Kanadischen Insurgenten, ist aus seinem Exil entkommen und be⸗ findet sich in New⸗York.
Königsberg, 20. Jull. (K. 3) Se. Majestaͤt der Konig sind heute Abend gegen 6 Uhr hieselbst angekommen und im Loͤnigl. Schlosse abgestiegen. Die hoͤchsten Civil- und Militair— Behöoͤrden so wie mehrere Landstande waren zum seierlichen Empfang Sr. Maj. im Schloß versammelt. Die Musik⸗Corps der hier anwesenden Regimenter brachten Abends vor den Fenstern des Koͤnigl. Schlosses einen großen Zapfenstreich.
Ueber die Landung Sr. Majestaͤt in Memel enthaͤlt die a, . Ztg. nachstehenden Bericht:
„Se. Majestaͤt der Koͤnig, zu Allerhöͤchstderen Empfang der Ober⸗Präsident von Preußen, Herr Boͤtticher, der Finanz-Mini— ster Frhr. von Bodelschwingh-⸗Velmede, der kommandirende Ge— neral des 1sten Armee⸗Corps, Herr General-Lieutenant Graf zu Dohna Excellenzen sich hier eingefunden hatten, erreichten am 18ten d. M. um 10 Uhr Morgens auf dem Dampfschiff „Bogatyr“, in Begleitung der Kaiserl. Russischen General⸗Adjutanten, Fuͤrsten Lobanow, des Kaiserl. Russischen Admirals, Grafen von Heyden, und mehrerer anderen hohen Beamten, die Rhede von Memel, bestiegen dort das schon Tages vorher hier angekommene und von Petersburg vorausgeschickte Russische Dampfschiff „Ischora“, und landeten um 11 Ühr wohlbehalten, vom schoͤnsten Wetter beguͤnstigt, in Memel, wo zahllos gedraͤngte Massen bei wiederholtem Kanonendonner und lauten Hurrahs Allerhoöͤchstdie— selben freudig begruͤßten. — Am Landungsplatze, auf dem eine bekraͤnzte Ehrenpforte den dekorirten Kauffahrteischiffen im Schmucke den Preis abgewann, hatte sich die Fleischerzunft und die junge Kaufmannschaft in galamaͤßigem Anzuge zu Pferde aufgestellt, um des Glucks thellhaftig zu werden, dem geliebten Landes vater voran- und nachreiten zu können, waͤhrend die uͤbri— gen Zuͤnfte mit ihren Fahnen, und Symbolen, die Schützengilde und die zwei Compagnieen Buͤrgergarde, militairisch uniformirt,
nach einer kurzen Promenade im Defils der zu beiden Seiten dicht gedraͤngten Volksmassen, in einem sechsspaͤnnigen Wagen, langsam unter lauten Hurrahs und bei Kanonensalven uͤber den Exerzierplatz, durch die mit Kraͤnzen, Blumen-Guirlanden, Triumph⸗ bogen (letztere aus Blumen zu sinnreichsten Inschriften verschiede⸗ nen Inhalts geflochten) und Flaggen fast aller Europaͤischen Na— tienen und Corporationen geschmückte Marktstraße und Friedrich— Wilhelms-Straße nach der Alexander-Straße, wo Allerhoͤchstdie⸗ selben, empfangen von den hoͤheren Beamten und Deputirten des Kreises, in dem vom Landrath Waagen bewohnten und geschmack— voll dekorirten Königl. Polizei⸗Gebäͤude das Absteige-Quartier zu nehmen und nach huldvoll entgegengenommenen Adressen des Ma— gistrats und der Kaufmannschaft, so wie der Ehrenbezeigungen der vorbeiziehenden Zuͤnfte sammtlicher Gewerke mit ihren Decoratio— nen, imgleichen nach befohlenem Abgang einer Estafette an Ihre Majestaͤt die Koͤnigin von Preußen in Dresden, die hoͤchsten und höͤheren Beamten zur Koͤniglichen Tafel zu ziehen eruheten. — Nachmittag um 7 Uhr begaben Sich Se. Majestäat nach dem eine halbe Meile entfernten Gute Klein⸗Tauerlaucken, wo Allerhoͤchsst⸗ dieselben auf dem zierlich geschmůͤckten Platz der, Köͤnigseiche“ — einem Denkmal Preußens — von tausend Hurraͤhs begruͤßt, den Besitzer des Guts Sich vorstellen ließen. — Plötzlich eingetretenes Regenwetter ge⸗ stattete nur einen halbstuͤndigen Aufenthalt daselbst, worauf Se. Maje⸗ stat nach der durch Illumination zu einem Feuermeer umgeschaffenen Stadt zuruͤckkehrten. Sturm und Regen verhinderten zwar die feierliche Erhellung der dazu eingerichteten Lindenallee und vieler so prachtvoll wie sinnreich zuberelteten Transparente, nicht aber die glaͤnzendsten Fackelzuͤge unter musikalischer Begleitung, noch weniger das Wogen der Volksmasse durch alle Straßen bis in die spaͤte Nacht hinein.“
Koblenz, 19. Juli. Bei unserem diesjährigen Wollmarkte wurden ungefaͤhr 600 Ctr. angebracht, welche saͤmmtlich ungemein rasch zu recht guten Preisen verkauft wurden. Der niedrigste Preis war 9 Sgr., der mittlere 12 Sgr., der hoͤchste 15 Sgr. per Pfund.
Bekanntmachungen. Wegen des am Montag den 25sten d. M. von
nenden Feuerwerks, wird von Berlin nach Potsdam
46 * . leben, mit ganz brillant eingerichteten rren e Abends uhr, rin besonderer Eisenbahnzuͤg abge— und im 9 Nn nr , n n T i,
b (saͤmmtliche Gebaͤude sind groͤßten⸗ massiv nnd haben gegen 50, 000 Thlr. zu bauen gekostet), 77 Magdeb. Morgen Feld, halb Weizen⸗ halb sehr tragbaren Roggenbodens, 483 Morgen sehr schoͤnen Wiesen, einem sehr großen mit hübschen An⸗
fertigt und die Abgangszeit von Fotsdam von 83 auf ö 10 Uhr Abends verlegt, zu welcher Zeit das 6 , , , . werk, welches um sr ühr beginnt, bestimmt beendet ist. Die Direction der Berlin⸗Potsdamer Eisenbahn⸗ Gesellschaft.
Bekanntmachung.
20. April c. theilen wir ferner
enten. Versicherungs An sialt nachstehend mit, wie, bis
tinschüießlich den 3 Jul w is einem kompletten Inventarium (worunter 800 Stuck 9 * lagenzahl in Schafe, 30 Stuck Kühe ꝛc. d
der hier helgen Gesellschaft zu der der fruͤheren Jahre . Preis mn , , . .
Brauerei fuͤr 5,000 Thlr. mit 15,000 Thlr. Anzah⸗
lung schlennigst verkauft werden.
sich verhaͤlt. Einlagen
Am 20. Juli 1839 waren 1531 mit ö 2 2 1841 . 5227 2
Geldbetrag
35 0s Thir. 139, 5917
139,527
vn , . n
KRlasse 4502 Einlagen mit os, 859 Thlr.
K 33 ys hir. Gelbbetraa. 631 20 269 271 6 954 7210 25 25300
n n w u n u n un un n un
W D
ö Ritterguts⸗Verkauf. in vorzuͤglich schoͤn gelegenes Rittergut in einem ) — ] einiger auf 46 Thlr. 27 Herrn? Boehm aus Trepta h freundlichen Drte des Herzogthums Sachsen, wo fehr ein ger auf. 46, Treptsw in Potsdam abzubren en Königliche Beamte ünb sonstige Honörationcn tarienstücten, jedoch nach Abzug der Oblasten und schlenen undo nahen Buchhandlungen zu haben, in
des Aufwandes an Loͤhnen, Bau⸗ und Reparatur ĩ ͤ ĩ , , ,. wer paratur⸗ Berlin (Stechbahn 3), Posen und Bromberg bei
31,332 Thlr. 14 Ngr. 5 Pf. geschaͤtzte, allhier gelegene Mahl⸗ Del und Schneid ein ühle, nebst Feld, Wiesen und Holzungen auch uͤbrigem Zubehör, soll ,,, . 6 , , ,, dieses Jahres . ; ersebenen Garten, jaͤhrlich 150 Thlr. bagren an hiesiger gewöhnlicher Gerichtsstell Preußische Renten⸗-Versicherungs⸗AUnstalt. Gefaͤllen, einer großen Branntwein⸗Brennerei, einer den Meistbie ö. ,n, , .
Center g ug, welche gegenwaͤrtig fur 1000
Mit Thlr. jaͤhrliche achtquantum verpachtet ist (die it Bezugnahme auf unsere e , r, , vom dazu gehbrigen Gebaͤude bilden ein i fn e. Interessenten der Güte isolirt gelegenes Gehöfte), Fischerei 4. und
1 . Apothehen ⸗Verkauf. ne werthyolle Apotheke in einer angenehm gele⸗ genen Stadt Thuͤringens ist billig zu . 6
880
Bekanntmachung.
An Geld⸗-Beiträgen zur Unterstüßung für die Abge⸗ brannten zu Hamburg sind in Verfolg der in diesen Blattern vom 8. Juni c. bekannt gemachten Summen bei den Mitgliedern des Vereins und dessen Central⸗-Kasse ferner eingegangen:
. , bl2) Herr Prediger Eyssenhardt 5 Rthlr. n Frd.
4. Juni. 643) J. B. „Gott segne das Wenige“ 25 Sgr.
6. Juni. 544) Frau Amtmann K. 10 Rthlr. 645) Deren Inspektor 1 Rthlr. 646) Deren Wirthschafterin, 4 Dienstmaͤd— chen und Kinderfrau 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. 647) Deren Ta—⸗ gelbhner 10 Sgr.
7. Juni. 648) Aus Potsdam durch die Herren Prediger Grisson, Hof⸗Apotheker Deseniß und Kaufmann Ahnesorge gesammelt 19 Rthlr. in Lsd., 35 Rthlr. in Frd. und 281 Rthir. 25 Sgr. 649) Hr. Pr. Lieut. und Adjutant Freiherr zu Put⸗ litz J. in Goͤrlitz unter Freunden und Bekannten gesammelt 134 Rthlr. 21 Sgr. 6 Pf. 656) Fuͤr huͤlfsbedürftig gewordene Leh⸗ rer und Schuͤler von den Lehrern und Schuͤlern des Gymnasiums zu Neu⸗Stettin durch den Prorektor und Professor Hrn. Kluͤtz 35 Rthlr. 5 Sgr. 6 Pf. 651) Durch den Hrn. Musik-Direktor Schneider und den Hrn. Geh. Kalkulator Hansmann, Rein— ertrag der am 25. Mai c. in der Garnison-Kirche stattgefundenen Aufführung des Oratoriums „Die Schöpfung“ nach Abzug des der Orchester⸗-Wittwen⸗-Kasse gesetzlich zustehenden Antheils 150 Rthlr. 27 Sgr. 1 Pf, 180 Rthlr. in Frd. und 2 Stuck Dukaten. bo). Von einem armen Domestiken 1 Rthlr. 653) Von den Schuͤlern und einigen Lehrern der hiesigen städtischen Gewerbe— Schule 22 Rthlr. 15 Sgr.
8. Juni. 651) Von dem Hrn. Richter aus Bruͤssow, von
dem Hrn. Lehrer Saar, den Kindern der 1sten und 3ten Klasse 4 Klasse fuͤr den beschraͤnkten Unterricht 2 Rthlr. 3 Sgr. 3 ;
J. Juni. 665) Königl. General⸗Major Hr. von Massow 20 Rthlr. 656) Sammlung des Herrn Ober-Buͤrgermeister Maehler in Koblenz 520 Rthlr. 657) Von dem Reftor Hrn. Götz im Namen mehrerer Glieder des Lehrstandes in Neuwied
iar si ] durch das Sekr Tentral⸗ * ͤ R , durch da Sekretariat des Central-Dombau-Vereins in Koͤln
20 Rthlr. . 11. Juni. 658) Von dem Buͤrgerschuͤtzen-Verein in Muͤleim,
durch den Königl. Landrath Hrn. Schnabel 60 Fuͤnffranken⸗
stuͤcke, 27 Stuͤck Franzoͤsische Kronenthaler, 6 Brabanter Kronen— thaler und 141 Rthlr. 15 Sgr. 6 Pf.
13. Juni. 659). O. 660) Vom Herrn Buͤrgermeister Westermann zu Emmerich aus der Stadt Emmerich 131 Rthlr. 18 Sgr. 2 Pf. 661) Vom Königl. Geheimen Ober-Regierungsrath Herrn Freiherrn von Blom berg 5 Rthl. in Frd. 662) Vom Hrn. Hofrath Sch. 25 Rthl.
Eb3) Von Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Prinzen Heinrich von
Preußen in Rom 200 Rthlr. 664) Vom Koͤnigl. Preußischen Gesandten in Lissabon Hrn. Grafen A. RaczynskiEx. 100 Rthlr.
14. Juni. 6b5) Ertrag einer, von einigen Damen veran⸗ stalteten Lotterie 190 Rthlr. 15 Sgr. 666) N. N. 3 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. 6672) Ertrag einer Privat- Sammlung, veran⸗ staltet von den Herren Bůͤrgermeister Demiani, Gevers und Schmidt, und Heinrich Hecker in Görlitz 117 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. 667 b) Von der Koͤniglichen Theater-Haupt⸗Kasse Netto⸗ Ertrag der am 25. Mai e. im Koͤnigl. Schauspielhaufe stattge⸗ fundenen Franzoͤsischen VorCtellung 280 Rthlr. 2 Sgr.
16. Juni. bbs) P. R. 5 Rthlr. Frd.
17. Juni. 669) Von der Koͤniglichen Theater Haupt⸗Kasse
Netto-Ertrag der im Koͤnigl. Opernhause am 24. Mal c. stattas— habten Auffuͤhrung der Oper: „die Hugenotten“ 1065 lh
2 Sgr. 6. Pf. 670) Vom Herrn Prediger W. Bernhard“ ir, k . 5 Sgr. *r Von 3 Cem zur Unterstuͤtͤzun er ebrannten zu burg in Liegni 6. 36 Bung 9 zu Hamburg in Liegnitz 18. Juni. 672) Von der Redaction des Koblenzer Anzei— ers gesammelt 120 Rthlr. 1 Sgr., 12 Rthlr. 15 n,. i Hollaͤndisches 10 Guldenstuͤck. 673) Von der Expedition der Rhein⸗ und Mosel-Seitung in Koblenz gesammelt 186 Rthlr. 674) F. S. 3 Rthlr. 6757 Mit Motto: „Aus Dankbarkeit ge— gen Gott am 2. April 1842“ 5Rthlr. J. R. St. 19 Rthlr, 678) B. und P. St. aus ihren Spar— buchen? Rthlr. 679). * * 2 Rthlr. 680) Von den Schuͤlern der Marienschule in Prenzlau 3 Rthlr. General⸗Lieutenant von Soor geschenkten Stadtwagen 51 Rthlr. 15 Sgr. 682) Vom Ober⸗-Buͤrgermeister Herrn Mähler' in Koblenz der Rest der Sammlung 20 Rthr. 28 Sgr. 10 Pf.
Die naͤhere Beschre
pr. J r. Bayer in Jena. Beilagen zu erseben.
Ti Einlagen mit 7s Thi. Geidbctrag. Der Rechenschafts⸗ Bericht fuͤr das verflossene ah ist bereits erschienen. Berlin, den 20. Juli 1842. Direction der Preuß. Renten- Versicherungs⸗Anstalt. I. Luͤderitz an
Su Di 4 . helm gilde e nn g . Herrn, Jahann Aug ust Wil
Muͤhle und Inhabers des allhier in nter der : Comp. en .
bhast ation. Sachsen, den 12. Juli 1842.
bisherigen Besitzers der hiesigen
enden Muhlen⸗Ge⸗
„L. und R. in Krakau 10 Rthlr. : bestimmten, Vietorien im Lagerhause bleibt mit gefaͤlliger Be⸗
676) W. 1 Rihlr. 677)
d von der Gilden, als erste 681) Erloͤs aus einem
die Preustischen Staaten. schaͤfts gehdͤrige, im Brandversicherungs⸗Kataster mit
Num. 9 bezeichnete, mit Inbegriff des Ertrags und Ngr. gewuͤrderten Inven⸗
Graupen⸗
tenden verkauft werden, weshalb dieje⸗ nigen welche jenes Muͤhlen⸗Grundstäck, mit weichem das Recht des Mahliwangs uͤber die Einwohner n . Dorfschaften verbunden ist, zu erstehen ge⸗ 8 2 ex = ein ; onnen, und uber ihre Zahlungs⸗Faͤhigkeit sich aus⸗ n 6 Herzen lebt — iheils in der Wissenschaft, nnn , , P . e aus hiesiger gewohnlicher Gerichtsstelle zu q. ln lt ihre . e, und, Wirken jenes frommen Mannes * Gebote zu erbffnen und gewaͤrtig zu seyn, daß be- finer moͤgsichst interessanten und populdren Darstel= regtes Muͤhlen⸗Grundstück demjenigen, welcher nach Auskunft glebt der Oekonom Fr. Herrmann aus , öffentlichen Ausruf das höchste Gebot sehen, wie es in obigem Pu Halle, große Ulrichsstraße Nr. 57, wie auch das Kö- erlangt hat, zue , , . werden wird. bung dieses Muͤhlen-Grund⸗ . stuͤcks, desen Werke in ihrer Thätigkeit um deswillen ö . . eng, uus. Ben, 8] er e e o wie furt a. O. erschienen und in i . . ,, , fu . ö i r ö ahn gen ug han; em Grundstück haftenden Abgaben sind aus dem pla otsdam, Hohenwegstr. l, an hiesiger Gerichtsstelle aushaͤngenden Patente nebst ; . astt. a, an erhaiten:
Schloß Kriebstein bei Waldheim im Königreiche
Adelich Arnimsche Gerichte allda. Krauße, Ger. ⸗Dir.
29. Juni. 683) Vom Königlichen Garnison⸗Auditeur Herrn von Bauern in Graudenz 6 Rthlr.
21. Juni. 684 Priwat⸗Sammlung der Herren Gevens und Schmidt, und Anderen in Goͤrlitz J Rthlr. 15 Sgr.
23. Juni. 685) Von dem ersten Wachtmeister und den Gendarmen der 1sten Brigade im Danziger Regierungs-Bezirk, durch den Geh. Reg. Rath und Ober⸗Buürgermeister Herrn von Weickhmann 8 Rthlr. 25 Sgr. 686) Vom Magistrat in Leba gesammelt 4 Rthlr.
25. Juni. 687) Vom Central⸗Agentur⸗Comtoir in Gbrlitz gesammelt 2 Rthlr. 13 Sgr. 6 Pf.
. J0. Juni. 688) Vom Herrn Staats rath, Professor Fried⸗ länder in Dorpat 19 Rthlr.
2. Juli. 689) Von dem Schoͤffenrath der Gemeinden der Büurgermeisterei Peri, Kreises Saarburg, Reg. Bez. Trier 54 Rthlr. 690) Vom Magistrat in Lauenburg ges. 22 Rthlr. 16 Sgr. 1 Pf.
6. Juli. bt) Vom Rittergurs-Besitzer Hrn. Schmids auf Sanskow 5 Rthlr. 692) Vom Ritterguts⸗Besitzer Hrn. von Stojentin auf. Prebendow 1 Rthlr. 693) Vom Ritterguts— Besikßer Hrn. Giebe auf Schoͤnwalde 6 Rthlr. 694) Vom Rit— terguts⸗Besitzer Hrn. Neitzke auf Dominke 1 Rthlr. 695) Vom Ritterguts⸗Besitzer Hrn. von Puttkammer auf Stojenthin 1èäRthlr. 696) Vom Gutspachter Hrn. Bluhm zu Hin, 1 Rihlr. 697) G. K. a. W. 5 Rthlr. 658) H. K. a. W. 6 Rthli'
9. Juli. 699) Von Hrn. Muhr und Arnoldt 20 Rthlr.
11. Juli. 700) Von dem Comité zur Unterstuaͤtzung der Abgebrannten in Hamburg zu . 3 Rihlr. 6 Sgr.
13. Juli. 701) Von dem Verein zur Unterstüͤtzung der ab⸗ gebrannten Hamburger zu Stolp, durch den dortigen Magistrat 59 Rthlr.
16. Juli. 702) L. D. den Bedürftigen 15 Sgr. 703) Netto⸗-Erloͤs fuͤr bei der hiesigen Armen⸗Direction eingekommene schadhafte, demnaͤchst oͤffentlich meisibietend verkaufte Gegenstaͤnde Rthlr. 27 Sgr.
Es sind hiervon wiederum 10,000 Mk. Beo. nach Hamburg remittirt worden. Mit Hinzurechnung der nach der Bekannt— machung in diesen Blaͤttern vom Tten v. M. bereits remittirten 90,000 Mk. Beo. sind nunmehr uͤberhaupt 10000090 Mk. Beo. durch den hiesigen Unterstuͤtzungs Verein ubersandt worden.
Berlin, den 23. Juli 1842.
Der Uunterstütungs-Verein fuüͤr die Abgebrannten zu Hamburg.
Die Ausstellung der sechs kolossalen, für die Walhallzis
willigung des Herrn Professor Rauch noch bis Mittwoch den 27st en d. einschließlich geoͤffnet. Unmittelbar nachher muß die Ver— packung derselben begonnen werden. Berlin, den 21. Juli 1842. Der Vorstand des Berliner Vereins für den Kölner Dom bau.
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 20. Juli. Niederl. „il. ScervJa 513. Kanz-hill. — Hö“ Span. 18. DTass. —. Präm. Sch. —. Fol. —. Oesterr. 107.
Ant werpen, 19. Juli.
3 2. 100. Aus. — Zinal. —. Preuss. Finsl. —. Neue Aul. 18. H2am burg, 22. Juli. Hank-Acten 1625. Kull. Runa. 1083. . London, 19. Juli. Cons. 33 903. hel. 102. Neue Aul. 205. Pes. sire 4. Aurg. geb. 95. 255 Isoll. 506. 55 1007. 53 Heart. X36. 37 193. kutgl. uss, 1141. nHras. 61. Cbili 82. Calums. 215. Mer. 365. Peru I6. Paris, I9. Juli. 55 Reute iu eour. II7. 40. 35 Rente du cour. 77. 35. Aul. * 181 —. 55 Neapl. 0 Compt. 1905. 80. 57 Span., Reute 22. Haus. 1. 1 Wien, 19. Juli. 53 Mei. 109. 47 10053. 35 77. 233 — 5 —. RHauk-Aetien 1607. Aul. de 1833 138. 4. 1839 1073.
Königliche Schauspielt
Montag, 25. Juli. Im Schauspielhause. Zum erstenmale: Bruder Kain, Schauspiel in 4 Aufzuͤgen, nach einer . Chro⸗
nik, von Heinrich Smidt. Im Schauspielhause: Des Malers Mei⸗
; , 26. Juli. erstuͤck. (Herr Andrée, vom Kaiserl. Hofburg⸗Theater zu Wien: Waldauer, als Gastrolle.) Hierauf: Der Ball zu 6 (Dlle. Denker, vom . Hof⸗Theater zu Munchen: Hedwig astrolle.)
Verantwortlicher Redaecteur Dr. 3. W. Zinkeisen.
Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei.
Literarische Anzeigen.
Bei Gebhardt C Reisland in Leipzig ist er—
E. S. Mittler:
Philipp Jakob Spener. Eine Geschichte vergangener Zeit für die unsere.
on C. A. Wildenhahn, Pastor Sec. zu St. Petri in Bautzen. 2 Theile. 8. broschirt. Preis J Thir. 15 Sgr. Ie mehr in unseren Tagen das Andenken an Ph. Name, der unvergessen in Aller
lung zu einem Gesammtbilde denn r , ,. Verfasser
e von zu geben versucht worden ist. — 25
So eben ist bei Robert Horwitz ky in Frank= ungen, zunaͤchst in der Stuh u schen, Berlin, Schloß⸗
Dittmann, Eduard, die Re nach Preußischen Hel zin Herr re, Hir int ng, die vorkommenden Magistrat⸗ Formeln kunstgerecht anzufertigen. Ein Handbuch für angehende Rezeptarien und jur Kontrosf⸗ fur Aerzte. gr. 8. brosch. Preis 1 Thlr.
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
Inhalt.
Amtliche Nachrichten. wn. ——— * — St. eren n Die Feier des 13. Juli. . ar ,, 9 , . . t eng
. ris. mpfan n den ütlerieen u ger — Der C n su m nm s und die Regentschafts⸗
Frs.
Großbritanien und Irland. Parlaments Verhandlun⸗
* Oberhaus. n rr n. Lord Palmerston und Sir
obert Peel über die Zustaͤnde Irlands. — Die Armen-Gesetz⸗ gebung. — London. Nachrichten aus Hayti, Ostindien und Ching.
Belgien. Schreiben aus Brüssel. (Der Vertrag mit Frankreich voin 16. Juli; Wahlen). . ;
Dentsche Bundesstaaten. München. Reise des Kronprinzen nach Schlesien. — Aerztliches Personal in Munchen. — Schreiben aus Dresden (Signale auf Eisenbahnen). Leipzig. Ver⸗ weilen des Königs von Württemberg. — Kassel. Ober⸗-Buͤrger— meister Wahl. - Nassau. Ministerial⸗Ernennungen. — Darm⸗ st ab t. Landtags⸗Abschied. — Altona. Adresse der Holsteinischen Staͤnde an den König. Landtags Propositionen.
Oesterreich. Teplitz. Frau Graͤfin von Buͤlow⸗Dennewitz .
Türkei. Kon stantinopel. Ruͤckkehr des Oesterreichischen Inter⸗ nuntius.
Juland. Königsberg. Aufenthalt Sr. Majestaͤt des Königs. — Anrede Sr. Majestaͤt an die Landstaͤnde. — Gnaden⸗Akt des Kaisers von Rußland. Schreiben aus Tilsit. (Nachtraͤgliches uͤber den Aufenthalt Sr. Majestaͤt) — Berlin. Reglement uͤber das Verfahren bei staͤndischen Wahlen. — Posen. Bergbau im Groß⸗ herzogthum. — Paderborn. Reise des Erzbischofs Freiherrn Droste. — Trier. Handels⸗Kammer.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Angekommen: Se. Excellenz der General-Lieutenant, Kom— mandant von Berlin und Chef der Land-Gendarmerie, von Co— lom b, von Grunberg. 3
Abgereist: Se. Excellenz der Geheime Staats-Minister, Graf von Alvensleben, nach Schlesien.
Se. Excellenz der General der Infanterie, Gouverneur von Berlin und Praͤsident des Staats-Raths, Freiherr von Muͤff— ling, nach Erfurt.
Zeitungs Nachrichten. Ausland.
Rußland und Polen.
St. Petersburg, 19. Juli. Russische Blätter ent⸗ halten folgenden Artikel in Bezug auf die Feler des 13. Jult:
„Seit sechzehn Jahren feiert das Russische Volk mit Andacht den Geburtstag seiner Mutter, Ihrer Majestaͤt der Kaiserin Alexandra Feodorowna; sechzehn Jahre lang steigen innige Gebete zu dem Allerhoͤchsten im ganzen unermeßlichen Reiche empor, um die Erhaltung der Monarchin zum Gluͤcke des Kaiserlichen Ge— mahls, zur Wohlfahrt des gesammten Kaiserhauses und zum Heile einer anderen großen Familie von 60 Millionen Menschen, welche laͤngst gewöhnt ist, in dem Gluͤcke ihrer Zaren ihr eigenes Gluͤck zu sehen. Jaͤhrlich ist der erste Juli a. St.) ein Freudenfest fuͤr ganz Rußland: die vaͤterliche Rechte des Monarchen vertheilt an diesem Tage besondere Gnadenbezeigungen an würdige Unterthanen; die allgemeine Freude, das allgemeine Gluͤck zeigt sich nie deutlicher, als durch die allge⸗ meine Heiterkelt, mit welcher das jubelnde Volk dieses fur dasselbe so gesegnete Fest begeht.... Und unvergeßlich bleiben fur Ruß⸗ land diese sechzehn Feste seit der Thronbesteigung des jetzt gluͤck⸗ lich reglerenden Herrn und Kaisers. Aber im gegenwartigen Jahre hat dieser Tag fuͤr uns eine besondere, wichtige Be deu⸗ tung: heute sind es 25 Jahre seit dem denkwurdigen Tage, als Se. Majestaͤt der Kaiser, damals noch Großfuͤrst, sich mit der Tochter Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von Preußen, Friedrich Wil— helm jll., vermähite; heute wird die silberne Hochzelt des erhahe⸗ nen Paares gefeiert — ein wichtiger, großer Tag, sowohl fuͤr die , Urheber des Festes als fuͤr das gesammte Russische
Vol ö .
„Wessen Herz fuͤr Familiengluͤck schlagt, wer faͤhig ist, die stillen Freuden häuslicher Ruhe zu genießen, inmitten einer Fa— milie, die durch die heiligen Bande der Gattenliebe, durch kind⸗ liche Ergebenheit und bruůderliche Freundschaft vereinigt ist, der begreift, welch ein hohes, ruͤhrendes Gefuͤhl bei dem Gedanken an eine in unaussprechlicher Glückseligkeit verlebte Zeit im schoͤnsten Alter des Menschenlebens aufkeimt. Allein nicht immer wird sol⸗ ches Gluck irdischen Herrschern zu Theil. Politische Berechnun⸗ gen, Stagts⸗Vortheile gewinnen zuweilen die Oberhand uͤber des Herzens Neigung, und das haͤusliche, durch nichts zu ersetzende Glück wird dem allgemeinen Nutzen zum Opfer. Ein sol⸗ ches Gluck wird nur wenigen Auserwählten der Vorsehung zu Theil, auf denen offenbar die Gnade Gottes — eine Beloh⸗ nung ihrer Froͤmmigkeit, ruht. Unserem frommen Monarchen ward von Gott diese Gnade zu Theil. — Gedenken wir, wie wun— dervoll sich die Gnade der allguͤtigen Vorsehung bei diesem wich⸗ tigen Ereigniß offenbarte. Im zwei und zwanzigsten Jahre seines Lebens, welches im Kreise einer durch christliche Tugenden ausge— zeichneten Familie, unter dem gesegneten Einfluß einer sanften, tugendhaften, gottesfuͤrchtigen Mutter zugebracht worden, unter— nahm der iu g 6 eine Reise in das westliche Eu⸗ ropa, und fand in der erhabenen Familie des Kampfgefaͤhr⸗ ten Seines gesegneten Bruders, Diejenige, welche nach dem Vorgefuüͤhl Seines reinen, unschuldigen Herzens, das Gluͤck Seines ganzen Lebens bilden sollte. Die . des Herzens ward von der zaͤrtlichen Mutter und dem Kaiserlichen Bruder geneh⸗
Berlin, Dienstag den 26sen Juli
migt; die Vermaͤhlung wurde am 1. (13) Juli 1817 vollzogen — und alle diese langen 25 Jahre sind die ununterbrochene Fort— setzung des gluͤcklichen Tages, als Gott die Verbindung zweier Herzen segnete, welche fuͤr das gegenseitige Gluck eines dem an— deren unentbehrlich waren. Der offenbare Segen Gottes ruhte auf diesem heiligen Bunde: am 17. (29.) April 1818 ward der Großfuͤrst Alexander Nikolajewitsch geboren, und die nach stehen⸗ den Zeilen schrieb der fromme Vater an den Moßkowischen Erz— bischof Augustin:
„„Mit der dem schwachen Menschen eigenthüͤmlichen Furcht und mit der inn ng, welche den glaͤubigen Menschen nie verlaͤßt, sah Ich die Annaherung der entscheidendsten Minuten Meines Lebens. Rscht wiffend, was? die Vorfehung Mir beschieden, b Freude oder Leid, staͤrkte Ich Meine Seele durch ein Geluͤbde und erwartete in De— muth den Willen Gottes. Der Allmaͤchtige segnete Mich mit dem Vatergluͤcke, er erhielt Mutter und Sohn. Derjenige, der in der Tiefe der Seele liest, bedarf des Dankes nicht, aber dieser Dank ist das Erforderniß eines dankbaren Herzens. Mein Geluͤbde, welches Ich zu erfuͤllen eile, bestand darin, zu Ehren Alexander Newskij's eine Kapelle in der Kirche zu Neu⸗Jerusalem zu errichten. Dies ist die demuͤthige Darbringung eines gluͤcklichen Vaters, der dem Allmaͤch⸗ tigen Vater sein theuerstes Gut, das Geschick der Gattin und des Sohnes, anheimstellte. Sie, Hochwuͤrdiger Erzbischof, bitte Ich, Mir Helfer und Leiter zu seyn, in der Erfuͤllung des Meinem Her⸗ zen heiligen Geluͤbdes. Moͤgen vor dem, durch des Vaters Dank⸗ barkeit errichteten Altar, Gebete fuͤr Mutter und Sohn gen Himmel steigen, moͤge der Allmaͤchtige deren Leben erhalten zu ihrem eigenen Gluͤcke, zum Dienste des Monarchen, zur Ehre und zum Nutzen des Vaterlandes!“
„Liebevoll nahm der Allmaͤchtige das reine Opfer des geruͤhrten Vaters auf, und der im Purpur geborene Säugling hluͤht jetzt in voller Schoͤnheit der Jugend vor uns als ein geheiligtes Pfand von Rußlands dauerhaftem Gluͤcke. — Neuntehalb Jahre verflossen den erhabenen Gatten in der Stille eines ungetrübten Familien gluͤckes. Da berlef die Vorsehung Nikolaus zur großen, heiligen Wuͤrde des Herrschers über das groͤßte Reich der Erde: der Groß— fuͤrst ward Rußlands Zar, Seiner fanften Gemahlin war es von der Vorsehung beschieden, eine zahlreiche Familie unter Ihre muͤt⸗ terliche Obhut zu nehmen und fuͤr dieselbe ein wohlthaͤtiger Engel des Lichtes und der Gnade zu werden. Wir Alle, gluͤckliche Zeit— genossen, wissen und erinnern uns, was durch das erhabene Paar in sechzehn und ein halb Jahren vollbracht worden. Die Rus⸗ sischen Waffen wurden in den fernen Marken des Orients mit neuen Lorbeern gekroͤnt; innerer Zwiespalt durch Weisheit und Milde gedämpft; die trefflichste Ordnung in allen Zweigen der Staats⸗Verwaltung eingerichtet; neue Gesetze gegeben und mit den fruheren in ein geregeltes System gebracht; neue Wege der Industrie eröffnet; neue Quellen des Staats⸗Reichthums entdeckt; die Wissenschaften gewannen einen ausgedehnteren und geregelte⸗ ren Aufschwung; die Kunst erhielt neues Leben durch Aufmunte⸗ rung und Schutz von der Höhe des Thrones; die Reinheit der Sitten ward befestigt und begruͤndet durch das hohe Muster Christ— licher Tugend, welches wir in der Zarischen Familie vor uns sehen; Armuth und Huͤlflosigkeit wurden versorgt; Waisen erhalten un— entgeltliche Erziehung und werden durch die Freigebigkeit der all— gemeinen Mutter aller Verwaisten und Armen zu einem gottes— fuͤrchtigen Leben herangebildet; Rußlands Kraft und Macht zeigten sich glaͤnzend dem Weltall. Aber welche Muhen, welche Anstren⸗ gungen erforderten diese lichten, ruhmvollen Thaten! Wie viele Schwierigkeiten mußten uͤberwunden werden, indem theils Hun— ger, theils Epidemie und Krankheiten einen großen Theil der Erde heimsuchten. Wie viele von der Vorsehung herniedergesandte Pruͤfungen mußte nicht das Herz des milden, seine Voͤlker lieben— den Zars ertragen. Und der Herr bereicherte Ihn durch Seinen Segen; Er sandte Ihm einen guten Engel, der Ihn troͤstete in den Augenblicken des Seelen⸗Leidens, der Ihm die Bitterkeit des Ungluͤcks im Leben versuͤßte, der Ihm die Last erleichterte, welche die pruͤfende Vorsehung auf seine Schultern gelegt. Zwei Na— men: Nikolaus und Alexandra, bleiben fuͤr ewige Zeiten unver— gaͤnglich in den Annalen Rußlands. Beider Namen gedenken auch wir jetzt in unseren Gebeten zu dem Koͤnig der Koͤnige, dem Herrn der Herren.
„In den Herzen des Russischen Volks sind die geheiligten Na— men Nikolaus und Alexandra schon laͤngst vereint: das Volk er— kennt und fuͤhlt dessen tiefe Bedeutung und betet voll Ruͤhrung fuͤr Sie zu dem Herrn, als fuͤr das theure Unterpfand himmll— schen Segens, gespendet zum Gluͤcke des Volks. Die Freude des Zars ist auch die Freude des Volks; es ehret die Familienfeste der Zarischen Familie, gleich den Kirchenfesten; die Tempel fuͤllen sich mit Betenden fuͤr die Wohlfahrt des Monarchen und Seines Hauses; Heiterkeit auf allen Gesichtern, brausende Freude und lauter Jubel ist uͤberall vernehmbar. Der heutige Tag wird ins⸗ besondere ein Festtag seyn, wie man ihn lange nicht erlebt hat. Mit Andacht beugt das Volk seine Kniee, mit einem Munde und einem Herzen Gott dankend fuͤr das Vierteljahrhundert, welches seit dem großen Tage verstrich, als die 53 dem Monarchen und Wohithaͤter seines Volks die Gemahlin schenkte, welche Sein Leben versüßte, und Rußland die Zarin und Mutter gab, unter deren wohlthaäͤtigem Schutze die Waisen versorgt, der Kummer ge— troͤstet, das Alter verpflegt wird.
Der Kriegs⸗Minister Fuͤrst Tschernitschew war am 10ten v. M. in Baku angekommen und ist, nachdem er diesen Ort und die nahe dabei gelegenen beruͤhmten Feuer-Quellen, welche den dortigen Heiden ein Gegenstand goͤttlicher Verehrung sind, besichtigt hatte, am 12. Juni nach Kuban zuruͤckgekehrt.
Frankreich.
Paris, 29. Juli. Der Messager zeigt den morgen statt— findenden Empfang in den Tuilerieen in folgender Weise an: „Ungeachtet des tiefen 2 der den König niederdruͤckt, will Se. Majestaͤt doch Zeugniß davon ablegen, wie sehr er das allgemeine Bedauern und dle Gefuͤhle, weiche ihm ausgedrückt worden sind, zu würdigen weiß; er wird deshalb morgen das diplomatische Corps, die Herren Pairs und Deputirten, so wie die
Corporationen und Deputationen, empfangen.“
Eine halboffizielle Notiz im Journal des Débats besagt heute, daß der junge Graf von Paris bei Erbffnung der Kam— mern zugegen seyn werde.
Der Marschall Gérard, Ober-Befehlshaber der National⸗ Garde, und der General Darriule, Platzkołmmandant von Paris, wurden gestern vom Koͤnige empfangen, um die Befehle Sr. Ma⸗ jestaͤt uͤber die militairischen Vorkehrungen am Tage der Eroͤff— nung der Kammern entgegenzunehmen. Folgende Maßregeln sol— len del ho, worden seyn: „Die ganze Pariser Garnison wird von Neuilly bis nach dem Palaste Bourbon ein Spalier von drei Reihen bilden. Abtheilungen der National-Garde werden auf dem Caroussel⸗Platze und auf dem Quai der Tuilerieen aufgestellt wer⸗ den. Der König, der Köͤnig der Belgier und saͤmmtliche Prinzen werden sich zu Pferde nach Paris begeben. Die Herzogin von Orleans, die Herzegin von Nemours und die Prinzessin Clemen⸗ tine werden sich mit dem jungen Grafen von Paris in einem offenen Wagen befinden. Man weiß noch nicht, ob der Zustand der Koͤnigin es ihr gestatten wird, jener Feierlichkeit beizuwohnen.
Der Constitutionnel enthielt gestern einen Artikel, der einiges Aufsehen machte, da dieses Blatt, in Bezug auf die Re⸗ gentschafts-Frage ganz in den Sinn der ministeriellen Journale einging, und man somit hoffen konnte, einen großen Theil der Opposition fuͤr die Ansichten der Regierung gewonnen zu haben. Es hieß in jenem Artikel unter Anderem:
„Die Umstaͤnde, in die das Land versetzt worden ist, geben dem Mandat der Deputicten eine ganz neue 1 Es handelt sich fuͤr den Augenblick nicht mehr darum, die Politik des Ministeriums zu erdrtern, sondern nur darum, der Juli⸗Monarchie und unseren In⸗ stitutionen Buͤrgschaften der Dauer und diejenige ron sttiut on le Cr. gaͤnzung zu geben, welche ein schreckliches Ereigniß noͤthig gemacht hat. Die Oppositions- Fragen werden spaͤter wieder zum Vorschein kommen, denn der Schlag, welcher Frankreich betroffen hat, vermehrt die Bedeutsamkeit derselben. Heute koͤmmt es nur darauf an, die Monarchie zu befestigen, die Lucke in unseren constitutionellen Gesetzen auszufüllen, die Regentschaft auf legislative Weise zu organisiren Die Katastrophe, welche Frankreich in . versetzt hat, ließ das Land doch im Besitz seiner Zuversicht und Ruhe; es hat alle Ge— fahren einer neuen und unvorhergesehenen Lage begriffen, und bauet darauf, daß die kurzlich ernannten Deputirten fuͤr die sofort zu er greifenden Maßregeln Sorge tragen werden. Deshalb hat das Land, trotz des interessirten Geschreies der legitimistischen Partei, trotz der Schrecknisse, die sie zu verbreiten suchte, keinen Augenblick an seiner Zukunft gezweifelt. Alle Freunde der constitutionellen Monarchie ha—
ben sich sogleich um dieselbe geschaart, und diese imposante Maiori— taͤt wird mit den Actionen, die das oͤffentliche Ungluͤck zu ihrem Vor— theil auszubeuten suchen, leicht fertig werden. Die Regentschafts—
Frage ist keine Oppositions⸗Frage.“
Dieser Artikel wurde von dem Journal des Débats und der Presse mit sichtlichem Wohlgefallen wiedergegeben und den uͤbrigen Journalen als ein nachahmungswuͤrdiges Muster empfoh— len. — Dagegen liest man in dem heutigen Blatte des Con sti— tutionnel nicht ohne einige Verwunderung einen Artikel, der mit dem obigen im vollkommensten Widerspruch steht, ohne daß sich das genannte Blatt auch nur die Muͤhe giebt, diesen Widerspruch durch ein einziges Wort zu entschuldigen, oder zu erklaren. Die— ser neue Artikel lautet folgendermaßen:
„Was wir vorausgesehen hatten, giebt sich schon in den mini— steriellen Journalen kund; man bemuͤht sich, das Ministerium hinter ein Leichentuch zu verstecken; man betrachtet im Grunde das furcht⸗ bare Ereigniß vom 13. Juli als einen guͤnstigen Umstand für das Kabinet. Die politischen Schwaͤtzer, welche Herrn Guizot dienen, xreisen die konstitutionelle Opposition und die Journale der Sppo— sition an; sie entscheiden blindlings die wichtigffen Fragen; sie pro= voziren eine voreilige Erörterung uͤber die Regentschaft und über diejenige Person der Koͤniglichen Familie, der dieselbe übertragen werden soll es liegt ihnen wenig daran ob sie Namen, welche die hoͤchste Achtung verdienen, kompromittiren, ob sie die Monarchie und die Königliche Ge? walt schwaͤchen, wenn es ihnen nur gelingt, aus der Re entschafts⸗Frage eine Parteifrage zu machen. Die vorsichtigeren zellen der Partei des Herrn Guizot geben sich den Anschein, als ob sie die ministeriellen Interessen ganz aus dem Spiele lassen wollten, und doch bemuͤhen sie sich in jeder Zeile, jene Interessen mit denen einer erhabeneren und heiligeren Sache zu bent f lten Ihre neueste Erfindung ist die, zu behaupten, daß das Ministerium vom 29. Wktober und Herr Guizot dem Koͤnige nnd dem Staate einen großen Dienst leisteten, indem sie sich unter den gegenwartigen Umstaͤnden nicht zuruͤckzdgen. In diefer Behguptung liegt eine große Eitelkeit und Impertinenz von Seiten des Ministeriums. Welches ist der Dienst, den man in diesem Augen—⸗ blicke Frankreich und dem Koͤnigthum zu leisten hat? Giebt es irgend eine n ,,,, Gefahr zu beschwören? Durchaus nicht. Der Feind ist nicht vor unseren Thoren; die Ordnung herrscht üäbergll, und niemals hat die Bevdkerung mon archischere Gesinnungen an den Tag gelegt. Besteht der zu leistende Di enst darin, das Regentschafts Gesetz abzufassen? Alle Welt ist dazu geeignet; denn es koömmr nur darauf an, die Ansichten der erfahrensten und aufgeklaͤrtesten Manner zu Rathe zu ziehen. Der einzige und groͤßte Dienst, den man in diesem Augenblicke der Monarchie leisten kann, besteht darin, ihr die Zu— stimmung der constitutionellen Opposition zu der Regentschafts⸗Akte zu verschaffen. Alle vernünftigen Leute sind daruͤber einig, daß die Zustimmung der liberalen und dynastischen Opposition in der gegen⸗ waͤrtigen Lage der Dinge der wesentlichste Punkt ist. Sind nun aber Herr Guizot und seine Kollegen dazu geeignet, dem Könige die⸗ sen Dienst zu leisten? Nein, gewiß nicht. Der unpopulairste Mann Frankreichs, derjenige, den seine fruͤheren Anhaͤnger vor den Waͤh—⸗ lern verleugnet haben, der im ganzen Lande keine Stimme gefunden hat die sich zu seinen Gunsten eher, ist augenscheinlich der geeig⸗ netste Minister, um der Regierung die Stimmen der Oppositson zu entziehen, um selbst die gemäͤßigsten Maͤnner aufzureizen, um der jetzt so wuͤnschenswerthen Einstimmigkeit, Hindernisse in den Weg zu legen. Herr Guizot ist mit einem Worte die einzige Gefahr der gegenwaͤrtigen Lage. Wenn er am Ruder bleibt, denkt er also nur in sich selbst und nicht an die Monarchie. Ohne ihn wurde alles leicht seyn; mit ihm ist alles ungewiß und schwierig.“
Aus den beiden vorstehenden Artikeln geht deutlich hervor, welche verschiedenen Einfluͤsse auf das Redactions⸗ Comité des Con⸗ stitutionnel einwirken. Der erstere jener Artikel soll von Herrn Dupin dem Aelteren herruͤhren, der, nach einigen in Neuilly 3 gestatteten Besuchen, die Redaction des 2226 tutionnel 2 e —— Schilderung der Lage Frankreichs g chtert und dleselbe ver=
anlaßt haͤtte, jenen versöhnlichen Art Fel in seine Spalten auffu⸗