlossen wurde, hatte, eben so wie der Traktat von Kabul aus dem Jahre 1809, die Beschutzung Indiens zum Zweck.) Da nun Persien sich geneigt zeigte, bei dem gegen unser Reich beabsichtigten Angriff sich auf Rußland zu stuͤtzen, so handelten wir, wie wir fruher gegen Frankreich unter ahnlichen Umstanden gehandelt, denn der frühere Traktat von Kabul war auch mit Ruͤcksicht auf Frankreichs Begün⸗ stigung der Angriffe Persiens gegen unser Reich abgeschlossen worden. Wer der maͤchtige Verbündete war, auf welchen Persien sich in seinen Angriffs-Bewegungen siützte, das that nichts zur Sache; wir hatten jedenfalls ein Recht, dazwischenzutreten, um die Aufregung und die Unruhen zu verhindern, welche durch die Annaherung einer solchen Macht an Indiens Graͤnzen haͤt⸗ ten verursacht werden muͤssen, selbst wenn eine Ausfuhrung der toll kuͤhnen Plaͤne nicht zu besorgen war. Es war nicht das erstemal, dies ist wohl zu bedenken, daß wir auf eine solche Weise einschritten. Was that Lord Wellesley? Als der Bruder Schach Sudscha's einen Angriff auf unser Reich im Schilde führte, wie suchte da Se. Herr⸗ lichkeit demselben entgegenzuwirken? Er schickte einen Agenten mit einer Mission ab, um einen Traktat mit Persien, zum Ängriff der Afghanen in ihrem Ruͤcken, abzuschließen und dieselben so an dem ih⸗ rerseits beabsichtigten Angriff gegen den Ruͤcken unseres Reiches zu verhindern. Eben so 6. im Jahre 1809, als ein n , Emissar nach Teheran gesandt wurde, die damaligen Machthaber dem Beispiele Lord Wellesley 's und schickten eine Misston nach Kabul, um die Afghanen zu bewegen, mit uns gemeinschaftliche Sache gegen Frankreich oder Persien zu machen; ja, noch mehr, sie fandten eine Scemacht nach dem Persischen Meerbusen, mit deni Befehl, Bussorah . gerade so wie unsere Truppen im vorliegenden Falle den Befehl erhielten, Herat zu besetzen; in Folge der Bemähungen unse⸗ rer Agenten und der von uns gemachten Ruͤstungen wurde der Franzoͤsische Emmissar abgewiesen und entlassen; aber nur durch eine so entschiedene Handlungsweise wurde das Unheil verhindert, nur dadurch, daß wir die Asiaten in ihren verwundbarsten Punkten bedrohten. Dieses Ver⸗ fahren bewahrte sich damals vollkommen, und es hat sich auch jetzt vollkommen bewahrt. (Ironisches Hort! Man hat behauptet, es sey von Seiten eingeborener Staaten kein Angriff auf uns zu besor⸗ gen gewesen, und der Gedanke an eine Gefahr von Seiten der Bir⸗ manen und der Nepalesen ist fast verlacht worden. Diese Maͤchte sind jedoch keinesweges zu verachten, noch sorglos zu uͤbersehen. Die⸗ ser Ansicht war die Ostindische Kontrolle, und ohne Zweifel ist sie es noch jetzt, und wenn man sich uͤber den Jubel lustig macht, womit unsere ersten Erfolge in Afghanistan aufgenommen wurden, so kann

ich dagegen versichern, daß diese Erfolge ganz die Wirkung hatten, welche sich Lord Auckland davon 143 31. Birmanen an Ne⸗ palesen haben seitdem nicht mehr dieselbe Feindseligkeit gegen Eng⸗ land gezeigt, wie vor dem Feldzuge nach Afghanistan.“ chließlich sprach der Redner uͤber den Eindruck, welchen die

zuletzt von den Engländern in Afghanistan erlittenen Niederlagen und Ungluͤcksfaͤlle auf die Ostindischen Staaten gemacht, so wie äber den jetzigen Zustand der Britischen Herrschaft in Ostindien ,,,. 6 ,, r,. aus:

Man hat viel von dem Entsetzen gesprochen, welches in Ostin⸗ dien durch die Unfaͤlle in Afghanistan . worden *. aber, 6 ich recht unterichtet bin, ist dabei große Uebertreibung vorgekommen. Ich meinerseits bin der entschiedenen Ansicht, daß der Eindruck in Bsiindien nicht so bedeutend gewefen ist, wie in England. Man hat dort, wie mir noch neulich erst ein angesehener Hindu aus Kalkutta versicherte, nicht daran gedacht, daß jene Unfälle, so groß ste auch waren, die Stabilitaͤt unserer Indischen Herrschaft erschuͤttern könn ten. Ich 3 auch nicht den mindesten Zweifel, daß die jetzige Ver⸗ waltung die Politik Lord Auckland's in ihrer ganzen Ausdehnung zur Ausfuhrung zu bringen gezwungen seyn wird. Von den Pan hn nach denen Lord Auckland die Regierung Ostindiens gefuͤhrt hat, ab= gehen, hicße eine Verantwortlichkeit übernehmen, welche, wie ich glaube, kein Mitglied des jetzigen Ministeriums sich aufzubürden ge⸗ neigt seyn wird. Daß unfaͤlle, und zwar unfaͤlle sehr ernstlicher Art, vorgekommen sind, ist nichts Anderes, als was in fast jedem Kriege von Bedeutung vorfällt; aber koͤnnen solche Umstaͤnde wohl Entmü—⸗ thigung rechtfertigen, oder duͤrfte wohl gar eine weise Regierung ihr polltisches System aͤndern, weil etwas der Art vorgekommen ist? Im Gegentheil hoffe ich, daß eines der Resultate jener Ereignisse darin beste hen wird, die Regierung zu neuen, kraͤftigeren Anstrengungen auf⸗ zumuntern.“

„Manche ehrenwerthe Herren reden so, wie wenn zur Wiederher stellung unseres Einflusses in Asien gar nichts ö, koͤnne, * wie wenn unser Ostindisches Reich gar nicht wieder zu Kräften zu bringen sey. Dergleichen Behauptungen kann man unmöglich mit anhören, ohne die Üünwissenheit derjenigen zu beklagen, von denen ste ausgehen, besonders ihre Unwissenheit in Handels- Angelegenheiten. Sie sprechen von dem Indus, als ob derselbe unsere natürliche Graͤnze waͤre. In gulf m Sinn mag eine solche Ansicht einigen Grund haben; kann aber irgend Jemand einen Blick auf die Karte von Asien werfen, ohne sogleich zu sehen, welch' bedeutendes Interesse ein sehr betraͤchtliches, jenseits des Indus liegendes Gebiet fär uns hat? unsere Stellung in Ostindien hat sich in den letzten Jahren bedeutend veraͤndert. Der Indus wird jetzt von Britischen Bampf⸗ schiffen befahren; Handels⸗Guͤter zum Belguf von Millionen werden all jaͤhrlich auf dem Flusse auf⸗ und abwärts transportirt; in Sind besitzen wir eine Station von großer Wichtigkeit; noch vor kurzem konnte kein Eng!aͤnder es wagen, sein Antlitz in Heiderabad zu zei⸗ gen, und jetzt ist jener Ort und sein Bezirk so entschieden' unter

D Der letzte Traktat, auf welchen Sir J. Hobhouse hier hindeu⸗= tet, ist der, welcher im Jahre 1838 As e von QAstindien, Cord Auckland, dem Maha Radscha von Lahore, Rund= schit Sing, und dem in Kabul zu restaurirenden Schach Sudscha ab⸗ , wurde, und in 7 dessen die Expedition nach Afghani⸗

an vor sich End welche das bekannte Manifest vom 1. Sttober 1638 ankündigte. Durch jenen Vertrag wurde der Maha Rabschg in dem Besitz aller der Ländereien an beiden Ufern des Indus, 1 von Peschauer, bestaͤtigt, welche die Seiks den Afghanen unter Do Mohamed abgenommen hatten. Dafur verpflichkere sich Rundschit Sit die Etpedition zu Gunsten Schach Sudscha's zu unterstiützen und dessen treuer Bundesgenosse zu werden. 5 der letzten Versam m- ng der Ostindischen Compagnie, wo Herr B. Salomons den Krieg 2 a mn ,. Deiner i ß ge , , r , 66

e, behauptete dieser aber, da a ten Traktat . eine ganz tribütaire und abhängige Stellung von den

Behẽrrschern der Selts In Cahore verfetzt worden ser.