erleben werden. Die Montenegriner waren bei jener That von dem Bruder des Vladika kommandirt und man glaubt hier, wie wöhnlich, daß irgend eine Europäische Macht bei diesen unauf— dri Ausfällen derselben im Spiele sey.
Der Franzoͤsische Gesandte, Herr Pontois, wird vorerst nicht auf seinen Posten zuruͤckkehren, sondern die Entwirrung der ** rischen Frage, die Herr von Bourqueney zu Ende bringen soll, in Paris abwarten. Die fremden Gesandten sollen Willens seyn, dem Begehren der Pforte zu willfahren, und ihr Verzeichnisse ih⸗ rer Natlonalen und Schutzbefohlenen mitzutheilen, damit weitere Jurisdictions-Streitigkeiten in Hinsicht derselben aufhdren.
Es wird versichert, daß der Englische Gesandte, Sir Strat— ford Canning, unzufrieden uͤber die geringen Erfolge, die er bisher hier erlangt, auf seine Zuruͤckberufung angetragen habe.
Ein Korrespondent der Augsburger Allgemeinen Zeitung schreibt unter dem 13. Juli d. J. aus Berlin (in Nr. 200:
S8
vom 16. bis in
kürzeste Dauer... A Stunden längste ö mittlere ... 4 —
34 37 58
längste — 45 mittlere àꝗ . 9
Dauer der Fahrten auf der Gerlin-Anhaltischen Eisenbahn
1) Zwischen Berlin und Coihen. Personenzug.
2) Zischen Csthen und Berlin: kürzeste Dauer ... A Stunden 40 Minuten.
m ec'ᷓlsel - Cour a.
cl. 22. Juli 1842.
Gũterzug. inuten. 4A Stunden 33 Minuten. . 7 . 12 . 2 5 5 33 =. 5 Stunden 4 Minuten. ö. 7 ö 30 . . 6 . 11 .
KHreslau
Aus wärti
Amsterdam, 22. Juli. N Kanz-Bill. —.
Prüm. Sch. —. Fol. —.
London, 20. Juli.
„Die Stettiner Eisenbahn findet sich durch einige mechani⸗
sche Gich Maͤngel (die Lage der Schienen soll noch der Nachhuͤlfe
beduͤrfen, da man bei den Probefahrten bisher immer aus dem Geleis gekommen ist) noch an der Erdffnung gehindert.“
Die Quellen, aus welchen dieser Korrespondent schoͤpfte, sind schlecht oder absichtlich unlauter, denn die Erbͤffnung der Berlin— Stettiner Eisenbahn ist so wenig durch sogenannte mechanische Maͤngel verzoͤgert, daß bei deren durch die Königl. Regierung (aut gesetzlicher Vorschrift) vorgenommenen technischen Revision auch nicht die geringste Ausstellung gemacht ist.
Eine Verzoͤgerung der Erdffnung wird auch überall nicht ein⸗
treten, denn die Erlaubniß zur Befahrung der Bahn vom 30. Juli (dem vom Direktorium festgesetzten Termine) an ist von den Re⸗
gierungs-Behoͤrden ertheilt.
Die Aeußerung: „daß man bei den Probefahrten, wegen man⸗ gelhafter Lage der Schienen, bisher noch immer aus dem Geleise gekommen sey“, bedarf wohl fur jeden Leser, der auch nur einmal Theil nehmer einer Eisenbahnfahrt gewesen ist, keiner Widerlegung. Es ist bis jetzt kein solcher Fall vorgekommen. ⸗
BGerlin Potsdamer Eisenbahn.
In der Woche vom 19. bis incl. den 25. Juli c. sind auf der Berlin- Potsdamer RKisenbahn gesahren 1) zwischen Berlin und Potsdam 11,312 Personen 2) = Steglitz? 1.677 =
Zusammen 12,989 Personen.
ire —. Ausg. Seh. — 23 non knuzl. Russ. — Mas. 63. Chili —. Paris, 21. Juli. 65 Rente fin Anl. de 1841 sn our. 77. 20. 65. Neapl Wien, 21. Juli. 53 Met. 1“, —. Nauk-Actien 1604. Au. de
55 Span. 1853. Pass. —. Oestert. 1063.
Antwerpen, 21. Juli. Eiv,l. — Caus. 35 90. Helg. —.
Petersburg
Leipzig in Courant im 14 ThI. Fuss.. Frankfurt a. M. Wæ
Kurn 2 Mi. Kurz 2 M.. 3 Mi. 2 Mt. 2 Mi. 2 Me. 2 Mt. 8 Tage 2 Mt. 3 Woeh.
ge Börsen.
ie derl. virkl. Schuld 51. Auag. —. Tiusl. —.
oz 10. 1003.
Pre us n.
Neue Aul. 180 Mr. Neue Aukl. 20. Pas- zj. 55 ford. Ss Ten. 333. 3 ig. Calumb. 213. Mer. 36. Peru l6. cour. 1I7. 20. 35 Rente du euur. 77. 20. au compt. IO 5. 66. 53 Span. Reus 223. mz. 1, ohr, . 6, 2, =. 184 1377. de 1639 10972.
als Gastrolle.) zu M
zur Oper: von Dlle.
r1i Den 26.
n e r
Herrn Elsler.
EB ö r s e. von Mozart.
Juli 1842.
Pr. Cour. Rrict. eld.
Fonds. S
HLYr. ¶ οQur.
Actien. Nries. . Gel..
St. Schuld- Seb. do. 2.3] z abtest. Pr. Engl. Obl. 30. Prüm. Seh. der See handlung. 854 Kur- u. Nin. Sehr. 101 Kerl. Stadt- Obl. — do. 2. 33 3 abgest. 9. ⸗ — Danz. do. in Th. — — Westp. Pfandlr. 33 1023 CGrossh. Pos. do. 106 Ostpr. Pfandhr. 103 Pomm. 40. Kur- u. Neum. 0. Schlesische do.
1033 1035 1027 —
1063 1027
) Der Käufer vergütet
103
aul den au 2. Januar 18143 älligen Coupon?!
Rrl. Pots. Risenb. 126
Mittwoch, 27. Juli. Meisterstuͤck, Lustspiel in 2 (Herr Andree, vom Kaiserl.
3 Abth, von C. nchen: Hedwig von der Gilden, als erste Gastrolle.) Donnerstag, 28. Juli. Sargines, von Paer. Kramer, Schülerin des n, e
von Dlle. Louise Kramer und Herrn Mantius. reiche Mann, oder: Die Wasserkur. Glittern, als letzte Gastrolle. Und:
Freitag, 29. Jull. Im Opernhause: Zum erstenmale: Marie, oder: Die Tochter des Regiments, komische Oper in 2 Abth., nach dem Franzoͤsischen des St. George. Musik von Donizetti.
m Schauspielhause. Des Malers bth., von Frau von Weißenthurn. ofburg⸗Theater zu Wien: Waldauer, Hierauf: er Ball zu Ellerbrunn, Lustspiel in Blum. (Dlle. Denker, vom Königl. Hof Theater
, g Schauspiele.
Im Schauspielhause: 1) Ouverture Y) Arie aus: Sargines, gesungen hor⸗Direktors
3) Ouvertüre zur Oper: Die verfaͤngliche Wette,
4) Duett aus: Armide, von Rossini, vorgetragen
Hierauf: Der 8e Fenske: August von in Divertissement.
10621
do. do. Prior. Obl. 115
Md. I. ps. RBisenb. do. do. Prior. Ohl. Erl. Aub. Fisenb. do. do. Prior. Obl. Diss Elb. Risenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb.
do. do. Prior. Obl. Nerl.Franks. Eis.
Friedrichsd' or Andere i oldiuun- zen à 5 Tb.
Disconto.
Angemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.
Bekanntmachungen.
. 66 ü
Der im untenstehenden Signglement bezeichnete bisherige Land und Stadtgerichts⸗Asessor Carl Lütke zu Hirschberg, gegen welchen die Kriminal⸗ Untersuchung wegen Veruntreuung ihm amtlich an⸗ vertrauter Gelder erdffnet worden, hat sich auf fluͤch⸗ tigen Fuß gesetzt. ;
Alle Behörden werden ersucht, auf den 1c. Luütke zu vigiliren und denselben im Betretungsfalle sicher an den mit der Untersuchung beauftragten Koͤnigli⸗ chen Kreis-Justizrath Grafen von Schweinitz zu Hirschberg gegen Erstattung der Kosten abliefern zu lassen, auch sich der . ahnlicher Gegendienste unsererseits versichert zu halten.
Breslau, den 21. Juli 1842.
Königliches Ober-Landesgericht, Kriminal⸗-Senat. Signalement des Carl Luͤtke.
2 Famillen Name: Lüͤtke; 2) Vorname; Carl; 3) Geburtsort: Breslau; 4) Aufenthalt; Hirschberg; 5j Religion: evangelisch; 6) Alter; 44 Jahr; 7) Groͤße: ungefaͤhr 5 Fuß 6 Zoll; 8) Haare: schwarz; I) Stirn: frei; 10) Augenbraunen: schwarz; 11) Au⸗ gen: braun; 12) Bart: schwarz; 13) Kinn: rund; 14) Gesichtsbildung: voll; 15) Gesichtsfarbe: bleich; 16 Gestalt: korpulent; 17) besondere Kennzeichen;
letzten Zahlun maliger dffent
einzuzahlen.
eideten Maͤkle
Wird ein solcher Einschuß nicht spaͤtestens bis zum ter dem irn ge t, so wird unter ein⸗Betreivung
icher Bekanntmachung der Inhab
unter Angabe der Nummer des Quittungsbogens, bei welchem der Verzug eingetreten ist, auf dert, die schuldige Rate neb strafe von 5 Prozent des vollen Nominalbetrages, fuͤr welchen der Quittungsbogen ausgefertigt ist,
Eefolgt auch dann innerhalb vier Wochen nach ergangeñner Bekanntmachung nicht die . d ruͤckstaͤndigen Quote und der Strafe, so ver die auf den betreffenden Quittungsbogen gemach- je ten Einschuͤsse der Gesellschaft, der Bogen selbst wird fuͤr erloschen erklaͤrt, und die hierdurch weg⸗ fallende Actien Nummer wird dffentlich bekannt gemacht. An der Stelle des annullirten Quittungs bogens wird ein anderer, welcher die naͤmlichen Rechte und Pflichten begruͤndet wie der fruͤhere, ausgefertigt und zum Besten der Gesellschaft dffent⸗ lich oder an der Breslauer Boͤrse durch einen ver⸗
r verkauft.
Breslau, den 8. Juli 1812. Der Verwaltungsrath der Ober-Schlesischen Eisen⸗
bahn Gesellschaft.
eff. einer Conventsonal⸗
allen
den 16. Juli 1842. Der Rath der Stadt Leipzig. Dr. Gross.
Für Kapitalisten.
er Leipzig,
Interessenschaft einer sicheren und sehr lukrativen er ünternehmung, die Ausbeutung derselben an Andere,
Verbesserung faͤhig ist, berechnet auf einen 7jaͤhrigen Betrieb, der zur vollstaͤndigen Abwindung hinreicht,
ist Zwei Hundert und Zehn Tausend Thaler.
R u. G. franco durch die Herren Frege C Comp. in Leipzig erbeten und befoͤrdert.
20. Oktober 1837 erlassene Regulativ, die des Speditions Handels allhier betreffend.
Krankheit des Haupt-ünternehmers veranlaßt die
am schicklichsten an einen Verein zu uͤberlassen. Der jetzige Stand der Unternehmung, welcher noch der
einen Rein⸗Gewinn von Brei Hundert Slebzig Tau⸗ send Thaler. — Das erforderliche Kapital zur Be—⸗ zahlung der Abstands⸗Summe und zum Fortbetrieb
Auf reelle Antraͤge von Kapitalisten, welche sich in Raten von wenigstens Zehn Tausend Thaler bei die= sem großere Sicherheit und weit großere Vortheile als dle besten Actien⸗ Unternehmungen darbietenden Geschaͤft betheiligen wollen, werden unter der Chiffre
kurzsichtig, traͤgt daher steis eine Brille, hat auf dem rechten Auge den grauen Staar, auf beiden Oberarmen Fontanellen; 18) Kleidung: anstaͤndige schwarze Kleidung, vielleicht auch einen hellfarbigen 1. . Sommer Ueberrock. Messe beginnt
Be
ö. l und endigt
So lange der jetzige geringe Waserstand anhaͤlt, sehen wir uns gendthigt, die Fahrtage bis auf Wei⸗ 2 teres in der Weise auf zwei wöchentlich zu beschraͤn⸗
ken, daß k von Magdeburg jeden Sonntag Dampfschiff Elisabeth, Bohemia,
Hamburg seden &. er Baupfsgi 333m von Hamburg jeden Sonntag Dampfschi ohemig, ; w abfaͤhrt. Auskunft und Fahrbillets erthei⸗ aus len in Berlin die Herren Herrmann Cn Meyer, Werderschen Markt Nr. 4. j Magdeburg, den 15. Just 1812. Die Direction der peresnigten Hamburg- Magdebur- rer, die Stelle ger Dampfschifffahrts Eompagnie. ö Holtzapfel.
9 ö Eisenbahn. ? aire der Ober⸗ i *. sendahn werden hierdurch , chen Ei 3 die siebente Einzahlung ö auf den Betrag ihrer Quittungsbogen mit .
z , . ro denn
om 1. bis zum 15. September , von 8 Mor⸗ '. 2 bis 1 ühr Mittags, in unserem Pa nh r 9 Besinden auer Straße Nr. 453, ju leisten. ; Diese Einzahlung von 15 Prozent wird auf den nl tt geha chn durch unseren Haupt- Rendanten Herrn Simon bescheinigt werden, weshalb die Herren Aetionafre die nach den Nummern geordneten Auit⸗haiten tungsbogen mit einem te e, der⸗ zg. selben und die Zahlung kostenfrei einzureichen haben. das Auf jedem Quittungsbogen werden an Zinsen vom 1. Zuni bis 4. September 3 Monate zu vier Prozent ß . verguůtigt tionairen durch Anrechnung verguͤtigt. 474 uebrigen die Herren Actionaire
5.
ben so
den ersetzt. Wir verweisen im
lich der Fol * * i ne hg genehmigten Gesellschafts Sta⸗
tuts, welcher bestimmt:
ung lars lolhen Verau sofortigen Schließung desselben,
eilhalten der
auf die Meßwoche beschraͤntt. tage, welche in die Verlängerung der Verkaufszeit bis in die Zahlwoche
9. Was endlich den, auch auswärtigen Spedi⸗
en der Nicht- Einzahlung auf teurs, unter g ⸗ lassenen Betrieb von Meß⸗Speditions⸗Geschaͤften trifft, so verwe isen wir deshalh auf das von uns un⸗
kanntmachung.
Die diesjaͤhrige Leipziger Michaelis⸗ den 26. September
mit dem 15. Oktober.
2. Waͤhrend dieser drei Wochen koͤnnen alle in⸗ laͤndische, so wie die den Zoll-VereinsStaa⸗ ten angehdrenden Fabrikan ohne einige Beschraͤnkung von e Innungen, oͤffentlich hier feil halten und Firmen
Gleiche Berechtigung haben alle andere auslaändische Fabrikanten und Handelsleute. Außer vorgedachter dreiwochentlich er Feist bleibt der Handel, so wie das Aushangen von Handels⸗Firmen, auch aller und a , , aͤuße⸗
erkmale des Verkaufs, allen auswärtigen Verkaͤufern bei einer Geldstrafe bis zu 50 Thalern verboten. Jedoch it zur Auspacung und Einpak⸗ kung der Waaren die Eröffnung der in den Haͤu⸗ sern befindlichen Meß⸗Lokalien in der Woche vor der Boͤttcherwoche und in der Woche nach der Zahlwoche
der Firmen vertretender
Jede fruͤhere Erdffnung, so wie spaͤtere Schlie⸗ r, wird, außer der mit einer Geldstrafe
bis zu 25 Thalern belegt.
Allen ausländischen, den 3oll-Ver⸗ einsstaaten nicht angehörigen Prefessio⸗ nisten und Handwerkern ist n ur während der eigentlichen Meßwoche, also vom Einlauten bis um . der Messe mit ihren Artikeln feil zu
attet.
n Die juüdischen Fei eßwoche fallen, ö ö
sen Bedingungen allhler nach
ten und Handwerker, Seiten der hiesigen
bleibt das . jeder Art und jüdischen Kleinhaändler
Literarische Anzeigen.
alle en e n , versandt worden: Alphabetisches Namen ⸗ Reg ister ? der in Goethe's Werken, Taschen-Ausgabe 1840, erwaͤhnten Personen, ingleichen
einem Verzeichniß der Stellen, eigenen Productionen erwaͤhnt oder bespricht. Verfertigt von Christian Theodor Musculus. 12. Preis 223 Sgr.
Leftüre der Goetheschen Schriften zu
kommene Erscheinung seyn.
U. d. Linden 19. Stuttgart und Tubingen, Juni 1842. J. G. Tott a cher Verlag.
bahn 3): ; Maturität
in Bezug auf Freiheit und Zurechnung.
n e n ,, ; ; 8 r dee, , ,, t. ren⸗ . gr. 8. Velinpapier. 1 Thlr.
von Julius Springer
8. Buchhandlun
In unterzeichnetem ist so eben erschienen und an
einiger Schriften von anonymen Verfassern; nebst an denen Goethe seine
Dieses nicht blos zur bequemen und nuͤtzlichen ebrauchende,
ondern oft unentbehrliche Register, wird gewiß vie⸗ len Besitzern der neuesten Taschen ⸗ Ausgabe eine will⸗
In Berlin vorraͤthig bei Ferd. Dummler,
So eben ist im Verlage von J. H. Deiters in Mänster erschienen und in allen Buchhandlungen su haben, in Berlin bei E. S. Mittler ( Stech⸗
Fuͤr Gesetzgeber, , e. und Stabs⸗Aerzte. o
d, mehrerer gelehr⸗ kus und meh .
Marktpreise vom Getraide.
Berlin, den 25. Juli 1842.
Zu Lande: Welzen 2 Rihlr. 260 Sgr. 3 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 23 Sgr., auch 1 Rihlr. 18 Sgr. 9 Pf.; Hafer 1 auch 1 Rihlr. 1 Sgr. 3 Pf. s zu Wasser: Weizen 3 Riblr. 5 Sgr., auch 2 Rihlr. 25 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 25 Sgr., auch 4 Rthlr. 1 . 7 Sgr. 6 Pf. ; .
thlr. 8 Sgr. 9 Pf.
20 Sgr.; große Gerste
1 Rtblr. 1 Sgr. 3 Pf. auch 1 Rthlr.
Sonnabend, den 23. Juli 1842.
Das Schock Stroh 10 Rihir,, auch 7 Rihlr. 15 Sgr. Der Centner Heu 1 Rtbölr. 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf.
Verantwortlicher Redaeteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei.
erschienen und in allen Buchhandlungen, in Berlin namentlich bei Jul. Springer (Breitestr. Nr. 20, Ecke der Scharrnstr. und in Neiße bei Ferd. Burk⸗ hardt, zu haben:
Das Heerwesen des Preußischen Staats.
Enthaltend die Grundsätze der . nen Militair⸗Verpflichtüung, die Armee⸗ Organisation und diejenigen militajri⸗ schen Verwaltungszweige und Verhaält⸗ nisse, bei denen desonders das Civil mit dem Militair konkur rirt. Ein r n, zu⸗ sammengestellt von Ferd. von Seel horst. gr. 8. 333 Bogen. Velinpapler. Ladenpreis 2 Thlr. (Bei Abnahme von mindestens 6 Exemplaren auf einmal jedoch noch zum Subseriptionspreise von a 13 Thlr.) , d,, f. auf sehr schoᷣ nem Kupferdruck⸗ 1 3 Thlr. Gut kartonirt 2 Expl. nur J Thlr. mehr.
Der Raum gestattet nicht, hier alle uͤber dies sebr wichtige und zeitgemäße Werk bereits erschie⸗ nenen h ch st , m Rejensionen anzufuͤhren; daher ich nur eine zu beachten bitte, die ini „Sol⸗ daten freund“ f. i642. Nr. 464 abgedruckt ist.
F. W. Otto.
Bei Duncker und Hum blot ist so eben erschie⸗ nen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen:
K. F. Becker's Weltgeschichte.
Siebente, verbesserte und vermehrte Ausgabe.
Dritter Abdruck. Herausgegeben von J. W. Loebell. Mit den Fortsetzungen von J. G. Woltmann und K. A. Menzel.
Theil 12. oder Lief. 23, . 1 ö. h.
Regelmäßig wird von diesem dritten Abdruck mo.
natlich eine Lieferung, alle zwei Monate ein Band
ausgegeben. Derselbe ist aber auch bereits vollstaͤn⸗
dig zu haben. Die Preise sind 3 .
13 in monatlichen Lieferungen geb. * Thlr.
2 in einzelnen Theilen 2 Thlr.
3 Abtheilungswelfe, als: Theil 4. — 3 Alte Ge⸗ schichte, zu 2 Thlr. — Theil 4 46. Mittlere Geschichtè zu 2 Thlr, — Theil 7 11. Neuere Geschichte zu 37 Thlr. — Theil 12 — 14. Ge schichte unserer Zeit (1789 — 1837) zu 2 Thlr.
) vollstaͤndig à 95 Thlr. n
Ausführliche Anzeigen mit Proben i n in
Werke (aus jeder der Haupt- Epochen 43 . e
ine Stelle) sind in aisen Buchhandlungen g zu
erhalten. ö
In unzerem Verlatze erschien so eben:
Spontinis Lebewohl
(eine Freunde in Berlin. Gedicht und Musik vom Ritter Dr. Spontini. (Für eine Singstimme mit Begleituntz des Pianosorte, der Französische Ori- ginas - Fext mit Deutscher Uebersetzung) und izt so- wohl bei uns, als in der T. Trautwein schen Buch- handlung, Breite Str. No. 8, und in allen hiesigen und aus wärtigen Buch- und Musikalienhandlungen sür 10 Sgr. zu haben.
an
Trautwein C Comp., Krausenstr. Jo, Ecke der Friedrichsstr.
eri n. Bei F. W. Otto in Erfurt ist nun vollstaͤndig
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
nhalt.
Amtliche . b
Nußland und Polen. St. Petersburg. Stiftung zum An—⸗ denken des 13. Juli.
Frankreich. Paris. Kondolenz⸗Cour. — Aerztlicher Bericht über die Obduction der Leiche des Herzogs von Orleans. — Vermisch⸗ tes. — Briefe aus Paris. (Programm der Trauer Feierlichkeiten. — Spaltung in der Opposition uͤber die Regentschafts⸗Frage. Haltung der Legitimisten in Bezug auf diesel
Großbritanien und Irland. Parlament s⸗Verhandlungen. Unterhaus. Lord Palmerston's der,, . seiner Handels⸗
olitik. — 5 . Versammlungen der Korngesetz⸗Gegner. — ir Robert Peel über den Nothstand des Landes. — Stader zoll. — Die Zoll⸗Skala des neuen Getraide-Gesetzes.
Dentsche Bundesstaaten. Leipzig. Neise des Koͤnigs von Wuͤrttemberg. — Hannover. Fuͤrst Radoli. — Eisenbahn nach Braunschwelg. — Braunschweig. Harzburger Eisenbahn.— Schreiben aus Ham burg,. (Berichtigung in Bezug auf den Thurm der Michaelis⸗Kirche. — Schreiben aus Lurem burg. (Der Tod des Herzogs von Orleans.)
Oesterreich. Wien. Brand in Korneuburg.
Spanien. Madrid. Schluß der Sitzung.
Griechenland. At hen. Industrie und Colonisation.
. Der Indo⸗Europaͤische Transit.
Inland. Landtags ⸗Wahlen. — Breslau. Der erwählte Fuͤrstbischof Ir. Knauer. — Kotthus. Wollmarkt.
Das Chinesische Heer.
i 2 wn f . 9 Literatur. Ausstellung im Attelier des
Amtliche Nachrichten.
Kronit des Tages.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnaͤdigst geruht: Den bei der zweiten Abtheilung des Minssteriums des Koͤ⸗ niglichen Hauses angestellten Regierungs⸗-Rath Strantz zum Ge⸗ heimen Finanz⸗Rathe zu ernennen.
Zeitungs · Nachrichten. Ausland.
Nuß land und Polen.
St. Petersburg, 21. Juli. Am 13ten d. M. begab sich eine Deputation der hiesigen Kaufmannschaft mit dem Bürger⸗ meister der Hauptstadt, Herrn Alferowskij, zu Ihren Majestäten, um Hbchstdenselben zu ihrer silbernen Hochzeit Gluck zu wunschen. Der Kaiser und die Kaiserin empfingen diese Deputation auf das huldreichste und ertheilten derselben ihre Anerkennung fuͤr das zum Andenken dieses Tages gestiftete Waisenhaus fuͤr 59 aͤlternlose Kinder aus der Klasse der Kaufleute und der Buͤrger.
Frankreich.
Paris, 22. Juli. Der gestrige Empfang in den Tuilerieen machte auf alle Anwesende einen ungemein wehmuͤthigen Ein⸗ druck. Der Koͤnig wollte vergebens den Schmerz, der in ihm lebt, zu beherrschen suchen; der Anblick der verschiedenen Corpo⸗ rationen und Deputationen, deren Mitglieder sammtlich eine so lebhafte Neigung zum Kronprinzen hegten, entriß ihm oft Thraͤnen; besonders war dies der Fall, als die Offiziere der National-Garde und der Linien⸗Truppen bei ihm voruͤberschritten. Als endlich der Staats⸗Rath in den Thronsaal eingefuͤhrt wurde, waren die Kraͤfte Sr. Majestaͤt so erschoͤpft, daß er sich n . mußte. Seine Söhne zeigten eine nicht minder große Betruͤbniß, und Jeder entfernte sich, erschuͤttert durch den ruͤhrenden Auftritt, dem er beigewohnt hatte. — Die Koͤnigin und die mit ihr nach Paris gekommenen Prinzessinnen empfingen in ihren Gemaͤchern mehrere Damen.
Der Moniteur veroͤssentlicht heute den Text der Kondolenz⸗o Adressen, welche gestern in den Tullerieen von den verschiedenen Koͤrperschaften dem Koͤnige uͤberreicht wurden. Sie druͤcken alle die innigste Theilnahme an dem großen schmerzlichen Verlust aus,
—
Herzogs von Orleans erlitten.
Der Telegraph meldet die gestern erfolgte Ankunft des Prin⸗ 4
zen Joinville in Toulon. Der Prinz wird in der Nacht vom 23sten auf den 24sten in Neuilly eintreffen koͤnnen. Toulon abgeschickte Avisoschiff hatte die Flotte des Admirals Hu⸗
gon in kurzer Entfernung von Palermo getroffen.
Berlin, Donnerstag den 28sen Juli
hinten nach vorn den Schuppentheil des Schlaͤfenbeins von den uͤbri⸗ gen Knochen ab. (Da die Schuppennght, wie oben angegeben, aus. einandergewichen war, so hing dieser Theil der Schlaͤfengegend nur noch an Weichtheilen.) Ein dritter Bruch geht quer durch den Tuͤr⸗ kensattel des Keilbeins. Diese Brüche und Trennungen der Naͤhte zusammen theilten den Schäͤdel in zwei Theile; In den vorderen und oberen, dee von hinten nach vorn die hervorragendsten Theile des Scheitelbeins, die Schuppentheile des Schlaͤfenbeins, das Stirnbein, Siebbein und fast das ganze Keilbein um—= faßt; und in den hinteren und unteren Theil, der das Hinter⸗ haupt, die hinteren Theile der Schläͤfenbeine, der Wandknochen und den hintersten Theil des Keilbeins umfaßt,. Diese Spaltung ge⸗ stattet, daß man die beiden Theile des Schaͤdels, die wir bezeichnet haben, zu einander hin in Bewegung setzen kann. Das Gehirn ist sehr voluminds; sein vorderer und unterer Theil bis zu der Fassa Iylvii ist bis auf die Anfrgetuositaͤten hinab in einen röͤihlichen De⸗ tritus verwandelt. Eine aͤhnliche Verletzung, aber weit kleiner, wird nach hinten und nach der rechten Seite hin wahrgenommen. In der Höͤhlung der Spinnewebenhaut existirt eine bedeutende Blutergießung. In das Gewebe unter der Spinnewebenhaut ist das Blut eingedrungen. In den Ventrikeln findet man einige blutwaͤssrige ee , Das Rückenmark und die Wirbelsaͤule sind durchaus nicht verletzt. Blut⸗ ergießung in die Plleura. Die Lungen sind mit Blut uͤberfuͤllt, aber
nzlich frei von n=, Das Herz und der Herzbeutel sind m normalen Zustande. Die Eingeweide sind vollkommen gesund.“
Die Gazette des Hopitaux fuͤgt dem Vorstehenden noch Folgendes hinzu:
„Der Kronprinz ist an einer Zerschmetterung (écrasement) des Kopfes gestorben. So nannte Dupuytren in seinen klinischen Vortragen die schwersten und verwickeltsten physischen Verletzungen. In der That begreift eine solche Verletzung die Kontusion, die Zerreißung, die Aus⸗ einanderweichung und den Bruch in sich. Man kann in dem vorlie⸗ lenden Falle noch die Verrenkung hinzufügen, so daß der
opf des Prinzen alle moglichen physischen Verletzungen dargebo⸗ ten hat. Jene Zerschmetterungen, ohne Trennung der 3 werden in der Regel, nur durch das Niederstuͤrzen schwe⸗ rer Gegenstaͤnde oder durch das Ueberfahren von einem sehr schwer beladenen Wagen und besonders durch Kanonenkugeln her— vorgebracht, welche in schraͤger Richtung den Kopf treffen. Auch . von einer großen Hoͤhe herab auf den Kopf kann dergleichen Zerstoͤrungen hervorbringen. Da nun aber der Wagen des Prinzen sebr niedrig war, so muß der Schwung, den er durch die Bewegung desselben erhalten hat, außerordentlich energisch gewesen seyn, denn das bloße Gewicht des , , Korpers von jener Hohe herab kann nicht als Grund so vieler Bruͤche und einer vollstaͤndigen Zerschmet⸗ terung angenommen werden.“
Durch die Königl. Ordonnanz vom 19ten d. wird verordnet, daß die 10 Bataillone der Jäger zu Fuß, deren Organisation von dem er gg. von Orleans geleitet worden war, in Zukunft den Namen Chasseurs d'Orléans fuͤhren sollen.
Auf telegraphischem Wege erfahrt man, daß der Regent von Spanien auf die Nachricht von dem Tode des Herzogs von Orleans beschlossen hat, daß der Hof die Trauer auf 40 Tage anlegen solle.
In Bordeaux haben sich am 18ten d. etwa 1560 junge Deutsche Comtoiristen, größtentheils Hamburger, zusammengethan und dem Hamburgischen, so wie dem Hollaͤndischen Konsul laͤrmende Cha— rivaris gebracht, weil diese Herren nicht gleich ihren ubrigen Kol— legen bei Gelegenheit des Todes des Herzogs von Orleans durch ,, . Fahnen dle uͤbliche Trauer-Bezeigung an den Tag gelegt hatten.
Die hiesigen Journale beschaͤftigen sich fortwaͤhrend fast aus— schließlich mit der Regentschafts-Frage. Da aber uͤber diesen Ge— genstand nichts Neues vorgebracht wird, so kann man fuͤglich die Kammer⸗Debatten abwarten, um diesen Gegenstand, wieder auf⸗ zunehmen.
Die Nummern der Gazette de France von gestern und , sind in den Buͤreaus dieses Blattes und auf der Post in eschlag. genommen worden.
Die Börse war heute sehr fest, obgleich die Course nur wenig
in die Höͤhe gingen. Man hofft auf ein bedeutendes Steigen an
dem Tage der Eröffnung der Kammern. — In Folge der Krank—
h ö. Praͤsidenten Boher sinken die Haitischen Obligationen fort— rend.
O Paris, 22. Juli. Das Programm fuͤr das feierliche Leichenbegaͤngniß des Herzogs von Orleans ist jetzt festgesetzt. Es wird kein Aufwand gespart werden, um dieser Trauer-Ceremonie die
welchen die Königl. Familie und Frankreich durch den Tod des Des verblichenen Thronfolgers des Koͤnigs der Franzosen vollkom—
Das von . ⸗ gleichen, nur wird er diesmal noch glaͤnzender seyn, da die Prinzen,
.
koll uber die Obduction des Herzogs von Orleans lautet folgen-
dermaßen:
„Obduction gierig Stunden nach dem Tode. igkeit der Glieder. puren von Kontusion auf der rechten Backe, auf den Augenbraunen und auf der rechten Seite der Stirn. Eine
breite Blutgeschwulst auf der hinteren und rechten Seite des Schaͤ⸗ dels. Spuren von Kontusion an der vorderen Seite der Kniee und in der Gegend des linken Trochanter. Hinter den Ohren sah man die Spuren der 8 welche in ß Menge angewandt wor⸗ . alica die Wunde eines Aderlasses;
er und den Gliedern lich Spuren von Schrbpf⸗ pflastern. Unter den Weichgebil⸗
den waren; an der rechten Vena ceph an dem Ki köpfen, so wie die Spuren von Sen den der oberen, hinteren und seitlichen Theile des Schaͤdels hatte sich viel Blut ergossen, besonders nach rechts und nach hinten hin. Bi Lamb en., Schuppennaht, Keilbeinnaht und die beiden Naͤhte wischen dem Keilbein und dem Felsenbein waren aus einander gewichen. ahlreiche Knochenbrüche. Einer dieser Bruͤche fangt von der rechten Seite der Lambdennaht an, geht etwas unter dem hinteren Uunterwinkel des ö ie i ee ien, an, e e ei qcm! J endet im großen Keilbeinfluͤgel. n zwei⸗ ter Bruch geht von der linken . der , theilt das
Scheitelbein von hinten nach vorn in seiner Mitte und trennt von
Vollkommene Stei⸗
groͤßte Pracht und Wuͤrde zu geben. Der Köoͤnig selbst hat die Details der Leichenfeier seines Sohnes angegeben und bestimmt. Der Entwurf dazu ist von dem beruͤhmten Architekten Visconti, und
men wuͤrdig, wie Sie aus Folgendem ersehen werden.
Am 36sten d. M. wird im feierlichen Zuge die Leiche des erzogs von Orleans in Neuilly abgeholt werden. Dieser Zug wird ungefaͤhr dem bei der Leichenfeier des Kaisers Napoleon
die Minister, das diplomatische Corps, und alle Honoratioren,
Das von der Gazette des Hopitaux mitgetheilte Proto- die damals nur in der Invaliden-Kirche erschienen, an dem gegen—
waͤrtigen Leichenzug Theil nehmen werden. Der Galla⸗-Leichen⸗ wagen, worauf der Sarg des Kronprinzen nach der Notre⸗Dame—
Kirche abgefuͤhrt werden wird, besteht aus zwei Abtheilungen, wovon
die untere den Sarg aufnehmen soll. Sie ist ganz mit schwarzem reich in Silber gestickten Sammet drappirt und hat an jeder der äußeren Ecken einen gefluͤgelten Genius aus getriebenem Silber, welche zusammen den Wagenhimmel tragen, 89 welchem zwei
allegorische Figuren, ebenfalls aus Silber, schweben und eine herr—
mit fliegenden Federn angebracht. Genlen erheben sich Trophaͤen von dreifarbigen Fahnen. e roße Sargtuch, dessen Enden bis auf den
lich gearbeitete, mit schwarzen Federn geschmuͤckte Ruͤstung tragen.
Um den aͤußeren Rand des Wagenhimmels sind Roͤmische Heime
Hinter den vier gefluͤgelten Das oden herunterhaͤn⸗
Hen? werden, ist ebenfalls aus schwarjem Sammet mit kostbaren
silbernen Stickereien. Das Ganze ist mit den Wappenschildern des Verblichenen behaͤngt. Der Leichenwagen wird 3 16 gan .. Tuch gehuͤllten schwarzen Pferden, deren Decken bis an den Bo⸗ den streifen werden, gezogen.
Hinter dem Leichenwagen koͤmmt ein sechsspanniger Trauer— wagen, in- und auswendig mit schwarzem Tuch belegt, mit der
Hof⸗Livr ce in tiesster Trauer. In diesem Wagen werden die Prinzen, Brüder des Herzogs von Orleans, sitzen, welche die Trauer anfuͤhren werden. Hinter diesem Wagen solgt in einem vierspaͤnnigen Wagen das Herz des verstorbenen Kronprinzen in einem silbernen Gefäß. Zwei Geistliche sitzen daneben. Zwei an— dere vierspännige schwarze Wagen mit silbernen Verzierungen und silbernen Kronen am Wagenschlag sind fuͤr die Minister und
Marschaälle von Frankreich bestimmt. Sechszehn andere zwel— spaͤnnige Trauer⸗Wagen mit dem Wappen des Verstorbenen, werden dessen Adjutanten, Ordonnanz⸗Offiziere, so wie die Adju⸗ tanten des Koͤnigs und der uͤbrigen Prinzen aufnehmen. In dem Leichenzuge wird auch das Schlachtroß, welches der Herzog von Orleans waͤhrend seines letzten Feldzuges bei den eissernen Thoren in Algerien bestieg, gefuͤhrt werden.
Auf dem Plaß vor der Notre-Dame Kirche angelangt, wird der Sarg aus dem Wagen gehoben. Zu diesem Ende ist vor dem Haupt⸗Eingange der Domkirche ein großes Trauerzelt errichtet worden, welches auf vierzehn riesenhaften Pfeilern ruht, auf, deren Spitzen Rauchgefäße aus Bronze angebracht sind, worin wahrend der Leichenfeier Weihrauch brennen wird. Vor dem Eingang die⸗ ses Zeltes sind zwei große, hundert und zwanzig Fuß hohe Mast⸗ baͤume aufgerichtet, von deren Spitze zwei lange umflorte Wim⸗ pel, mit dem Wappen des Kronprinzen, wehen werden. Auf der obersten Höhe der beiden Notre-Dame⸗Thuͤrme werden ebenfalls zwei funfzig Fuß hohe Mastbaäͤume errichtet, von welchen herab schwarze mit silbernen Sternen besaete Fahnen hangen sollen. Die äußere Ausschmuͤckung der Haupt-Fagade von Notre⸗Dome reicht bis zu der obersten Gallerie, wo der Dachgiebel sich zu erheben anfängt. Die Fagade entlang und unter der obersten Gallerie werden drei schwarze Felder sich ausbreiten, die mit silbernen Verzierungen ausgeschmuͤckt sind und worauf Cypressenkränze und Kreuze abwech⸗ seln. Zwei große Cypressenkränze werden die Inschriften „An vers“ „Alger“ kroͤnen, eine Hindeutung auf die Feldzuͤge, worin der verstor— bene Kronprinz sich besonders hervorthat. Die große Gothische archi⸗ tektonische Rose, welche auf der Haupt-Fagade prangt, wird einen riesenhaften Namenszug des Herzogs mit der Herzeglichen Krone tragen, das Ganze mit CTypressenkränzen umgeben. Bie sogenannte Gallerie des Rois auf der Fagade wird mit einem breiten silber— verbrämten, schwarzen Tuche ausgelegt seyn, worauf Sterne und Herzogskronen prangen werden. Die drei Haupt-Eingaͤnge der Domkirche werden mit kostbaren, schwarzen Vorhaͤngen drappirt i Die Quasten dieser Vorhänge werden durch silberne Helme gehalten.
Die ganze innere Kirche von Notre-Dame wird von oben
bis unten mit schwarzem Tuche, worauf silberne Verzierungen im Byzantinischen Styl zu sehen sind, ausgeschlagen werden; selbst das Innere der hohen Tribuͤnen wird mit schwarzem Tuche be— hangen seyn. Auf beiden Seiten des großen Schiffes werden Tribuͤnen angebracht, worauf 19.999 Personen Platz finden sollen. Diese Tri⸗ buͤnen sind saͤmmtlich schwarz drappirt und reich mit silbernen Arabesken verziert. Der Katafalk, worauf der Sarg ruhen wird, ist im Centrum des großen Schiffskreuzes errichtet, eine breite Treppe mit fuͤnfundzwanzig Stufen fuͤhrt zu diesem Katafalk ge⸗ gen die Thuͤrseite hin. Auf der Platforme des Katafalks erhebt sich eine Art Tempel mit vierzehn Karyatiden aus Silber, welche die Estrade, worauf der Sarg ruhen wird, zu tragen haben. Ein ungeheurer Thronhimmel aus Sammet, mit Hermelin verbraͤmt, wird von einer Höhe von 106 Fuß den Katafalk überschatten. Die Drapperieen dieses Thronhimmels werden an den vier Eck— pfeilern des großen Kirchenkreuzes befestigt, worauf uͤberdies Waffen⸗ Trophäen und dreifarbige Fahnen prangen werden. Funfzig riesen⸗ hafte von der Decke der Kirche herabhaͤngende Fahnen werden den Namenszug des Prinzen F. P. O. (Ferdinand Philipp Orleans) tragen. Der Katafalk ist im Ganzen funfzig Fuß lang und 48 Fuß breit. Es werden am Katafalk dreihundert Wachsfackeln brennen. Außerdem werden fortwährend 24 Rauchgefaͤße Weihrauch dampfen. Die Beleuchtung der Kirche, deren Fenster-Oeffnungen sorgfältig verschlossen bleiben, wird nicht weniger als 66900 Lichter zaͤhlen. An dem Haupt-A1Altar allein werden S0 silberne Lampen und 300 Wachsfackeln brennen. Langs der Kirche werden 46 Lustres, 24 große Lampen, 126 kleinere Lampen und 122 Kerzen das Licht r , c Der Leichenzug wird durch den großen Triumphbogen de l'Etoile, die Champs Elysées, die Place . la N laͤngs der Quals zur Notre⸗Dame-⸗-Kirche gehen. Der Sarg wird am Eingang der Kirche vom Erzbischof von Paris und des— sen Su ragan⸗Vischoͤfen empfangen. Der Koͤnig, die Koͤnigin und die ubrigen Prinzessinnen werden in der Kirche die Leiche er— warten. Waͤhrend dreier Tage, namlich 31. Juli, 1. und 2. August, bleibt die Leiche in der Kirche ausgesetzt, und das Volk wird zu— gelassen. Am J. August findet dann das große Trauer⸗Amt statt, wozu die höoͤchsten Ciwvil- und Militair-Behoͤrden eingeladen sind. Am 5. August endlich wird der Sarg nach der Familien— gruft von Dreux abgefuͤhrt. Zu diesem Transport ist ein anderer Leichenwagen im Renaissancestyl gebaut worden. Es ist eine Art von geschlossenem Wagen, um welchen oberhalb eine silbergetriebene reiche Gallerie Verzierung herumlaäͤuft. Die Koͤnigliche Familie wird an jenem Tage in aller Fruͤhe nach Dreux fahren, wo vor der Versenkung der Leiche in die Gruft ein zweites feierliches Traueramt abgehalten werden soll, wozu jedoch, des kleinen Raumes der Kapelle wegen, nur die Hof⸗Chargen zugelassen werden konnen.
*. Paris, 22. Juli. Unter den Mitgliedern der Linken ist eine Spaltung entstanden. Herr Thiers, welcher anfangs der Meinung der Oppositson in Bezug auf die Ausschließung des Herzogs von Nemours von der Regentschaft beitrat, hat jeßt seine Meinung geandert und sich, wie man sagt, von seinen Kollegen etrennt. Der ehemalige Conseils⸗-Praͤsident nährt ziemlich leb— afte Hoffnungen; er rechnet auf eine Veraͤnderung des Ministe⸗ riums, in Folge deren er wieder ans Ruder gelangen koͤnnte. Wir glauben, Herr Thiers giebt sich Taͤuschungen hin; er hat seine Stellung seit einiger Zeit auf seltsame Weise verdorben, und die Unterstüͤtzung, welche sein Comité den Wahlen der. 4 Linken gelesstet hat, ist eine sehr schlechte Empfehlung fur
ö
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