1842 / 191 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ö

, . lerie⸗ Pferde, Beitrage zu den Kosten der Jugig⸗ y der Unterhaltung der Arbeits An- sialt zu Brauweiler und der Irren Heilanstalt * Siegburg, Pflegekosten der dürftigen Schwach sinnigen in der biesigen Irren Anstalt, Zuschuß an den Verschoͤnerungs Fond zur Unterhaltung der Promenaden Anlagen ꝛzꝛc. 6

Summa der Ausgabe. drs 5

S873 13 2

Johann Wilhelm von Könen. Nekrolog.

Ritter des No Johann Wilhelm von Kdnen.

men Ober Tribunals von Koͤnen.

Staats -Verwaltung stebt, vertraut zu machen, wurde er im Jahre 1798 als Intendant in Suͤd Preußen angestellt, wo mehrere ehemalige Starosfeien seiner Verwaltun den. Hierbei zeichnete er sich so aus, daß er im Jahre 1802, nach be⸗ standener Staats⸗Pruͤfung, zum Rathe an die Kriegs- und Domai⸗ nen- Kammer zu Posen berufen wurde. Als die ungluͤcklichen Er⸗ eignisse der Jahre 1806— ihn aus diesem Amte entfernten, erhielt er unerwartet von dem damaligen Staats-Minister Grafen zu Dohna den ehrenvollen Ruf, sich nach Königsberg in Preußen zu begeben, wo er bei der Section des Finanz Ministeriums fuͤr Domainen und

F

Behörden nach Berlin zuruͤckkehrend, in dieser amtlichen Stellung fortwaͤhrend einen ibm zusagenden Wirkungskreis fand, der nur durch eine interimistische Abwesenheit von hier in den Jahren 1816 = 187, wo ihm die Geschäͤfte des Praͤsidenten der Regierung zu Danzig

nicht blos ein durch vollkommene Sachkenntniß und gereifte Erfah⸗ rung in seinem Fache, durch klaren Verstand, unermuͤdeten Fleiß und gewissen hafte 6 seiner Berufspflichten ausgezeichneter Staats- Beamter, sondern au

der unerschuͤtterlichsten Rechtschaffenheit, liebenswuͤrdigsten Einfachheit und Anspruchslosigkeit und lautersten Herzensguͤte. Darum wird sein

selben Pieter de ee eh und die Musikstunde von

ein Mann von dem ehrenwerthesten Charakter,

t uiUmm solidesten Impasto. Am 28. Juni starb hierselbst, ohne vorbergegangene Krankheit, vom Schlagflusse getroffen, der Geheime Ober Finanzrath 4. D. und Nane Adler⸗Ordens zweiter Klasse mit Eichenlaub, Herr Er war den 25. September 774 hier geboren, ein Sohn des verewigten Praͤsidenten des Gehei⸗ Nach vollendeter Schul⸗ und Gymnasial-Bildung veranlaßte ihn seine vorherrschende Neigung zur Landwirthschaft, diese auf den Domainen Aemtern Chorin und Sachsen⸗ dorf vraktisch zu erlernen, wo er zugleich Gelegenheit hatte, sich mit den verschiedenen Zweigen der Rentei⸗Verwaltung, den Verhaͤltnissen Wahrheit der Auffassung, der baͤuerlichen Einsassen und den wichtigen Beziehungen, in welchen die Land Kultur zu den großen und schwierigen Aufgaben der hoheren Hierdurch befaͤhigt,

Velasquez, in einem zarten Silberton

820

dem juͤngeren Tainer s. Das Innere einer Wachstube von dem⸗

an Le Duc

halte ich fuͤr Ropseen. Ein juͤngstes Gericht von Hieronymus

Bo sch ist mehr als Kuriosum, denn als Kunstwerk 2 ; esetzt;

Die Spanische Schule ist mehr zahlreich als gehaltvoll doch verdienen unter den 145 daraus vorhandenen Bildern fol⸗

5 gende Stucke naͤhere Erwähnung. Eine Verkuͤndigung der Hirten von Velasque

ist ein landschaftlich⸗ naturalistisches Bild von genreartiger Auffassung, ohne Erhabenheit der Composition, ohne Adel und Waͤrde des Charakters in Stellung, Gebärde, Gewan⸗

dung und im Ausdruck der Koͤpfe, aber von vollkommener Derb⸗

heit und Kraft des Lebens und von der tuͤchtigsten Ausführung Ein Gassenjunge in hoher, spitzer Mütze, der eben in eine Melone gebissen hat, ist ebenfalls ein gutes Werk des Velasquez, sehr wahr und lebendig aufgefaßt, in sorgfaͤlti⸗ ger Ausfuͤhrung und kuͤhl roͤthlicher Farbung kraftvoll gemalt.

Das Portrait des Infanten Don Balthasar Carlos, Sohn Phi⸗ : * 2 1 6 und das Martyrium des heiligen Laurentius na

eistreich, breit und un- des Baccio Bandinelli hier in vorzuͤglichen Abdruͤcken vorhanden.

lipp's IV., als Kind, ist eins von den guten Portraitbildern des

gemein harmonisch durchgefuͤhrt. Das Bildniß seiner S7 jährigen Mutter, von Murillo im Jahre 1673 gemalt, ist durch die die schlagende Beleuchtung und den gediegenen Vortrag von uͤberaus lebenvoller, bedeutender Wirkung, die indeß durch die allzustrenge Individualisirung der welken Ge⸗

sichtszüge in eiwas beeinträchtigt wird. Ein anderes großes Bild übergeben wur‘ von Murillo, drei Heilige vorstellend, die durch ein Wunder an

, einer Kuüste anlanden, indem Wasser ausgebreiteten Mantel passiren, ist in den Charakteren der

Heiligen eben nicht edel, aber sehr individuell, und in dem Aus⸗

sie das Meer auf einem über dem

druck der staunend herbeieilenden, gluͤhend kolorirten Spanier, so wie in der Gruppe dreier am Strande befindlicher Betteljungen,

höoͤchst eigenthuͤmlich und lebendig, und das Ganze in einem soliden

orsten als vortragender Rath angestellt wurde und dann, mit den Impasto sehr sorgfaltig durchgebilder;

Aus der Franzoͤsischen Schule sieht man acht Charakter-⸗Mas⸗

ken der Italienischen Komödie in einer Landschaft von Watteau. In der Anordnung nicht sehr geschmackvoll, in der Landschaft un⸗ bestimmt, in der übertragen waren, unterbrochen wurde, bis zunehmende Augenschwaͤche warmen, goldenen Ton, dennoch einen ihn im Jahre 1839 noͤthigte, in den Ruhestand zu treten. Er war Beschauer. zer Kreide trefflich ausgeführte und mit weiß gehbhte Zeichnung von eben diesem Meister, eine Gesellschaft von 18 Personen bei⸗ derlei Geschlechts darstellend, die in einem Park schmausen und sich auf das galanteste bei Wein und Liebe unterhalten.

Behandlung fluͤchtig, uͤbt dieses Bild durch den anz eigenen Reiz auf den

Von noch groͤßerem Interesse ist eine große in schwar⸗

ist bezeichnet: A Wattean 1701, und von Jacques Philippe Le

Andenken nicht blos bei seinen Angehdrigen, sondern auch in dem

weiteren Kreise welchem er durch sein Leben und Wirken verbunden

war, in dauerndem Segen bleiben.

Die Sammlung Standish im Louvre.

2 Paris, Anfang Juli. Die dͤffentlichen Kunst-Sammlungen im Louvre haben neuerdings einen, wenn auch nicht sehr bedeutenden, . immerhin schaͤtzbaren Zuwachs erhalten. Unter der Benennung Collection Standish sind jetzt in fuͤnf Zimmern des zweiten Stocks die Gemaͤlde, Handzeichnungen und Kupferstiche aufgehängt, welche Franzosen ver⸗ machte, zusammen 585 Stuͤcke, namlich 214 Gemaͤlde, 270 Handzeich⸗ nungen und 71 Kupferstiche. Von den Bildern und Zeichnungen ist die bei weitem groͤßte Mehrzahl von sehr mittelmäßigem Werth und zweideutigem Charakter; der frühere Besitzer scheint bei An— kaͤufen fuͤr seine Sammlung mehr auf große Namen, als auf ei— : Stuͤcke von erster Qua— sitaͤt und feinster Auswahl fehlen ganz; jedoch sind manche gute Sachen vorhanden, die genauer betrachtet zu werden verdienen, und wovon, wie das gewohnlich in Sammlungen von nicht lauter auserlesenen Kunst-⸗Gegenstaͤnden der Fall ist, der Liebhaber durch

Herr Franck Hall Standish dem Koͤnige der

gentlichen Kunstwerth gesehen zu haben.

das viele schlechte Zeug abgeleitet wird.

Unter den 26 Bildern aus den Italienischen Schulen ist mir

nichts besonders aufgefallen; es sind meist ziemlich schwache Schul⸗ bilder und Nachbildungen beruͤhmter Meister. Ein Christusfopf, welcher dem Sebastian del Piom bo beigemessen wird, scheint mir fuͤr diesen großen Kuͤnstler zu lahm und leer; und das Por— trait eines Mannes in schwarzer Kleidung ist zwar schoͤn kolorirt, aber fuͤr Tintoretto, dem es gegeben wird, nicht energisch genug.

Die Deutsche, Niederlaͤndische und Flamannische Schule ist durch 49 Bilder eben nicht glaͤnzend repraͤsentirt. Eine Anbetung der Könige von Lukas van Leyden ist in den Köpfen zu fraz— zenhaft verzerrt, eine Landschaft von Rubens zu re eh frech, das Portrait des Rubens mit seiner Frau, als mythologische Per⸗ sonen kostuͤmirt, in einem Garten, von van Dyck, zu form⸗ und farblos, ein heiliger Nikolaus von Jordaens zu schwach, als daß ich diese Bilder fuͤr Originale von jenen Meistern halten kann. Zwei Stillleben dagegen, das eine Fruͤchte, todte Vögel, Affen und Katzen, das andere einen Korb mit Obst und ein Gefaͤß mit Blu—

men auf einem Tische darstellend, sind vortreffliche, echte Kabinet⸗ giani, Pellegrino Tibaldi, Solim ena, Tempesta, Luca

stücke des Franz Leyders von leuchtender Kraft der hellen

Farben und sehr fleißig. Das Portrait einer Frau in halber Fi⸗

gur von Michael Cocxie und das eines Mannes in schwarzer Tracht, der in der Rechten einen Brief hält, von Michael Mie— revelt, so wie verschiedene Landschaften von Jakob van Ar— tois, David Vinckebooms, Isaac Moucheron, Bar thelsmäus Breemberg, Johann Henrich Roos mögen echt seyn, wollen aber nicht viel befagen. Der Guitarrespieler ist ein hübsch aufgefaßtes, aber sehr trocken Jemaltes Bildchen von

Allg Bekanntmachungen.

Ediktal⸗Ladung.

Der zu Wuͤscheid am 15. November 760 ; rene Heinrich Lacher ist bereits seit langen m

Und da nun seine biesigen vorläufig hinreichend 1.

Bas nach einem ehemals in der Privat⸗Sammlung des Herzogs von Valentinois befindlichen Bilde Lancret's gestochen. Die Mo⸗ tive sind aäͤußerst pittoresk und grazibs; die feine Koketterie, die

lästerne Galanterie, das ganze gezierte Wesen des vornehmen Le⸗

emeiner Anzeiger für die Preusßischen Staaten.

tretenen Intestat⸗Erben fuͤr erb⸗ und eigenthuͤmlich , . werden soll. aldhreitbach, den 5. Juni 1842. Fuͤrstlich Wiedisches Fustizamt ,. alt.

bens damaliger Zeit ist hier mit einer eigenthuüͤmlichen Unbefangen⸗ heit der Auffassung wiedergegeben, und wenn auch in manieristi⸗ scher Weise behandelt, doch höͤchst erlich und mit feiner, manier⸗ licher Lustigkeit ausgefüͤhrt. Von Earle Vanloo befinden sich hier vier recht huͤbsche Bilder, die aus dem Schloß der Pampadour zu Bellevue herstammen und die Baukunst, Bildhauerei, Malerei und Musik durch Kindergruppen versinnbildlichen, die sich mit diesen Kuͤnsten beschaͤftigen; sie sind in der dekorativen, weichlich manierirten Weise des vorigen Jahrhunderts gemalt, doch nicht ohne einzelne allerliebste naive Kindergesichter mit blůhendem, ro⸗

sigem Teint, welche von dem achtbaren Talent des Kuͤnstlers Zeug⸗

niß geben. Auch ein Dorf⸗Jahrmarkt von dem erst im Jahre 1829 verstorbenen Dem arne ist nicht ohne Werth, zwar zerstreut und haltungslos in der Composition, aber sehr sauber und sorg⸗ faltig in der Behandlung.

Die Englische Schule hat wenig auszuweisen. Am merkwuͤr— digsten sind die Architekturstücke von Roberts. Das Innere der Moschee zu Cordova, der Altar der Kathedrale von Sevilla, die St. Helenen-Kirche zu Betlehem, woran weniger die delikate, fleißige Ausfuͤhrung zu loben, als die takt⸗ und geschmackvolle Anordnung der Figuren, die schlagende Art der Beleuchtung, der ausgebildete Sinn fuͤr Harmonie und Helldunkel, so wie die groͤßte Bravour und Sicherheit, womit die verwickeltsten Schnoͤrkelelen der Decorationen bis zu den kleinsten Einzelheiten nachgeschrieben sind. Zwei Landschaften von Wilson sind durch poetische Com⸗

position im Geschmack des Poussin, warme Beleuchtung und fleißige Ausfuͤhrung anziehend.

Das Portrait eines Mannes in rother Kleidung und ganzer Figur, in einer Landschaft von Ga in s⸗ borough, ist ein fleißiges und harmonisches Bild, ein flüchtig skizzirtes Portraitbild von Sir Thomas Lawrence hingegen

von sehr untergeordneter Bedeutung.

Unter den 270 Handzeichnungen, wovon 44 den Italienern, 9 den. Deutschen, Niederlaͤndern und Flamaͤnnern, 2114 den Spa⸗ niern und 2 den Franzosen angehören, habe ich, außer der oben erwähnten Zeichnung von Watteau, nichts von besonderem Werth bemerkt. Unter den Italienern n. nur Meister aus den spaͤteren Kunst⸗ Epochen, wie Carlo Moretta, Luca Giordano, Taddeo und Federigo Zuccharo, Bartolommeo Torre—⸗

CTambioso, Vincenzio Carducho, Conca u. A. m. Was an Zeichnungen von den bedeutenderen Spanischen Meistern, einem Alonzo Cano, Velasquez, Murillo, Zurboran, Anto— nio del Castillo, Francisco Herrera ic. vorhanden ist, er—

weckt keinen guͤnstigen Begriff von der Gewissenhaftigkeit, womit

diese Kuͤnstler ihre Gemaͤlde vorbereiteten; die meisten Zeichnungen sind hoͤchst fluͤchtig mit der Feder gekrikzelt, oder ganz leicht ge—

tuscht, oder r g ssi mit schwarzer Kreide, Rothstein und Sil-⸗!

eister, ein von der Sonne * Wohnzimmer von

sich trefflich radirte Vie Das Blatt

das bisher zu dlesem Gute

itimirten Seitenverwandten aus dem Grunde

Ait ure, fran das one gcbhens jahr rn , . auf Todes⸗Erklaͤrung desselben und Ausantwortung seines unter Kuratel stehenden Vermogens angetra' en haben, so werden der Heinrich Lacher oder seine Dim fschi cibes⸗ oder Testaments oder Vertrags⸗Erben auf⸗ Verladen en efordert, innerhalb 3 Monaten von dem Tage an, Fracht tzulg

ten Behörde einzufinden und das quest. Vermögen in Empfang zu nehmen, widrigenfalls der Abwe⸗ sende sür todt erklaͤrt und sein Nachlaß den aufge⸗

Bekanntmachung. Durch den ge stand veranlaßt,

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Aufforderung zum erstenmal in den Fffent⸗ Bei den Verschiffungen von Berl Hiace , ö . sich vor der unterzeichne⸗ . x . 3 !

und meistbietend verkauft werden.

enwärtig seichten Wasser⸗ wird i

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L. F. Anker.

sind bei Unterzeichneiem zusehen, und Lann das

Guts ⸗Verkauf.

Das den Herren Erben des Wohlseligen F. von Stunipfeldt zugehdrende, in Neu- Vorpom enthalt:

. e, , ,, , N MNicht Halerburg wie in Nr. 163. Seite 708. von Stfalsund, * er n abwesend, ohne daß sein Aufenthaltsort bekannt sst. Spalte 1. dieses Hier von Rostock belegene , .

dffe

und zwar letzteres besonders, sollen

Zu diesem Aufgebot werden nachstehende Termine, als: am 12. Julius d Is., am 9. Au gu st d. Is. und i e am 6. Septem ber d. Is. / Vormittags 11 Uhr, in dem Hause des Herrn J En⸗ n ab gel . bst (Gasthof zum Kronprinzen) abgehalten und der Acker e kultlvnnn werden.

Die annehmli ellten Aufbots Bedingungen t gn . so wie die Gutskarte, ein⸗

ut selbst, nach vorhergegan⸗

berstift ausgeführt. Die Angabe der verschiedenen Meister duͤrste in vielen 1 qe id i, scharfere Kritik aushalten; dle roße Mehrzahl scheint mir verdächtig, da es bekannt, daß gewisse en sich von jeher darauf gelegt, aus r und Nach⸗ ahmung der alter Meister einen einträglichen Erwerbezweig zu machen. Die kleine Sammlung von Kupferstichen, groͤßtentheils aus

der Niederlaͤndischen, Flaniännischen und Deutschen Schule, ist mit feiner Auswahl und Kenntniß , Unter den Blattern von den alt⸗Niederlaäͤndischen und Deutschen Kupferste⸗ chern bemerkt man: einen heiligen Georg von dem Meister von 1466, einen heiligen Antonius von Martin Schon gauer, eine Dornenkroͤnung und eine Kreuztragung von Israel van Me— cheln, einen heiligen Christoph von Aibrecht Dürer und ein Urtheil des Paris von Lucas Cranach in sehr guten Abdrücken. Von dem größten Kupferstecher, welchen 25 m 16ten Jahr⸗ hundert, ja überhaupt hervorgebracht, von Marçanton, sind das Urtheil des Paris nach Raphael, das Abendmahl nach demselben einer Zeichnung

die den wundervollen Abdruͤcken dieser Blatter im Kupferstich=

Kabinet der Königlichen Bibliothek wenig nachgeben mochten. Von Rembrandt sind siebenzehn Blätter da, unter denen sich

am mehrsten auszeichnen: der Goldwäger, in ** herrlichen Ab⸗ drücken, das Bildniß seiner alten Mutter, die Anbetung der Hirten und die Flucht nach Aegypten, jede in zwei Seen, remplaren. die Kreuz⸗Abnahme und Jesus mit seinen Jüngern zu Emmaus, endlich 9 Landschaft mit den drei Bäumen un die Heuscheune,/ erstere 1674, letztere 1613 gestochen, zwei aus den einsachsten Ve⸗ standtheilen komponirte Landschaftsbilder, die in Abdruͤcken von solcher Schoͤnheit den unwiderstehlichsten Reiz und Zauber aus⸗ üben und bis zum Wundervollen zeigen, wie die Radirnadel es

dem Pinsel gleich thun kann. . leichte Spiel von Zufaͤllig⸗

keiten, welches der Pinsel hervorbringt, dies zu zittern Scheinende

des Laubes, dieses wundersame Spiel von Schatten und Licht, von Hell und Dunkel, ist, wie in seinen Bildern, in diesen Radi⸗

rungen bis zum Anschein von Farbe zu treffen. Von der bewun⸗ derns würdigen Zartheit und Bestimmtheit, womit Pivuw l Potter's Radirnadel die fetten Kraͤuter der Triften seines Vaterlandes und die wohlgestalteten Formen der darauf weldenden oder lagernden Thiere wiederzugeben weiß, zeugen hier 8 ausgesuchte Blatter. Auch von Nic. Berghem und Adr. van de Velde sinden 3 und von Herrmann Swanevelt 13 radirte Landschaften, die hinsichtlich der Massen, der Abwechse⸗ lung der Linien, der trefflichen Wahl der e, re,. wahre Mei⸗ sterwerke, in dem klein gestichelten Vertrage aber einfͤͤrmig sind. Endlich ist noch zu erwähnen ein köstlicher Abdruck der seltenen und in vielen Sammlungen fehlenden großen Katze von Corne⸗ lius Vischer, unter allen Niederländern der größte Meister in der Behandlung und fast taäuschenden Nachahmung dessen, was die Maler Durchsichtigkeit der Farbe und Helldunkel nennen. Schließlich können wir nicht umhin, mit einem Wort darauf aufmerksam zu machen, daß die Aufstellung dieser Sammlung leider manches zu wuͤnschen uͤuͤbrig läßt, und daß man bei der sehr ungleich vertheilten und mit dem Werth der Bilder nicht selten in offenbarem Widerspruch stehenden kostbaren Einrahmung der- selben bisweilen unwillkürlich an das Sprichwort Italienischer Kunsthaͤndler erinnert wird: „La cornice sa la rusiana del quadro.“

Meteorologische Geobachtungen

1812. Poren mr. Abend- Nach ciaali se

9. Juli. P 6 Uhr. 3 unr. 11 Unkr. neobachiuns. Lusidruck. ... 331, mer. X31, 1 Par. Xi, 0 Har. Quell re Lustu ùrme ... 4 13,8) R. 4 17,97 n. 4 11,17 n. HI, rThaupunkt. .. 4 5,87 R. 4 9,57 n. 4 7, a7 n. Rnodenvßrwe NHuustsbttißgunk 54,95 pCt. 54,18 pet. 72,9 pC. Ausdünstuus Wetter...... beiter. leieht be. beiter. Nie derachlas Wind. ...... 80. Warme wecheel Wolken z ug...

4 7,57 n... 60, a7 *

Tagesmittel: 331, 9 beν.-.. 4 11,277 n..

Auswärtige Börsen.

Am ster dam, 6. Juli. Niederl. „irkl. Schad 521. 657 40. 101. Kenn- hill. 53 Span. 195. Fa. Ausg. —. Tiuel. HKreuss. Präöm. Seh. Fol. . Oesterr. —.

IHIam burg, S. Juli. Hauk Actien 1680. Kasgl. Russ. 109.

Faris, 5. Juli, 5, Reute ga cour. 120. 5. 3, Rente du coar. S0. 26. Anl. de 1811 —. 553 Neapl. au compt. 105. 75. 5* Spau. Reni 22. HPs

sivYe 231 .

Gönigliche Schauspielt.

Montag, 11. Juli. Im Schauspielhause: Das zugemauerte Fenster, Lusispiel in 1 Akt, von Kotzebue. Hlerauf: Die Einfalt vom Lande, Lustspiel in 4 Abth,, von Dr. C. Töpfer. (Dlle. An⸗ schuͤtz vom Kaiserl. Königl. Hofburg-⸗Theater zu Wien: Sabine, als Gastrolle.)

Dienstag, 12. Juli. Im Opernhause: Othello, der Mohr von Venedig. (Madame Spatzer⸗Gentiluomo: Desdemong; Hr. Haͤrtinger, vom Großherzogl. Badenschen Hof⸗Theater zu Mann— heim: Othello, als Gastrollen.)

Mittwoch, 13. Juli. Im Schauspielhause: Torquato Tasso.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober-Hofbuchdrackerei.

gener Meldung auf dem Hofe, in Augenschein ge nommen werden. errn J. Nach der neuesten Vermessung vom Jahre 1839

33 Meilen 4) das Hauptgut Katzenow 2203 Magdeb. Morgen, und sind davon 17 Morgen 172 JNuthen Gar ten, ferner 1805 Morgen 107 1IRuthen kultivir⸗ ten und 19 Morgen 58 [IRuthen unkultivirten Acker, 119 Morgen 136 MRuthen Wiesen, 11 Morgen 12 (Rüthen Torfmoore und 57 Mor gen 9 URuthen Holz, so wie

2) das Kru sen 62 Magdeb. Morgen 13 1IRu⸗ then groß ist, von welchen 55 Morgen 96 QiaIRu⸗ * . Acker und 5 Morgen 157 UIRu⸗

Die Gutsgebaͤude sind im hauswirthlichen Stande

ntlich

Greifswald, im Junius 1812.

Dr. Billroth als Gevollmaͤchtigter der von Gtumpfeldschen Herren Erben.

———··ᷣ¶¶

Preußische Staats-Zeitung.

Allgemeine

Berlin, Dienstag den 121m

Juli

1842.

Inhalt.

Nachrichten.

. und * * St. Petersburg. Ankunft Sr. Majestat

bnigs von Preußen.

*. Pari. Die Königin Christine zu Malmaison. Zur Wabl-Statistit. Die Leinen⸗-Ordonngnz und die Beschwer

den gegen dieselbe. Befestigung von Paris. Briefe aus Pa- ris. Ban Cirkular des Ministers des Innern an die Prdfekten wegen der Wahlen. Emil von Girardin und Blangui als Kan= didaten; vorbereitende Wabl Versammlungen; die Leinen ⸗-Ordon⸗ nanz in Bezug auf Belgien.)

G' *nlcltanliñ und Irland. Parlaments , , , m Uunterbaus. Verhandlungen über das Theaterwesen in Bezug auf die dramatischen Schrifisteller London. Abreise der Bel

ischen Majestten. Bericht über die n ginn gan Emaneipation der Juden auf Jamaika. Vermischtes. . ;

Belgien. Brüssel. Rücklehr des Königs und der Königin.

rankreich und die Leinen -Industrie.

Dänemark. Kopenhagen. Königl. Bekanntmachung, die den Insel Standen vorgelegten Gesetze und deren Vorschlage betreffend.

Deutsche Bundesstaaten. Dresden. Maänzfalschungen. Stuttgart. Das neue Landwehr⸗Gesetz. Zoll⸗Konferenz. Karlsruhe. Abgeordneten⸗Kammer. Zoll⸗Angelegenhet⸗ ten. Schreiben aus Frankfurt a4. M. (Boörse; Wagner's eleltroé magnetische Maschine; schwacher Fremden- Besuch.) Schreiben aus Luremburg. (Der Ball zu Ehren des Herzogs von Orleans zu Metz.)

Schwelz. Neuchatel. Maler Karl Girardet.

Spanien. Madrid. Schreiben aus Paris. (Die Cataloni⸗ chen Deputirten in Barcelona.)

Portugal. Resultat der Wablen. Bevorstehende Kabinets Ver⸗ anderuüng. Naher Ii, n. der Vertrage mit England.

Aegypten. Alerandr len. Nachrichten aus Syrien.

Inland. Berlin. Erlaß Sr. Majestaͤt des Königs und Schrei⸗ ben des Erzbischofs von Canterbury in Bezug auf das evangelische Bisthum zu Jerusalem.

Amtliche Nachrichten.

Kronit des Tages.

Se. Majestaͤt der König haben Allergnädigst geruht:

Den , nn, e, von Heyden zu Breslau zum Ober⸗ Nia gunß ath und Abtheilungs⸗Dir zu ernennen, und dem Reglerungs⸗Rath von wir gg. e daselbst den Charakter eines Geheimen Regierungs⸗Raths zu verleihen; so wie ; Den Ober ⸗Landesgerlchts⸗Rath von Schroöͤtter zu Frank⸗ furt a. d. O. an das Ober⸗Landesgericht ** Bromberg, und den Vber⸗Landesgerichts⸗Rath Flessing zu Bromberg an das Ober— Landesgericht zu Frankfurt a. d. O. zu versetzen.

Se. Königl. Hoheit der Kronprinz von Württemberg ist nach Sie nd abgereist.

2

Publikand um. Kündigung der in der zweiten Verloosung e, Kur⸗ und Neumärkischen Schuld-Verschrelbungen.

n Folge unserer Bekanntmachung vom 18ten d. M. sind die für das zweite Semester d. J. zur Tilgung bestimmten 68, 6M) Rthlr. Kurmaͤrkische Schuld-Verschreibungen und 16,500 Rthlr. Neumaͤrkische Schuld⸗Verschreibungen in der am heutigen Tage stattgefundenen zweiten ke = ur Ziehung gekommen und werden, in dem als Anlage hier beigefügten , nach ihren Littern, Nummern und Geldbeträgen geordnet, den Besitzern hierdurch mit der Tue der n ekuͤndigt, den Nominalwerth der⸗ selben, und zwar der Kurmaͤr 1 Schuld⸗Verschreibungen am 1. November d. J. und der Neumaäͤrkischen Schuld⸗Verschreibun⸗ gen am 2. Januar 1843, in den Vormittagsstunden von bis 1 Uhr, bei der Kontrole der Staats⸗-Papiere hier in Berlin, Tau⸗ benstraße Nr. 30, baar abzuheben.

Da die weltere Verzinsung dieser Schuldverschreibungen, und war der Kurmärkischen vom 1. November d. J. ab, und der deumärkischen vom 1. Januar 1843 ab, aufhoͤrt, indem die von

diesen Terminen an laufenden ferneren Zinsen der Bestimmung im 5§. V. des Gesetzes vom 17. Januar 1820 (Geseß⸗Sammlung Nr. 577) gemäß dem Tilgungs⸗ Fonds zufallen; so müssen mit ersteren die zu denselben gehbrigen beiden Zins-Coupons Ser. I. Nr. 7 und 8, welche die Zinsen vom 1. November 1842 bis 1. November 1843 umfassen, und mit letzteren der zu denselben ge⸗ höͤrige Zins- Coupon Ser. IJ. Nr. 8 uͤber die inf vom 1. Ja⸗ nuar his 1. Juli 1813 unentgeltlich abgeliefert werden; widrigen falls fuͤr jedes fehlende Exemplar dieser Coupons der Vetrag des⸗ selben von der Kapitals⸗Valuta abgezogen werden wird, um fur le e. sich meldenden Inhaber des Coupons reservirt zu werden.

Die uber den Kapitalwerth der Kur- und Neumaͤrkischen Schuld ⸗Verschreibungen auszussellenden Quittungen muͤssen faͤr jede dleser beiden Schulden⸗ Gattungen auf einem besonderen Blatte ausgestellt und in denselben 1 die Schuld⸗Verschreibungen ein⸗ zeln mit Litter, Mummer und Geldbetrag verzeichnet, so wie die unentgeltlich einzullefernden Zins⸗Coupons nm Stuͤckzahl an⸗ gegeben werden.

Zugleich wiederholen wir unsere fruͤhere Bemerkung, daß wir so wenig, als die Kontrole der Staats⸗Papiere, uns mit den außerhalb Berlin wohnenden Besitzern der vorbezeichneten gekuͤn⸗ digten Kur⸗ und Neumarkischen Schuld⸗Verschreibungen wegen Realisirung derselben in Korrespondenz einlassen koͤnnen, denselben vielmehr uͤberlassen bleiben muß, 26 Dokumente an die ihnen zunächst gelegene Regierungs- Haupt⸗Kasse zur weiteren Befoͤr⸗ , an die Kontrole der Staats⸗Papiere einzusenden. erlin, den 28. Juni 1842.

Verwaltung der Staats⸗ Schulden. other. von Berger. Natan.

Abgereist: Der Kaiserl. Oesterreichische Wirkliche Geheime Rath und Kämmerer, außerordentliche Gesandte und bevollmäch—⸗ tigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Trautmann sdorff— Weinsberg, nach Helgoland.

Der Kbnigl. Württembergische General-Major und Adjutant Sr. Majeslät des Königs, Graf von Sontheim, nach Stralsund.

——

Zeitungs Nachrichten. Ausland.

Nußland und Polen.

Tt. Petersburg, 5. . Das Kaiserl. Marine⸗Dampf⸗ boot Bogatyr“, mit weschem Se. Majestät der König von Preußen von Danzig hier eingetroffen, langte (wie bereits erwähnt) am Freitag den 1. Juli auf der Rhede von Kronstadt an. Hier be— stiegen Se. Majestät das Dampfboot „Newka“, auf welchem r r die Kaiserliche Familie war und mit der zich dann Allerhoͤchstdieselben nach Schloß Peterhof begaben.

Außer dem Fursten Paskewitsch befindet sich jetzt auch der General Graf Woronzow, General⸗Gouverneur der Provinzen Neu— Rußland und Bessarabien, hier in St. Petersburg.

St. Petersburg, 2. Juli. Gestern Morgen brachte der Telegraph die Nachricht von der Ankunft der „Kamtschatka“ und des „Bogatyr“, auf welchen Se. Majestat der König von Preußen sich befanden, an die Russische Kuͤste. Ihre Kaiserl. Maßjestäten, nebst dem Großfuͤrsten Thronfolger und den Groß⸗ fuͤrstinnen, so wie Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen, fuhren Demselben bis Kronstadt auf einem bereit liegenden Dampfschiffe entgegen. Es war Mittag, als der „Bogatyr“, begrüßt vom Kanonendonner der Forts und aller auf der Rhede liegen— den Krieggschiffe, dem Kaiserlichen Dampfschiffe begegnete. Die Begrüßung des Königs mit der Kasserlichen ö und die Rührung, welche alle hohe Anwesenden bei dem Wieder⸗ sehen unverkennbar beseelte, erhbhte das Feierliche des Moments. Nachdem Se. Majestaäͤt der Kaiser sich allein mit dem Großfuͤrsten ö aun Vord des Bogatyr“ begeben und Se. Majestäͤt , ,,

en, begaben si e hohen Herrschaften zusammen nach dem mn Kronstadt und Petersburg belegenen prachtvollen Lustschloß Peterhof, wo sammtliche Kaiserliche und Koͤnigliche Herrschaften ein Familien- Diner einnahmen. Dem Vernehmen nach, werden Dieselben auch ferner in Peterhof Ihre Wohnung

nehmen. Frankreich.

Paris, 6. Juli. Die Königin Christine hat gestern das Schloß Malmaison bezogen, um da eld 2 &a uͤber zu verweilen. Sie hat diese Residenz nicht, wie fruͤher das Geruͤcht verbreitet war, kaͤuflich an sich gebracht; aber der in ihrem Namen unter schriebene Pacht- Kontrakt hat eben so gute Wirkungen gehabt, wie ein Kauf⸗ ontrakt; denn er hat jene Residenz, an die sich so viele Erinnerungen knüpfen, vor Zerstoͤrung bewahrt. Bei den Verschoͤnerungs⸗ und Ausbesserungs⸗-Arbeiten, die auf Befehl der Koͤnigin vorgenommen wurden, sind alle Embleme, die an Napo⸗ leon und Josephine erinnerten, nicht allein beibehalten, sondern sorgfaͤltig restaurirt worden. Der Consells⸗Saal ist noch ganz so, wie ihn der Kaiser hatte einrichten lassen. Das Empfangs-Zimmer ist im Geschmack der damaligen Zeit möͤblirt, und auf dem Kamin steht eine sehr schoͤne bronzene Statue des ersten Konsuls.

Niemals hat die periodische Presse so viel Kandidaten fuͤr die Deputation gestellt als diesesmal. Von den Haupt⸗Redaktoren der Pariser Journale befinden sich unter den Kandidaten: Die Her— ren Lon Faucher vom Courrier fran gas, Lesseps vom Com— mer ce, Bastide vom National, Chambolle vom Seele, Genoude von der Gazette de France, Walsh von der Mode, Pages von der Patrsle, Emil Girardin von der Piresse; außer⸗ dem die Mit⸗Redacteure: Michel Chevalier, Saint⸗Mare⸗-Girardin vom Journal des Débats, Louis Reybaud, Duvergier von Haurgnne und Carnèé von der Revue des deux Mondes, Blanqui vom Courrier fran als. An Schriftstellern befinden sich alsdann noch unter den Kandidaten: die Herren von Angeville, von Pontecou⸗ lant, von Gasparin, Vatout, H. Passy, Delacroix, Audryane, Cayx, Legraverend, Dubois⸗Aimé, von Terrebasse, Chevreul, Delyrt, Hello, Genty von Bussy, Dupin, Oudinot, von Tocqueville, von Beau⸗ mont, von Jussien, Yardot, Ladoucette, von Golbery, Aylies, Azais, von Trac, Arago, von Lamartine, Paillet, Chappuis, Mont⸗ laville, von St. Albin, Desjaubert, Msambert, von Wailly, von Laborde, Auguis und Bervillier. Unter den Kandidaten beken⸗ nen sich folgende zum Juͤdischen Glauben: die 12 Crèmieux, 2 Cerfbeer, Aronssohn, Halphen, Benoit Fould und Achill

ould.

Ueber den Eindruck, den die Ordonnanz wegen Erhöhung des Eingangs⸗Zoll auf Leinengarn im Auslande gemacht hat, äußert sich die Quotidienne in folgender Weise: „Belgien ist mit der Ordonnanz des 1 ers sehr unzufrieden. Die Belgi⸗ schen Journale sprechen von Repressalien und Maßregeln gegen n . um es zu einem liberaleren Zoll⸗-System zu zwingen.

ie Praͤtensionen Belgiens sind in der That abgeschmackt, man sollte nach ihren Acußerungen beinahe glauben, daß sie in der Lage waͤren, uns einen Tarif nach ihrer Wahl aufzuzwingen. Wir kön⸗ nen weder die von der Belgischen Regierung angeführten Gründe, noch die langen n, . billigen, welche das Erscheinen r verzögert haben. Die . der Maßregel werden erst nach fünf bis e Monaten fuhlbar werden, da die Englaͤn⸗ der Zeit gehabt haben, ungeheure Quantitäten der in der Ordon⸗ nanz benannten Artikel in Frankreich einzuführen. Dieses Resul= tat verdanken wir zum Thell der Zöͤgerung zu Gunsten Belgiens, und auch zum Theil den dringenden Vorstellungen des Tondoner Kabinets. Die Engllschen Journale lassen es fen an Vor⸗

würfen gegen die Ordonnanz nicht fehlen. Dles ist natürlich; denn England befindet sich in diesem Augenblick in einer Krisis welche die Schwierigkeiten seiner Lage vermehrt. Eine große Menge von Fabriken sind geschlossen; in den Manufak— tur⸗Distrikten sind Tausende von Arbeitern unbeschäftigt, und namentlich befinden sich die Spinnereien in einer beklagenswerthen Lage. Dieser Handelszweig hat eine ganz kolossale re e, erhalten, ungeheure Kapitalten sind darin angelegt, und England he te die Hoffnung, die Hauptmaärkte des Kontinents mit seinen Leinen⸗ und Hanfgarnen und Zeugen zu versehen. Frankreich war einer der Hauptmärkte, und unser Tarif legte der Einfuhr des Englischen Fabrikats keine ernstlichen Hindernisse in den Weg. Die am 26. Juni 1811 erlassene Verordnung war natuͤrlich geeignet, die Fabrikanten Großbritaniens zu beunruhigen; aber die Englische Presse, welche die Sache derselben verthei— digt, hat die Ordonnanz des Handels⸗Ministers von einem seltsamen Gesichtspunkt aufgefaßt. Sie preist die Groß⸗ muth Englands, seine Uneigennützigkeit in kommerziellen Dingen und seine Geneigtheit, alle Tarise allmaͤlig m. zusezen. Zu dergleichen Behauptungen gehort ein gaäͤnzliches Ver⸗ gessen der Thatsachen und eine Unverschämtheit, wie sie, außer in den Journalen unserer Nachbarn, schwer gefunden wird. Belegen nicht die Englischen Tarife noch in diesem Augenblick die Leinen— zeuge mit einem Zoll von 40 pCt.“ Muͤssen h. unsere Seiden waaren einen ad valorem Zoll von 35 pCt. entrichten? Wir sa— gen nichts von den Franzbsischen Weinen und Branntweinen, welche, wie Jedermann weiß, einen Zoll bezahlen muͤssen, der ihren Werth um das Zehnfache äbersteigt. England hat also wohl am wenigsten ein Recht, über jene Zoll⸗Erhoͤhung zu klagen. Wir un— sererseits glauben, daß man mit schuldiger Ruͤcksicht auf das In— teresse der inlaͤndischen Industrie den Zoll auf etwa 35 pCt. haͤtte erhöhen sollen, um unsere Fabriken wenigstens fuͤr eine Zeit lang vor jeder ausländischen Konkurrenz zu schützen.“

29 Commerce liest man: „Das Ceomit« der Befestigun— gen hat die Hoͤhen von Ville-d'Avray, hinter dem Park von St.⸗Cloud, zur Errichtung einer Bastille bezeichnet, welche ihre Feuer mit den Forts des Mont-Valerien und von Issy kreuzen wird. Die Feuer dieses Forts werden keine ernsiliche Gefahr fur die darbieten; allein sie werden den Vortheil haben, die Straßen von Beauce und von Cherbourg, Versailles, St. Cloud, Meudon, Sevres und Ville-d'Avray zu beherrschen. Von einer anderen Seite hat man schon die Pläne einer neuen Bastille im Norden, welche die Mauern des Dorfes des Vertus berührt, aufgenommen; dieses Fort wird seine Feuer mit dem Fort des Osten, zu St. Denis, und dem Fort von Romainville kreuzen. Die Königliche Bastion im Gehoͤlze von Boulogne ist beinahe beendigt. Man hat auf der Spike seines Hauptwinkels eine drei— sarbige Fahne aufgepflanzt, auf welcher man die Worte „es lebe der König!“ liest. Man hat die Arbeiten an der fortlaufenden Ringmauer diesseits des Thores Maillot, einige hundert Schritte vom Triumphbogen de l'Etoile, begonnen. . zu Sablonville gehoͤrende Haͤuser sind schon niedergerissen oder im Niederreißen begriffen. Die Thaͤtigkeit, die man den Arbeiten bei einer so ho— hen Temperatur, wie die gegenwaͤrtige, aufpraͤgt, kann nur trau— rige Resultate fuͤr die Regimenter haben, die man bei denselben verwendet. Man zählt eine große Anzahl Kranker in den Spi⸗ taͤlern oder in den Regiments-Krankenhäͤusern.“

An der heutigen 2. gingen die Course der Renten bei gänzlicher Geschaͤftsstille um einige Centimen zuruck.

O Paris, 5. Juli. Am Vorabend neuer Wahlen durfte es nicht ohne Interesse seyn, das Cirkular kennen zu lernen, welches der Minister des Innern in Bezug hierauf unlaͤngst an alle Prä— fekten gerichtet hat, um so mehr, da daraus sowohl das von den Praͤfekten zu beobachtende Verfahren bei den Wahl⸗-Operationen, als die Wichtigkeit, welche das Kabinet auf das Resultat dersel⸗ ben kegt, ersichtlich ist.

Nachdem der Minister des Innern in diesem Cirkular die Auflbͤsung der Kammer und die Einberufung einer neuen Kam— mer auf den 3. August den Praͤfekten anzeigt, druͤckt er sich in Betreff der vorzunehmenden Wahlen wie folgt aus:

„Es wird Ihre angelegentliche Pflicht seyn, alle Vorkehrungen zu treffen, die dazu beitragen koͤnnen, die Ordnung und die Sicher beit der Wahl Sitzungen zu erhalten. Unter siife Maßregeln ge⸗ hört vorzuͤglich, daß in Gemaͤßheit der Ordonnanz vom 19. Avril isi den einzelnen Wahlmännern des betreffenden Arrondisse ments besondere auf die Person lautende Eintrittskarten aus estellt wer den um zu verhindern, daß fremde Personen sich in die 1 einschleichen mochten. Die Tabellen der Wahlmänner müssen am Vorabend der Erdffnung des Wahl Kolleglums in jedem einzelnen Arrondissement oͤffentlich angeschlagen werden. Alle Aende rungen dieser Tabellen, die nicht durch den Artikel 32 der erwaͤhnten Ardonnanz ausdrücklich gestattet sind, muüssen verweigert werden. Als KHrundlageé dieser Tabellen werden die am 16. Sttober 16841 geschsof senen Wabllisten dienen. In Gemaͤßheit des Artikel 41 der nämlichen Ardonngnz, müssen die Wahl Kollegien, welche uber sechshundert Wahlmaͤnner enthalten, in Sectionen, wovon jede wenigstens dreihun⸗ dert und höchstens sechshundert Wahlmaͤnner zaͤhlen darf, abgetheilt werden. Bel der Bildung dieser Sectionen müsfen so viel als mög— lich die Bewohner des nämlichen Kantons, und in Städten die Be— wohner des naͤmlichen Stadtviertels, zusammenbleiben. Eine besondere . der Präfektur wird den Wahlmännern den Versamm— y einer jeden Section anweisen. Die den Waͤhlern zu er theilenden Eintrittskarten muͤssen deren Namen und Zunamen, deren

rofession, den Tag und die Stunde, an welchen sie fich zu ver= ammeln haben, anjeigen. Die Entfernung einiger Wähler von dem Orte der Wahl Versammlung hatte einige Praͤfekten veranlaßt, diese Eintrittskarten dem betreffenden Maire zuüzuschicken, wo dann jeder Wähler sie gegen Rezepisse in Empfang nahm. Es ware bei den gegenwartigen Wahlen 'u wuünschen, daß Sie, Herr Praͤfekt, da. ur sorgen möchten, daß diese Eintrittskarten einem jeden Wäblfr

dessen eigener Wohnung zugestellt würden. Der Saal, in nen. chem die Wahl- Sitzungen sigttinden werden, muß so n c seyn, erstens, daß vor dem Büregu ein n, , Ap rss/ vorsinde, mer nf, Tg n ,, . 1. * ,,,, * um bas red us

rend der An u da am * berumgeben 22 Sie werden auch dafür sorgen, daß

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