griffen, wie sich namentlich bei den lezten Wahlen zur Genüge gezeigt hat; denn von saͤmmtlichen Journalisten, die als Kandida⸗ ten aufgetreten sind, wurden nur drei gewählt und darunter zwei, die der konservativen Presse angehören, naͤmlich Herr Saint⸗Mare Girardin und Herr Emil von Girardin.
Der König hat an sammtliche Bischöͤfe des Landes ein Cir⸗ kular richten lassen, worin angeordnet wird, daß am 25sten 1. M. (aͤbermorgen) in allen Didzesen des Landes ein feierliches Todten⸗ Amt fuͤr die Ruhe des verblichenen Kronprinzen abgehalten werde. Nach dem ausdruͤcklichen Wunsche des Koͤnigs soll bei dieser Todten⸗ feier keine Lobrede oder sonst etwas dergleichen stattfinden. Der Erz⸗ bischof von Paris hat uͤberdies angeordnet, daß, während die Leiche des Herzogs von Orleans am 30., 31. Juli, 1. und 2. August in der Notre⸗Dame⸗Kirche ausgestellt seyn wird, alle Pfarrer der Haupt⸗ stadt mit ihrer respektiven Klerifel abwechselnd uͤber die Leiche das Weihwasser sprengen und die Todten⸗Psalmen absingen sollen.
Der Konig hat den Herzog von Praslin, der bei der verwitt⸗ weten Herzogin von Orleans die Stelle eines Ober-Hofmeisters vertritt, beauftragt, dem Großherzoglichen Hof von Mecklenburg⸗ Schwerin die Trauer⸗Botschaft des Hinscheidens unseres mit jenem Hof verschwaͤgerten Kronprinzen zu überbringen. Die ver⸗ wittwete Großherzogin von Mecklenburg⸗Schwerin wird uͤbermorgen in Neuill9 erwartet. Die Herzogin von Orleans soll sich sehr nach ihrer erlauchten Stiefmutter fehnen. Der Prinz von Join— ville, den das nach ihm abgesendete Dampfboot in Fer n an⸗ traf und nach Frankreich zurůckbrachte, wird jeden Augenblick in Neuilly erwartet. Der erste ihm voraneilende Courier des Prinzen ist so eben in Paris angelangt.
— Paris, 23. Juli. Heute fand im geraͤumigen Saale von Lawfon's Bedford Hotel in der Rue St. Honoré eine aͤußerst zahlreiche Versammlung der hier lebenden oder auch nur tempo⸗ rair hier anwesenden Englaͤnder zu dem Zwecke statt, eine Bei⸗ leids Adresse an den König der Franzosen zu überreichen und darin auch ihrerseits die Gefuͤhle des innigsten Bedauerns, der tiefsten Theilnahme an dem Üngluͤck, welches die Koͤnigliche Fa⸗ mille betroffen hat, auszudrucken. Das „Meeting“ war auf halb 1 Uhr Mittags anberaumt worden, aber schon lange zuvor war der Saal gedraͤngt gefüllt. Auf allgemeines Verlangen aͤbernahm der Herzog von Montrose den Vorsitz und setzte in einer kurzen Anrede den Zweck der Versammlung auseinander. Er bemerkte unter Anderem, jedes echt Englische Herz koͤnne bei solchem Schmerz, wie er die Koͤnigliche Familie von Frankreich betroffen, nur von dem Gefühle der tiefsten Wehmuth, des waͤrmsten Mitgefuͤhls erfuͤllt seyn. Nachdem er geendet, erhob sich ein Schottischer Pair, Earl of Leven and Melville, mit der Bemerkung, er werde kaum einer Entschuldigung beduͤrfen, daß er sich erlaubt habe, die gegenwartige Versammlung zusammenzuberufen. Nach der Rede des edlen Vorsitzenden bleibe ihm nur wenig hinzuzufügen uͤbrig; nur seine Befriedigung daruͤber auszudrücken. koͤnne er nicht un⸗ terlassen, daß unter allen Klassen der Gesellschaft in Frankreich, wie in allen anderen Landern, nur ein Gefuͤhl, das des Ve⸗ dauerns und der Theilnahme an dem ungluͤcklichen Ereignisse, sich ausspreche, das den Koͤnig Ludwig Philipp eines geliebten Soh⸗ nes, Frankreich aber einer Buͤrgschaft seines Gluͤckes, seiner Ruhe beraubt habe. Der edle Lord verlas dann den Entwurf der Adresse und beantragte ihre Annahme, die auch, nachdem Capitain Kusk 2 4 hatte, einstimmig erfolgte. Die Adresse selbst lautet
olgt:
„Wir, die unterzeichneten Unterthanen Ihrer Majestaäͤt der Koͤnigin von Großhritanien, jetzt in Paris, naͤhern uns Ew. Ma⸗ jestaͤt mit den Gefuͤhlen des tiefsten Bedauerns ob des beklagens⸗ werthen Ungluͤcksfalles, der Ew. Majestaͤt und Ihr Königliches Haus betroffen hat. In Gemeinschaft mit jedem fuͤhlenden Herzen bringen wir Ew. Masestaͤt, Ihrer tugendhaften und geliebten Koͤ⸗ nigin, Ihrer Königl. Hoheit der Herzogin von Orleans und jeg⸗ lichem Mitgliede Ihrer erlauchten und vereinigten Familie unsere aufrichtige Sympathie und unser Beileid dar. Wir schließen uns dieser ganzen Nation an und beklagen mit ihr den Verlust eines tapferen, edelmuͤthigen und liebenswürdigen Prinzen, der so ploͤtzlich der Liebe seiner Familie und der Bewunderung seiner Landsleute entrissen worden ist. Moͤge Gott Ihnen Allen die Kraft geben, dieses so schwere Unglück mit Resignation zu ertragen und Ew. Ma⸗ jestaͤt auch ferner während einer langen, friedlichen und gluͤcklichen Regierung seinen Schutz verleihen.“
Schon jetzt, Nachmittag 2 Uhr, tragt diese Adresse über 400 Unterschriften und wird deren in wenigen Tagen wohl einige Tau— sende zaͤhlen. Wahrscheinlich wird sie durch den Englischen Bot⸗ schafter, Lord Cowley, dem Koͤnig uͤberreicht werden.
Die Thron-Rede zur Eröffnung der Kammern wird äͤußerst kurz ausfallen und nur des Todes des Herzogs von Orleans, außerdem aber des den Kammern vorzulegenden Regentschaftg—⸗ Besetzes, erwähnen. Herr Sauzet darf sich, wie es scheint, fuͤr diesmal keine Hoffnung machen, wieder zum Praͤsidentenstuhl zu gelangen. Es soll eine Art Kompromiß zwischen den beiden großen Haupt-Abtheilungen der Kammer zu Stande gekommen seyn, wo— nach Herr Dupin, den jede als ihr angehdrend betrachten mochte, der aber in der That von beiden unabhangig ist, zum gemein⸗ schastlichen Kandidaten ausersehen wurde. Das Ministerium durfte gegen Herrn Dupin nichts einzuwenden haben, und so kann man seine Ernennung fast als gesichert ansehen.
Großbritanien und Irland.
Parlgments⸗-Verhandlungen. Sberhaus. Sitzun vom 21 Ju li. Der Graf Radnor brachte die im n, schende Noth zur Sprache und fragte den Praͤsidenten des Ge⸗ heimen Raths, Lord Wharneliffe, auf welche Umstaͤnde er seine in einer der früheren Sißungen (Siehe Staats-Feitung Nr. 265)
caußerte Hoffnung einer baldigen Besserung des Zustandes der
inge begruͤnde, worauf dieser indeß keine andere Antwort hatte als daß man von den Wirkungen der von dem Ministerium ein⸗ gefuͤhrten kommerziellen und finanziellen Reformen! die Besse⸗ rung hoffe, daß, aber wenigstens das neue Getraidegesetz seine guten Wirkungen zu aͤußern nicht vermoͤge, so lange die Aufregung durch die Vereine gegen die Korngefetze dauere Als solche zu erwartende gute Wirkungen des Ghetraidegesehes bezeichnete er die großere Stetigkeit in den Getraidepreisen worauf ihm der Marquis von Clanricarde bemerklich machte daß der Ausdruck gut“ hier sehr zweideutig sey, indem die eine Partei höhere, die andere niedrigere Preise ais gute Wirkung des Ge— trasdegesetzes erwarte. Lord Brough am brachte zwei Bills ein, durch welche das bestehende Gesetz, welches die persoͤnliche Ver haftung des Schuldners zulässig macht, in den Fällen aufgehoben werden soll, wo der Schuldner genügende Erklärungen abglebt, oder seine Habe ohne Ruͤckhalt ausliefert. Beide Vills wurden zum erstenmale verlesen.
Unterhaus. Sitzung vom 22. Juli. (B. H.) Heute war die dritte Verlesung der so sange debattirten, endlich von den Mini⸗ stern auf ein Minimum reduzirfen neuen Armen⸗Vill an der Tages⸗
9d
ordnung. Schon bevor man auf die Diskussion darüber einging, äu⸗ ßerte Herr Fielden, bekanntlich einer der heftigsten unter den Geg⸗ nernder Bill, daß er' nicht begreifen könne, wis es die Minister über sich zu gewinnen vermöchten, nun noch die Vill zur weiteren Ver⸗ handiung vorzubringen, nachdem dieselbe so verstůmmelt und durch Hinzufuͤgung neuer Amendements so veraäͤndert, daß kein Mitglied des Hauses genau wisse, wie ihre einzelnen Klauseln ei entlich lau⸗ ten. Sir James Graham ' leugnete, daß die Vill in ihren einzelnen Theilen Umgestaltungen von Bedeutung erlitten; aller⸗ dings sey der groͤßte Theil der Klauseln, aus denen sie bestanden, gestrichen worden, die Klauseln aber, welche geblieben, seyen wortlich dieselben, mit denen sich das Haus nun schon so lange beschaͤftigt habe und daher gewiß jedem Mitgliede desselben, beson⸗ ders den eifrigen Gegnern der Bill, zur Genüge bekannt. Herr Sharman Crawford beantragte die Verlesung der Bill nach drelen Monaten, d. h. die Verwerfung derselben. Er motivirte diesen Antrag durch eine kurze Recapitulation der wiederholt ge⸗ gen die Bill vorgebrachten Einwendungen, der er Schuld gab, daß sie die menschenfeindlichen Grundsaͤtze des National⸗Defonomen Malthus ins Werk zu seßten bestimmt sey, daß sie den Erfolg ge⸗ habt, den Arbeitslohn herabzudruͤcken und zugleich Mieth⸗ und achtzins zu steigern, daß sie endlich einen ve assungswidrigen harakter àn sich trage und dem Repräͤsentativ-System den To— desstreich verseße. Herr Fielden unterstüͤtzte den Antrag auf Verwerfung der Bill. Derselbe schilderte den Zustand des Volkes als durch das Armen⸗Geseß an den Abgrund des Verderbens ge⸗ bracht. „Die Behandlung“, sagte er, „welche das Volk durch Vermittelung dieser Bill erfährt, muß dasselbe dem Wahn⸗ sinne und der Verzweiflung zuführen. Brandstiftungen finden im ganzen Lande statt, die Sicherheit des Eigenthums und die Sicherheit der Regierung Ihrer Majestät steht auf dem Spiele, und dennoch sind die Armen⸗-Commissaire, wie es scheint, die ein⸗ ar, Personen, an welche der sehr ehrenwerthe Baronet sich um ath ö; wenden geneigt ist. Die Minister thun Alles, was in ihrer Macht steht, um das Volk der Auflehnung gegen die Ge⸗ setze zuzuführen, aber es giebt eine Vorsehung, welche ihr ganzes Thun und Treiben beobachtet, und sie koͤnnen sicher rn. rech⸗ nen, daß ihre Regierung kurz seyn wird, wenn sie wie bisher bei dieser Armen⸗Bill beharren. Was das Prinzip der Bill betrifft, so hat mir Niemand daruber Aufschluß geben koͤnnen, worin das⸗ selbe eigentlich besteht; ich meinerseits glaube, daß der Bill kein anderes Prinzip zum Grunde liegt, als das Volk Hungers sterben zu lassen und den Arbeitelohn herabzubringen.“ Nach⸗ dem Herr Fielden sich noch besonders gegen die Bestim⸗ mung des neuen Gefeßzes erklaͤrt hatte, welche die Ver⸗ sorgung der Armen in den Werk- und Armenhaäͤusern zur Regel macht, wahrend e . seiner Ansicht nach, nur ausnahms weise in Bezug auf vagabundirende Armen zur unbedingten Regel ge— macht werden mußte, klagte er nebenbei noch uͤber das zum Ver⸗ derben der Armen mit dem neuen Armengesetze konkurrirende Ge— traidegesetz und schloß mit den Worten: „Es ist geradezu un—⸗ moͤglich, ein Getraidegesetz und ein Armengeseßz zugleich aufrechtzu⸗ halten und saͤßen wir auch Nacht fuͤr Nacht bis 3 Uhr Morgens in diesem Babylonischen Thurme, einem Haufen von Eulen und Fledermaäͤusen gleich.“ — Nachdem noch Capitaln Pechell sich unbedingt fuͤr den Antrag des Herrn Crawferd ausgesprochen hatte, nahm Sir James Graham zur Bekämpfung desselben das Wort. Er machte darauf aufmerksam, daß es ihm sehr leicht und überdies noch sehr bequem seyn würde, wenn er, den lang- wierigen Streit aufgebend, sich Popularität dadurch verschaffen wolle, daß er dem Ansinnen des Herrn Crawford beitrete. Aber rg Ueberzeugung, von der Erfahrung bestätiget, noͤthige ihn, ei dem einmal angenommenen System zu bleiben und die Verwaltung des Armenwesens durch eine General-Kommission fuͤr viel vorzüglicher zu betrachten, als das fruͤhere System der Kirchspiels⸗ Verwaltung ohne obere Behörde, von der nicht nur die Leitung des Ganzen aus ehe, sondern an die auch die so noth⸗ wendigen, dem sruͤheren Systeme unbekannten Berufungen in allen Faͤllen, welche zu Beschwerden 1 Veranlassung ge⸗ ben, haͤtten stattfinden können. f brigens das neue System nicht ungeeignete Resultate herbeigefuͤhrt habe, ergebe ein Vergleich zwischen dein Zustande der Dinge im Innern des Landes im Jahre 1831 und 1842. Damals habe allgemeine Unzufriedenheit ünter den Arbeitern geherrscht, jetzt sey das Verhaͤltniß zwischen Paͤchtern und Arbeitern ein viel zufriedenstellenderes und Ruhe und Ordnung herrsche im Allgemeinen in allen Agrikultur⸗-Distrik⸗ ten. (Sir Jan n Graham sprach noch, als der Berichterstatter das Haus verließ; an der Verwerfung der Motion des Herrn Crawford war natuͤrlich kein Zweifel.)
London, 23. Juli. Prinz Albrecht fuͤhrte gestern den Vor— sitz in einer r r zur Beförderung der schoͤnen Kuͤnste bei dem Bau der neuen Parlamentshaͤuser,
Die Ostindische Compagnie laßt fortwährend großere Schiffe miethen, um Truppen nach Bombay, Kalkutta und Hongkong zu bringen. Nicht weniger als 55 Offiziere sind mit Anwerbungen beschaͤftigt.
Der Lord⸗-Lieutenant von Irland, Graf de Grey, ist sehr lei⸗ dend; er begiebt sich in ein Deutsches Bad und wird wohl nicht nach Irland zurückkehren.
Am 19ten d. M. ist der Admiral Taylor im S2sten Jahre gestorben; er war von den Offizieren, die den Capitain Cook auf seiner dritten Reise begleiteten, der letzte noch Lebende und Zeuge der Ermordung desselben gewesen.
Dem Vernehmen nach soll das Parlament am 19. oder 11. August prorogirt werden. .
Dänemark.
Kopenhagen, 23. Juli. In der Kommission fuͤr eine bessere Einrichtung der Straf⸗Anstalten ist, wie man seßt aus der Roestslder Stände⸗-Zeitung erfährt, die Majoritaͤt fur Ein⸗ führung des auf vbllige Äbsonderung der Sträflinge hinausgehen— den Philadelphischen Systems, waͤhrend die Minoritaͤt das Auburn⸗ sche oder theilweise Isolirungs⸗System fur genügend haͤlt. Gründe und Gegengruͤnde sind Sr. Majestaͤt vorgetragen, worauf Aller—⸗ höchstdiefelben nach Vernehmung der Kanzlei unter Anderem fol⸗ gendermaßen resolvirt haben:
„Da Se. Majestaͤt die Isolirung der Gefangenen als ein we⸗ sentliches Mittel zu ihrer Besserung ansehen, so sinden ri,
dieselben ez zweckmäßig, daß fuͤr solche Verbrecher, welche auf l zere Zeit verurtheiit sind, Besserungsbauser nach dem Philadelphischen oder vollstaͤnd Mir r e en. aufgeführt werden, jedoch mit der Modisteation, daß in denselben einzeine Zimmer eingerichtet werden in denen Verbrechern, deren Geistes⸗ oder Köͤrperzustand es bedenklich machen möchte, sie der steengen Isoltrung ju unterwerfen, emeinsame Arbeit 1— werden kann. Dagegen wollen Se. 2 . . ö. 3. — 0 2 12 eine laͤngere Neihe — ö ru n Fl hrt werden mit Zellen, worin jeder der Ge * del
acht seinen Aufenthalt hat, aber mit gemei im Wesentlichen mit dem ven der 6 k an 23
einstimmen, wonach in den gemeinsamen Arbeitszimmern höchstens 20 Personen zusammenzubringen, welche, den Kirchen⸗ und ulbesuch ausgenommen, von den übrigen Arbeitsgefangenen an n / zu Hin dr en, fen feiern en eg e e, weh gr,
e⸗ denen Zeiten taglich in die freie Luft zu . ist. 1
Deutsche Bundesstaaten.
Samburg, 26. Juli. Am Schlusse des kürzlich von uns erwaͤhnten und auszugsweise mitgetheilten ausführlichen Berichts 7 vom Senat eingesetzten bffentlichen Unterstüͤtzungs⸗Behbrde
eißt es:
„Bedenkt man die Größe und das Furchtbare des Ungläcks, welches wir erlebten, bedenkt man, wie die Stagats⸗Oetonomnie da⸗ durch ganz aus ibrem wohlgeordneten und glücklichen Geleise, worin sie sich bewegte, gekommen ist, wie groß die Lasten sind, welche ihr ein , Geschick fuͤr die zun nt unabwendbar aufbürdet, wie sorgfäͤltige Rüͤcksicht darauf genommen werden muß, daß die großen aligemeinen Verkebrsmittel möglichst wenig den Handen des Be , welcher sie wandern und wirken lassen muß, damit sie ibm und dem Staate Fruͤchte tragen, entzogen werden, bedenkt man, welchen Stoß diese Kalamitdi unserem ganzen Getriebe gegeben hat, und wie so manches nützliche schone Vorhaben des Staats und der Behörden, bei dessen Ausführung unsere Bürger und Angebörigen gewonnen baben wärden, wenigstens far jetzt geldhmt ist, so önnen wir die nahe und ferne Mildthäͤtigkeit, weiche wir erfahren haben, nicht in⸗ nig genug empfinden, nicht dankend genug verehren. Wie viel Gu⸗ tes sst nicht dadurch schon gestiftet, wie viel Gutes wird dadurch nicht noch geschafft werden, und wie wäre es unseren eigenen Kraͤften ohne Ueberspannung 2 * gewesen, dies dringendste aller rf⸗ nisse zu e Und wäre dazu Rath geschäfft, wie es hatte ge⸗ schehen müässen, wie haͤtte dies so schnell geschehen können, bei den . außergewbhnlichen Ausgaben, welche die Staats⸗asse jetzt be⸗=
reiten muß, und wie batte es mit dem Gesuch um Hülfe, wie mit der Bewilligung derselben werden sollen; würden sich nicht Nehmer und Geber den größten Zwang angethan haben, wenn es sich um Hülfe aus Staatsmitteln, also aus dem Vermogen der Steuerpslichti⸗ gen gehandelt hatte! Was wurde dann aber wohl aus unseren Lei⸗ enden geworden n
„Das alles ist jetzt fern. Unsere Betroffenen wissen, daß das Wohlwollen und das Mitgefüͤbl Europa's an unserem Geschicke sich in reichen und großmuͤthigen Gaben von nah und fern ausgespre. chen hat. Diese Gaben sind ihnen bestimmt, und uns ist es nur anvertraut, sie einzutheilen und in die rechten Hande und an den rechten Srt gelangen zu lassen. Es liegt also nichts Verletzendes darin, diese Huͤlfe zu be . nichts Verletzendes darin, sie von uns, die wir nur deren — * sind, entgegenzunehmen.
„Aber diese Gaben werden auch für unseren Staat und unsere Buͤrger und Angehbrigen sonst im Allgemeinen reichen Segen brin⸗
en. Sie haben uns neben den Verbindungen, welche Politik, Um= ande und Interesse ung anknüpfen bießen, in Verbindungen gesebt, die zwar dann druckend seyn konnten, wenn die Gaben dem Staate als folchem geleistet waͤren, oder wenn wir in besiegbarer Noth um Beistand angerufen hatten. So aber sind diese neuen Verbindungen ganz anderer Natur. Die Grbße unseres ung lücks, die Größe der Sympathie, welche es allenthalben fand, und die Freundlichkeit und Sorglichkeit, womit uns so mächtige Gaben entgegengetragen wurden, daben bei Gebern und Empfängern Gefühle des Wohlwollens und der Freundschaft erweckt und bekundet, welche neben denen unseres 2 Danks noch bis in die spaͤtesten Zeiten fortdauern und wohl thätfg und wohlthuend auf uns und unsere Nachkommen wirken
werden.“
Oesterreich.
Wien, 22. Juli. (L. A. 3.) Die neue Besetzung von ei⸗ nigen unserer General⸗Kommandos ist durch ein Kab nets⸗Schrel⸗ ben des Kaisers nun erfolgt. Kommandirender in lyrien, Steyermark, dem Küstenlande und Tyrol wurde anstatt des ver— storbenen Grasen von Rothkirch der Feidmarschall⸗Lieutenant Graf Nugent, bis jetzt in gleicher Eigenschaft in Agram; an seine Stelle kommt der gilt ne sacls d un nn Fuͤrst Auersperg, Kommandi⸗ render vom Banat, zu dessen Nachfolger in Temeswar hinwieder der Feldmarschall⸗Lieutenant von Csovich, Divisionair in Innsbruck, ernannt ist. Letzterer Posten ist dem Feldmarschall-Lieutenant von Vilata verliehen worden.
Der Ober⸗Inspektor bei unseren Staatsbahnen, Herr Negrelli, welchem von der Wuͤrttembergischen Regierung der Antrag zu Theil wurde, die geeignetsten Tracen fuͤr die dortigen, auf Kosten des Staats zu bauenden Eisenbahnen zu ermitteln, wird am 2. August dahin abgehen und sechs Wochen zu diesem Behufe dort verwei⸗ len. Hier ist das Wesentlichsie zum Angriffe der beiden Linien nach Prag und Triest schon geordnet, welcher um so eher begin— nen wird, als der Kaiser definitiv jene von der zusammengeseßten Hof⸗Kommission geprüften und elnstimmig gut geheißenen Rich⸗ tungen genehmigt haben soll. Da von Beln ein Flugel der Staats bahn ) Meilen hinter Olmütz sich einmuͤnden wird, so suͤhrt demnach von Lundenburg, dem Anfanggpunkte des Brunner Flu⸗ ge eine doppelte Trace zu jener Einmündung, die zu gleicher Zeit
efahren werden wird, so daß Reisende sich abwech selnd derselben Die Baukosten der 9 Meilen langen Strecke inter Olmütz ist auf 5 Millio⸗ illionen Gulden veranschlagt
bedienen koͤnnen. von Olmuͤtz bis Maͤhrisch⸗Trübgu nen, jene von Bruͤnn dahin auf 8
worden. Schweiz.
Neuchatel, 21. Juli. Der Staats ⸗Rath hat von dem Franzbsischen General⸗Leutenant von Voirol, Kommandanten d ten Militair-Division in Besangon, unterm 15ten d. M. ein Schreiben erhalten, worin dieser sein Bedauern daruber aus spricht. daß der Franzöͤsische Capitain Rolland an der Spitze seiner Com= pagnie die Gränze des Kantons Neuchatel uͤberschritten und sich dadurch eine Gebiets-Verletzung habe zu schulden kommen lassen. Der General zeigt zugleich an, daß Capitain Rolland deshalb gu 14taͤgiger Haft verurtheilt worden und spricht die , aus, daß Jenes zufällige Ereigniß die nachbarlichen guten Werhäͤltnisse zwischen Frankreich und dem Kanton Neuchatel in keiner Weise
stoͤren werde. Italien.
Neapel, 14. Juli. (M. 3.) Der Vall, den Se. Königl. Neapel, ᷣ
Hoheit der Prinz von Joinville am leßzten Montag an Bord der „Belle Poule“ gab, war in jeder Beziehung sehr brillant, nament⸗ lich wurde die geschmackvolle Ausschmückung des Verdecks bewun⸗ dert, das sich in der dunkeln Nacht auf der, Rhede feenartig aus⸗ nahm. Die Es cadre lichtete heute früh um 7 Uhr die Anker, um, wie e heißt, nach mier k. segeln. * Aufenthalt hier endete mit einem sehr e,, eigniß, indem zwei Offiziere in Be⸗ ann, von sechs Kameraden . ere. sich nach dem dicht am Hafen gelegenen Hotel Mew⸗York 9 en, daselbst ein Zimmer verlangten und sich Champagner auftlschen ließen. Dies diente jedoch nur zum Schein und der Zweck war ein Duell, wobei der eine der Offiziere mit dem Sabel durch einen Stich ing Herz ge⸗ tödtet und der andere durch einen Hieb in den Kopf. 2 23 —
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l, wundet wurde, Das Unglück war geschehen, noch ehe der
eit hatte, die Polizei herbeizuholen, und Herr von Lutteroth, Fönigi. Franzbͤsischer Geschaͤststraͤger, erschien, der nebst dem Ab:
miral die Theilnehmer reklamirte. Noch ist über den weiteren Hergang diefer Sache nichts Näheres bekannt. Man spricht auch von einem Duell, das in Baja zwischen zwei Offizieren der Fran⸗ zoͤsischen Escadre stattgehabt haben soll.
Moldau und Wallachei.
Von der Türkischen Gränze, 12. Juli. M. 3.) Briefe aus Jassy melden, daß eine betraͤchtliche Anzahl Elsässischer Fa— milien, die vor etwa 36 , den Rhein und ihr Vaterland ver lassen hatten, um nach Rußland auszuwandern, in der Walla— chei eingetroffen waren, nachdem sie ihre bisherigen Sitze im sůud⸗ lichen Rußland wieder aufgegeben. Unzufriedenheit mit einigen Anordnungen der Russischen ee ung und mit ihrer ganzen Lage scheint sie zu der neuen Auswanderung veranlaßt zu haben. n Jassh erhebt sich nun der Zweifel, ob die Abkömmlinge, die sich dieibend im Lande niederlassen wollen, als Franzoͤsische oder Rus⸗ sische Unterthanen k betrachten und zu behandeln seyen, was für i n, unbeweglicher Gäter in der Moldau von Wich— tigkeit ist.
Das schon seit laͤngerer Zelt besprochene Projekt der Errich⸗ tung einer Moldapischen Eisenbahn, welche das ganze Land von Nord nach Süd durchziehen sollte, so daß der sudliche End⸗ punkt derselben den Donauhafen von Galacz erreichen würde, scheint sich seiner Verwirklichung zu nähern. Man beabsichtigt jedoch vorläufig nur eine Strecke von 69 bis 70 Meilen zur Aus⸗ führung zu bringen und als Bewegungskraft die naturliche Pferde⸗ kraft anzuwenden. Der urspruͤngliche Plan ist von dem Ingenieur Marin; Homer Hell fuhrte ihn welter aus und machte vorlaͤufige Ü. berschlaͤge, nach denen zu urtheilen die Kosten zu Bau und An⸗ schaffung der Wagen kaum die Summe von 3 bis 3 Millionen Gulden erreichen würden. Ohne die sanguinischen Hoffnungen der Moldauischen Kapltalisten gerade zu theilen — denn diese rechnen auf 30 bis 40proc. Interessen — kann man dem Unternehmen allerdings das glucklichste Gedeihen prophezeien, da sobald einmal eine Eisenbahn Galizlen und die Bufowina durchzieht, die Ver⸗ bindung der Nordsee und des Baltischen mit dem Schwarzen Meer auf dem kuͤrzesten Weg hergestellt seyn wird.
Türkei.
Die Times meldet aus Brussa vom 26. Juni; „Die Verminderung der muselmannischen Bevölkerung in Klein-Asien ist beunruhigend. Zwischen Tochat und Brussa fand ich Doͤrser, die in Folge der Strenge, womit die Rekrutirung für den Nizam, die regulairen Tuͤrkischen Truppen, in diesem Theile des Landes be— trieben wird, fast gaͤnzlich von ihren Bewohnern verlassen waren. Es waͤre ein interessantes Studium, alle Ursachen aufzusuchen, die zu der furchtbaren Sterblichkeit unter den jungen Tuͤrkischen Sol— daten beitragen. Die Nahrungsmittel, welche ihnen in den Gar— nisonen verabreicht werden, sind von guter Beschaffenheit, und an⸗ steckende Krankheiten haben in den letzten fuͤnf Jahren in der Europäischen Taͤrkei nicht geherrscht. Einige Europäische Aerzte sind der Meinung, daß diese ungen Soldaten, da sie nicht, wie die ehemaligen Janitscharen, — sind, sich Lastern und Ausschweifungen hingeben und dadurch ihre Gesundheit f Welches indeß auch die Ursachen seyn mogen, die Folge ist die siets zunehmende Schwaͤche des Türkischen Reichs. Die se Thatsache tritt nirgends deutlicher hervor, als in dem Inneren von Klein- Asien, von wo aus die meisten Rekruten nach Konsian⸗ tinopel geschickt werden. Gegenwaͤrtig giebt es mehrere große Dörfer in Anatolien, in denen alle junge Leute ausgehoben sind. BDleser bemerkenswerthe Umstand ist den benachbarten Kurden⸗ Häuptlingen nicht entgangen, die von den Spiken ihrer Berge mit großer Aufmerksamkest den Verfall des Osmanischen Reiches beobachten und ihre Hoffnung, dereinst ganzlich von dem Joche der Paschas befreit zu werden, gar nicht verhehlen. In Brussa und ümgegend ist die Verminderung der Bevoͤlkerung weniger groß. Dort wird die Conscription nicht mit derselben Strenge ausge⸗ führt, wie an anderen Orten, weil die Pforte aus den Distrikgen, wo Seidenbau getrieben wird, bedeutenden Gewinn zieht. Die
egenwaͤrtige Bevölkerung von Brussa beläuft sich auf 60,000 6. worunter 18,900 Muselmaͤnner, 6000 Armenier und der
est Griechen und Juden.
x 163 . in Brussa und ,, . wird auf 3000 Ballen zu hi Okas ¶ Oka 2] Pfd.) gerechnet. Es sind etwa 15, 000 Familien mit der Kultur dieses Artikels beschaͤftigt, und der un⸗ gefaäͤhre Werth der aus ganz Anatolien ausgefuͤhrten Seide kann auf 120 Millionen Piaster (etwa 1 Million Pfd. Sterling) ge⸗ schaͤtzt werden. Unter einer guten und weisen Regierung, welche bie Seidenbauer beschuͤtzte wurde der Ertrag eine noch groͤßere Wichtigkeit erlangen; denn es giebt wenig Länder in der Welt, wo der Maulbeerbaum eine solche Vollkommenheit erreicht, wie in der Umgegend von Brussa. Das Weben der Seidenzeuge, weshalb dieser Ort fruͤher so berühmt war, hat fast ganz aufge⸗ hoͤrt; es sind nur noch 160 Webestuͤhle vorhanden, die etwa 9000 mit Goldstickerei versehene Stuͤcke Zeug liefern. Der Markt fuͤr diese Waare ist Konstantinopel, nach fremden Laͤndern wird nichts ausgeführt. In dem Distrikte von Kutajah fand ich viele Fabri⸗ ken von Soßpha⸗Kissen, zu denen eine große Menge Englischen Twists verwendet wird. Die Englische Regierung kennt sehr wohl den Vortheil, den der Britische Handel aus dem vermehrten Ver⸗ fehr mit diefen Landern ziehen koͤnnte und hat deshalb einen Eng⸗ lischen Konsul in Brussa ernannt.
Inland.
Breslau, 26. Juli. Aus Glogau erhalten wir die Nach richt, daß Se. Majestãt der Koͤnig mörgen am 26. Juli daselbst erwartet wird.
Berlin, 28. Juli. Se. Majestät der Koͤnig haben Aller⸗ naͤdigst geruht, die Annahme; dem Legations⸗ Secretair von Fp*r in * des von des Großherzogs von Oldenburg Königl. Dohest ihm verliehenen Ehren-Kleinkreuzes vom Großherzoglichen aus- und Verdienst-⸗Orden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig; dem Direktor des Kredit-Instituts fur Schiesien, Albrecht Block u Karolath, des von Sr. Durchlaucht dem Herzoge von Sach⸗ ö empfangenen Ritter⸗Kreuzes vom Herzoglich Sach⸗ sen⸗Ernestinischen Haus- Orden; so wie dem Hber⸗-Zoll-Inspektor Becker zu Koesfeld, des Großherzoglich Hessischen Felddienst⸗Zei⸗ chens, zu gestatten.
Berlin, 28. Juli. (Aus dem Boͤrsenblatt fuͤr den Deut— 6e Buchhandel.) Auf (ine gemeinschaftliche Eingabe mehrerer reußischen Sortiments⸗VBuchhaͤndler bei dem Königl., General Pest⸗Amte gegen den Zeitschriften⸗Debit durch die Post, ist den⸗ selben eg Antwort hagen r n, gun! n der von Ihnen und einer Anzahl anderer Buchhandlungen ide n är wm e, nel , welche Zen, Menn enthãit, iq den alten untersagt werde, andere als politische und aus⸗ ndische nicht in Beuischland verlegte Zeimschriften zu debltiren, be⸗
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eichnen Sie das bisherige ahren der Post als einen Eingriff in Ch Rechte und als einen brauch. — Der Debhit der , n dildete nach der Post⸗Ordnung vom 26. November 1782 ein ausschließ⸗ liches Recht der Post Beamten. Durch die Allerhöchste Verordnung vom 15. Bejembet 1825, welche noch jetzt die Basis der in dieser Be⸗ ichung' von der Post- Verwaltung zu befolgenden Grundsätze det ist dieses Vorrecht dabin ermaßigi worden, daß dem Publikum das Recht zugestanden wird, seinen Bedarf an Zei⸗ fungen pollilschen und gelehrten Inhalt; und Igurnale jeder Art? vom Verlags⸗Orte ünmittelbar zu er falls es nicht in der Konvenienz des Einzelnen liegen sollte, die Bestellung durch die Oris⸗ oder amen es n ost⸗ Anstalt zu machen. Es ergiebt sich hieraus, daß es nicht die Allerhöchste Absicht war, das Recht des Publikums, seine Zeitungen und Journale durch die Post u bezieben? in der von Ihnen beantragten Art zu beschrän ten, und f die Post⸗Anstalten Ne Verpflichtung haben, alle durch die gbige Allerhbchste Verordnung nicht ausgeschlsssene Bestellung auf Zeigun⸗ gen auszuführen. Ihre Anführung, daß das Verfahren der Post⸗ Verwaltung eine Verletzung Ihrer Rechte und ein Mißbrauch sey, beruht daher auf einer mangelhaften pries des , . und sst eben so unrichtig ais unpassend. Bei Prüfung der Frage, ob es zweckmäßig sey, Aillerhöchsten Oets auf eine Aenderung der Vor⸗ Hr von ft. BHezember 1521 und Beschraͤnkung der Berechtigung es Publikums in Absicht auf den Bezug der periodischen B ãtter durch die Post- Kinsialten anzutragen, ist zunaͤchst, und vor dem In⸗ iereffe der betheiligten Sortiments⸗Buchhandlungen, das allgemeine Interesse des P⸗u-clikums zu berucksichtigen. Den Abonnenten auf gelehrte ünd fonssige Richt poiltische Blätter, die in regelmäßigen Zeitabschnitten erscheinen, ist ohne Zweifel an der schnellen und regesmaͤßigen Lieferung ebenso sehr gelegen, ais den Abonnen en auf politische Blaͤtter. Den Buch= handlungen fehlen aber die Mittel, sowehl in Bezug auf die Befdr⸗ derung, als auch die Vertheilung der Zeitschriften, gleiche Regelmaͤ⸗ ßigkeit und Schnelligkeit einzuhalten, wie die Post, wenn sie sich nicht ber letzteren bedienen wollen, wodurch aber, da in solchen Faͤllen außer der buchhändlerischen Provision noch das gewohnliche Porto zu zah⸗ len seyn würde, die Abonnements-Preise zum Nacht heil des bei der Sache interefsirten Publikums bedentend vertheuert werden wurden, Daß dieser Umstand auf den Debit solcher Schriften und folglich auf die Verbreitung der Kenntnisse, die durch in r n, werden sol⸗ len, höchs nachtheilig einwirken, und daß eine nicht geringe Anzahl von Zeitschriften in Folge deren gaͤnzlich aufhören wurden, zu i , dedarf keines Beweises. Auch wird dieses von den Verlags-Buchhand⸗ lungen und fonstigen Verlegern nicht verkannt, welche, wie haufige An⸗
11 beweisen, großen Werth darauf legen, daß die Poest den Debit ihrer S
riften übernehmen möge, was ich jedoch in allen Fällen abzulehnen, Sorge getragen habe, wo dadurch gegen die Allerhbͤchste Bestimmung ge⸗ fehlt und folglich den Rechten des Büchhandels wirklich zu nahe getreten worden ware! üm letzterem Rechte jede irgend zulaͤssige Ruck sicht zu Theil werden zu lassen, habe ich sogar schon seit laͤngerer Zeit die Anord⸗ nung getroffen, daß alle diejenigen Zeitschriften, we che nicht in re⸗ gelmäßigen Zeitfristen und welche in zwanglosen Heften quartaliter ersckeinen, don dem Debit durch die Post-Anstalten ausgeschlossen bleiben sollen, was auch gegenwärtig mit Ausnahme weniger im all⸗ gemeinen Interesse der Siaats- Verwaltung von dieser Beschraͤnkung auszunehniender Blatter geschieht. Die diesem entgegenstehende Be⸗ bauptung in Ihrer Eingäbe ist daher gleichfalls unbegründet, Da sonach der Dehn der Zeitungen und Journale durch die Post⸗An⸗ stalten bereits so weit deschraͤnkt ist, als im Interesse des Sortiments⸗ Buchhandeis nothwendig erscheint, eine weitere Beschraͤnkung aber die wohlthätige Einwirkung des Postwesens auf die Befoͤrderung des Verkehrs und Vervreitung' der Wissenschaften in inen wesentlichen Theile erschweren oder laͤhmen würde, so kann ich mich nicht ver⸗ anlaßt sehen, Ihrem Antrage in ausgedehnterem Maße zu entsyre⸗ * * . vor Eingang desselben geschehen war. Berlin, den Juni 1812. . (Gej.) Der Geheime Staats Minister und General⸗Posimeister von Nagler.“ An den Buchhaͤndler Herrn Wilh. Friederich zu Siegen.
Köln, 21. Juli. Die hiesige Zeitung sagt: „Die Nachricht in einer auswaͤrtigen Senn g das hochwuͤrdige Metro⸗ politan⸗Domkapitel habe gegen Se. erzbischoͤfliche Gnaden, unseren hochwurdigsten Koadjutor und apostolischen Administrator, in Berlin eine Anklage eingebracht, hat seit einiger Zeit das Publikum sehr beschaͤftigt; und doch ist sie mit allen Ausschmuͤckungen, die sie erfahren hat, von Anfang bis zu Ende eine reine Lüge. Es kann auf das bestimmteste versichert werden, daß zwischen dem Herrn Koadjutor und dem Domkapitel das ungetruͤbteste gegen⸗ seitige Vertrauen fortbesteht.“
Preise der vier Haupt⸗Getraide⸗Arten
in den für die Preußische Monarchie bedeutendsten
Marktstädten im Monat Juni 1842, nach einem mo⸗
natlichen Durch schnütte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.
— — —
Namen der Stad te.
— —
Magdeburg ...... , . Stendal. alberstadt
2
8
1
.
—
Maͤnster 2. Minden 3. Paderborn 4. ortmund
k ö 3. Dusseldorf 4. Krefeld 5. Wesel
6. .
4
8. Malmedy 9. Trier
10. Saarbruͤck 11. Kreuznach 12. Simmern 13. Koblenz 11. Wetzlar
Durchschnitts⸗ Preise der 12 Preußischen Staͤdte ... I Posenschen Städte. . . . IJ Brandenburgischen und Pommerschen Staͤdte . 11 Schlesischen Staͤdte .. 8 Säͤchsischen Staäͤdte ... 4 Wesiphaͤlischen Staͤdte. 13 Rheinischen Städte ...
2 8 * **
Einladung zur General⸗
3. Aug u
Halle, den 21. Juli 1842.
ll e r I in
Versammlung des Thürin⸗
gisch⸗Sächsischen Vereins.
Die naͤchste General⸗Versammlung Veremns für Erforschung des valerländischen Alterthums wird am st d. J. Rach mittag 4 ühr in dem Lokal der biesigen verchrlichen Främaurer-Loge statisinden. Die Mitglieder des Vereins werden zu derselben en eingeladen.
des Thuͤringisch⸗Saͤchsischen
Der Secretair ᷣes Thäringisch⸗Saͤchsischen Vereins für Erforschung des vaterlaͤndischen Alterthums, Foͤrstem ann, Dr. theol. et phil.
e r KB ö
Den 28. Juli 1842.
1 * Lon d S. ö Hr. Cour.
nrict. C cla.
Pr. ¶ οur.
Actien. riet. eld.
St. Schuld- Seb. / 1 du. 2.3. . abuest. 7 Hr. Rug. Obi. 36) 1 Präöm. Seh. der Se ehauillunk. — Kur- u. Nin. Sehr. 33 nRerl. Stadt- Obl. 4 do. 2. 3 S al'geat. 2 Danz. d0. in Th. — Westp. Pfandbr. 31 Qrossh. Pos. do. 4 Ostpr. Pfau dlhr. Pomm. . Kur- u. Neun. lo.“ Seblesische do.
10637 1r23
102 1065 103
D.
10337 1637 103
103 1023
— —
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1035
126 jr 115 102
do. d. Prior. ObI. 1 103 Me4d. Lpa. isenl. — 116. do. . Prior. Ol.. 1
RrI. Pots. * 5 127
Erl. Aub. Rineul..— 105 101 do. du. Prior. Obl. 4 10627 102 Dũüss Elb. Eisenb. 5 81 83 da. do. Prior. Ohl. 4 99 — Rhein. Risenb. 5 915 93 do. 0. Prior. Obl. 4 106 — Berl. Frankf. Eis. 103 —
Frieidlrichsd' ur — 133 13 Andere i oldmiiu- 9c 3
zen a 56 Thb. — Discouto. =
di 1
) Der Käufer vergütet auf den am 2. Januar 1843 faälligen Coupon pet.
ec ASe l- Cours.
Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr.
Krief. Geld.
Namen der Staͤdte. Weizen Roggen Gerste
Koͤnigsberg 14. Memel . Tilsit 80 .
Insterburg 78 Rastenburg
Kenitz Graudenz
— — — — T — 2 8 D E — R — 2 — * .
82
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101 Bromberg 57 45 Fraustadt Rawitsch Kempen
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6 80 2 61 2 * *
— —
Brandenburg.
ö Franksurt a.
Landsberg a.
Stettin
Stralsund
—
Grunberg
Glogau ......
Liegniß
Goͤrlitz
8 . chweidnitz
Glatz
. X X D 9 0 ,
8
— —
J 2534.
—
Amsterdam da. Hamburg Loan, ö Wien in 20 X
Rreslau Leipzis in Courant im 14 Th. Fuss..
Peterslurg
250 I.
ö 300 Mn. J 300 F. 100 Tur.
100 TuIr. Frankfurt a. M. WT. . . ..... ....... 150 FI.
Kurz 1397 — 2 Mt. 139 Kurz 507 2 Mt. — 3 Mt. — 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. . S Tage — 99 2 Mi. 1023 . 3 Woeh. 1 —
1560 149 6 21
75
1021
11.8t. 103 995
1 8RbI.
Aus würti Amsterdam, 24. Juli. Antwerpen, 23. Juli. Ia m burg, 26. Juli. Haris, 23. Juli., 65, Reute fu
1e Wien, 23. Juli. 5* Mert.
Niederl. wirkl. Sch. 51. Tinal. —. Rauk- Actien 1624. Bagl. Russ. 109.
5. —. Nauk-Acuen 1600. Aul. de 1834 1373. de 1829 1074.
ge Börsen. 55 sSpen. 1875. Neue Aul. 18 Hr.
eour. 117. 25. * Reue ß eour. 77. 25.
Anl. de 1841 —. 5 Neapl. Rn eour. 105. 85. 5ö* Span. Renie 223. Pes. —.
10865. 45 1608. 375 76. 233 —
Sonntag, 31. Juli. J zugleich ihr Gastspiel beendet. 1èRthlr. 190 Sgr. ꝛc.
Montag, 1. Aug. alten Chronik von H. Smidt.
Königliche Schauspiele.
Freitag, 29. Jult. Im Opernhause: Zum erstenmale: Marie, oder: Die Tochter des Regiments, komische Oper in 2 Abth., nach dem Franzöͤsischen des St. George. Sonnabend, 30. Juli. Im Schauspielhause: Griseldis. (Dlle. Denker, vom K. Hof⸗Theater zu Munchen: Griseldis, als Gastrolle.)
Musik von Donizetti.
m Opernhause: Die Hugenotten.
Eeßte Vorstellung dieser Oper unter Mitwirkung der Mad. Spatzer-Gentiluomo in der Partie der Valentine, womit dieselbe
Dlle. Quint, vom Kurfuͤrstlichen
Hof⸗Theater zu Kassel: Urbain, als letzte Gastrolle.) Preise der Platze: Ein Platz in den Logen des ersten Ranges
m Schauspielhause: wiederholt: Bruder aaf Schauspiel in
Zum erstenmale 4 Abth., nach einer
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.
Gedruckt in der De cker schen
Geheimen Ober Hofbuchdruck ere.