1842 / 204 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 25 Jul 1842 18:00:01 GMT) scan diff

. 2 Dan

zahlung zu leisten seyn,

dung nutzbar gemacht, Kapitalien sind.

keinesweges todte, dem Verkehr entzoge

Unsere Vorfahren bauten, als Grundstem eines christlichen Staatslebens, zuerst Kirchen dann ihre Staͤdte bildeten; wir meinen, i

und durfen auch wir ähnlich verfahren.

Dem Vernehmen nach soll die bewußte Anleihe von 3 Millionen Mk. Beo., ausgegeben minen, zu 37 pCt. Zinsen zu Stande gekommen oder dem Ab⸗

schluß sch nahe seyn.

Oesterreich.

Wien, 15. Juli. (Deutsche Bl.) Wie man vernimmt, ist nun auf den Antrag der technischen Kommissionen in Bezug welche die nach Prag zu erbauende Staats-Ei⸗ senbahn erhalten soll, definitiv entschieden worden, daß dieselbe bei Olmuͤtz sich mit der Kaiser-Ferdinands⸗Nordbahn vereinigen soll; Bruͤnn aus eine Fluͤgelbahn den, welche in die Linie zwischen einmuͤndet, so daß dann also zwei die andere uber Bruͤnn, jede mit Benutzung eines mehr oder min⸗ der großen Theils der Nordbahn nach Prag fuͤhren. Ueberdies, 2 es, soll die Doppelbahn, welche sich bis jetzt von hier blos

is Gäͤnferndorf erstreckt, von da an als 4

auf die Richtung,

zugleich aber wird von

. und Olmuͤtz

ganze Ausdehnung der Nordbahn fortgesetzt werden.

Wien, 18. Juli.

wird.

In

Heute war die General-⸗Versammlung der Wien Raaber Eisenbahn⸗Gesellschaft, bei der man uͤbereinkam, die Bahn weiter nach Raab nicht zu bauen, sondern bei Glockni stehen zu bleiben, wo sich die Staatsbahn nach Triest anschließen Folge davon wird auch nur noch die achte Raten⸗Ein⸗ die zwei weiteren aber den Actionairen er⸗ lassen und ihre Actien auf die eingezahlte Summe

von acht Ter⸗

minen umgeschrieben werden.

Madrid, 11. Juli.

Spanien.

Die Journale von Sevilla erklaͤren,

daß das Geruͤcht von dem Ausbruche einer pestartigen Seuche in

Portugal ohne Grund ist.

Frankfurt a.

Inland. O. , 21. Juli. Die fuͤr den Großhandel

nunmehr beendigte hiesige Margarethen-Messe ist im Allgemeinen recht gut ausgefallen. Unter mehr als 9b, 00 Ctr. Waaren aller Art, welche zu der gegenwartigen Messe eingegangen waren, be— fanden sich nur 11, 0h Ctr. zollpflichtige Waaren auf dem Plgkhe. Der Absatz war fast durchgängig staärk, doch wurde viel uͤber schlechte Preise geklagt, welche die Einkaͤufer nur gewähren woll⸗ ten. Tuch und tuchartige Waaren, so wie auch Wollenzeugwaaren fanden sehr viel Vegehr. In Leinewand und anderen Leinenwaa⸗ ren war der Absatz ebenfalls beträchtlich. Baumwollenwaaren fanden sehr viel Käufer. Fuͤr Seiden⸗ und Halbseidenwaaren

war das Geschaͤft mittelmäßig gut.

Mit Kurzenwaaren war der

Absatz ziemlich zufriedenstellend, mit Eisen und Stahlwaaren leb⸗ het fuͤr Messingwaaren, so wie für Porzellan-, Glas-, Holz- und ederwaaren betrachtlich. Gegerbte Lederwaaren haben sehr reich⸗

lichen Absatz

gefunden. Von rohen

Produkten waren Rind- und Roßhaäͤute viel auf dem Platze und wurden saͤmmtlich verkauft. Kalb- und Hammel— felle waren ebenfalls viel hier und fanden schnellen Absatz. Haa⸗ senfelle waren wenig vorhanden und wurden zu niedrigen Preisen verkauft. Hornspitzen und Hirschgeweihe waren ziemlich viel hier

und fanden saͤmmtlich Käufer. Pferdehaare und Schweinborsten waren ebenfalls viel am Platze, wurden aber nur zu niedrigen

Preisen verkauft.

Bettfedern waren sehr viel, Federposen wenig

hier; erstere fanden zu guten Preisen schnellen Absaß, letztere nur

zu gedruckten Preisen.

den und wurd rasch verkauft.

Wachs und Honig war wenig vorhan«

Wolle war nach den Thor-Ex⸗

peditions⸗Registern 5141 Ctr. eingegangen, uͤber 30090 Ctr. weniger

als zur vorj

und ist alles verkauft

hrigen Magarethen-Messe. Vorräthen mochten aber wohl Tbis S000 Ctr. auf dem seyn. Die Preise waren nach Qualitat 36 bis 60 à 70 worden.

Mit den hier lagernden latze thlr.

Der mit der Messe verbundene Pferdemarkt war mit etwa 1100 Stuͤck besetzt, worunter N Luxus-. gute Zug- und ge⸗

woͤhnliche Pferde befindlich waren. genpferden zu den Preisen von 8 bis 100

am stäͤrksten. Danzig, 20. Juli.

uten Acker⸗ und Wa⸗ thlr. war der Begehr

Nach

(D. 3) Bei dem Brande des Regie⸗

rungs- Gebäudes auf der Schaͤferei am leßten Sonntage hat die

Artillerie⸗Handwerks⸗Compagnie, von Decker, die wesentlichsten Dienste geleistet;

unter Fuͤhrung des Lieutenants überhaupt war das

Militair sehr thaͤtig beim Loͤschen und Retten, und Offiziere wie

Soldaten legten kräftig

die Hand an. Der buͤrgerliche Rettungs⸗ Verein, unter Leitung des Stadt-Kaämmerers Zernecke,

griff nicht

minder rüstig ein und harrte getreulich bei dem Rettungsgeschaäͤft aus, obgleich dasselbe durch das Herabfallen der Dachtruͤmmer sehr gefaͤhrdet wurde; ein Mitglied dieses Vereins, der Kaufmann Franz Posern, ein Mann, der troz vorgerückter Jahre bei jeder Gele⸗ genheit, wo es gilt, den Nebenmenschen Huͤlfe zu bringen, sich wacker und jugendkräͤftig zeigt, erlitt durch den Einsturz eines Mauerstuͤcks

eine

erletzung am Handgelenk (auch der Bau⸗Conducteur Hous⸗—

selle ist gestern nicht unbedeutend durch einen herabfallenden Mauer⸗ . am Kopfe verwundet worden). Von weiteren Ungluͤcks faͤllen hoͤrt man nicht; wie durch ein Wunder kamen Einige unversehrt davon, denen die im linken Fluͤgel des Gebäudes zerstoͤrte Treppe fast , . Fuͤßen zusammenfiel. Die Koͤnigliche Regierung hat ihre Konferenz⸗ und Geschaͤfts-Zimmer zum Theil nach dem Konsistorial Gebäude auf. Langgarken, zum Theil nach dem von dem Magistrate eingeräumten Saale des grunen Thores ver⸗ legt. Das Ordnen der geretteten Akten wird, da Alles durchein⸗ ander geworfen wurde, eine unsägliche Muähe kosten. Bemerkens⸗ werth ist, daß die Akten des Konsistoriums, welche man wegen zu 86 Gefahr nicht retten konnte, unversehrt und also in bester

rdnung geblieben sind.

mx

——

Der Streit zwischen der Geistlichkeit und d ? ; versität in Frankreich. 7

(Schluß. Vergl. St. Ztg. No. 202)

Man sieht, daß in dieser Umschmelzung der Gesetzgeb gentlich nur ein einziger Punkt vorkommt, der eine w ung namlich derjenige, weicher die Schüller der Verpflichtung überhebt,

euerun

ist,

die Königlichen Eollages besuchen und Zeugnisse vorzeigen zu müßs⸗

sen, um zum Examen als

Bachelier-es leitres zugelassen zu wer⸗

um welche herum sich n diesem Geiste koͤnnen

zum Belauf zu 94, zahlbar in 3 Ter⸗

ebaut wer⸗ ei Truͤbau ahnen, die eine uͤber Olmuͤtz,

faatsbahn fuͤr die

S 76

den. Auch erhob sich die Geistlichkeit mit der groͤßten Bitterkeit 3 en diesen Gesetz-Entwurf, und fast alle Bischoͤfe in Frankreich aben dagegen protestirt. Das Journal l'Univers war bei die⸗ fer Gelegenheit der heftige Dolmetscher der Gedanken der Geist⸗ lichkeit; es sammelte und kommentirte die Briefe, welche die Bi⸗ schoöfe 6 den Gesetz⸗Entwurf des Herrn Villemain schrieben;

diesen Entwurf mit der aäußersten Heftigkeit und dem

er Freiheit des Unterrichts auf, wodurch die ganze Aufsicht über denselben sich auf eine rein , . Thaͤti 3 ke 2 Ver⸗ gehen und Verbrechen betraäͤfe, beschraͤnken sollte.

Die Angriffe der Geistlichkeit gegen den Universitäts⸗Unter⸗ richt haben i besonders seit der Vorlegung des Gesetz⸗Entwurfs von Herrn Villemain jenen Grad der Erbitterung und Heftigkeit angenommen, von dem wir in der letzten Zeit Zeuge gewesen sind. Auf diese Weise hat man den Unterricht einiger Professoren der Fakultaͤten in Toulouse und Straßburg travestirt und entstellt. Ein Journal, welches den religidsen Inkeressen zu dienen 84 tet und das sich durch seine ultramontanen Tendenzen einen ärger⸗ lichen Ruf erworben, hat sechzehn Professoren auf einmal dem bͤffentlichen Unwillen preisgegeben, indem es ganz im Allgemeinen lhren Unterricht kritisirte ober verstuͤmmelte und verfaͤlschte Bruch⸗ stuͤcke desselben mittheilte. Dasselbe Journal, welches seine Ein⸗ . von der hohen Geistlichkeit Frankreichs erhaͤlt, greift die

armlosesten literarischen und philosophischen Doktrinen an und stellt sie als die Keime der Entwürdigung und Verderbniß dar.

Der Universitäts⸗Unterricht ist allerdings nicht tadelfrei, und namentlich laͤßt der Secundair⸗Unterricht Vieles zu wuͤnschen uͤbrig; aber die gegen die Moralftät dieses Unterrichts geschleuderten Anatheme 'i wahrhaft laͤcherlich. Der Unterricht der Pro⸗ fessoren ist gewöhnlich unvollstandig; die Methoden sind man el⸗ haft und veraltet und unterdruͤcken haufig die Intelligenz der Ele⸗ ven; die Elementarbuͤcher sind unvollkommen und 65 verwirrt und mit einer traurigen Weitschweifigkeit abgefaßt; allein die Geist⸗ lichkeit, welche gewöhnlich sehr unwissend ist, wuͤrde keinem dieser Mangel und Nachtheile abhelfen, und der Unterricht, den sie er⸗ theilte, wurde gewiß dem der Universitaͤt weit nachstehen. Auf der anderen Selte ist die Geistlichkeit nicht zahlreich genug, um, ohne Ber rag s ssgung ihrer anderweitigen Pflichten, sich des bf⸗

fentlichen Unterrichts emaͤchti en zu können; denn wir haben nur etwa 40 000 , fuͤr . 40 000 Gemeinden. Aber ehe wir welter gehen, muͤssen wir vor Allem auseinandersehen / was die Geistlichkeit unter Freiheit des Unterrichts versteht.

Sie verwirft die von den Civil⸗Behorden ausgestellten Certi⸗ fikate und will statt derselben fuͤr alle Mitglieder der Geistlich⸗ keit, die eine Anstalt des öffentlichen Unterrichts eröffnen, von der geistlichen Behörde auszustellende Zeugnisse einfuͤhren; sie verwirft auch die Brevets der Examinations⸗Jury, so wie diese Jury selbst; diese Brevets sollen von den Bischoͤfen ausgestellt werden. Die Inspizirung durch die Universitaͤt wird zurüͤckgewiesen, und die Anzige gestattete Beaufsichtigung wurde fich auf gewisse Vesuche des brocureur du Roi beschraͤnken, die auch nur dann stattfinden durften, wenn Unordnungen, die vor die Tribunale gehören, ein= traͤten. Jedem Vorsteher eines Instituts oder einer Pensions⸗ Anstalt soll es frei stehen, ein beliebiges Studien⸗Programm an⸗ zunehmen. Die mit der Beaufsichtigung und dem inneren Un⸗ terricht beauftragten Per sonen sollen nicht verpflichtet seyn, einen Grad der Universität erlangt zu haben, und endlich sollen die Universitaͤts- Gebühren, welche jeder Zoͤgling zu erlegen hat, gaͤnz⸗ lich abgeschafft werden. Diefe Vorschlaͤge sind von den meisten Vischoͤsen Frankreichs, von den legitimistischen Joöurnalen, von dem ultra. katholischen Univers und von legitimistischen Pairs und Deputirten auf der Tribune beider Kammern gemacht und mit mehr oder weniger Waͤrme vertheidigt worden. Der Herzog von Valmy hat noch neulich den Minister des bffentli⸗ chen Üinterrichts in der Deputirten⸗ Kammer wegen Vertagung des Gesetz⸗Entwurfs uͤber den offentlichen Unterricht interpellirt und bei dieser Gelegenheit die Forderungen der Geistlichkeit und die Weise, wie man die Freiheit des Unterrichts zu verstehen habe, sehr weitläuftig entwickeit. Das Ministerium laͤßt sich jedoch durch diese Angriffe nicht bewegen, und so sehr die Partei, welche die Revolution von 1830 bewirkte, ehemals die Freiheit des Un⸗ terrichts wuäͤnschte, so wenig ist sie jetzt geneigt, dieselbe zu bewilli⸗ gen, seitdem sie am Ruder ist. . Ein Mitglied des Ministeriums vom 15. April, Herr von Salvandy, hat, als der Entwurf des Herrn Villemain in den Buͤreaus erörtert wurde, eine Art Mittelweg vorgeschlagen, um die Forderungen der Geistlichkeit mit den Interessen der Universität zu vereinigen, und deshalb folgende Punkte ver—⸗ langt: die Erziehung solle nicht blos dem Namen nach, sondern in der' That religibs seyn, und zwar im Interesse des Staates, der Gesellschaft und des Kindes, das einst bei jedem Schritte im Leben dieses Trostes und dieser Stuͤtze noͤthig haben wird; die Geistlichen haben einen besonderen Beruf zur rziehung, weil sie dieselbe auf den Glauben stuͤtzen und mit wahrer Hinge⸗ bung betreiben, ja selbst mit einer gewissen Zaͤrtlichkeit, die nichts truͤben und stoͤren kann; endlich, daß bei dem Zustande unserer Sitten, unseres Glaubens und unserer Gesete der Unterricht gleichwohl den Geistlichen nicht wieder uͤberlassen werden koͤnne, und daß, wenn man es versuchte, man dadurch nur eine verderbliche Reactien gegen die glůckliche religidse Reaction, die jetzt stattfinde, herbeiführen würde. Nach diesen Prinzipien muͤsse der Stagt im⸗ mer mehr darauf bedacht seyn, die Erziehung streng religibs zu machen, was, außer mehreren anderen Vortheilen, auch dazu diene, das Vertrauen in den Familien herzustellen und die begrün⸗ deten Besorgnisse der Geistlichkeit zu zerstreuen. Herr von Salvandy wollte, daß die Zahl der bereits unter den Mitgliedern der Universitat befindlichen Geistlichen vermehrt werde, und daß es auf der anderen Seite, kraft des Prinzips der Freiheit des Unterrichts, jedem Geistlichen freistehen solle, eine Privat⸗Anstalt zu eroͤffnen, ohne ge⸗ zwungen zu seyn, sich von dem Maire Moralitaͤts⸗Zeugnisse aus⸗ feilen zu lassen, an deren Stelle fuͤr ihn die Stimme seines Bi⸗ schofs kritt. Herr von Salvandy glaubt auch, daß die kleinen Seminarien ihren Charakter als Spezial⸗Schulen, als Erziehungs⸗ Anstalten von Geistlichen behalten und als solche unter der Auto⸗ ritdͤt des Bischofs blelben mössen, ohne daß die Universitäͤt sich& auf irgend eine Weise in die Verwaltung derselben mische. Er will mit der Geistlichkeit, daß die Freiheit der Methoden vollstan⸗ dig sey; daß die Universität sich nur die Einwirkung im Interesse de? Sitten vorbehalte; daß fuͤr alle Lehrer die Veibringung des Zeugnisses aufgehoben werde, und daß die Universitaͤts⸗ 2 hege mit dem Monopol aufhöoͤren. Man sieht, es ist dies eine

rt von Mittelweg zwischen den Forderungen der Geistlichkeit und den Absichten der Regierung; allein es sst leicht einzusehen, daß auf die Weise, wie Herr von Salvandy das Problem löͤst, die Geistlichkeit viele Chancen haͤtte, auf das Gebiet der Universitat einzudringen und sich eines bedeutenden Theils des bͤfsentlichen

Unterrichts zu bemächtigen. Herr von Salvandy sagt jedoch. daß die ill of· Me eine Gewalt ist; daß die Gewalt außer und äber der Freiheit ist; daß namentlich die geistliche Ge⸗

es gri 2 Zorne an; es stellte uͤbertriebene Forderungen in Betreff

walt ihre Befugnisse, ihre Regeln, ihre Graͤnzen hat; daß man, je mehr sie mit einer Autoritaͤt bewaffnet (st, die in alle Familien. in alle Gewissen einzudringen, auf alle Lebens⸗Epochen einzuwirken bestimmt sey, um so weniger zugeben koͤnne, daß der Vischof in einen unverantwortlichen, unverletzlichen, mit einer uris dic⸗ tion und wirklichen Macht bekleideten Lehrer, in das O upt einer zahlreichen und mächtigen Hierarchie verwandelt werde, gegen die zuͤlezt weder der Staal noch die Privatpersonen sich wurden dern den koͤnnen.

Die Bischöfe werfen der Reglerung vor, daß sie in ihren Anstasten beständig durch die für das Alter, die Zeugnisse, die Prüfung, die Kontrolle und die Visitationen aufgestellten n⸗ gungen wuͤrden behindert werden. Um das Faͤhigkeits⸗Zeugniß zu erlangen, sagt unter Anderem der Bischof von Versailles, muß man sich einem Examen unterwerfen, und um den Vedingungen des Examens zu genügen, muß man nicht nur den Forderungen des Bischofs oder seines Delegirten, sondern auch noch denen des Rektors der Akademie, des Königlichen Prokurators, des Maire. des Vorstehers der Anstalt und der vier von dem Minister des bͤffentlichen Unterrichts gewahlten Examinatoren genügen; d. h. in der Waagschale der Examination⸗Jury wird die ischöfli Autorität nur ein Neuntel betragen! Und wenn, wie des nicht ohne Beispiel ist, die Examinations⸗Jury es fuͤr angemessen hatt, den Aufzunehmenden aus der Fassung zu bringen, ihn auf ein schwieriges Terrain zu führen, so muß der arme junge Mann sich mit Fug und Recht fuͤr ausgeschlossen halten, und der Vischof mag sich dann, so gut er kann, mit seinen Schülern der ersten oder der sechsien Klasse herumschlagen, während er nicht einmal die Hülfe hat, sich ais ihren Lehrer geltend zu machen. Denn wenn er nur Bischof ist und kein Zeugniß und Diplom hat, so wird er nicht mehr als jeder Andere gegen die Reclamationen der Universitaͤt gesichert seyn.

Die Bemerkungen der uͤbrigen Bischbfe sind in demselben Sinne, und jeder Prälat, der sich an den Minister des e , Unterrichts gewendet hat, hat aͤhnliche Einwürfe erhoben. Die Briefe der Bischoͤfe haben den Journalen Stoff zur Polemik dar⸗ geboten, die sich bei der Erbrterung des Budgets fuͤr den dffent⸗ sichen Unterricht auf eine ziemlich lebhafte 563 erneuerte, und die Universität hat bel dieser Gelegenheit wieder neue und heftige Angriffe von Seiten der Quotidienne, der ö de France und des Univers erfahren. Dieser Krieg, d rfte noch lange fortdauern; denn ungeachtet des bestimmten Artikels der Chärte scheint die Regierung eben nicht sehr. geneigt, —— ergreifen zu wollen, welche jene Freiheit des Unterrichts herbeifuͤhren könnten, die von den Parteien auf so verschiedene und entgegenge⸗ setzte Weise definirt wird.

Berliner Börse. Den 23. Juli 1842. Fonds. 8 r . Actien. 8 r Fern, hriet. Geld. hriet.· Geld. St. Schuld- Sch. 4 nt. Pots. Ficeub. 5 127 126 do. 2. 335 d abe. 9 103 1035 do. d0. Prior. Obl. 4 103 162 Pr. Engl. Obl. 30. 4 1027 Md. Lps. Eisenb. 116 115 Prüm. Sch. der do. do. Prior. Ohl. 4 102 Seebandluns. S6 neI. Aub. Risenb. 195 104 kur- u. Nin. Sehv. 34 102 do. d0. Prior. Obl. 4 1092. 10 herl. Stadi - Obl,. 1 101 1035 bus, hn. KBisenb. 5 281 83 do. 2. 3 3 altert. *) 102 102 do. do. Prior. ObI. 1 99 . Hens. do. in TS. 148 nbein. Kiseub. 5 91 93 Westp. Psandhr. 35 103 Ado. do. Prior. Obll. 4 100 Grossh. Pos. do. 4 1906 Rerl. FHraules. Eis. 103 102 12. ö. . 100 Erie darlehen e- 133 13 Kur- u. Neum. do. 3 1035 . ö. 9 9 Schlesische do. 3 1033 1027 i see ee ö 3 1 ) Der Käufer vergütet auf den am 2. Januar 1843 salligen Coupon pCt. Pr. Cour. r ecAꝓ̃ sel- Cours. Thlr. u 30 Sr. Rnriet. ] Geld. Amsterdam.... 4. 250 FI Kur 1410 6.

, a n w ,, n , ee. 250 1 2 Mt. 1335 llamburg ... 300 Min Kurz 150

6 , w 300 nk. 2 Me. 119 London. 118 3 M.. 6 2137 Paris.... 300 Er. 2 Me. 79 Wien in 20 Xr. ..... ... 150 1 2 M. 1063 Außsburg.. ... 150 *I. 2 Mi. 1021 1025 Breslau ...... 100 Thir. Z M.. 995 994 Leipzͤi in Courant im 14 ThI. Fuss.. 100 Thir. S Tatze 99 Frankfurt a. M. W...... 150 FI. 2 Mt. 10175 Petersburg.. - 1ẽ8nhI. 3 Woch. 1 2

Aus wärti ge Börsen.

Amsterdam, 19. ali. Niederl. wickl. Sebald 56. Sd. o. 100. kanz Mill. 53 Span. 1815. Fass. Ausg. “iel. Preuss. Präm. Seb. Fol. Oextert. 07

Antwerpen, 18. Juli. Zinel. Deus Aul. 18. nr.

Hamburg, 21. Juli. Hank- Acuen 1630 r. Bug. Russ. 1081.

Paris, 18. Juli. 5, Reute iu eur. 117. 50. 3 Rente an cour. 77. 55.

Aul. de 181 —. 53 Neapi. du eour. 106.5. 55 span. Rente 22. Las. 42. Wien, 18. Jui. 65 nen 1088. 45 1055. 33 77. 233 —. 15 —. Nenk- Acuen 1595. Au. de 1820 1375. d‘ 18390 107.

Königliche Schauspielt.

Sonntag, 24. Juli. Im Opernhause. Die Stumme von Portici, große Oper mit Ballet in 5 Abth. Musik von Auber. (Herr Hartinger: Masaniello, als letzte Gaßrolle.)

Preise der Pfatze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran⸗

ges 1 Rthlr. 10 Sgr. 1.

m Schauspseihause: Keine Verstellung.

ontag / 23. Jui. Im Schauspielhausꝗ Zum erstenmale: Bruder Kafn, Schauspiel in 4 Aufzügen, nach einer alten Chro⸗

nik, von Heinrich Smidt. 6. ü . n. Eee, Maler er, ck. err Andrée, vo . urg⸗ Theater zu en: . h Hierauf: Der Ball zu Ellerbrunn

Waldauer, als Gastrolle.) Walen enger. vom Koni ö rl . ig. zu Munchen: Hedwig e.

don der Gilden, als erste

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. B. Zinkeisen.

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

.

z

Allgemeine

Preußischt Staats-Zeitung.

Inhalt.

Amtliche Nachrichten. , Paris. Die Königliche Familie. Das ) des Bebats über die Regentscha 3 und den

ournal ig er Vertrag. Neuer Unfall. Gün ige Nachrichten aus Afrika. Ill ius Paris. Hi Kammern werden durch den ln. er⸗ dffnet. Unbestimmtheit der bͤffentlichen Meinung in Bezug auf die Regentschafts Frage. Der Belgische han dels. Bf it dg Großbritanien und rland. London. Die Morning⸗ hro⸗ nicle über den Tod des Herzogs von Orleans und die Regent⸗ schafts Frage. Berichte über den Noshsiand in den Fabrik-Di⸗ strikten. Antwort . . 34 Wellington an eine Deputa⸗ tion des Vereins gegen die Korngesetze. igien. Brüssel. Der neue andels Vertrag mit Frankreich. vel e, n, en, der Eisenbahn von Ans und Gir nr

8 tatue. een Wr nnen. Dresden. Ankunft des n,

ö nnsver. Arbeiten⸗Beginn an der = , . 5 Schreiben aus Hamburg. Die ,. Eisenbahn; Anfang des Wiederaufbaues und der neue Bau⸗Plan.) 8 ; * ] en. Hof⸗Trauer. weiz. Zürich. talien. om. Der Mörder des Grafen von Palin hingerichtet. . Madrid. Debatten in der Deputirten⸗ Kammer über Handels F

agen.

, ff abon. Erbffnung der Cortes und Thron⸗Rede der Koͤnigin.

Ve Y alnte Staaten von Nord⸗Amerikg. Aufcegung wegen des vom Präsidenten Tyler gegen den provisorischen Tarif einge legten Vetos. Die Mission Lord Ashburton's. Aufstand in

Rhode ⸗Island.

ien. Fälhnigsberg. Ankunft Sr. Majestst. des Königs. . ger lie Landung Sr. Majestaͤt in Meniel.

Koblenz. Wollmarkt.

T

Amtliche Nachrichten. Kronit des Tages.

Bekanntmachung.

n Folge der am 1. August d. J. statt findenden Erdffnung der 2 tettiner Eist nbi auf der Strecke zwischen erlin und Neustadt⸗Eberswalde, werden in den de, H. bezeichneten . von dem genannten Tage ab, solgende Ver⸗

nderungen eintreten:

* 6) die wöchentlich fünfmal coursirende Botenpost zwischen Bernau und Biesenthal; 7) die tägliche Kariolpost zwischen Neustadt- Eberswalde und

Freyenwalde a. d. O. ;

89 die tagliche Reitpost zwischen Tiefensee und Muͤncheberg. Dagegen werden eingerichtet:

a. eine taͤglich zweimal coursirende Personenpost zwischen Neu⸗

stadt⸗ Eberswalde und Stettin; h. eine täglich einmal coursirende Guͤterpost zwischen Neustadt⸗ Eberswalde und Stettin;

c. eine täglich zweimal coursirende Personenpost zwischen Neu⸗ sindr gh chende und Freyenwalde a. d. O.

d. eine woͤchentlich dreimal coursirende Fahrpost zwischen Freyenwalde a. d. O. und Stargard;

e. eine taäͤglich einmal coursirende Kariolpost zwischen Bernau

und Biesenthal;

f. eine tagliche Reitpost zwischen Neustadt und Muͤncheberg.

Bei den Personenposten und bei der Fahrpost werden Bel⸗

chaisen nach dem Beduͤrfniß gestellt, und was den Gang der neuen Posten, so wie das Personengeld bei denselben betrifft, so gelten solgende Bestimmungen, wobei bemerkt wird, daß sich die Posten ben täglich zweimal coursirenden Dampfwagenzügen nach und von Berlin genau anschließen werden.

a4. Personenpost zwischen Neustadt⸗Eberswalde und Stettin,

aus Reustadt-Eberswalde taglich 10 Uhr Vorm. und 10 Uhr Abends, ;

in Stettin taglich 8; Uhr Abends und 8! Uhr fruͤh,

aus Stettin täglich 6 Uhr fruͤh und 6J Uhr Abends,

in Neustadt Eberswalde taglich 4 Uhr Nachm. und 5 Uhr fruͤh.

b. ar, zwischen Neustadt⸗Eberswalde und Stettin, aus Neustadt⸗ Eberswalde taͤglich 19 Uhr Abends, in Stettin taglich 11 Uhr Vormittags, aus Stettin täglich 3 Uhr Nachmittags, in Neustadt⸗ Eberswalde taͤglich 4 Uhr fruͤh.

c. Personenpost zwischen Neustadt⸗ Eberswalde und Freyen⸗

walde, ; aus Neustadt⸗ Eberswalde täaͤglich 9z Uhr fruͤh und 9h Uhr

Abends, taglich 115 Uhr Vorm. und 11 Uhr

in Freyenwalde

Abends, aus Freyenwalde taͤglich 3 Uhr fruͤh und 3 Uhr Nachm, in Meusladt⸗ Eberswalde täglich 6 Uhr fruͤh und 5 Uhr

Nachm. . bei 30 Pfd. Effekten Freigewicht 5 Sgr. pro Person und Meile.

Berlin, Montag den 25sien Juli

Neustadt⸗ Eberswalde westerressen und auf der Eisenbahn einen Platz der Wagen zweiter Klasse benutzen, geld fuͤr die ganze Tour von B gekehrt 1 Rthlr. Pro Person, Een bezahlen. Der 261

ganze Billet⸗

BVillets zum Dampfwagenzuge. und in Freyenwalde bei dem Post⸗ Amte daselbst bei Loösung entrichtet. i e. zur Weiterreise mit der Personenpost nach Freyen⸗ walde und ohne weitere Bezahlung die Aushändigung eines Passa⸗ gier-Billets in der auf dem Bahnhofe . Post⸗Abfer⸗ tigungs⸗xpedition gegen Vorzeigung des in

wagen⸗ Fahrbillets. Eben so empfängt der Reisende, dem Post⸗ Amte zu Freyenwalde sich von dort nach Berlin einschreiben lassen, in dem Eberswalde ein Dampfwagen⸗Fahrbillet auf Grund des in Freyen⸗ walde gelbsten Passagier⸗Billets ohne weitere Bezahlung. Reisende von Berlin nach Freyenwalde und von Freyenwalde nach Berlin, welche auf der Eisenbahn einen Klasse benutzen

welcher bei hat

wollen, konnen nich zahlen, sondern mussen fuͤr die Eberswalde dort einen Plat kaufen. Die Personenposten nach Stettin und Freyenwalde werden in Neustadt⸗Eberswalde auf dem Bahnhofe abgefertigt und fahren bei demselben auch bei ihrer Ankunft vor. d. Fahrpost zwischen Freyenwalde und Stargard aus Freyenwalde Sonntag, Mittwoch, Freitag 1 Uhr Nachmittag, nach Ankunft der Personenpost von Neu⸗ stadt⸗ Eberswalde, in Stargard Montag, Donnerstag, Sonnabend 9 Uhr Vormittags, aus Stargard Sonntag, Dienstag, Freitag 6 Uhr Abends, in Freyenwalde, Montag, Mittwoch, Sonnabend 2 Uhr Nachmittags, zum Anschluß an die Personenpost nach Neustadt⸗ Eberswalde. Personengeld: bei 30 Pfd. Effekten Freigewicht fuͤr jeden Reisenden 5 Sgr;: pro Person und Meile. e. Kariolpost zwischen Biesenthal und Bernau aus Bernau täglich 85 Uhr Abends, nach Ankunft des Dampfwagens von Berlin, in Biesenthal taglich 109 Uhr Abends, aus Biesenthal täglich 45 Üühr fruͤh, in Bernau täglich 6 Uhr fruͤh, zum Anschluß an die d, , , nach Berlin. ersonengeld: 1 Sgr. pro Per son und Meile. f. Reitpost zwischen Neustadt und Muͤncheberg aus Neusiadt 59 Uhr früh, in Müncheberg rz ühr Vormittags, aus Müncheberg 1 Uhr Nachmittags, in Neustadt 5 Uhr Nachmittags. Berlin, den 23. Juli 1842. General-Post⸗-Amt.

Heute wird das 19te Stück der Geseß- Sammlung ausgegeben, welches enthaͤlt unter . Nr. 2284. die Verordnung uͤber die Befugnisse der Kreisstaäͤnde im Königreich Preußen, Ausgaben zu beschließen und die Kreis Eingefessenen dadurch zu verpflichten. Vom 2sten v. M.; und 2285. das Reglement von demselben Tage, fahren bei den standischen Wahlen. Berlin, den 25. Juli 1842. Debits-Eomtoir der Gesetz-Sammlung.

uber das Ver⸗

r 2 2 .

Zeitungs - Uachrichten.

Ausland.

Frankreich.

Paris, 19. Juli. Der Koͤnig, die Kbnigin und die ganze Koͤnigliche Familie hörten gestern die Messe in der Kapelle des Schlosses von Neuilly. Die Herzogin von Orleans kam im Laufe des gestrigen Tages zu verschiedenen Malen, in die Kapelle und betet am Sarge. Der Konig und die n git statteten Ihrer Königl. Hoheit, einen zweistundigen Besuch ab. Gegen Abend empfing Se. Majestaͤt den Herjog von Broglie, Herrn Thiers, den Grafen Molé und den Marschall Gérard. Die Anwesenheit des Kbͤnigs der Belgier soll einen wohlthaͤtigen Eindruck auf das Gemuͤth r Masestaͤt gemacht haben; er faͤhrt fort, taͤglich einige Stunden mit feinen Ministern zu arbeiten, und in seinem tiefen Kummer gewahrt ihm diese Beschaäͤftigung einige Erleichterung. Wenn der Schmerz allzu heftig wird und den Koͤnig zu uͤbermannen droht, dann fluͤchtet er sogleich in sein Arbeitszimmer und weiß den Kummer des Vaters dil die Sorge fuͤr den Staat zu uͤbertäu⸗ ben. Am kuͤnftigen nn, wird Se. Majestaͤt sich nach den Tuilerieen begeben, um die ondolenz⸗Adressen der großen Staats Corporagtionen entgegen zu nehmen. Es scheint auch ge⸗ wiß, daß der Koͤnig die Kammern in Person erbffnen wird. Die ganze Köͤnigliche Familie, mit Ausnahme der Koͤnigin und der Herzogin von Orleans, werden dieser Feierlichkeit beiwohnen; man hatte auch beabsichtigt, den jungen Grafen von Parls bei dieser Gelegenheit den Kammern bffentlich vorzustellen; aber ein hiesiges Journal glaubt versichern zu koͤnnen, daß man dieses Vorhaben wieder aufgegeben habe. Die Thronrede wird sehr kurz seyn. Der Kbͤnig wird einige Warte uber das traurige Ereigniß vom 13. Juli

ersten Theile der Session nur werden mit der Regent schasts Frage zu beschaͤftigen haben.

Das Haus, in welchem der Herzog von Orleans gestorben, ist von der Civilliste fur 100000 Fr. angekauft worden, und Herr Lecordier hat für die Schließung seines Ladens eine Ent— schaͤdizung von 4000 Fr. erhalten. .

orgestern hat sich, wie der Constitutionnel meldet, auf demselben Fleck, wo der Herzog von Orleans ums Leben kam, ein neues Ungluͤck ereignet. Ein mit 2 Pferden bespannter Wagen ward durch das Scheuwerden der Pferde umgeworfen, und drei in demselben befindliche Persenen, wovon Line (in Ad⸗ jutant des Marschalls Soult war, stuͤrzten mit solcher Gewalt auf das Steinpflaster, daß sie schwer verletzt in ein benachbartes Kaffeehaus getragen werden mußten. ;

Der Herzog von Nemours hat die Leitung des Gestuͤts von Meudon uͤbernommen, welches dem Herzog von Orleans gehoͤrte und das bedeutendste in 1 ist. .

Wahrend fast alle hiesigen Journale sich bereits tief in die Regentschafts⸗ Frage eingelassen haben und von dem abstrakten Standpunkte aus bereits auf das zarte Gebiet der Personen⸗ Frage heruntergestiegen sind, enthaͤlt sich das Journal des De bats jeder Polemik uͤber diese schwierige Frage. Wir glauben uns nicht beei⸗ ien zu durfen“, sagt heute das e, Blatt, um eine Meinung oder einen Wunsch uͤber die egentschafts⸗ Frage auszudruͤcken. Dieselbe ist leider so plötzlich unter uns angeregt worden, daß wir uns wohl einige Tage zum Nachdenken Zeit nehmen koͤnnen. Lasset uns vor allen Dingen keine Partei-Frage daraus machen! und dies würde unfehlbar bei einer voreiligen Erörterung geschehen. Unser sehnlichster Wunsch ist der, daß der später 3 fassende Entschluß, welcher Art er auch seyn möge, eine ungeheure Maporitaͤt für sich habe. Wir möchten, wenn dies moglich wäre, daß er durch Acclamation votirt wuͤrde. Es kann, wir wiederholen es noch ein⸗ mal, bei einer solchen Frage von keinem minifsteriellen Interesse die Rede seyn. Es handelt sich hier nicht darum, eines von jenen Gesetzen des Augenblicks zu erlassen, die man nach Gefallen ver⸗ andert oder zuruͤcknimmt; alle Welt begreift, daß man einen Re⸗ genten nicht aͤndert, wie einen Minister, und daß die Regentschaft, einmal constituirt, etwas von der Stabilitat der Krene haben muß. Es ist daher von Wichtie keit, daß, ehe man einen bestimmten Ent⸗ schluß faßt, der großere heil der Deputirten in Paris eingetroffen ist, und man ihre . erforscht hat. Wir halten eine Ver⸗ staͤndigung nicht fr unm glich. Die constitutionelle Opposition wird fich, wie wir hoffen, des vortrefflichen und edlen Gefuͤhls erinnern, welches sie bei der ersten Nachricht von der furchtbaren Katastrophe antrieb, sich schnell um den Thron zu sammeln; sie wird nichts thun wollen, als für Frankreich und fuͤr die Befesti⸗ gung unserer Institutionen zu wirken.“

Durch eine Koͤnigliche Ordonnanz vom gestrigen Tage wird der Termin, welcher der Belgischen Regierung offen gelassen wor⸗ den war, um die Fortdauer des bestehenden olles auf ,. Leinen zu erlangen, bis zum 165. Augu t ausgedehnt. Diese Or⸗ donnanz,“ sagt das Journal des D5bats, „muß nicht fuͤr ein Zeichen gehalten werden, als ob den Unterhandlungen Schwierig⸗ keiten in den Weg getreten waren. Es ist im Gegentheil jet Alles zwischen den beiden Regierungen fest verabredet, aber die Dazwischenkunft der Belgischen Kammern ist unumgaͤnglich noth⸗ wendig, um die Erleichterungen, welche man Frankreich als Ent⸗ schaͤdigung fuͤr das Fortbestehen des bisher von Belgischen Leinen erho⸗ benen? Zollesbewilligt hat, sofort in Kraft zu setzen. Die Belgische Verwaltung kann in soichen Dingen nicht, wie die unsrige, mittelst Or⸗ donnanz verfuͤgen; und so wuͤrden unsere Wein-⸗Departements z. B., den in dem Traktate ausgedruͤckten Vortheil nicht sogleich genossen haben, waͤhrend die Belglschen Leinen⸗Fabrikanten sogleich in den Besitz des ihnen verliehenen Vorrechts getreten wären, Es ist daher ein neuer Termin bewilligt worden, damit die außeror⸗ dentlich zusammenberufenen Kammern Zeit haben, den von dem Belgischen Ministerium unterzeichneten Traktat durch ihr Votum zu sanctioniren.“

Der Monite ur veroͤffentlicht folgende telegraphische Depesche: „Belida, 15. Juli. Der General-⸗Gouverneur von Algerien an den Kriegs⸗Minister. Die Kolonne des Generals Changarnier kehrte am 13. Juli in sehr gutem Gesundheitszustande wieder zuruͤck. Von der Gegend an, wo dieser Offizier die große Razzia ausfuͤhrte eh an 56 Lieues von Algier) stieß er nur auf. unterworfene Stämme, welche ihm das groͤßte Vertrauen zu der Zukunft zeig⸗ ten. Das ganze oder fast das ganze Khalifat von Sidi⸗Embar⸗ rak hat sich dem Kbnige der Franzosen unterworfen. Die Chefs werden nacheinander die Investitur in Algier erhalten.

O Paris, 19. Juli. Bis gestern war es noch immer unentschieden, ob der König am Dienstag die Kammern in eige⸗ ner Person erdffnen werde. Die Minister drangen anfangs einstimmig in den Konig, sich dieser zweifelsohne sehr ergreifenden Feier nicht zu unterziehen, und waren der Ansicht, die drei Rede sollte durch Königliche Commissaire, im Namen des Koͤnigs, ver⸗ lesen werden. Ludwig Philipp hat durch nichts sich abhalten lassen wollen, persoͤnlich dem Parlament das schwere Ungluͤck, welches seine Dynastie betroffen, and igen, und es wird heute aus guter Quelle versichert, daß der Konig mit der Idee umgehe, seinen Enkel, den Grafen von Paris, bei dieser Gelegenheit den Kam⸗ mern vorzustellen und ihn deren Schutz anzuempfehlen. Der Koͤnig rechnet, wie es scheint, nicht ohne Grund darauf, daß der Anblick des verwaisten praͤsumtiven Thronerben die Kam⸗ mern anspornen wird, bei der. Diskussion des Regentschafts⸗-Ge⸗ setz⸗ Entwurfes jeden Parteigeist bei Seite zu lassen und nur mst der Sicherstellung der dynastischen Interessen, welche mit der Ruhe . Wohlfahrt Frankreichs in engster Verbindung stehen.

ich zu befassen. . 24 . Wunsche der Koͤnigin und der Herzogin von Orleans zufolge, wird die Leiche des Herzogs von 3 bis zum Tag des feierlichen Leschenbegaͤngnisses in dern ch 3

Kapelle von Neuilly ausgestellt bleiben, indem . w. benen Frauen sich von den irdischen D, . A v gf aihrigin

Für diejenigen Personen, welche von Berlin nach Freien— walde a. d. *. ohne Aufenthalt in Reustadt⸗ Eberswalde mit der

sagen, und dann ankfͤndigen, daß die Kammern sich in diesem

tes nicht eher trennen mögen. Vorgestern N